jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
Filter
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Hornita bei jpc.de

    Hornita Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 19. August 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 68
    728 Rezensionen
    Was am Ufer lauert Lenz Koppelstätter
    Was am Ufer lauert (Buch)
    08.05.2025

    Schwächer als der Serienauftakt

    Den Autor kenne und schätze ich aufgrund seiner bisherigen Kriminalromane rund um Commissario Grauner. Der erste Fall für Giovanna Pitti hatte mir mit vier Sternen ganz gut gefallen, aber ich fand diese Fortsetzung leider etwas schwächer. Es werden zu Beginn alle Personen vorgestellt, so dass man auch einen Überblick bekommt, falls man den ersten Band nicht gelesen hat oder auch einfach zur Erinnerung. Bezogen auf den Fall fand ich den Einstieg etwas zäh und langatmig und so richtig hat er mich bis zum Ende nicht gepackt. Die Leichtigkeit des ersten Falls hat mir gefehlt und obwohl die Charaktere sehr sympathisch sind, war es zu viel Familiengeschichte. Es wäre übertrieben zu sagen, dass manche Szenen in Richtung Klamauk abdriften, aber es war für meinen Geschmack selbst für Cosy Crime ein bisschen zu viel Nebensächliches. Der Fall ist interessant und hätte das Potenzial gehabt, um intensiver behandelt zu werden, was der Spannung im Buch sicher gut getan hätte. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dem Autor das Journalistik Motiv schwerfällt. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne.

    Vorsehung Liane Moriarty
    Vorsehung (Buch)
    02.05.2025

    Wunderbare, tiefsinnige Unterhaltung

    Für mich war es das erste Buch der Autorin und der Schreibstil hat mich ab der ersten Seite gefesselt. Durch die Perspektivwechsel war die Geschichte sehr vielschichtig und interessant, auch durchaus spannend. Nach der Episode im Flugzeug werden die Leben der einzelnen Fluggäste und ihre Reaktionen auf die Todesvorhersage erzählt. Parallel dazu schildert die alte Dame immer wieder Episoden aus ihrem Leben und so lernt man alle Personen gut kennen. Ich fand die Charaktere sehr gut getroffen und der ganz unterschiedliche Umgang mit den Vorhersagen und das Erkennen als Belastung oder Chance war für die jeweiligen Charaktere treffend. Psychologisch und auch philosophisch fand ich das Buch gut gemacht und es regt zum Nachdenken an. Das Setting im Flugzeug fand ich sehr gut gewählt, da die Reisenden eine Schicksalsgemeinschaft bilden, ohne etwas voneinander zu wissen. Diese Ignoranz wird aufgebrochen und es finden sich zufällig Kontakte und Beziehungen, so wie es sich im wirklichen Leben eben auch manchmal entwickelt. Die Details zur Wahrscheinlichkeitsrechnung fand ich gut recherchiert und waren ein gutes Detail, um die Geschichte zu erden und nicht ins Esoterische abdriften zu lassen. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit diesem Buch, es hat mich wunderbar unterhalten.
    HEN NA E - Seltsame Bilder Uketsu
    HEN NA E - Seltsame Bilder (Buch)
    29.04.2025

    Vielschichtig, innovativ und spannend

    Die Vorablorbeeren für dieses Buch sind nicht übertrieben. Es ist wirklich etwas Besonderes. Das Buch ist spannend und die einzelnen Kapitel sind wie Puzzlestücke, die sich zu einem großen Bild zusammen fügen. In den einzelnen Abschnitten geht es ebenfalls um Bilder und weitere Indizien, die mit der Logik klassischer Krimi-Detektive interpretiert und analysiert werden. Der Start mit dem geheimnisvollen Blog, den zwei Studenten versuchen zu verstehen und den darin enthaltenen Bildern, fand ich sehr gelungen. Man bekommt einen Eindruck vom Stil des Buchs, gleichzeitig ist es so spannend, dass man einfach weiterlesen muss. Ich habe es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen und hatte dabei viel Spaß. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, ein Kompliment an die Übersetzerin, das war sicher nicht einfach aufgrund der eingebetteten Bilder. Als Bonus bekommt man noch einige Einblicke in die japanische Kultur, aber für mich war die bestechende Logik das herausragende Element, da es an die großen Klassiker erinnert.
    Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san Hika Harada
    Das kleine Antiquariat von Tante Sango-san (Buch)
    25.04.2025

    Die Kraft von Büchern und gutem Essen

    Das Buch wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, der Schwester und Großnichte des verstorbenen Inhabers des Antiquariats. Anfangs fand ich die Perspektivwechsel etwas abrupt und mir war nicht immer klar, wer gerade erzählte. Das hat sich dann aber schnell gegeben, da der Schreibstil angenehm ist und gut zu lesen. Jedes Kapitel ist nach dem gleichen Schema aufgebaut. Es gibt im Antiquariat einen Kunden mit einem Problem oder Buchwunsch, ein oder mehrere Bücher werden vorgestellt und dadurch kommen Erinnerungen an den Bruder bzw. Großonkel auf. In der Regel wird dann noch sehr abwechslungsreich gegessen, das fand ich sehr interessant. Die tröstende Kraft von Büchern und gutem Essen und das Heraufbeschwören von Erinnerungen hat mir gut gefallen. Die Wertschätzung, die dem Onkel dadurch entgegengebracht wird, fand ich sehr passend zum Tenor des Buchs. Durch die gemeinsame Zeit im Antiquariat klärt sich für die Kunden dann auch der Blick auf ihr Problem und ihre Welt. Alles in allem ein wirklich charmantes Buch, das ich empfehlen kann.
    Shinwa. Stimmen der Nebelwälder Christian Gerhard
    Shinwa. Stimmen der Nebelwälder (Buch)
    25.04.2025

    Außergewöhnlicher historischer Roman

    Der Erzählstil wirkt manchmal etwas hölzern, aber ich denke, dadurch kommt der japanische Flair der damaligen Zeit und das hierarchische, distanzierte System gut zur Geltung. Insgesamt fand ich den Stil angenehm, da er sehr fokussiert ist. Man findet sich sofort im Japan des 18.Jahrhunderts wieder und durch gut dosierte Beschreibungen kann man sich Zeit und Ort sehr gut vorstellen. Die wichtigsten Personen werden sofort vorgestellt, man ist direkt mitten drin im Geschehen. Die Handlung schreitet stetig voran, es gibt regelmäßig Perspektivwechsel und die Kapitellängen fand ich angenehm. Allerdings zog sich das Ganze in der Mitte für mich doch etwas in die Länge, da hätte das Buch etwas straffer sein dürfen. Die Handlung an sich ist gut aufgebaut und mir hat besonders gut gefallen, dass die Perspektiven zweier ungewöhnlicher Frauen berücksichtigt wurden. Man merkt, dass der Autor über fundiertes Wissen verfügt und weiß, worüber er schreibt. Alles in allem eine sehr interessante Lektüre, die streckenweise etwas kurzweiliger hätte sein dürfen, daher mache ich einen Stern Abzug.
    Blaues Wunder Anne Freytag
    Blaues Wunder (Buch)
    25.04.2025

    Eine richtig befriedigende Lektüre

    Die Geschichte des beruflichen Sommerurlaubs auf dem Meer wird aus den wechselnden Perspektiven der drei Ehefrauen geschildert. Obwohl die Situation als Anhängsel eines erfolgreichen Mannes für alle drei Frauen ähnlich ist, sind ihre Charaktere sehr unterschiedlich und werden sehr treffend beschrieben. Besonders gut hat mir gefallen, dass man durch die Perspektivwechsel die Selbstwahrnehmung der Frauen mit der Wahrnehmung der anderen abgleichen konnte, das war sehr interessant und hat auch die Entwicklung der Charaktere abgebildet. Es deutet sich an, dass der Despot am Ende sein blaues Wunder erleben wird und die Spannungskurve des Buches ist toll gemacht. Ich hatte viel Hoffnung und Vorfreude auf das Ende. Das Buch stellt wichtige Fragen, was macht glücklich und zufrieden und wann verliert man sich? Ich fand es sehr gut und habe die drei Frauen sehr gerne auf ihrem Weg der Selbstermächtigung begleitet.

    Wut und Liebe Martin Suter
    Wut und Liebe (Buch)
    23.04.2025

    Der Titel ist Programm

    Der Titel ist ausgesprochen passend für diesen Roman. Für mich war es das zweite Buch von Martin Suter und wieder hat mich der Schreibstil begeistert. Er ist auf den Punkt, es gibt keine unnötigen Details, es geht direkt ins Thema und die Länge der Kapitel ist angenehm. Trotzdem sind die Charaktere tiefgründig und glaubhaft und die Handlung ist spannend mit einigen unerwarteten Wendungen. Diese werden nicht lange angekündigt, sondern passieren einfach. Mir gefällt das sehr gut. Die Geschichte an sich ist nichts Alltägliches, aber dafür umso unterhaltsamer. Von einer Liebesgeschichte entwickelt sie sich über einen Rachefeldzug zu einem Wirtschaftskrimi, das ist gut gemacht und gründlich recherchiert. Mich hat das Buch gut unterhalten und auch wenn man so manche Szene ausführlicher hätte gestalten können, so macht für mich diese Pointiertheit den Charme des Schreibstils aus.
    Der Tote in der Crown Row Sally Smith
    Der Tote in der Crown Row (Buch)
    23.04.2025

    Ein ganz besonderes Setting in einem stimmigen Buch

    Dieser erste historische Roman von Sally Smith hat mir sehr gut gefallen. Das Lesen macht ab der ersten Seite Spaß und das tolle Setting im Londoner Temple-Bezirk hat einen ganz besonderen Charme und ist prädestiniert für einen historischen Krimi. Diese Stimmigkeit zieht sich durch das ganze Buch. Die Charaktere sind sehr schön und glaubhaft gezeichnet und man spürt die Beziehung der Autorin zu ihren Figuren. Der ermittelnde Gabriel Ward war mir ab der ersten Seite sympathisch und ich hoffe, dass es eine Fortsetzung mit ihm geben wird. Der Fall ist interessant und gut aufgebaut und passt hervorragend in die viktorianische Zeit, die gut recherchiert und passend dargestellt wurde. Wie bei den Charakteren ist das Maß an historischen Details sehr stimmig, nicht zu viel und nicht zu wenig, gerade ausreichend, um die ganz spezielle Stimmung gerade auch im Temple-Bezirk wiederzugeben. Das Buch profitiert von der Orts- und Sachkenntnis der Autorin und ich kann es uneingeschränkt empfehlen.
    Um jeden Preis Hera Lind
    Um jeden Preis (Buch)
    20.04.2025

    Ein erzählenswertes Leben

    Zu Beginn schildert Lydia ihr Leben aus ihrer Perspektive und man muss sich auf einiges gefasst machen. Das Lesen ihrer Fluchtgeschichte und die schwere Arbeit als Zwangsarbeiterin in Sibirien sind unglaublich hart. Die deutschen Spätaussiedler wurden nicht menschlich behandelt und umso bemerkenswerter ist es, wie sie das mit so viel Charakter und menschlicher Stärke durchgehalten hat. Ich fand das sehr lesenswert, da mir viele Details nicht bekannt und nicht bewusst waren und den heutigen Luxus in Relation setzen. Irgendwann kommen dann die Perspektiven ihrer Kinder dazu und das fand ich sehr erfrischend, weil es das Ganze aufgelockert hat und verschiedene Perspektiven zu ein und demselben Erlebnis gezeigt hat. Ich hatte bisher noch nichts von Hera Lind gelesen, finde ihr Konzept aber sehr überzeugend. Trotzdem mache ich einen Stern Abzug, da das Buch gerade in der ersten Hälfte einige Längen und Wiederholungen hat, die man erst einmal überwinden muss.
    Der Inugami-Fluch Seishi Yokomizo
    Der Inugami-Fluch (Buch)
    20.04.2025

    Meisterhaft konstruiert

    Einige Bücher über den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi habe ich bereits gelesen und dieser Fall hat mir besonders gut gefallen. Es ist alles dabei: ein kompliziertes Testament, schwierige bis unübersichtliche Familienverhältnisse, ein stimmungsvolles Setting, Nachkriegswehen, Action-Szenen, ungewöhnliche Liebesbeziehungen und einige rätselhafte Morde. Das Setting im Nachkriegsjapan an einem ruhig gelegenen See ist atmosphärisch dicht. Die Geschichte wird sachlich ohne viel Schnickschnack erzählt und trotz der überschaubaren Anzahl an Personen bleibt der Täter für den Leser rätselhaft. Die Lösung ist überraschend und doch so logisch. Sie erklärt viele kleine Details und Verschachtelungen und macht auf mehrfacher Ebene Sinn. Der Fall ist meisterhaft konstruiert, da jede kleinste Handlung oder auch nur Mimik sich im nachhinein logisch erklärt, was ich sehr befriedigend finde. Das Buch ist schaurig schön und ich würde gerne noch mehr von diesen klassischen japanischen Krimis lesen, die auch an die großen europäischen Klassiker erinnern.
    Nimms nicht persönlich Tom Hofland
    Nimms nicht persönlich (Buch)
    18.04.2025

    Sehr eigenwillig

    Die Inhaltsbeschreibung hat mich neugierig gemacht, aber tatsächlich hatte ich mehr erwartet. Der Schreibstil ist angenehm und gut zu lesen, diesbezüglich habe ich keine Kritik. Es gibt verschiedene Perspektiven, die die Erzählung auflockern. Inhaltlich bleibt das Buch bezüglich der beruflichen Dinge und Abläufe sehr vage und oberflächlich. Mit der Beauftragung des eigenwilligen Headhunters und seinem Team vermischt sich die eh schon unscharfe Realität mit Träumen, Geschichte, Sagen und Horrorszenarien. Die Kritik an der Arbeitswelt ist böse und dunkel und auch unterhaltsam. Trotzdem hatte ich das Ganze schärfer und pointierter erwartet, vor allem in Bezug auf konkrete Gewohnheiten und Mechanismen. Es gibt auch Ausflüge in andere Bereiche, wie zum Beispiel eine Entzugsklinik. Auch dieser Teil ist mir zu oberflächlich, zu absurd mit wenig Substanz. Ich fand den Buchansatz interessant, inhaltlich hätte er besser ausgearbeitet sein dürfen.
    Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen Ito Ogawa
    Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen (Buch)
    15.04.2025

    Die Kunst der Kalligraphie

    Das Buch ist in vier große Kapitel eingeteilt, die die vier Jahreszeiten in Hatokos Schreibwarenladen beschreiben. In jedem Kapitel hat Hatoko Aufträge zum Briefeschreiben, da sie öffentliche Schreiberin ist. Die Auftraggeber, die Aufträge und die Gedanken, die sich Hatoko zur Umsetzung macht, werden ausführlich beschrieben. Mir hat das alles sehr gut gefallen, da man so der Kunst der Kalligraphie näher kommt. Bei der Auswahl von Papier und Schreibmittel schöpft Hatoko aus dem großen Fundus des Schreibwarenladens. Eingebettet ist der Kalligraphie-Teil in Hatokos Umfeld und Privatleben, dass sich langsam entwickelt. Mir hat auch gut gefallen, wie Freundschaften entstanden sind und sich innere Konflikte gelöst haben. Die Handlung ist leicht und zart und ergänzt den Kalligraphie-Teil sehr gut. Einige Dinge bleiben offen, vielleicht wird es einen zweiten Teil geben? Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch weil es sehr ausgefallen und damit abwechslungsreich ist.
    Cinema Love Jiaming Tang
    Cinema Love (Buch)
    15.04.2025

    Eindringliches, gelungenes Erstlingswerk

    Das Buch deckt mit seiner Erzählzeit mehrere Jahrzehnte bis zur Gegenwart ab. Obwohl die Handlung anfangs etwas unübersichtlich war, habe ich schnell in das Buch hineingefunden. Der Schreibstil ist sehr angenehm und gut zu lesen und die Geschichte des Kinos und seiner Besucher und Mitarbeiter hat mich einfach gefesselt. Homosexualität wird hier in einem ungewöhnlichen Setting beschrieben, das ich sehr interessant fand. Die Leben der Männer und ihrer Familien, die Erwartungen und die ganz unterschiedlichen Reaktionen des Umfelds auf ihre Vorlieben und ihr Verhalten im ländlichen China waren teils überraschend , teils erwartbar. Der Bruch in der Biographie durch die Immigration in die USA wird sehr gut geschildert. Es wird deutlich, wie und warum Vorurteile und Werturteile mitgebracht und gelebt werden und unter welch prekären Umständen die Einwanderer leben mussten. Ich fand beide Settings sehr glaubhaft und realistisch beschrieben. Die großen Themen Homosexualität und Immigration werden auf ungewöhnliche Weise erzählt und sind dadurch umso eindringlicher und interessanter. Auch die Charaktere sind sehr gut und intensiv gezeichnet und mit den Biographien der Ehefrauen wird auch eine andere Seite erzählt, so dass das Thema abgerundet wird.
    Das Restaurant am Rande der Zeit Yuta Takahashi
    Das Restaurant am Rande der Zeit (Buch)
    15.04.2025

    Sehr bewegend mit tollen Charakteren

    Dieses Buch ist sehr bewegend und hat mich mehrfach zu Tränen gerührt, weil es so schön ist, ohne kitschig zu sein. Die Personen, die das Restaurant Chibis Kitschen besuchen, haben alle einen Verlust erlitten, haben aber aus ganz unterschiedlichen Gründen mit dem geliebten Menschen noch nicht abgeschlossen. Ich fand die Charaktere sehr gut getroffen und psychologisch glaubhaft dargestellt. Die Geschichten sind realistisch und doch so charmant und bezaubernd, dass einen der Roman trotz der Trauer, die die Figuren durchleben, positiv gestimmt und gut gelaunt zurück lässt. Besonders gut hat mir gefallen, dass dabei auch ein trauerndes Kind zu Wort kommt und ernst genommen wird. Die Bedeutung schöner Erinnerungen wird durch die kleinen Geschichten gut transportiert und die Rezepte fand ich sehr interessant. Der Schreibstil ist angenehm, typisch japanisch auf den Punkt, aber sehr gut zu lesen. Ich finde das Buch sehr empfehlenswert, da es eine tröstende Botschaft hat und Wissen über die japanische Kultur vermittelt.
    Der Name an der Wand Hervé Le Tellier
    Der Name an der Wand (Buch)
    15.04.2025

    Bewegend und bildend

    Der Autor erzählt, wie er beim Kauf einer Immobilie auf einen Namen an der Wand gestoßen ist und das Rätsel dieses Namens ergründet. Es gelingt ihm, über 80 Jahre nach dem Tod dieses jungen Mannes, überraschenderweise noch einige Informationen und Fotos zu bekommen. Diese fand ich sehr hilfreich, um der Person des André Chaix näher zu kommen. Trotz allem sind die Informationen nicht ausreichend, um ein ganzes Buch zu füllen, so dass der Autor seinen Blick auf die räumliche Umgebung, die politische Situation, den Widerstand, die Besatzer, das Kinoprogramm, usw. wandern lässt und dadurch ein gelungenes Portrait der Zeit zeichnet. Der Schreibstil ist sehr schön und gut zu lesen, er ist nicht übertrieben poetisch, sondern passt zum Thema. Trotzdem hat mir etwas gefehlt, die Familie wird nur angerissen und ich hätte mir noch mehr Recherche und Details von Zeitzeugen erhofft. Das Buch ist lesenswert und trotz der großen zeitlichen Distanz bewegend und instruktiv.
    Geht so Beatriz Serrano
    Geht so (Buch)
    15.04.2025

    Herrliche Abrechnung mit der Arbeitswelt

    Ab der ersten Seite hatte ich viel Spaß mit diesem Buch. Man erkennt sich selbst, die Kollegen, die Vorgesetzten, die Familie in so manchen Situationen wieder und man möchte wirklich mal ähnlich ungefiltert, so wie es die Erzählerin schreibt, seinem Umfeld begegnen. Die Geschichte wird fast ausschließlich von Marisa erzählt, die mit ihrer Arbeit unzufrieden ist. Sie spielt dort eine Rolle und so traurig diese Entmenschlichung auch ist, so witzig und unterhaltsam wird sie erzählt, voller kleiner Spitzen und toller Analysen. Das Buch lebt davon, dass es so absolut treffend ist und mir oft aus der Seele gesprochen hat. Auch die Charaktere fand ich sehr gelungen. Man hat das Gefühl, sie zu kennen, da diese Typen im realen Leben immer wieder auftauchen. Auch die Handlung passt auf viele Arbeitssituationen, die ad absurdum geführt werden. Dabei ist der Roman nie platt oder klischeehaft, sondern einfach nur bissig, erfrischend und unterhaltsam.
    Das Haus der Türen Twan Eng Tan
    Das Haus der Türen (Buch)
    15.04.2025

    Bestechend schön

    Der Schreibstil ist wunderbar. Ich wollte nur mal kurz in das Buch schauen und hatte plötzlich schon 50 Seiten gelesen ohne es zu merken. Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeiten erzählt, die sich organisch ineinanderfügen. 1921 erzählt Lesley ihrem Hausgast Somerset Maugham von ihrer heimlichen Affaire und Liebesgeschichte sowie dem Schicksal ihrer Freundin einige Jahre zuvor. Das berechenbare Kolonialleben wird ebenso glaubhaft beschrieben wie einige Lebensstationen und Beziehungen des Autors, aus dessen Perspektive ein Teil des Buches geschrieben ist. Man bekommt ganz nebenbei einen guten Eindruck vom Leben in den britischen Kolonien und dadurch spielerisch historisches Wissen zu der Region vermittelt. Der Spagat zwischen der Treue zu gut recherchierten, historischen Details und literarischer Freiheit ist dem Autor spielerisch gelungen. Eingefasst wird es durch eine kurze Handlung in Südafrika im Jahr 1947, was ein gebührendes Ende für dieses schöne Buch ist. Mir hat es ausnehmend gut gefallen und es wird sicher nicht das letzte Werk sein, dass ich von Tan Twan Eng lese.
    Die Garnett Girls Georgina Moore
    Die Garnett Girls (Buch)
    10.04.2025

    Leider nichts Besonderes

    Dieser Roman ist in der Perspektive von Margo und ihren drei Töchtern geschrieben, dazu gibt es Rückblenden und Erinnerungen. Die Menge der Perspektivwechsel ist gut und passend. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, hat aber einige Längen und verliert sich in Details. Die ganz unterschiedlichen Charaktere der Schwestern fand ich interessant, aber es dauert bis das Buch auf den Punkt kommt. Sie befinden sich alle an einem Scheideweg und ihre jeweiligen Probleme zeigen sich erst spät im Buch. Die Geschichte plätschert ziemlich lange dahin. Die Autorin bleibt in ihrem Schreibstil ihrer Protagonistin Margo gegenüber nicht neutral, sie wird für meinen Geschmack verherrlicht. Teilweise fand ich ihren Charakter nicht stimmig und es werden Dinge an ihr gelobt, die ich eher unsympathisch fand. Teilweise müssen sich andere Personen rechtfertigen, obwohl Margo das Problem ist, so wird zum Beispiel Alkohol bei anderen als negativ dargestellt, aber Margo trinkt ohne Ende. Es herrscht eine intensive Enge zwischen den Charakteren, auch dass empfand ich als bedrückend, da sie ihren Töchtern wenig Raum lässt. Alles in allem eine gute Grundidee, aber in der Umsetzung mit Luft nach oben. Die Figur der Margo, auf der das Buch fußt, fand ich einfach nicht stimmig.
    Die Fletchers von Long Island Taffy Brodesser-Akner
    Die Fletchers von Long Island (Buch)
    07.04.2025

    Massiv gekürzt könnte es unterhaltsam sein

    Der Schreibstil ist flatterhaft und unruhig mit langen, verschachtelten Sätzen, die genauso konfus sind wie die hektische Erzählweise. Ich bin nie so richtig gut ins Buch gekommen und habe mich missmutig bis zum Ende durch gequält, ein Vergnügen war es nicht. Die Familiengeschichte und die Handlung wären interessant, wenn sie nicht so hoffnungslos detailliert beschrieben würden. Das Trauma und was es über Generationen mit den einzelnen Familienmitgliedern macht, ist gut dargestellt. Auch die etwas überzeichneten Charaktere und ihre Entwicklung hätten Potenzial. Aber es ist einfach viel zu viel und vor allem zu viel Unwichtiges. Ich denke, dass das Buch unterhaltsam sein könnte, wenn man es auf ein Viertel der aktuellen Länge komprimiert. Auch der angekündigte Humor hat mich nicht abgeholt. Es werden fast nur jüdische Klischees thematisiert. Man müsste die Stereotype alle kennen, die hier auf die Schippe genommen werden, um sie komisch zu finden. Dazu fehlt mir aber das Wissen. Das Ende ist dann doch überraschend und klar. Es kommt im Verhältnis sehr kurz weg und ich fand es nur bedingt glaubhaft. Es gibt zwei Sterne, weil die Grundidee gut ist, aber ich kann das Buch nicht empfehlen.
    Lila Eule Cordt Schnibben
    Lila Eule (Buch)
    07.04.2025

    Eine wilde Mischung toll illustriert, aber viel zu ausführlich

    Das Buch ist aus der Sicht des Journalisten Carl Lederer geschrieben, der auf verschiedenen Zeitebenen seine Lebensstationen schildert, die sich teilweise wie Zwiegespräche mit seiner abwesenden Lebensgefährtin Frances lesen. Die Haupthandlung spielt in den Wendejahren in Berlin, 17 Jahre zuvor in der DDR und in Carls Teenager-Jahren in Westdeutschland. Die Grundidee und Haupthandlung fand ich interessant, leider ist vieles zu ausführlich dargestellt und wiederholt sich oft. Es gibt ganze Kapitel, auf die man verzichten könnte, ohne dass es der Handlung Abbruch täte. Es geht viel um Politik, Drogen, Beziehungen und Musik, vor allem die Rolling Stones. Streckenweise war der Roman auch witzig, mir haben vor allem die „Operativen Informationen“ zu den Kapitelenden gefallen, die die Absurdität des Überwachungsstaats vorführen. Davon abgesehen war es nicht immer einfach zu lesen und ich denke, dass der Roman von einer massiven Kürzung profitiert hätte. Das Buch ist liebevoll gestaltet, jedes Kapitel wird durch eine bunte, sehr gelungene Doppelseite eingeleitet. Die ganze Aufmachung des Buches macht gute Laune, mein Kompliment an die Illustratoren. Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne.

    Bardame gesucht - Zimmer vorhanden Herta Lueger
    Bardame gesucht - Zimmer vorhanden (Buch)
    04.04.2025

    Authentische Lebenserinnerungen

    Der Schreibstil ist einfach und authentisch und deshalb gut zu lesen. Es sind persönliche Erinnerungen und dazu passt es gut, genauso wie es ist. Ich fand den Aufbau gut gemacht, da das Buch mit dem Ende der thematisierten, beruflichen Tätigkeit beginnt und man auch mal die andere Seite sieht, nicht nur das was man aus der Presse-Berichterstattung kennt. Herta Lueger erzählt ihren Lebensweg angefangen bei der Kindheit in Österreich bis zu ihrer Domina- und Club-Karriere in München. Das Leben auf dem Land und die Situation für die Frauen damals wird sehr nachvollziehbar geschildert. Auch das München der 1970er und 1980er wird gut getroffen und deckt sich mit meinen Erinnerungen. Es wird alles ganz neutral erzählt und man ist als Leser bei allen Höhen und Tiefen ganz ungeschönt dabei. Auf mich wirkten die Lebenserinnerungen sehr offen, authentisch und stimmig zur gezeichneten Persönlichkeit. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin ihr Leben als Ganzes erzählt mit ein paar beruflichen Anekdoten und eben nicht ausschließlich fokussiert auf schlüpfrige Details. So war das Buch als Biographie sehr interessant und hat gleichzeitig gehalten, was der Titel verspricht.
    Winter's Game Lukas Erler
    Winter's Game (Buch)
    04.04.2025

    Immer wieder gut

    Der dritte Fall für Rechtsanwältin Carla Winter hat es wieder in sich, ist aber nicht der stärkste Fall aus der Reihe. Trotzdem bekommt das Buch volle fünf Sterne von mir, da die Reihe einfach erfrischend anders ist und mir sehr viel Spaß macht. Carlas Team ist so sympathisch und trotz der extravaganten Charakter immer noch glaubhaft und nicht überzeichnet. Auch in diesem Fall wird wieder ein Thema des Zeitgeschehens kritisch beleuchtet und der Fall ist international und vielschichtig, so wie man es aus der Reihe bisher kennt. Von daher wurden meine Erwartungen voll erfüllt. Die unterschiedlichen Fähigkeiten des Teams kommen zum Tragen. Für mich liegt die Stärke des Autors darin, die menschliche Psychologie nachvollziehbar und realistisch darzustellen und allen Figuren wertschätzend zu begegnen. Mit Carla Winter gibt es eine tolle, weibliche Hauptfigur, die Spaß macht und von der ich gerne mehr lesen würde.
    Die Mündung Tim Pieper
    Die Mündung (Buch)
    04.04.2025

    Außergewöhnlicher Thriller mit spannendem Thema

    Anfangs hatte ich leichte Probleme, ins Buch hinein zu finden, da die Kriminalkommissarin Lena Funk, aus deren Sicht der Großteil des Buches geschildert wird, Erinnerungslücken hat und das ist, was man eine unzuverlässige Erzählerin nennt. Man weiß als Leser nicht, was man glauben soll. Dann hat mich aber das interessante Thema abgeholt und die vielen, gut recherchierten Details haben Spaß gemacht. Erfrischend fand ich, dass dieser Thriller durch seinen ungewöhnlichen Aufbau deutlich vom Standardthriller abweicht. Der Fokus liegt nicht auf den Taten oder Opfern des Gezeitenmörders, sondern auf dem Hintergrund und Hauptthema, der Manipulation von Erinnerungen und welches Risiko und Potenzial dahinter steckt. Die Charaktere fand ich sehr gut getroffen und es hat mir sehr gut gefallen, dass alle offenen Erzählstränge aufgelöst wurden. Die Spannungskurve ist untypisch und hat für mich noch etwas Luft nach oben, daher gibt es von mir sehr gute vier Sterne.
    Der wahnsinnige Kaiser Harry Sidebottom
    Der wahnsinnige Kaiser (Buch)
    28.03.2025

    Ausführlich, informativ und gut erklärt

    Dieses Buch über den jungen Kaiser Elagabal hat einen schillernden und doch fast vergessenen Kaiser zum Thema. Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor seine Schlussfolgerungen erklärt, also im Prinzip vermittelt, wie Historiker anhand der vorhandenen Quellen arbeiten. Elagabal wird nur in drei Hauptquellen genannt und ich fand es sehr interessant, welche der Autor warum glaubwürdiger fand als eine andere oder eben auch nicht. Dies wird immer dann thematisiert, wenn es relevant ist. Dazu werden weitere Funde wie Münzen oder Statuen als Argumentationshilfen gezeigt und auch durch Abbildungen im Buch greifbar. Die ausführliche Darstellung des Wegs Elagabals an die Macht als Rebell bzw. Usurpator war hilfreich, um das Funktionieren des Römischen Reichs zu verstehen. Ab und zu gibt es einige ausführliche Exkurse, die ich wichtig und interessant fand. Kleinere Abschweifungen zwischendurch, z. B. zu Lebensläufen bestimmter Persönlichkeiten, haben mich manchmal etwas verwirrt. Allerdings ist das weniger dem Autor anzulasten als der Tatsache, dass eine Vielzahl an Personen vorkommt, die teilweise sehr ähnliche Namen haben, was den Überblick erschwert. Der Autor hat alles getan, um die Informationen nachvollziehbar zu vermitteln und doch durch kleine Sprünge und Rückblenden in der Erzählzeit, dem Leser Abwechslung zu bieten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es interessant und informativ und es gibt einen ausführlichen Anhang, wie bei wissenschaftlichen Arbeiten üblich.
    Magritte und Georgette Nadine Monfils
    Magritte und Georgette (Buch)
    28.03.2025

    Viel Kunst, angenehm belgisch und etwas zu cosy

    Die Idee, den belgischen Maler Magritte und seine Ehefrau in Kriminalfällen ermitteln zu lassen, fand ich sehr charmant und glaubhaft umgesetzt. Es gibt in der Originalsprache bereits sieben Krimis aus dieser Reihe, dieses ist der erste Band auf Deutsch. Die Rollenverteilung der beiden ist gut gemacht: Magritte beschafft die Informationen und Georgette ist Hirn und Profilerin im Hintergrund. Mir hat eine konkrete zeitliche Verankerung gefehlt, man kann aus Referenzen zum Zeitgeschehen und Magrittes Werken und Lebensdaten erahnen, dass es sich um die 1960er Jahre handeln muss. Die Autorin hat sein Leben und Werk gut recherchiert, ich hätte es hilfreich gefunden, wenn die zahlreichen Fußnoten, die sich z. B. auf belgische Details oder Übersetzungen von Liedtexten beziehen, auch Details zu den zitierten Werken enthalten hätten. Der Fall beginnt spannend, hat im Mittelteil etwas nachgelassen und die Auflösung war für mich nicht so richtig stimmig. Daher ist das Krimi-Element für mich noch optimierbar. Es gibt sehr viele kleine Details, die das Buch zeitlich und räumlich einordnen, für meinen Geschmack waren es allerdings zu viele. Davon abgesehen hat das Buch Charme und es ist unterhaltsam. Mir hat vor allem gefallen, dass es in Belgien spielt, dadurch kommt Abwechslung in die Krimi-Welt.
    1 bis 25 von 728 Rezensionen
    1
    2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt