jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
Filter
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von dorli bei jpc.de

    dorli Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 13. Februar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 24
    272 Rezensionen
    Schwarzes Watt Hendrik Berg
    Schwarzes Watt (Buch)
    06.05.2018

    Schwarzes Watt

    Nordfriesland. Die Kölnerin Ina Maurer macht mit ihrer Familie Urlaub in St. Peter-Ording. Auf dem Rückweg vom Strand zur Ferienwohnung glaubt sie den Mann wiedererkannt zu haben, der vor 20 Jahren ihre Schwester Nelly am Elbstrand in Övelgönne brutal erschlagen hat. Kommissar Theo Krumme und seine Kollegin Patrizia Reichel gehen Inas Angaben nach und finden schnell heraus, dass es sich bei dem Verdächtigen um den hoch angesehenen und allseits beliebten Pastor Jonas Hartung handelt…

    „Schwarzes Watt“ ist bereits der vierte Fall für den sympathischen Kommissar von der Kripo Husum, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände bestens verständlich.

    Hendrik Berg hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Der Kriminalfall ist von Anfang an fesselnd und wird im Verlauf der Handlung immer dramatischer, weil Ina, obwohl alles für Hartungs Unschuld spricht, nicht wahrhaben will, dass sie sich getäuscht hat und deshalb auf eigene Faust versucht, den vermeintlichen Mörder dingfest zu machen.

    Auch in diesen Krimi hat Hendrik Berg wieder einen kleinen übersinnlichen Part eingebaut – in mehreren kurzen Einschüben begegnet man der schwarzhaarigen Rieke, die über die Jahrhunderte hinweg immer dort erscheint, wo einem Mädchen oder einer jungen Frau Gewalt angetan wurde. Auch in Inas Nähe taucht die rätselhafte Erscheinung in dem einfachen Leinenkleid wiederholt auf…

    Einblicke in Krummes Privatleben, ein paar sehr humorvolle Szenen mit Nachbarshund Watson sowie eine gute Portion Lokalkolorit sorgen für zusätzliche Unterhaltung und runden die Krimihandlung prima ab.

    „Schwarzes Watt“ hat mir sehr gut gefallen - ein Krimi, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß - ein rundum spannendes Lesevergnügen.
    Die Arznei der Könige Die Arznei der Könige (Buch)
    05.05.2018

    Die Arznei der Könige

    In ihrem historischen Roman „Die Arznei der Könige“ entführt Sabine Weiß den Leser in das 14. Jahrhundert und erzählt die Geschichte der Heilerin Jakoba Félicie de Almania. Die Autorin hat die wenigen historischen Fakten, die über Jakobas Leben bekannt sind, mit einer spannenden fiktiven Geschichte verknüpft und lässt diesen Roman damit zu einer interessanten, kurzweiligen Zeitreise werden.

    Nachdem Jakoba durch ein tragisches Unglück ihren Mann und ihren Sohn verloren hat, hat sie im Kloster Ebbekestorpe ein neues Zuhause gefunden und sich ganz und gar der Heilkunst verschrieben. Doch ihr Leben wird ein weiteres Mal aus der Bahn geworfen – ihr Bruder Anno lässt sie aus dem Kloster entführen und bestimmt, dass sie den gewalttätigen Patrizier Gevehard Reppenstede heiraten muss. Als Jakoba einen von dessen brutalen Übergriffen abwehrt und Gevehard dabei schwer stürzt, flüchtet sie und schließt sich kurze Zeit später dem fahrenden Theriak-Krämer Meister Arnold und dessen Frau Mona an. Mit ihnen reist Jakoba nach Venedig, wo sie lernt, wie Theriak hergestellt wird. Schließlich landet sie in Paris und macht sich als Heilerin einen Namen…

    Sabine Weiß hat einen flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in das Geschehen hineinzieht. Die Autorin erzählt sehr anschaulich und wartet mit einer Fülle von Details auf, so dass man sich die Schauplätze und die vorherrschenden Gegebenheiten bestens vorstellen kann. Vieles, was die Menschen damals bewegt und beschäftig hat, findet man in der Handlung wieder. Neben wahren Begebenheiten, Alltagsleben, Gepflogenheiten und Mode stehen natürlich die Herstellung von Heiltränken und die Behandlungsmethoden der damaligen Zeit im Mittelpunkt des Geschehens.

    Sehr gut gefallen hat mir die Darstellung der Akteure. Sowohl Haupt- wie auch Nebenfiguren bekommen schnell ein Gesicht, alle werden lebendig und ausdrucksvoll präsentiert und wirken in ihrem Tun überzeugend.

    Sabine Weiß hat keinen leichten Weg für ihre Protagonistin vorgesehen. Hunger, Erschöpfung, Intrigen, Überfälle – Jakoba hat immer wieder mit herben Niederlagen zu kämpfen. Man hofft und bangt stets mit ihr, dass all die Turbulenzen und Strapazen irgendwann ein Ende haben werden und der Tag kommt, an dem sie einfach nur das machen kann, wovon sie immer geträumt hat: als Heilerin arbeiten.

    Überraschungen und Wendungen sorgen im Verlauf der Handlung dafür, dass die Geschichte immer wieder neuen Schwung bekommt und die Sogwirkung bis zur letzten Seite nicht abreißt.

    „Die Arznei der Könige“ hat mir sehr gut gefallen. Die mitreißend erzählte Mischung aus Historie, Spannung und Abenteuer hat mir nicht nur kurzweilige Lesestunden beschert, sondern mir auch interessante Einblicke in die frühe Medizingeschichte ermöglicht.
    Das Spiel der Königsmacher Das Spiel der Königsmacher (Buch)
    02.05.2018

    Das Spiel der Königsmacher

    In ihrem Roman „Das Spiel der Königsmacher“ nimmt Priska Lo Cascio den Leser mit auf eine kurzweilige Zeitreise in das 10. Jahrhundert und wartet mit einer gut ausbalancierten Mischung aus Historie, Spannung und Romantik auf. Die Autorin hat die historischen Ereignisse zwischen August 911 und dem Jahr 916 mit einer mitreißenden fiktiven Geschichte verknüpft und ein vielschichtiges und vor allen Dingen sehr glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet.

    Priska Lo Cascio erzählt sehr unterhaltsam. Jede Szene wirkt lebendig und ist fesselnd, so dass ich ruckzuck mittendrin war in einer Welt aus Lug und Trug, Machtgier, Intrigen und Verrat, aber auch aus Liebe und Leidenschaft. Dank der farbenfrohen Beschreibungen und detailreichen Schilderungen konnte ich mir die Schauplätze und die vorherrschenden Gegebenheiten bestens vorstellen. Man erlebt im Verlauf der Handlung viele aufregende und einschneidende Momente intensiv mit und kann sich daher bestens in die Zeit und die Lage der Menschen einfühlen.

    Die Figuren bekommen allesamt schnell ein Gesicht, sie wirken echt, sind ausdrucksstark und haben Persönlichkeit, sie zeigen Emotionen und handeln entsprechend ihren Eigenheiten. Historische und fiktive Figuren werden geschickt miteinander kombiniert, das Zusammenspiel aller Akteure ist ausgeklügelt und funktioniert bestens.

    Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen der 26-jährige Liuthar - Krieger und Gefolgsmann des sächsischen Herzogssohn Heinrich - und die 21-jährige Fränkin Sarhild von Babenberch, die im Zuge einer Fehde um die Macht im Frankenland ihren Vater, ihren Rang und ihre Heimat verloren hat. Die beiden Protagonisten begegnen sich kurz in Frankfurt und lernen sich dann später besser kennen, als Sarhild zu ihrem Oheim Otto nach Sachsen flüchtet, um einer arrangierten Ehe mit dem barbarischen Manhard von Baiern zu entkommen.

    Liuthar und Sarhild geraten hinein in das Gerangel um die Vorherrschaft im Ostfränkischen Reich und müssen während der Machtkämpfe und Ränkespiele der einflussreichen Landesfürsten und hochrangigen Kirchenvertreter viele Höhen und Tiefen durchleben. Es war äußerst spannend für mich, ihre Wege zu verfolgen und es hat Spaß gemacht, das Miteinander und Gegeneinander aller zu beobachten. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und Sarhild und Liuthar abwechselnd zu Wort kommen lässt. So bekommt man einen guten Einblick in die Ansichten, Beweggründe und Gefühle beider Akteure.

    Dass Priska Lo Cascio ein gutes Händchen für Figuren hat, zeigt sich auch bei den zahlreichen Nebendarstellern. Dazu gehören zum Beispiel Heinrichs quirliger Sohn Thankmar, der mich mit seinen herrlich altklugen Äußerungen begeistert hat. Und der Mönch Frodebert, der nicht nur den Schalk im Nacken hat, sondern zudem einen überaus wichtigen Part in dem Intrigenspiel einnimmt. Oder auch die durchsetzungskräftige Herzogsmutter Kunigunde, die weiß, welche Fäden sie ziehen muss, um die Dinge in die von ihr gewünschte Richtung zu lenken. Jeder Einzelne von ihnen spielt die ihm zugedachte Rolle ausgezeichnet und bereichert die Handlung außerordentlich.

    „Das Spiel der Königsmacher“ hat mich rundum begeistert – eine sehr gelungene Verknüpfung von historischen Fakten, Spannung und Unterhaltung, die mit viel Pep und Schwung erzählt wird und mir nicht nur kurzweilige Lesestunden beschert, sondern mich auch lebensnah an einem Stückchen mitteleuropäischer Geschichte teilhaben lassen hat. Absolute Leseempfehlung!

    Grado im Nebel Andrea Nagele
    Grado im Nebel (Buch)
    01.05.2018

    Grado im Nebel

    Grado. Der kleine Ort an der Nordküste der Adria wird erneut von einem Mord erschüttert. Die Spurenlage dieses neuen Falls ähnelt einer Mordserie, die als abgeschlossen galt, da der geistig behinderte Toto Merluzzi alle Taten gestanden hatte. Obwohl Toto spurlos aus der psychiatrischen Klinik, in der er auf seine Verhandlung warten sollte, verschwunden ist, werden Zweifel an seiner Täterschaft laut und Commissaria Maddalena Degrassi und ihr Team ermitteln entgegen der Anweisung von Commandante Scaramuzza auch in andere Richtungen…

    „Grado im Nebel“ ist der dritte Fall für Maddalena Degrassi und eine unmittelbare Fortsetzung der Ereignisse aus dem zweiten Teil der Reihe. Auch wenn Vorkenntnisse aus „Grado im Dunkeln“ für das Verständnis dieses Krimis nicht unbedingt vonnöten sind, halte ich es für ratsam, die Fälle in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da das Wissen über die vorherigen Ereignisse den Lesegenuss dieser spannend erzählten Geschichte noch erhöht.

    Andrea Nagele hat einen flüssig zu lesenden, sehr mitreißenden Schreibstil - schnell ist man mittendrin im Geschehen und erlebt nicht nur die Ermittlungen, sondern auch die persönlichen Probleme sowie das Miteinander und Gegeneinander der Akteure hautnah mit.

    Die Autorin stellt ihre Figuren interessant und vielschichtig dar. Es gelingt ihr ganz hervorragend, dem Leser die Gedanken und Gefühle ihrer Akteure zu vermitteln. Indem sie den Krimi nicht nur aus Sicht der Ermittler erzählt, sondern die Handlung aus vielen unterschiedlichen Perspektiven präsentiert, bekommt man einen guten Einblick in die Ansichten und Beweggründe aller Mitwirkenden.

    Der Kriminalfall ist durchweg fesselnd. Unvorhergesehene Ereignisse - wie Maddalenas schwerer Unfall mit ihrer Moto Guzzi oder der fast mit einer Katastrophe endende Alleingang ihres Kollegen Arturo Fanetti - lassen die Handlung immer dramatischer werden und halten die Spannung auf einem hohen Level.

    „Grado im Nebel“ hat mir sehr gut gefallen – ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilige, spannende Unterhaltung bietet.
    Nacht über Föhr Volker Streiter
    Nacht über Föhr (Buch)
    19.04.2018

    Nacht über Föhr

    In seinem historischen Küstenkrimi „Nacht über Föhr“ nimmt Volker Streiter den Leser mit in das Jahr 1845 auf die nordfriesische Insel Föhr. Der Autor wartet mit einer fesselnden Mischung aus Realität und Fiktion auf und lässt diesen Roman damit zu einer kurzweiligen Zeitreise werden.

    Gleich an seinem ersten Tag auf der Insel wird der Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl Zeuge der Gefangennahme eines vermeintlichen Mörders. Der seit vielen Jahren auf Föhr lebende Südseeinsulaner Pana Nancy Schoones soll den 14-jährigen Schiffsjungen Ingwer Martens erschlagen haben. Kohl, der nicht nur auf der Suche nach spannenden Geschichten für seinen nächsten Reisebericht ist, sondern auch einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit hat, zweifelt an der Schuld des friedvollen Panas und stellt eigene Nachforschungen an…

    Auch Ingwers 13-jährige Schwester Laura ist davon überzeugt, dass jemand anderes ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Sie will sich bei den wohlhabenden Badegästen in Wyk umschauen und ahnt nicht, in welch große Gefahr sie sich damit begibt…

    Volker Streiter hat einen sehr mitreißenden Schreibstil – ruckzuck war ich mittendrin im Geschehen und konnte prima mit den Akteuren mitfiebern.

    Die Darstellung von Land und Leuten ist Volker Streiter hervorragend gelungen – der Autor hebt die Besonderheiten des Landstrichs genauso hervor, wie die Mentalität und die Eigenarten der Inselfriesen, so dass ich mir sowohl die Schauplätze wie auch die Akteure sehr gut vorstellen konnte. Nicht nur das Lokalkolorit ist überzeugend, auch mit dem Zeitkolorit kann der Autor punkten. Lebensweise, Gepflogenheiten, Mode und Sprache der damaligen Zeit fließen genauso in die Handlung ein, wie die politische Lage Föhrs in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Auch der Kontrast zwischen der armen Landbevölkerung und der vornehmen Wyker Badegesellschaft wird beleuchtet.

    Volker Streiter hat ein gutes Händchen dafür, die historischen Fakten, wahren Begebenheiten und lokalen Sehenswürdigkeiten mit fiktivem Geschehen und fesselnder Krimihandlung zu verweben. Der Blick des Lesers wird während der spannenden Spurensuche durch einige Überraschungen und Wendungen in unterschiedliche Richtungen gelenkt, so dass man prima über Täter und Motive miträtseln kann. Selbst nachdem für den Leser etwa ab Mitte des Buches klar ist, wer der eigentliche Bösewicht in dieser Geschichte ist, bleibt die Spannung auf einem hohen Niveau – zum einen, weil der ganze Fall mit dieser Erkenntnis noch lange nicht gelöst ist und zum anderen, weil Volker Streiter das Geschehen mit dramatischen Ereignissen und neuen Fakten bis zum Schluss lebendig und interessant hält.

    „Nacht über Föhr“ hat mich durchweg begeistert – ein gut ausbalancierter Mix aus Spannung und Historie, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.
    Kalter Sand Anja Behn
    Kalter Sand (Buch)
    18.04.2018

    Kalter Sand

    Anja Behn beginnt ihren Kriminalroman „Kalter Sand“ mit einem spannenden, sehr neugierig machenden Prolog: Ein Mann schleppt die Leiche einer Frau durch die Nacht und legt sie im Sand ab.

    Es folgt ein Zeitsprung von 6 Jahren – es ist November auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Kunsthistoriker Richard Gruben hat die Einladung seines langjährigen Freundes Philipp Stöbsand angenommen und besucht den Fotografen an der Ostsee. Philipp hat einen Bildband über die mecklenburgische Ostseeküste herausgebracht und stellt einige der Fotografien im Kunsthaus in Gellerhagen aus. Auf der Vernissage kommt es zu einem Zwischenfall – Philipp wird von Andreas Schoknecht des Mordes an seiner Tochter Annika bezichtigt. Richard ist überrascht, als er erfährt, dass sein Freund in dem Jahre zurückliegenden, nie aufgeklärten Mordfall lange Zeit als Hauptverdächtiger galt. Er möchte mehr über die Hintergründe wissen und beginnt nachzuforschen…

    „Kalter Sand“ ist bereits der dritte Fall für Richard Gruben – für mich war dieser Krimi der erste, bei dem ich dem sympathischen Kunsthistoriker über die Schulter schauen durfte. Auch ohne Kenntnis der vorhergehenden Bände war ich schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, mit allen Akteuren gut vertraut zu sein.

    Anja Behn hat mir alles geboten, was für mich zu einem unterhaltsamen Krimi dazugehört: eine flüssig erzählte Geschichte, deren Spannungskurve durchgehend auf einem hohen Niveau bleibt und die mir durch immer neue Fragen und unerwartete Wendungen viel Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln gegeben hat.

    Die Figuren wirken allesamt echt und handeln glaubwürdig. Die Autorin erzählt den Krimi nicht nur aus Sicht des ermittelnden Richard, sondern präsentiert das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man einen guten Einblick in die Ansichten und Beweggründe der Akteure bekommt.

    Anja Behn kann auch mit einer großen Portion Lokalkolorit punkten. Dank der gelungenen Beschreibungen habe ich mich an die Ostsee versetzt gefühlt und konnte mir die Schauplätze in und um Gellerhagen und Niederwieck – fiktive Küstenorte, die die Autorin in die reale Landschaft der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst eingebettet hat – sehr gut vorstellen.

    „Kalter Sand“ ist ein kurzweiliger Krimi, der mich mit seiner spannenden, abwechslungsreichen Handlung sehr gut unterhalten hat.
    Steirerquell Claudia Rossbacher
    Steirerquell (Buch)
    17.04.2018

    Steirerquell

    Graz. Die Hochzeit zweier Kollegen wird gefeiert und Sandra Mohr hat ihr Handy während der Trauungszeremonie stummgeschaltet. Als sie ihre Nachrichten schließlich abhört, ist sie schockiert: Ihre Freundin Andrea fleht panisch um Hilfe, kann aber ihren Aufenthaltsort nicht mehr mitteilen, bevor die Verbindung abreißt. Sandra macht sich umgehend auf die Suche, doch Andrea bleibt spurlos verschwunden. Der Fund einer verkohlten Leiche in der Nähe von Loipersdorf lässt Sandra das Schlimmste befürchten, denn in einem dort ansässigen Wellness-Hotel wollte Andrea das Wochenende verbringen…

    „Steirerquell“ ist bereits der achte Fall für Abteilungsinspektorin Sandra Mohr und ihren Chef Sascha Bergmann, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Claudia Rossbacher hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Der Kriminalfall ist von Anfang an fesselnd und wird im Verlauf der Handlung immer dramatischer. Besonders mitreißend sind neben den spannenden Ermittlungen auch die locker in das Geschehen eingestreuten Einschübe, in denen der Leser erfährt, wie es Andrea zwischenzeitlich ergeht.

    Claudia Rossbacher kann auch mit einer großen Portion Lokalkolorit punkten. Die Autorin rückt in diesem Krimi das Thermenland Steiermark in den Mittelpunkt und hebt dabei die lokalen Begebenheiten und die Besonderheiten der Landschaft hervor. Dank der detailreichen Beschreibungen kann man sich alle Schauplätze sehr gut vorstellen.

    „Steirerquell“ hat mir sehr gut gefallen. Ein spannend erzählter Krimi, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß.
    Bis auf den Grund Kathrin Heinrichs
    Bis auf den Grund (Buch)
    16.04.2018

    Bis auf den Grund

    Juist. Anton Wieneke – Endsiebziger und seit seinem Schlaganfall auf Hilfe angewiesen – und seine polnische Pflegekraft Zofia Bartoszewski verschlägt es auf die Ostfriesischen Inseln, genauer gesagt nach Juist. Hier hat Janek Sinkiewicz, der Bruder von Zofias bester Freundin Kaja, in einem Hotel als Pianist gearbeitet. Der Musiker ist jedoch seit einigen Tagen spurlos verschwunden und seine Familie macht sich große Sorgen. Zofia und Anton machen sich auf die Suche nach Janek und stolpern schon nach kurzer Zeit über eine Leiche: Hotelchefin Kirsten Jenssen, die angeblich eine Affäre mit Janek gehabt haben soll, liegt brutal ermordet an einem See…

    „Bis auf den Grund“ ist bereits der zweite Fall für das ungleiche Ermittlerduo, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis des vorhergehenden Bandes bestens verständlich.

    Kathrin Heinrichs hat einen angenehm zu lesenden, sehr unterhaltsamen Schreibstil - ich war schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach wenigen Seiten das Gefühl, mit den Akteuren gut vertraut zu sein.

    Zofia und Anton sind liebenswerte Charaktere, die durch ihre jeweiligen Eigenheiten und den Umgang miteinander auf eine sehr charmante Art unterhaltsam sind. Die beiden haben mich damit, wie sie die Dinge anpacken, einmal mehr rundum überzeugt. Fragen stellen, Hinweisen nachgehen, beobachten und spekulieren – so versuchen Zofia und Anton nicht nur Janek ausfindig zu machen, sondern auch dem Mörder von Kirsten auf die Spur zu kommen. Geschickt lenkt die Autorin den Blick dabei auf unterschiedliche Verdächtige, so dass man als Lesers durchweg prima miträtseln und mitgrübeln kann.

    Der Krimi wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt – neben Zofia und Anton kommt hin und wieder auch Antons Sohn Thomas zu Wort. Thomas ist Kommissar und stellt auf dem Festland Nachforschungen zu dem Fall an. Außerdem erfährt man in mehreren Einschüben, wie es Janek zwischenzeitlich ergeht.

    Kathrin Heinrichs hat ein gutes Händchen dafür, Spannung und Humor miteinander zu verknüpfen. Fesselnde Krimihandlung und ein frischer, natürlich wirkender Witz sorgen durchweg für kurzweiliges Lesevergnügen. Leseempfehlung für alle Krimiliebhaber, die ungewöhnliche Ermittlerteams mögen.
    Die Eifelhexe Katja Kleiber
    Die Eifelhexe (Buch)
    05.04.2018
    Antweiler/Adenau. Die 36-jährige Unternehmensberaterin Ella Dorn hat nach einem Burn-out Frankfurt den Rücken gekehrt und genießt seit zwei Jahren das Leben in einem alten, abgeschieden gelegenen Forsthaus in der Nähe von Antweiler. Ella beschäftigt sich intensiv mit Kräuterheilkunde und hat sich mit dem Aufspüren von Erdstrahlen und Wasseradern mittels Wünschelrute bereits einen Namen in der Umgebung gemacht. Als der Lokalpolitiker und Vorsitzende des Jagdvereins Wolfgang Leyendecker ermordet aufgefunden wird, gerät Ella in das Visier der polizeilichen Ermittler. Sowohl ihr Wissen in Kräuterkunde – Leyendecker wurde mit einer Überdosis Digitalis vergiftet – als auch die Tatsache, dass sie anfangs den Besuch bei Leyendecker am Abend seines Todes leugnet, lassen Ella äußert verdächtig erscheinen. Um ihre Unschuld zu beweisen, stellt Ella eigene Nachforschungen an…

    Katja Kleiber versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zu lesenden Schreibstil ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Schnell war ich mittendrin im Geschehen und hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, mit allen Akteuren gut vertraut zu sein.

    Neben der sympathischen Ella schickt die Autorin den Dorfpolizisten Peter Claes und die ehrgeizige Tanja Marx von der Kriminaldirektion Trier ins Rennen. Obwohl sich Hobbydetektivin und offizielle Ermittler sehr bemühen, scheint eine rasche Aufklärung des Falls lange Zeit unwahrscheinlich, denn Verdächtige haben Alibis und hoffnungsvolle Hinweise verlaufen im Sande – bis Ella beim Bäcker einen Tipp erhält, der sie auf die richtige Spur bringt…

    Katja Kleiber kann mit einer großen Portion Lokalkolorit punkten. Ausführlich werden die Landschaft und die beeindruckende Natur beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von der Gegend machen kann. Die Autorin hebt die Besonderheiten des Landstrichs hervor und lässt zudem lokale Begebenheiten sowie Probleme der Region in die Handlung einfließen, indem sie die unterschiedlichen Interessen von Umweltschützern, Jägern und Landwirtschaft in den Mittelpunkt rückt und dabei auf Themen wie den Natur- und Artenschutz und die Flurbereinigung eingeht.

    „Die Eifelhexe“ hat mir sehr gut gefallen. Die Krimihandlung kommt nicht mit atemloser Höchstspannung daher, kann dafür aber mit einer sympathischen Ermittlerin und interessanten Themen überzeugen.
    Tiefe Havel Tim Pieper
    Tiefe Havel (Buch)
    05.04.2018

    Tiefe Havel

    Potsdam/Havelland. Der 60-jährige Schiffsführer Jürgen Seitz befindet sich mit seinem Frachtschiff auf dem Havelkanal, als ein Unbekannter von der Stabbogenbrücke bei Paretz aus an Bord springt und ihn ermordet. Eine Tat, die einer Hinrichtung gleicht – wie Hauptkommissar Toni Sanftleben und seinem Team schnell feststellen…

    In einem weiteren Handlungsstrang lernt man den 25-jährigen Sandro Ehmke kennen. Sandro hat nach seiner Haftentlassung Arbeit als Stallgehilfe auf dem Pferdehof von Hartmut Jessen gefunden. Das Aufpäppeln der Fuchsstute Bonita hat dem Exhäftling nach vielen schlechten Erfahrungen neuen Lebensmut gegeben, doch seine kriminelle Vergangenheit hat er nicht hinter sich gelassen…

    Tonis Frau Sofie galt 16 Jahre lang als verschollen. Toni hat sie nach intensiver Suche aufgespürt, doch Sofie, die lange Zeit im Koma lag und mit den Nachwirkungen zu kämpfen hat, braucht Zeit für sich. Sie hat das gemeinsame Hausboot verlassen und lebt in einer Wohngemeinschaft auf einem Resthof, um die verlorene Zeit aufzuarbeiten und zu sich selbst zu finden. Als Toni bei einem Überraschungsbesuch erkennen muss, dass Sofie sich emotional weiter von ihm entfernt hat, als er jemals für möglich gehalten hätte, bricht für den trockenen Alkoholiker eine Welt zusammen und er greift wieder zur Flasche…

    „Tiefe Havel“ ist bereits der dritte Fall für den Potsdamer Hauptkommissar Toni Sanftleben, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Tim Pieper versteht es mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Schnell ist man mittendrin im Geschehen und erlebt nicht nur die Ermittlungen, sondern auch die persönlichen Probleme sowie das Miteinander und das Gegeneinander der Akteure hautnah mit.

    Der Fall um den ermordeten Seitz ist knifflig und mit einigen Überraschungen gespickt. Immer neue Fakten und Ereignisse halten die Handlung bis zum actionreichen Finale lebendig und haben mir genauso wie die zahlreichen im Verlauf des Krimis auftauchenden Fragen viel Platz zum Miträtseln über Zusammenhänge und Hintergründe, mögliche Motive und die Identität des Täters gegeben.

    Tim Pieper punktet auch mit einer großen Portion Lokalkolorit. Dank der detailreichen Beschreibungen kann man sich die Schauplätze im Havelland sehr gut vorstellen. Zudem bekommt der Leser auch interessante Einblicke in die Arbeit der Binnenschiffer.

    „Tiefe Havel“ hat mich durchweg begeistert - ein Krimi, der mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß - ein rundum spannendes Lesevergnügen.
    Am Ende bist du still Am Ende bist du still (Buch)
    04.04.2018

    Am Ende bist du still

    Sabine Meißner durchlebt eine Kindheit, die man niemandem wünscht, denn Sabines Leben wird von ihrer Mutter bis ins kleinste Detail gesteuert. Ihr Vater sieht untätig dabei zu, wie seine Tochter gegängelt und bevormundet wird, er ist jedoch nicht mutig genug oder einfach zu bequem, um sich einzumischen. Es ist Sabine nicht möglich, eigene Erfahrungen zu machen und aus eventuellen Fehlern zu lernen. Nie darf sie selbst Entscheidungen treffen, stets ist es ihre Mutter, die bestimmt, was richtig und was falsch ist. Sabine bekommt zudem eingeimpft, wie wichtig Äußerlichkeiten sind. Teure Geschenke und exklusive Kleidung grenzen sie jedoch in der Schule aus, sie hat keine Freunde.

    Wie stark diese extreme Überbehütung Sabine geprägt hat, zeigt sich dann auch während ihres Studiums – sie ist zum Beispiel nicht in der Lage, ihren Part an einem Projekt zu erfüllen, weil es ihr an Initiative und sozialer Kompetenz fehlt.

    Sabine hat immer alle Vorwürfe, Anweisungen und Kommentare ihrer Mutter in sich reingefressen, es gelingt ihr selbst als Erwachsene nicht, sich gegen die Übermacht ihrer Mutter zu wehren. Über die Jahre hinweg hat sich in der jungen Frau eine riesengroße Wut aufgestaut, die irgendwann in Hass umgeschlagen ist und den Wunsch nach Rache und Vergeltung in ihr wachsen lassen hat. Als sich an einem Weihnachtsabend unversehens die Möglichkeit bietet, sich endgültig von aller Unterdrückung und Bevormundung zu befreien, zögert Sabine daher nicht…

    Herbert Dutzler hat einen flüssig zu lesenden, sehr fesselnden Schreibstil, der mich schnell in das Geschehen hineingezogen hat. Der Autor erzählt anschaulich und eindringlich von Sabines Erlebnissen und schildert sehr mitreißend, wie ein Kind durch übertriebene Fürsorge zu einem Monster gemacht wird.

    Der Aufbau des Kriminalromans hat mir besonders gut gefallen. Herbert Dutzler präsentiert das Geschehen auf zwei Zeitebenen. Kapitelweise wechseln Episoden aus Sabines Kindheit und ihr Leben in der Gegenwart sich ab. Durch die Darstellung von Ursache und Wirkung kann man Sabines Entwicklung sehr gut nachvollziehen und erlebt den Weg zu dem genauso dramatischen wie tragischen Finale äußerst intensiv mit.

    Überraschungen und Wendungen sorgen im Verlauf der Handlung dafür, dass die Geschichte immer wieder neuen Schwung bekommt und die Sogwirkung bis zur letzten Seite nicht abreißt.

    „Am Ende bist du still“ hat mich durchweg begeistert – ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Krimi, der mir ein paar äußerst spannende Lesestunden beschert hat.
    Die Klippen von Tregaron Constanze Wilken
    Die Klippen von Tregaron (Buch)
    26.03.2018

    Die Klippen von Tregaron

    In Constanze Wilkens fünftem Wales-Roman „Die Klippen von Tregaron“ erwartet den Leser eine dramatische Familiengeschichte mit einem abwechslungsreichen Handlungsverlauf und einer spannenden Spurensuche.

    Die Glaskünstlerin Caron Bevans erbt ein Cottage in der walisischen Gemeinde Llanbedrog sowie eine beträchtliche Geldsumme, wenn sie die Bedingungen erfüllt, die der exzentrische Brynmore Bowen an das Erbe geknüpft hat. Caron soll die Geschichte eines Gemäldes aufdecken. Das Bild aus dem späten 19. Jahrhundert zeigt eine junge Mutter mit einem Kleinkind auf dem Arm. Verblüfft stellt Caron fest, dass die dargestellte Frau ihre Doppelgängerin sein könnte…

    Als Grundlage für ihre Recherche bekommt Caron das Tagebuch des Malers und hat ein Jahr Zeit, um Brynmores Aufgabe zu erfüllen. Caron nimmt die Herausforderung an, um die Gelegenheit zu nutzen, Licht in das Dunkel um ihre eigenen Wurzeln zu bringen und um herauszufinden, warum der kleine Küstenort ihr so seltsam vertraut vorkommt…

    Neben dem gegenwärtigen Geschehen gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der im Jahr 1885 spielt. Dieser Part entspricht dem Inhalt des Tagebuchs. Hier lernt der Leser Lloyd Pierce kennen. Lloyd ist ein talentierter aber mittelloser Künstler, der auf Empfehlung eines Freundes während seiner Wanderschaft durch Wales bei Lawrence Bowen auf Plas-Gelli-Wen haltmacht. Lloyd findet in Lawrence einen großzügigen Geldgeber und bleibt in Llanbedrog. Er lernt die junge Selma kennen und lieben. Schon bald muss der begabte Maler jedoch feststellen, dass in seinem neuen Domizil nicht alles mit rechten Dingen zugeht – Lloyd mischt sich in die Angelegenheiten der Einheimischen ein und bringt damit nicht nur sich selbst in große Gefahr…

    Constanze Wilken hat einen sehr mitreißenden Schreibstil. Die Beschreibungen sind intensiv, die Schilderungen durchweg bildhaft und die Figuren allesamt ausdrucksstark. Jede Szene wirkt lebendig und ist fesselnd, so dass ich nicht nur ruckzuck mittendrin im Geschehen war, sondern auch durchweg bestens mit den Akteuren mitfiebern und mitfühlen konnte. Caron - die bei ihren Nachforschungen von dem charmanten Landschaftsgärtner Ioan unterstützt wird - und ihre Erlebnisse haben mich dabei genauso begeistert, wie die tragische Geschichte um Lloyd und seine Selma.

    Dank der detailreichen Beschreibungen konnte ich mir die Schauplätze in und um Llanbedrog sehr gut vorstellen. Die Besonderheiten des – in der Gegenwart idyllischen, in der Vergangenheit düsteren - Landstriches werden entsprechend hervorgehoben und sowohl die lokalen Begebenheiten wie auch die Eigenarten der Küstenbewohner fließen in die Handlung ein.

    „Die Klippen von Tregaron“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Eine gut ausbalancierte Mischung aus Spannung, Romantik und Historie, die mit interessanten Charakteren und einer fesselnden Handlung zu überzeugen weiß - ein rundum mitreißendes Leseerlebnis.
    Libellenschwestern Libellenschwestern (Buch)
    22.03.2018

    Libellenschwestern

    Lisa Wingate erzählt in ihrem auf wahren Begebenheiten basierenden Roman „Libellenschwestern“ die Geschichte der Kinderhändlerin Georgia Tann.

    Georgia Tann war Leiterin einer Zweigstelle der Tennessee Children's Home Society in Memphis und hat in den 1920er bis 1950er Jahren unzählige Kinder aus Krankenhäusern stehlen und von der Straße weg entführen lassen, um sie dann zahlungskräftigen Kunden zur Adoption anzubieten. Während Tann sich in der Öffentlichkeit als wohltätige, liebevolle Frau präsentierte, die Kinder aus ärmlichsten Verhältnissen „rettet“ und ihnen Gutes tut, wurden die Kinder in der Realität unter unwürdigen Bedingungen in Heimen untergebracht und dort bis zu ihrer Adoption resp. ihrem Verkauf vernachlässigt, misshandelt und oft sogar missbraucht.

    Dieses schreckliche Schicksal ereilt im Sommer 1939 auch die Kinder der (fiktiven) Familie Ross. Briny und Queenie Ross sind Flusszigeuner. Sie leben mit ihren fünf Kindern auf einem Hausboot, schippern den Mississippi auf und ab und führen ein karges, aber glückliches Leben. Als die schwangere Queenie in den Wehen liegt und es zu Komplikationen kommt, rät die Hebamme den Eheleuten, sich schnellstens in ein Krankenhaus zu begeben. Die 12-jährige Rill verspricht ihrem Vater, auf ihre jüngeren Geschwister aufzupassen, bis er wieder zurück ist, ohne jedoch auch nur zu ahnen, wie viel ihr dieses Versprechen abverlangen wird…

    Neben dem historischen Geschehen gibt es einen weiteren Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Hier lernt der Leser Avery Stafford kennen. Avery ist Juristin und unterstützt derzeit ihren erkrankten Vater bei dessen Aufgaben als Senator von South Carolina. Ein Besuch in einem Pflegeheim steht an. Während der Feierlichkeiten zu Ehren einer hundertjährigen Bewohnerin begegnet Avery der 90-jährigen May Crandall. May schnappt sich nicht nur Averys Libellenarmband und behauptet, dass es ihr gehört, sie besitzt auch ein Foto, auf dem eine Frau abgebildet ist, die große Ähnlichkeit mit Averys Großmutter Judy hat…

    Lisa Wingate hat einen mitreißenden Schreibstil, der mich schnell in das Geschehen hineingezogen und durchweg gefesselt hat. Die Autorin erzählt anschaulich und eindringlich von Rills Erlebnissen und schildert sehr realistisch das unsägliche Leid, die Schikanen und die Misshandlungen, die Rill und ihre Geschwister erdulden müssen, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Kinder alles durchgemacht haben.

    Lisa Wingate hat auch eine kleine Liebesgeschichte in ihren Roman eingebaut. Avery knüpft zarte Bande zu einem Mann, den sie kennenlernt, während sie ihre Familiengeschichte durchleuchtet. Diesem Part hat die Autorin genau das richtige Gewicht verliehen - ein schöner Gegenpol zu den grausamen, in der Vergangenheit spielenden Abschnitten. Der Leser bekommt die Möglichkeit durchzuatmen, dennoch wird der Intention des Romans - auf die skandalösen, bis heute nachwirkenden Ereignisse aufmerksam zu machen - nicht die Kraft genommen.

    Ich hatte vor dem Lesen dieses Buches noch nie von Georgia Tann und ihren Machenschaften gehört und bin immer noch entsetzt, wie viele Jahre sie ihr barbarisches Netzwerk aufrechterhalten konnte und wie viele einflussreiche Menschen aus Politik und Gesellschaft dieser habgierigen Frau ihre Lügen geglaubt und sie unterstützt haben, ohne dabei an die Kinder und die Folgen für sie und ihre Familien zu denken. Obwohl Lisa Wingate am Ende aufzeigt, dass es durchaus einigen Kindern trotz der erlebten Schrecken vergönnt war bzw. ist, ein gutes und erfülltes Leben zu führen, bleibe ich ergriffen und erschüttert zurück.

    „Libellenschwestern“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Ich habe mit den Akteuren gelebt und gelitten, habe mit ihnen gebangt und gehofft und habe Kummer und Furcht genauso mit ihnen geteilt, wie die kleinen Glücksmomente. Eine fesselnd erzählte, berührende Geschichte, die lange nachklingt. Absolute Leseempfehlung!

    Der Preis des Todes Der Preis des Todes (Buch)
    20.03.2018

    Der Preis des Todes

    Düsseldorf/Berlin im September. Sarah Wolf - Journalistin und Moderatorin einer Polit-Talkshow - ist seit einigen Wochen mit dem Staatssekretär Christian Wagner liiert. Als Christian von den Medien als Lobbyist des Krankenhausbetreibers Samax AG angeprangert wird, hält Sarah zu ihm. Wenige Tage später wird Christian erhängt in seiner Berliner Wohnung aufgefunden. Die Polizei vermutet Selbstmord. Doch Sarah glaubt nicht an einen Suizid und beginnt nachzuforschen…

    Bereits ein paar Tage zuvor wurde am Unterbacher See in Düsseldorf die Leiche der 27-jährigen Johanna Kling entdeckt. Johanna war Referentin für eine international agierende Hilfsorganisation und hatte Mitte Juni eine Dienstreise nach Dadaab/Kenia in das weltgrößte Flüchtlingslager unternommen. Kurz nach ihrer Rückkehr hat sie sich in Berlin mit Christian Wagner getroffen und galt seit Ende Juni als vermisst…

    Horst Eckert ist dafür bekannt, dass er sich in seinen Thrillern mit politischen Aspekten befasst, die hochaktuell sind. Auch in „Der Preis des Todes“ stellt der Autor äußerst brisante Themen in den Mittelpunkt - es geht um Korruption, um Lobbyismus und um miese Geschäftemacherei auf Kosten von Hilfsbedürftigen. Außerdem kann der Leser einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehwelt werfen und den permanenten Kampf um die Zuschauergunst und das knallharte Gerangel um Quoten und Verträge miterleben.

    Horst Eckert versteht es mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein enorm hohes Level zu katapultieren. Der Thriller wird mitreißend erzählt und besticht vor allen Dingen durch die gekonnte Verknüpfung von Fiktion und Realität - dass der Autor die Hintergründe intensiv recherchiert hat und über eine gute Kenntnis der Fakten verfügt, merkt man dem Roman auf jeder einzelnen Seiten an.

    Sarah Wolf versucht, die blutigen Machenschaften eines kriminellen Netzwerks aufzudecken und bekommt dabei deren Skrupellosigkeit und Brutalität am eigenen Leib zu spüren. Horst Eckert konfrontiert seine Protagonistin immer wieder mit neuen Ereignissen und Herausforderungen und hält das Geschehen so für den Leser lebhaft und interessant. Zahleiche im Handlungsverlauf auftauchende Fragen laden dabei zum Miträtseln und Mitgrübeln über Zusammenhänge und Hintergründe ein.

    „Der Preis des Todes“ hat mich durchweg begeistert – ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Thriller, der mit seiner authentischen Handlung zu überzeugen weiß und mir ein paar äußerst spannende Lesestunden beschert hat.
    Mehr als nur ein Traum Elisabeth Büchle
    Mehr als nur ein Traum (Buch)
    07.03.2018

    Mehr als nur ein Traum

    Bad Tölz, 1963. Die 26-jährige Fotografin Felicitas Jecklin hat trotz ihrer jüdischen Wurzeln Nazideutschland überlebt – als einzige ihrer Familie. Nach reiflichen Überlegungen beschließt die manchmal etwas chaotische Felicitas, ihrem Leben eine neue Wendung zugeben und ein unerwartetes Erbe - ein Haus in Übersee - anzunehmen. Ihr Neufang in Mississippi steht jedoch unter keinem guten Stern, denn sie gerät mitten hinein in heftige Rassenkonflikte…

    Elisabeth Büchle erzählt diesen Roman sehr ausdrucksvoll. Die Beschreibungen und Schilderungen sind detailreich und anschaulich, sie sind mitreißend und haben mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

    Es gelingt der Autorin ganz hervorragend, die in den 1960er Jahren von der Rassenproblematik geprägte Gesellschaft der USA darzustellen und die vorherrschende Stimmung in dem kleinen Ort nahe Woodville/Mississippi wiederzugeben. Die Vorurteile und das Misstrauen gegenüber den Schwarzen werden genauso intensiv geschildert, wie die gewalttätigen Übergriffe, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals alles durchmachen mussten.

    Elisabeth Büchle zeichnet das Bild einer mutigen jungen Frau. Felicitas besticht besonders durch ihre Vorurteilslosigkeit. Sie will sich den örtlichen Gepflogenheiten nicht beugen und versucht trotz aller Angriffe und Anfeindungen gegen sich, eine Brücke zwischen den Parteien zu bauen und legt sich dafür sogar mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans an, indem sie versucht, deren Identitäten aufzudecken.

    Eine zusätzliche Portion Spannung bekommt der Roman sowohl durch die rätselhafte Erbschaft – während Felicitas versucht, in Amerika Fuß zu fassen, entdeckt ihre Freundin Kerstin, die als Notariatsgehilfin in Bad Tölz arbeitet, Ungereimtheiten in der Erbangelegenheit und versucht, diesen nach und nach auf die Spur zu kommen – wie auch durch das undurchsichtige Verhalten von Deputy Landon Brown, der Felicitas zwar sehr zugeneigt scheint, den aber eine mysteriöse Aura umgibt.

    Die Akteure werden allesamt bunt und facettenreich beschrieben. Sie sind authentisch und ausdrucksstark. Selbst Nebenfiguren wirken überzeugend, wie zum Beispiel die dunkelhäutige Birdie, die mit ihrem tiefen Glauben und klugen Lebensweisheiten beeindruckt oder die resolute Dorothy, deren Auftritte mich zum Schmunzeln gebracht haben.

    Neben dem Geschehen in den USA und Kerstins Nachforschungen in Deutschland spielt ein dritter Part der Handlung in Südvietnam und hat den Drogenhandel während des Vietnamkrieges zum Thema.

    Unterstrichen wird die fiktive Handlung durch eingebettete reale Ereigniise, wie zum Beispiel die Ermordung des Bürgerrechtsaktivisten Medgar Evers. Sehr gut gefallen haben mir auch die Zitate von Martin Luther King, die jedem der vier Abschnitte des Buches vorangestellt sind und die Geschichte abrunden.

    „Mehr als nur ein Traum“ hat mich durchweg begeistert – ein aufwühlender und durch die Spannungselemente gleichermaßen unterhaltender Roman. Absolute Leseempfehlung!
    Das Geheimnis des Glasbläsers Das Geheimnis des Glasbläsers (Buch)
    06.03.2018

    Das Geheimnis des Glasbläsers

    Rom, 1452. Anlässlich seiner Vermählung mit der portugiesischen Königstochter Eleonore bekommt Friedrich III. ein besonderes Geschenk des Dogen von Venedig überreicht – Gläser, die so klar sind, als bestünden sie aus fest gewordenem Gebirgswasser.

    Friedrich will die von den Venezianern streng geheim gehaltene Rezeptur für dieses Kristallglas und fordert, seinen besten Glasbläser mit dem Auftrag auszusenden, sich bei dem berühmten Glasmacher Angelo Barovier einzuschleichen und das Geheimnis aufzudecken.

    Die Wahl fällt auf den jungen Simon Glaser. Simon ist zwar sehr talentiert, aber auch ein Tunichtgut und Träumer, der nur Flausen im Kopf hat und von seinem Herrn, dem Waldvogt von Hauenstein, nicht ohne Hintergedanken für diese Aufgabe ausgewählt wird.

    Zur Seite gestellt bekommt Simon für die gefährliche Reise weder einen erfahren Ritter noch ein edles Ross, sondern den als dümmlich geltenden Scherbensammler Ulf und dessen Esel Lilli. Wenn auch widerwillig, zieht Simon mit seinen Begleitern los, ohne zu ahnen, dass diese Reise ereignisreicher und abenteuerlicher werden soll, als er es sich je hätte träumen lassen…

    In seinem historischen Roman „Das Geheimnis des Glasbläsers“ entführt Ralf H. Dorweiler den Leser mitten hinein in das ausgehende Mittelalter und wartet mit einer gut ausbalancierten Mischung aus Historie, Abenteuer, Spannung und Romantik auf.

    Ralf H. Dorweiler erzählt sehr unterhaltsam, die Beschreibungen und Schilderungen sind detailreich und farbenfroh. Jede Szene wirkt lebendig und ist fesselnd, so dass ich ruckzuck mittendrin im Geschehen war. Ich konnte mir sowohl die Handlungsorte wie auch die vorherrschenden Gegebenheiten bestens vorstellen und zudem prima mit den Akteuren mitfiebern.

    Der Autor schont seine Helden während ihrer abenteuerlichen Wanderschaft nicht, sondern lässt sie fast alles erleben, was sich eben Mitte des 15. Jahrhunderts erleben lässt. Einmal abgesehen von ihrem eigentlichen Auftrag, die geheime Zusammensetzung des Cristallos auszuspionieren, begegnen die beiden Gauklern, Banditen und Piraten, müssen viel Kraft bei der Überquerung der Alpen lassen, kommen mit der Pest in Kontakt, jagen einem Serienmörder hinterher und landen schließlich im Schlachtengetümmel zwischen Osmanen und Byzantinern in Konstantinopel.

    Die Akteure bekommen allesamt schnell ein Gesicht, sie wirken echt, sind ausdrucksstark und haben Persönlichkeit, sie zeigen Emotionen und handeln entsprechend ihren Eigenheiten. Es war äußerst spannend, ihre Wege zu verfolgen und es hat Spaß gemacht, ihr Miteinander und Gegeneinander zu beobachten.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Figuren im Verlauf der Handlung eine Entwicklung durchmachen. Sie wachsen an ihren zahlreichen Erlebnissen und besonders Simon lernt aus seinen Fehlern und Niederlagen.

    „Das Geheimnis des Glasbläsers“ hat mich rundum begeistert – eine sehr gelungene Verknüpfung von historischen Fakten, Spannung und Unterhaltung, die mit viel Pep und Schwung erzählt wird und mir kurzweilige Lesestunden beschert hat.
    Sturm Uwe Laub
    Sturm (Buch)
    05.03.2018

    Sturm

    Berlin im September. Daniel Bender verfolgt im Olympiastadion ein Hertha-Spiel, als ein wie aus dem Nichts auftauchender Tornado das Stadion verwüstet und zahlreiche Tote und Verletzte hinterlässt…

    In der Nähe von Hannover findet ein Festumzug durch einen schlagartig einsetzenden Hagelsturm ein jähes Ende. Zahlreiche Menschen werden von den faustgroßen Eisklumpen schwer verletzt – auch Laura Wagners Sohn Robin wird von einem Brocken am Kopf getroffen. Die Schrecken dieses Tages sind für Laura allerdings erst der Beginn eines furchtbaren Albtraums…

    Auch in anderen Teilen der Welt hat man mit plötzlich auftretenden, unerklärlichen Wetterphänomenen zu kämpfen. Der Permafrostboden in Jakutsk taut innerhalb weniger Stunden auf. Und in Australien sinkt der Wasserpegel eines Sees über Nacht um mehr als 15 Meter…

    Uwe Laub versteht es mit seinem angenehm zu lesenden Schreibstil ganz hervorragend, die Spannung in diesem Wissenschaftsthriller schon nach wenigen Seiten auf ein enorm hohes Level zu katapultieren. Die Geschichte wird mitreißend erzählt und entwickelt dabei einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann.

    Das Wetter ist in den letzten Jahren immer extremer geworden. Nach dem Lesen von „Sturm“ fragt man sich, ob es sich bei diesen immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen und Naturkatastrophen ausschließlich um übellaunige Entgleisungen der Natur handelt, oder ob da nicht doch kriminelle Mächte ihre Finger im Spiel haben könnten.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass Uwe Laub die wissenschaftlichen Aspekte und technischen Details sehr anschaulich und auch für Laien verständlich erläutert, so dass man alles auch ohne einschlägige Kenntnisse bestens nachvollziehen kann. Es gelingt dem Autor zudem ganz ausgezeichnet, die Grenze zwischen tatsächlich stattfindenden, legalen Wettermanipulationen und Science-Fiction verschwimmen zu lassen, so dass man als Leser ständig grübelt, was heutzutage wirklich möglich ist.

    „Sturm“ hat mich durchweg begeistert – ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Thriller, der mich von der ersten bis zur letzen Seite fest im Griff gehabt hat. Absolute Leseempfehlung!
    Das Licht scheint in die Finsternis Das Licht scheint in die Finsternis (Buch)
    02.03.2018

    Das Licht scheint in die Finsternis

    Berlin. Jonathan Brendel ist Inhaber einer kleinen Agentur. Finanziell geht es ihm mehr schlecht als recht – da kommt eine unerwartet hohe Erbschaft wie gerufen. Doch seine Mutter hat in ihrem Testament eine Bedingung gestellt: Jonathan kann das Erbe nur gemeinsam mit seinem Bruder Maik antreten. Doch Maik ist seit 15 Jahren spurlos verschwunden…

    Ein viele Jahre zurückliegendes Erlebnis hält Krankenschwester Mara immer noch gefangen. Ein schreckliches Unrecht ist damals geschehen und hat ihre Seele in Ketten gelegt. Als ein Schwerverletzter in die Notaufnahme eingeliefert wird, trifft die Erinnerung an die Ereignisse sie mit voller Wucht…

    Hauptkommissar Thorsten Boddien ist auf der Jagd nach dem gefürchteten Unterweltboss El Niño. Boddien hat sich einen raffinierten Plan ausgedacht, um den untergetauchten Verbrecher festsetzen zu können…

    Ein weiterer Handlungsstrang spielt auf einer anderen Ebene. Man befindet sich in einer Festung mitten in einer Wüste. Die Atmosphäre in der Festung ist trostlos, eine dunkle Bedrohung schwebt über allem. Hier lernt man Sokjan kennen. Sokjan hat sein Gedächtnis verloren. Er versteht nicht, warum er sich an diesem verlassenen Ort befindet und macht sich auf die Suche nach Antworten. Dafür muss er verschlungene, ihn immer wieder verwirrende Wege gehen. Sokjan erlebt während seiner Suche einen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel, zwischen Licht und Finsternis – und muss schließlich eine Entscheidung treffen…

    In „Das Licht scheint in die Finsternis“ erzählt Thomas Franke eine spannende Geschichte von einem verlorenen Sohn. Es geht in diesem Buch um Sünde, um Schuld und Vergebung und um die Kraft des Glaubens.

    Der Roman hat mich von der ersten Seite an fest im Griff gehabt. Thomas Franke hat einen sehr mitreißenden Schreibstil. Die Beschreibungen sind intensiv, die Schilderungen durchweg bildhaft und die Figuren allesamt ausdrucksstark. Die Geschichte ist nicht nur fesselnd wie ein Krimi, sondern auch äußerst gefühlvoll und tiefgründig. Sowohl die Ereignisse rund um Jonathan und Mara wie auch die Vorkommnisse in der Festung haben mich mit den Akteuren mitfiebern lassen und mich am Ende tief beeindruckt zurückgelassen. Ein großartiges Leseerlebnis.
    Stolzenburg, S: Das dunkle Netz Stolzenburg, S: Das dunkle Netz (Buch)
    27.02.2018

    Das dunkle Netz

    Stuttgart. Kai Jäger, Mitarbeiter einer Security-Firma, kopiert heimlich brisante Daten aus dem Firmennetzwerk. Es gelingt ihm, mit dem gestohlenen Beweismaterial zu entkommen, er bleibt jedoch nervös und angespannt – zu Recht, wie er schon bald zu spüren bekommen soll. Bevor seine Verfolger ihn schnappen können, gelingt es Kai, seinem ehemaligen Kameraden Mark Becker eine Nachricht auf dessen Mobilbox zu hinterlassen und einen an Mark adressierten Umschlag mit einem USB-Stick in den Briefkasten zu werfen…

    Wenige Tage später werden Oberkommissarin Lisa Schäfer und ihre Kollegen zu einem Tatort gerufen. In einem Waldstück wurde eine verkohlte Leiche gefunden – schon nach kurzer Zeit steht fest, dass es sich bei dem Toten um Kai Jäger handelt…

    „Das dunkle Netz“ ist der zweite Fall für das Ermittlerduo Mark Becker und Lisa Schäfer, der Thriller ist aber auch ohne Kenntnis des ersten Bandes bestens verständlich.

    Silvia Stolzenburg versteht es ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Der Thriller wird mitreißend erzählt und besticht vor allen Dingen durch temporeiche Handlung und rasante Action.

    Mark, eigentlich Feldjäger bei der Bundeswehr, lässt sich vom Dienst freistellen und wird - sehr zum Unmut von Lisa - als Berater zu den polizeilichen Ermittlungen hinzugezogen. Mark hält nicht viel davon, Anweisungen und Vorschriften zu befolgen, wenn es darum geht, einen kniffligen Fall zu lösen. Er unternimmt riskante Alleingänge und zögert auch nicht, seine Freunde in waghalsige Unternehmungen zu verwickeln. Äußerst gefährlich für Mark und für seine Mitstreiter, für den Leser allerdings sind gerade diese dramatischen Aktionen besonders spannend.

    „Das dunkle Netz“ hat mir sehr gut gefallen – ein actionreicher Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.

    Tod im Hopfengarten Alexander Bálly
    Tod im Hopfengarten (Buch)
    27.02.2018

    Tod im Hopfengarten

    Wolnzach. Eduard Rummetshofer hat von seinem Schwiegersohn ein originelles Geburtstagsgeschenk bekommen – einen Rundflug mit einem Segelflugzeug. Nach anfänglichen Bedenken genießt der Jubilar den Blick auf seine Heimat aus der ungewohnten Perspektive. Das Abenteuer erhält noch eine Zugabe: mangels Aufwind endet der Flug mit einer Außenlandung auf einer Wiese. Damit nicht genug, als Eddi sich an den Rand der Wiese begibt, um dort zu pinkeln, entdeckt er eine bereits skelettierte Leiche…

    Die Kripo Ingolstadt rückt an. Da Hauptkommissar Karl Konrad sich gerade mit mehreren Fällen von Kirchendiebstahl herumärgert, übernimmt sein Kollege Lukas Stimpfle die Mordermittlungen. Von Ludwig Wimmer und Anna noch keine Spur. Doch Konrad kennt seine Pappenheimer - um die Hobbydetektive von eigenen Nachforschungen im Mordfall abzulenken, bittet der Hauptkommissar die beiden, ihn bei den Diebstahlermittlungen zu unterstützen…

    „Tod im Hopfengarten“ ist bereits der vierte Fall für den Metzgermeister im Ruhestand Ludwig Wimmer und seine clevere, mittlerweile 15-jährige Enkelin Anna, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.

    Alexander Bálly hat einen angenehm zu lesenden, sehr unterhaltsamen Schreibstil. Der Autor wartet auch in diesem Band wieder mit einer großen Portion Wortwitz und reichlich Situationskomik auf, der Humor ist dabei frisch und natürlich und wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. Schon nach wenigen Seiten ist man mittendrin im Geschehen und kann prima mit den Akteuren mitfiebern und miträtseln.

    Wimmer und Anna sind ein lebhaftes Ermittlerduo – die beiden haben mich mit der Art, wie sie die Dinge anpacken, einmal mehr rundum überzeugt. Sie haben ihre besonderen Methoden und nutzen ihre ganz eigenen Quellen für Informationen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Es macht einfach Spaß, die beiden zu begleiten und ihnen bei ihren Ermittlungen über die Schultern zu schauen.

    Punkten kann Alexander Bálly auch mit einer großen Portion Lokalkolorit. Dank der detailreichen Beschreibungen konnte ich mir die Schauplätze in und um Wolnzach sehr gut vorstellen. Die Besonderheiten des beschaulichen Landstriches werden hervorgehoben, die lokalen Begebenheiten und auch die Eigenarten der Einheimischen fließen in die Handlung ein. Besonders begeistert haben mich die Dialoge, die zu einem großen Teil in Mundart - bayrisch, schwäbisch und fränkisch - geschrieben sind und dem Regionalkrimi damit nicht nur Authentizität, sondern auch zusätzlichen Schwung verleihen.

    Das Lesen und Mitermitteln hat wieder großen Spaß gemacht - „Tod im Hopfengarten“ ist ein humorvoller, gut durchdachter Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilige, spannende Unterhaltung bietet.

    Die Kathedrale des Lichts Die Kathedrale des Lichts (Buch)
    26.02.2018

    Die Kathedrale des Lichts

    In seinem historischen Roman „Die Kathedrale des Lichts“ entführt Ruben Laurin den Leser in das 13. Jahrhundert nach Magdeburg und wartet mit einer gut ausbalancierten Mischung aus Historie, Spannung und Romantik auf. Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist die Bauphase des Doms in den Jahren 1227 bis 1236.

    Ruben Laurin hat einen angenehm flott zu lesenden Schreibstil. Dank der detailreichen Schilderungen ist man ruckzuck mittendrin im Geschehen und lernt nicht nur das Arbeiten und Leben in einer Bauhütte kennen, sondern nimmt vor allen Dingen sehr intensiv an dem vielfältigen Miteinander und Gegeneinander der ganz unterschiedlichen Akteure teil.

    Helena folgt ihrem Vater, dem arbeitswütigen Baumeister Bohnsack, von Maulbronn nach Magdeburg, obwohl sie lieber in der Nähe des Grabes ihrer Mutter geblieben wäre. Die junge Frau bekommt es im Verlauf der Handlung gleich mit mehreren Verehrern zu tun:
    Sie lernt den aus Dänemark stammenden Ansgar von Lund kennen, einen Ritter und Frauenheld, der eine Menge Charme versprüht. Außerdem trifft sie auf Moritz, einen jungen Wenden. Moritz musste in seinem Leben schon viel Leid und Unrecht erfahren. Er hat großes Talent und mausert sich zu einen hervorragenden Bildhauer und Steinmetz. Und Helena begegnet Gotthart von Saint Leonard, einem Bildhauer und Edelmann aus Paris, der nichts Gutes im Schilde führt und sich als sadistischer Fiesling entpuppt.
    Neben den zahlreichen fiktiven Figuren betreten auch ein paar historische Persönlichkeiten die Bühne. Zu ihnen gehört zum Beispiel Mechthild von Magdeburg. Mechthild wirkt zerbrechlich, verfügt jedoch über eine besondere innere Stärke und ist intelligent und einfühlsam. Sie hat Visionen, die ihr das Misstrauen ihrer Mitmenschen und ständige Anfeindungen einbringen.
    Auch alle anderen Akteure werden anschaulich dargestellt. Jeder Einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle ausgezeichnet und bereichert mit seinen Eigenarten das Geschehen.

    Besonders gut gefallen haben mir die beiden Unterbrechungen in der Handlung, in denen die im Prolog begonnene Legende vom Heiligen Mauritius weitererzählt wird. Der Heilige Mauritius wurde bereits durch Otto den Großen zum Patron des Magdeburger Doms bestimmt. Im Domchor kann man eine Skulptur des Heiligen besichtigen, die ihn als dunkelhäutigen Ritter darstellt – im Roman ein Werk von Moritz.

    „Die Kathedrale des Lichts“ hat mir sehr gut gefallen – der spannend erzählte Mix aus Fakten rund um den Bau des Magdeburger Doms und fiktiver Handlung hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert.
    Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels (Buch)
    13.02.2018

    Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels

    Die 17-jährige Reagan Elizabeth Hillis ist anders als andere Jugendliche – Reagan lebt ein Leben zwischen normalem Teenager-Alltag und knallharter Geheimdienstausbildung. Seit ihrem vierten Lebensjahr wird sie auf ihre Zukunft als Black-Angel-Agentin vorbereitet. Die Black Angels sind eine Spezialeinheit, die Leben retten, Geisel befreien oder auch Terrorpläne abwehren. Eine aufregende, interessante Aufgabe, für die Reagan täglich intensiv Kampf- und Selbstverteidigungstechniken trainiert und den Umgang mit den unterschiedlichsten Waffen lernt. Obwohl ihr offiziell an ihrem 18. Geburtstag die Wahl zwischen einem normalen Studium und einer Ausbildung zur Agentin zugestanden wird, sieht die Realität anders aus. Denn auch Reagans Eltern sind Black Angels und es ist Tradition, dass Kinder von Black Angels in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.

    Kristen Orlando beginnt dieses Jugendbuch mit einem spannenden Prolog, in dem man sich ein Bild davon machen kann, was Reagan erwartet, wenn sie den Weg einschlägt, der ihr seit ihrer Geburt vorbestimmt ist. Ständig von Gefahren umgeben sein. Täglich mit der Angst leben, dass die sorgfältig aufgebaute Tarnung auffliegt. Häufig die Identität wechseln. Immer wieder neue Freunde suchen und diese dann auch noch belügen müssen. Da ist es kein Wunder, dass Reagan Zweifel bekommt, ob dieser Weg das ist, was sie wirklich will. Besonders jetzt, wo sie das Teenager-Dasein in vollen Zügen genießt und zum ersten Mal verliebt ist…

    Kristen Orlando hat einen angenehm zu lesenden, sehr fesselnden Schreibstil, so dass ich schnell mittendrin im Geschehen war und schon nach kurzer Zeit das Gefühl hatte, mit allen Akteuren gut vertraut zu sein.

    Man kann sehr gut mit Ich-Erzählerin Reagan mitfühlen - es gelingt der Autorin ganz hervorragend, dem Leser Reagans Zwiespalt zwischen Pflichterfüllung und Realisierung ihrer persönlichen Ziele und Wünsche zu vermitteln, so dass man durchweg gespannt mitfiebert, für welchen Weg Reagan sich entscheiden wird.

    Darüber hinaus ist dieser Roman auch eine rasante, actionreiche Geschichte, die besonders im zweien Teil des Buches richtig Fahrt aufnimmt und immer dramatischer wird. Hier kann bzw. muss Reagan dann alles zeigen, was sie bisher gelernt hat.

    Kristen Orlando lässt diesen Auftaktband ihrer Black-Angel-Reihe ganz anders enden, als ich es erwartet habe, so dass ich jetzt schon gespannt bin, wie es für die Akteure im nächsten Band weitergehen wird.

    „Black-Angel-Chroniken - Im Zeichen des schwarzen Engels“ hat mir sehr gut gefallen – eine mitreißende, actionreiche Agentengeschichte, in der auch der typische Highschool-Alltag nicht zu kurz kommt.
    251 bis 272 von 272 Rezensionen
    1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
    11
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt