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    2. Alle Rezensionen von Diana Pegasus bei jpc.de

    Diana Pegasus Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Januar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 277
    820 Rezensionen
    Frazier, T: Wild Souls - Mit dir für immer Frazier, T: Wild Souls - Mit dir für immer (Buch)
    26.06.2019

    solide Fortsetzung, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

    TM Frazier – Wild Souls, Mit dir für immer

    Sawyer kann es immer noch nicht fassen: ihre totgeglaubte Mutter lebt und der verhasste Richard ist überhaupt nicht ihr Vater. Das sieht der jedoch anders und nutzt seine Gemeinde und die Möglichkeit der Wanderkirche um einen Sommer in Outskirts zu predigen. Natürlich will er sich seine Tochter wiederholen, hat er doch andere Absichten mit ihr und was noch schlimmer ist, ihm ist jedes Mittel recht.
    Unterdessen macht sich Sawyer Sorgen um ihre Mutter, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet und auch wenn ihr die wenigen klaren Momente helfen, einiges besser zu verstehen wünscht sie sich nichts mehr, als das ihre Mutter wieder gesund wird.
    Finn steht ihr die ganze Zeit zur Seite und er weiß, dass er Sawyer nie wieder gehen lassen will.

    „Wild Souls, Mit dir für immer“ fängt dort an, wo „Wild Hearts, Kein Blick zurück” aufhört. Von daher empfehle ich den Vorgänger gelesen zu haben, um besser in die Geschichte hineinzufinden.
    Der Schreibstil ist angenehm locker und modern. Die Story lässt sich gut lesen und wird trotz diverser Kleinigkeiten schnell zu einem Pageturner. Im Großen und Ganzen finde ich die Fortsetzung deutlich schwächer als den Vorgänger, aber zumindest werden fast alle ausstehenden Fragen beantwortet.
    Ich will gar nicht mal sagen, dass das Buch schlecht war, doch insgesamt blieb es mir zu oberflächlich und zu klischeehaft.
    Die nachfolgende Rezension könnte ein paar Spoiler enthalten.

    Die Handlung ist auch hier emotional, voll knisternder Leidenschaft, ein wenig Humor und ein bisschen Crime. Die erotische Anziehung zwischen Sawyer und Finn steht hier im Fokus. Die erotischen Szenen wirken wenig detailliert und hier kommt auch schon der erste Kritikpunkt, Finn hält wohl so gar nichts von einem Vorspiel. Diese Inbesitznahme läuft fast immer nach dem gleichen Prinzip (Achtung Spoiler) sie ist feucht und willig, er kommt sofort zum Akt. Hier fehlte mir eindeutig die Zärtlichkeit oder das er Rücksicht auf ihre Vergangenheit nimmt. Ja, ich glaube schon, dass er sie liebt, dass er sie beschützen will, aber er benimmt sich wie ein Trottel. Netterweise gibt es ein Gespräch mit seinem Vater, der ihn ein wenig zurechtstutzt, was mir gut gefallen hat. Immerhin ist der Autorin aufgefallen, dass das jetzt alles nicht so ganz toll war. Und dann gibt es noch den “Dirty Talk” der eigentlich so gar keiner ist, und der überhaupt nicht zu Sawyer und Finn passt. Bei der anderen Reihe von TM Frazier (King) passte das ja, aber hier wirkt es teilweise echt fehl am Platz.
    Sawyer ist immer noch liebenswert und auch wenn sie mir stellenweise echt zu naiv ist, mag ich sie sehr gerne. Sie versucht ihr neues Leben anzunehmen, macht sich Sorgen um ihre Mutter, hat (zu Recht) Angst vor Richard und sie liebt Finn. Sie entwickelt sich in den zwei Büchern, wird zu einer stärkeren jungen Frau und als es hart auf hart kommt, beschützt sie die, die sie liebt und entwickelt übermenschliche Kräfte.
    Natürlich ist auch wieder Critter, Miller und Josh dabei, die der Geschichte den richtigen Schwung verleihen.
    Allerdings wirkte die Geschichte ab der Hälfte deutlich inszenierter, ich weiß, es ist eine fiktive Story, aber mal ehrlich, hier wäre der Spruch “Weniger ist mehr” angebracht gewesen. Ein Klischee nach dem anderen erfüllt sich (ups nach drei Monaten wird dann mal die Frage nach der Verhütung gestellt) und hinterher hat Sawyer auch noch eine Geisterscheinung? Natürlich gibt es dann auch noch diverse von Richard geplante Anschläge und … lest einfach selbst. Meines Erachtens hätte das nicht sein müssen.
    Auch das Finale war jetzt nicht wirklich atemberaubend, aber zumindest sind fast alle Fragen geklärt und die Autorin findet einen würdigen Abschluss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich tatsächlich weitere Geschichten aus Outskirts lesen werde (obwohl Josh und Miller interessieren mich doch), aber ich habe mich trotz allem recht gut unterhalten gefühlt.
    Die Handlungsorte sind gut beschrieben, sodass ich mir alles bildlich vorstellen und noch besser in die Geschichte hinein konnte.

    Wie schon geschrieben, für mich persönlich schwächelt der zweite Teil, hätte man dem ersten Buch 150 Seiten mehr verpasst, die Story etwas gestrafft und das zweite Buch weggelassen, wäre es für mich auch okay gewesen. Aber es ist wie es ist, und von daher kann ich leider nicht mehr als drei Sterne geben. Es ist eine solide Fortsetzung und um einen Abschluss zu bekommen, empfehle ich auch dieses Buch, allerdings konnte es mich nicht restlos überzeugen.

    Das Cover ist passt zum ersten Teil und gefällt mir gut.

    Fazit: solide Fortsetzung, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte. Hier wäre “weniger mehr” gewesen. 3 Sterne.
    You are mine - Tödliche Hingabe Elena Mackenzie
    You are mine - Tödliche Hingabe (Buch)
    25.06.2019

    Eine der besten Mafia-Romance-Storys die ich in letzter Zeit gelesen habe.

    Elena MacKenzie – You are mine, 2, Tödliche Hingabe

    Alexander Smirnov wollte eigentlich nur eins: Sich beweisen, was ordentlich schief ging. Doch das Konsortium der russischen Mafia und sein Vater, der Pakhan Maxim Smirnov, geben ihm eine allerletzte Chance um sein Leben zu retten. Er muss in Boston einen Mord aufklären und die junge Nadja Lasarew kidnappen um sie zu heiraten, erst dann wird er das Haus und die Familie von Sergej übernehmen können und selbst Pakhan werden.
    Als Alexander zustimmt kann er noch nicht ahnen, dass Nadja ihm nicht nur das Leben schwer machen wird, sondern sich auch sofort zu ihr hingezogen fühlt. Nadja ist überhaupt nicht davon begeistert, aus Russland in die verhasste USA verschleppt worden zu sein und ihrer Pflicht in der Bratwa nachzukommen um wegen politischer Belange verheiratet zu werden.
    Allerdings sollte Alexander sich erst mal darauf konzentrieren, den Mörder zu finden... und dabei muss er vorsichtig sein, denn nicht nur Sascha, der eigentliche Erbe der Familie von Sergej versucht ihn vom Thron zu stossen...

    Ich kannte bisher noch kein Buch von Elena MacKenzie und nach dieser tollen Story wird sich das auf jeden Fall ändern. „You are mine, Tödliche Hingabe“ ist bereits der zweite Band aus der Reihe, kann aber eigenständig gelesen werden. Ich hatte keine Schwierigkeiten sofort in die Geschichte zu finden, auch wenn mich natürlich die Story von Dimitri jetzt sehr neugierig gemacht hat.

    Der Schreibstil ist locker, modern und der erotische Roman lässt sich flüssig lesen. Die Kapitel haben eine schöne Länge und die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Alexander und Nadja erzählt, wobei es winzige Überschneidungen gibt.
    Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet und ich hatte während des Lesens das Gefühl, direkt an der Seite von Alexander bzw. Nadja zu stehen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Während sich Alexander von klein auf immer wieder vor seinem Vater beweisen muss und für den „familiäre Liebe“ eher ein Fremdwort ist, ist Nadja mit all der Liebe und Pracht aufgewachsen, die ihr Vater, ein wichtiger Mann der Mafia, zu bieten hat. Beide wurden von Kindesbeinen an auf ihre spätere Aufgaben vorbereitet, sie wird einen einflussreichen Mann der Bratwa heiraten, er sollte selbst irgendwann ein Gebiet der Mafia übernehmen bzw. im Dienst von Maxim einen hohen Posten bekleiden.
    Alexander ist stark, eigenwillig, selbtbewusst und wirkt teilweise etwas distanziert, allerdings nicht im Umgang mit Nadja, da wirkt er schon fast handzahm. Ich mag die unterschiedlichen Facetten seiner Figur, einerseits ein eiskalter Bad Boy, andererseits liebevoll, wenn auch dominant und grob im Bett. Er versucht Nadja und seine Aufgaben im Einklang zu bringen und lässt sich die Zeit mit ihr nicht nehmen, was mir zeigt, dass es wie immer auf die inneren Werte einer Person ankommt und nicht auf das, was sie nach außen hin verkörpert.
    Nadja allerdings ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist sympathisch und ist trotz all der Geschenke, mit denen sie von ihrem Vater überhäuft wurde, kein verwöhntes Püppchen sondern steht für die Dinge ein, die ihr wichtig sind. Normalerweise werden die Frauen dazu „erzogen“, zu gehorchen und das zu tun, was die Männer von ihnen verlangen. In der Bratwa sind Frauen zumeist nur ein schmückendes Beiwerk und dafür zuständig Erben in die Welt zu setzen und aus den Geschäften der Männer werden sie komplett herausgehalten. Doch Nadja ist mutig und fordert gewisse Informationen ein, sie will anders behandelt werden und das imponiert natürlich Alex.
    Das auch Nadja sich sofort zu Alexander hingezogen fühlt und es dabei ordentlich knistert, hat mir sehr gut gefallen.
    Besonders gut gefiel mir Igor, der etwas mürrische Butler, der Nadja ein guter Freund wird und der die Wahrheit erkennt, noch bevor Nadja sich damit auseinander setzen möchte.
    Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir Oleg, der schweigsame und eiskalte Bodyguard, der Alexander und später auch Nadja beschützt.

    Die Autorin kann ebenfalls mit der bildlichen Ausarbeitung der Schauplätze punkten, die ich mir zu jeder Zeit gut vorstellen konnte. Egal ob Boston oder Russland, egal ob Herrenhaus oder zum Beispiel das Restaurant, durch die anschaulichen Beschreibungen konnte ich mich noch tiefer in die Story fallen lassen.

    Neben der spannenden, fesselnden und mitreißenden Story, die viele Überraschungen, ein bisschen Drama, eine gute Portion Crime aber auch etwas Humor bereit hielt, gab es auch ein paar erotische Szenen, die zwar detailliert dargestellt wurden, aber weder übertrieben noch aufgesetzt wirkten. Im Gegenteil, mir gefiel wie Elena MacKenzie den schmalen Grad zwischen Sinnlichkeit und gröbere Spielart umgesetzt hat.

    Kurzum: Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite in einem Rutsch durchgelesen, weil mich die Geschichte so gefesselt, mir ein paar tolle Lesestunden bereitet hat und ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Nadja und Alex ausgeht.

    Hab ich auch etwas zu kritisieren: Ja, aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten. Hin und wieder wiederholen sich einige Sätze und ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Geschichte zu kurz ist, denn ich wäre gern noch etwas länger bei Nadja und Alex geblieben.
    Außerdem bin ich jetzt total neugierig auf Dimitri und Katja, die eine wahrlich interessante Hochzeit gehabt haben müssen.
    Ich kann dieses Buch auf jeden Fall glasklar weiterempfehlen. Ich bin begeistert.

    Das Cover ist ein sehr hübscher Blickfang und passt zu Alexander.

    Fazit: Eine der besten Mafia-Romance-Storys die ich in letzter Zeit gelesen habe. Absolut zu empfehlen. 5 Sterne.
    Schreiner, J: One-Pot-Challenge Schreiner, J: One-Pot-Challenge (Buch)
    21.06.2019

    der Challenge-Gedanke ist nett, und ist mal was anderes

    Jumbo Schreiner – Die One-Pot-Challenge

    Wie der Name schon sagt, ist dieses Kochbuch wie eine Challenge aufgebaut. Jumbo Schreiner gibt ein Lebensmittel vor und die drei Köche Sandra Schumann, Martin Kintrup und Sarah Schocke konstruieren jeweils ein One-Pot-Rezept aus der Pfanne, dem Backblech und aus dem Kochtopf.
    Dieses Konzept finde ich sehr gelungen, denn hier hat man die Möglichkeit, gleich drei Gerichte auszuprobieren und die Rezeptvorschläge sind vielfältig.
    Die „Berliner Kartoffelsuppe“ und die „Spätzlepfanne mit Lauch und Trauben“ haben ich bereits ausprobiert. Beide Gerichte waren einfach nachkochbar, was nicht zuletzt an den detaillierten Schritten lag und was mir besonders gut gefiel, das ich hinterher nicht so viel zum abspülen hatte. Diese Ein-Pott-Methode ist gut geeignet, wenn man einerseits nicht so viel Zeit, andererseits aber auch nicht große Lust hat, sich noch lange mit der Nahrungszubereitung zu beschäftigen.
    Einfach Schritte, anschauliche Bilder, leckere Rezepte mit einer übersichtlichen Zutatenliste und wen es interessiert noch die Kalorienanzahl sowie die Zubereitungsdauer geben einen Einblick in das Gericht.
    Es gibt noch einige Rezepte die ich ausprobieren werde.
    Das besondere an diesem Kochbuch ist, dass die drei Köche ihre Gerichte zu dem jeweiligen Lebensmittel kochen und das Jumbo Schreiner dann noch zum Abschluss seinen Favoriten wählt.

    Fazit: Mir gefällt die Idee und auch die Umsetzung, der Challenge-Gedanke ist nett, und ist mal was anderes für ein Kochbuch. 5 Sterne.
    Lotus House - Sanfte Hingabe Lotus House - Sanfte Hingabe (Buch)
    15.06.2019

    gefiel mir deutlich besser als der erste Band, allerdings nicht zu vergleichen mit anderen Büchern der Autorin.

    Audrey Carlan – Lotus House, 2, Sanfte Hingabe

    Amber schwärmt seit zwei Jahren von Dash und jetzt bietet sich endlich die Gelegenheit ihn besser kennen zu lernen. Er leitet Tantra-Paar-Kurse im Lotus House und um Amber mit ihrem Medizinstudium zu helfen, stellt er sie kurzerhand als seine Assistentin ein.
    Doch da gibt es ein kleines Problem: Amber ist streng gläubig und will sich für die Ehe aufsparen. Dash hingegen weiß sehr schnell, dass Amber „die Eine“ ist und er sie unbedingt haben muss, allerdings hält er von der Ehe nichts, denn in seinem Umfeld hat er immer wieder Ehen zerbrechen sehen. Können die beiden sich näher kommen ohne Ambers Gelübde zu brechen?

    „Sanfte Hingabe“ ist der zweite Teil der Lotus House Reihe von Audrey Carlan und kann, genau wie „Lustvolles Erwachen“ eigenständig gelesen werden. Im Fokus steht hier Yoga und natürlich Ambers Glaube. Mir hat der erste Band nicht sonderlich gut gefallen, aber da ich schon weitere Reihen der Autorin gelesen habe, habe ich mir gedacht, ich probiere es mit dem Folgeroman der Reihe, da es immer mal ein Buch gibt, was den persönlichen Geschmack nicht ganz trifft.
    Ja, ich empfand ihn angenehmer als den Vorgänger aber hier ist immer noch Luft nach oben. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Reihe fortsetze, oder ob ich es mit dieser Reihe einfach sein lasse.
    Tantra im allgemeinen hat mich fasziniert, zu jedem Anfang des Kapitels gibt es eine kleine Einleitung/Pose des Yogas. Dazu gibt es in jedem Kapitel jeweils die Sicht von Amber und Dash im Wechsel.
    Der Erzählstil ist modern und locker, manche Wortwahl kommt etwas derb und vulgär herrüber, die Bezeichnungen für männliche oder weibliche Genitalien sind hin und wieder geschmacklos und die erotischen Abenteuer (ja, die gibt es, wenn auch nicht bis zur Vollendung) sind teilweise überzogen und etwas übertrieben dargestellt. Nun gut, es ist ein fiktiver Roman und deswegen lege ich auch fünf weibliche Orgasmen direkt hintereinander in wenigen Minuten nicht auf die Goldwaage. Sätze wie „Sie ritt mein Gesicht wie ein Jockey, der sein Pferd im rasenden Galpp der Ziellinie entgegen treibt“ haben mir ein wenig die Lust am Lesen geraubt, obwohl die Autorin auch in ihren anderen Büchern kein Blatt vor dem Mund nimmt.
    Die Charaktere wirken lebendig ausgearbeitet. Obwohl ich Amber größtenteils sympathisch fand und jeder glauben soll, woran er glauben möchte, empfand ich sie als Heuchlerin. Einerseits tut sie so fromm, will sich aufsparen, andererseits ist sie bereits bei den ersten sexuellen Erkundungen der Profi im B.J. Für mich passten diese zwei Seiten überhaupt nicht zusammen, klar kann ich, während ich mit nem Mann bei der Sache bin, auch noch in jedem dritten Satz ein Gebet mit einbringen (okay, das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben), aber macht das die Person glaubwürdiger? Ich würde sagen, dass soll jeder für sich selbst entscheiden. Die Geschichte um den Vater von Amber hätte etwas interessanter gestaltet werden können, hier war mir das einfach zu platt, so nach dem Motto „Hey hier bin ich, ich hatte ja keine Ahnung!“, trotzdem fand ich die Idee gut.
    Dash war mir sympathisch, ist sehr erfahren was auf seine Tantra-Erfahrung zurück zu führen ist und weil er sich bereits ausgetobt hat. Im Bett ist er dominant, achtet aber auf seine Frau und wird schnell eifersüchtig. Seine Figur war facettenreich und ein angenehmer Charakter, weil er sagt was er denkt. Natürlich macht auch er Fehler, aber er versucht es auch gleich wieder gerade zu biegen.
    Landon gefiel mir sehr gut. Der junge Mann hat Potenzial für ein eigenes Buch, ich würde mich freuen, recht bald wieder von ihm etwas zu lesen.
    Die Schauplätze sind zumeist gut ausgearbeitet, insbesondere das Lotus House, sodass ich mir alles vorstellen konnte.
    Mit „Calendar Girl“ oder „Dream Maker“ ist die neue Reihe nicht vergleichbar, doch wer die Kombination Yoga und Erotik mag, die etwas langsamere Gangart, das Spirituelle, der wird an der Lotus House-Reihe Freude haben. Mir persönlich gibt die Reihe nur wenig, obwohl ich die Autorin ansonsten toll finde.

    Auch hier gibt es wieder ein florales Cover, das hohen Wiedererkennungswert zu den Audrey Carlan-Büchern und insbesondere der Lotus House-Reihe hat.

    Fazit: gefiel mir deutlich besser als der erste Band, allerdings nicht zu vergleichen mit anderen Büchern der Autorin. 3 Sterne.
    Unbarmherzig Inge Löhnig
    Unbarmherzig (Buch)
    13.06.2019

    solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte

    Inge Löhnig – Unbarmherzig

    Eigentlich wollte Ella nur den Kopf frei bekommen, in dem der Verlust ihres Ehemannes und Geldsorgen schwirren, als sie zufällig bei einer Radtour über menschliche Knochen in einer Kiesgrube stolpert. Noch kann Ella nicht ahnen, dass sie damit eine Reihe Ereignisse in Gang setzt, die vor über 70 Jahren ihren Anfang nahmen.
    Gina hat nach der Babypause wieder ihren ersten Tag in der Abteilung „Ungeklärte Altfälle“. Während sie viel lieber den Knochenfund in der Kiesgrube bearbeiten möchte, werden ihr andere Fälle zugeteilt. Als sich allerdings die Presse darauf einschiesst, dass keine Ermittlungen aufgenommen wurden, erhält Gina und ihr Kollege Holger den Fall doch noch. Allerdings werden ihr von höchster Stelle Steine in den Weg gelegt und die Puzzleteile müssen mühsam zusammen gesucht werden.
    Während Gina sich um die Ermittlungsarbeit kümmert, kümmert sich ihr Ehemann Tino um die gemeinsame Tochter Chiara, denn nun ist er in der Elternzeit. Als ihnen auffällt, dass sie von einer Frau verfolgt werden, wendet sich Tino an seine Kollegen bei der Polizei. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen?

    Ich kenne bereits ein paar Bücher der Autorin und war auf ihr neuestes Werk neugierig, da mir die Leseprobe gut gefallen hat.
    Der Schreibstil ist modern, die Erzählart überwiegend flüssig aber oft sehr detailliert, die Kapitel sind angenehm kurz. Der Kriminalroman baut schnell die Spannung auf, die aber leider nicht durchgängig gehalten wird. Immer wieder gibt es kleinere Wiederholungen der Handlung oder Situationen (Es wurde sehr oft wiederholt, dass Ella ihren Mann liebt und vermisst, ebenso wurde immer wieder die Fehde der Familie Anger und Schattenhofer angesprochen, auch das Gina gegen Windmühlen kämpfen muss, weil ihr Steine bei den Ermittlungen in den Weg geworfen werden,...), oder ausschweifende, detaillierte Beschreibungen der Handlung, die dann leider meinen Lesefluss etwas gestört haben und die Spannung abfallen ließen. Ebenso werden einige Handlungsstränge eröffnet, die sich hinterher verlaufen, wahrscheinlich um den Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ebenso bleiben einige Fragen ungeklärt oder bereiten vielleicht schon auf den nächsten Roman vor.

    Nicht falsch verstehen, „Unbarmherzig“ ist ein solider Krimi, der fesseln kann, aber mir persönlich war er streckenweise etwas zu langatmig, dazu kam die politische Seite, die zwar interessant ist, aber dennoch gefühlt in jedem dritten Krimi verarbeitet wird.
    Es gab einige Überraschungen, es gab Irrwege und der Fokus liegt eigentlich auf einem Familiendrama, das noch bis heute andauert. Ein Hauptaugenmerk liegt auf das Jahr 1944, mitten in Kriegszeiten, wo die Zwangsarbeiterin Kairi lebt und arbeitet. Das auch hier natürlich das Augenmerk auf die politische Situation liegt, war zu erwarten. Auch in der Gegenwart wird die „rechte Gesinnung“ etwas vordergründig behandelt, was dazu führt, das Gina angefeindet oder sogar in ihren Ermittlungen behindert wird.
    Die Charaktere wurden detailliert und facettenreich beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Figuren gut vorstellen, aber bis auf Tino, den ich bereits aus anderen Büchern kenne und den ich immer noch sympathisch und authentisch finde, konnte mich nur noch Gina von sich überzeugen, die tough und klug an die Arbeit geht, aber ihrem Mann scheinbar nur wenig zu traut. Wirklich sympathisch ist sie mir nicht geworden, aber sie ist eine Frau mit Charakter und als Polizistin beweist sie Wille, Mut und Schlagfertigkeit.
    Holger, der in diesem Buch kaum präsent war, ist zwar ein Sympathieträger, aber er kam meiner Meinung diesmal viel zu kurz.
    Die Streitigkeiten zwischen der Familie Anger und Schattenhofer zieht sich über Jahrzehnte hinweg und machen einen Großteil des Buches aus, auch hier gibt es ständige Wiederholungen der Twistigkeiten und natürlich fing alles mal mit einem Mann an, was aber eher nebensächlich ist.

    Die Handlungsorte sind gut beschrieben, wirken anschaulich und ich konnte mir Altbruck, die Tatorte und die Umgebung sehr gut vorstellen.

    Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber manchmal stimmt die Chemie zwischen Leser und Buch nicht so ganz. Das heißt aber nicht, dass das Buch schlecht ist, es hat einen guten Unterhaltungswert und wer Bücher mit Schwerpunkt auf historische Begebenheiten gut findet, wird auch diesen Krimi gerne lesen.

    Das Cover ist genretypisch, der See hat jetzt nicht wirklich etwas mit dem Inhalt zu tun, ist aber ein Blickfang.

    Fazit: solider Krimi, der mich bis auf ein paar Kleinigkeiten gut unterhalten konnte. 3 Sterne.
    Die stille Tochter Die stille Tochter (Buch)
    08.06.2019

    guter Thriller mit einigen Längen. Tommy konnte mich auch diesmal wieder überzeugen.

    Gard Sveen – Die stille Tochter

    Tommy Bergmann wird zu einem Tatort gerufen. In einem Teich wird eine Frauenleiche gefunden. Sehr schnell gibt es Spekulationen, wer diese Leiche sein könnte, denn offensichtlich liegt sie schon länger in dem See. Christel Heinze war beim KGB, wohnte in der ehemaligen DDR und konnte fliehen. Als Doppelagentin war sie mit Arvid Storholt liiert, der kurzerhand entführt und befragt wird. Allerdings nicht von Tommy. Wer ist die Frauenleiche? Warum wurde sie ermordet? Und wird Tommy Bergmann, obwohl der Fall nach einiger Zeit eingestellt wird, ihn trotzdem aufklären? Und dann gibt es da noch weitere Fragen, zum Beispiel wer ist der Spion namens Bär?

    „Die stille Tochter“ ist der vierte Fall von Tommy Bergmann, dem etwas eigenwilligen Ermittler mit Ecken und Kanten, der für die Gerechtigkeit alles tun würde und der jeden Fall löst, selbst wenn es ihn an den Rand des Wahnsinns bringt und die Konsequenzen sind ihm dabei egal. Obwohl der Fall eigenständig gelesen werden kann, sollte man vielleicht mindestens ein Buch von den Vorgängern kennen, um zu verstehen wie Tommy tickt. In diesem Band wirkt er nicht unbedingt sympathisch, ja er wirkt fast schon distanziert und zielgerichtet ohne Rücksicht auf Verluste, auch wenn ihn jedes Schicksal mitnimmt und er hinter all die Lösungen kommen will bzw. muss. Dabei geht er manchmal gnadenlos vor, sich selbst gegenüber aber auch anderen gegenüber. Nun ja, man muss den Ermittler mögen, ich mag ihn, weil ich seine Art Fälle zu lösen fesselnd und spannend finde.
    Zu den übrigen Charakteren will ich gar nicht so viel erzählen, zum einen weil hier niemand der ist, der er zu sein scheint, zum anderen weil ich stellenweise Probleme hatte, den einen oder anderen auseinander zu halten, da die Vielzahl der Namen hier zu mancher Verwirrung führt.
    Die Story selbst ist gut, größtenteils fesselnd und mitreißend, auch wenn es zu manch langatmiger Szene kommt und die Spannung dann über mehrere Kapitel lang zum erliegen kommt.
    Der Erzählstil ist unverkennbar und der Autor bleibt sich diesem treu, zum einen gibt es Perspektivwechsel die Schlag auf Schlag folgen und zum anderen springt die Geschichte in der Zeit (1982, 2016) immer wieder herum, auch da sind die Übergänge manchmal zu flott.
    Dennoch habe ich mich alles im allem gut unterhalten gefühlt, konnte der Story folgen, auch wenn es ein paar Überraschungen gab, Irrwege alles etwas interessanter gestaltet haben, fand ich dieses Band schwächer, als die beiden Vorgänger.
    Die Schauplätze sind allerdings anschaulich und bildhaft beschrieben, sodass ich mir Oslo zu jeder Zeit vorstellen konnte. Die Tatorte sind detailliert.
    Die Atmosphäre des Buches ist eher düster und beklemmend, stelleweise sogar erdrückend. Die Emotionen werden gut auf den Leser transportiert.

    Das Cover passt zur Reihe, auch hier überwiegen die Farben schwarz und rot.

    Fazit: guter Thriller mit einigen Längen. Tommy konnte mich auch diesmal wieder überzeugen. 3,5 Sterne.
    Fields, E: Suddenly Forbidden Fields, E: Suddenly Forbidden (Buch)
    05.06.2019

    schöne College-Romanze mit dem besonderen Augenmerk auf die verschiedenen Freundschaften

    Ella Fields – Suddenly forbidden

    „Eines Tages, werde ich dich heiraten, Daisy June.“ Das sind Quinns Worte zu Daisy, als sie noch keine zehn Jahre alt waren. Doch alles soll anders kommen, denn die jahrelange Freundschaft zwischen Daisy, Quinn und Alexis, ihrer beste Freundin, wird auf eine harte Belastungsprobe gestellt, als Daisy mit ihrer Familie wegziehen muss. Der Kontakt bricht ab, aber Daisy hat sich stets daran erinnert, ihr Versprechen zu halten und sich mit Quinn auf dem College wieder zu treffen. Doch als sie sich tatsächlich nach über zwei Jahren zufällig über den Weg laufen, ist alles viel schlimmer als Daisy befürchtet hat: Quinn und Alexis sind ein Paar.
    Trauer und Schmerz aber auch eine gewaltige Wut überkommt Daisy und sie versucht ihren Sandkasten-Freunden aus dem Weg zu gehen, doch immer wieder läuft Quinn ihr über den Weg und macht es für sie noch schwerer, ihrem zerbrochenen Herzen eine Pause zu gönnen, selbst als ein neuer Mann in ihr Leben tritt.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich mag den lockeren, modernen Schreibstil, die vielen Dialoge, die Emotionen die das Buch auf den Leser transportiert und mich freut es besonders, dass die Handlung lebendig und realistisch wirkt.
    Besonders punkten kann die Autorin mit der Ausarbeitung ihrer Charaktere, egal ob Protagonist oder Nebenfigur, hier wirken alle lebensecht, facettenreich und haben eine schöne emotionale Tiefe.
    Daisy June hat sich schon seit Kindertagen immer Quinn, dem Nachbarssohn, „aufgedrängt“, aber auch er hat gerne Zeit mit ihr verbracht, eine „Beschützerrolle“ eingenommen, obwohl das toughe, lebensfrohe Mädchen dies sicherlich nicht gebraucht hätte. In Rückblicken wird die Vergangenheit kurz geschildert und über die Freundschaft zwischen Daisy, Quinn und Alexis gesprochen. Das finde ich gut gelungen, denn so entschlüssen wir nach und nach was damals passiert ist, und wie es zum Kontaktabbruch kam. Doch Daisy hat ihren Quinn nie vergessen.
    In der Gegenwart erleben wir Daisy als eine freundliche, meistens starke, aber vor allem liebe junge Frau, die versucht ihr Leben weiter zu leben. Sie findet neue Freunde und einen Jungen der sie daten möchte.
    Quinns Figur fand ich wirklich toll ausgearbeitet, beim Lesen spürt man seine Zerrissenheit. Er hat Daisy so sehr geliebt, für ihn gab es immer nur die Eine, aber dann ist sie weg gegangen, hat den Kontakt abgebrochen und Alexis ist an ihre Stelle getreten. Da sie seit Kindertagen ebenfalls befreundet waren, war es die beste Alternative. Doch natürlich wirbeln alle Gefühle durcheinander, als Daisy wieder auftaucht.
    Alexis hatte es als drittes Rad am Fahrrad nicht leicht, sie liebt Quinn, aber so wirklich sympathisch konnte sie mir mit ihren Handlungen nicht werden, selbst in der Vergangenheit nicht. Sicherlich ist sie ein guter Mensch, aber sie stiftet viel Unruhe, allerdings ist das teils auch nachvollziehbar, denn leider ist es so, dass Quinn sich nicht von seiner allerbesten Seite präsentiert.
    Ich könnte jetzt auch noch ein paar Worte zu Callum sagen, der Team-Kollege von Quinn im Football, der ein Auge auf die hübsche Blondine geworfen hat, aber an dieser Stelle empfehle ich euch: Lest das Buch.

    Der Schwerpunkt der Geschichte liegt trotz der Liebesgeschichte eigentlich auf dem Thema Freundschaften. Die Freundschaft zwischen Alexis und Daisy sowie Quinn in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart, aber auch die neue Freundschaft zwischen Pippa und Daisy, die nebenbei eine ganz tolle Freundin ist, aber auch die Freundschaft zwischen Toby und Quinn oder Callum und Daisy sind sehr schön ausgearbeitet. Übrigens mag ich Pippas ehrliche und erfrischende Art total gerne, so eine Freundin braucht wirklich jede Frau.

    Ein paar kleine, nicht allzudetaillierte erotische Liebeszenen gibt es auch, die gut in die Story einfließen, aber nicht zu dominant sind.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich werde sicherlich weitere Bücher der Autorin lesen, ich hatte ein paar schöne Lesestunden, konnte abtauchen in die Welt, die Ella Fields geschaffen hat und war traurig, als ich Quinn, Daisy und Co wieder verlassen musste.

    Fazit: Von mir gibt es eine Leseempfehlung für die schöne College-Romanze mit dem besonderen Augenmerk auf die verschiedenen Freundschaften. 4 Sterne.
    Meistens kommt es anders,wenn man denkt Meistens kommt es anders,wenn man denkt (CD)
    04.06.2019

    wunderschöne, berührende aber auch humorvolle Story

    Petra Hülsmann – Meistens kommt es anders, wenn man denkt

    Nele ist ein lebensfroher, tüchtiger Mensch und sie freut sich enorm, dass sie einen neuen Job in einer angesagten Agentur hat. Sie will ihre Karriere ankurbeln und hat bei den Männern erst mal auf den „Pause“-Knopf gedrückt, da sie an ihrem letzten Arbeitsplatz eine unschöne Erfahrung mit Tobias gemacht hat.
    Doch wer konnte ahnen, dass Nele sich augenblicklich in ihren neuen Chef verliebt? Als die beiden dann auch noch zusammenarbeiten müssen um einen Politiker beliebter zu machen, ist es komplett um ihr rasendes Herz geschehen. Auch Claas scheint Interesse an Nele zu haben und trotzdem will sie sich ihren Grundsätzen treu bleiben und hat zig Argumente, warum sie sich nicht auf ihn einlassen muss.

    Ich kannte bisher noch kein Buch/Hörbuch von Petra Hülsmann, aber das wird sich definitiv ändern. Selten hat mich ein Roman so schnell mitreißen können und die angenehme Mischung aus Emotionen, Humor, Spannung und ein bisschen Drama tat ihr übriges.
    Der Erzählstil ist locker, flüssig und modern. Die Handlung ist sicherlich nicht neu, Frau verliebt sich in Chef, aber die Autorin hat eine wunderschöne Story daraus gemacht, die mich berühren konnte. Nicht nur das Nele im Fokus steht, nein, auch ihr an Trisomie21 erkrankte Bruder nimmt hier eine starke Nebenrolle ein, und es ist wunderbar zu sehen, wie beide Geschwister in der Geschichte reifen und erwachsener werden, wie sie ihre Träume erreichen und ausleben wollen.
    Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben, ich mag ihre Ecken und Kanten, aber vor allem ihre positive Seiten.
    Nele ist von Anfang an sympathisch, wirkt ein klein wenig desorganisiert und chaotisch, aber absolut verlässlich. Als sie in der neuen Agentur anfängt, wirkt sie kompetent und selbstsicher. Das gefiel mir gut, eine starke Persönlichkeit, die aber nicht zu übertrieben wirkt, und manchmal sogar etwas kitschig ist, wenn sie mit Sally, Claas´Hund spricht. Ich mag die Kombination und es passt absolut zu Nele.
    Claas wirkte anfänglich ein bisschen distanziert, aber er taut recht schnell auf, denn Neles Lebensfreude ist ansteckend. Die Dynamik zwischen ihm und Nele wirkte zu jederzeit glaubhaft und aus dem echten Leben gegriffen.
    Besonders ans Herz gewachsen ist mir Lenny, der mit seinem Wunsch nach Eigenständigkeit wohl jedes Herz berühren kann. Außerdem mag ich die schonungslos ehrliche Art und das wiederum führt dazu, dass sich Nele ein paar skurrilen aber auch sehr witzigen Situationen stellen muss.

    Da ich das Hörbuch gehört habe, kann ich die Seitenzahl nicht bestimmen, aber besonders toll fand ich folgendes Zitat:
    „... Lenny würde in seinem Leben nicht die kürzeste oder praktischste Route nehmen, sondern die landschaftlich schönste, auf der man am meisten zu sehen bekam. ...“

    Apropos Landschaft, die Handlungsorte sind gut beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
    Die Story bietet alles, was den Roman zu einem Highlight macht: tolle, sympathische Charaktere, eine lockere, sonnige Atmosphäre mit kleinen Gewitterwolken, eine moderne, flüssige Erzählart, viel Gefühl, ein bisschen Drama und eine gute Portion Realität, die Geschichte konnte mich berühren und hat mir ein paar tolle Hörstunden bereitet.

    Die Synchronsprecherin Nana Spier (deutsche Stimme von Buffy/Sarah Michelle Gellar, Drew Barrymore, Winona Ryder,...) hat der Geschichte Leben eingehaucht. Eine passendere Stimme für Nele und ihr Leben hätte ich mir nicht denken können. Mit viel Gefühl, einem angenehmen Tempo und einer Vielfalt von Nuancen gibt sie jedem Charakter eine persönliche Note . Das hat mir sehr gut gefallen und so war es kein Wunder, dass ich das Hörbuch am liebsten an einem Stück gehört hätte. Am Ende jeder CD gibt es ein kleines Musikstück, dass gut integriert wird und nicht zu aufdringlich ist.

    Das Cover ist zwar bunt, aber nicht aufdringlich. Mir gefallen die Farben und die kleinen Details, die das Cover zu einem hübschen Blickfang machen.

    Fazit: wunderschöne, berührende aber auch humorvolle Story. 5 Sterne.
    Günak, K: Glück ist meine Lieblingsfarbe Günak, K: Glück ist meine Lieblingsfarbe (Buch)
    01.06.2019

    konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen, da sich die Geschichte in Nebensächlichkeiten verliert

    Kristina Günak – Glück ist meine Lieblingsfarbe

    Juli ist auf der Party ihres besten Freundes als sie Quinn kennenlernt. Vor wenigen Minuten hat sie ihr Leben in Hamburg aufgegeben, um sich eine Auszeit auf La Palma zu nehmen. Dort verdient sie ihre Brötchen in einem Foodtruck und geht mit Hunden spazieren. Als Quinn sie nach hause fährt, muss er sich Geld von ihr leihen, dass er ihr am nächsten Tag wieder gibt. Schon bald taucht Quinn immer wieder auf und die beiden verbringen viel Zeit miteinander. Doch Juli muss sich entscheiden, wie es mit ihrem Leben weiter gehen wird.

    Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin.
    Der Erzählstil ist locker und modern, allerdings auch sehr ausschweifend, was manchmal zu Lasten der Spannung geht und streckenweise langatmig und zäh wird.
    Obwohl ich beide Protagonisten sympathisch fand, blieben diese zu großen Teilen blass. Juli ist ein wenig chaotisch, aber sehr liebenswert. Ich mag ihre Entwicklung und die Botschaft, die sie vermittelt: Sei glücklich, egal wo und egal wieviel du hast. Mir gefällt, dass sie ihre Entscheidung nicht leichtfertig trifft und das sie ihrem Herzen folgt.
    Quinn wirkte anfänglich ein wenig distanziert, aber schon bald taut er auf und von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, fand ich ihn wirklich nett. Er passt sehr gut in die Geschichte.
    Die Autorin kann mit zahlreichen Beschreibungen der Landschaft punkten, die mir La Palma gleich ein wenig näher gebracht haben.
    Auch wenn die Geschichte alles hatte, was es für eine nette Unterhaltung braucht, konnte sie mich leider nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe. Immer wieder verstrickt sich die Autorin in Nebensächlichkeiten, die mich im Lesefluss gestört haben und die irgendwie nicht relevant für die Story waren. Hier hätte ich es mir etwas stimmiger gewünscht.
    Allerdings ist das auch nur meine persönliche Meinung und manchmal passt der Leser einfach nicht zum Buch, was durchaus mal vorkommen kann. Ich habe gesehen, dass das Buch ganz tolle Rezensionen bekommen hat und ich bin mir sicher, dass es weitere Leser/Leserinnen gibt, die genau das an dem Buch lieben, was mir nicht gefiel. Leider stimmte hier einfach die Chemie zwischen mir und dem Buch nicht.

    Das Cover ist wunderschön, lebensfroh und irgendwie spiegelt es auch den Inhalt der Story wieder, wenn auch sehr minimalistisch.

    Fazit: konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen, da sich die Geschichte in Nebensächlichkeiten verliert, trotzdem ist die Botschaft klar: Lebe so wie du am glücklichsten bist. Dafür gibt es 2 Sterne.
    Sommertage auf Capri Roberta Gregorio
    Sommertage auf Capri (Buch)
    31.05.2019

    lockerleichte Story, aus der man viel mehr hätte machen können

    Roberta Gregorio – Sommertage auf Capri

    Veila fühlt sich von ihrem Freund in Deutschland vernachlässigt, sie investiert alles in ihre Beziehung, doch so wirklich zurück kommt von ihm nichts. Als sie ein Angebot für einen Sommerjob bekommt, greift sie zu.
    Nicholas hat gerade viel mit seinem Hof um die Ohren, dabei „vergisst“ er seine Freundin, die für ihn zwischen Neapel und Deutschland hin und her reist, doch eigentlich will er eine dauerhafte Lösung, oder vielleicht doch nicht?
    Ennio kümmert sich um seinen Onkel Salvo, dazu hat er ein Sandalengeschäft und das Herstellen der Sandalen liebt er genauso wie seine Heimat Capri. Als seine neue Aushilfe Veila bei ihm im Laden auftaucht, stellt sie sein Leben auf dem Kopf. Doch eine bittere Enttäuschung und seine Verpflichtungen halten ihn davon ab, Gefühle zuzulassen.
    Mariasole ist die beste Freundin von Ennio, sie arbeitet im Laden mit, aber hauptberuflich ist sie Sängerin und versucht ihren Durchbruch zu schaffen. Doch mit kleinem Sohn wird das ganze schwierig, trotzdem will sie nicht aufgeben.

    „Sommertage auf Capri“ ist mein erstes Buch der Autorin und trotz der etwas über 200 Seiten hatte ich das Buch schnell durch, sodass es sich als lockerleichte Sommerlektüre gut eignet.
    Die Thematik in dem Buch ist breit gefächert, das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und schlagartig von der nächsten abgelöst, sodass ich manchmal das Gefühl hatte, nicht ganz mitzukommen bzw irgendwas verpasst zu haben. Zwischen den Passagen gibt es dann noch Erinnerungsfetzen einer fünften Person in kurz und knapp.
    Fand ich die Leseprobe noch sehr angenehm, hat mich im Verlauf die Geschichte ein wenig ratlos zurück gelassen. Die überschlagenden Ereignisse und der oberflächliche, überhastete Erzählstil haben dafür gesorgt, dass ich keine besondere Nähe zu den Figuren aufbauen konnte. Ich frage mich warum, denn genug Potenzial wäre dagewesen. Vielleicht hätte man sich nicht auf so viele Perspektiven konzentrieren müssen, denn gerade das Ende war einfach nicht gut. Nicht weil es kein Happy End gibt, sondern weil der Leser einfach vor Tatsachen gestellt wird, die weder nachvollziehbar waren noch irgendwie offensichtlich. Ist da eine Fortsetzung geplant? Denn wenn ich eins nicht leiden kann, sind es offene Handlungsstränge. Für mich sieht es fast so aus, ohne böse klingen zu wollen, als wurde das Buch mal eben überhastet geschrieben und das Abgabedatum ist immer näher gerückt. Dabei glaube ich schon, dass in diesem Buch das Herzblut der Autorin steckt und es tut mir schon allein deswegen leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.
    Dabei hätte man so viel aus der schönen, emotionalen und durchaus romantischen Geschichte machen können, aber so blieb die Story einfach ein wenig platt und oberflächlich, die Charaktere farblos und die Emotionen wirkten ein wenig aufgesetzt.
    Ich finde das wirklich sehr bedauerlich, vorallem weil ich mich auf Veilas Geschichte gefreut habe.
    Nun gut, das Flair von Capri ist gut eingefangen, auch wenn es hier noch ein paar mehr landschaftliche Beschreibungen hätten sein können. Die Figuren wirkten überwiegend sympathisch, wirklich fiese Komplikationen gab es nicht, einige Klischees werden erfüllt, aber die gehören für mich in das Genre unbedingt dazu.

    Wie gesagt, es ist eine nette lockerleichte Story, aber ein wenig mehr Tiefe hätte ich mir schon gewünscht.

    Das Cover ist hübsch anzusehen, wirkt idyllisch.

    Fazit: lockerleichte Story, aus der man viel mehr hätte machen können. Knappe 2.5 Sterne.
    Snow, R: Augenblick für immer. Das zweite Buch Lügenwahrheit Snow, R: Augenblick für immer. Das zweite Buch Lügenwahrheit (Buch)
    31.05.2019

    eine spannende, überraschende und fesselnde Fortsetzung der Geschichte um June und ihre Gabe, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.

    Rose Snow – Ein Augenblick für immer, Das zweite Buch der Lügenwahrheit

    June will immer noch nicht glauben, dass es tatsächlich einen Fluch gibt, der sie und die Zwillinge trennt. Denn eines weiß sie ganz sicher, beide Zwillinge bringen ihr Herz zum flattern und obwohl Preston ebenfalls nicht an den Fluch glaubt und ihre Nähe sucht, distanziert sich Blake immer mehr. Das ihre Schulkameradin Grace keinen Hehl darum macht und um die Aufmerksamkeit von Blake buhlt stößt ihr sauer auf.
    Doch gerade als es etwas besser zwischen allen Beteiligten läuft, taucht Lord Musgrave auf, der sie bedroht und ihr unmissverständlich klar macht, sie solle sich von seinen Neffen fern halten, denn er ist davon überzeugt, dass seine Familie schon unter dem Fluch gelitten hat. Sein Bruder ist vor vielen Jahren verunglückt. Und seine Neffen soll dieser Fluch auf keinen Fall treffen, sind sie doch seine einzigen Erben.
    Aber das ist noch nicht alles, auf Green Manor und in der Umgebung passieren einige Unfälle, Blake hat einen Motorradunfall, der ihn dazu zwingt das Wochenende zu hause bleiben. Zufall?
    Lilly und June machen sich dran, die Geheimgänge zu erkunden und stossen auf weitere Geheimnisse...

    In „Das zweite Buch der Lügenwahrheit“ geht die Geschichte um June, Preston und Douglas, die „Grünen“ und die „Blauen“ weiter und ich muss sagen, obwohl mir der erste Band schon sehr gut gefallen hat, wurden meine Erwartungen bei Band 2 noch übertroffen. Die Geschichte ist noch intensiver, spannender und fesselnder. Es gibt so viele Überraschungen, Irrungen und Wirrungen, eine gute Balance von Geheimnissen, Emotionen und Humor, dazu ein bisschen leidenschaftliches Knistern und natürlich auch ein wenig Action. Ich mag die Story total gerne, auch dass sie aus der Sicht von June erzählt wird, die manchmal zwar ein wenig nerven kann, gerade wenn sie eifersüchtig ist, aber im Großen und Ganzen eine ganz tolle Figur ist, die das Herz am rechten Fleck hat, die Geheimnisse aufdeckt, aber dabei auch mal ins Fettnäpfchen tritt.
    Ihre besten Freunde Lilly und Grayson finde ich ebenfalls genial, vor allem weil sie richtig Schwung in die Story bringen. Gerade Lilly ist witzig, zum einen weil sie versucht keine Dinge mehr zu klauen und zum anderen weil sie eine ebenso liebevoll durchgeknallte Oma hat. Gemeinsam sind die beiden ein Dreamteam und haben mich oft zum schmunzeln gebracht.
    Preston, der andere mit Lügen infizieren kann, hat mir gut gefallen in seiner Rolle, allerdings tat er mir manchmal auch ein wenig Leid, gerade als er seine Gefühle damit überspielt und haufenweise Mädels durch sein Bett schleust. Ansonsten mag ich seine lebensfrohe Art, die mich immer wieder überzeugen kann.
    Blake, das genaue Gegenteil von Preston kann jeden Menschen dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen, ist ziemlich distanziert, manchmal hätte ich ihn echt schütteln mögen, weil er so unnahbar war. Und dann ist da noch die geheimnisvolle Sache mit Grace, die ständig um ihn herumschlawenzelt, was zu einigen Irritationen führt. Klar, das ist spannend, aber es ist auch ein wenig frustrierend.
    Besonders gut gefällt mir die Figurenausarbeitung: facettenreich und lebendig, emotional und realitätsnah. Egal ob Haupt- oder Nebenfigur, ich konnte mir alle Charaktere gut vorstellen kann, die Sympathien aber auch Antipathien in mir geweckt haben.

    Das Autorenduo kann ebenfalls mit der Ausarbeitung der Schauplätze punkten. Die Idylle und das Flair von Schottland ist sehr schön herübergebracht worden und ich habe große Lust, mal dorthin zu reisen. Die Idylle muss traumhaft sein.

    Die Geschichte hat alles was es braucht: Geheimnisse, Action, Spannung, Gefühl, tolle Charaktere, glaubhafte Bösewichte, eine herzlich verschrobene Granny, Knistern, Überraschungen, ein paar Irrwege, einen Fluch und leider einen etwas bösen Cliffhanger, aber die Story ist absolut empfehlenswert. Ich kann es gar nicht erwarten die Fortsetzung zu lesen.

    Das Cover ist wunderschön, spiegelt die Landschaft und die Story wieder, dazu die Kristallsplitter und die junge Frau mit ihren tollen Augen.

    Fazit: eine spannende, überraschende und fesselnde Fortsetzung der Geschichte um June und ihre Gabe, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. 5 Sterne.
    Trau dich doch Ellen Berg
    Trau dich doch (Buch)
    31.05.2019

    eine romantische, witzige und fesselnde Story, die mein Herz berührt.

    Ellen Berg – Trau dich doch
    Zitat: S88: „... Jede Träne, die man lacht, kann man nicht mehr weinen, wussten Sie das?...“

    Amelie Vogelsang musste nach ihrer Scheidung vom erfolgreichen Kardiologen Roland H. noch mal ganz von vorne anfangen, da sie kein Unterhalt bekommt, da ihr Ex alles in seine Stiftung „Helft Namibia“ gesteckt hat. Also gründet sie ihre eigene Firma, wird Hochzeitsplanerin und zieht in eine WG. An einem dieser Tage, wo alles chaotisch ist, trifft sie im Bus auf den Zauberer Manuel, der ihr wenig später bei einer Hochzeit den hübschen Po rettet. Amelie ist noch nicht über Roland hinweg, und ausgerechnet jetzt scheinen sich die Männer um sie zu reißen: ihr ehemaliger Scheidungsanwalt Graf von Jagsdorff flirtet ungeniert mit ihr, obwohl Amelie gerade seine Hochzeit plant, Domenic, einer der Hochzeitsgäste, ist unsagbar charmant, Manuel der Zauberer, der sie besser zu verstehen scheint, als sie selbst, und nicht zuletzt Roland, der seine neue Flamme heiratet und unbedingt Amelie als Gast auf seiner Hochzeit will.
    Doch Amelie hat ganz andere Sorgen, und die wollen ebenfalls gelöst werden...

    Endlich gibt es einen neuen Roman von Ellen Berg! Ihr neuestes Werk ist wieder geniale Leseunterhaltung mit viel Humor, Herz, Spannung und tollen Charakteren.
    Der Erzählstil ist locker, modern und flüssig. Die Story wird aus der Sicht von Amelie erzählt, die mit den Tücken einer Hochzeitsplanerin, Mutter, Ex-Ehefrau und WG-Bewohnerin kämpfen muss. Das dabei sich gleich mehrere Männer für sie interessieren, macht ihr Leben auch nicht gerade einfacher.
    Ellen Berg ist eine Meisterin der Erzählkunst und ich liebe es, dass sie immer die richtigen Worte findet, tolle Zitate in die Geschichte einbaut, außerdem mag ich es, dass die Geschichte so aus dem Leben gegriffen erscheint und jedem von uns genauso passieren könnte. Es gibt in ihren Geschichten immer einen großen Teil Humor und Emotionen, aber auch Dramatik und sogar ein ganz kleines bisschen Crime, was die Geschichte zu einem schönen, spannenden und mitreißenden Roman macht, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.
    Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich, haben eine schöne emotionale Tiefe, wirken authentisch und wie jemand, den wir kennen könnten.
    Amelie ist gerade mal 42, kleidet sich sehr konservativ, versteckt ihre Emotionen in einem Panzer, kann mit Komplimenten nicht umgehen und versucht über Roland hinwegzukommen. Sie ist herzensgut, eine Chaosmanagerin und sie steht für ihre Freunde ein, allerdings ist sie auch herrlich naiv und verschließt vor einigen Wahrheiten die Augen. Genau diese Kombination macht sie so authentisch und ich habe mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Schön, das wir erleben dürfen, wie sie sich selbst wiederfindet.
    Edeltraut ist das „und Team“ in der Hochzeitsplanung und eine besondere Chaoslöserin, die Frau ist einfach der Hammer. Es gibt wohl kein Problem, dass sie nicht lösen könnte, ist rund 20 Jahre älter als Amelie aber in ihrem Herzen ist sie total jung, schlagfertig und tough. Ich mochte diese skurrile Person vom ersten Augenblick an.
    So könnte ich noch endlos weiter machen, was zu Carla oder Manuel sagen, oder vielleicht zu der ihre Tochter liebenden, aber sich fürchterlich einmischenden Gertrud, aber ich will den Rahmen nicht sprengen.

    Die Handlung selbst und die Schauplätze sind anschaulich und realistisch beschrieben, dadurch konnte ich mich noch besser in die Geschichte fallen lassen. Die Dialoge sind genial und schlagfertig, humorvoll und es war eine Freude, Amelie und ihre Freunde in dieser Story zu begleiten.

    Das Cover ist wieder ein sehr schöner Blickfang. Auch hier passt das Cover nicht unbedingt zur Geschichte, aber die kleinen, witzigen Details machen neugierig und der Klappentext überzeugt sofort.

    Fazit: eine romantische, witzige und fesselnde Story, die mein Herz berührt. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr. 5 Sterne.
    Burton, T: So schöne Lügen/CD Burton, T: So schöne Lügen/CD (Div.)
    30.05.2019

    hochdramatische, intensive Story über toxische Freundschaften, Macht, Gier und menschliche Abgründe

    Tara Isabella Burton – So schöne Lügen

    Louise hat drei Jobs mit denen sie sich so gerade eben über Wasser halten kann. Als sie einen weiteren Job annimmt soll sie Lavinia´s kleiner Schwester Nachhilfe geben, doch aus den geplanten 3 Stunden wird eine ganze Nacht und eine Einladung zu Silvester. Lavinia stellt sie ihren Freunden vor und schon bald wird sie in den Strudel des Freundeskreis gezogen, der Louise zu Kopf steigt. Als sie sich dann auch noch in Rex, den Ex von Lavinia verliebt, droht die schöne Welt zusammen zu brechen, denn Lavinia teilt gern, aber man darf ihr nie etwas wegnehmen, was sie nicht bereit ist zu geben...

    „So schöne Lügen“ handelt von toxischen Beziehungen, Machtspielchen, Vorgaukeln falscher Tatsachen, Verschleiern der Wirklichkeit, von „jeder ist sich selbst am nächsten“ und von Gier. Egal welche Figur wir hier nehmen, jeder vereint gleich so viele Facetten in sich, dass einem schwindelig werden könnte. Die Story wird aus der Sicht von Louise erzählt, die einen Geschmack an Reichtum und Extravaganz findet und dabei ziemlich weit geht. Als sie auf Lavinia trifft sieht sie ihre Chance gekommen, denn was aus anfängerlicher Fasziniation und Sympathie entsteht, ist eine skurrile, toxische Freundschaft, die die Abgründe der Menschheit offenbart. Erschreckend daran ist, das die Story genauso irgendwo auf der Welt passieren könnte. Das sich priveligierte und reiche Kids zusammenraffen, das dort Gier, Macht und Spielchen an der Tagesordnung sind, dass ihnen das „einfache“ Leben zu langweilig wird, dass sogar für Missbrauch eine Verharmlosung gefunden wird und das irgendjeman darauf neidisch sein könnte, weil sie mit allem durchkommen.
    Der Erzählstil wirkt manchmal etwas langatmig, dazu hatte ich das Gefühl, ich würde ein Tagebuch lesen bzw. hören und manchmal ist es, als wolle Louise einfach nur was aufzählen. Keine Frage, die Grundidee ist spannend, fesselnd und der Leser/Hörer bleibt dabei, aber manchmal ist es „zu viel“. Zu viel Emotionen, zu viel Drama, zu viele unfassbare Situationen. „So schöne Lügen“ hält eine Menge Überraschungen bereit, obwohl es auch einige Klischees bedient.
    Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, einige davon könnten ein wenig mehr Tiefe gebrauchen, aber im großen und ganzen konnte ich mir jeden einzelnen vorstellen, von Rex über Hell, von Louise über Lavinia bis hin zu Cordelia.
    Ich kann sagen, dass mir keiner großartig sympathisch war, derjenige der mir am sympathischsten war, stellte sich ebenfalls als falsch heraus, und aus diesem Grunde möchte ich gar nicht viel zu den Figuren sagen, die hier eine Haupt- bzw. Nebenrolle spielen, damit ich niemanden spoilere.
    Die Handlungsorte sind gut beschreiben, so konnte ich mir New York wirklich gut vorstellen.

    Auch wenn mich die Story nicht restlos überzeugt hat, hat sie dennoch etwas in mir berührt und deswegen kann ich es auch weiter empfehlen.

    Die Hörbuch wird von Britta Steffenhagen gelesen. Die mp3-CD beinhaltet viele kurze Tracks, die einen reibungslosen Wiedereinstieg ermöglichen, außerdem beträgt die Laufzeit ca. 9 Stunden und 38 Minuten.
    Die Snychronsprecherin fängt die düstere Atmosphäre gekonnt ein und liest das Hörbuch temporeich mit vielen Emotionen. Sie gibt Louise eine individuelle Persönlichkeit, auch den anderen Charakteren haucht sie Leben ein. Auch den Zwiespalt der Figuren und das daraus resultierende Drama bringt die Sprecherin eindrucksvoll und stark herüber.

    Fazit: hochdramatische, intensive Story über toxische Freundschaften, Macht, Gier und menschliche Abgründe. Knappe 4 Sterne.
    Artgerechte Ernährung - Das Kochbuch Artgerechte Ernährung - Das Kochbuch (Buch)
    24.05.2019

    appetitanregendes Kochbuch mit Rezepten, die sicher leicht nach“koch“bar sind.

    Dr. med. Matthias Riedl und Anna Cavelius – Artgerechte Ernährung

    Mir war der Autor des Buches gänzlich unbekannt, wahrscheinlich weil ich weder NDR noch ständig vor dem Fernseher hocke, sondern meine Freizeit überwiegend in der freien Natur und/oder mit Büchern verbringe.
    Der Titel lässt sich zu einigen Spekulationen hinreißen, aber als ich dann das Vorwort gelesen habe, erschien mir der Titel sehr passend. Das Cover selbst in seiner fast schon grellen Farbe fällt auf jeden Fall auf.

    Die Rezepte sind zahlreich und wirken gut ausgewogen, sodass ich in sämtlichen Bereichen einges ansprechendes finden konnte. Interessanterweise sind sehr viele Rezepte fleischlos, was für mich aber kein Problem darstellt. Grundlegende Informationen zu den Gerichten, der Ernährung, der Nährstoffen und Lebensmittel sowie den Zutaten sind detailliert und leicht verständlich geschildert, sodass sich die Zusammenhänge gut erklären lassen.
    Die Rezepte beinhalten eine präzise Mengenangabe, Kalorien- und Zeitangabe, und die aufgelisteten Arbeitsschritte sind leicht verständlich und laden zum Nachkochen ein. Mir gefällt, die Vielfalt. Ebenfalls vorhanden sind appetitanregende Fotos der Speisen. Einige Rezepte habe ich mir schon herausgesucht, die ich in der nächsten Zeit mal ausprobieren werden, auch wenn ich vielleicht das eine oder andere abwandle. Der Möhren-Grapefruit-Smoothie schmeckt tatsächlich sehr gut, und für Sonntag stehen die Quark-Haselnuss- Brötchen auf dem Programm. Wann genau ich die Mediterranen Frühstücks-Wraps oder die Burritos mit Mais und Bohnen ausprobiere, weiß ich noch nicht.
    Ein weiterer Pluspunkt: Bei jedem Rezept steht ein kleiner Hinweis, wofür das Mahl noch gut ist (blutdrucksenkend, immunsteigernd,...)
    Mir hat das Kochbuch sehr gut gefallen, die Tipps, Tricks und Anregungen waren informativ und könnten im Alltagsleben sicher ihren Gebrauch finden.

    Fazit: appetitanregendes Kochbuch mit Rezepten, die sicher leicht nach“koch“bar sind. 4 Sterne.
    Hannah und ihre Brüder Ronald H. Balson
    Hannah und ihre Brüder (Buch)
    24.05.2019

    fesselnder historischer Roman, der mich noch lange berühren wird

    Ronald H. Balson – Hannah und ihre Brüder

    Auf einer Spendengala glaubt Ben Solomon einen der Gäste als SS-Ofizier und Mörder identifiziert zu haben, bedroht ihn und wird dann selbst in das Gefängnis geworfen, da ihm keiner glaubt. Um das Geheimnis aufzudecken, die Wahrheit zu beweisen und Gerechtigkeit auszuüben, wendet er sich an die Anwältin Catherine Lockhardt und den Privatermittler Liam Taggart.
    Doch die Suche nach Beweisen ist anstrengend und in mühevoller Kleinarbeit und Ausdauer verbinden sich die Indizien, doch die Frage bleibt: Ist Elliot Rosenzweig der gesuchte Otto Piontek?

    Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich das Buch nur wegen einer Challenge gelesen habe (ein herzliches Dankeschön an Netgalley.de), da mich selten ein historisches Buch fesseln konnte und die meisten, gerade wenn es um die Verfolgung bestimmter Personengruppen, in diesem Fall die Juden, geht, entweder staubtrocken oder sehr gewalttätig sind.
    Allerdings ist der Schreibstil hier angenehm, leicht lesbar und durch die verschiedenen Perspektivwechsel sowie die Sprünge in der Zeit doch recht spannend und fesselnd. Auch hier werden Grausamkeiten geschildert, die den Leser berühren, die so viel tiefer gehen, als körperlicher Schmerz. Doch die historischen Fakten, die fiktive Geschichte, die Gräueltaten und die dazugehörige sehr beklemmende Atmosphäre wirken stimmig und so wird die Geschiche recht schnell zu einem Pageturner.

    Die Ausarbeitung der Charaktere wirkt lebendig und facettenreich, ich konnte mir jeden Einzelnen, egal ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit gut bis sehr gut vorstellen. Gerade die Hauptfiguren sind greifbar und authentisch ausgearbeitet.
    Ben ist sympathisch, doch lange blieb der Zweifel, wahre Erinnerungen oder vielleicht ist da doch etwas durcheinander gekommen. Seine Erzählungen in der Vergangenheit, die in der ich-Perspektive geschildert sind, konnten mich berühren, die Verfolgung, der Verlust der Familie, die Emotionen die er hervorbringt, während er seine Geschichte erzählt.
    Liam Taggart ist Privatdetektiv. Manchmal empfand ich seine Art als etwas zu aufdringlich und zu aufgesetzt, doch ergänzt er die Geschichte in Kombination mit der Anwältin Catherine Lockhardt gut. Diese war mir ebenfalls sympathisch, auf der einen Seite wirkt sie tough und fordert ihre Gegner, aber auch Verbündete heraus, auf der anderen Seite wirkte sie fast schon fragil, und wer wäre bei dieser Geschichte nicht emotional?
    Die Schauplätze und die Handlung selbst wirkt sehr realistisch, teilweise fühlte ich mich so tief mit der Geschichte verbunden, dass ich das Gefühl hatte, direkt neben Ben, Hannah oder auch neben Cat oder Liam zu stehen. Die Geschichte ist intensiv und berührend, die geschichtlichen Fakten wirken gut in die Story eingearbeitet, ja ich würde sogar sagen, es ist das beste Buch aus dem „historischen Genre“ das ich bisher gelesen habe, aber dennoch störte mich die eine oder langatmige Ausschweifung und ganz besonders das Ende, denn während die Auflösung nach so vielen Seiten doch relativ plötzlich und vorhersehbar war, bleiben ein paar Fragen offen.

    Ich kann das Buch empfehlen, nicht nur den Historik-Liebhabern, auch denen, die einen Einstieg in das Genre suchen.

    Das Cover ist nicht so meins, wirkt aber wie eine Szene aus dem Buch.

    Fazit: fesselnder historischer Roman, der mich noch lange berühren wird. 4 Sterne.
    Roberts, A: Spiel des Lebens Roberts, A: Spiel des Lebens (Buch)
    11.05.2019

    gut recherchiertes, detailliertes Buch über die „Zähmung“ von Flora und Fauna.

    Alice Roberts – Spiel des Lebens: Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte.

    In diesem Sachbuch erzählt die Autorin ausführlich und sehr detailliert in mehreren Hauptkapiteln (Hunde, Weizen, Rinder, Mais, Kartoffeln, Hühner, Reis, Pferde, Äpfel und Mensch) sowie in diversen Unterkapiteln welchen Einfluss der Mensch auf die Flora und Fauna hat, aber auch wie diese einen Einfluss auf den Menschen haben. In zahlreichen Fragen und Antworten wird die Nutzbarmachung von Pflanzen, das Verhältnis zu Tieren und die „Zähmung“ der Arten behandelt.
    Teilweise sehr spannend. Teilweise aber auch zäh und langatmig werden Fakten und Wissen in diesem Buch zusammen gefasst und mal mehr, mal weniger interessant und verständlich dem Leser näher gebracht.
    Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen, auch wenn es mit knapp 400 Seiten kein besonders dickes Buch ist, ist die Thematik an einigen Stellen sehr komplex und ich musste nach jedem der großen Kapitel erst mal eine Pause machen und das Ganze verarbeiten. Am interessantesten waren für mich die Kapitel Hunde, Mensch und Äpfel. Letzteres vor allem, weil ich mir darüber so wenig Gedanken gemacht habe und ein paar interessante Fakten zu Tage gefördert wurden.
    Wer ein bisschen tiefer in die komplette Materie eintauchen will, wird mit den wissenschaftlichen Fakten wie Gensequenzierungen etc. sicherlich zufrieden sein.

    Der Erzählstil wirkt streckenweise lebendig, teils schon romanhaft, was dem einen oder anderen Kapitel eine angenehme Leichtigkeit gibt. Die wissenschaftlichen Fakten wirken auch für Laien überwiegend verständlich.
    Allerdings hätte das Buch deutlich weniger Seiten, wenn in den Unterkapiteln nicht xmal die Themen erneut aufgegriffen werden und es so zu zahlreichen Wiederholungen der Vorgänge kommt.

    Nichtsdestotrotz, dieses Sachbuch hat mir einen guten Eindruck vermittelt und mir die Entwicklung von Mensch, Tier und Pflanze näher gebracht.

    Fazit: gut recherchiertes, detailliertes Buch über die „Zähmung“ von Flora und Fauna. 3,5 Sterne.
    Das Gemälde der Tänzerin Das Gemälde der Tänzerin (Buch)
    11.05.2019

    Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann.

    Christine Jaeggi – Das Gemälde der Tänzerin

    Der in Mexiko lebende Autor und Ferienanlagenbesitzer Noah ist überhaupt nicht begeistert als seine Familie sich meldet und ihn in seine Heimat zurückbeordert, um den toten Bruder im Hotelmanagement zu vertreten. Noch am Tag der Beerdigung wird er von einer Frau angesprochen, die nach einem verschwundenen Gemälde sucht. Das Bild ist 1942 aus dem Hotel Kronenberg verschwunden und Noahs Bruder hatte sich bereit erklärt, ihr zu helfen. Zu jener Zeit wurde auch ein Zimmermädchen ermordet, ob die beiden Ereignisse zusammen gehören?
    Helena benötigt unbedingt einen Job, da sie ihre beiden Kinder ernähren muss, und ihre große Liebe vor Jahren verstarb. Sie kann es nicht fassen, dass sie ausgerechnet im Hotel Kronenberg landet, jener schwerreichen Familie, die ihr Leben zerstörte.
    Als sie auf Noah trifft und mit ihm gemeinsam den Weg des Gemäldes zurückverfolgt, lösen sie nicht nur Geheimnisse aus 1942, sondern auch welche, die besser nie aufgedeckt werden...

    Ich bin eigentlich kein besonders großer Fan von historischen Romanen, aber da der „Frauenroman“ mit dramatischer Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen spielt und die Leseprobe mir gut gefiel, habe ich gerne den Versuch gewagt.
    Der Erzählstil ist angenehm und lässt sich überwiegend leicht lesen, sodass man das Buch nur schwerlich aus der Hand legen möchte.
    Das Buch ist eine gute Mischung aus milder Spannung, Drama, ein wenig Liebesgeschichte mit ein paar überraschenden Wendungen und auch eine kleine Portion Crime findet sich hier. Die verschiedenen Perspektivwechsel und die Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen sorgen dafür, dass der Leser neugierig bleibt.
    Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, einige blieben zwar etwas blasser als andere, jedoch konnte ich mich sehr gut in die Geschichte fallen lassen und konnte mir sämtliche Charaktere auf beiden Zeitebenen vorstellen.

    Helena Saxer wirkte auf den ersten Blick sympathisch, tüchtig aber auch zu Anfang ein wenig distanziert und desillusioniert. Sie musste ihre beiden Kinder alleine aufziehen, lebt mehr oder minder am Existenzminum, gibt aber die Hoffnung nicht auf. Im Verlauf der Geschichte habe ich sie als herzliche, intelligente Frau mit gebrochenem Herzen kennen gelernt.
    Noah ist ein Freigeist und das absolute Gegenteil seines Vaters Ralph, der mit aller Gewalt Macht ausüben will und immer seinen Willen durchsetzen muss. Noah hat keine Scheu ihm entgegen zu treten, und ein leises Knistern macht sich recht zügig zwischen ihm und Helena bemerkbar. Ich fand seine Figur realitätsnah angelegt, er wirkte sympathisch.
    Lydia Fischer deren Geschichte in der Vergangenheit erzählt wird, hat mir ebenfalls gut gefallen, sie hat einige Schicksalsschläge zu verkraften, für die große Liebe ist sie bereit zu stehlen und muss durch die Hölle gehen. Das sie dabei ganz am Ende ihr eigenes Happy End bekommt, hat mich berührt, auch wenn ich lange Zeit dachte, dass sie keine Chance mehr darauf hat.

    An und für sich hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es den einen oder anderen Aspekt gab, der mir viel zu übertrieben vorkam und auch nicht so richtig in die Geschichte passen wollte (Roboter). Auch das Ende hat mich nicht sonderlich überzeugen können, da ich das Gefühl hatte, dass es überhastet und irgendwie zu leicht war (Bild an Besitzer).
    In einigen Fällen konnte ich nicht alles nachvollziehen und die Zeitsprünge wirkten gerade in der Verganenheit etwas unwillkürlich.
    Mich konnte auch das Knistern zwischen Noah und Helena jetzt nicht vollends überzeugen, von daher fand ich das Ende zwar nett, aber irgendwie nicht ganz stimmig.

    Die Autorin achtet auf viele Details, was den Lesefluss zwar nicht groß stört, aber zwischendurch doch etwas langatmig war. Ich kann die Story trotzdem empfehlen, da sie gerade im Erzählstrang der Vergangenheit sehr berührend und spannend war. Ich habe mich unterhalten gefühlt und die Emotionen der verschiedenen Figuren wurden gut transportiert.

    An Liebhaber von Familiengeschichten mit historischen Touch und einer nicht allzu ausgeprägten Liebesgeschichte kann ich diesen Roman auf jeden Fall weiter empfehlen.

    Fazit: Eine dramatische Liebes-/Familiengeschichte, die berühren kann. 3 Sterne.
    Shepherd, C: Sündenkammer/MP3-CD Shepherd, C: Sündenkammer/MP3-CD (Div.)
    11.05.2019

    Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben

    Catherine Sheperd – Sündenkammer

    Im Wald finden ein Vater und sein Sohn eine Leiche. Sie ist angebunden an einem Pfahl und alles ist wie eine Hexenverbrennung inszeniert. Kommissar Oliver Bergmann muss sich des Tatorts annehmen und bekommt wenig später sogar Zeugen präsentiert. Seine Ermittlungen führen zu einem Zirkel der „Schwarzen Freiheit“. Ein satanischer Kult der auch vor Opfergaben nicht zurück schreckt. Werden seine Ermittlungen ihm zum Täter führen?

    Vor 500 Jahren in Zons gibt es eine Reihe ungeklärter Tode. Novizen aus dem naheliegenden Kloster werden tot aufgefunden. Schlägt die Rache des Geistes des verstorbenen Totengräbers zu? Der Soldat Bastian Mühlenberg nimmt Ermittlung auf und versucht das Puzzle zu lösen, doch auch die Mönche haben Geheimnisse, und Bastian, der des Lesens kundig ist, stößt auf eine interessante Spur...

    Ich kenne zwar schon einige Bücher der Autorin, aber „Sündenkammer“ ist mein erster Zons-Thriller.
    Das Hörbuch, gelesen von Erich Wittenberg, konnte mich aufgrund des flüssigen und zeitangepassten Erzählstils schnell fesseln.
    Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit in der der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg im Vordergrund steht und versucht Morde an Knaben aufzulösen. Zum anderen steht Oliver Bergmann in der Gegenwart im Fokus, der Frauenmorde aufklärt. Wie die beiden Erzählebenen zusammen gehören wird nach und nach gelüftet, trotzdem scheint es auch eine direkte Verbindung zu geben, denn immer wieder schleichen sich Personen aus Gegenwart/Vergangengeit in die Träume. Wie das zusammen hängt, bleibt aber in diesem Hörbuch offen.
    Die Story ist spannend aufgebaut, wobei mir die Vergangenheits-Ebene etwas besser gefiel. Hier war für mich nicht so flott ersichtlich, wer der Täter ist, insgesamt wirkte es hier etwas gruseliger und hatte auch etwas mehr Thrill zu bieten als die Gegenwart.
    Der Strang um Kommissar Bergmann war zwar ebenfalls fesselnd, jedoch gab es hier auch mehr Gewalt und Brutalität, die in Einzelheiten geschildert wurden. Dazu kommt ein Hexenzirkel, ein paar Sünden und nicht zuletzt eine aufdringliche Tatverdächtige. Das Motiv ist schnell ersichtlich, jedoch nicht, wie der Täter an seine Opfer kommt.
    Bergmann erlebte ich als einen kompetenten, sympathischen Ermittler, der mich überzeugen konnte mit seiner offenen und fürsorglichen Art. Das er akribisch ermittelt, ist ein weiterer Pluspunkt.
    In der Vergangenheit hat mir Wilhelmine besonders gut gefallen, die sich auf die Jagd macht und den Vorsatz fasst, den Totengräber zur ewigen Ruhe zu geleiten.
    Die Charaktere wirken alle gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.

    Die Schauplätze sind ebenfalls gut beschrieben, der nächtliche Ausflug auf den Friedhof mit Wilhelmine, oder die Katakomben haben dem Hörer einen kleinen Grusel beschert. Aber auch die Tatortbeschreibungen waren anschaulich geschildert.

    Die Story war spannend, es gab einige Überraschungen und ein paar Irrwege, die Charaktere haben gut miteinander harmoniert, und die Story wirkte überwiegend rund, auch wenn nicht alle Fragen beantwortet wurden. Es wurden ein paar Themen angesprochen (Anna, Bastian, Träume, …) da hätte ich mir schon mehr Informationen zu gewünscht, einige andere Themen (Anna und ihr Freund) wirkten in die Story reingeworfen, und wollten irgendwie nicht recht passen. Dennoch, ich kann den Thriller empfehlen, da er mich gut unterhalten hat.

    Erich Wittenberg hat die Story zu einem angenehmen Hörerlebnis gestaltet. Seine intensive Stimme hat sehr gut zu den verschiedenen Charakteren gepasst, denen er mit winzigen Nuancen Leben eingehaucht hat und auch das Erzähltempo war angenehm, sodass ich der Geschichte jederzeit folgen konnte. Die düstere, beklemmende Atmosphäre des Thrillers konnte er ebenfalls gut auf den Hörer transportieren.
    Die MP3-CD ist in kurzen Tracks aufgeteilt, die einen problemlosen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht und die Gesamtspieldauer beträgt ca 512 Minuten.

    Das Cover ist ein netter Blickfang, der brennende Schlüssel auf blau-grauem Hintergrund, dazu der rote Namenszug sind auffällig und wecken die Neugier.

    Fazit: Wenn Vergangenheit und Gegenwart aufeinander trifft und die Sünden immer die gleichen bleiben, dann wird es spannend. 3 Sterne.
    Die falsche Geisel Die falsche Geisel (Buch)
    07.05.2019

    durchgängig spannender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat.

    KJ. Howe – Die falsche Geisel

    Thea Paris ist eine der Besten in ihren Job. Sie und ihr Team befreien Geiseln überall auf der Welt. Doch als ausgerechnet ihr eigener Vater an seinem Geburtstag entführt wird, bricht eine Welt in ihr zusammen. Vor fast genau 20 Jahren wurde schon ihr Bruder Nikos entführt, der nach neun Monaten schlimmster Qualen und seelischer Grausamkeit befreit werden konnte.
    Könnte die Entführung des schwerreichen Unternehmers jetzt etwas mit dem anstehenden Öl-Deal in Kanzi zu tun haben? Oder hat der selbe Täter zwanzig Jahre gewartet, um erneut Geld aus der Familie zu pressen? Oder stecken ganz andere Motive hinter der Entführung?
    Als die Leichen sich häufen und es Anschläge auf Theas Leben gibt, wird ihr Rif, ein Teamkollege als Bodyguard zur Seite gestellt. Gemeinsam müssen sie Informationen über den Verbleib von Christos Paris einholen und ganz nebenbei die Firma ihres Vaters retten.
    Doch kann Thea, die bisher keine einzige Geisel verloren hat, diesmal ihre Familie retten?

    Der Thriller von KJ Howe war von der ersten bis zur letzten Seite spannend, fesselnd, actionreich und sehr kurzweilig.
    Der Schreibstil ist modern und locker, sodass sich die Geschichte schnell lesen lässt und flott zu einem Pageturner wird. Das Tempo ist recht hoch, die Action gewaltig, die Spannung durchgängig und die verschiedenen Handlungsstränge führen am Ende gut zusammen und lassen kaum Fragen offen.
    Der Autor kann mit der Lebendigkeit und Ausarbeitung seiner Charaktere punkten. Sie agieren realitätsnah und wirken nicht zu übertrieben. Hier gibt es keine „Superhelden“ und „Alleskönner“, hier bekommt jeder Charakter mehrere Facetten, hat Probleme, Ecken und Kanten, und genau das, hat mich an dem Thriller fasziniert.
    Thea ist von der ersten Seite an sympathisch, ihre Schuldgefühle ihrem älteren Bruder gegenüber waren greifbar, da er an ihrer statt vor Jahren entführt wurde. Sie ist in ihrem Job großartig, wirkt aber nicht übertrieben. Sie ist eine toughe Frau mit kleinen Schwächen, was ihre Figur glaubwürdiger macht. Mich hat beeindruckt, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht, auch wenn ihre Kollegen nichts davon wissen.
    Rifat, ihr Partner und Sohn des Sicherheitschefs von Christos Paris, war sympathisch und hat schlagkräftige Argumente ihn zu mögen, auch wenn er streckenweise recht distanziert wirkt. Er mag Thea gern, obwohl diese nicht gerade begeistert ist, dass Rif auf sie aufpassen soll. Rif hat es nicht ganz so mit Autoritäten, legt den einen oder anderen Befehl etwas großzügiger aus, trotzdem mochte ich ihn von der ersten Seite an.
    Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht zu den Charakteren sagen, die zahlreich und allesamt gut ausgearbeitet waren. Denn nichts ist, wie es scheint und genau das macht den Reiz der Geschichte aus.

    Die Schauplätze sind anschaulich beschrieben, die Handlung selbst ist größtenteils gewalttätig und brutal, aber nicht bis ins kleinste Detail geschildert, was mir besonders gut gefällt.
    Ebenfalls positiv aufgefallen ist, dass es keine bedeutende Liebesgeschichte oder sich anbahnende, leidenschaftliche Beziehung zwischen den Protagonisten gibt, die den Thriller stören.
    Die beklemmende und angespannte Atmosphäre ist gut eingefangen, die politischen Themen wirken gut eingearbeitet, das medizinische Wissen ist präsent und ebenfalls gut in der Story untergebracht.

    Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wären es wohl die zahlreichen Wiederholungen. Die stören allerdings den Lesefluss nicht, sind einfach nur „da“ und integrieren sich in die Story. Hier hätte man etwas weniger erwähnen können, das Thea an Diabetes leidet, sich Rif und Nikos spinnefeind sind oder das Thea an Schuldgefühlen gegenüber Nikos leidet. Es gehört zur Story, ja, es stört auch nicht wirklich, aber es ist mir halt aufgefallen.

    Nichtsdestotrotz kann ich diesen Thriller auf jeden Fall empfehlen, der ein hohes Tempo, eine actionreiche, mitreißende Story bietet und von der ersten bis zur letzten Seite kurzweilig war.
    Ich kannte bisher noch kein Buch des Autoren, aber ich werde sicherlich noch mal was von KJ Howe lesen, denn mich hat der Thriller gut unterhalten. Ich wollte das Buch überhaupt nicht zur Seite legen.
    Tatsächlich könnte ich mir die Story auch verfilmt gut vorstellen.

    Das Cover passt zum Inhalt der Story, auch wenn ich mir Thea keineswegs als highheelstragendes Supermodel vorstelle.

    Fazit: durchgängig spannender Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat. 4 Sterne.
    Zara und Zoë - Rache in Marseille Zara und Zoë - Rache in Marseille (Buch)
    04.05.2019

    Killerin und Polizistin, vereint im Kampf gegen Mord und Terrorismus

    Alexander Oetker - Zara und Zoë, Rache in Marseille

    Zoë arbeitet für die Mafia, ist eine Problemlöserin, und sie ist als Fürstin der Dunkelheit bekannt, jeder fürchtet sie und doch ist sie wie ein Phantom, dass die Polizei nicht schnappen kann. Sie ist knallhart, furchtlos und sie kennt nur eins: gewinnen. Sie respektiert nicht viele Leute, aber das muss sie auch nicht, denn ihr Ruf eilt ihr meilenweit voraus.
    Zara ist das genaue Gegenteil, sie arbeitet hart, ist distanziert und kann keine Regeln brechen, ist nicht in der Lage, jemandem weh zu tun und sie arbeitet bei Europol. Die Zwillingsschwester muss nun einen Fall aufklären, der ein totes Mädchen beinhaltet. Sie weiß genau was passieren wird, das etwas größeres hinter dem Tod des Mädchens steckt, doch ihr sind die Hände gebunden. Es gibt nur einen Weg um dieses Chaos in den Griff zu bekommen: Sie muss mit ihrer Schwester reden.
    Doch Zoë und Zara haben seit über zehn Jahren nicht mehr gesprochen, im Gegenteil, die eine Schwester wünscht der anderen den Tod und als die beiden aufeinander treffen, wird es heftig.
    Ist Zoë bereit, sich ausnahmsweise mal auf die „richtige“ Seite des Gesetzes zu stellen? Und wenn ja, wird sie in der Lage sein den Fall zu lösen? Was passiert, wenn die Mafia Wind davon bekommt?
    Wie weit ist Zara bereit zu gehen?

    Ich habe die Story als Hörbuch gehört, gelesen von Beate Rysopp.
    Der Thriller erzählt eine brutale, spannende und faszinierende Story aus den tiefen Abgründen der Menscheit, die nach noch mehr Macht streben. Dabei schrecken sie vor nichts zurück.
    Der Erzählstil ist temporeich, flüssig und modern. Die Spannung wird sehr schnell aufgebaut und durchgängig bis zum Ende gehalten. Dabei legt der Autor viel Wert auf die Schauplätze, bringt den französischen Flair genauso gut rüber wie die düstere, angespannte Atmosphäre.
    Die Charaktere sind lebendig ausgearbeitet. In der Hörbuchversion hatte ich kleine Schwierigkeiten, den vielen verschiedenen Charakteren zu folgen, die zwar allesamt gut ausgearbeitet wirken, aber dennoch zahlreich waren. Schnelle Perspektivwechsel, kleine Cliffhanger und einige Überraschungen sowie nicht vorhersehbare Wendungen haben die Neugier aufrecht erhalten und die Spannung stetig gesteigert.
    Zoë ist knallhart, distanziert und strahlt eine ungeheure Dominanz aus, sie ist impulsiv und schreckt ebenfalls vor nichts zurück. Sie hat aber auch eine verletzliche Seite, die sie allerdings nur sehr kurz zeigt. Was sie will, nimmt sie sich.
    Im Gegensatz dazu ist Zara fast schon zahm, aber nicht weniger dominant. Ihr Autismus lässt sie schnell Muster erkennen, sie hat ein paar Rituale, so wie das Schreiben in ihr Notizbuch. Sie ist verheiratet, hat Familie und hat vor vielen Jahren mit ihrem Vater und ihrer Schwester gebrochen, da sie es nicht aushält, gegen Regeln zu verstossen.
    In kurzen Rückblicken wird nur an der Oberfläche gekratzt, was damals passiert ist, und ich bin mir sicher, dass es hier noch sehr viel Potenzial für weitere Bücher gibt, die ich ganz bestimmt lesen werde.
    Isaakson, der Partner von Zara war mir auf Anhieb sympathisch, er braucht starke Nerven um mit Zara und ihren Eigenheiten Schritt zu halten, obwohl er ihr „untergeordnet“ ist und weniger dominant erscheint, wirkt er zu keiner Zeit schwächlich oder seinen Job nicht gewachsen. Ihn habe ich als sehr angenehm empfunden.
    Auch die „Bösewichte“ der Geschichte wirken gut ausgearbeitet.
    Lediglich das Finale war mir ein Ticken zu schnell, die Auflösung wird glaubhaft und nachvollziehbar präsentiert, hätte aber noch eine größeren Knalleffekt haben können.
    Trotzdem hat mir der Thriller sehr gut gefallen und ich kann diesen auf jeden Fall weiter empfehlen. Die Dynamik zwischen den Schwestern ist sehr interessant, die Konfliktsituationen stechen hervor, werden aber von der Vergangenheit zwischen den beiden nicht überschattet und die Story selbst ist kurzweilig und temporeich.

    Die Synchronsprecherin Beate Rysopp hat mich sofort abgeholt. Ihre Stimme ist markant, das Lesetempo hat mir super gefallen und ich kam, bis auf die Zuordnung der Charaktere auch sehr gut mit. Mit gefiel, mit wieviel Elan sie die Story beschreibt und das sie die Emotionen und die Atmosphäre auf den Hörer transportieren kann. Sie gibt Nuancen in ihre Stimme, um den Charakteren Individualität und Lebendigkeit zu verleihen. Außerdem vermittelt sie eine düstere, beklemmende Atmosphäre sodass der Hörer mitfiebern und mithoffen kann.
    Die relativ kurzen Tracks auf der MP3 CD sorgen für einen reibungslosen Wiedereinstieg in die Story.

    Das Cover ist ansprechend.

    Fazit: Zwei Schwestern die nicht unterschiedlicher sein könnten, Killerin und Polizistin, vereint im Kampf gegen Mord und Terrorismus. 4,5 Sterne.
    Die Fotografin-Die Zeit der Entscheidung Die Fotografin-Die Zeit der Entscheidung (MP3)
    02.05.2019

    Eine schöne Geschichte über eine sympathische, toughe Wanderfotografin, die das Leben vieler Menschen verändert und Mißstände nicht hinnehmen möchte

    Petra Durst-Beninng – Die Fotografin, 2, Die Zeit der Entscheidung

    Mimi Reventlow fühlt sich sehr geschmeichelt, als ihr der smarte Johann nachreist und sie sich in dem kleinen Örtchen Laichingen wiedertreffen. Johann alias Hannes will die Weberbetriebe unter die Lupe nehmen und die Missstände vor allem beim machtgierigen Gehringer aufdecken und nebenbei ist es nett, auch Zeit mit Mimi zu verbringen.
    Die Wanderfotografin kümmert sich liebevoll um ihren schwerkranken Onkel Josef und versucht gleichzeitig Fuß in dem kleinen Dorf zu fassen. Freundinnen zu finden ist schwierig, aber nicht unmöglich und sie muss viel Leid mit ansehen.
    Wird sie sich entscheiden, in dem kleinen Dörfchen zu bleiben?

    Ich kenne noch kein Buch der Autorin, durfte aber an einer Hörrunde zu Band 2 teilnehmen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei dem Verlag und Lovelybooks für das Hörbuch bedanken, dies beeinflusst meine ehrliche Meinung aber nicht.

    Es ist sicherlich vom Vorteil, wenn man den Vorgänger kennt, aber ich persönlich kam bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut in die Geschichte, da es kleinere Rückblicke gibt. Nachdem ich für mich erst mal die verschiedenen Charaktere sortiert habe, war es auch kein Problem der Geschichte zu folgen. Allerdings bin ich neugierig geworden, und so werde ich Band 1 in Kürze nachholen.

    Der Erzählstil ist locker, flüssig und der Zeit angepasst. Die Geschichte spielt um 1910 in der schwäbischen Alb in dem Dorf Laichingen. Die Atmosphäre, die teils hoffnungslos, teils Armut, teils Resignation ausstrahlt, ist gut eingefangen. Der große Macher im Dorf ist der Weberei-Besitzer Gehringer, der seine Mitarbeiter ausbeutet und seinen Machthunger nicht stillen kann. Mimi ist eine toughe Frau, die sich wenig sagen lässt und versucht die Umstände etwas zu verbessern.
    Obwohl historische Bücher nicht zu meinen Favoriten gehören, muss ich sagen, dass mich die Geschichte überrascht hat. Sie konnte mich schnell fesseln und ich blieb aufgrund der vielen Perspektivwechsel, überraschenden Wendungen und großen und kleinen Dramen stets neugierig.
    Die Charaktere wirken realitätsnah und lebendig ausgearbeitet. Fangen wir mit Mimi an, sie hat das Herz am rechten Fleck, wirkt sympathisch, versucht sich in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen und ihnen zu helfen, auch wenn sie damit die eine oder andere Grenze etwas überschreitet. Sie ist zwar nicht übertrieben neugierig, aber sie mischt sich ab und an schon etwas ein, was einigen Dorfbewohnern natürlich nicht passt, ganz besonders nicht dem Gehringer, der ja eine Machtposition innehat und freies Denken unerwünscht ist.
    Johann alias Hannes, den sie im ersten Buch getroffen haben muss, ist in Laichingen ebenfalls zu hause, doch er konnte mich gar nicht von sich überzeugen. Ich habe ihn zwar als motivierten, aber nicht unbedingt aufrichten Mann kennengelernt. Ich empfand ihn als distanziert und so konnte ich ihm überhaupt nicht nahe kommen.
    Besonders mitgefiebert habe ich mit Alexander und Anton, zwei Freunde die beide nicht unterschiedlicher sein könnten. Anton will unbedingt in die weite Welt, Alexander träumt von einem Kunststudium doch als Sohn eines Webers hat er da nicht viele Alternativen.
    Die Handlung selbst, aber auch die Schauplätze sind hier gut beschrieben, sodass ich mir die Story jederzeit gut vorstellen konnte und ich ein Bild von der Umgebung vor Augen hatte.

    Die Story selbst hat ein gutes Tempo, immer wieder passiert etwas, sodass man weiter dran bleiben möchte. An manchen Stellen wirkte es ein klein wenig aufgesetzt und zu viel des Guten, an anderen Stellen hätte ich mir etwas Offenheit gewünscht, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

    Svenja Pages, die Snychronsprecherin, konnte mit ihrer ausdrucksstarken und vielseitigen Stimmfarbe das Hörbuch noch toll aufwerten. In einem angenehmen Tempo, mit vielen unterschiedlichen Nuancen hat sie den verschiedenen Charakteren und der Handlung wunderbar Leben eingehaucht. Die Emotionen und die Atmosphäre hat sie sehr gut auf mich transportieren können.
    Die MP3 CD´s sind in kurzen Tracks zwischen ca. 2 und 7 Minuten aufgeteilt, was einen problemlosen Wiedereinstieg bei Pausen möglich macht.

    Das Cover passt zum Inhalt und auch zu der Zeit, ist nett anzusehen.

    Fazit: Eine schöne Geschichte über eine sympathische, toughe Wanderfotografin, die das Leben vieler Menschen verändert und Mißstände nicht hinnehmen möchte. Knappe 4 Sterne.
    British Knight Louise Bay
    British Knight (Buch)
    01.05.2019

    Für mich das beste Buch aus der Reihe, erotisch und emotional, fesselnd und magisch

    Louise Bay – British Knight

    Alexander Knightley hält nicht viel von Privatleben, da er ein angesagter Top Anwalt ist und in die Fußstapfen seines Vaters tritt. In der Kanzlei ist er als Workaholic bekannt, kommt als erster, geht als letzter, macht alles selbst und lässt sich nicht ins Handwerk pfuschen.
    Als ihm ausgerechnet die attraktive, selbstbewußte Amerikanerin Violet King als Assistentin an die Seite gestellt, erinnert er sich, sie schon kurz zuvor gesehen zu haben. Eine Ablenkung kann er überhaupt nicht gebrauchen und schmeisst sie kurzerhand aus dem Büro. Doch Violet, die schon Erfahrung mit hartarbeitenden, rauen Männern gemacht hat, lässt sich nicht einschüchtern und erledigt ihre Arbeit, wenn er bei Gericht ist. So gut, das Alex sie einfach nicht ignorieren kann.
    Violet will einen Neuanfang, in London will sie sich über ihre Zukunft klar werden und die Ketten der Vergangenheit abschweifen. Doch das ist nicht ganz so einfach, denn sie fühlt sich ausgerechnet zu Alex hingezogen.
    Aber sie und ein Workaholic? Das kann nicht gut gehen, oder? Und schließlich will sie sich nie mehr das Herz brechen lassen.

    Ich kenne bereits alle drei Vorgängerbücher der Reihe von Luise Bay und ich bin immer wieder aufs neue begeistert, wie die Autorin eine absolut tolle, erotische wie emotionale Story mit so einer Leichtigkeit und Humor, aber auch einer angenehmen Tiefe verfasst, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann und will. Auch beim vierten Teil, der eigenständig gelesen werden kann, obwohl hin und wieder die Figuren aus den Vorgängern auftauchen, war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, konnte in die Welt von Violet und Alex abtauchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei doch die eine oder andere Gemeinsamkeit haben.

    Der Erzählstil ist modern, locker leicht und im Gegensatz zu den Vorgängerbänden gab es hier weniger Satzwiederholungen und auch das unbeliebte F-Wort wird hier deutlich weniger genannt, sodass die Geschichte viel ausgewogener wirkt. Außerdem sind auch hier wieder die Beschreibungen der Schauplätze toll gelungen.
    Die Charaktere wirken auch hier lebendig und facettenreich, sie haben eine schöne emotionale Tiefe, die Konfliktsituationen sind realistischer aufgebaut und die Dynamik der handelnden Figuren gefällt mir sehr gut.
    Alex ist ein netter Kerl, der im Schatten seines verstorbenen Vaters steht und versucht (nicht nur versucht) genauso gut wie sein Vater, wenn nicht sogar besser zu sein. Das er da keine Zeit fürs Privatleben hat, sich verausgabt und das Leben zu leben vergisst ist da selbstverständlich. Erst Violet lässt ihn aufhorchen und er kann sich nur schwer aus seiner Lebenspirale lösen. Ich fand ihn trotz allem sympathisch, auch wenn seine Fehler nachvollziehbar waren, hätte ich ihn trotzdem hin und wieder schütteln mögen. Ein Blick hinter die Fassade reicht eigentlich aus, dass er nichts mit dem Leben anzufangen weiß, weil er eben nichts anderes gelernt hat.
    Violet ist ein Wirbelwind, anfangs wirkt sie etwas chaotisch und unorganisiert, aber das ist sie gar nicht. Sobald sie ihren Job in der Kanzlei annimmt, zeigt sie ihr wahres Potenzial und nach und nach erfahren wir ein wenig was über ihre Vergangenheit und ihre Beziehung zu Männern. Das sie von ihrem Ex gleich um eine ganze Firma geprellt wurde, steht hier immer wieder zur Debatte, wird aber nicht sonderlich in den Fokus gerrückt, ich dachte da kommt vielleicht noch das eine oder andere dazu.
    Sie war mir ebenfalls sehr sympathisch, und bereits in der Geschichte um ihren Bruder Max hatte ich sie positiv und lebensfroh in Erinnerung.
    Jetzt bleibt noch Darcy übrig, die immer noch nicht in festen Händen ist, aber ich hoffe ihre Geschichte ist bald die nächste.

    Ich habe mich wieder wunderbar unterhalten gefühlt. Es gab ein paar Überraschungen, einiges war vorhersehbar, natürlich gab es Klischees die einfach für mich dazugehören, die Erotik war präsent, war detailliert und nett beschrieben, aber alles in allem war es weniger, als in den Vorgängern und ehrlich gesagt, auch geschmackvoller, obwohl die anderen Bände ebenfalls toll waren.
    Ich glaube, die Geschichte um Alex und Violet ist mein Favorit aus der Reihe, wenn auch nur mit einer knappen Nasenspitze vorn.
    Ich bin wiedereinmal begeistert von der temporeichen, romantischen und fesselnden Story.

    Das Cover passt sehr gut in die Reihe und ich mag es.

    Fazit: Für mich das beste Buch aus der Reihe, erotisch und emotional, fesselnd und magisch. 5 Sterne.
    10 Stunden tot 10 Stunden tot (Buch)
    01.05.2019

    Spannender, komplexer Krimi der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und Fabian Risk und sein Team vor fast unlösbare Aufgaben stellt.

    Stefan Anhem – 10 Stunden tot

    Fabian Risk hat es im moment nicht leicht und deswegen hat er sich auch eine Auszeit von der Polizeiarbeit genommen, um sich für seine zerbrechene Familie Zeit zu nehmen. Das ausgerechnet auf seine Tochter geschossen wurde, konnte er nicht absehen und noch weniger verkraften. Das er sich ausgerechnet mit der Waffe vor dem Täter verteidigen musste, die sein Sohn mit nach Hause gebracht hat, wirft Fragen auf.
    Um seine Ehe steht es auch nicht zum Besten und er versucht das bestmögliche zu machen, um seinen Sohn Theo zum reden zu bringen, um Matilda die Angst zu nehmen, denn sie glaubt weiterhin fest daran, dass ein Geist prophezeit, jemand aus ihrer Familie würde sterben und nicht zuletzt um sich mit seiner Ehefrau Sonja wieder anzunähern.
    Doch dann holen ihn seine Kollegen aus dem Urlaub, denn sie haben gleich mehrere offene Fälle.
    Ein kleiner syrischer Junge wurde in einer Waschmaschine zu Tode geschleudert. Es gibt einige Spuren, ist ein Pädophiler oder doch eine rechtsradikale politische Gruppe darin involviert? Irene Lilja ermittelt mit Klippan, und gerät selbst ins Fadenkreuz, als sie zu tief buddelt.
    Außerdem wird eine ermordete Frau aufgefunden, die nur Tage vorher zur Polizei gegangen ist, um Anzeige zu erstatten, jedoch nicht ernst genommen wurde, weil sie ihren Stalker nicht beschreiben konnte.
    Weiterhin gab es einen Mord in einem Kaufhaus, in dem der maskierte Täter einen Fleischverkäufer vor Zeugen niedergemetztelt hat.
    Und nicht zuletzt ermittelt Fabian Risk heimlich in einem Fall seines toten Kollegen Elvin, der auf einer besonders heißen Spur war... Gibt es einen Mörder direkt unter ihnen?

    Ich kenne noch nicht alle Krimis aus der Fabian Risk-Reihe, aber den direkten Vorgänger „Minus 18 Grad“ habe ich verschlungen. Ich bin zugegenen auch kein großer Fan von Krimis aus Schweden, aber Stefan Anhem ist ein Autor, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln kann und besonders gut gefällt mir, dass trotz hoher Seitenzahlen oder auch vieler Tracks im Hörbuch, die Story von Anfang bis Ende spannend, fesselnd, vielseitig und durchweg interessant bleibt.

    Ich habe das Ebook und parallel dazu das Hörbuch gehört, denn ich mag es, direkte Vergleiche zwischen beiden Medien ziehen zu können. Da es sich um die ungekürzte Fassung handelt, gab es hier keine wesentlichen Unterschiede.

    Der Schreibstil von Stefan Anhem ist durchweg modern, flüssig und lässt sich leicht lesen, was dazu führt das das Buch nach wenigen Seiten schon ein Pageturner trotz der verschiedenen Handlungsstränge und seiner Komplexität ist und ich es nur schwerlich aus der Hand legen konnte.
    Schauplätze und insbesondere Tatorte sind detailliert, bildhaft dargestellt, sodass ich mir diese sehr gut vorstellen kann. Mich würde es übrigens nicht wundern, wenn es irgendwann eine Verfilmung der Bücher geben würde. Zurück zu den Tatorten, diese sind teilweise unschön beschrieben und vielleicht nicht unbedingt was für schwache Nerven, obwohl ich auch schon deutlich gewalttätigeres gelesen habe. Der Autor schafft es, den Ekelfaktor recht gering zu halten.
    Die Charaktere wirken auch hier wieder lebendig und facettenreich, ich mag wie der Autor seinen Figuren Leben einhaucht. Sie besitzen allesamt eine angenehme Tiefe, wirken realtitätsnah, haben ihre Sorgen und Nöte, und das macht sie menschlich. In diesem Buch gibt es keine „Übermenschen“, keine besondere Helden, keine besonderen Bösewichte. Alles wirkt so realistisch und normal, dass es sich vielleicht sogar einfach nur um einen Nachbarn handeln könnte (hoffentlich nicht!).
    Fabian gefällt mir auch diesmal als Hauptfigur sehr gut. Er wirkt oft überfordert, versucht das richtige zu tun, will das seine Familie nicht zerbricht, was nicht gerade einfach ist, wenn seine Ehefrau Sonja ihm die kalte Schulter zeigt, sein Sohn Theodor scheinbar schwerwiegende Geheimnisse hat und seine Tochter mehr auf einen Geist hört, als auf ihren Vater. Etwas befremdlich ist, nachdem Matilda aus dem Krankenhaus kommt redet sie ihren Vater nur noch mit „Fabian“ an.
    Nachdem „Minus 18 Grad“ so tragisch geendet hat, läuft der Handlungsstrang um die verdeckten Ermittlungen von Elvin weiter. Hier hat er seinen Kollegen in Verdacht, einige Morde begangen zu haben. Risk ermittelt und muss plötzlich mit genau diesem Kollegen wieder arbeiten, was zu der einen oder anderen kleinen Schwierigkeit führt.
    Dunja Hougaard ist untergetaucht, die Kollegen versuchen sie zu finden, zwar steht sie nicht unbedingt im Fokus der Story, aber ich hatte mich schon gefragt, wie es mit ihr weiter geht und ich muss mich wohl bis zum nächsten Band gedulden, wie es mit ihr weiter geht.

    Überhaupt endet das Buch diesmal mit einem echt fiesen Cliffhanger, der mich ein wenig ärgert, aber natürlich verstehe ich, dass man die Spannung auf den nächsten Krimi schon mal legen muss.
    Die Story ist durchgängig spannend, fesselnd und auch emotional, denn wie könnte man nicht emotional werden, wenn ein Kind in der Waschmaschine zu Tode geschleudert wird. Gerade Irene Lilja nimmt diesen Fall sehr persönlich und gerät selbst ins Fadenkreuz brutaler und abscheulicher Täter.

    Die verschiedenen Perspektivwechsel machen die Story noch spannender, egal ob es um Fabian oder Irene, ob es um Dunja oder sogar um die Sicht des Täters geht, jeder muss sich mit seinen eigenen Problemen herumschlagen.
    Gerade die Sicht des Täters ist erschreckend, da er keinem Muster folgt. Wie sollen Fabian und sein Team ihn nur schnappen.
    Es gibt einige Handlungsstränge die nicht zu Ende geführt werden, was das ganze ein wenig unbefriedigend macht, dennoch ist das Buch so fesselnd, dass ich es nicht zur Seite legen konnte.

    Die Hörbuchversion besteht aus 2 mp3 CDs (ca 840 Minuten) und David Nathan leiht dem Krimi seine Stimme. Das ist mit einer der Gründe, warum ich unbedingt das Hörbuch hören wollte, da er für mich einer der besten Synchronsprecher ist, ich seine Stimme sehr angenehm finde.
    Gekonnt baut er auch hier wieder schnell die Spannung auf, liest die Geschichte temporeich und emotional, entschleunigt sie, wenn es ruhigere Passagen gibt. Er gibt seinen Charakteren eine besondere Note und ich hatte das Gefühl, mitten in der Story zu stehen. Die Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert und passt sehr gut zu diesem Krimi.
    Eins ist klar, zu jeder Zeit kann er die Stimmung halten, die Atmosphäre einfangen und auf den Hörer transportieren.

    Egal ob Hörbuch oder in Print/Ebook, ich kann diesen Krimi auf jeden Fall empfehlen, da die Story zwar komplex aber durchweg faszinierend und spannend ist. Der Krimi ist eigenständig lesbar, auch wenn die Grundgeschichte durchgängig ist. Es gibt kleinere Rückblicke auf die Geschehnisse in der Vergangenheit.

    Das Cover ist mit der blauen Schrift auf dem grauen Landschaftscover ein netter Blickfang.

    Fazit: Spannender, komplexer Krimi der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und Fabian Risk und sein Team vor fast unlösbare Aufgaben stellt. 4,5 Sterne.
    Zehn Stunden tot (Ein Fabian-Risk-Krimi 4) Zehn Stunden tot (Ein Fabian-Risk-Krimi 4) (CD)
    01.05.2019

    Spannender, komplexer Krimi der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und Fabian Risk und sein Team vor fast unlösbare Aufgaben stellt.

    Stefan Anhem – 10 Stunden tot

    Fabian Risk hat es im moment nicht leicht und deswegen hat er sich auch eine Auszeit von der Polizeiarbeit genommen, um sich für seine zerbrechene Familie Zeit zu nehmen. Das ausgerechnet auf seine Tochter geschossen wurde, konnte er nicht absehen und noch weniger verkraften. Das er sich ausgerechnet mit der Waffe vor dem Täter verteidigen musste, die sein Sohn mit nach Hause gebracht hat, wirft Fragen auf.
    Um seine Ehe steht es auch nicht zum Besten und er versucht das bestmögliche zu machen, um seinen Sohn Theo zum reden zu bringen, um Matilda die Angst zu nehmen, denn sie glaubt weiterhin fest daran, dass ein Geist prophezeit, jemand aus ihrer Familie würde sterben und nicht zuletzt um sich mit seiner Ehefrau Sonja wieder anzunähern.
    Doch dann holen ihn seine Kollegen aus dem Urlaub, denn sie haben gleich mehrere offene Fälle.
    Ein kleiner syrischer Junge wurde in einer Waschmaschine zu Tode geschleudert. Es gibt einige Spuren, ist ein Pädophiler oder doch eine rechtsradikale politische Gruppe darin involviert? Irene Lilja ermittelt mit Klippan, und gerät selbst ins Fadenkreuz, als sie zu tief buddelt.
    Außerdem wird eine ermordete Frau aufgefunden, die nur Tage vorher zur Polizei gegangen ist, um Anzeige zu erstatten, jedoch nicht ernst genommen wurde, weil sie ihren Stalker nicht beschreiben konnte.
    Weiterhin gab es einen Mord in einem Kaufhaus, in dem der maskierte Täter einen Fleischverkäufer vor Zeugen niedergemetztelt hat.
    Und nicht zuletzt ermittelt Fabian Risk heimlich in einem Fall seines toten Kollegen Elvin, der auf einer besonders heißen Spur war... Gibt es einen Mörder direkt unter ihnen?

    Ich kenne noch nicht alle Krimis aus der Fabian Risk-Reihe, aber den direkten Vorgänger „Minus 18 Grad“ habe ich verschlungen. Ich bin zugegenen auch kein großer Fan von Krimis aus Schweden, aber Stefan Anhem ist ein Autor, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln kann und besonders gut gefällt mir, dass trotz hoher Seitenzahlen oder auch vieler Tracks im Hörbuch, die Story von Anfang bis Ende spannend, fesselnd, vielseitig und durchweg interessant bleibt.

    Ich habe das Ebook und parallel dazu das Hörbuch gehört, denn ich mag es, direkte Vergleiche zwischen beiden Medien ziehen zu können. Da es sich um die ungekürzte Fassung handelt, gab es hier keine wesentlichen Unterschiede.

    Der Schreibstil von Stefan Anhem ist durchweg modern, flüssig und lässt sich leicht lesen, was dazu führt das das Buch nach wenigen Seiten schon ein Pageturner trotz der verschiedenen Handlungsstränge und seiner Komplexität ist und ich es nur schwerlich aus der Hand legen konnte.
    Schauplätze und insbesondere Tatorte sind detailliert, bildhaft dargestellt, sodass ich mir diese sehr gut vorstellen kann. Mich würde es übrigens nicht wundern, wenn es irgendwann eine Verfilmung der Bücher geben würde. Zurück zu den Tatorten, diese sind teilweise unschön beschrieben und vielleicht nicht unbedingt was für schwache Nerven, obwohl ich auch schon deutlich gewalttätigeres gelesen habe. Der Autor schafft es, den Ekelfaktor recht gering zu halten.
    Die Charaktere wirken auch hier wieder lebendig und facettenreich, ich mag wie der Autor seinen Figuren Leben einhaucht. Sie besitzen allesamt eine angenehme Tiefe, wirken realtitätsnah, haben ihre Sorgen und Nöte, und das macht sie menschlich. In diesem Buch gibt es keine „Übermenschen“, keine besondere Helden, keine besonderen Bösewichte. Alles wirkt so realistisch und normal, dass es sich vielleicht sogar einfach nur um einen Nachbarn handeln könnte (hoffentlich nicht!).
    Fabian gefällt mir auch diesmal als Hauptfigur sehr gut. Er wirkt oft überfordert, versucht das richtige zu tun, will das seine Familie nicht zerbricht, was nicht gerade einfach ist, wenn seine Ehefrau Sonja ihm die kalte Schulter zeigt, sein Sohn Theodor scheinbar schwerwiegende Geheimnisse hat und seine Tochter mehr auf einen Geist hört, als auf ihren Vater. Etwas befremdlich ist, nachdem Matilda aus dem Krankenhaus kommt redet sie ihren Vater nur noch mit „Fabian“ an.
    Nachdem „Minus 18 Grad“ so tragisch geendet hat, läuft der Handlungsstrang um die verdeckten Ermittlungen von Elvin weiter. Hier hat er seinen Kollegen in Verdacht, einige Morde begangen zu haben. Risk ermittelt und muss plötzlich mit genau diesem Kollegen wieder arbeiten, was zu der einen oder anderen kleinen Schwierigkeit führt.
    Dunja Hougaard ist untergetaucht, die Kollegen versuchen sie zu finden, zwar steht sie nicht unbedingt im Fokus der Story, aber ich hatte mich schon gefragt, wie es mit ihr weiter geht und ich muss mich wohl bis zum nächsten Band gedulden, wie es mit ihr weiter geht.

    Überhaupt endet das Buch diesmal mit einem echt fiesen Cliffhanger, der mich ein wenig ärgert, aber natürlich verstehe ich, dass man die Spannung auf den nächsten Krimi schon mal legen muss.
    Die Story ist durchgängig spannend, fesselnd und auch emotional, denn wie könnte man nicht emotional werden, wenn ein Kind in der Waschmaschine zu Tode geschleudert wird. Gerade Irene Lilja nimmt diesen Fall sehr persönlich und gerät selbst ins Fadenkreuz brutaler und abscheulicher Täter.

    Die verschiedenen Perspektivwechsel machen die Story noch spannender, egal ob es um Fabian oder Irene, ob es um Dunja oder sogar um die Sicht des Täters geht, jeder muss sich mit seinen eigenen Problemen herumschlagen.
    Gerade die Sicht des Täters ist erschreckend, da er keinem Muster folgt. Wie sollen Fabian und sein Team ihn nur schnappen.
    Es gibt einige Handlungsstränge die nicht zu Ende geführt werden, was das ganze ein wenig unbefriedigend macht, dennoch ist das Buch so fesselnd, dass ich es nicht zur Seite legen konnte.

    Die Hörbuchversion besteht aus 2 mp3 CDs (ca 840 Minuten) und David Nathan leiht dem Krimi seine Stimme. Das ist mit einer der Gründe, warum ich unbedingt das Hörbuch hören wollte, da er für mich einer der besten Synchronsprecher ist, ich seine Stimme sehr angenehm finde.
    Gekonnt baut er auch hier wieder schnell die Spannung auf, liest die Geschichte temporeich und emotional, entschleunigt sie, wenn es ruhigere Passagen gibt. Er gibt seinen Charakteren eine besondere Note und ich hatte das Gefühl, mitten in der Story zu stehen. Die Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert und passt sehr gut zu diesem Krimi.
    Eins ist klar, zu jeder Zeit kann er die Stimmung halten, die Atmosphäre einfangen und auf den Hörer transportieren.

    Egal ob Hörbuch oder in Print/Ebook, ich kann diesen Krimi auf jeden Fall empfehlen, da die Story zwar komplex aber durchweg faszinierend und spannend ist. Der Krimi ist eigenständig lesbar, auch wenn die Grundgeschichte durchgängig ist. Es gibt kleinere Rückblicke auf die Geschehnisse in der Vergangenheit.

    Das Cover ist mit der blauen Schrift auf dem grauen Landschaftscover ein netter Blickfang.

    Fazit: Spannender, komplexer Krimi der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und Fabian Risk und sein Team vor fast unlösbare Aufgaben stellt. 4,5 Sterne.
    Carlan, A: Lotus House - Lustvolles Erwachen Carlan, A: Lotus House - Lustvolles Erwachen (Buch)
    28.04.2019

    Yoga trifft Baseball.

    Audrey Carlan – Lotus House, Lustvolles Erwachen

    Der verletzte Baseballspieler Trent Fox kann es nicht fassen, wenn er nicht zum Yogakurs geht, könnte er seinen Job und die Vertragsverlängerung verlieren. Trent ist nicht nur genervt, dass er seinem bisherigen Lebensstil nicht weiter führen kann, auch kann er dem Yoga nichts abgewinnen.
    Kaum betritt er das Lotus House ändert er seine Meinung, denn eine Lady ist hübscher als die andere, doch als er Genevieve sieht, bucht er sofort Einzelstunden, nur um ihr nahe zu sein. Erst will er sie unbedingt in seinem Bett, doch dann empfindet er so viel mehr für sie... nur dazu muss er sie erst mal „überreden“ denn Genevieve hat nach dem Tod ihrer Eltern Verantwortung für die beiden Geschwister und muss für dafür sorgen, das Rowans und Marys Traum nicht ebenfalls platzt.

    Ich kenne schon einige Bücher von Audrey Carlan und bisher fand ich diese immer sehr lesenswert, auch wenn ich mich an die teils übertrieben vulgäre Sprache und die Beschimpfungen gewöhnen musste, die aber der Autorin einen Wiedererkennungswert gaben.
    Auch Lotous House gefiel mir anfänglich gut, die Leseprobe hatte mir auf den ersten Seiten bereits gut gefallen, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte, doch die Story verlor mich immer mehr.
    Der Schreibstil ist gewohnt locker und modern, die Story lässt sich gut lesen, die Stimmung der Geschichte wirkt größtenteils tiefenentspannt und genau da liegt das Problem: mir war es mit der Zeit langweilig weil die beiden Protagonisten entweder Bettgymnastik oder Yoga machten. Wirkliche Höhen und Tiefen wie in Audrey Carlans anderen Romanen gab es nicht. Vieles blieb mir persönlich zu oberflächlich. Und von den erotischen Aufeinandertreffen will ich gar nicht sprechen, was teils überzogen und teils unglaubwürdig war.
    Ich konnte mir die Charaktere gut vorstellen, aber wahrscheinlich ist es wie im wahren Leben auch, manchmal stimmt die Chemie einfach nicht und das kann durchaus passieren, sagt aber nichts über den Schreibstil der Autorin aus, weswegen ich die Fortsetzung sicherlich trotzdem lesen werde.
    Genevieve ist gar nicht mal unsympathisch, dennoch kam ich nicht an sie heran. Anfänglich hat sie bei mir einen starken Eindruck hinterlassen, weil sie schlagkräftig und tapfer ist, ihre Familie alleine versorgt, hart arbeitet und nicht auf den Mund gefallen ist, aber das verliert sich dann irgendwie und Trent übernimmt das Ruder.
    Auch er ist nicht unsympathisch aber extrem aufdringlich und Grenzen scheint er nicht zu kennen. Ja, vielleicht fällt das unter die Rubrik flirten, aber das war teils schon recht seltsam anmutend. Er hat das Herz am rechten Fleck, hat eine gute Beziehung zu seinen Eltern, er hat all das was Genevieve nicht hat. Aber mir fehlte bei beiden die Ecken und Kanten, mir fehlte das besondere bei Beiden. Ich kann es gar nicht beschreiben, aber wenn ich mir andere Paare aus den Storys der Autorin anschaue, muss ich leider sagen, das es für mich das schlechteste Buch aus ihrer Feder ist.

    Ich will damit nicht sagen, dass die Story schlecht ist, sie hat alles was man braucht: verschiedene Charaktere, einen netten Plot, sympathische Figuren, ein wenig Drama, Erotik. Wir reden hier von einer soliden Geschichte, die sich schnell weg lesen lässt und wer die Kombination Yoga und Erotik sowie Baseball mag, wird die Geschichte mögen und auf ihre Kosten kommen.
    Mir war es aber einfach zu wenig. Aber das ist reine Geschmackssache und genau das, werden vielleicht andere Leser lieben.
    Sehr schade, aber manchmal sind die Erwartungen höher und manchmal stimmt die Chemie nicht hundertprozentig.

    Ein Pluspunkt: Am Anfang jeden Kapitels gibt es eine Yogastellung oder eine Kurzeinführung zu dem Thema.

    Das florale Cover ist ein hübscher Blickfang.

    Fazit: Nicht das beste Buch der Autorin. Yoga trifft Baseball. 2,5 Sterne.
    701 bis 725 von 820 Rezensionen
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