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    Hornita Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 19. August 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 73
    808 Rezensionen
    Protokoll eines Verschwindens

    Alexander Rupflin
    Protokoll eines Verschwindens (Buch)

    16.09.2025

    Struktur und Schreibstil waren nicht mein Fall

    Dieses Buch wird als Roman bezeichnet und tatsächlich hat es durch die Vielzahl an Beschreibungen weniger von einer True Crime Story als erwartet. Zwar merkt man, dass der Autor viel und intensiv recherchiert hat und viele Gespräche mit den Beteiligten des echten Falles werden geschildert, aber mehr Fokus auf das Wesentliche hätte dem Buch gut getan. Für meinen Geschmack wurden viel zu viele Details hinzugedichtet, die den Fokus verschleiern und das Buch in die Länge ziehen. Da man bei True Crime Themen in der Regel den Ausgang kennt oder auch recherchieren kann, ist eine künstliche Spannungskurve nicht nötig und wirkte hier einfach zu gewollt. Es gab viele Wechsel in der Erzählperspektive und Erzählzeit, das fand ich unnötig verwirrend und war insgesamt zu langatmig. Zwar hat mir gut gefallen, dass der Autor auch die Perspektive der Hinterbliebenen gezeigt hat, aber es hätte alles mehr auf den Punkt sein dürfen und die Person des Opfers blieb blass und war für mich nicht greifbar.
    Working Class Girl

    Katriona O'Sullivan
    Working Class Girl (Buch)

    16.09.2025

    Intensiv, eindringlich, lesenswert

    Ab der ersten Seite hat mich dieses Buch gefesselt. Katriona schreibt aus ihrer Perspektive und gerade die kindliche Perspektive tut einem richtig weh. Sie lässt einige Leerstellen, was natürlich ist, da Kinder manche Zusammenhänge nicht überblicken, aber umso prägnanter und eindringlicher fand ich die Schilderung ihrer frühen Jahre und die schrecklichen Lebensumstände mit Drogen- und Alkoholabhängigen Eltern. Ihr langer, schwieriger Kampf gegen diese Lebensumstände und den vermeintlich vorgezeichneten Lebensweg wird sehr gut und nachvollziehbar geschildert. Sie bestätigt soziologische Studien zu diesem Thema, da ihr Umfeld sie daran hindern will, sich zu verändern. Das Unbekannte macht einfach Angst. Auch ihr Gefühl, in der akademischen Welt nicht dazu zu gehören, wird sehr ausführlich und intensiv erklärt. Katriona O`Sullivan hat mich als Person und Charakter überzeugt und ihr reflektierter Blick auf die Familie und ihren Lebensweg ist ausgesprochen lesenswert. Der Schreibstil ist gut und das Buch als Ganzes ist empfehlenswert.
    Über die Toten nur Gutes

    Andreas Izquierdo
    Über die Toten nur Gutes (Buch)

    16.09.2025

    Die Krimi-Handlung hat noch Potenzial nach oben

    Von Andreas Izquierdo hatte ich bisher zwei Bücher gelesen, die ich beide sehr gut fand. Auch in diesem Buch macht sich sofort der feine und sehr angenehme Schreibstil bemerkbar. Ich finde man spürt, dass der Autor seinen Charakteren eine gewisse Wertschätzung entgegenbringt, egal was sie für Menschen sind. Die Hauptfiguren fand ich gut geschildert und sehr sympathisch und würde gerne mehr von ihnen lesen. Die Krimi-Handlung hat aber deutlich Optimierungsbedarf. Gerade der Ermittlungsanteil hätte schneller und intensiver starten dürfen, auch wenn mir klar ist, dass bei einem Reihenauftakt erst einmal alle vorgestellt werden müssen. Ich fand die Idee des ermittelnden Trauerredners charmant, da ich unweigerlich daran dachte, dass er bei der Arbeit Gespräche und Informationen aufschnappen könnte. So war es dann aber gar nicht, man hat von der Trauerredner Aktivität gar nicht viel mitbekommen und Mats ermittelt eigentlich als Freund eines Verstorbenen. Nach dem interessanten Beginn hat das Buch dann einige Längen und die Handlung wirkt etwas konstruiert und oberflächlich. Wirklich spannend fand ich es nicht, es war mehr Roman als Krimi, aber durch den guten Schreibstil dennoch flüssig zu lesen. Für die Fortsetzung erhoffe ich mich eine deutliche Steigerung und größeren Fokus auf die Trauerredner Elemente.
    Die Farbe des Schattens

    Susanne Tägder
    Die Farbe des Schattens (Buch)

    16.09.2025

    Atmosphärischer, kluger Krimi

    Dieser zweite Fall für Hauptkommissar Arno Groth hat mir wieder sehr gut gefallen. Man muss das erste Buch nicht kennen, um sich hier zurecht zu finden. Der Schreibstil ist intensiv, aber nicht anstrengend. Man wird ganz nebenbei in das Jahr 1992 entführt und obwohl es über 30 Jahre her ist, fühlt man sich sofort angekommen. Ich habe nie mit den Details gefremdelt, sondern war Dank der intensiven Recherche der Autorin, ihrer lebensklugen Dialoge und überzeugenden Menschenkenntnis gerne mitten im Geschehen. Die Art und Weise wie Arno Groth ermittelt und sich verhält ist menschlich, nachvollziehbar und sehr sympathisch. Der Kriminalfall lehnt sich an echte Fälle an, die Autorin hat aber eine ganz eigene, leise Handlung entwickelt und eine zeitgemäße Dynamik und Spannungskurve geschaffen. Ich bin begeistert von dieser Reihe und hoffe sehr, dass es weitere Bücher geben wird.
    ë

    Jehona Kicaj
    ë (Buch)

    12.09.2025

    Authentisch und lesenswert

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen und ich finde, dass es die Nominierung für den Deutschen Buchpreis wirklich verdient hat. Die Erzählerin ist eine junge Frau, die in verschiedenen Erzählszenarien wiederkehrende Erzählstränge schildert. Die Episoden beim Zahnarzt zeigen eindringlich, dass sie etwas Unbenanntes zu verarbeiten hat. Gleichzeitig gibt es Erinnerungen an die erste Zeit in Deutschland, prägende Begegnungen, Studium, Treffen mit der Familie und deren Erinnerungen. Dazu kommt eine Vortragsreihe über den Kosovo und grausame Details über den Krieg. Als Leser pendelt man mit der Erzählerin zwischen Distanz und Betroffenheit. Der Schreibstil ist sachlich und fast neutral, nie belehrend, aber doch auch eindringlich und die junge Erzählerin wirkte auf mich alt, entwurzelt und auch ein bisschen desillusioniert. Sehr gut beschreiben fand ich den Spagat zwischen Sprachlosigkeit und Assimilation in der neuen Heimat. Durch die Stimmen und Erinnerungen der Familie werden Fluchterinnerungen geteilt und die Ängste der Älteren, die fürchten, dass die Kinder das Wesentliche ihrer Kultur vergessen. Auf mich wirkte das Buch sehr authentisch und ich finde die Darstellungen der verschiedenen Erlebnisse und Gefühle sehr feinfühlig und reflektiert.
    Muckdiwupp - Auf nach Pifo

    Die Michalskis
    Muckdiwupp - Auf nach Pifo (Buch)

    12.09.2025

    Wichtiges Thema, aber es fehlen Familienkonstellationen

    Das Buch im Großformat und mit schönen Farben macht einen sehr wertigen Eindruck und man hat direkt Lust, mit dem Lesen loszulegen. Mir gefällt die Entstehungsgeschichte des Buchs und die dahinter steckende Motivation. Allerdings wird fast ein Viertel des Buchs mit der Vorstellung des Themas und der Personen belegt, das ist mir zu viel. Durch eine nette Urlaubsgeschichte wird eine Vielzahl an Familienkonstellationen vorgestellt, das ist wirklich gelungen und gut gemacht. Es ist auch schön, wie altersentsprechend darauf eingegangen wird. Trotzdem hätte ich mir noch weitere Familienkonstellationen gewünscht, da das häufige Modell alleinerziehende Mutter gar nicht vorkommt und sich unser Kleinkind deshalb nicht wiedergefunden hat. Auch fehlen Kinder, die bei anderen Verwandten aufwachsen, wie z. B. Großeltern oder auch Pflegeeltern. Einmal im Thema hätte man es umfassend behandeln können. Mit den Geschlechteridentitäten kam ein weiteres Thema ins Buch, was das Kinderbuch etwas überfrachtet und die gut gemeinten Formulierungen stören leider den Lesefluss. Daher gibt es von uns 3,5 Sterne.
    True Crime Italien

    Adrian Langenscheid
    True Crime Italien (Buch)

    10.09.2025

    Hat mich wieder voll überzeugt

    Die zwölf True Crime Berichte aus Italien werden in der gewöhnten neutral-nüchternen Manier von Adrian Langenscheid geschildert. Sie decken mehrere Jahrzehnte ab und an einige konnte ich mich erinnern, einige waren komplett neu für mich. Besonders gut gefällt mir, wie der Autor die Geschichten einbettet, mit kurzen Hintergrundinformationen zum Ort, der Region, der wirtschaftlichen und politischen Lage, Lebenslauf der Betroffenen; was auch immer Sinn macht, um den jeweiligen Fall besser verstehen zu können. Es werden auch Fälle geschildert, die bisher ungelöst geblieben sind und diese für die Betroffenen und die Justiz unbefriedigende Situation wird dem Leser gut vermittelt. Nachdem ich alle Bücher aus dieser Reihe kenne, finde ich es besonders interessant, im Länder-Vergleich die Unterschiede zu sehen. Teilweise sind die Straftaten typisch für bestimmte Regionen, mal sind es die politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Gegebenheiten, was wird gut herausgearbeitet und ist für mich das Überzeugende an dieser Reihe.
    Bodenfrost

    Andreas Föhr
    Bodenfrost (Buch)

    10.09.2025

    Unterhaltsam, humorvoll und spannend

    Dies ist der zwölfte Band aus der Krimiserie um Kreuthner und Wallner und die Serie zeigt keine Ermüdungserscheinungen. Wenn man die Charaktere kennt, dann freut man sich auf ein Wiedersehen. Auch Neueinsteiger haben kein Problem, mit diesem Buch in die Serie zu finden. Ab der ersten Seite ist die Handlung humorvoll und nie seicht. Wallner sorgt wieder für korrekte Ermittlungen und Kreuthners Bauernschläue und Schlitzohrigkeit sind das Salz in der Suppe. Auch wenn er ein extremer Charakter ist, so passt er hervorragend ins bayerische Setting. Ich fand das Buch sehr ausgewogen. Die Region wird erwähnt, aber nicht pausenlos beworben wie in manchen Regionenkrimis. Die Details sind alle gründlich recherchiert und es gibt keine logischen oder juristischen Fehler. Die Handlung ist interessiert und kombiniert zwei Fälle. Auch die kleinen privaten Episoden fand ich nett und wohldosiert. Für mich alles in allem eine runde Sache und daher volle fünf Sterne.

    Lebensversicherung

    Kathrin Bach
    Lebensversicherung (Buch)

    10.09.2025

    Ungewöhnlicher Schreibstil, aber interessant

    Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, da das Buch aus vielen kurzen Kapiteln besteht, teilweise aus Listen, Übersichten, Erklärungen, Definitionen verschiedener Versicherungsarten, Mini Dialogen, etc. Ich konnte mich sehr schnell damit anfreunden, denn dadurch wurde es übersichtlich und sehr klar strukturiert. Nach und nach wird eine Familiengeschichte erzählt, teilweise originell und auch mal skurril bis abstrus. Private Ereignisse werden zu Versicherungsfällen und die verschiedensten Versicherungsarten werden dabei erklärt. Auch wird das Leben des Umfelds durch deren Versicherungsfälle transparent, das war gut abgeleitet. Inhaltlich fand ich die Geschichte ganz interessant, mir hat auch gut gefallen, dass keine Dinge offen geblieben sind. Netto bleibt allerdings nicht viel Text, da es viele Seitenumbrüche gibt. So habe ich für das ganze Buch keine zwei Stunden gebraucht. Alles in allem fand ich die Lektüre interessant und den Schreibstil auch gelungen, aber es ist doch eher eine leichte Lektüre und für mich nicht preisverdächtig.
    Die Verdorbenen

    Michael Köhlmeier
    Die Verdorbenen (Buch)

    10.09.2025

    Hat mich ratlos zurückgelassen

    Dieses Buch hat mich gereizt, da mir „Das Philosophenschiff“ von Michael Köhlmeier gut gefallen hatte und ich neugierig auf das für den Deutschen Buchpreis auf der Longlist nominierte Buch war. Allerdings hat sich bestätigt, dass mein Geschmack nicht mit der Jury dieser Institution vereinbar ist. Der Schreibstil ist gehoben und geübt und es gibt daran nichts zu bemängeln. Die Handlung hat mich ratlos gemacht. Tatsächlich passiert in diesem kurzen Buch nicht viel, aber das Wenige ist streckenweise langatmig, die ganze Dreiecksgeschichte ist nicht interessant und es wirkte alles aus der Zeit gefallen. Die Geschichte spielt in den 1970er Jahren, dementsprechend kann sie nicht zeitgemäß sein, aber irgendwie wirkte sie altbacken und langweilig auf mich. Die moralische Tiefe, die der Klappentext vermuten oder erhoffen lässt, wird oberflächlich behandelt, mir haben Sinn und Tiefgang gefehlt. Deshalb leider nur zwei Sterne für den guten Schreibstil.
    Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten

    Anna Maschik
    Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten (Buch)

    10.09.2025

    Ungewöhnlich, aber interessant

    Der Schreibstil ist gut zu lesen, es sind aber immer nur das kurze Kapitel, die mal nur einen Satz, eine halbe Seite oder maximal zweieinhalb Seiten lang sind. Da es für jedes neue Kapitel einen Seitenumbruch gibt und die Schrift sehr groß ist, ist das Buch netto ziemlich übersichtlich. Die Geschichte ist gut erzählt, es geht um Almas Familiengeschichte beginnend mit ihrer Urgroßmutter und dem harten Leben auf einem Bauernhof an der Küste über die nächsten Generationen bis zu Alma selbst. Durch die Kürze der Kapitel werden immer nur kleine Schnipsel aus dem Leben der Personen erzählt, aber die Autorin fokussiert sich dadurch sehr auf das Wesentliche und ich fand es erstaunlich, wie gut sich die Geschichte dadurch erzählen lässt. Ungefähr ab der Hälfte wechseln sich nicht nur die Erzählperspektiven ab, sondern auch die Erzählzeiten, was etwas gewöhnungsbedürftig war. Da man deshalb durch die Generationen springt, wäre ein Stammbaum hilfreich gewesen. Insgesamt fand ich die Story interessant, aber auch einen Tick zu literarisch, so dass es von mir gute vier Sterne gibt.
    Das glückliche Leben

    David Foenkinos
    Das glückliche Leben (Buch)

    04.09.2025

    Unterhaltsam und tiefsinnig zugleich

    Dieses Buch hat mich angenehm überrascht. Das Thema, sich durch die eigene Fake Beerdigung auf das Wichtige im Leben zu besinnen, fand ich interessant, hatte aber auch etwas Angst, dass es zu esoterisch werden könnte, was glücklicherweise gar nicht der Fall war. Man kann sich gut in den Erzähler und seine Lebenssituation hinein versetzen, auch die Beispiele aus dem Privatleben sind aufschlussreich. Das Buch ist bodenständig und realistisch und bekommt durch die Fake Beerdigungen einen leicht skurrilen, aber sehr glaubhaften und unterhaltsamen Dreh. Ganz nebenbei wird noch eine ganz eigenwillige, unterschwellige Liebesgeschichte von zwei Menschen erzählt, die im Laufe der Zeit immer wieder aufeinander treffen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist eine Runde Sache und hat mich sehr gut unterhalten. Auch der Schreibstil hat mir gefallen, vor allem den streckenweise humorvollen Unterton fand ich sehr erfrischend.
    Mrs Potts' Mordclub und der Tote in der Themse

    Robert Thorogood
    Mrs Potts' Mordclub und der Tote in der Themse (Buch)

    04.09.2025

    Skurriler Mordfall mit soliden Ermittlungen

    Dieser vierte Fall für Mrs Potts Mordclub ist skurril, aber nicht abwegig. Ich fand ihn interessant und logisch aufgebaut, auch die Psychologie der Charaktere war nachvollziehbar und glaubhaft. Die Ermittlungen der drei Hobbydetektivinnen werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten gestaltet und gut aus der Handlung hergeleitet, im Mittelteil hat mir dennoch etwas die Spannung gefehlt. Mrs Potts und ihre Freundinnen verschmelzen bei diesem Fall ein bisschen zu sehr zu einer Einheit, da sie sehr viel gemeinsam machen. Mir hat gefehlt, dass jede im Rahmen ihrer eigenen Fähigkeiten und Kontakte mehr zum Fall beiträgt. Das fand ich bei den vorherigen Fällen besser gelöst und das ist genau das, was den Charme dieser Reihe ausmacht. Es gibt immer noch gute Dialoge mit Wortwitz, aber insgesamt gab es wenig zu lachen. Bei den vorherigen Bänden ist mir beim Lesen öfters mal ein Lacher herausgerutscht, das ist mir bei diesem Buch nicht passiert. Es ist immer noch ein solider, niveauvoller Wohlfühlkrimi, den man gut lesen kann. Für die genannten Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab.
    Meine Mutter

    Bettina Flitner
    Meine Mutter (Buch)

    04.09.2025

    Ungewöhnliche Familien- und Lebensgeschichte

    Ausgehend vom Selbstmord ihrer Mutter und der Häufung der Selbstmorde in der Verwandtschaft erzählt die Autorin ihre Familiengeschichte und die Lebensgeschichte der Mutter. Ich fand die parallele Erzählung ihres Besuches im polnischen Międzygórze und die dazu passenden Rückblenden in die Zeit des ehemaligen Luftkurort Wölfelsgrund sehr geschickt miteinander verwoben. Auch die Herausforderungen der Flucht und Umsiedlung werden schonungslos geschildert. Die Familiengeschichte ist ungewöhnlich und sehr interessant und ist ein wichtiger Baustein für die Lebensgeschichte der Mutter. Zu ihr erfährt man dann noch einiges, mir blieb sie trotzdem etwas fremd und war nicht ganz greifbar. Es gab einige Auslassungen, zum Beispiel wie sie im beruflichem Umfeld wahrgenommen wurde und auch die Perspektive der Schwester hat mir gefehlt. Zu ihr gibt es ja bereits ein Buch, vielleicht hätte ich das vorher lesen sollen. Sehr intensiv fand ich die Erzählung, wie die Mutter immer wieder in tiefe Depressionen versunken ist. Auch was die Gefühlsschwankungen für das Umfeld bedeuten, wurde sehr nachvollziehbar geschildert. Der Schreibstil ist geradlinig und gut zu lesen, mir haben die Klarheit und der Mut der Autorin gefallen, die viel Persönliches preisgibt. Trotzdem war für mich noch etwas Distanz spürbar. Ich fand dieses Buch sehr lesenswert, aber nicht ganz rund, daher vier Sterne von mir.
    Bittere Nacht

    Nikolas Kuhl
    Bittere Nacht (Buch)

    03.09.2025

    Spannender zweiter Fall für ein tolles Team

    Der erste Fall dieses Ermittlerteams hatte mir schon gut gefallen und ich finde, dass sich die Autoren mit diesem zweiten Fall noch gesteigert haben. Man kann jedes Buch für sich lesen, man muss den ersten Band nicht kennen. Der Schreibstil ist einwandfrei und gut zu lesen. Das Ermittlerteam ist sympathisch und obwohl sie ihre eigenen privaten Probleme mitbringen, nehmen diese nicht überhand und sind mal was Anderes. Das Buch beginnt rasant mit einem Klassiker und einem alten Geheimnis aus der gemeinsamen Vergangenheit einer Freundesgruppe. Die abwechslungsreiche Handlung war schlüssig und konsequent, es gab einige überraschende, aber glaubhafte Wendungen und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Sehr gut fand ich, dass es keine unnötig dramatische Action gab, sondern dass die Handlung Hand und Fuß hatte. Ich vergebe volle fünf Sterne und hoffe, dass es weitere Fälle geben wird.

    Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei

    Lee Onhwa
    Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei (Buch)

    03.09.2025

    Eine leise, lesenswerte Geschichte, die hoffentlich eine Fortsetzung bekommt

    Die Geschichte der mystischen Mitternachtskonditorei hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man kann gut folgen. Der Leser wird ebenso wie die Hauptfigur Yeonwha Hals über Kopf in den Betrieb der Mitternachtskonditorei gestürzt. Anfangs gibt es ein paar Leerstellen, die nach und nach gefüllt werden und am Ende bleiben keine Fragen offen. Es werden verschiedene Lebensgeschichten und Schicksale erzählt. Diese sind ganz unterschiedlich, man erfährt dabei auch sehr viel über die koreanische Kultur. Ich fand es sehr schön, wie die alltäglichen Sorgen und Probleme thematisiert wurden, das war sehr interessant. Trotz der nüchternen Erzählweise sind mir gelegentlich die Tränen gekommen. Eine sehr schöne, leise Lektüre, die nachdenklich macht und trotzdem unterhaltsam ist. Als Bonus für die Leser gibt es am Ende einen QR Code, über den man zu einem Video der Autorin über die thematisierten Gebäckarten kommt. Das war eine tolle Idee, so bekommt man eine Vorstellung von den exotischen Stücken.
    3 Streuner und der sprechende Berg

    Anja Fröhlich
    3 Streuner und der sprechende Berg (Buch)

    03.09.2025

    Eine ereignisreiche Woche mit den drei Streunern

    Im Buch begleitet man die drei Streuner eine Woche lang durch ihr Leben und sie erleben richtig viel. Angefangen von der Wohlfühlwoche in der Schule bis zu dem ein oder anderen Unfall ist richtig was los. Die Geschichte wird aus der Perspektive von King Kerl, einem der drei Streuner, erzählt. Das macht das Buch so interessant, weil die Kinder dadurch die tierische Perspektive einnehmen und Empathie für Tiere entwickeln und auch den menschlichen Alltag mit Abstand und Humor betrachten können. Die Tiere und Menschen haben uns alle sehr gut gefallen. Ihre Beziehungen entwickeln sich weiter, sie freunden sich an, haben Verständnis füreinander, genau wie im richtigen Leben mögen und verstehen sich nicht alle sofort. Die Aufmachung mit der etwas größeren Schrift ist für das Zielalter gut gemacht und die Zeichnungen sind sehr treffend und gut gelungen. Gerade weil sie so schön sind, hätten es auch noch mehr sein dürfen. Für diese schöne, abwechslungsreiche Geschichte vergeben wir volle fünf Sterne.
    Die Tage im Café Torunka

    Satoshi Yagisawa
    Die Tage im Café Torunka (Buch)

    03.09.2025

    Begegnungen und Lebenslinien

    Den Autor kenne ich bereits und fand auch dieses Buch ausgesprochen gut zu lesen. Manche japanische Bücher wirken vom Schreibstil her etwas hölzern, das ist hier aber gar nicht der Fall und sicher auch ein Verdienst der Übersetzerin. In drei zeitgemäßen Geschichten, die im Café Torunka spielen, entwickeln sich absichtliche oder zufällige Begegnungen zwischen den Personen zu lebensverändernden Ereignissen. Lebensentscheidungen werden überdacht und bedauert, in Rückblicken erfährt man Details über die Lebenslinien der Charaktere. Die Handlung bietet vom Alltag bis über tiefgründigere Themen eine große Bandbreite und jede der drei Geschichten ist für sich eine runde Sache. Ganz nebenbei erfährt man noch interessante Details über die japanische Kultur. Das Setting im Café Torunka ist gelungen und die Atmosphäre wird gut vermittelt. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.
    Station 22. Wo bist du sicher?

    Anne Elvedal
    Station 22. Wo bist du sicher? (Buch)

    28.08.2025

    Langatmig, wirr, unglaubwürdig

    Die erste Hälfte ist ziemlich langatmig und außer, dass eine Patientin von Station 22 verschwindet, ist nicht klar, warum das Buch diesen Titel trägt. Es werden hauptsächlich die Personen vorgestellt, es passiert kaum etwas. Die ganze Geschichte wird aus der Perspektive der Krankenschwester Ida erzählt, die sich mühsam an ein eigenes Trauma erinnert und sich von einem Kollegen hypnotisieren lässt. Ab diesem Punkt wird die Story ziemlich wirr und man fragt sich, ob man der Erzählerin trauen kann oder nicht, die Personen changieren von Gut zu Böse und andersherum. Das ist leider nicht gut gemacht, nicht wie ich es von einem Psychothriller erwarte, gar nicht subtil oder geschickt aufgebaut, sondern ziemlich plump und abwegig. Dazu kommt dann noch Übersinnliches, das ist überhaupt nicht mein Fall. Eine richtige Handlung gibt es erst im letzten Drittel und die ist so wirr und unglaubwürdig, dass auch das überraschende Ende, das ohne Andeutung aus dem Nichts kommt, leider nichts retten kann. Dieser Thriller hat einen eigenartigen Aufbau, eine Spannungskurve gibt es auch nicht wirklich, ich kann ihn leider nicht empfehlen.
    Himmelerdenblau

    Romy Hausmann
    Himmelerdenblau (Buch)

    28.08.2025

    Lesenswerte, ungewöhnliche Perspektive

    Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich fand das erste Drittel ein bisschen langatmig und ausschweifend, der gute Schreibstil hat mir aber darüber hinweggeholfen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, die sich ab einem gewissen Punkt auf den dementen Theo und die Podcasterin Liv verdichten. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Gedanken und Gedankensprünge Theos geschildert werden. Das war interessant und ergreifend zugleich. Auch die Kritik an True Crime Podcasts war gut gemacht, die Perspektive verschiedener Betroffener war geschickt eingebaut. Der Fall der lange vermissten Julie erfährt im Laufe des Buches einige Wendungen und Überraschungen, die ich nachvollziehbar und glaubhaft fand. Überhaupt ist die Stärke des Buches die psychologische Tiefe der Charaktere. Trotz meiner Kritik zum Buchanfang vergebe ich fünf Sterne, da ich die ungewöhnliche Perspektive eines Dementen mutig und lesenswert finde und sie das Buch bedeutsamer macht, als ein Thriller normalerweise ist. Das dramatische Ende hat mir gut gefallen, es ist folgerichtig und sehr passend zur Stimmung im Buch.
    Kurz vor Kassenschluss

    Julia Heinecke
    Kurz vor Kassenschluss (Buch)

    21.08.2025

    Erzählenswerter Fall einfühlsam dargestellt

    Der Titel hatte mich neugierig gemacht und die Autorin hat diesen erzählenswerten Fall deutscher Kriminalgeschichte sehr gut in einem True Crime Roman behandelt. Mir hat es gefallen, dass man direkt zu Beginn einen Hinweis bekommen hat, welcher Teil Fiktion ist. Im Nachwort wurden dann Fakten und Fiktion noch einmal detailliert getrennt, was ich sehr hilfreich fand. Überhaupt war die Mischung aus Fakten und Fiktion sehr ausgewogen und der Aufbau des Buches durchdacht.
    Die junge Journalistin Valerie arbeitet sich nach und nach durch verschiedene Quellen, wie Zeitungsberichte, Interviews mit Täter, Zeugen und Beteiligten sowie Prozessakten und nähert sich schrittweise der Wahrheit. Dazwischen gab es immer wieder Rückblenden und die verschiedenen Erzählzeiten wurden sehr gut getroffen. Ich fand, dass die Autorin diese Aufblätterung der Geschichte sehr gut umgesetzt hat und das Buch dadurch spannend wurde. Sehr schön fand ich auch, dass die Lebensgeschichten der Betroffenen ausführlich erzählt wurden und vor allem auch die Opfer so intensiv betrachtet wurden. Da man aus einer anderen Zeit auf die Tat blickt, werden einem die Auswirkungen bewusst, da das Leben vieler Personen nachhaltig beeinflusst wurde. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ergreift keine Partei, dennoch wird gerade der eben genannte Aspekt ausgesprochen empathisch behandelt, was ich wichtig und lobenswert finde.
    Das Geheimnis von Little Sark

    Mary Horlock
    Das Geheimnis von Little Sark (Buch)

    21.08.2025

    Interessante Geschichte langatmig erzählt

    Der Klappentext hatte mich neugierig auf Little Sark und sein Geheimnis gemacht und nachdem ich mich durch das Buch gekämpft habe, fand ich die Geschichte am Ende ganz interessant. Allerdings bin ich von Anfang an mit dem Schreibstil nicht warm geworden und kann auch gar nicht sagen, woran das genau lag. Die Geschichte wird einfach zu langsam und umständlich aufgebaut und interessant ist nur das letzte Viertel. Zwar werden die Charaktere gut beschrieben, was ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar macht, aber es ist alles ziemlich langatmig. Auch die vielen Episoden zu Hexen, Geistern und übersinnlichen Erfahrungen fand ich auf Dauer ziemlich ermüdend. Es gibt mit 1923 und 1933 zwei Erzählzeiten und in jeder gibt es Geheimnisse im Leben der Inselbewohner, die erst komplett am Ende aufgedeckt werden. Die Ausgangsgeschichte ist inspiriert von wahren Ereignissen, das ist der interessante Teil. Aber einige der anderen Geschichten fand ich weit hergeholt und ohne Spannungskurve erzählt.
    'Wenn Ende gut, dann alles'

    Volker Klüpfel
    'Wenn Ende gut, dann alles' (Buch)

    21.08.2025

    Viel Klamauk, wenig Spannung

    Die Geschichte hörte sich vielversprechend an, tatsächlich bin ich ziemlich enttäuscht. Das Ermittlerduo ist in der Tat skurril, aber die guten Ansätze werden durch so viele unnötige Details und Wiederholungen übertrieben, dass es mir einfach keinen Spaß gemacht hat. Die Gespräche mit Svetlana haben etwas viel von Klamauk, es gibt jede Menge unnötige Details wie zum Beispiel Tommis Verflossene oder die Texte seiner schriftstellerischen Bemühungen. Die Handlung braucht außerdem sehr lange, bis sie sich entwickelt. Es gibt durchaus einige gelungene Wortspiele sowie Wortwitz, aber in einer so übertriebenen Dichte, dass es wiederum nervig ist. Zusammen mit Svetlanas schiefen Sätzen, die ich irgendwann nicht mehr lesen konnte, gerät die Handlung total ins Hintertreffen. Die Grundidee ist gut, aber wie die Beiden ermitteln ist einfach hanebüchen und abwegig und der Plot bleibt oberflächlich. Es gibt viele Ansätze, aber nichts wird wirklich vertieft. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor alle Ideen, die er im Laufe der Jahre angesammelt hat, unterbringen wollte. Die Kluftinger Krimis haben mir Spaß gemacht, aber das ein oder andere Motiv aus ihnen wurde hier leider wiederverwertet. Für mich war es kein Lesevergnügen, deshalb würde ich eine Fortsetzung nicht lesen.
    Der Regenbogenfisch in Gefahr

    Marcus Pfister
    Der Regenbogenfisch in Gefahr (Buch)

    21.08.2025

    Kindgerecht und empathisch erzählt

    Die Reihe mit dem Regenbogenfisch ist ein Favorit beim Kind. Auch hier sind die Illustrationen sehr schön, vor allem die Glitzerelemente an den Fischen sind toll gemacht und sorgen für das gewissen Etwas. Diese Geschichte zeigt die Gefahren für Fische und ihren Lebensraum durch die Menschen und wir waren beeindruckt, wie kindgerecht das Ganze dargestellt wurde. Die Kleinen werden emotional angesprochen durch die drohende Trennung des Schwarms, es wird die Empathie ganz natürlich geweckt. Es ist schön, dass nebenbei auch noch Wissen vermittelt wird. Dieses spielerische Element hat uns gut gefallen, auch die Dramaturgie in der Geschichte ist kindgerecht und gelungen. Der Text ist vielleicht einen Tick zu moralisierend, aber das ist Ansichtssache und dieser Eindruck hatte sich beim zweiten Lesen schon abgemildert. Von daher volle fünf Sterne von uns.
    In meiner Welt

    Sabine Bohlmann
    In meiner Welt (Buch)

    18.08.2025

    Ein liebevolles und durchdachtes Kinderbuch

    Das großformatige Buch macht auf den ersten Blick schon einen hochwertigen, sehr liebevoll gestalteten Eindruck. Der rote Faden im Buch, der Großvater mit seinem Enkel unterwegs in der Stadt, ist ein gut gemachter Aufhänger, um die kindlichen Fragen zu verschiedenen Themen zu platzieren. Der Inhalt ist poetisch bis philosophisch, aber so gut gemacht, dass auch Kleinkinder folgen können und zum Nachdenken angeregt werden. Die Illustrationen sind sehr schön und ergänzen die Geschichte perfekt. Besonders gut hat uns gefallen, dass die Auswirkungen aus Brunos Welt einfarbig dargestellt sind und man so auf den ersten Blick sieht, was sich verändern würde. Die Farbwelt ist insgesamt sehr gut gewählt. Auch der Besuch auf dem Friedhof wird sehr versöhnlich dargestellt. Ein rundum gelungenes Kinderbuch, dass zum Diskutieren anregt und viel Freude macht.
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