Inhalt Einstellungen Privatsphäre
jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Hornita bei jpc.de

    Hornita Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 19. August 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 71
    766 Rezensionen
    Trottel Jan Faktor
    Trottel (Buch)
    19.09.2022

    Anarchisch und anstrengend

    Ab der ersten Seite hatte ich Probleme mit dem anarchischem Schreibstil. Der Autor nennt es im Text einmal „Erzähldriftdrang“ und das trifft den unsortierten, willkürlichen Text ziemlich gut. Überhaupt gibt es viele Wortschöpfungen und Beschreibungen, wovon mir nur einige wirklich gut gefallen haben. Die Sätze sind lang und verschachtelt und von Fußnoten durchsetzt (262 insgesamt) und ich hatte den Eindruck eines ziemlich selbstverliebten Schreibstils. Wenn es in späteren Kapiteln heißt, dass wohl vorher etwas falsch wiedergegeben wurde, dann empfand ich das nicht als charmant sondern sehr nervig, da man als Leser ja seine Zeit investiert und nicht jeden (unnötigen) Gedankengang des Autors nachlesen muss. Das Kapitel über Rammstein kann man wohl nur verstehen, wenn man die Band und ihre Lieder gut kennt. Inhaltlich fand ich die Beschreibungen der sozialistischen Staaten sehr gut gelungen. Die Erinnerungen an die Lebensstationen des Sohns und seine psychische Erkrankung bis zum Selbstmord werden nüchtern, aber sehr liebevoll beschrieben. Persönlich brauche ich mehr Struktur in einem Text und kann auch die außergewöhnlichen Kapitelbeschreibungen nicht gut finden. Vielleicht verstehe ich das Werk auch nicht, aber das Lesen war kein Vergnügen und ich war froh, als das Buch (ziemlich abrupt) zu Ende war.
    Wer mit den Toten spricht A. K. Turner
    Wer mit den Toten spricht (Buch)
    19.09.2022

    Sehr guter Thriller

    Die Hauptperson Cassie Raven ist eine komplexe Figur, angenehm eigentümlich, nahbar und sympathisch. Ihr Beruf ist für sie Berufung und das wird glaubhaft dargestellt. Gemeinsam mit DS Phyllida Flyte bearbeitet sie hier ihren zweiten Fall. Den ersten habe ich (noch) nicht gelesen, aber es wird darüber nicht viel verraten und auch nichts vorausgesetzt, so dass man kann dieses zweite Buch problemlos als erstes lesen kann. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Casse und DS Flyte. Die forensischen Details wurden gut recherchiert und mir hat hier die Mischung aus Routineangelegenheiten und den Recherchen im Cold Case von Cassies Mutter sehr gut gefallen. Der Fall wird nachvollziehbar gelöst und ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Klare Leseempfehlung und ich werde auf jeden Fall noch das erste Buch nachholen.
    Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit Natasha Pulley
    Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit (Buch)
    19.09.2022

    Faszinierende, historische Zeitreise

    Das Buch beginnt mit Joe, der sein Gedächtnis verloren hat, und auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist. Die Zeiten um 1900 und um 1800 werden sehr nahbar und glaubhaft geschildert. Man ist den Menschen nah, da die Geschichte sich auf das Menschliche konzentriert und die Verpackung (welche Kleidung, Wohnung, etc.) nicht so wesentlich ist. Es wird eine alternative Geschichte Englands und der Welt erzählt und die Zeit der großen Seeschlachten ist ausgesprochen interessant und faszinierend. In der Erzählung gibt es immer wieder Wechsel in der Erzählperspektive und den Erzählzeiten und das wurde für mich nach ungefähr einem Drittel etwas zu unübersichtlich, da man sich bei jedem Kapitel wieder in Erinnerung rufen mußte, wie dieser Erzählstrang zuletzt geendet hatte. Trotzdem vergebe ich volle Punktzahl, weil es sich am Ende sehr gut aufgelöst und erklärt und ich auch nicht wüßte, wie man es hätte besser machen können. Mit dem Wissen um die Zusammenhänge habe ich jetzt sogar Lust, das Buch noch einmal von vorne zu lesen.
    Kangal Kangal (Buch)
    12.09.2022

    Neuer Blickwinkel

    Für mich als Deutsche hat das Buch eine neue Sichtweise auf die Türkei aufgemacht. Die Zerrissenheit zwischen Tradition und Moderne, das spannungsgeladene Leben hier lebender Türken wird sehr gut beschrieben. Die Situation in der Türkei und das Nichtwissen, wem man vertrauen kann, hat mich sehr an die deutsch-deutsche Geschichte erinnert. Die Erzählweise mit den wechselnden Perspektiven hat mir gut gefallen. Dennoch wirkt die Erzählweise etwas roh und unfertig, weil manche Dinge nicht ausgesprochen oder erklärt werden und einige türkische Wörter vorkommen, die ich nicht verstanden habe und die auch nicht erläutert wurden. Das Ende ist ziemlich abrupt und ich hätte mir insgesamt mehr Länge und mehr Rahmen gewünscht. Insgesamt ein sehr interessantes Buch.
    Lodge, G: Was ich euch verschweige Lodge, G: Was ich euch verschweige (Buch)
    12.09.2022

    Extrem spannend und wendungsreich

    Das Buch beginnt mit zwei vermissten Schwestern und der Kontaktaufnahme einer der beiden mit der Polizei. Da sie ihre Geschichte nur von Anfang an erzählen will und den Aufenthaltsort ihrer (vermutlich verletzten) Schwester nicht preisgeben will, ist die Lage sofort angespannt mit viel Druck auf die Ermittler. Die Erzählperspektive wechselt von den Ermittlern zu den Erzählungen Keelys. Durch die Hinweise, die sie gibt, entwickelt es sich für die Polizei eine richtige Schnitzeljagd. Die Spannung ist sehr hoch, da man sich aus zwei Seiten dem Geschehen nähert. Die Handlung fand ich psychologisch ausgefeilt dargestellt, toll geschrieben und extrem spannend. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen und man muss konzentriert lesen und alles neu überdenken, um auf dem Laufenden zu bleiben. Das Ermittlerteam ist sehr sympathisch und gut eingespielt. Insgesamt ein sehr spannender Thriller und sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin.
    Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders Charlotte Blum
    Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders (Buch)
    12.09.2022

    Stimmungsvoller Krimi

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch lässt sich gut lesen. Ab der ersten Seite ist es spannend. Besonders gut hat mir das abwechslungsreiche Setting in einer Kurstadt in ihrer Blüte mit vielen internationalen Gästen und diversen Veranstaltungen und Kulturangeboten gefallen. Alma, das Fräulein vom Amt, das zufällig in den Mordfall gerät, ist sehr sympathisch und entwickelt sich zu einer furchtlosen Ermittlerin. Sie nutzt alle – teils sehr unkonventionellen – Möglichkeiten, um weitere Informationen zu bekommen. Auch ihre Freundin und ihr Cousin helfen ihr mit ihrem Wissen und ihren Kontakten. Der Fall entwickelt sich logisch und glaubhaft. Die Mitte des Buches war für mich etwas schwächer als der Rest, aber am Ende kommt es zu einem richtigen Showdown und einer überraschenden Wendung. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung.
    Käfer, M: geliehene Freund Käfer, M: geliehene Freund (Buch)
    09.09.2022

    Münchner Erinnerungen und Anekdoten

    Die Geschichte der Familie Käfer und des gleichnamigen Unternehmens sind über Jahrzehnte mit München und Münchens Entwicklung verbunden. Das wird von Anfang an klar und die Erinnerungen Michael Käfers und die Anekdoten aus seiner langjährigen Gastgebertätigkeit sind vielfältig und unterhaltsam und einige können so nur in München spielen. Der Buchtitel erklärt sich im Prolog: der Gastgeber wird als „geliehener Freund“ für wichtige Stunden verstanden. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich wie ein Gespräch unter Freunden lesen. Da Höhen und Tiefen erzählt werden, empfand ich die Geschichten als glaubwürdig und überzeugend. Es gibt durchaus auch neue bzw. für mich überraschende Informationen über Michael Käfer, die mit Leichtigkeit erzählt werden. In der Buchmitte gibt es einige Fotos, die gut gewählt sind und 60 Jahre Leben dokumentieren. Da das Buch sehr reflektiert und gleichzeitig unterhaltsam.
    Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde Yokomizo, S: rätselhaften Honjin-Morde (Buch)
    06.09.2022

    Toller japanischer Klassiker

    Meine Erwartungen, geweckt durch Verweise auf dem Buchumschlag auf Agatha Christie und Sherlock Holmes, wurden voll erfüllt. Es wird aus übergeordneter Sicht ein Fall geschildert, den der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi umfassend löst. Daß das Buch im Jahr 1937 spielt, wird zum Beispiel durch alte Berufe oder Transportmittel beschrieben, ist aber für die Lösung des Falles nebensächlich. Der Detektiv erinnert aufgrund seiner Methoden an Monsieur Poirot, da er mit unbestechlicher Logik und psychologischem Gespür den Fall löst und das ist einfach zeitlos und überzeugend. Am Ende gibt es die Auflösung in großer Runde - auch das erinnert an Agatha Christie. Das japanische Setting hat einen ganz eigenen Charme und falls man mit den ungewohnten Namen und Bezeichnungen fremdelt, so gibt es am Ende ein Personenregister und ein Glossar zum Nachschlagen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich hoffe, dass noch weitere der 77 Bücher um Privatdetektiv Kosuke Kindaichi ins Deutsche übersetzt werden.
    Feindesopfer Max Seeck
    Feindesopfer (Buch)
    03.09.2022

    Solider Thriller mit Finnischem Flair

    Bei diesem Buch handelt es sich um Band 3 der Reihe um Ermittlerin "Jessica Niemi". Für mich war es das erste Buch dieses Autors und daher kannte ich die vorherigen Bände auch nicht. Das Buch ist gut geschrieben und hat großen finnischen Flair durch die ungewohnten Namen und Bezeichnungen. Der Fall ist interessant und spannend und entwickelt sich logisch und nachvollziehbar. Die Ermittler sind sympathisch und glaubhaft. Ab einem gewissen Punkt gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, in der man das Motiv vermutet. Das wird lange nicht aufgelöst und bleibt spannend bis zum Schluss, an dem es die ein oder andere überraschende Wendung gibt. Parallel dazu gibt es eine weitere Entwicklung um Jessica Niemi, die an ein Geschehen aus den vorherigen Bänden anknüpft und diesen Handlungsstrang konnte ich als Neueinsteiger in die Reihe so gar nicht einordnen. Irgendwann habe ich mir meinen Reim darauf gemacht, habe aber dadurch jetzt wenig Lust darauf, die ersten Bücher zu lesen, da ich das Ende nun kenne. Aus diesem Grund habe ich einen Stern abgezogen, da die Bände nicht vollkommen in sich abgeschlossen sind.
    Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island Brigitte Bjarnason
    Auf den Spuren von Hexern und Geistern in Island (Buch)
    03.09.2022

    Umfassend recherchiert

    Dieses sehr interessante und unterhaltsame Buch ist in zwei Bereiche gegliedert. Im ersten Drittel werden Hexen, Geister und sonstige Erscheinungen allgemein beschrieben und mehr oder weniger klassifiziert. Mir hat besonders gut gefallen, dass auch Bezug darauf genommen wurde, wie bestimmte Aberglauben mit der Schiffahrt von Europa nach Island gekommen sind, so zum Beispiel die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Inhaltlich gab es viel Verblüffendes, Grausames und Lustiges zu lesen. Dem Lesefluß hätte in diesem Abschnitt etwas mehr Struktur und mehr Absätze gut getan. Im zweiten Drittel werden nach Regionen und Städten sortiert, konkrete Geschichten beschrieben. Das kann man direkt als Nachschlagewerk oder Reiseführer nutzen. Es muß ein wahnsinniger Aufwand gewesen sein, dies alles zu recherchieren. Auf jeden Fall kommt der typische isländische Flair sofort rüber und man bekommt Lust darauf, Island besser kennen zu lernen.
    Die Vergessene Karin Slaughter
    Die Vergessene (Buch)
    27.08.2022

    Ein langes Lesevergnügen

    Dieser Thriller knüpt mit der Hauptperson Andrea Oliver an einen anderen Thriller von Karin Slaughter an. Diesen habe ich zwar gelesen, da es aber schon etwas länger her ist, hatte ich nur diffuse Erinnerungen und das hat nicht geschadet. Man kann also „Die Vergessene“ lesen, ohne „Ein Teil von ihr“ zu kennen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es gibt die Erzählperspektive Andreas in der Gegenwart und Rückblenden in die Jahre 1981/1982 zu Emily Vaughn. Beide Sichtweisen wechseln sich ab, was die Spannung hoch hält. Die Ermittlungen Andreas in der Gegenwart erfolgen logisch und sind in sich schlüssig. Die frühen 1980er Jahre werden in Emilys Erinnerungen gekonnt heraufbeschworen und die Grausamkeit, der sich Emily gegenübersah passt in die Zeit. Andrea und Emily haben mit 40 Jahren Differenz mit denselben Personen zu tun und es wird toll beschrieben, wie sich diese und ihre Beziehungen untereinander verändert haben. Karin Slaughter ist eine Meisterin der menschlichen Beziehungen mit ihren psychologischen Hintergründen und ich fand das überraschende Ende sehr glaubhaft.
    Cold Case - Das verschwundene Mädchen Cold Case - Das verschwundene Mädchen (Buch)
    25.08.2022

    Schlüssige Ermittlungsarbeit

    Tess ist eine sehr sympathische und menschliche Ermittlerin, die nicht vor Lauf- und Fleißarbeit zurückschreckt. Sie ermittelt ganz klassisch und geht den kleinsten Hinweisen nach. Das alles erfolgt unaufgeregt und schlüssig. Im Plot wird ein aktueller Mordfall geschickt mit einem Cold Case verbunden und die Lösung in kleinen Schritten erschien mir plausibel. Für mich ist dies ein klassischer Kriminalfall, bei dem man als Leser gut mitdenken kann, da man alle Informationen der Ermittler teilt. Ich mag dieses logische, konsequente Vorgehen und bin mit diesem Buch sehr zufrieden. Ich hatte bereits ein anderes aus der Reihe um Tess gelesen, das ist aber keine Voraussetzung, um alles zu verstehen. Jedes Buch und jeder Fall ist unabhängig und steht für sich. Wer diese Art Krimi mag (ruhig, ohne viel Action), wird an dieser Reihe bestimmt großen Gefallen finden.
    Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof David Safier
    Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof (Buch)
    25.08.2022

    Schwächer als der erste Band

    Der zweite Fall von Miss Merkel war unterhaltsam, ich bereue nicht, dass ich das Buch gelesen habe, aber er ist deutlich schwächer als das erste Buch. Der Kriminalfall ist etwas wirr und ich habe einige Zeit gebraucht, um in das Buch rein zu finden. Mir fehlt die Leichtigkeit und der tiefsinnige Humor des ersten Bandes. Auch dass Miss Merkel ohne ihren Puffel ermittelt, hat mich etwas enttäuscht. Ihre Vernarrtheit in Aramis ist so unglaubwürdig, das war mir dann zu viel und ich konnte mir auch im Geiste die Ermittlungen nicht so gut vorstellen. Beim ersten Band waren mir ganz von alleine Bilder im Kopf entstanden, die einfach nur lustig waren. Trotzdem gibt es die ein oder andere Spitze über den Politikbetrieb verpackt als Angelas „Erinnerungen“, so dass ich ab und an schmunzeln musste. Der Schreibstil an sich ist geübt und lässt sich flüssig lesen.
    Das siebte Mädchen Stacy Willingham
    Das siebte Mädchen (Buch)
    19.08.2022

    Packender Psychothriller

    Die Geschichte um die verschwundenen Mädchen wird ausschließlich aus der Sicht Chloes geschildert, Tochter eines verurteilten Serienmörders und Pychologin. 20 Jahre nach der Tat scheinen sich die Taten zu wiederholen und sie steckt unfreiwillig mitten drin. Der Fokus dieses Buches liegt auf der psychologischen Seite, es ist kein klassischer Krimi oder actionreicher Ermittlungsfall. Für mich hat diese leise, sich langsam entwickelnde Geschichte aber einen besonderen Reiz und große Spannung gehabt. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Dadurch, dass alles aus Chloes Sicht erzählt wird, stellt man sich als Leser öfters mal die Frage, ob man ihren Wahrnehmungen trauen kann. Man rechnet immer mit dem Unerwarteten und am Ende gibt es dann die ein oder andere unerwartete Wendung, die glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben wird. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Kaum zu glauben, dass es ein Erstlingswerk ist.
    Storm, A: Das neunte Gemälde Storm, A: Das neunte Gemälde (Buch)
    18.08.2022

    Mehr Roman als Krimi

    Das Thema dieses Buches ist mit der Raubkunst ansprechend und wissenswert und wird durch einen ausgefeilten, sich über Jahrzehnte hinziehenden Plot dargestellt. Für mich hat das Buch Höhen und Tiefen und ist mehr ein spannender Roman als ein Krimi. Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gehobene Sprache mit vielen Fremdwörtern aus, ebenso wie langen, verschachtelten Sätzen, was am Anfang auf mich etwas hölzern wirkte. Das Buch fand ich zu Beginn inhaltlich sehr interessant, doch dann lässt es leider deutlich nach. Viele Perspektivwechsel und wechselnde Erzählzeiten lassen den roten Faden vermissen. Dieser ging für mich in der Mitte verloren, was das Lesen etwas zäh machte. Es waren zu viele Nebenschauplätze und die Mischung aus Wesentlichem und notwenigen Ergänzungen war ungünstig. Auch haben mich die effekthaschenden Locations ein bisschen genervt. Im letzten Drittel werden dann die verschiedenen Fäden geschickt zusammengeführt und der Fall wird gelöst; dies ist der beste Teil. Meine Bewertung bewegt sich zwischen 3 und 4 Sternen und es sind am Ende 4 geworden, da der ausgeklügelte Fall logisch einwandfrei ist.
    Lügen über meine Mutter Daniela Dröscher
    Lügen über meine Mutter (Buch)
    18.08.2022

    Realistisch und bewegend

    Die Autorin beschreibt einige Jahre ihrer Kindheit in den 1980er Jahren und es gelingt ihr sehr gut, den damaligen Zeitgeist und die dörfliche Enge und gleichzeitige Freiheit zu beschreiben. Ihre Erinnerungen decken sich mit meinen und so konnte ich mich sehr gut in das Buch einfühlen. Die toxische Beziehung der Eltern, die echte und gefühlte Abhängigkeit der Mutter wird treffend beschrieben und Daniela Dröscher findet die passenden Worte für etwas, das man nur schwer beschreiben kann. Ich mußte oft nicken oder hätte der Mutter am liebsten Aufmunterungen zugerufen, da alles sehr glaubhaft und realistisch erzählt wird. Die Konfektionsgröße der Mutter wird nie explizit erwähnt, aber ihr Kampf mit Diäten und um ihre Gesundheit wird beschrieben. Das Problem mit dem Vater wird durch das Gewichtsthema verdeckt und man wünscht seiner gutmütigen und großzügigen Frau genug Kraft, um sich endlich zu lösen. Das Buch zeigt aber auch, wie das Aussehen von Frauen auch schon vor dem Internet ein Thema war, das Betroffene sehr belastet und viel Unterechtigkeit hervorbringt. Vielen Dank für den Mut, diese Geschichte in einem Buch zu erzählen!
    Sulzer, A: Doppelleben Sulzer, A: Doppelleben (Buch)
    18.08.2022

    Interessante Biographien des 19. Jahrhunderts

    Für dieses Buch habe ich mich interessiert ohne dass mir klar war, dass es sich bei den Brüdern Goncourt um die Stifter des großen, französischen Literaturpreises „Prix Goncourt“ handelt. Im Buch wird die Lebensgeschichte der beiden Brüder und ihrer Haushälterin Rose geschildert, basierend auf dem von den Brüdern Goncourt geführten gemeinsamen Tagebuch. Die Details wurden gut recherchiert und werden interessant und unterhaltsam dargestellt. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit. Der Titel ist im doppelten Sinn sehr passend, die Brüder gibt es nur zusammen und das Leben von Rose findet in einer Parallelwelt statt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Brüdern und Rose hin und her und macht verschiedene Zeitsprünge, wodurch das Ganze abwechslungsreicher wird. Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand es sehr interessant.
    Miss Merkel: Mord in der Uckermark David Safier
    Miss Merkel: Mord in der Uckermark (Buch)
    16.08.2022

    Angenehm überrascht

    Obwohl das Buch schon lange erfolgreich ist, hatte ich mich bisher ums Lesen gedrückt, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, wie „Miss Merkel“ ermittelt. Nach dem Lesen bin ich total begeistert, das Ganze ist top gemacht. Es gibt viel unterschwelligen und expliziten Humor mit kleinen, politischen und wissenschaftlichen Anspielungen. Ich empfand es als eine Mischung aus den alten Filmen mit „Miss Marple & Mr. Stringer“ und der „Big Bang Theory“, da die wissenschaftliche Seite auch als etwas nerdig dargestellt wurde. Die sympathischen Hauptfiguren ermitteln so vor sich hin, die Story ist logisch und glaubhaft, der Fall ist bis zum Schluß spannend und wird am Ende gelöst. Klischees werden angedeutet, aber nicht überzogen. Für mich ein wirklich lesenswertes, hoch unterhaltsames Buch – nicht nur für Krimifans!
    Bretonische Nächte Jean-Luc Bannalec
    Bretonische Nächte (Buch)
    16.08.2022

    Stimmiger, bretonischer Fall

    Einige der ersten Bücher mit Kommissar Dupin habe ich vor einiger Zeit gelesen und dann irgendwie den Anschluß verloren. Ich konnte diesen 11. Fall problemlos lesen; ohne dass mir Vorwissen, Personen, etc. gefehlt hätten. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Fall großen Bezug zu den lokalen Gegebenheiten und dem bretonischen Setting hat. Die Beschreibungen der Landschaft, Natur, Geschichte, usw. waren mir allerdings an einigen Stellen etwas zu viel. Der Fall entwickelt sich schlüssig und die Lösung ist außergewöhnlich. Die Anzahl der Verdächtigten war von Anfang an beschränkt, so dass klassische Recherchearbeit und Befragungen die Ermittlungen bestimmen. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten. Der geübte Schreibstil liest sich schnell und flüssig, die Kapitellängen sind sehr angenehm. Insgesamt eine schöne Unterhaltung mit viel bretonischem Charme.
    Die Passage nach Maskat Cay Rademacher
    Die Passage nach Maskat (Buch)
    16.08.2022

    Gründlich recherchiert

    Das Cover und der Titel hatten mich sofort angesprochen. Die Geschichte wird aus der Perspektive Theodor Jungs erzählt, der mit seiner angeheirateten Familie eine Geschäftsreise unternimmt. Durch viele Beschreibungen und gut recherchierte, kleine Details wird die Zeit um 1929 heraufbeschworen und man fühlt sich mittendrin. Zu Beginn werden die Personen vorgestellt, die Reise beginnt und die Spannung baut sich mit dem Verschwinden Theodors Frau Dora langsam auf. Mit einem Schiff als abgeschlossenem Raum ist das Setting sehr gut gewählt. Die Reise und Reiseziele werden sehr ausführlich beschrieben. Das ist hilfreich, um sich ein Bild zu machen und gut in das Umfeld reinzufinden, war mir persönlich aber streckenweise zu langatmig und hat zu sehr an einen Reiseführer erinnert. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, aber der „Fall“ entwickelt sich etwas mühsam und dadurch leidet leider die Spannung. Insgesamt unterhaltsam, aber etwas hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, die zugegebenermaßen durch Cover, Titel und Kurzbeschreibung sehr hoch waren.
    Acht perfekte Morde Peter Swanson
    Acht perfekte Morde (Buch)
    12.08.2022

    Solide Unterhaltung

    Malcom, genannt Mal, wird vom FBI kontaktiert, weil möglicherweise ein Serienmörder seine Bücherliste der „Acht perfekten Morde“ nachspielt und Leute tötet. Da es vermeintlich perfekte Morde sind, ist es teilweise schwer, überhaupt festzustellen, ob die Todesfälle verdächtig sind oder natürliche Ursachen haben. Der Witwer Mal wird sehr sympathisch dargestellt, er lebt relativ zurückgezogen und arbeitet in seinem Buchladen. Die Geschichte wird aus der Sicht Mals geschildert und seine Gedanken zu den verschiedenen Büchern nehmen einen großen Teil ein. Dadurch lernt man einige Krimiklassiker kennen, die man vielleicht noch gar nicht kennt. Das hat mir gut gefallen. Ab und zu gibt es Rückblenden zu früheren Stationen in Mals Leben. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen, ist aber nicht besonders spannend. Am Ende wird alles aufgelöst, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht doch irgendwas nicht verstanden habe – eine mögliche Referenz zum Geschehen in einem der erwähnten Klassiker zum Beispiel. Das Buch bietet solide Unterhaltung und hat durch die Verweise auf alte Klassiker einen charmant-nostalgischen Unterton.
    Mörderische Masche Karla Letterman
    Mörderische Masche (Buch)
    02.08.2022

    Sympathische Hobby-Ermittler

    Durch den Titel war ich auf Cosy Crime eingestellt und obwohl es sehr cosy ist und der Häkelclub nach einiger Zeit fleißig ermittelt, hätte das Krimi-Element deutlicher sein können. Vom Titel einmal abgesehen muss ich aber auch zugeben, dass nirgends steht, dass dies ein Krimi sein soll. Insgesamt sind es für mich vier Sterne, da die Personen liebenswert beschrieben und in ihrer Schrulligkeit super getroffen sind, ohne das es überzogen wirkt. Man hat wirklich Mitleid mit dem armen Henri, der seine Frau durch einen Viehunfall verloren hat. Er erfährt so viel Unterstützung durch die Frauen in seinem Umfeld, dass das Lesen große Freude bereitet. Auch dass ein Mann im Mittelpunkt eines Wohlfühlbuches steht, empfand ich als sehr abwechslungsreich. Durch seine Begeisterung und Talent fürs Handarbeiten ist Henri eine moderne Figur, die Rollenklischees überwindet.
    Die versteckte Apotheke Sarah Penner
    Die versteckte Apotheke (Buch)
    02.08.2022

    Geschichte wird lebendig

    In dieser Geschichte gibt es zwei Erzählebenen, die sich abwechseln: Nella und Eliza im Jahr 1791 in der versteckten Apotheke in London und die Amerikanerin Caroline in der Gegenwart, die London besucht. Zufällig fängt Caroline an, sich für die Geschichte der vergangenen, versteckten Apotheke zu interessieren und da man durch die Blickwinkel von Nella und Eliza die Apotheke in ihrer Blütezeit erlebt, kommt man dem Ende der Apotheke von zwei Zeitschienen und Blickwinkeln näher. Das Ganze ist gut gemacht und wird mit liebevollen Details geschildert. Die Geschichte liest sich sehr gut und ist unterhaltsam. Carolines Aktivitäten hätten für meinen Geschmack durchaus realistischer sein können, deshalb ziehe ich einen Stern ab. Insgesamt ist es eine liebenswerte Geschichte über starke Frauen, die Geschichte lebendig macht.
    Das letzte Grab Lukas Erler
    Das letzte Grab (Buch)
    29.07.2022

    Erfrischend, spannend, unterhaltsam

    Carla Winter ist eine erfrischend natürliche, bodenständige Strafverteidigerin, die durch den überraschenden Tod ihres Ex-Mannes unfreiwillig in mehrere Morde und internationalen Kunstschmuggel hineingezogen wird. Die Geschichte wird hauptsächlich aus ihrer Sicht erzählt. Als patente Person will sie die Hintergründe aufklären und bleibt immer am Ball. Sie lässt sich nicht einschüchtern, spricht Tacheles, ist immer auf der Höhe, ohne dass dies krampfhaft wirkt. Der Schreibstil ist einwandfrei und sehr humorvoll. Die Spannung ist ab den ersten Seiten sofort da und Carla und ihr „Fall“ sind erfrischend anders. Im weiteren Verlauf tauchen noch andere moderne und starke Frauen auf, die verschiedene kulturelle Hintergründe haben, was den Thriller so außergewöhnlich macht. Carla ist mir sehr sympathisch, das Buch und der Fall sind gut aufgebaut und haben mich überzeugt. Für mich war dieser Thriller eine angenehme Überraschung und ich kann ihn bedingungslos empfehlen!

    Denk ich an Kiew Erin Litteken
    Denk ich an Kiew (Buch)
    29.07.2022

    Bewegend

    Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: zum einen Cassie im Jahr 2004, die zu ihrer Großmutter Bobby (= Katja) zieht, da diese erste Anzeichen von Demenz zeigt, aber auch durch ihr Tagebuch ihre Lebensgeschichte mitteilen will, die sie immer verschwiegen hat. Zum anderen aus der Sicht Katjas ab 1929, als diese als Teenager in der Ukraine aufwächst. Zu dieser Zeit treiben Stalins Leute die Kollektivierung und Gründung von Kolchosen voran, was das Über(Leben) sehr hart macht. Mir gefällt besonders gut, dass die unglaublich traurige Geschichte des systematischen Verhungerns so beschrieben wird, wie sie passiert: sachlich, ohne weitere politische Ansichten oder Hintergründe. Es geht ausschließlich um die Auswirkungen auf Katjas Familie, immer hungrig, immer auf der Suche nach Essbarem und die vielen Verluste, die sie erleiden muss. Dadurch wird ein Stück Geschichte vermittelt, das mir unbekannt war und durch die Ereignisse in 2022 traurige Aktualität bekommen hat. Das Buch ist gut geschrieben und lässt einen nicht kalt. Mich hat es bewegt und ich finde es sehr lesenswert.
    601 bis 625 von 766 Rezensionen
    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
    25
    26 27 28 29 30 31
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Barrierefreiheitserklärung
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt