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    dorli Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Februar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 24
    272 Rezensionen
    Das Haus am Moor Heike Denzau
    Das Haus am Moor (Buch)
    16.05.2020

    Ein Krimihighlight!

    Hauptkommissarin Lyn Harms kehrt nach einem Jahr Elternzeit an ihren Arbeitsplatz bei der Kripo Itzehoe zurück und bekommt es gleich an ihrem ersten Arbeitstag mit einem dramatischen Fall zu tun – das spanische Au-pair-Mädchen der Familie Fahrenkrug wurde bei dem Versuch, die Entführung des 11-jährigen Theo zu verhindern, erstochen…

    Jana Roffler und ihre Freundin Neele Haack sind aus einem Kieler Kinderheim ausgebüxt. Die 14-jährigen Mädchen sind auf dem Weg ins Herrenmoor, wo ihnen das ehemalige Häuschen von Janas Uropa als Unterschlupf dienen soll. Was die beiden nicht ahnen - die abgelegene Kate wurde auch von Theos Kidnappern als Versteck auserkoren…

    „Das Haus am Moor“ ist bereits der siebente Fall für Lyn Harms und ihre Kollegen, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Heike Denzau wartet in „Das Haus am Moor“ mit einem Kriminalfall auf, der von Anfang an fesselnd ist und Seite um Seite immer dramatischer wird. Fast atemlos verfolgt man das Geschehen rund um den querschnittsgelähmten Theo, der im Dachzimmer der Kate festgehalten wird, und der Ausreißerin Jana, die sich aus Angst vor den gewalttätigen Kidnappern in der Abseite versteckt hat. Die Autorin treibt die Spannung hier durch laufend neue Ereignisse und überraschende Wendungen immer wieder in die Höhe, so dass man unaufhörlich um die Kinder bangt und mit ihnen mitfiebert.

    Während die Entführer dem Leser von Anfang an bekannt sind, bleibt der Auftraggeber der Bande bis zum Schluss im Verborgenen. Klar ist nur recht schnell, dass es sich bei diesem Auftraggeber um jemanden aus Theos näherem Umfeld handeln muss, denn die Entführer wissen Dinge über ihn, die nur ein Insider kennen kann. In diesem Part des Krimis kann man prima miträtseln und mitgrübeln, wer aus Theos Familie für die abscheuliche Tat verantwortlich sein könnte – ein tolles Verwirrspiel, denn es könnte irgendwie jeder von ihnen gewesen sein.

    Ab und an gönnt Heike Denzau dem Leser eine kleine Verschnaufpause von dem aufwühlenden Geschehen und man kann einen Blick auf die familiären Angelegenheiten der Kommissarin werfen. Hier geht es zwar manchmal auch ein wenig stürmisch zu, bleibt aber im Rahmen von Alltagsturbulenzen, wie sie eigentlich jeder kennt.

    Die Autorin glänzt nicht nur mit der beeindruckenden Fähigkeit, Situationen und Emotionen überaus mitreißend zu schildern, sie hat auch ein ausgesprochen gutes Händchen für Figuren. Jeder einzelne der Akteure spielt die ihm zugedachte Rolle ausgezeichnet und handelt glaubwürdig. Selbst Nebenfiguren wie zum Beispiel Lyns Tochter Sophie wirken echt und tragen ihren Teil zur Unterhaltung bei.

    „Das Haus am Moor“ hat mich durchweg begeistert – ein Krimi, der mit einer fesselnden Handlung, nervenkitzliger Spannung und ausdrucksstarken Figuren überzeugt. Ein Highlight!

    Schatten des Zorns Dani Pettrey
    Schatten des Zorns (Buch)
    16.05.2020

    Schatten des Zorns

    FBI-Agent Declan Grey versucht seit zwei Monaten, den Mördern seines Kollegen Steven Burke auf die Spur zu kommen. Im Zuge seiner Ermittlungen ist er auf Hinweise gestoßen, die einen terroristischen Anschlag in absehbarer Zeit vermuten lassen. Obwohl Declans Vorgesetzter Alan King die Befürchtung hat, dass sie Gespenstern hinterherjagen, gewährt er Declan eine Frist, um Beweise für seine Vermutung zu finden und stellt ihm dafür die attraktive Krisenberaterin Tanner Shaw zur Seite…

    Zur gleichen Zeit wird Griffin McCray von dem Investmentberater Haywood Grant gebeten, Beweise dafür zu finden, dass sein Geschäftspartner Kundengelder veruntreut. Als Haywood während einer Tagung tot in der Badewanne seines Hotelzimmers gefunden wird und sich selbst in einem Abschiedsbrief der Veruntreuung sowie eines Doppelmordes bezichtigt, glaubt Griffin nicht an einen Selbstmord und will den Dingen gemeinsam mit der Privatdetektivin Kate Maxwell auf den Grund gehen…

    „Schatten des Zorns“ ist bereits der dritte Teil der „Das Baltimore-Team“-Reihe. Auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände war ich schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, mit allen Figuren gut vertraut zu sein.

    „Schatten des Zorns“ bringt alles mit, was man von einem amerikanischen Agententhriller erwartet. Die Spannung ist durchgehend auf einem hohen Niveau, es gibt rasante Action mit dramatischen Verfolgungsjagden und dem einen oder anderen Schusswechsel. Die Schurken sind immer zur Stelle, und attackieren die Guten, wenn diese sicheres Terrain verlassen, werden aber von den Helden durch Umsichtigkeit, Geschick und Durchhaltevermögen ein ums andere Mal zurückgedrängt.

    Obwohl mich der Part, in dem es um die Zerschlagung des Terrornetzwerks geht, durchaus gefesselt hat, empfand ich den Teil, in dem Griffin und Kate die Umstände rund um den vermeintlichen Selbstmord Haywoods aufklären, wesentlich spannender.

    Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen spielen in diesem Thriller eine große Rolle, sowohl die Liebe wie auch die enge Freundschaft der „Chesapeake Pirates“ nehmen einen wichtigen Part ein.

    Ein bisschen schade finde ich, dass Dani Pettrey ihren Protagonisten nicht mit mehr Ecken und Kanten ausgestattet hat. Die Frauen sind alle atemberaubend schön, intelligent, selbstbewusst und agieren zielgerichtet. Und auch die Männer strotzen nur so vor positiven Eigenschaften und sind unglaublich attraktiv, superintelligent und kampferprobt, gleichzeitig aber auch einfühlsam und fürsorglich.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Akteure sich nicht allein auf ihr Können verlassen, sondern in schwierigen Situationen immer wieder Kraft und Unterstützung in einem Gebet suchen.

    „Schatten des Zorns“ hat mir insgesamt gut gefallen – Freunde von Geschichten mit spannungsgeladener, actionreicher Handlung kommen hier voll auf ihre Kosten.
    Blutige Düne Sabine Weiß
    Blutige Düne (Buch)
    13.05.2020

    Blutige Düne

    Sylt. René „Rocco“ Höpen wird in der sog. Mörderkuhle zwischen Tinnum und Keitum brutal ermordet. Eine besondere Tätowierung lässt die Polizei vermuten, dass der Geschäftsführer einer Tabledance-Bar über Kontakte zum Rockermilieu verfügte. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass das Motiv für den Mord im Umfeld der Organisierten Kriminalität zu suchen ist. Als kurze Zeit später bei einem zweiten Mordanschlag, der augenscheinlich von dem selben Täter verübt wurde, der Umweltschützer Tobias Schulke schwer verletzt wird, gerät diese Vermutung allerdings ins Wanken, denn es gibt keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Opfern...

    „Blutige Düne“ ist bereits der vierte Fall für Liv Lammers von der Mordkommission Flensburg - für mich war dieser Einsatz auf Sylt der erste, den ich mit der sympathischen Kommissarin und ihren Kollegen erleben durfte. Auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände war ich schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, mit allen Figuren gut vertraut zu sein.

    Den Leser erwartet ein vielschichtig angelegter Krimi - mehrere Handlungsstränge, unterschiedliche Schauplätze, viele Personen und häufige Perspektivewechsel sorgen für eine lebhafte und abwechslungsreiche Handlung.

    Die Ermittlungsarbeit ist spannend und wird durch immer neue Hinweise und Ereignisse lebendig gehalten. Geschickt lenkt Sabine Weiß den Blick des Lesers in unterschiedliche Richtungen, so dass man prima über Motiv, Hintergründe und Täter miträtseln und mitgrübeln kann.

    Nicht nur der undurchsichtige Mordfall hält Liv in Atem, auch die Beziehung zu ihrem despotischen Vater ist und bleibt schwierig. Ocke Lammers sorgt mit seinem furchtbaren Verhalten für Aufregung und Fassungslosigkeit und lässt damit die Kluft zwischen Vater und Tochter noch tiefer werden.

    Punkten kann Sabine Weiß auch mit einer großen Portion Lokalkolorit – die Insel Sylt wird mit ihrer Vielfalt und ihren Besonderheiten interessant dargestellt, so dass man sich die Schauplätze alle sehr gut vorstellen kann und schnell von der Nordseeküsten-Atmosphäre eingefangen wird.

    „Blutige Düne“ hat mir sehr gut gefallen - ein kurzweiliger Krimi, der mich mit spannenden Ermittlungen und einer vielschichtigen Handlung durchweg gefesselt hat.
    Die Muskatprinzessin Christoph Driessen
    Die Muskatprinzessin (Buch)
    12.05.2020

    Die Muskatprinzessin

    In seinem historischen Roman „Die Muskatprinzessin“ nimmt Christoph Driessen den Leser mit in das 17. Jahrhundert und erzählt aus dem Leben von Eva Ment. Die Tochter eines Amsterdamer Bierbrauers war von 1625 bis 1629 die Ehefrau des ehemaligen Generalgouverneurs der Niederländischen Ostindien-Kompanie Jan Pieterszoon Coen.

    Christoph Driessen hat die wenigen historischen Fakten, die über das gemeinsame Leben des Ehepaars Ment/Coen bekannt sind, in eine spannende fiktive Handlung eingeflochten und diesen Roman damit zu einer interessanten, kurzweiligen Zeitreise werden lassen.

    Eva ist 19 Jahre alt, als ihr Vater in große finanzielle Schwierigkeiten gerät und sie den doppelt so alten, sehr wohlhabenden Coen heiraten muss. Als Coen kurz nach der Hochzeit seinen Posten als Generalgouverneur in Ostindien antritt, muss Eva ihre Heimat verlassen und mit ihrem Mann nach Batavia reisen. Begleitet wird die junge Frau von ihrem Bruder Gerrit und ihrem Kater Jasper.

    Die Schiffspassage von Amsterdam nach Niederländisch-Ostindien wird spannend geschildert, man kann sich sehr gut vorstellen, wie es damals an Bord eines Segelschiffes zugegangen sein muss. Sehr anschaulich beschreibt Christoph Driessen auch die Gegebenheiten, die Eva nach acht Monaten Überfahrt in Batavia erwarten - die Stadt selbst, die Menschen mit ihren ganz anderen Sitten und Bräuchen, die Vielfalt von Fauna und Flora und auch die Gefahren, die dort lauern. Alles ist neu für Eva. Was wie ein großartiges Abenteuer klingt, wird für sie jedoch schnell zu einer riesigen Last - sie soll das Leben einer Königin führen, doch sie hat große Schwierigkeiten, sich an die mit ihrer hohen gesellschaftlichen Stellung einhergehenden Rechte und vor allen Dingen an ihre neuen Pflichten zu gewöhnen. Sie sehnt sich nach Vertrautem und wird oft von Heimweh geplagt. Dass Coen, dessen größtes Ziel es ist, Batavia zu einer blühenden niederländischen Kolonie auszubauen, nicht nur in der Hafenstadt mit harter Hand herrscht, sondern Eva seine Brutalität auch am eigenen Leib zu spüren bekommt, macht ihr das Leben in den tropischen Gefilden nicht gerade leichter.

    Auch die Darstellung der weiteren Akteure ist dem Autor sehr gut gelungen. Sowohl fiktive Figuren wie auch die zahlreichen historischen Persönlichkeiten bekommen schnell ein Gesicht und wirken in ihrem Tun überzeugend. Es war äußerst spannend, ihre Wege zu verfolgen und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.

    „Die Muskatprinzessin“ hat mir sehr gut gefallen - die gut ausbalancierte Mischung aus historischen Fakten, Spannung und Abenteuer wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.
    Grado im Mondschein Andrea Nagele
    Grado im Mondschein (Buch)
    03.05.2020

    Grado im Mondschein

    Grado. Es ist soweit - auch wenn Commissaria Maddalena Degrassi nach wie vor nicht begeistert ist - ihre Mutter Sibilla und ihr Vorgesetzter Commandante Scaramuzza heiraten. Doch die im malerischen Wasserschloss von Strassoldo stattfindende Feier findet durch einen brutalen Überfall ein jähes Ende…

    „Grado im Mondschein“ ist bereits der fünfte Fall für Maddalena Degrassi, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Andrea Nagele versteht es ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Der Krimi wird fesselnd erzählt und entwickelt rasch einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Schon im Prolog wird deutlich, dass hier ein Täter agiert, der vor nichts zurückschreckt, wenn er seinen Willen nicht bekommt.

    In mehreren Handlungssträngen werden die Akteure dem Leser vorgestellt. Man lernt nicht nur den Alltag jedes Einzelnen gut kennen, sondern erfährt von seinen Ängsten, Sorgen und Problemen. Unterschiedliche Schauplätze und häufige Perspektivwechsel sorgen für ein lebhaftes und abwechslungsreiches Geschehen - während die Vorbereitungen für die Hochzeit auf Hochtouren laufen, erlebt man als Leser hautnah mit, wie die Bedrohung immer näher kommt und die Geschichte nicht nur für die Hochzeitsgesellschaft, sondern auch für Maddalena persönlich einen schrecklichen Verlauf nimmt.

    Punkten kann Andrea Nagele darüber hinaus mit einer großen Portion Lokalkolorit – der Landstrich an der Adria-Küste wird mit seinen Besonderheiten interessant dargestellt, so dass ich mir die Schauplätze in Grado, Strassoldo oder auch Punta Sdobba sehr gut vorstellen konnte und von der dort vorherrschenden besonderen Atmosphäre schnell eingefangen wurde.

    „Grado im Mondschein“ hat mir sehr gut gefallen - ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite spannende Unterhaltung bietet.
    Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung Brigitte Riebe
    Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung (Buch)
    01.05.2020

    Tage der Hoffnung

    In ihrer Romanreihe „Die Schwestern vom Ku'damm“ nimmt Brigitte Riebe den Leser mit auf eine spannende Zeitreise in die Mitte des 20. Jahrhunderts nach Berlin.

    „Tage der Hoffnung“ ist der dritte Band der Trilogie und spielt in den Jahren 1958 bis 1963. Da die Ereignisse in diesem Band auf die Geschehnisse der vorherigen Teile aufbauen, halte ich es für ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Nach Rike und Silvie steht diesmal mit der 24-jährigen Florentine die jüngste der Thalheim-Schwestern im Mittelpunkt des Geschehens.

    Flori kehrt nach einer herben Enttäuschung aus Paris zurück in ihre Heimatstadt Berlin. Statt sich allerdings - wie ihre Familie es gerne sehen würde - voll und ganz dem Modekaufhaus der Thalheims zu verschreiben, steckt die schon immer ein wenig rebellische Flori ihr ganzes Herzblut weiterhin in die Kunst. Sie will ihren großen Traum verwirklichen und bewirbt sich um einen Studienplatz an der Hochschule für bildende Künste…

    Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Thalheims und ihrem Umfeld vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt. Nicht nur für Flori gilt es, nachdem sie nach hartem Kampf ihr erstes Etappenziel erreicht hat und als Studentin an der Hochschule angenommen wurde, zahlreiche Hürden zu überwinden, auch die anderen Familienmitglieder durchleben in diesem Band wieder einige Höhen und Tiefen - die Thalheims dürfen sich an den schönen Dingen der Zeit erfreuen, müssen aber auch einige Veränderungen hinnehmen und mehrere Schicksalsschläge erdulden.

    Brigitte Riebe wartet mit einer großen Portion Zeit- und Lokalkolorit auf und erweckt das Berlin der ausgehenden 1950er und beginnenden 1960er Jahre vor den Augen des Lesers zum Leben. Zahlreiche historische Fakten und Ereignisse aus Politik, Gesellschaft und Kultur verleihen dem Roman eine wunderbare Authentizität - die zunehmenden Spannungen zwischen Ost und West und der Mauerbau spielen genauso eine Rolle wie die Stadtentwicklung mit dem Neubau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, dem Aufbau des Hansaviertels oder auch der Planung der Gropiusstadt. Auftritte realer Persönlichkeiten wie zum Beispiel Marlene Dietrich, Rut und Willy Brandt oder auch John F. Kennedy runden das abwechslungsreiche Romangeschehen ab.

    „Die Schwestern vom Ku'damm-Tage der Hoffnung“ hat mir sehr gut gefallen – die Mischung aus unterhaltsamer Familiengeschichte und spannender Historie hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.
    Bartels, E: Wir hofften auf bessere Zeiten Bartels, E: Wir hofften auf bessere Zeiten (Buch)
    27.04.2020

    Wir hofften auf bessere Zeiten

    In ihrem Roman „Wir hofften auf bessere Zeiten“ erzählt Erin Bartels eine mitreißende Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Gleichzeitig schildert die Autorin den Umgang mit Rassismus im Norden der USA im Wandel der Zeit, indem sie den Leser auf eine Zeitreise zu den Rassenunruhen 1967 in Detroit sowie in die 1860er Jahre auf eine Farm mitnimmt, die während des Sezessionskrieges Teil eines Fluchthilfenetzwerks war, welches Sklaven auf der Flucht aus den Südstaaten nach Kanada Unterschlupf gewährte.

    Die Detroiter Journalistin Elizabeth Balsam wird gebeten, eine alte Kamera und eine Schachtel voller Fotos an Nora Balsam - angeblich eine entfernte Verwandte von ihr - zu übergeben. Da Elizabeth weder Nora kennt, noch Zeit und Interesse hat, will sie der Bitte nicht nachkommen. Erst als sie erfährt, dass es sich bei den Fotos um Bildmaterial über die 1967er Unruhen handelt, wird sie hellhörig. Als ihr Chef ihr kurz darauf unerwartet kündigt, beschließt Elizabeth, Nora ausfindig zu machen. Ihr Weg führt sie zu einem alten Farmhaus nahe Lapeer, in dem Nora seit vielen Jahren lebt. Während ihres Aufenthalts lernt Elizabeth nicht nur die alte Frau, bei der es sich tatsächlich um ihre Großtante handelt, peu à peu besser kennen, sie stößt auch auf ein über 150 Jahre zurückliegendes Drama, in dem Noras Urgroßmutter Mary die Hauptrolle spielt…

    „Wir hofften auf bessere Zeiten“ wird fesselnd erzählt und entwickelt schnell einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Der Roman besticht vor allen Dingen durch ein abwechslungsreiches Geschehen und einen vielschichtigen Handlungsaufbau – eine Vielzahl an Personen und die drei unterschiedlichen, ständig wechselnden Zeitebenen verlangen dabei besonders auf den ersten Seiten konzentriertes Lesen, um nicht den Faden zu verlieren.

    Es ist Erin Bartels ganz hervorragend gelungen, die gegenwärtige Handlung mit den dramatischen Ereignissen der 1860er und 1960er Jahre zu verknüpfen. Die Autorin lässt ihre drei Hauptfiguren im Wechsel zu Wort kommen, so dass man die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln verfolgen und intensiv am Schicksal der einzelnen Akteure teilhaben kann.

    Obwohl die Lebensläufe der drei Balsam-Frauen gänzlich unterschiedlich sind, verbindet sie doch eine Sache – jede von ihnen setzt sich über die für ihre Zeit geltenden gesellschaftlichen Konventionen hinweg und versucht trotz Verachtung, Beleidigungen und Einschüchterungen durch ihre Mitmenschen auf ihre Weise die Mauern zwischen Schwarz und Weiß einzureißen. Abseits davon macht die Autorin auch deutlich, wie wichtig es im Leben ist, anderen Menschen deren Schuld vergeben zu können.

    „Wir hofften auf bessere Zeiten“ ist sowohl mitreißende Familiengeschichte wie auch fesselndes Gesellschaftsporträt – ein Roman, der mich mit seinen ineinander verschlungenen außergewöhnlichen Lebensgeschichten durchweg begeistert hat.

    Der Chirurg und die Spielfrau Der Chirurg und die Spielfrau (Buch)
    22.04.2020

    Der Chirurg und die Spielfrau

    In ihrem historischen Roman „Der Chirurg und die Spielfrau“ entführt Sabine Weiß den Leser in das 13. Jahrhundert und erzählt aus dem Leben des bis heute nicht namentlich bekannten „Chirurgen von der Weser“. Die Autorin hat die historischen Fakten, die über den Werdegang und die Heiltätigkeit des Mediziners, der zu den berühmtesten deutschen Wundärzten des Hochmittelalters gehörte, bekannt sind, mit einer spannenden fiktiven Geschichte verknüpft und lässt diesen Roman damit zu einer genauso interessanten wie kurzweiligen Zeitreise werden.

    Um nicht ins Kloster abgeschoben zu werden, verlässt der 16-jährige Thonis heimlich die väterliche Burg in der Wesermarsch und schließt sich im November 1217 einer Gruppe Kreuzfahrer an. Auf dem Weg ins Heilige Land erkrankt Thonis jedoch an einer Augenentzündung. Fast erblindet, bleibt er in Genua zurück und macht Bekanntschaft mit dem Chirurgen Wilhelm de Congénies …

    Neben der Chirurgie spielt in dieser Geschichte noch eine weitere Heilmethode eine wichtige Rolle – die heilsame Kraft der Musik. Die Sklavin Elena besitzt die Gabe, mit ihrem Gesang und dem Spiel unterschiedlicher Instrumente Patienten zu beruhigen, die Genesung der Kranken zu fördern und schwer Erkrankten neuen Lebensmut zu geben.

    Die Erlebnisse von Thonis und Elena werden im Wechsel erzählt, bis die beiden sich in Genua begegnen. Thonis verliebt sich in die junge Sklavin, doch Elena wird nach dem Tod ihres Herrn weiterverkauft und Thonis verliert sie aus den Augen…

    Sabine Weiß begeistert mich mit ihrem Schreibstil immer wieder aufs Neue. Die Autorin beherrscht es ganz ausgezeichnet, Figuren zum Leben zu erwecken und facettenreich darzustellen, Handlungsorte anschaulich zu beschreiben und Ereignisse spannend und unterhaltsam zu schildern.

    Zusätzlich zu der Entwicklung der Chirurgie im Mittelalter erfährt man im Verlauf der Handlung auch allerlei Wissenswertes über den Sklavenhandel im Mittelmeerraum sowie über die Kreuzzüge und Ketzerverfolgung im 13. Jahrhundert.

    „Der Chirurg und die Spielfrau“ hat mir sehr gut gefallen – die gut ausbalancierte Mischung aus Historie, Abenteuer und Spannung wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.


    Neuleben Neuleben (Buch)
    21.04.2020

    Neuleben

    In „Neuleben“ gewährt Katharina Fuchs dem Leser wieder tiefe Einblicke in ihre Familiengeschichte - nachdem in „Zwei Handvoll Leben“ die Erlebnisse ihrer Großmütter das Geschehen bestimmt haben, stehen diesmal mit Gisela und Therese die Mutter und die Tante der Autorin im Mittelpunkt der Handlung. Aber auch wie es Anna, Charlotte und den anderen Familienmitgliedern in den 1950er Jahren ergangen ist, spielt natürlich eine Rolle.

    Auch wenn es für das Verständnis der Handlung dieses Romans nicht unbedingt vonnöten ist, den ersten Teil gelesen zu haben, halte ich es für ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da das Wissen über die vorherigen Ereignisse den Lesegenuss dieser spannenden Fortsetzung noch erhöht.

    Die Handlung beginnt im Jahr 1953. Wirtschaftswunder und beginnender Wohlstand prägen den Alltag, das vom Krieg gezeichnete Berlin blüht wieder auf – zumindest im Westteil der Stadt. Sowohl Therese wie auch Gisela haben eine klare Vorstellung davon, wie ihre Leben und ganz besonders ihre beruflichen Laufbahnen aussehen sollen. Beiden wird es allerdings nicht leicht gemacht, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen, denn die Emanzipation steckt noch in den Kinderschuhen und eine berufstätige Frau mit Ambitionen stößt fast überall auf Ablehnung.

    Da Therese in der DDR ein Studium verwehrt wurde, ist sie zu ihrem leiblichen Vater nach West-Berlin gezogen und studiert als eine von zwei Frauen Jura an der Freien Universität Berlin. Für ihr Ziel, Vorsitzende Richterin zu werden, arbeitet sie hart. Doch ihr werden viele Steine in den Weg gelegt, besonders die Diskriminierung durch frauenfeindliche Professoren und konservativ eingestellte Mitstudenten macht ihr das Leben schwer. Aber Therese hat einen starken Willen und kämpft…

    Gisela wird in Kürze Thereses Bruder Felix heiraten. Von Felix’ Plänen, dass sie sich nur noch um den Haushalt kümmert, wenn er sein Diplom hat, hält die gelernte Schneiderin gar nichts. Sie möchte in einem großen Modehaus arbeiten, die aktuelle Mode mitgestalten und extravagante Schnitte entwerfen. Um ein Einkommen zu haben, während Felix studiert, nimmt Gisela eine Stelle im alteingesessenen Konfektionshaus Engelmann an, obwohl dessen Kollektion in Giselas Augen viel zu langweilig und hausbacken ist…

    Katharina Fuchs hat einen wunderbaren Schreibstil. Die Geschichte wird mitreißend erzählt und besticht vor allen Dingen durch die stimmige Atmosphäre. Alles wirkt so echt und wie aus dem Leben gegriffen. Neben dem abwechslungsreichen Miteinander der Akteure sorgen unzählige Details aus allen Lebensbereichen für Authentizität und lassen ein vielschichtiges Bild von Ort und Zeit vor den Augen des Lesers entstehen.

    „Neuleben“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert - die reale Familiengeschichte hat mir nicht nur kurzweilige Lesestunden beschert, sondern mich auch lebensnah an einem Stückchen deutscher Geschichte teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!


    Mordseeluft Emmi Johannsen
    Mordseeluft (Buch)
    20.04.2020

    Mordseeluft

    Borkum. So hat Caro Falk sich ihren Kuraufenthalt ganz sicher nicht vorgestellt – gleich am zweiten Tag entdeckt sie in der Strandsauna die gut durchgegarte Leiche des Klinikleiters. Im Gegensatz zur Polizei sieht Caro einige Ungereimtheiten und ist deshalb fest davon überzeugt, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Caro beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und wird dabei von Jan Akkermann unterstützt, einem auf den ersten Blick etwas unsympathisch wirkenden Türsteher, der sich nebenbei als Privatdetektiv betätigt…

    „Mordseeluft“ ist ein humorvoller Krimi, der spannende Unterhaltung bietet und zum Mitraten und Miträtseln einlädt. Eine Vielzahl an Verdächtigen macht es dabei weder Caro noch dem Leser leicht, dem Täter auf die Spur zu kommen.

    Caro ist eine Protagonistin, der man gerne folgt. Sie agiert furchtlos und legt dabei diese besondere Neugierde an den Tag, die nur Hobbyermittler innehaben. Sie hört sich um und fragt sich durch, sammelt Hinweise und kombiniert messerscharf. Ihre Ermittlungen wirken dabei durchweg echt und natürlich, weil sie stets im Rahmen ihrer Möglichkeiten bleibt.

    Auch wenn der Kriminalfall nicht mit atemloser Höchstspannung daherkommt, sorgen Wortwitz und Situationskomik für eine schwungvolle Handlung und lassen die Mordermittlungen zu einem kurzweiligen Lesevergnügen werden.

    „Mordseeluft“ hat mir sehr gut gefallen - ein Insel-Krimi, der mit genau der richtigen Dosis Humor und viel Lokalkolorit punkten kann.

    Hannon, I: Leuchtturm von Hope Harbor Hannon, I: Leuchtturm von Hope Harbor (Buch)
    09.04.2020

    Der Leuchtturm von Hope Harbor

    Ben Garrison hat überraschend den Leuchtturm von Hope Harbor geerbt. Da der ehemalige Militärarzt weder die Zeit noch die finanziellen Mittel für die dringend nötige Instandsetzung hat, möchte er das baufällige Gebäude an einen Investor verkaufen, der den Leuchtturm abreißen will. Als die Redakteurin Marci Weber von den Plänen hört, setzt sie alles daran, das Wahrzeichen der Stadt zu retten…

    Marcis Mitarbeiterin Rachel hat derweil ganz andere Schwierigkeiten – ihre Ehe wird gerade auf eine harte Probe gestellt. Ihr Mann Greg hat während eines Militäreinsatzes ein Bein verloren und kämpft seit dem mit großen psychischen Problemen…

    „Der Leuchtturm von Hope Harbor“ ist der vierte Teil aus Irene Hannons „Hope Harbor“-Reihe, der Roman ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Irene Hannon hat einen frischen, angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Dank der lebendigen Schilderungen habe ich mich direkt in den malerischen Küstenort katapultiert gefühlt und gespannt das Geschehen verfolgt.

    Es gelingt der Autorin ausgesprochen gut, dem Leser die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten zu vermitteln. Man wird mitgerissen von den Höhen und Tiefen, die die Akteure durchstehen müssen und fiebert genauso mit Marci und Ben wie auch mit Rachel und Greg mit. Neben der Erhaltung des Leuchtturms geht es im Verlauf der Handlung für alle vier darum, Ereignisse aus ihrer jeweiligen Vergangenheit aufzuarbeiten und damit abzuschließen.

    „Der Leuchtturm von Hope Harbor“ hat mir sehr gut gefallen. Es war bewegend und amüsant zugleich, die Wege der Akteure zu verfolgen und ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.
    Wenn die Alpen Trauer tragen Isabella Archan
    Wenn die Alpen Trauer tragen (Buch)
    08.04.2020

    Wenn die Alpen Trauer tragen

    Krems. Das Haus von Therese Valbilda brennt lichterloh, die alte Frau kommt in den Flammen ums Leben. Draußen vor dem Haus inmitten der Schaulustigen steht die Hex und beobachtet die Löscharbeiten. Die Hex ist nicht nur eine Brandstifterin, sie ist jetzt auch eine Mörderin…

    Maria „Mitzi“ Schlager sieht es als Teil ihrer Therapie an, durch die Lande zu reisen und Helden des Alltags zu ihrer guten Tat zu gratulieren. Ihr Weg führt sie auch nach Melk, um Hilda Valbilda, die einen Enkeltrickbetrüger überführt hat, zu ihrem Erfolg zu beglückwünschen. In Melk angekommen erfährt sie, dass Hildas Schwester einem Brandanschlag zum Opfer gefallen ist und der Täter noch nicht gefasst wurde. Hilda erzählt Mitzi von einer weißen Frau; einer Hex, die vielleicht etwas mit der Tat zu tun hat. Mitzis Neugierde ist geweckt. Sie alarmiert ganz aufgeregt ihre Freundin, die Inspektorin Agnes Kirschnagel, und bittet sie, die Ermittlungen in dem Fall aufzunehmen…

    „Wenn die Alpen Trauer tragen“ ist bereits der zweite Fall für Mitzi und Agnes, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis des ersten Bandes bestens verständlich.

    Isabella Archan hat einen angenehm zu lesenden, sehr unterhaltsamen Schreibstil. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und kann prima mit Mitzi und Agnes mitfiebern.

    Die Autorin hat ihre Hauptfigur mit besonderen Eigenschaften ausgestattet und lässt sie damit zu einer etwas eigenartigen, aber sehr liebenswürdigen Person werden. Seit einem tragischen Unglück in ihrer Kindheit hat Mitzis Seele einen Knacks. Mitzi wirkt auf den ersten Blick verträumt und naiv. Sie hat eine blühende Fantasie und plappert viel. Die Geschichte von der weißen Frau fasziniert sie, lässt sie einfach nicht mehr los. Und so schliddert die fast 30-jährige in ihr nächstes Abenteuer und bringt sich selbst einmal mehr in höchste Gefahr.

    Es macht Spaß, das Miteinander und Gegeneinander der Akteure zu beobachten, die spannenden Ermittlungen zu verfolgen und der wahren Identität der Hex nach und nach auf die Spur zu kommen.

    „Wenn die Alpen Trauer tragen“ hat mir sehr gut gefallen - ein genauso spannender wie amüsanter Krimi, in dem eine liebenswerte, etwas verschrobene Protagonistin dafür sorgt, dass keine Langeweile aufkommt.

    Die Schule am Meer Die Schule am Meer (Buch)
    25.03.2020

    Die Schule am Meer

    In ihrem auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman „Die Schule am Meer“ nimmt Sandra Lüpkes den Leser mit auf eine fesselnde Zeitreise und erzählt die Geschichte eines Internats, dass von 1925 bis 1934 auf der Nordseeinsel Juist existierte und einen überregionalen Ruf hatte.

    Anni Reiner und ihr Mann Paul wollen gemeinsam mit befreundeten Kollegen eine reformpädagogische Schule auf Juist gründen. Optimistisch und voller Elan starten sie in das Projekt, die Schule soll sowohl für Schüler wie auch für Lehrer ein Zuhause werden. Neben einem gleichberechtigten Miteinander ist den Gründern vor allem praktisches Lernen im Einklang mit der Natur und eine musische Ausbildung wichtig.

    Von den Insulanern wird die Schule unterschiedlich aufgenommen – viele sind skeptisch und lehnen die neuartige Bildungseinrichtung ab, manchen ist das als „Hort für Kommunisten und Juden“ verschriene Internat sogar ein Dorn im Auge. Aber es gibt auch Einheimische wie Kea Joosten. Die Hauswirtschafterin und Köchin setzt alles daran, dass ihr Patenkind Marje die Schule besuchen kann.

    Der Roman wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Realität und Fiktion - dass Sandra Lüpkes die Hintergründe intensiv recherchiert hat und sie über eine gute Kenntnis der lokalen und historischen Gegebenheiten verfügt, merkt man der Geschichte auf jeder einzelnen Seiten an.

    Sehr anschaulich berichtet die Autorin über Schulalltag und Inselleben. Häufige Perspektivwechsel machen es möglich, dass man die Entwicklung auf Juist aus unterschiedlichen Blickwinkeln beobachten und damit sehr intensiv am Leben von Schülern, Lehrern und Einheimischen teilhaben kann. Das Zusammenspiel zwischen den zahlreichen historisch belegten Persönlichkeiten und den fiktiven Figuren funktioniert dabei ganz hervorragend.

    Neben dem vielfältigen Miteinander der Akteure spielt auch die damalige Politik eine wichtige Rolle – der allmähliche Vormarsch der NSDAP ist auch auf der Insel zu spüren und bringt schließlich alles, was die Gemeinschaft über Jahre hinweg mühsam aufgebaut hat, ins Wanken.

    „Die Schule am Meer“ hat mir sehr gut gefallen – die Mischung aus historischen Fakten und einer spannenden fiktiven Handlung hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert und mir gleichzeitig einen facettenreichen Blick in den Alltag einer Schule zur Zeit der Weimarer Republik ermöglicht.

    Krabbenkuss mit Schuss Christiane Franke
    Krabbenkuss mit Schuss (Buch)
    24.03.2020

    Krabbenkuss mit Schuss

    Neuharlingersiel. Lehrerin Rosa möchte mit ihrer Klasse einen Ausflug zur Alpakafarm der Ewenbergs machen. Als sie einen Termin dafür vereinbaren will, entdecken sie und Edda Ewenberg deren Mann Fritjoff am Fuß der Treppe liegend – tot! Ermordet, wie schnell feststeht. Für Oberkommissar Schnepel ist der Fall sonnenklar, als Täter kommt nur die Ehefrau infrage…

    Und auch eine Erpressung hält die Kripo Wittmund in Atem: Dreiste Diebe haben das vergoldete Nasenschild von Olsens Teemuseum abmontiert und fordern als Lösegeld einen kostenlosen Jahresvorrat Tee für sämtliche Seniorenheime im Umkreis. Da Fritjoff als Teetester bei Olsen gearbeitet hat, stellt sich den Ermittlern die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Teekannenklau und dem Mord gibt…

    Auch die Liebe nimmt in diesem Krimi einen größeren Part ein, genauer gesagt, die Suche nach der großen Liebe. Dafür haben Rosa und Dörte sich bei der Partnervermittlung „Krabbenkuss“ angemeldet. Erste Kontakte lassen nicht lange auf sich warten…

    „Krabbenkuss mit Schuss“ ist bereits der siebente Fall für das Neuharlingersieler Ermittlertrio, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Es ist den Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert wieder einmal ganz hervorragend gelungen, Humor und Spannung miteinander zu verknüpfen. Situationskomik, lockere Sprüche und eine abwechslungsreiche Krimihandlung sorgen durchweg für kurzweiliges Lesevergnügen und bieten zudem viel Platz zum Mitgrübeln und Miträtseln. Es macht einfach Spaß, Henner, Rudi, Rosa und alle anderen mittlerweile zum Stammpersonal gehörenden Neuharlingersieler zu begleiten und ihnen bei ihren Nachforschungen wie auch bei ihren privaten Angelegenheiten über die Schultern zu schauen.

    Punkten können die Autorinnen auch wieder mit einer großen Portion Lokalkolorit – der Landstrich wird mit all seinen Eigenarten, Besonderheiten und Spezialitäten interessant dargestellt, so dass man schnell von der Nordseeküsten-Atmosphäre eingefangen wird.

    „Krabbenkuss mit Schuss“ hat mir sehr gut gefallen – ein Ostfriesen-Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite vergnügliche Unterhaltung bietet.

    Echo des Schweigens Markus Thiele
    Echo des Schweigens (Buch)
    23.03.2020

    Echo des Schweigens

    Strafverteidiger Hannes Jansen ist nur noch zwei Stunden von seinem größten Karrieresprung entfernt - die Partnerschaft in seiner Kanzlei. Nur noch das Plädoyer. Der Freispruch seines Mandanten ist sicher; obwohl die Indizien gegen den Polizisten Maik Winkler, der den Senegalesen Abba Okeke in seiner Zelle ermordet haben soll, erdrückend sind, reichen sie für eine Verurteilung nicht aus. In diesem Moment bringt Jansens Referendarin ihm ein weiteres Beweisstück und alles gerät ins Wanken…

    Mit dieser Szene beginnt Markus Thiele seinen Roman „Echo des Schweigens“. Danach springt er einige Monate zurück und lässt den Leser an den Ereignissen teilhaben, die vor diesem Tag am Magdeburger Schwurgericht geschehen sind.

    Neben den Fall Winkler gibt es drei weitere Handlungsstränge. So lernt Hannes die Ärztin Sophie Tauber kennen und lieben. Die aufkeimende Beziehung bekommt einen mächtigen Dämpfer, als die beiden feststellen, dass sie in dem Fall Winkler auf gegensätzlichen Seiten kämpfen, denn Sophie ist diejenige, die ein äußerst belastendes Gutachten vorgelegt hat.
    Das ist nicht der einzige Grund, der Sophies Leben derzeit kopfstehen lässt. Ihre Mutter ist kürzlich verstorben und hat ihr unter anderem einen Brief ihres vor ihrer Geburt verschwundenen Vaters sowie einige Fotos hinterlassen, die Sophie zu einer Spurensuche animieren.
    Außerdem gibt es noch einen historischen Part, der in den 1940er Jahren spielt und die Liebe zwischen dem Unternehmersohn Carl und der Jüdin Lea Rosenbaum zum Inhalt hat.

    Der Roman beruht sowohl auf der zeitgenössischen wie auch auf der historischen Ebene auf wahren Begebenheiten. Die Ereignisse rund um den Fall des Sierra-Leoners Oury Jalloh, der am 7. Januar 2005 in einer Zelle des Polizeireviers Dessau-Roßlau aus bis heute nicht gänzlich geklärten Umständen ums Leben kam, spielen in der Handlung genauso eine Rolle, wie die nach wie vor unklaren Verflechtungen eines Wolfenbütteler Kräuterlikörherstellers mit dem NS-Regime.

    Die Geschichte wird spannend erzählt und übt einen ungeheueren Sog aus. Stets ist man begierig darauf zu erfahren, wie es in den einzelnen Handlungssträngen weitergeht und ist gleichzeitig neugierig, wie am Ende alles zusammenpassen wird. Dass es gleich mehrere Zufälle sind, die die einzelnen Fäden schließlich zu einem Ganzen verknüpfen, hat mich dabei nicht gestört; manchmal schlägt das Schicksal eben seltsame Kapriolen.

    Der Autor wirft im Verlauf der Handlung viele interessante Fragen auf. Besonders die Zwickmühle zwischen Gesetz und Moral hat mich beschäftigt. Wie schafft es ein Strafverteidiger, der von der Schuld seines Mandanten überzeugt ist, auf Freispruch zu plädieren? Wie kann er es mit seinem Gewissen vereinbaren, dass ein Mörder ungeschoren davonkommt? Ein Dilemma, das intensiv von den Protagonisten diskutiert wird.

    „Echo des Schweigens“ hat mir sehr gut gefallen – ein tiefgründiger Roman, der kurzweilig erzählt wird und zum Nachdenken über Recht und Gerechtigkeit einlädt.
    Das Lächeln des Drachen Elisabeth Büchle
    Das Lächeln des Drachen (Buch)
    21.03.2020
    Lynmouth/Devonshire im Januar 1859. Nur wenige Wochen nach dem Tod ihres Vaters hat die mittellose Olivia Kramer ihrer Heimat Schlesien den Rücken gekehrt, um bei ihrer Patentante Olivia Matthews ein neues Zuhause zu finden. Auf Broomglade Manor angekommen, muss die 20-Jährige allerdings erfahren, dass Lady Matthews bereits vor einigen Jahren verstorben ist. Um nicht wieder in die stürmische Nacht hinaus zu müssen, nimmt Olivia das Angebot an, in einem der Gästezimmer zu übernachten, nicht ahnend, dass ihr Leben damit eine gänzlich unerwartete Wendung nehmen wird…

    Sable Island im Sommer 2013. Falk Jäger wurde von seinen Eltern auf die Insel an der kanadischen Ostküste beordert. Magda und Hendrik Jäger sorgen sich um die Studentin Junia, die schon zweimal fast von Unbekannten entführt wurde. Als Hintergrund der Kidnappingversuche vermuten sie den nie aufgeklärten Mord an Junias Eltern vor einigen Jahren und möchten, dass Falk seinen detektivischen Spürsinn einsetzt und Licht in das Dunkel um die mysteriösen Vorkommnisse bringt…

    In der ersten Hälfte des Romans nimmt Elisabeth Büchle den Leser mit auf ein beschauliches Landgut im englischen Devonshire. Neben der Liebesgeschichte zwischen Olivia und dem Gutsherrn Simon Matthews sowie den hinterhältigen Machenschaften des jüngsten Matthew-Sprosses Charles greift die Autorin ein interessantes Thema auf - es geht um Waisenkinder im England des 19. Jahrhunderts und die beeindruckende Arbeit des Evangelisten und Waisenhausleiters Georg Müller.

    In der zweiten Hälfte wird die Handlung dann turbulenter und actionreicher. Falk und seine Freunde Emma und Daniel sowie Rahel und Duke - mit denen er schon in „Das Mädchen aus Herrnhut“ bzw. „Skarabäus und Schmetterling“ allerlei Abenteuer erlebt hat – versuchen, den Mördern von Junias Eltern auf die Spur zu kommen und die Hintergründe der Tat aufzudecken. Eine Spurensuche, die nicht nur gefährlich ist, sondern auch Stück für Stück eine Verbindung zu den Matthews und Broomglade Manor knüpft.

    Elisabeth Büchle erzählt diese Geschichte sehr anschaulich und wartet mit einer Fülle von Details auf – die feine Charakterisierung der Figuren, die Beschreibungen der Schauplätze, die Schilderungen des abwechslungsreichen Geschehens oder auch Falks Faxen und freche Sprüche machen diesen Roman zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis.

    „Das Lächeln des Drachen“ hat mir sehr gut gefallen. Die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Romantik sowie Abenteuer und Humor hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.
    Im Namen der Lüge Horst Eckert
    Im Namen der Lüge (Buch)
    19.03.2020

    Im Namen der Lüge

    Düsseldorf. Melia Khalid, Leiterin des Referats für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst, bekommt ein Geheimpapier zugespielt, das die Terrorpläne einer neu gegründeten RAF offenbart. Melia hat bezüglich der Echtheit des Papiers Zweifel, doch die Bestätigung durch eine weitere Quelle, zeitgleiche Überfälle auf Geldtransporter durch RAF-Rentner und der Brandanschlag auf eine Geschäftsstelle der AfD zerstreuen ihre Bedenken und lassen sie entsprechend handeln. Als sie erkennt, dass ein falsches Spiel mit ihr gespielt wird, ist es schon fast zu spät…

    Auch Hauptkommissar Vincent Che Veih hat alle Hände voll zu tun. Ein Mord im Umfeld einer Gruppe Reichsbürger lässt auf den ersten Blick eine Beziehungstat vermuten. Doch es gibt ein paar Ungereimtheiten, die Vincent stutzig machen…

    Horst Eckert hat mich mit „Im Namen der Lüge“ von der ersten Seite an fest im Griff gehabt. Der Thriller wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Realität und Fiktion – einmal mehr stellt der Autor äußerst brisante politische Themen in den Mittelpunkt seines Romans und geht dabei der Frage nach, ob zur Eindämmung von Terror und Gewalt jedes Mittel recht ist. Dürfen Politik, Justiz und Verfassungsschutz die Grenzen der Legalität zur Vermeidung von Anschlägen überschreiten? Und was passiert eigentlich, wenn Beamte die ihnen verliehen Macht missbrauchen?

    Mit Melia Khalid schickt der Autor eine Protagonistin ins Rennen, die ihren Job sehr ernst nimmt. Das Ziel der Tochter einer politisch Verfolgten aus Somalia und eines deutschen Spitzenpolitikers ist es, Terroranschläge zu verhindern; dafür schöpft sie alle ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen voll aus und schreckt auch nicht davor zurück, sich am Rande der Legalität zu bewegen.

    Vincent Veih hat es als Sohn einer ehemaligen RAF-Terroristin selten leicht in seinem Leben gehabt – ein Umstand, der ihn stark gemacht hat. Er lässt sich von niemandem gängeln, sondern ermittelt, wie er es für richtig hält. Dass er dabei immer wieder aneckt, kümmert ihn nicht.

    Neben dem fesselnden Schreibstil hat mir der vielschichtige Handlungsaufbau besonders gut gefallen. Mehrere Handlungsstränge, unterschiedliche Schauplätze und häufige Perspektivewechsel sorgen für ein lebhaftes und abwechslungsreiches Geschehen. Zudem sorgen unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen dafür, dass die Sogwirkung des Thrillers bis zur letzten Seite nicht abreißt.

    „Im Namen der Lüge“ hat mir sehr gut gefallen - ein rasanter Politthriller, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.
    Miller, C: Die zweifelhafte Miss DeLancey Miller, C: Die zweifelhafte Miss DeLancey (Buch)
    04.03.2020

    Die zweifelhafte Miss DeLancey

    Brighton, 1815. Eigentlich war es geplant, dass Clara DeLancey den Grafen von Hawkesbury heiraten sollte, doch dieser hat sich für eine andere Frau entschieden. Eine Demütigung, die die 25-Jährige auch nach Monaten noch nicht überwunden hat. Tief verwurzelte Selbstzweifel sorgen für schlaflose Nächte, die Clara auf den gefährlichen Klippen vor der Stadt verbringt. Als sie in einer stürmischen Nacht in den Abgrund zu stürzen droht, wird sie von einem Fremden in letzter Sekunde gerettet. Clara rennt aus Angst davor, erkannt zu werden, eiligst davon…

    Ein Schiffsunglück vor der afrikanischen Küste hat Benjamin Kemsley nicht nur eine hartnäckige Knieverletzung eingebracht, sondern ihn auch seine Karriere als Kapitän bei der Königlichen Marine gekostet. Obwohl er allgemein als Held gilt, hadert er mit seinem Schicksal und fühlt sich als mittelloser Krüppel…

    „Die zweifelhafte Miss DeLancey“ ist der dritte Teil der Regency-Romantik-Reihe von Carolyn Miller, der Roman ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände gut verständlich. In diesem Buch stehen wichtige Themen wie Vertrauen, echte Freundschaft und Vergebung im Mittelpunkt.

    Nach einem dramatischen Beginn lässt Carolyn Miller die Handlung zunächst einmal in sehr ruhigen Bahnen verlaufen. Die Autorin stellt ihre Protagonisten intensiv vor und schildert deren Umfeld, Alltag, Gefühlswelten und Leidensgeschichten ausgiebig.

    Clara und Ben sind mit ihren jeweiligen Problemen fest verwachsen und sehen sich nicht in der Lage, mit vergangenen Ereignissen abzuschließen. Dass sie in einer Welt leben, in der jede kleine Abweichung von den gesellschaftlichen Konventionen als Verfehlung gilt und Getratsche und Ausgrenzung nach sich zieht, macht es beiden besonders schwer, Vergangenes hinter sich zu lassen und einfach nach vorn zu schauen.

    Clara kann sich erst von ihren Selbstzweifeln befreien, nachdem sie dank ihrer Freundschaft zu Bens Schwestern Matilda und Tessa zum christlichen Glauben gefunden hat. Ihr Vertrauen auf die Güte Gottes stärkt die junge Frau und hilft ihr nicht nur, alte Fesseln zu lösen, sondern ermutigt sie auch, für eine Liebe zu kämpfen, die aufgrund unterschiedlicher Gesellschaftsschichten eigentlich nicht sein darf.

    „Die zweifelhafte Miss DeLancey“ hat mir sehr gut gefallen. Eine bestens ausbalancierte Mischung aus Historie und Romantik, die aufzeigt, dass der christliche Glaube bei der Überwindung von Selbstzweifeln eine wertvolle Stütze sein kann.
    Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung (Buch)
    26.02.2020

    Sophias Hoffnung

    Berlin, 1926. Die 20-jährige Sophia Krohn studiert Chemie und träumt davon, eigene Kosmetika herzustellen. Als sie ungewollt schwanger wird, noch dazu von einem verheirateten Mann, setzen ihre Eltern sie vor die Tür. Auch ihr Dozent Georg Wallner, der Vater ihres ungeborenen Kindes, lässt Sophia im Stich. Einzig ihre Freundin Henny bietet Sophia Unterstützung an. Die Tänzerin gewährt Sophia Unterschlupf und verschafft ihr im Theater einen Job als Garderobiere. Als Henny ein Engagement in Paris bekommt, begleitet Sophia ihre Freundin in die französische Hauptstadt. Um Geld zu verdienen, versucht sie, mit einer selbst kreierten Creme die berühmte Helena Rubinstein von ihren Fähigkeiten zu überzeugen. Ihr Vorhaben gelingt, Madame Rubinstein bietet Sophia eine Stelle als Chemikerin an – in New York…

    Bei „Sophias Hoffnung“ handelt es sich um den Auftaktband der Saga „Die Farben der Schönheit“. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die mit einem Schlag all ihrer Zukunftspläne beraubt wurde und daraufhin ihr Leben in die eigene Hand nimmt, um allen Widrigkeiten zum Trotz ihre Ziele zu erreichen und ihren Platz im Leben zu finden.

    Corina Bomann hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Dank der lebendigen Schilderungen habe ich mich direkt in die 1920er Jahre katapultiert gefühlt und gespannt das Geschehen verfolgt.

    Mit Sophia schickt die Autorin eine Protagonistin ins Rennen, die sich als wahre Kämpfernatur erweist. Trotz mehrerer Rückschläge zerbricht sie nicht an ihrem Schicksal, sondern blickt immer wieder nach vorn und versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Corina Bomann hat nicht nur ein gutes Händchen dafür, Sophias Umfeld und ihre zum Teil dramatischen Erlebnisse anschaulich und authentisch zu schildern, sie lässt den Leser auch intensiv an den Gedanken und Gefühlen der Chemikerin teilhaben, so dass man durchweg mit ihr mitleiden und mitfiebern kann und stets neugierig darauf ist, was wohl als nächstes passieren wird.

    Die Autorin erzählt in dieser Saga nicht nur Sophias Geschichte, sie ermöglicht dem Leser auch einen Blick in die Kosmetikbranche der 1920er Jahre und schildert den als „Puderkrieg“ bezeichneten legendären Konkurrenzkampf zwischen den Helena Rubinstein und Elizabeth Arden - zwei Ikonen des 20. Jahrhunderts, die als Pionierinnen der Kosmetikentwicklung gelten.

    „Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung“ hat mir sehr gut gefallen – ein kurzweiliger Roman, der mit ausdrucksstarken Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.
    Du bist die Nächste Rachel Dylan
    Du bist die Nächste (Buch)
    19.02.2020

    Du bist die Nächste

    Fulton County/Georgia. Staatsanwältin Sophie Dawson hat vor kurzem ihre neue Stelle in der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der Bezirksstaatsanwaltschaft angetreten. In ihrem neuesten Fall ermittelt sie gegen den Bankangestellten Glen Shelton, der Kunden betrogen haben soll.

    Als Sophie sich nach einem anstrengenden Tag in einem Tankstellenshop Chips und Schokolade holen will, wird sie Zeugin eines Doppelmordes. Sie kann den Täter identifizieren und soll als Hauptzeugin vor Gericht gegen ihn aussagen. Da es sich bei dem Angeklagten um den Bruder des Anführers der größten Straßengang Atlantas handelt, hat Sophies Vater zu ihrer Sicherheit den Personenschützer Cooper Knight engagiert – zu Recht, wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellt, denn es werden Anschläge auf Sophies Leben verübt…

    „Du bist die Nächste“ ist bereits der zweite Band aus Rachel Dylans Atlanta-Justice-Reihe, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis des vorherigen Bandes bestens verständlich.

    Rachel Dylan hat einen sehr fesselnden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Da sie jahrelang selbst als Prozessanwältin gearbeitet hat, kennt sie die Tricks und Kniffe, mit denen in der Gerichtswelt agiert wird und lässt dieses Wissen gekonnt in die Handlung einfließen.

    Die Autorin schont ihre Protagonistin nicht und setzt Sophie im Verlauf der Handlung sowohl physisch wie auch emotional immer mehr unter Druck. Neben den verzwickten Nachforschungen in dem Betrugsfall, ihrer nervenaufreibenden Zeugenaussage und den immer bedrohlicher werdenden Anschlägen ringt Sophie auch mit ihrer wachsenden Zuneigung zu Cooper, da ihre Gefühle von ihm nicht so erwidert werden, wie sie es sich wünscht.

    Die Krimihandlung ist knifflig und wird durch immer neue Hinweise, Indizien und Ereignisse lebendig gehalten. Geschickt lenkt Rachel Dylan den Blick des Lesers in unterschiedliche Richtungen, so dass man prima über Motive, Zusammenhänge, Hintergründe und Täter miträtseln und mitgrübeln kann. Überraschungen und Wendungen sorgen zudem dafür, dass die Sogwirkung des Krimis bis zur letzten Seite nicht abreißt.

    „Du bist die Nächste“ hat mir sehr gut gefallen – ein mitreißender Krimi, der mir mit seiner fesselnden Handlung ein paar äußerst spannende Lesestunden beschert hat.
    Der rote Judas Der rote Judas (Buch)
    18.02.2020

    Der rote Judas

    In seinem Kriminalroman „Der rote Judas“ nimmt Thomas Ziebula den Leser mit in das Jahr 1920 nach Leipzig und zeichnet ein facettenreiches und glaubwürdiges Bild von Zeit und Ort.

    Paul Stainer hat Krieg und Gefangenschaft überstanden und versucht, wieder in sein altes Leben zurückzukehren. Gar nicht so einfach, denn neben den Albträumen, Gedächtnislücken und ständig wiederkehrenden Halluzinationen macht ihm die Tatsache, dass seine Frau Edith ihn für tot gehalten und mittlerweile einen neuen Lebenspartner an ihrer Seite hat, enorm zu schaffen. Ein Lichtblick erwartet Stainer dagegen auf seiner alten Dienststelle in der Wächterstraße, hier wird er nicht nur willkommen geheißen, sondern direkt befördert. Kaum hat der frischgebackene Kriminalinspektor seinen Dienst angetreten, hat er auch schon alle Hände voll zu tun, denn Leipzig wird von einer rätselhaften Mordserie heimgesucht…

    Inspektor Stainer bekommt es in seinem ersten Fall mit der „Operation Judas“ zu tun. Eine Gruppe ehemaliger Offiziere hat es sich zur Aufgabe gemacht, die im August 1914 im belgischen Dinant geschehenen Kriegsverbrechen zu vertuschen, indem sie Mitwisser, die die Gräueltaten öffentlich machen wollen, aus dem Weg räumt.

    Der Krimi wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Realität und Fiktion - dass Thomas Ziebula die Hintergründe intensiv recherchiert hat und er über eine gute Kenntnis der lokalen und historischen Gegebenheiten verfügt, merkt man dem Roman auf jeder einzelnen Seiten an.

    Außerdem beweist Thomas Ziebula einmal mehr, dass er ein ausgesprochen gutes Händchen für mitreißende Figuren hat. Alle Akteure sind detailliert beschrieben und bekommen schnell ein Gesicht, selbst Nebenfiguren werden lebendig und ausdrucksvoll dargestellt und wirken in ihrem Tun überzeugend.

    Gut gefallen hat mir auch die stimmige Atmosphäre – die Trostlosigkeit der Zeit und die Unsicherheit der Menschen werden hervorgehoben. Die Einwohner Leipzigs kämpfen mit den Nachwehen des Krieges, man ist von Normalität und einfach nur Mensch sein noch meilenweit entfernt, aber man berappelt sich so langsam und bemüht sich, nach vorne zu schauen.

    Neben der spannenden Krimhandlung und den Problemen und Sorgen des Alltags spielt auch die damalige Politik eine wichtige Rolle – die Veränderungen, die der Krieg mit sich gebracht hat, sind genauso Thema, wie das Gerangel um die politische Macht in der noch jungen Weimarer Republik.

    „Der rote Judas“ hat mir sehr gut gefallen – die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Spannung wird anschaulich und lebendig erzählt und hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.
    Die Schleusen des Himmels Die Schleusen des Himmels (Buch)
    11.02.2020

    Die Schleusen des Himmels

    Charles Martin beginnt „Die Schleusen des Himmels“ mit einem kurzen Prolog, ein Ausflug in das Jahr 1964 – Joseph und Bobby Brooks, 9 und 11 Jahre alt, wurden gerade von ihrem Vater verlassen und erleiden dadurch einen tiefen Schmerz, der sie noch jahrzehntelang begleiten wird…

    Zeitsprung in die Gegenwart. Der Leser lernt Allie kennen, die am Telefon einen heftigen Streit mit ihrem Mann Jake hat; kurz darauf stirbt Jake bei einem schrecklichen Unfall. Außerdem trifft man Catalina und ihre Kinder Diego und Gabriela; die drei befinden sich seit Jahren in den Fängen des brutalen Drogenschmugglers Juan Pedro.
    Und man begegnet Joseph wieder. Er ist mittlerweile 62 Jahre alt und lebt allein in einer Hütte in den Bergen North Carolinas. In einer verschneiten Nacht landen Catalina und ihre Kinder bei ihm. Sie sind auf der Flucht vor Juan Pedro. Joseph hilft der kleinen Familie und bringt sie nach Florida in Sicherheit. Auf dem Rückweg lässt eine Rauchsäule nahe Cape San Blas, dem Ort seiner Kindheit, ihn anhalten. Er erfährt, dass bei dem Unfall, der sich hier vor kurzem ereignet hat, der Mann seiner Jugendliebe Allie ums Leben gekommen ist. Joseph zögert nicht, sondern besucht Allie und kümmert sich um sie. Und damit beginnt die Aufarbeitung des Schmerzes, der sich 53 Jahre zuvor tief in Josephs Brust gefressen hat…

    Charles Martin hat einen sehr fesselnden Schreibstil. Er erzählt Josephs Lebensgeschichte so spannend und mitreißend, als wäre sie ein Krimi. Schon nach wenigen Seiten entwickelt sich das Buch zu dem grandiosen Pageturner, den der Klappentext verspricht.

    In „Die Schleusen des Himmels“ geht es um Liebe und Loyalität, um Opferbereitschaft und Vergebung und um die Hoffnung auf eine zweite Chance.

    Joseph und Bobby entwickeln sich nach dem prägenden Ereignis in ihrer Kindheit ganz unterschiedlich. Obwohl sich ihre Wege als Jugendliche trennen, verbindet die Brüder ein Geheimnis, das Josephs Lebensweg nachhaltig bestimmt. Physisch und vor allen Dingen psychisch versehrt aus dem Vietnamkrieg zurückgekehrt, hat er ganz unterschiedliche Phasen durchgemacht, aber nie in ein zufriedenstellendes Leben gefunden und sich deshalb schließlich in die Hütte in den Bergen zurückgezogen.

    In geschickt eingeflochtenen Rückblenden kann der Leser an Josephs Werdegang teilhaben. Man erlebt die zahlreichen Höhen und Tiefen, die er über die Jahre hinweg durchgemacht hat, intensiv mit und erfährt so, wie er zu dem Mann wurde, der er heute ist.

    Charles Martin wartet im Verlauf der Handlung mit einigen Wendungen und Überraschungen auf, die das Geschehen lebendig halten und die Sogwirkung bis zum Schluss nicht abreißen lassen.

    „Die Schleusen des Himmels“ hat mich durchweg begeistert – ein abwechslungsreicher, tiefgründiger Roman, der mit ausdrucksstarken Charakteren und einer mitreißenden Handlung zu überzeugen weiß.
    Sonne, Mord und Sterne Lotte Minck
    Sonne, Mord und Sterne (Buch)
    10.02.2020

    Sonne, Mord und Sterne

    Bochum. Der Astrologiekongress schließt seine Pforten und Astrologin Stella Albrecht möchte eigentlich nur noch nach Hause, doch um den Zirkuswagen ihrer Großmutter Maria alias Madame Pythia aus der Messehalle zu schaffen, benötigen sie den Hallenschlüssel, den Holger van Aalen, der Initiator der Veranstaltung, haben müsste. Stella macht sich auf die Suche, findet aber weder van Aalen noch den Schlüssel, sondern stolpert über die Leiche von Marlene Silberstein, dem Star der Astrologieszene…

    „Sonne, Mord und Sterne“ ist bereits der dritte Fall für Stella Albrecht, ihre Oma Maria und Kommissar Arno Tillikowski, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Arno Tillikowski ist ein Kommissar, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. Als er den Tatort in Augenschein nimmt und ihm klar wird, dass er zwischen Auralesern, Geistheilern und Hellsehern ermitteln muss, verflucht er als erstes seinen Bereitschaftsdienst. Übersinnliche Phänomene und kosmische Schwingungen sind nichts für Arno. Alles Humbug und esoterischer Firlefanz. Doch es hilft nichts – Arno muss ran. Schließlich wurde eine Frau erschlagen und ihr Mörder läuft frei herum.

    Schnell steht fest, dass das Opfer eine knallharte Geschäftsfrau war, die wenig zimperlich mit ihren Mitmenschen umgegangen ist. Ein Strudel aus dreisten Lügen, Halbwahrheiten und Verdächtigungen droht Arno den Boden unter den Füßen wegzureißen – da ist es gut, dass Stella, Oma Maria, Journalist Ben Glaeser und auch Hackerin Ruby dem genervten Kommissar mit Rat und Tat zur Seite stehen.

    Lotte Minck kann auch in dieser Ruhrpott-Krimödie wieder mit einem frischen, lebendigen Schreibstil, außergewöhnlichen Charakteren und einer überaus humorvollen Handlung punkten. Es macht einfach Spaß, das Miteinander und Gegeneinander der Akteure zu beobachten, die spannenden Ermittlungen zu verfolgen und dem wahren Täter nach und nach auf die Spur zu kommen.

    „Sonne, Mord und Sterne“ hat mir sehr gut gefallen – ein durchweg kurzweiliges Lesevergnügen.
    Camen, E: Dorthin, wo der Tag anbricht Camen, E: Dorthin, wo der Tag anbricht (Buch)
    10.02.2020

    Dorthin, wo der Tag anbricht

    Pennsylvania, November 1897. Die Medizinstudentin Julia Broeder hat ein großes Herz für Tiere. Als sie einen übel zugerichteten Hund operiert und danach vor seinem Besitzer versteckt, weil dieser das Tier bei brutalen Hundekämpfen starten lässt, wird Julia vom College verwiesen und kann damit ihren Traum, als Missionsärztin zu arbeiten, ad acta legen. Da die reichen Vandermarks Julias Familie schon immer großzügig unterstützt haben, bittet Julia in ihrer Verzweiflung deren Anwalt um Hilfe, wird aber von dem geschniegelten Ashton Carlyle barsch abgewiesen. Als Nickolaas Vandermark davon erfährt, ist er erbost und fordert Ashton auf, alles daranzusetzen, dass Julia ihr Studium unverzüglich fortsetzen kann, doch das ist leichter gesagt als getan, denn Julia hat mittlerweile andere Pläne…

    „Dorthin, wo der Tag anbricht“ ist in der Reihe „Kleine Auszeit“ des Verlags der Francke-Buchhandlung erschienen. Das Büchlein ist so etwas wie eine Vorgeschichte zu dem bereits 2018 erschienenen Roman „Das Anwesen“.

    Elizabeth Camden hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Schon nach wenigen Seiten war ich mit den Akteuren vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt.

    Die Autorin hat ein ungewöhnliches Setting für ihre Protagonisten vorbereitet – während Julia und Ashton eine Woche lang gemeinsam einer Ziegenherde beim Ablammen helfen, lernen die beiden einander besser kennen, sprechen über Verantwortung, ihre Kindheitsträume und ihre Pläne für die Zukunft.

    „Dorthin, wo der Tag anbricht“ hat mir sehr gut gefallen - ein unterhaltsamer Kurzroman, der mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert hat.
    Kein schlechter Tausch Karen Witemeyer
    Kein schlechter Tausch (Buch)
    10.02.2020

    Kein schlechter Tausch

    Texas, Oktober 1890. Die junge Witwe Ruth Fulbright hat sich den Kurort Hope Springs ausgesucht, um hier gemeinsam mit ihrer 7-jährigen Tochter Naomi einen Neuanfang zu wagen. Dafür hat sie einen Job als Köchin im Homespun Café angenommen. Ruths größtes Problem ist es, eine Unterkunft zu finden, denn sie ist nach der Zwangsversteigerung ihres bisherigen Zuhauses mittellos und kann sich die teuren Mieten in Hope Springs nicht leisten. In ihrer Verzweiflung bittet sie den reichen Vermieter Beauregard „Bo“ Azlin um einen besonderen Tauschhandel …

    Bo ist reich aber einsam. Seit einem Unfall in seiner Kindheit hat er mit einer Lähmung von rechtem Unterarm und Handgelenk zu kämpfen und lebt deshalb sehr zurückgezogen. Es wird höchste Zeit, dass ihn jemand aus seinem Schneckenhaus befreit…

    „Kein schlechter Tausch“ ist in der Reihe „Kleine Auszeit“ des Verlags der Francke-Buchhandlung erschienen und liest sich locker und angenehm zügig. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und kann ausgezeichnet mit den Akteuren mitfiebern und mitfühlen.

    Karen Witemeyer hat einen frischen, lebendigen Schreibstil. Die Autorin erzählt die Geschichte im lockeren Wechsel mal aus Ruths, mal aus Bos Sicht, so dass man als Leser beide sehr gut kennenlernt und bestens verfolgen kann, was sie über den jeweils anderen denken.

    „Kein schlechter Tausch“ hat mir sehr gut gefallen. Der unterhaltsame Kurzroman eignet sich hervorragend für einen gemütlichen Lesenachmittag.
    101 bis 125 von 272 Rezensionen
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