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    2. Alle Rezensionen von Diana Pegasus bei jpc.de

    Diana Pegasus Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Januar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 276
    813 Rezensionen
    Nächte des Zorns Nächte des Zorns (MP3)
    19.11.2019

    gelungener Thriller

    Anna Tell – Nächte des Zorns

    Amanda ist aus der Babypause zurück. Schon nach dem ersten Training wird sie zu einer Geiselrettung in den Kosovo gerufen, da ein schwedischer Polizist entführt wurde. Wie sich heraus stellt hat sein Kollege Blohm selbst Dreck am Stecken. Als dann auch noch die Frau des entführten Polizisten verschwindet, werden die Karten neu gemischt. Ist es möglich, dass gar nicht der schief gelaufene Drogendeal für die Misere verantwortlich ist? Und warum wurde die Ehefrau überwacht?
    Doch auch privat hat Amanda einiges zu verdauen, der Vater der Zwillinge meldet sich nach Jahren wieder um Kontakt aufzunehmen.

    Das Hörbuch wurde von Svenja Pages synchronisiert.
    Es gibt eine durchgängige Grundspannung. Die Atmosphäre des Thrillers ist düster, beklemmend und wird nur selten durch lockere Sprüche aufgelockert.
    Die Figuren wirken gut ausgarbeitet, lebendig und authentisch. Amanda ist sympathisch, allerdings überwiegt hier neben dem eigentlichen Fall des verschwundenen Polizisten der Gedanke an Andre, dem Vater der Zwillinge, der sich neuerdings wieder in Amandas Leben integrieren möchte.
    Thöde, der Kollege von Amanda, hat mir mit seiner ruhigen und besonnen Art gut gefallen, ich finde die beiden sind ein eingespieltes Team und man hat gemerkt, dass auch nach Amandas Babypause die beiden sich blind vertrauen und gut miteinander kooperieren.
    Ellen, eine ehemalige schwedische Polizistin die nun für eine Securityfirma arbeitet, hat mir besonders gut gefallen. Vor allem, weil sie nicht als perfekt dargestellt wird, ihre Macken machen sie liebenswert. Sie ist kompetent und fokussiert. Ich hoffe, das wir von ihr noch mehr lesen werden.

    Im Grunde genommen handelt der Thriller von korrupten Polizisten, einer Drogen-Mafia und Rache, was die verschiedenen Handlungsstränge durchgängig spannend macht, auch wenn diese nicht immer auf hohem Niveau gehalten werden kann. Ist aber nicht schlimm, die Vielseitigkeit des Thrillers hat mich so neugierig gemacht, das ich das Hörbuch nicht aus der Hand legen wollte. Erschreckend realistisch hält die Story einige überraschende Wendungen und Schockmomente parat.

    Die Handlungsorte sind anschaulich beschrieben, obwohl ich weder im Kosovo nich in Schweden gewesen bin, konnte ich mir Land und Leute sehr gut vorstellen.

    „Nächte des Zorns“ wurde von Svenja Pages eingesprochen. Die Sprecherin hat mich schnell mit ihrer angenehmen Stimme und einem temporeichem Erzählstil in den Bann ziehen können. Sie haucht jeder Figur Leben ein, indem sie ein wenig die Intonation und die Sprechweise verändert. Auch die Stimmung der Story bringt sie gekonnt rüber. Überhaupt mag ich Svenja Pages als Sprecherin sehr gerne hören, da sie es immer wieder schafft, die Bücher noch spannender rüberzubringen.
    Auf 1 MP3 CD sind kurze Tracks, die einen Widereinstieg leichter ermöglichen. Die Gesamtdauer des Hörbuchs beträgt ca. 9 Stunden.

    Das Cover passt zum Vorgänger „4 Tage in Kabul“.

    Fazit: gelungener Thriller. 4 Sterne.
    Siegmann, C: Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen Siegmann, C: Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen (Buch)
    16.11.2019

    schöne Märchenadaption mit viel Potenzial

    Claudia Siegman – Das letzte Dornröschen, Märchenfluch

    Flora Anthea Allenstein fällt aus allen Wolken, als die Schülerin plötzlich einen Brief in den Händen hält, in dem sie sich bei ihrer neuen Arbeitsstelle für die Pflichtjahre einzufinden hat und das, obwohl sie sich überhaupt nicht beworben hat. Um die „Sache“ klarzustellen fährt sie zur alten Mühle und trifft den Leiter der ASGA, der behauptet, sie wäre ein Dornröschen und hätte ein M-Gen, dass sie dazu befähigt, magische Märchengegenstände aufzufinden.
    Als sie dann auch gleich von Val, einem Rapunzel, und Neva, einem Schneewittchen, mit Aufmerksamkeit überschüttet wird, muss sie das erst mal sacken lassen.
    Flora muss die Wahrheit in ihrer eigenen Familie suchen. Kann es wirklich sein, dass sie einer ausgestorbenen Märchenlinie entspringt? Das merkwürdige Tagebuch das sie gefunden hat, spricht ja dafür. Und wie soll ihr der verzauberte Spiegel bei all ihren Problemen helfen, den Neva bei ihr vergessen hat? Doch es gibt noch viel dringlichere Probleme, denn in ihrer Stadt werden alte Damen entführt und der Rosenkavalier schlägt schon bald erneut zu...

    Die Geschichte ist eine moderne Märchenadaption. Wie der Titel schon andeutet geht es um eine ausgestorben geglaubte Linie der Dornröschen. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, die Umsetzung konnte mich allerdings nicht so hundertprozentig überzeugen, obwohl ich die Geschichte gerne gelesen habe.
    Der Erzählstil ist modern, teeniehaft und lässt sich gut lesen, auch wenn mir zuweil die Dramen der Hautpfigur etwas dick aufgetragen erscheinen.
    Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet, auch wenn es auf emotionaler Ebene noch Luft nach oben gibt.
    Flora ist noch Schülerin, ihr Vater ist verstorben, ihre Mutter hat sich gerade neu verliebt, ihre Oma Gracia will nur wenig mit ihrer Enkelin zu tun haben. Sie ist jedoch eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte und verschwindet immer mal wieder für Tage. Es besteht eine kalte Distanz zwischen den beiden, und mir ging es gehörig auf die Nerven, dass Flo sie immer nur mit dem Vornamen ansprach. Flo ist nicht die typische Helden, sie ist verunsichert, teils sprunghaft emotional, natürlich gleich in zwei Jungen verliebt, die nicht unterschiedlicher sein könnten, und sie stolpert von einer Katastrophe in die nächste, was sie aber auch irgendwie liebenswert macht.
    Neva wird ihre Partnerin bei der ASGA, um verschwundene und verfluchte magische Märchengegenstände aufzutreiben, dabei stellt sich heraus, das Schneewittchen nicht mehr immun gegen die Magie ist und immer wieder an den Vergiftungen leidet, die die Gegenstände verursachen. Sie ist eine Zicke, hat aber das Herz am rechten Fleck und sie verbindet eine enge, innige Beziehung zu Hektor, in den sich Flo verliebt hat.
    Timus ist der zweite Herzensmann, aus der Linie der Fürchtenichts (Der der auszog, um das Fürchten …).
    Im Grunde genommen werden einige Märchen bunt miteinander vermischt, was eigentlich gut gelungen ist. Die Spannung konnte leider nicht durchgängig gehalten werden, aber trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und werde mir wahrscheinlich auch die Fortsetzungen zu Gemüte führen, schon allein weil ich wissen möchte wie es mit Flo, Val, Neva und Co weiter geht.

    „Das letzte Dornröschen, Märchenfluch“ ist eine nette Geschichte mit viel Potenzial und ich kann das Buch weiter empfehlen. Gerade die Mädels im Teeniealter denke ich, werden viel Freude mit dem Buch haben, da es viel Drama und Gefühl bietet. Es werden zwar einige Klischees bedient (und das ist auch okay), trotzdem hält das Buch auch einige überraschende Wendungen bereit.

    Das Cover ist sehr hünsch, sowohl die Rosen als auch der Frosch finden Platz in der Geschichte.

    Fazit: schöne Märchenadaption mit viel Potenzial. 3,5 Sterne.
    Kissing Lessons Kissing Lessons (MP3)
    12.11.2019

    eine wunderschöne, sinnliche und romantische Geschichte.

    Helen Hoang – Kissing Lessons

    Stella ist Autistin. Ihre Mutter hat dafür nur wenig Verständnis und drängt sie, sich einen Partner zu suchen, damit sie Großmutter wird. Doch Stella, deren Tag absolut durchgetaktet ist, die ihre routinierten Abläufe benötigt, die Berührungen, Gerüche oder laute Geräusche nur widerwillig erträgt und dem erotischen Liebesspiel überhaupt nichts abgewinnen kann, ist von dieser Idee nicht begeistert.
    Doch "Übung macht den Meister" und weil Stella ihre Mutter nicht enttäuschen möchte, sucht sich Stella einen Escort aus dem Internet, bucht ihn und trifft auf Michael, der ihr das Notwendige beibringen soll. Doch schon das erste Zusammentreffen ist anders, als Stella es sich vorgestellt hat, denn Michael ist zärtlich und verständnisvoll. Er entwickelt schnell einen Beschützerinstinkt für sie und als sie ihm ein sensationelles Angebot macht, muss er über seine Prinzipien nachdenken. Denn eine eiserne Regal besagt, dass er sich nur einmal mit einer Kundin trifft, damit es keine Komplikationen gibt.

    "Kissing Lessons" ist mein erstes Buch bzw. Hörbuch der Autorin und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
    Die Autorin hat einen angenehmen, lockeren Erzählstil der mich schnell in seinen Bann ziehen konnte. Direkt vom ersten Moment an hat mich Stella für sich eingenommen, eine sympathische, junge Frau die durch ihren Autismus "eingeschränkt" ist. Eingeschränkt in Anführungszeichen, weil sie nicht wirklich eingeschränkt ist, sondern die Welt nur anders wahrnimmt, durch ihre persönliche Strukturierung und Routine gibt es keinerlei Probleme, außer vielleicht mit dem sozialen Umfeld, da Stella keine Zwischennuancen wahrnimmt. Mich konnte, wie schon gesagt, die junge Frau sofort für sich einnehmen.
    Michael ist ein Schatz. Das haarsträubende Ereignis war jetzt eigentlich nicht wirklich eins, aber okay, es musste ja ein Knackpunkt in die Geschichte. Seine fürsorgliche, liebevolle Art, der ausgeprägte Beschützerinstinkt für seine Familie und auch Stella, all das machten ihn zu einem herzenslieben, sympathischen Charakter.
    Die Dynamik zwischen ihm und Stella war angenehm, manchmal etwas ungewollt komisch, aber vor allem liebevoll.
    Ein bisschen weniger Erotik wäre auch vollkommen okay gewesen, trotzdem gefiel mir auch diese sinnliche Erzählart der Autorin.
    Schauplätze und die weiteren Nebenfiguren wirkten ebenfalls anschaulich ausgearbeitet, sodass ich immer ein Bild vor Augen hatte.
    Ich bin angenehm überrascht und kann das Buch/Hörbuch auf jeden Fall weiter empfehlen. Wunderbar romantisch, fesselnd und emotional, eine gute Portion Humor, kleinere Überraschungen und Stolpersteine hatte der Liebesroman zu bieten.

    Das Hörbuch wurde von Christiane Marx synchronisiert. Auf zwei MP3 CD´s und in kurzen Tracks konnte mich die Synchronsprecherin sofort überzeugen. Sie hat eine angenehme Stimme, bringt genau die richtige Stimmung in die Geschichte, gibt den Figuren ein Eigenleben und lässt sie dadurch lebendig wirken.

    Das Cover ist vielleicht einen Touch zu mädchenhaft für mich (rosa, lila und Blumen), dennoch passt es irgendwie zur Geschichte.

    Fazit: eine wunderschöne, sinnliche und romantische Geschichte. 5 Sterne.
    Es wird Zeit Es wird Zeit (CD)
    12.11.2019

    Emotionale, schöne Geschichte über Träume, Hoffnungen, Liebe und Freundschaft

    Ildiko Kurthy – Es wird Zeit

    Judith´s Mutter ist verstorben und da diese ihr das Elternhaus vererbt und die Beerdigung geplant sein will, muss Judith zurück in ihr Heimatdorf. Nie wieder wollte sie dahin zurück, nachdem sie vor über zwanzig Jahren fast schon panisch geflüchtet ist und kurz darauf ihren Ehemann Joachim geheiratet hat.
    Doch je mehr Zeit sie in ihrem Elternhaus verbringt, desto klarer wird ihr, dass sie so wie bisher nicht mehr weiter machen möchte. Ihr Ehemann ist kaum noch an ihr interessiert, die Kinder melden sich nur, wenn sie was brauchen und ihre Freundin Martina sagt ihr schon seit Jahren auf den Kopf zu, dass Joachim eigentlich nur einen Notlösung ist und Judith sich endlich überlegen soll, was sie möchte.
    Als sie ausgerechnet auf dem Friedhof ihre alte Freundin Anne wieder trifft muss sie erkennen, das es Menschen gibt, die es schlimmer getroffen hat. Anne leidet an Krebs, muss sich einer Chemo unterziehen und doch strahlt sie Lebensfreude aus. Auch ihr alter Schwarm Heiko steht plötzlich wieder auf der Bildfläche, der nicht nur Judiths Elternhaus kaufen sondern auch mit ihr anbändeln möchte.
    Wird Judith ihren Weg finden?

    Ich kenne schon einige Bücher der Autorin, die ich sehr gerne lesen mag. Anfangen mit "Mondscheintarif" und "Herzsprung" habe ich über die Jahre hinweg immer mal wieder Bücher von ihr gelesen.
    Ich mag die Kombination aus Emotionen und Humor, der die Geschichte immer wieder auflockert. Die Geschichten wirken immer wie aus dem Leben gegriffen und die Figuren sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
    Judith ist um die 50, sie ist unzufrieden mit ihrem Leben und zwischen Joachim und ihr war es noch nie besonders leidenschaftlich, dafür aber sicher und gesetzt. So wie sie nie werden wollte, so ist sie geworden. Ein wenig spießig, selbstkritisch und unzufrieden. Als ihre geliebte Mutter verstirbt fährt sie zurück in ihre Heimat, nur um die totkranke Anne zu treffen, mit der sie über Jahre befreundet war. Natürlich gibt es einen Grund, warum sie vor so vielen Jahren abgehauen ist, denn sie war in Annes Freund Michael verliebt, der ums Leben gekommen ist. Natürlich wurde nicht darüber gesprochen und deswegen gab es auch genug Missverständnisse und Geheimnisse.
    Im Vordergrund der Geschichte steht aber hier nicht nur Judith, die sich jetzt überlegen muss, was sie eigentlich möchte, sondern auch das Thema Freundschaft. Judith und Anne finden zueinander, Judith ist an Annes Seite während ihrer Krankheit. Auch die Freundschaft zu Erdal und Karsten, die ich beide schon aus früheren Büchern kenne, wird hier noch mal fokussiert.
    Ich habe das Hörbuch gehört und ich bin wieder mal absolut begeistert.

    Die Autorin Ildiko von Kürthy liest abwechselnd mit Nina Petri das Hörbuch ein. Beide Sprecherinnen fangen die Emotionen des Buches sehr gut auf und transportieren sie an die Hörer weiter. Jede Figur wird charakterisiert und bekommt ihre eigene Stimmnuance und Intonation, was das Hörbuch zu einem schönen Hörerlebnis macht.
    Die Tracks sind relativ kurz, was einen angenehmen Wiedereinstieg möglich macht.


    Ich kann auch diese Geschichte von Ildiko von Kürthy wieder sehr empfehlen, da sie mich berühren und fesseln konnte. Lebensnah und authentisch erzählt sie die Geschichte um Judith, die mit 50 Jahren einfach mal "mehr" in ihrem Leben möchte, Hoffnungen und Träume hat, und sich dabei selbst wieder findet.

    Das Cover gefällt mir jetzt nicht so gut, und wenn ich nicht gewusst hätte, das es ein Buch von der Autorin ist, hätte ich es wahrscheinlich stehen gelassen.

    Fazit: Emotionale, schöne Geschichte über Träume, Hoffnungen, Liebe und Freundschaft. Knappe 5 Sterne.
    Higginson, R: Difference Between Us Higginson, R: Difference Between Us (Buch)
    11.11.2019

    Gegensätze ziehen sich an. Schöner Liebesroman

    Rachel Higginson – The different between us

    Ob das gut gehen kann? Ezra und Molly können nicht mal im selben Raum sein, ohne sich zu streiten. Viel mehr noch, sie müssen noch nicht mal im selben Raum sein, um sich gegenseitig auf die Nerven fallen und ausgerechnet die beiden sollen gemeinsam eine Verlobungsfeier planen? Das kann ja – fast – nur schief gehen, denn während Molly es bunt und lebhaft mag, ist Ezra der Typ, der auf Sicherheit und Perfektionismus setzt. Immer wieder treffen die beiden aufeinander und mit jedem Treffen kommen sich die beiden näher...

    Ich kenne den ersten Band von Rachel Higginson noch nicht, in dem es um das besagte Verlobungspaar geht. Doch „The different between us“ hat mir gut gefallen, da die Geschichte eigenständig lesbar ist und neben einer schönen emotionalen Tiefe auch viel Humor und Spannung zu bieten hat.
    Der Erzählstil ist lockerleicht, die Geschichte wird schnell zum Pageturner, und ich mag, wie die Autorin ihre Figuren ausgearbeitet hat, sodass ich das Gefühl hatte, ich würde direkt unter ihnen sein.
    Wirklich unsympathisch war mir jetzt eigentlich niemand, natürlich gibt es den einen oder die andere, die ich nicht allzu ernst nehmen konnte, aber letztendlich gefiel mir die Dynamik zwischen Ezra und Molly, die so unterschiedlich sind und doch kleine Gemeinsamkeiten haben. Hier gilt klar der Vorsatz: Gegensätze ziehen sich an.
    Natürlich bedient der Roman einige Klischees, und die erwarte ich auch in diesem Genre. Natürlich werden einige Szenen und Dramen überspitzt, und auch das gehört für mich zu einem guten Liebesroman.
    Ich mochte Molly, weil sie erfrischend, klug und fast immer positiv eingestellt ist. Die Frotzeleien zwischen ihr und Ezra wirkten glaubhaft und ich musste oft schmunzeln. Natürlich gibt es auch hier das Problem des „Nicht-miteinander-Redens“ , aber genau das macht die Spannung des Romans auch aus.
    Ich kann verstehen, dass der Roman die Leser/Innen begeistert und auch ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Der kurzweilige, romantische und sinnliche Liebesroman hat mir so gut gefallen, dass ich bereits den ersten Band bestellt habe und diesen in Kürze lesen werde.
    Die Stimmung hat die Autorin gut einfangen und auf den Leser transportieren können, die Atmosphäre wirkt aufgeladen, wird aber immer wieder durch die humorvollen Auseinandersetzungen aufgelockert und mir gefiel auch das Setting, das bildhaft beschrieben wurde.
    Wie schon geschrieben, zeitweise hatte ich das Gefühl, ich würde direkt neben Ezra und Molly stehen und den beiden beim streiten zu schauen.
    Für mich ein rundum gelungener Roman, der zwar etwas vorhersehbar aber absolut lesenswert war.

    Das Cover ist genretypisch, schlicht, und hat mir gut gefallen.

    Fazit: Gegensätze ziehen sich an. Schöner Liebesroman. 4 Sterne.
    In den Klauen des Falken In den Klauen des Falken (Buch)
    11.11.2019

    guter, solider Thriller mit einigen Hochs und Tiefs.

    Kallentoft und Anna Karolina – In den Klauen den Falken

    Zack Herry hat seinen letzten Fall noch nicht wirklich verdaut, in dem er ein Mädchen erschiessen musste, als auch schon der nächste Mord geschieht. Ein Undercover-Polizist wurde grausam gefoltert und ermordet. Seine Ermittlungen führen ihn u.a. in die Drogenszene. Zack muss sich seiner Vergangenheit stellen und verfällt in alte Muster, doch kann er auch den Täter und dessen Motiv finden?

    Bei „In den Klauen des Falken“ handelt es sich bereits um den fünften Teil der Zack Herry-Reihe, ich kenne allerdings keinen der Vorgänger und hatte so an einigen Stellen einige Wissenslücken, obwohl es hin und wieder kleinere Rückblicke gibt.
    Der Thriller ist zwar nicht durchgängig spannend zu lesen, da es zwischendurch längere Atempausen gibt, aber ich bin durchweg neugierig geblieben, wie es mit Zack und Co weiter geht. Die Atmosphäre des Thrillers ist sehr düster, beklemmend und hat den typischen Gänsehaut-Thrill-Feeling.
    Der Erzählstil ist locker gehalten, sodass sich das Buch recht gut durchlesen lässt.
    Die Charaktere, insbesondere Zack, sind gut ausgearbeitet, wirken zwar an einigen Stellen etwas übertrieben und überspitzt, aber dennoch mochte ich den Ermittler irgendwie. Er steckt zwar voller Klischees, man kann nur hoffen, dass solche Figuren nicht im realen Leben bei den Polizeibehörden existieren, aber da es ein fiktiver Roman ist, konnte mich Zack mit seinen Eigenheiten gut unterhalten. Da mir das Wissen der Vorgänger fehlt, kann ich an einigen Stellen nur spekulieren, was er in der Vergangenheit durchmachen musste und welche Weggabelungen er nehmen musste, um zu seiner Identität zu finden.
    Sämtliche Charaktere wirken lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Mir gefiel seine Kollegin Deniz recht gut, die klug und tough ist. Auch hier finden sich leichte Überzeichungen der Figur, aber hey, warum nicht? Es hat der Spannung auf jeden Fall keinen Abbruch getan.
    Der Thriller an sich ist recht komplex, durch die verschiedenen Perspektivwechsel wird der Leser auf ein turbulentes Finale vorbereitet, dass mir persönlich dann doch ganz gut gefiel, obwohl es schon etwas vorhersehbar war.
    Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben, oft habe ich die verschiedenen Clubs oder Tatorte direkt vor mir gesehen, teilweise sogar die erdrückende Stimmung gespürt.
    Thrillerfans kann ich das Buch weiterempfehlen. Ich werde irgendwann in nächster Zeit mal den ersten Band lesen oder falls es bis dahin das Hörbuch gibt, hören.

    Das Cover passt zum Titel, ist dabei recht schlicht gehalten, aber mich hat es angesprochen.

    Fazit: guter, solider Thriller mit einigen Hochs und Tiefs. Knappe 4 Sterne.
    Der ist für die Tonne Ellen Berg
    Der ist für die Tonne (Buch)
    10.11.2019

    Wieder einmal eine geniale, humorvolle, aus dem Leben gegriffene Story, die mich begeistern konnte

    Ellen Berg – Der ist für die Tonne

    Hannah Bodmer hat ein kleines Secondhand-Lädchen eröffnet und macht sogar bei ihren Kunden Hausbesuche, um dort zu entrümplen. Als ihre Freundinnen Josie, Raffaela und Tess sie darum bitten, Tess´ neuesten Freund Pascal mal genauer unter die Lupe zu nehmen und sein Leben umzukrempeln, lässt sie sich nur wiederwillig darauf ein.
    Bei Pascal angekommen wehrt sich dieser zunächst, da er sich von nichts trennen möchte, doch noch während der Besichtigung fällt Hannah wortwörtlich über eine Leiche und in seine Arme. Jetzt heißt es improvisieren, denn was glaubt die Polizei wohl, wer der Täter bzw. die Täterin ist?

    Ich habe schon fast alle Bücher von Ellen Berg gelesen und ich bin immer wieder aufs neue beigeistert, da mich der lockere, humorvolle Erzählstil jedes mal sofort in die Geschichte eintauchen lässt, die so aus dem Leben gegriffen scheint.
    Wie nicht anders zu erwarten konnte mich auch die Geschichte rund um Hannah, Pascal und das Entrümpeln sofort begeistern. Mit ganz viel Charme, Humor und einer guten Portion Crime konnte mich die Autorin erneut fesseln und hat einen kurzweiligen, spannenden und ja, auch romantischen Liebesroman ersonnen.
    Sämtliche Charaktere wirken lebendig, facettenreich und haben eine angenehme emotionale Tiefe. Hannah ist seit dem Unfall ihrer esoterisch angehauchten Mutter mit ihr zusammen gezogen. Die Pflege verschlingt viel Geld, Zeit und Kraft, weshalb ihr der Pfleger Jan-Philip zur Seite steht. Ihre besten Freundinnen Tess und Josie helfen auf ihre ganz eigene Art. Hannah hat sich vor einigen Jahren von ihrem mittlerweile Ex-Mann Dennis getrennt, nachdem er sie betrogen hat und der neuerdings wieder Kontakt aufnehmen möchte.
    Pascal scheint auf den ersten Blick der ewige Junggeselle zu sein, ein wenig chaotisch, launisch aber doch hat er das gewisse „Etwas“, was natürlich sehr schlecht ist, denn schließlich ist er Tess Freund. Der Weinkenner der das Leben genießt, beruflich viel reist und mit seiner Kinderfrau und seinem Onkel unter einem Dach lebt, hält so einige Überraschungen bereit.
    Während ich die chaotische, dreifache Mama Josie auf Anhieb mochte, hat es mir Tess, die mit allem übertreibt und sich behängt wie ein Weihnachtsbaum, etwas schwerer gemacht, obwohl auch sie eine gute Freundin für Hannah ist.
    Ich mag die Storys von Ellen Berg, die sich eine beliebige Situation aus dem Leben greift, daraus eine humorvolle Liebesgeschichte mit vielen Emotionen und meist einer kleinen Portion Crime macht, doch wenn man genau liest, kann man auch immer etwas fürs eigene Leben mitnehmen. Während sie auf Themen wie Verschwendung von Ressourcen aufmerksam macht, soll man das Leben aber auch genießen und unnötigen Ballast abwerfen.
    Ich bin wieder mal absolut begeistert, habe mich super unterhalten gefühlt, hab was für mich aus dem Buch mitgenommen und ich kann es absolut empfehlen.
    Natürlich wird das eine oder andere Klischee bedient, aber das gehört für mich dazu. Natürlich sind die Situationen etwas überspitzt dargestelltk, aber auch das gehört für mich dazu, denn das wichtigste ist doch, dass das Buch unterhalten kann... und das kann es auf jeden Fall.

    Das Cover ist wieder mal absolut klasse, auch wenn es gar nichts mit der Story zu tun hat, denn die Protas sind hier so um die 30 Jahre jung.

    Fazit: Wieder einmal eine geniale, humorvolle, aus dem Leben gegriffene Story, die mich begeistern konnte.
    Achtsamkeit und gestörter Schlaf Claus Derra
    Achtsamkeit und gestörter Schlaf (Buch)
    31.10.2019

    Achtsamkeit und Schlaf kombinieren, netter Leitfaden

    Claus Derra, Corinna Schilling - Achtsamkeit und gestörter Schlaf

    Auf knappen 200 Seiten wird eine Vielzahl von wissenschaftlichen Fakten, einigen Fallbeispielen und „Selbst-Therapie“-Möglichkeiten aufgezählt, wie durch Achtsamkeitsübungen über den Tag verteilt, ein besserer, erholsamer Schlaf möglich sein sollte. Ebenfalls werden die Grundlagen und auch die Partnerschaft in diesem Zusammenhang erörtert.

    Von der Grundthematik ist das Buch sicherlich interessant, ich persönlich finde es aber zwischendurch viel zu wissenschaftlich geschrieben, sodass ich zwar vieles nachvollziehen konnte, einige Fachbegriffe aber durchaus auch „googlen“ musste. Ich habe von der Thematik her schon deutlich „leichter“ verständlichere und auch „spannendere“ Lektüre gelesen, die mich mehr in ihren Bann ziehen konnte.
    Auch ein Sachbuch darf so geschrieben sein, dass der Leser neugierig bleibt und bei der Lektüre innerhalb eines Kapitels keine schweren Augen bekommt. (Obwohl in diesem Fall geht es ja darum, dass wir besser schlafen können, also wäre das Ziel durchaus erreicht).
    Da ich das ebook über netgalley bekommen habe (vielen lieben Dank), fehlte natürlich die Begleit-CD, weshalb ich einige Übungen nicht ausprobiert habe.

    Diagramme, Skizzierungen und Fallbeispiele helfen, sich besser in dem Buch zurechtzufinden. Ich kann das Buch trotzdem nur eingeschränkt weiter empfehlen. Im Grunde genommen weiß jeder Betroffene, das wir bei Schlafstörungen den Stress oder blaues Licht zum Abend hin verringern sollten, ich denke es ist auch hinlänglich bekannt, dass durch eine Umstellung der Nahrungsaufnahme oder auch der Ernährung insgesamt, man selbst einiges tun kann, um die Faktoren, die den Schlaf beeinflussen, zu minimieren.
    Achtsamkeitsübungen helfen sicherlich dabei, sich kleine Auszeiten vom Stress zu nehmen und jede Stressabnahme wiederum verbessert die Möglichkeit auf einen erholsamen Schlaf.

    Fazit: Achtsamkeit und Schlaf kombinieren, netter Leitfaden. 3 Sterne.
    Licht, K: Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis Licht, K: Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis (Buch)
    24.10.2019

    Die Geschichte um die Todesboten ist noch nicht richtig in Fahrt gekommen, ich verspreche mir mehr vom Folgeroman

    Kira Licht – Lovely Curse, Erbin der Finsternis, 1

    Aria Clark hat es im Moment nicht leicht: Ihre Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, sie muss New York und ihre beste Freundin Tammy zurück lassen, zieht auf die Pferderanch in Texas zu ihrer Tante Suzanne und ihrem Onkel Richard, der erste Schultag ist eine Katastrophe, da wirklich niemand mit ihr befreundet sein will und als wenn das noch nicht genug ist, gibt es da Noemi, die ihr das Leben von der ersten Minute an schwer macht. Simon, der Sohn des Diner-Besitzers, mit dem sie sich anfreundet scheint ihr als einziger freundlich gesinnt an ihrem ersten Tag.
    Als dann auch noch ihr Auto streikt, trifft sie auf den Bad Boy des Städtchens, Dean, der keinen Hehl daraus macht, dass er Aria toll findet. Allerdings ist ihre Tante davon überhaupt nicht begeistert und verbietet ihr kurzerhand den Umgang.
    Wenig später passiert die nächste Katastrophe, Aria wird von seltsamen Träumen heimgesucht und plötzlich ändert sich ihre Haarfarbe über Nacht, was sie erneut zum Gespött der Schule macht... Was passiert nur mit ihr und warum werden die Naturkastrophen in Texas immer schlimmer?

    Ich war sehr neugierig auf die Story, da ich zwar noch kein Buch von der Autorin kenne, allerdings die Thematik um die Todesboten sehr interessant finde. Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, und der lockere, moderne Schreibstil wird im Rest des Buches durchgängig beigehalten.
    Die Story an sich ist nicht schlecht, allerdings „passiert“ wirklich spannendes erst nach ca 300 Seiten und das Wort „Todesbote“ fällt das erste mal, falls ich mich jetzt nicht irre, erst auf Seite 398, mal abgesehen davon, dass die Prophezeiung noch gar nicht erwähnt wird. Irgendwie wirkt der erste Band so, als wäre er aus dem Gesamtkonzept auseinander gerissen worden und das finde ich schon sehr schade, da man aus der Thematik so viel mehr hätte machen können.

    Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, ein Großteil davon ist schlicht unsympathisch, was je nach Stimmungsschwankung auch schon mal erträglich werden kann (Noemi/Simon).
    Aria hat es mir zu Anfang nicht ganz so leicht gemacht, nun gut, sie muss sich mit der neuen Situation arrangieren, und mir tat sie sehr leid, dass sie so gar keinen Anschluss bekommen hat, allerdings fand ich das Verhalten gegenüber Dean dann doch stellenweise einfach unpassend. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es im Folgeband sicherlich besser klappt und sie sich eindeutiger positionieren kann.
    Einiges konnte ich nicht nachvollziehen, aber wir reden hier von Teenager, die sind per se schon mal sehr schlecht zu durchschauen, aber letztendlich hatte ich gerade im Bezug auf Tammy sehr große Probleme. Es bleibt fast bis zum Schluss unklar, warum sich die angebliche beste Freundin nicht gemeldet hat, ein kurzer Gastauftritt so nach dem Motto „ Hier bin ich und ich bin ein...“ und schon war das Thema auch schon wieder durch. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich diese Szene gebraucht hätte, im Gesamtkonzept der Geschichte wird sie wahrscheinlich wichtig sein, wirkt aber in diesem Buch einfach nur deplaziert.
    Kommen wir zu Noemi. Was für eine Zicke, ohne ersichtlichen Grund drangsaliert sie Aria, scharrt ihren „Hofstaat“ um sich, irgendwie wirkte dieser Twist am Anfang sehr künstlich und konstruiert, vor allem habe ich nicht verstanden, warum die gesamte Schule sich gegen Aria wendet. Irgendwann, was ja schon vorhersehbar war, wird sie zu sowas wie eine Freundin von Aria und alles ist vergeben und vergessen, obwohl sie ihre Starallüren nur kurzzeitig beiseite legt.
    Simon und Aria finden zusammen, der Topsportler der Schule ist auf den ersten Blick angenehm und sympathisch, entwickelt sich aber später zu einer echten Klette, was hier aber nicht aufgeklärt wird. Ich vermute, dass er irgendwann mit grauen Haaren aufwachen wird, wer das Buch gelesen hat, wird jetzt wissen was ich meine.
    Wirklich interessant fand ich Dean, diese Persönlichkeit ist facettenreich ausgearbeitet, er ist nicht nur einerseits der „Bad Boy“ der es darauf anlegt, Aria zu ärgern, er pflegt sein Image, denn er will sich nicht in die Karten schauen lassen. Andererseits merkt man an Kleinigkeiten, wie er wirklich tickt.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich habe mich trotz der angesprochenen Punkte gut unterhalten gefühlt, auch wenn es Luft nach oben gab, ich hatte einfach das Gefühl, dass die Gesamtstory nicht auf einen Zweiteiler ausgelegt ist, sondern eher ein dickes Buch hätte werden sollen, da die eigentliche Story um die Todesboten erst kurz vor Schluss aufgegriffen wird.
    Wenn ich das vorher gewußt hätte, dann hätte ich gewartet, bis der zweite Band erschienen wäre, und hätte beide Teile hintereinander gelesen, denn so hatte ich jetzt den Eindruck, dass in den ersten 300 Seiten nur das schwere Teenagerleben und die merkwürdige Dreiecksbeziehung im Vordergrund stehen.

    Das Cover hat mich, genau wie der Klappentext sofort angesprochen.

    Fazit: Die Geschichte um die Todesboten ist noch nicht richtig in Fahrt gekommen, ich verspreche mir mehr vom Folgeroman. 3,5 Sterne.
    Suchanek, A: 12 Häuser der Magie Suchanek, A: 12 Häuser der Magie (Buch)
    24.10.2019

    Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek

    Andreas Suchanek – Die 12 Häuser der Magie, Schicksalswächter

    Die Akademie ist beendet und die Magier werden auf die zwölf Häuser verteilt, um ihren Pflichtdienst zu erfüllen. Die Freunde Nicholas, Jane und Matt schwören sich, dass sie auch nach der Akademie in Verbindung bleiben und sind schon gespannt auf welche Häuser sie gemäß ihren Talenten, die am 21. Geburtstag erwachen, verteilt werden.
    Doch schon beim Ritual gibt es kleinere Schwierigkeiten, während Jane bei den Schattenspringern und Matt bei den Pflanzensprechern unterkommen, lehnen alle zwölf Häuser Nic ab. Ein Fehler oder hat Nicholas gar kein Talent? Doch plötzlich taucht ein weiteres Haus auf, die Schicksalswächter, um Nic zu sich zu nehmen. Er erfährt von den besonderen Talenten und das die Mythen größtenteils der Wahrheit entsprechen. Der einst besiegte Dämen hat überall seine Helfer, die alles dafür tun, um ihm ein zweites Regnum zu bescheren.

    Mit „Die 12 Häuser der Magie“ hat Andreas Suchanek eine weitere Fantasy-Reihe neben „Das Erbe der Macht“ auf den Weg gebracht und dementsprechend war meine Neugier sehr groß.
    Wie gewohnt ist der Erzählstil locker und modern, die Atmosphäre ist trotz der sympathischen Charaktere und den teils humorvollen, verbalem Schlagabtausch eher düster, fast schon erdrückend.
    Der Autor kann wieder mit der Ausarbeitung seiner Charaktere punkten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind.
    Nicholas ist gerade 21 geworden, ist sympathisch, wenn auch ein wenig chaotisch, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Er ist ein wenig mit der Situation im Haus der Schicksalswächter überfordert und nach seinem ersten Auftrag bekommt er Nox, ein Art Wasserspeier, an die Seite gestellt, der ihm eine „Hilfe“ sein soll. Der kleine Wasserspeier denkt aber überhaupt nicht daran, ihm zu helfen. Jeder Magier hat einen Stein, ein sogenanntes Anima, mit dem er Magie wirken kann. Leider „verschwindet“ dieser Ring im Verlauf der Story immer mal wieder, was dazu führt, das Nic ohne Magie auskommen muss, was ich persönlich eine sehr gelungene Tatsache finde. Zwar fand ich die eine oder andere Szene etwas übertrieben, aber alles wirkte grundsätzlich stimmig, weshalb ich auch nichts zu meckern habe.
    Jane erinnert mich ein wenig an Jen aus „Der Erbe der Macht“, eine starke Frauenfigur, die sich von den Männern nicht unterbuttern lässt, die tough und klug ist. Sie und Matt sind stets an Nics Seite, wenn es hart auf hart kommt und das gefiel mir sehr gut, denn bereits auf den ersten Seite mochte ich sie gerne.
    Matt ist der harte Brocken mit dem weichen Herzen. Eine tolle Person, zuerst habe ich gedacht, was für eine langweilige Gabe, aber die hat es sehr schnell in sich.
    Ich empfand die Story als ausgewogen, zum einen wird Nicholas in Kämpfe verwickelt, die er für sein Haus führen muss, um bestimmte Personen zu retten, er muss an seinem Talent arbeiten und die besondere Magie der Schicksalswächter erlernen, findet dabei neue Freunde und auch Feinde, andererseits wird der Twist in Nics eigener Familie ebenfalls mit einbezogen, um zu unterstreichen, dass der Rat und die Häuser nicht immer im Einklang handeln und es die eine oder andere politische Machenschaft aufzudecken gibt. Dabei finde ich auch gut, dass mit den Emotionen des Lesers gespielt wird. Man kann mit sämlichen Chrakteren mitleiden, mithoffen und mitbangen und obwohl es eine Fantasygeschichte ist, habe ich mich gefühlt, als stände ich direkt neben Nic.
    Die Schauplätze sind ebenfalls anschaulich beschrieben, sodass ich gerade den Kampf in der Höhle und die Welt unter Wasser faszinierend finde.

    Wirklich zu meckern habe ich nichts, klar könnte man sagen, dass einige Begebenheiten zu vorhersagbar waren, oder das sich die Geschichte in den Charakteren etwas denen der „Erbe der Macht“-Personen ähnelt, aber ich persönlich finde die bunte Mischung der Figuren super und die Geschichte konnte mich unterhalten, war kurzweilig, spannend und fesselnd.

    Das Cover gefällt mir besonders gut, der Ring mit dem blauen Anima, passt natürlich in die Geschichte, ist aber auch so ein sehr schöner Eyecatcher.

    Fazit: Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek. Absolut zu empfehlen. 5 Sterne.
    Colwey, A: Erbe von La Florentina Colwey, A: Erbe von La Florentina (Buch)
    15.10.2019

    seichte, romantische Geschichte über Träume, Liebe und Familie

    Anne Colwey – Das Erbe von La Florentina

    Laura hat einen großen Traum: Sie möchte ihr eigenes Restaurant führen. Die gelernte Köchin konnte bisher aber nicht zeigen, was in ihr steckt und als sie erneut ihren Job verliert und dazu noch der Tod ihrer Tante Harriet ihr den Boden unter den Füßen wegreisst, kann sie sich auch nur mäßig über das Weingut freuen, dass sie erbt. Sie sieht ihre Chance gekommen, fliegt nach Italien und will das Weingut verkaufen und trifft dort auf den heißblütigen Matteo, der ihr zeigt, dass sich Träume manchmal auch ändern können.

    Mit „Das Erbe von La Florentina“ ist der Autorin eine sehr schöne, leichte, romantische Geschichte geglückt, die ich gerne gelesen habe, auch wenn der Plot an sich nicht neu und hier haufenweise Klischees bedient werden. Trotzdem habe ich mich mit der Geschichte wohl gefühlt, konnte für ein paar Stunden in eine andere Welt abtauchen und mich von der Liebesgeschichte berieseln lassen.
    Der Erzählstil ist modern und leicht, die Geschichte ließ sich durchgängig gut lesen. Es gibt zwar den einen oder anderen Twist, aber keine übermäßige Überraschungen.
    Die Figuren wirkten gut ausgearbeitet, waren lebendig und auch wenn Laura es mir an einigen Stellen nicht gerade leicht gemacht hat, mochte ich sie. Es dauert eben etwas, bis sie ihren eigenen Weg findet und der Weg dahin ist ganz nett beschrieben.
    Matteo mochte ich anfänglich nicht, aber das hat sich im Verlauf des Buches geändert und er wirkte irgendwann sympathischer. Klar, die Dynamik zwischen den beiden ist nichts neues, und es muss ja auch ein paar Unstimmigkeiten und Fettnäpfchen geben, aber letztendlich war es angenehm zu lesen und darauf kommt es für mich auch an.
    Die Familiengeschichte war mir persönlich jetzt etwas zu dick aufgetragen, aber nun gut, das ist Geschmackssache. Die Liebesgeschichte war ein klein wenig holprig, aber die Stolpersteine werden relativ schnell beseitigt. Wichtiger finde ich, wie Laura zu sich selbst findet und ihren Traum wahr macht.
    Die Schauplätze sind idyllisch beschrieben, Italien und das Weingut konnte ich mir gut vorstellen.

    Es ist eine schöne, romantische Geschichte, ohne viele Höhen oder Tiefen. Ich hatte Freude beim Lesen und kann die Geschichte weiter empfehlen, vorausgesetzt man mag seichtere Storys und will einfach mal für ein paar Stunden in eine andere Welt abtauchen. Die Story ist auf jeden Fall kurzweilig und was fürs Herz.

    Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte, ich selbst mag Landschaftscover aber nicht so gern.

    Fazit: seichte, romantische Geschichte über Träume, Liebe und Familie. Knappe 4 Sterne.
    Der Untergang der Könige Jenn Lyons
    Der Untergang der Könige (Buch)
    15.10.2019

    Leider ging auf den über 800 Seiten zu viel Spannung verloren.

    Jenn Lyons – Der Untergang der Könige, 1, Drachengesänge

    Khirin war ein Dieb und befindet sich in der Gegenwart in einem Gefängnis, dass von einem Ungeheuer bewacht wird. Klaue, das Ungeheuer das der Kerker bewacht, ist langweilig und erhofft sich von Khirin eine spannende Geschichte, wie es dazu kam, dass der einstige Dieb plötzlich wie ein Prinz behandelt und im Anschluss im Kerker landet. Doch wer ist Khirin wirklich?

    Eigentlich habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich sehr gerne epische, komplexe, Fantasygeschichten mit vielen Handlungssträngen, den verschiedensten Personen und Orten mag, die mich fesseln und in Atem halten können. Die Leseprobe habe ich regelreicht verschlungen, aber letztendlich bin ich enttäuscht von dem Buch, dass teils sehr langatmig, teils sehr chaotisch und durch die Namensähnlichkeiten etwas unübersichtlich war, ganz zu schweigen von den vielen Fußnoten und ich gehöre zu denen, die eine Namensübersicht lieber am Anfang als am Ende des Buches haben möchten, damit ich ggf. zurückblättern kann, und nicht erst am Ende feststelle, dass es ein Verzeichnis gibt, zumal das in Ebookform sich etwas komplizierter gestaltet.
    Ich habe jetzt fast drei Wochen an diesem Buch gelesen, habe zwei mal neu angefangen und bin trotzdem nicht richtig in der Geschichte drin gewesen, die überaus komplex und vielschichtig aufgebaut wird und somit intensive Aufmerksamkeit bedarf, um der Geschichte folgen zu können, ich brauche wirklich sehr selten so lange für ein Buch und habe es auch hinterher mit einer gewissen Unlust gelesen.
    Einzelne Handlungsstränge waren durchaus interessant, auch wenn nicht immer sofort nachvollziehbar, in welcher Zeit besagter Strang gerade spielt oder wie die einzelnen Figuren zueinander stehen (wie gesagt ein Namensverzeichnis am Ende nützt da nicht wirklich viel). Dennoch gab es Passagen, die mich dann auch wieder mitgerissen haben, wo die Spannung aufgebaut wurde, wo mir Khirin näher war, aber leider zerfiel das kurz darauf schon wieder, was ich wirklich sehr schade finde.
    Vielleicht hätte man das Buch an einigen Stellen kürzen können, vielleicht hätte man gerade Khirin deutlich sympathischer machen können, denn bis zum Schluss hat er es nicht geschafft, mich für sich einzunehmen, vielleicht hätte die Geschichte einen Touch emotionaler und weniger distanziert sein können, mehr Spannung wäre wünschenswert, das Gewusel mit den Fußnoten hätte man vielleicht auch mit Klammersätzen beheben können, damit sich die Story flüssiger lesen lässt, aber letztendlich sollte sich kein Leser von Fantasygeschichten davon abhalten lassen, das Buch zu lesen, denn hierbei handelt es sich um meine persönliche Meinung und manchmal passt der Leser einfach nicht zum Buch. Warum letztendlich die Chemie nicht gestimmt hat, obwohl ich den Plot durchaus interessant fand, kann ich gar nicht genau sagen.
    Während viele der Charaktere blass und eindimensional blieben, haben mich die Schauplätze aber beeindrucken können, die anschaulich und bildhaft beschrieben wurden. Eine Welt, die mich faszinieren konnte, die ich mir vorstellen konnte und die dazu angefertigten Karten haben mir ebenfalls ein Stück weiter geholfen und diese Welt für mich realer werden lassen.
    Es tut mir so leid, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann, aber mich konnte es einfach nicht so packen wie erhofft.
    Es ist eine solide Fantasygeschichte, aber die Aha-Momente blieben bei mir einfach aus. Ich glaube nicht, dass ich die Fortsetzung lesen werde, vielleicht werde ich aber irgendwann mal was anderes der Autorin lesen.

    Das Cover hat mir gut gefallen, genau wie die Leseprobe.

    Fazit: Leider ging auf den über 800 Seiten zu viel Spannung verloren. Solide Fantasygeschichte. Knappe 3 Sterne.
    Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe Beast Changers, Band 1: Im Bann der Eiswölfe (Buch)
    15.10.2019

    Sehr spannende, fantastische und magische Geschichte über Eiswölfe vs. Feuerdrache

    Amie Kaufman – Beast Changers 1, Im Bann der Eiswölfe

    Die Zwillinge Rayna und Anders wachsen als Waisenkinder in Vallen auf, einer kleinen Stadt, die seit dem Krieg mit den Feuerdrachen von den Eiswölfen beschützt wird. Die Angst vor Angriffe der Drachen sitzt bei den Bewohnern noch sehr tief, da sie immer wieder Kinder entführen und sogar Spione in die Stadt einschleusen. Als Rayna und Anders bei der Hadda-Zeromonie ein paar Leute bestehlen wollen, passiert das Unfassbare: sie werden erwischt und reden sich damit heraus, dass sie die Prüfung der Eiswölfe machen wollen. Alle Zwölfjährigen berühren dazu den Hadda-Stab, ein Artefakt, dass dazu führt, das sich die Kinder mit Eiswolf-Blut in einen Wolf verwandeln. Doch als die toughe Rayna den Stab berührt, verwandelt sie sich in einen Feuerdrachen und flieht. Anders hingegen ergreift den Stab und wird zu einem Eiswolf und flieht ebenfalls, denn wenn die Anführerin der Eiswölfe herausfindet, dass seine Schwester ein Feuerdrache ist, gibt das mächtig Ärger.
    Schon bald muss er sich entscheiden, denn wenn er mehr über die Feuerdrachen heraus finden will, bleibt ihm nichts anderes übrig als an die Ulfar-Akademie zu gehen, und dort eine Möglichkeit zu finden, Wissen anzuhäufen um seine Schwester zu finden.
    Zum ersten mal in seinem Leben hat er ein warmes Bett, regelmäßig Essen und Freunde, die ihn so nehmen wie er ist. Doch kann er auch nur einem davon vertrauen?

    Ich war sehr neugierig auf das Buch und ich muss sagen, ich war angenehm überrascht, wie locker und spannend die Geschichte geschrieben und mich schnell in ihren Bann ziehen konnte.
    Ich kannte bisher noch kein Buch von Amie Kaufman, aber ich weiß schon jetzt, dass ich den zweiten Teil der Reihe unbedingt lesen muss, da mich die Story von Anders und Rayna total begeistert hat.
    Die Autorin hat eine Welt erschaffen, in der Feuerdrachen und Eiswölfe verfeindet sind, aber wie sich im Verlaufe des Buches heraus stellt, war das nicht immer so.
    Während wir Anders in diesem Buch begleiten, bleibt Rayna in weiten Teilen des Buches eher eine Randfigur, was aber nicht schlimm ist, denn zum Ende hin fügt sich die Geschichte zusammen und endet in einem kleinen fiesen Cliffhanger, was ich mir aber schon gedacht habe.
    Anders hat mit ein paar Schwierigkeiten zu kämpfen, aufgrund der Tatsache, dass er ein Straßenkind ist kann er nicht lesen und vertraut nur wenigen. Als er sich dann seinen neuen Freunden öffnen soll, fällt ihm das nicht so leicht, was die Autorin hier glaubhaft beschreibt. Außerdem kämpft er mit seiner neuen Identität, denn eigentlich wollte er nie ein Eiswolf sein und kann auch im Unterricht nicht unbedingt punkten, schon gar nicht in der Kampfkunst. Das alles macht Anders zu einer interessanten Figur, die ich schnell sehr gerne hatte und ist im großen und ganzen das genaue Gegenteil von Rayna, die mir persönlich viel zu anstrengend und temperamentvoll, ja schon distanziert und frech war. Vielleicht ändert sich das im nächsten Buch, aber eins muss man auf jeden Fall sagen, es passt zu dem Temperament des Feuerdrachens und die Gegensätze sind hier sehr schön herausgearbeitet.
    Die Autorin kann ebenfalls mit den bildhaften Beschreibungen ihrer Schauplätze punkten, egal ob die Stadt, die Akademie oder der Weg zum Drachenhorst, ich konnte die Orte praktisch vor mir sehen.
    Es gibt eine ordentliche Portion Magie, viel Spannung und ein klein wenig Action, was mir hier sehr gut gefiel.
    Ich mag die Welt, die die Autorin erschaffen hat und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und ich möchte an dieser Stelle das Buch sehr gerne empfehlen. Zwar ist es als Jugendbuch ausgezeichnet, aber wer Gestaltwandler mag, wird auch an diesem Buch seine Freude haben.

    Das Cover mit dem Eiswolf ist sehr hübsch, hat mich sofort angesprochen und ich bin schon auf das Cover des Feuerdrachen gespannt.

    Fazit: Sehr spannende, fantastische und magische Geschichte über Eiswölfe vs. Feuerdrache. 5 Sterne.
    Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle. (Buch)
    15.10.2019

    Nach diesem Buch überlegt man es sich dreimal, ob man sich auf ein „Digitales Detox“ einlässt. Sehr spannend

    Arno Strobel – Offline

    Jenny und ihre Mitarbeiter nehmen an einem „Digital Detox“ - Seminar teil. Geplant sind ein paar Tage ohne Handy, Laptop und Co, einfach mal entspannen und nicht ständig die Zeit im Internet verbringen. Dazu geht es in die Berge in ein renovierungsbedürftiges Hotel ohne Komfort mit fremden Teilnehmern und einem Schneesturm. Kurz darauf verschwindet einer der Teilnehmer und wird schwer verletzt augefunden. Wer hat ihn so zugerichtet? Ist der Täter einer der Teilnehmer? Befindet sich außer den beiden Hausmeistern noch jemand im Hotel? Kurz darauf gibt es ein weiteres Opfer und die Panik bricht aus, denn der Täter könnte jeder sein...

    Ich habe vor einiger Zeit schon die extralange Leseprobe bei einer Aktion gelesen und das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es komplett lesen musste. Bisher kannte ich noch kein Buch des Autoren, aber das wird sich in Zukunft ändern.
    Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mir die Story super gefallen, die Spannung wird auf hohem Niveau gehalten und wie angekündigt, habe ich das Buch tatsächlich nicht aus der Hand legen können. Der Grusel im einsamen Hotel, das Misstrauen untereinander, das Katz-und Maus-Spiel war sehr gut ausgearbeitet und hat mich neugierig bleiben lassen. Die Angst und Panik, die einhergeht, wenn man eingeschneit und ohne Handyempfang/Telefon irgendwo festsitzt, ohne die Möglichkeit auf Hilfe, war nervenaufreibend beschrieben. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich das Buch gefesselt, allerdings muß ich sagen, dass das erwartete explosive Finale dann doch etwas schwach ausfiel und ich mir gerade zum Ende hin, etwas mehr Action gewünscht hätte, aber das ist reine Geschmackssache. Auch der Epilog ließ jetzt noch einige Fragen offen, aber es passte insgesamt zur Story.

    Die Charaktere wirkten gut ausgearbeitet, die Kapitel die aus der Sicht des zweiten Opfers geschrieben sind, waren eindrucksvoll und haben mich berührt. Die verschiedenen Charaktere wirkten glaubhaft und lebendig. Das Chaos und das irrationale, unberechenbare Verhalten in der Stresssituation konnte ich nachempfinden, da die Atmosphäre des Buches düster und erdrückend war und mich in den Thriller gezogen hat.
    Die Schauplätze sind ebenfalls anschaulich ausgearbeitet, ich konnte mir das Hotel sehr genau vorstellen, ohne dass der Autor übertrieben detailliert war.
    Arno Strobel hat es mit seinem lockeren Erzählstil geschafft, mich während des Lesens zu fesseln und mir eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken hinunter zu jagen. Er hat mich die Zeit vergessen lassen, sodass ich das Buch gestern abend angefangen und heute Nacht beendet habe.
    Ich kann den Thriller trotz des etwas schwachen Finales auf jeden Fall weiter empfehlen.

    Das Cover in Form eines Handys gefällt mir sehr gut, schlicht aber dennoch passend zur Story.

    Fazit: Nach diesem Buch überlegt man es sich dreimal, ob man sich auf ein „Digitales Detox“ einlässt. Sehr spannend. 4 Sterne.
    New York Affair Louise Bay
    New York Affair (Buch)
    08.10.2019

    schöne, erotische Liebesgeschichte

    Louise Bay – New York Affairs

    Anna ist wütend auf ihren Ex, der in kriminelle Machenschaften verstrickt war und sie in Gefahr gebracht hat. Da ist es genau richtig, dass sie mit Leah und deren Partner eine Woche Urlaub in New York macht, um sich von den Schrecken zu erholen. Doch schon am ersten Abend trifft sie den gutaussehenden Ethan, der genau weiß was er will. Obwohl Anna eigentlich kein Typ für One-Night-Stands ist, geht sie mit ihm ins Hotel und verbringt dort die heißeste Nacht ihres Lebens. Keine echten Namen, keine Gefühle, kein Telefonnummern austauschen, kein weiter Kontakt.
    Doch Ethan, der selbst strenge Regeln hat und nie datet, hat noch nicht genug von der Frau, die ihm auf den ersten Blick den Kopf verdreht. Er braucht nicht lange, um sie dazu zu überreden, die gesamte Woche mit ihm zu verbringen, bis sie wieder zurück nach London geht. Der Abschied fällt beiden schwer, aber werden sie sich wieder treffen, wenn tausende Meilen zwischen ihren Leben liegen?

    Louise Bay konnte mich schon mit ihrer „King“ und Co Reihe absolut begeistern, deswegen war ich auf das neue Buch von ihr sehr neugierig.
    Der Erzählstil ist auch hier wieder locker und modern, die Story liest sich schnell weg, da sie eine durchgängige Spannung hat und auch wenn ca 85 Prozent aus Bettgymnastik besteht, konnte mich die Story schnell fesseln. Im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin, tritt die Hauptgeschichte etwas im Hintergrund um dem erotischen Liebesspiel, das in allen Details beschrieben ist, Platz zu lassen.
    Auf den ersten Seiten hatte ich leichte Schwierigkeiten in der Story anzukommen, das verlief sich aber nach wenigen Seiten.
    Mit viel Charme und Wortwitz kann die Autorin auch diesmal wieder überzeugen und die Geschichte um Anna und Ethan wirkt glaubwürdig und lebendig, genau wie die Hauptfigurenausarbeitung. Bei den Nebenfiguren blieben die Charaktere etwas blass, auch wenn ich sie mir durchaus vorstellen konnte.
    Ich mochte Anna auf Anhieb. Sie stellt Regeln auf, will sich daran halten, doch Ethan macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Gut, hier werden ziemlich viele Klischees bedient, die für mich aber zu einem Roman aus dem Romance-Genre unbedingt dazu gehören. Vielleicht könnte man bemängeln, dass der Handlunsstrang um Anna´s Ex ein wenig zu inszeniert wirkt, ganz sicher wirkt der eingebaute Twist in London in der Kanzlei etwas übertrieben, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt.
    Von Anfang an hält Ethan nicht hinter dem Berg, dass er sich von Anna angezogen fühlt. Das beide nur erotische Bettgymnastik im Sinn haben, ist da nicht verwunderlich. Schön, dass es trotz all der Liebelei noch ein bisschen Handlung gab. Er hat großartige Freunde und eine nette Schwester, und ich bin gespannt, ob wir in anderen Büchern vielleicht noch mal von ihnen lesen werden.
    Die Handlungsorte konnte ich mir ebenfalls vorstellen, blieben aber im allgemeinen blass, kein Wunder, der Fokus der Story liegt ja auf etwas anderem.

    Nicht falsch verstehen, ich mochte das Buch, hab es gern gelesen, auch wenn es mich nicht wirklich überraschen konnte. Ich mochte die beiden Protagonisten und auch die Nebenfiguren, ich mochte den Schreibstil und den Plot, allerdings kann das Buch mit anderen Romanen der Autorin nicht ganz mithalten, und ich hätte gern etwas mehr Story dafür weniger Erotik gehabt, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Es ist eine schöne Geschichte, die zauberhaft und auch romantisch war. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.

    Das Cover passt zu den Büchern von Louise Bay und ist ein netter Eye-Catcher.

    Fazit: schöne, erotische Liebesgeschichte. 4 Sterne.
    Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg Akram El-Bahay
    Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg (Buch)
    02.10.2019

    Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight

    Akram El-Bahay – Bücherkrieg

    Die Fabelwesen konnten erfolgreich aus Paramythia befreit werden und sind nun mit Kani, Nusar und Sam am „Tor des Himmels“ um den Rat von Thalia, den drei Hexen, einzuholen. Während Kani in die Geheimnisse der Vergangenheit eingeweiht wird, müssen Sam und Nusar zurück nach Mythia, um dort einen Krieg zu verhindern und das Buch der geheimen Namen von Layl zu stehlen. Doch der weiße König und seine Sahira Layl haben andere Pläne und der Krieg ist unausweichlich. Während Mythias Untergrund zum Kampf rüstet bleibt auch Nusar und Sam nicht unttätig und versuchen die Fabelwesen zu vereinen.
    Kani muss sich ihrer Vergangenheit und der Zukunft stellen, denn nur eine Sahira kann eine andere Sahira aufhalten.

    Nach „Bücherstadt“ und „Bücherkönig“ findet die Reihe um den Dieb Samir, der zur königlichen Garde wollte um sein altes Leben hinter sich zu lassen, nun sein Ende mit „Bücherkrieg“.
    Auch im dritten Teil der Fantasyreihe konnte der Autor mit seinen bildreichen, detaillierten und epischen Inszenierungen der Story sowie seinen zahlreichen fantastischen Wesen und den wunderbar beschriebenen Schauplätze punkten.
    Wer bereits Bücher von Akram El Bahay gelesen hat, weiß, dass der Autor alle Register in seinen Büchern zieht und die Story durch den flüssigen, modernen Schreibstil sowie der spannenden, fesselnden und vor allem mitreißenden Geschichte schnell zum Pageturner wird und wie jedes mal, konnte ich auch diesmal wieder das Buch kaum aus der Hand legen.
    Der Abschluß der Trilogie ist sehr viel düsterer durch den aufziehenden Krieg, die Atmosphäre ist fast schon erdrückend, jeder Krieg bringt leider Opfer, und so war ich schon traurig, dass wir uns von dem einen oder anderen liebgewonnen Charakter trennen mussten, was die Story an sich nur noch glaubhafter erscheinen ließ.
    Obwohl der Autor die beklemmende Fantasy-Geschichte immer wieder mit teils witzigen Dialogen auflockerte, war die Anspannung aller Beteiligten deutlich zu spüren. Auch hier wirken sämtliche Charaktere wieder lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
    Obwohl Kani eine der Hauptfiguren ist, ist sie in großen Abschnitten des Buches gar nicht so präsent, wie zum Beispiel Samir, der an allen Fronten zu kämpfen scheint. Trotzdem hat sie mit eine der wichtigsten Aufgaben und konnte mich auch hier wieder von sich überzeugen.
    Sam kämpft nicht nur Seite an Seite mit Nusar, versucht seinem Vater Vicente gerecht zu werden und liebt Kani von ganzen Herzen, sondern hat sich auch im Verlauf der Reihe sehr positiv entwickelt und jetzt zum Ende kann ich sagen, aus ihm ist ein richtig tapferer Mann geworden, der aus seinen Fehlern lernt und diese sogar nutzt, um ein besserer Mensch zu sein.
    Auch Nusar, der Asfur, der ehemals schwarze König, den man nun unter Bücherkönig kennt, hat mich wieder von sich überzeugen können. Er und besonders Shagyra sind mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen.

    Ich möchte nicht spoilern, aber das Ende hat mich ein klein wenig enttäuscht, und doch war es passend für die Geschichte gewählt. Wie in einem Krieg üblich, bekommt man nicht immer alles was man sich wünscht, und das hat mich traurig gemacht.

    Dennoch ist auch dieses Buch wieder eines meiner Highlights in diesem Jahr und die Reihe möchte ich allen Fantasyliebhabern empfehlen.
    Der Autor schafft es gekonnt Mythen und Märchen in einer wunderbaren Geschichte zu vereinen und mich in eine Welt voller Geheimnisse, Überraschungen und fremdartiger Wesen zu entführen, die so perfekt aufeinander abgestimmt ist, das selbst die „Bösen“ zu begeistern wissen.
    Auch diese Geschichte war wieder sehr kurzweilig und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überraschen, aber auch traurig machen können. Lesegenuss pur, auch wenn es nicht ganz an die ersten beiden Bände heranreicht, trotzdem ist „Bücherkrieg“ ein Highlight.

    Das Cover passt sehr schön zur Reihe, das Buch, welches am Anfang noch geschlossen ist, hat sich nun geöffnet.

    Fazit: Ein Fantasy-Epos endet wieder in einem Highlight. Knappe 5 Sterne.
    Fields, E: Pretty Venom Fields, E: Pretty Venom (Buch)
    30.09.2019

    handwerklich super, aber Callums Verhalten hat mich frustriert

    Ella Fields – Pretty Venom

    Renee will eigentlich nur eins: Ihren Frieden in der Schule, Liebesromane lesen und nähen. Doch der Sohn des Geschäftspartners ihres Dad macht sich ein Spaß daraus, Renee in nur jeder erdenklichen Situation über Jahre hinweg zu erniedrigen und auflaufen zu lassen. Sicherlich hat sein Hass etwas damit zu tun, dass die Eltern schon früh über eine arrangierte Hochzeit sprechen und Callum will ganz sicher nicht heiraten, strebt er doch eine Sportlerkarriere an. Immer wieder denkt er sich Gemeinheiten aus, die Renee irgendwann ignoriert.
    Je mehr Renee ihn ignoriert, desto interessierter ist er an ihr, bis die beiden tatsächlich irgendwann zusammen kommen, sich verlieben und heiraten, um dann gemeinsam nach Gray Springs aufs College zu gehen. Ab da fangen die Probleme erst richtig an, denn Callum ist der Sport scheinbar wichtiger als seine Ehefrau, die Hochzeit verheimlichen sie komplett und dann begeht Renee einen folgenschweren Fehler.
    Alles wieder auf Anfang? Callum hasst Renee. Gibt es noch eine Chance für sie beide?

    Nach „Suddenly Forbidden“ und „Bittersweet Always“ war ich richtig gespannt auf den dritten Teil der Gray Springs Reihe und leider muss ich sagen, ich bin sehr enttäuscht, nicht vom Handwerk sondern von Callum.
    Die Autorin schreibt großartig, ihr moderner, lockerer Erzählstil und die anschauliche Beschreibung von Land und Leute konnte auch diesmal wieder bei mir punkten, aber die Story selbst... ich kann gar nicht in Worte fassen, wie frustriert ich vom Verhalten der beiden Protagonisten war.
    Callum, den ich in den ersten beiden Bänden wirklich sehr gerne mochte, hat sich in diesem Band wie ein Scheusal benommen und das kann ich einfach nicht gutheißen. Zwischenzeitlich musste ich das Buch weg legen, weil er mich so aufgeregt hat. Ja, er war verletzt, von dem was Renee angeblich getan hat (übrigens hab ich keine Sekunde geglaubt, dass sie es wirklich getan hat), aber das rechtfertigt nicht so ein abgedroschenes, hinterhältiges und fieses Verhalten. Zumal er ja von Anfang an auf Renee rumgehackt, sie zutiefst gedemütigt und verletzt hat. So einem Flegel gehört ein paar hinter die Löffel und an Renees Stelle hätte ich schon lange das Weite gesucht, egal wie sehr ich ihn liebe.
    Aber... jede Medaille hat zwei Seiten, auch Renee hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, denn es gibt immer einen der macht und einer der es zulässt, in diesem Fall Renee. Ich konnte nicht nachvollziehen, warum so eine toughe junge Frau, mit Grips sich so dermaßen abfällig behandeln lässt, dass sie ihm willig zur Verfügung steht, sich erniedrigen lässt und sich selbst dann auch noch die Schuld an wirklich allem gibt. Unverständlich. Sie haut nicht mal ihrer WG-Partnerin eine rein oder sagt ein böses Wort, als diese ihrem Ehemann einen Blow Job verpasst? Hallo? Für mich war das wirklich wenig glaubwürdig und ich bin enttäuscht, frustriert und ja mich erschreckt auch so ein Verhalten. Warum in aller Welt muss sie sich das antun?
    Selbst die liebe Pippa, die ich ins Herz geschlossen habe, konnte das Ruder nicht mehr rumreißen. Bis zum Schluss konnte Callum keine Sympathiepunkte mehr sammeln, auch wenn er seinen Fehler einsieht und sich im Anschluss bemüht, aber ganz sicher hätte Renee ihn deutlich mehr zappeln lassen, wenn nicht sogar das Weite suchen müssen.

    Dennoch muss ich sagen, handwerklich hat die Autorin es absolut drauf und ich hoffe die nächste Story aus Gray Springs kann mich wieder so fesseln wie die beiden Vorgängerbände. Und ich betone gerne, dass die Story mit vielen Überraschungen aufwartet, dass die Charaktere lebendig und facettenreich beschrieben sind, dass die Handlungen zwar nachvollziehbar sind, ich aber nicht tolerieren kann, und wenn es tatsächlich so im realen Leben passiert, wäre ich wohl die erste, die Renee zur Seite steht und ihr rät, Callum in den Wind zu schießen und ihr einen Therapeuten zu verpassen. Hier habe ich zum ersten Mal gedacht, es muss nicht unbedingt ein Happy End in einer Lovestory geben.
    Es ist wie es ist, die Dynamik der Figuren wirken weitestgehend stimmig und das die Emotionen beim Leser hochkochen ist sicherlich ein gutes Zeichen, und zeigt, dass die Autorin etwas von ihrem Handwerk versteht und den Leser zu fesseln weiß. Von schön oder romantisch ist diese Geschichte allerdings weit entfernt. Dieses Frauenverachtende Bild ist einfach nur schrecklich. Ich hab nichts gegen ein paar Gemeinheiten oder Stolpersteine, aber Callum hat eindeutig eine Grenze überschritten.

    Egal, kann ich die Story empfehlen? Eingeschränkt. Als Ergänzung zu den beiden vorherigen Büchern, denke ich das die Story ein Muss ist. Auch wenn die Autorin in den vorherigen Bänden bereits auf sogenannte „Tabu“-Themen wie Depressionen, Fremdgehen, Suizid eingeht, setzt sie hier noch ein Schüppchen drauf. Man muss die Story nicht mögen, aber sie nimmt einen mit.

    Das Cover passt zur Reihe und gefällt mir gut, auch wenn es genretypisch ist.

    Fazit: Handwerklich super, aber die Handlung und das fiese Verhalten von Callum haben mich enttäuscht und frustriert. Knappe 3 Sterne.
    Geblendet Andreas Pflüger
    Geblendet (Buch)
    26.09.2019

    Auch der dritte Band um die blinde Agentin Aaron konnte mich absolut überzeugen

    Andreas Pflüger – Geblendet

    Jenny Aaron hat sich nach dem Angriff auf das sichere Haus, bei dem viele ihrer Freunde und Kollegen ums Leben gekommen sind, zurückgezogen. Im Dojo ihres Meisters Kishô meditiert sie und bereitet sich auf die Behandlung von Professer Reimer vor, der ihr das Augenlicht wieder geben soll.
    Während der Behandlung wird ihre Hilfe benötigt, denn Pavlik hat eine neue Spur, die in einer furchtbaren Tragödie endet.
    Angriffe auf die „Abteilung“ kamen immer wieder vor, sowohl aus der eigenen Regierung als auch von Feinden, aber wem kann Inan Demerci, die Abteilungsleiterin, noch vertrauen? Ein politisches Machtspiel beginnt und nicht nur das, eine geheimnisvolle Killerin scheint es auf Aaron abgesehen zu haben, doch warum? Kann Aaron sie besiegen, obwohl die Killerin jeden Schritt vorauszuahnen scheint?

    Ich kenne bereits die beiden Vorgängerbücher „Niemals“ und „Endgültig“ die mich beide beeindruckt haben.
    Der Schreibstil ist durch die vielen kurzen Sätze und die Zählungen sicherlich etwas merkwürdig, hat aber einen hohen Wiedererkennungswert und hat mich schon im ersten Buch nicht gestört.
    Andreas Pflüger konnte mich schon auf den ersten Seiten erneut fesseln, der Spannungsaufbau geschieht schleichend aber stetig, und bereits die ersten Kapitel lassen darauf schließen, dass Aaron es diesmal mit einer würdigen wie gefährlichen Gegnerin aufnehmen muss.
    Da ich die Vorgängerbände kenne, ist es wie nachhause kommen und ich hatte keine Probleme mir die Charaktere vorzustellen. Neutral betrachtet, wirkten die Hauptfigiguren in diesem Buch, wenn man die bereits erschienenen Bände nicht kennt, aber ein wenig blass. Kleinere Rückblenden gibt es zu den vergangenen Ereignissen, aber auch hier empfehle ich, die beiden Bücher „Niemals“ und „Endgültig“ zu kennen, um alles nachvollziehen zu können.
    Die Blinde Agentin Aaron steht und stand im Schatten ihres Vaters und durch einen Schusswechsel ist sie vor Jahren erblindet. Sie kämpft stets gegen sich selbst und hat nun die Chance, ihr Augenlicht wieder zu bekommen. Sie ist stolz und sie ist gefährlich, und doch unterliegt sie beim ersten Kampf mit der Auftragskillerin. Aaron ist von Natur aus sehr distanziert, obwohl sie ihren Freunden und Kollegen vertraut, will sie sich nicht abhängig machen und das führt dazu, dass sie Flemming, der in der Schlacht vor einigen Monaten schwer verwundet wurde, weg und vor den Kopf stösst. Durch die Lehren des Bushido besitzt Aaron eine hohe Wertvorstellung und kann sich selbst in der unmöglichsten Situation noch gut zurecht finden, weshalb ich diesen Band besonders geglückt finde. Mit dem Auftauchen der Sehkraft werden natürlich ihre anderen Sinne, auf die sie als Blinde selbstverständlich zugreift, abgeschwächt, was sie verwundbar macht. Sie muss allerdings nicht nur gegen eine Killerin, politischen Machenschaftschaften und ihrer Vergangenheit kämpfen, sondern auch gegen sich selbst und ihren Körper.
    Pavlik und seine Ehefrau Sandra sind ebenfalls wieder mit dabei. Ich mag den alten Brummbär und Scharfschützen sehr gerne. Man weiß genau, dass er und Aaron eine besondere Verbindung haben, die über Kollegschaft hinaus gehen.
    Auch Inan Demerci, die Abteilungsleiterin ist wieder mit dabei, und wirkt zum ersten mal etwas menschlich. Doch das ist kein Dauerzustand und schon bald ist die eiskalte Frau wieder zurück, die in einem Pool aus Macht und Intrigen mitmischt.
    Besonders gut hat mir auch der ruhige Flemming gefallen, der einfach da ist. Im letzten Buch hatte ich ja gedacht, dass er den Angriff nicht überleben wird, obwohl er mir schnell ans Herz gewachsen ist, umso erfreuter war ich, dass wir nun mehr über ihn erfahren konnten.
    Sämtliche Schauplätze des Thrillers sind gut ausgearbeitet, wirken bildhaft beschrieben, und auch wenn ich noch nie in Paris war, konnte ich mir die Stadt sehr gut vorstellen.
    Durch die vielen Perspektivwechsel und relativ kurzen Kapitel bleibt der Thriller kurzweilig und interessant.

    Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wäre es wohl das Ende: Nicht nur, dass es auch hier wieder zahlreiche Verluste gibt, so blieb doch das explosive Finale, auf das ich gehofft habe, aus. Für mich kamen die Widersacher viel zu glimpflich davon und das Finale wirkte im Vergleich zum restlichen Buch etwas lahm. Ja, es wurden so ziemlich alle Fragen beantwortet, ja im Grunde genommen ist die Story stimmig, und doch war ich etwas enttäuscht. Vielleicht entschließt sich der Autor doch noch ein weiteres Buch um Aaron und Co zu schreiben, ich würde es auf jeden Fall lesen.

    Trotz der kleinen Kritikpunkte habe ich mich super unterhalten gefühlt, kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen und die actionreiche, spannende und fesselnde Handlung hat mir oft eine Gänsehaut beschert. Besonders gelungen finde ich den verbalen Schlagabtausch und die teils sehr humorvollen Dialoge. Die Story wirkte zu jeder Zeit kurzweilig und interessant.

    Das Cover passt sehr gut zur Reihe, auch hier weist es es den Titel in Braille auf. Vielleicht steht das Gelb für das Sonnenlicht oder Licht allgemein, das im Roman einen große Rolle spielt.

    Fazit: Auch der dritte Band um die blinde Agentin Aaron konnte mich absolut überzeugen und war von der ersten Seite an spannend. Ein Thriller um Väter und ihre Töchter. 5 Sterne.
    Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee Annika Siems
    Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee (Buch)
    21.09.2019

    Mit diesem Buch kann man die Tiefsee leicht verständlich erforschen und ist für Kinder genauso interessant wie für Erwachsene

    Annika Siems/Wolfgang Dreyer – Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee

    Mit dem Forschungsschiff „Meteor“ geht der Leser auf Tauchgang in die Tiefsee. Alle paar hundert Meter wird ein kleiner Stop eingelegt und die Unterwasserwelt begutachtet, beschrieben und erklärt, sodass wir auf wundersame Kreaturen stoßen und viel über das Leben im Wasser lernen.
    Was sind Radioloaren? Ab wieviel Meter Tiefe kann man kein gelbes, rotes oder blaues Licht mehr erkennen? In welcher Tiefe lebt der Leuchtkalmar und was macht in so besonders? Oder warum haben einige Fische in der Tiefsee immer ihre Taschenlampe dabei?

    Diese und noch ganz viele andere Fragen werden in dem Buch von Annika Siems und Wolfgang Dreyer beantwortet.
    Das Buch ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet und ich muss sagen, es ist eines der besten und interessantesten Bücher, die ich in letzter Zeit für und mit Kinder gelesen habe.
    Die Aufmachung gleicht einem „Bilderbuch“, nur dass die Thematik hier breiter und eingehender gefächert ist. Auch als Erwachsener konnte ich, genau wie die Kleine, einiges neues Lernen und dazu gibt es sehr detaillierte und ansprechende Bilder, um die Inhalte leicht verständlich zu erklären.
    Egal ob vorlesen oder selber lesen, die Sätze sind kurz und einprägsam.
    Dazu kommen die von Annika Sims gemalten Bilder, die wohl von Ölgemälden abfotografiert wurden, die voller Details sind. Oftmals muss man länger hinschauen um zu sehen, welche Lebenwesen sich in den Unterwassergärten aufhalten.
    Ich kann sagen, dass hier der Geist und das Auge beides gefördert werden, und das Buch auch beim zweiten und dritten Mal lesen, immer noch was neues zu Tage fördert.
    Ein sehr schönes Buch, vor allem die Idee mit dem Tauchgang auf dem Forschungsschiff.
    Die Maße sind ein wenig unpraktisch, da das Buch groß, schwer und dadurch unhandlich ist.
    Ein Pluspunkt bekommt das Buch auch dafür, dass es klimaneutral produziert wurde und das das Preis-Leistungs-Verhältnis meiner Meinung nach passt.

    Fazit: Mit diesem Buch kann man die Tiefsee leicht verständlich erforschen und ist für Kinder genauso interessant wie für Erwachsene. 5 Sterne.
    Cold Storage - Es tötet Cold Storage - Es tötet (Buch)
    10.09.2019

    Hochinteressante Thematik teils aber arg langweilig umgesetzt

    David Koepp - Cold Storage, Es tötet

    Dezember 1987: In einem kleinem Dorf in Australien sind alle Bewohner auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Schuld daran ist ein Pilz namens Cordyceps Novus, der sich rasant vermehrt und seinen Wirt innerhalb von Minuten in Besitz nimmt und tötet. Selbst das Bergungsteam überlebt nicht komplett und ihnen bleibt nichts anderes übrig, als das Dorf niederzubrennen und eine winzige Probe zu sichern um diese zu erforschen.
    März 2019: 32 Jahre später wurde die hochgefährliche Probe "vergessen" und anstelle des gut gesicherten Gefahrgutlagers der Regierung befindet sich auf dem Gelände nun ein stinknormales Lager mit Containereinheiten. Als die Nachtschicht Naomi und Teacake plötzlich einem seltsamen Piepen auf dem Grund gehen, müssen sie feststellen, dass das Geheimnis so einige Geheimnisse auf Lager hat, unter anderem versteckte Stockwerke. Doch mit dem Piepen fängt der Alptraum erst richtig an...

    David Koepp ist Drehbuchautor, aus seiner Feder sind einige Mission Impossible Filme oder Jurassic Park, die an Spannung ja kaum zu überbieten sind, vielleicht ist es gut, dass ich dazu nie die Bücher gelesen habe.
    Bei Cold Storage handelt es sich um einen Thriller, der eigentlich schon ein wenig in den Horrorbereich fällt. Der Plot ist genial, ein Pilz, der immer weiter mutiert und mit jeder Mutation tödlicher und intelligenter wird. Ein Biogefahrstoff der als Waffe unmöglich zu kontrollieren wäre, weshalb man ihn tief unter die Erde weg sperrt.
    Die Leseprobe hat mir gut gefallen, die relativ zügig ein komplexes Bild von dem Thriller gibt. Die Ereignisse in der Vergangenheit sind zwar etwas distanziert aber dennoch spannend beschrieben, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte. Interessant fand ich, dass sogar der totbringende Pilz zu Wort kommt und wir seine "Motivation" beziehungsweise die Mutation hautnah miterleben können. Mal abgesehen von den vielen Fachbegriffen, die insgesamt in die Story einfließen, fand ich die ersten Beschreibungen schon sehr erschreckend und interssant, wie er innerhalb von Minuten den Wirtskörper übernimmt und dadurch die Psyche und das Denken des Wirts beeinflusst, aber das verlief sich im weiteren Fortgang der Story und tatsächlich empfand ich es irgendwann als störend.
    Ich bin etwas enttäuscht, dass die Spannung so rapide nach dem Zeitsprung in die Gegenwart abgefallen ist. Obwohl ich mir gerne ein ausführliches Bild der Protagonisten mache, waren mir die überlangen Beschreibungen zu Griffin, Teacake, Naomi und Co viel zu lang. Mir hätte es genauso wie im Prolog gereicht, eine kurze, lebendige Beschreibung der Figuren zu bekommen.
    Hero ist Wissenschaftlerin und damit beauftragt im Dezember 1987 den Pilz zu untersuchen und eine Probe zu nehmen. Sie soll die Gefahr für die Gesellschaft bestimmen. Ihr fühlte ich mich noch am nächsten im ganzen Buch.
    Naomi blieb trotz diverser Beschreibungen für mich einfach nicht greifbar, ich kann nicht mal sagen, dass sie mir sympathisch war, weil sie, trotz das sie ebenfalls im Fokus stand, einfach nicht fassbar war. Da half auch die seitenlangen Beschreibungen zu Charakter und Person nicht.
    Gleiches gilt für Teacake, der mir mit seinen ach-so-coolen Sprüchen oft auf den Nerv gefallen ist, auch wenn er das Herz am rechten Fleck hat. Das Gequatsche sollte sicherlich die beklemmende Atmosphäre auflockern und der Story ein wenig Würze verleihen, mich hat es leider nur irgendwann gelangweilt.
    Nun gut, es ist wie es ist, und mich hat der Thriller leider immer mehr verloren, obwohl das Thema interessant war, sodass ich am Ende regelrecht froh war, das Buch endlich zu beenden, obwohl ich sagen muss, dass das Finale wiederum einigermaßen an Spannung wieder aufholte.
    Der Erzählstil ist sehr distanziert, wirkt wenig lebendig und ich hatte während des Lesens oft das Gefühl, dass die Story nicht ganz rund ist. Vielleicht spielt hier herein, dass der Autor normalerweise Drehbücher schreibt. Immer wieder hab ich zurück geblättert, um Passagen noch mal zu lesen. Ich empfand die Story teils langweilig, teils holprig, was ich sehr schade finde, denn es gab so viel Potenzial.
    Es muss aber auch gesagt werden, dass der Thriller sehr gut recherchiert ist, es viele Fachbegriffe gibt, die für den Leser der sich nicht mit der Materie auskennt, dennoch verständlich in die Story mit eingeflochten wurde.

    Kann ich das Buch empfehlen? Eingeschränkt! Thrillerleser die eine gute Portion Horror mögen, werden an dem Buch ihre Freude haben. Leser, die auf wissenschaftliche Beschreibungen viel Wert legen, haben sicherlich ebenfalls viel Freude damit.
    Ich persönlich hoffe, dass das Buch irgendwann verfilmt wird, denn wie gesagt, Potenzial ist vorhanden nur leider irgendwie nicht spannend genug umgesetzt worden.

    Das Cover mit dem giftgrünen Fleck fand ich sehr angenehm.

    Fazit: Hochinteressante Thematik teils aber arg langweilig umgesetzt. Knappe 3 Sterne.
    Marc Raabe: Zimmer 19 Marc Raabe: Zimmer 19 (MP3)
    07.09.2019

    Ein sehr spannender Thriller

    Marc Raabe – Zimmer 19

    Als der Eröffnungsfilm auf der Berlinale gezeigt wird, ist der Bürgermeister Otto Keller erschüttert. In dem Video wird gezeigt, wie seine Tochter vergewaltiget und ermordet wird. Ein grausamer Scherz? Oder vielleicht doch Realität? Er und seine Tochter haben sich nie gut verstanden und sie hat auch schon Gewaltvideos gedreht. Vorsichtshalber soll Tom Babylon ermitteln und herausfinden, wo sich Sinje Keller aufhält. Noch während der Ermittlungsarbeiten verschwindet die Tochter von Toms Kollegen Jo. Doch warum und wo liegt die Verbindung? Das herauszufinden ist Toms oberste Aufgabe, denn es drohen weitere Kindesentführungen. Ihm zur Seite wird auch diesmal wieder die Psychologin Sita Johanns gestellt, die Paralellen zu ihrer Vergangenheit findet. Zufall? Oder sind die Täter von damals auch die Täter von heute? Und was ist deren Motiv? Wird Sita über ihren Schatten springen können?

    Ich kenne bereits „Schlüssel 17“, den direkten Vorgänger um den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns von Marc Raabe.
    Dieser Thriller kann eigenständig gelesen werden, auch wenn es Querverweise zum letzten Fall gibt und es leichter zu verstehen wäre, wenn man den Vorgänger kennt, es gibt jedoch einige Rückblicke.
    Auch hier schafft der Autor mich innerhalb kürzester Zeit mit seiner durchgängig spannenden, fesselnden und komplexen Story mitzureißen, sodass ich das Buch/Hörbuch verschlungen habe.
    Ich habe das Hörbuch gelesen von Sascha Rotermund sowie das Ebook parallel gelesen bzw. gehört, da die Lesung gekürzt war.

    Buch:
    Der Schreibstil ist flüssig und modern, sodass ich mich gut in die Geschichte fallen lassen konnte, die schnell zu einem Pageturner wird.
    Marc Raabe konnte erneut mit seiner Figurenausarbeitung punkten, die lebendig und facettenreich dargestellt wurden.
    Tom Babylon beugt hin und wieder das Gesetz, nicht zuletzt weil er in seiner Jugend selbst etwas schreckliches erlebt hat und sein Freund Bene ein Zuhälter und Clubbesitzer ist. Die beiden stehen sich nicht mehr so nah wie früher, aber trotzdem ist die Verbundenheit zwischen den beiden spürbar. Wie wir bereits aus dem ersten Fall wissen, sieht Tom seine kleine Schwester Viola, die in ihrer Kindheit verschwunden und wahrscheinlich ermordet worden ist, stets bei sich und sie erteilt ihm Ratschläge. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Schwester noch lebt, aber das wird in diesem Buch nicht geklärt. Tom ist gerade Vater geworden, es krieselt ein kleines bisschen mit seiner Lebensgefährtin aber dafür läuft es recht gut in seinem Job, mit den Kollegen versteht er sich, auch wenn sein direkter Vorgesetzter nicht immer leicht handzuhaben ist.
    Im letzten Band stand die Vergangenheit von Tom im Fokus, diesmal erfahren wir mehr über Sita und was sie als Jugendliche durchmachen musste. Ohne zu viel zu erzählen, hat mich ihre Vergangenheit sogar einen Touch mehr berühren können, als seinerzeit Tom, da sie es nicht leicht hat. In der Gegenwart ist Sita eine schlagfertige, toughe Psychologin, die das Herz am rechten Fleck hat, jedoch auch durchgreifen kann, wenn es nötig ist.

    Die Spannung wird schnell aufgebaut und wird durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Die Geschichte ist in mehren Handlungssträngen aufgeteilt, dazu kommen die verschiedenen Zeitebenen, die gekonnt in die Geschichte eingebaut wurden und somit durch die kleineren Cliffhanger innerhalb der Story den Leser neugierig blieben ließ. Neben ein paar Sackgassen, unvorhersehbaren Wendungen und vielen Irrwegen gab es kleine Hinweise für den aufmerksamen Leser, wie das Finale wohl aussehen könnte. Doch es kommt anders als gedacht, und da dieser Fall in sich abgeschlossen, die Grundgeschichte aber offen bleibt, freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die sicherlich spekakulär werden wird. Auch diesmal schafft es der Autor die Geschichte realistisch und glaubhaft darzustellen, den Leser mit in eine Welt von Gefahr und Gewalt mitzunehmen, ohne dass das Blut übertrieben nach allen Seiten spritzt. Die bedrückende und düstere Atmosphäre wird schnell aufgebaut, wirkt noch deutlich nach bei dem, was der Autor der Fantasie des Lesers überlässt.
    Für mich war es ein sehr gelungener Thriller, mit einer der Besten, die ich dieses Jahr gelesen oder gehört habe.

    Das Hörbuch
    Bei der Lesung handelt es sich um die gekürzte Fassung aus dem HörbucHHamburg Verlag mit ca 684 Minuten auf zwei MP3 CDs aufgeteilt. Sascha Rotermund, den ich bereits aus Film/Fernsehen und von anderen Hörbüchern kenne, hat mich wieder einmal mit seiner Stimme sofort abholen können. Er liest den Thriller mitreißend, gibt den verschiedenen Charakteren winzige Eigenheiten in Klangfarbe und Nuancen, was das Hörbuch zu einem Erlebnis macht. Mir gefällt, wie er stimmlich die Stimmung des Hörbuchs anheizt und das er sofort die Spannung aufbauen kann.
    Die kurzen Tracks von wenigen Minuten eignen sich perfekt für den Wiedereinstieg.

    Ich kann beide Varianten empfehlen, wenn die Möglichkeit allerdings besteht, würde ich das ungekürzte Hörbuch vorziehen, da Sascha Rotermund mich von der ersten Minute an absolut überzeugen konnte. An dieser Stelle gibt es eine Empfehlung für beide Varianten.

    Das Cover ähnelt an seiner Schlichtheit an „Schlüssel 17“ nur das es diesmal rot ist und sich auf dem Cover eine Feder befindet, die mit dem eigentlichen Fall nichts zu tun hat, allerdings mit Viola´s Vergangenheit.

    Fazit: Tom Babylon und Sita Johanns haben die Schrecken der Vergangenheit aufgedeckt um die Geheimnisse der Gegenwart zu lösen. Ein sehr spannender Thriller. 5 Sterne.
    Zimmer 19 Zimmer 19 (Buch)
    07.09.2019

    Ein sehr spannender Thriller

    Marc Raabe – Zimmer 19

    Als der Eröffnungsfilm auf der Berlinale gezeigt wird, ist der Bürgermeister Otto Keller erschüttert. In dem Video wird gezeigt, wie seine Tochter vergewaltiget und ermordet wird. Ein grausamer Scherz? Oder vielleicht doch Realität? Er und seine Tochter haben sich nie gut verstanden und sie hat auch schon Gewaltvideos gedreht. Vorsichtshalber soll Tom Babylon ermitteln und herausfinden, wo sich Sinje Keller aufhält. Noch während der Ermittlungsarbeiten verschwindet die Tochter von Toms Kollegen Jo. Doch warum und wo liegt die Verbindung? Das herauszufinden ist Toms oberste Aufgabe, denn es drohen weitere Kindesentführungen. Ihm zur Seite wird auch diesmal wieder die Psychologin Sita Johanns gestellt, die Paralellen zu ihrer Vergangenheit findet. Zufall? Oder sind die Täter von damals auch die Täter von heute? Und was ist deren Motiv? Wird Sita über ihren Schatten springen können?

    Ich kenne bereits „Schlüssel 17“, den direkten Vorgänger um den LKA-Ermittler Tom Babylon und die Psychologin Sita Johanns von Marc Raabe.
    Dieser Thriller kann eigenständig gelesen werden, auch wenn es Querverweise zum letzten Fall gibt und es leichter zu verstehen wäre, wenn man den Vorgänger kennt, es gibt jedoch einige Rückblicke.
    Auch hier schafft der Autor mich innerhalb kürzester Zeit mit seiner durchgängig spannenden, fesselnden und komplexen Story mitzureißen, sodass ich das Buch/Hörbuch verschlungen habe.
    Ich habe das Hörbuch gelesen von Sascha Rotermund sowie das Ebook parallel gelesen bzw. gehört, da die Lesung gekürzt war.

    Buch:
    Der Schreibstil ist flüssig und modern, sodass ich mich gut in die Geschichte fallen lassen konnte, die schnell zu einem Pageturner wird.
    Marc Raabe konnte erneut mit seiner Figurenausarbeitung punkten, die lebendig und facettenreich dargestellt wurden.
    Tom Babylon beugt hin und wieder das Gesetz, nicht zuletzt weil er in seiner Jugend selbst etwas schreckliches erlebt hat und sein Freund Bene ein Zuhälter und Clubbesitzer ist. Die beiden stehen sich nicht mehr so nah wie früher, aber trotzdem ist die Verbundenheit zwischen den beiden spürbar. Wie wir bereits aus dem ersten Fall wissen, sieht Tom seine kleine Schwester Viola, die in ihrer Kindheit verschwunden und wahrscheinlich ermordet worden ist, stets bei sich und sie erteilt ihm Ratschläge. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass die Schwester noch lebt, aber das wird in diesem Buch nicht geklärt. Tom ist gerade Vater geworden, es krieselt ein kleines bisschen mit seiner Lebensgefährtin aber dafür läuft es recht gut in seinem Job, mit den Kollegen versteht er sich, auch wenn sein direkter Vorgesetzter nicht immer leicht handzuhaben ist.
    Im letzten Band stand die Vergangenheit von Tom im Fokus, diesmal erfahren wir mehr über Sita und was sie als Jugendliche durchmachen musste. Ohne zu viel zu erzählen, hat mich ihre Vergangenheit sogar einen Touch mehr berühren können, als seinerzeit Tom, da sie es nicht leicht hat. In der Gegenwart ist Sita eine schlagfertige, toughe Psychologin, die das Herz am rechten Fleck hat, jedoch auch durchgreifen kann, wenn es nötig ist.

    Die Spannung wird schnell aufgebaut und wird durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Die Geschichte ist in mehren Handlungssträngen aufgeteilt, dazu kommen die verschiedenen Zeitebenen, die gekonnt in die Geschichte eingebaut wurden und somit durch die kleineren Cliffhanger innerhalb der Story den Leser neugierig blieben ließ. Neben ein paar Sackgassen, unvorhersehbaren Wendungen und vielen Irrwegen gab es kleine Hinweise für den aufmerksamen Leser, wie das Finale wohl aussehen könnte. Doch es kommt anders als gedacht, und da dieser Fall in sich abgeschlossen, die Grundgeschichte aber offen bleibt, freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die sicherlich spekakulär werden wird. Auch diesmal schafft es der Autor die Geschichte realistisch und glaubhaft darzustellen, den Leser mit in eine Welt von Gefahr und Gewalt mitzunehmen, ohne dass das Blut übertrieben nach allen Seiten spritzt. Die bedrückende und düstere Atmosphäre wird schnell aufgebaut, wirkt noch deutlich nach bei dem, was der Autor der Fantasie des Lesers überlässt.
    Für mich war es ein sehr gelungener Thriller, mit einer der Besten, die ich dieses Jahr gelesen oder gehört habe.

    Das Hörbuch
    Bei der Lesung handelt es sich um die gekürzte Fassung aus dem HörbucHHamburg Verlag mit ca 684 Minuten auf zwei MP3 CDs aufgeteilt. Sascha Rotermund, den ich bereits aus Film/Fernsehen und von anderen Hörbüchern kenne, hat mich wieder einmal mit seiner Stimme sofort abholen können. Er liest den Thriller mitreißend, gibt den verschiedenen Charakteren winzige Eigenheiten in Klangfarbe und Nuancen, was das Hörbuch zu einem Erlebnis macht. Mir gefällt, wie er stimmlich die Stimmung des Hörbuchs anheizt und das er sofort die Spannung aufbauen kann.
    Die kurzen Tracks von wenigen Minuten eignen sich perfekt für den Wiedereinstieg.

    Ich kann beide Varianten empfehlen, wenn die Möglichkeit allerdings besteht, würde ich das ungekürzte Hörbuch vorziehen, da Sascha Rotermund mich von der ersten Minute an absolut überzeugen konnte. An dieser Stelle gibt es eine Empfehlung für beide Varianten.

    Das Cover ähnelt an seiner Schlichtheit an „Schlüssel 17“ nur das es diesmal rot ist und sich auf dem Cover eine Feder befindet, die mit dem eigentlichen Fall nichts zu tun hat, allerdings mit Viola´s Vergangenheit.

    Fazit: Tom Babylon und Sita Johanns haben die Schrecken der Vergangenheit aufgedeckt um die Geheimnisse der Gegenwart zu lösen. Ein sehr spannender Thriller. 5 Sterne.
    Messer Messer (Buch)
    03.09.2019

    einerseits ist der Plot sehr interessant, andererseits gibt es immer wieder zähe Abschnitte

    Jo Nesbo – Messer

    Rakel kann ihrem Ehemann dem erfolgreichen Ermittler Harry Hole nicht verzeihen, dass er sie betrogen hat und wirft ihn aus dem gemeinsamen Haus und dem gemeinsamen Leben. Von Selbstvorwürfen geplagt entscheidet sich Harry erneut für den Alkohol und verbringt seine Tage und Nächte damit, sich selbst zu betäuben und der Realität zu entfliehen, was nicht nur dazu führt, dass er degradiert wird sondern auch noch vom Polizeidienst ausgeschlossen wird, weil er kein Alibi für den Mord an Rakel hat, die grausam ermordet wurde.
    Ausserdem ist „Der Verlobte“ wieder auf freiem Fuß und scheint wieder aktiv zu sein. Der Vergewaltiger der immer noch „seine“ Frauen schwängert geht brutal vor und selbst als sich eines der Opfer an die Polizei wendet, muss sie erfahren, dass sie nicht ernst genommen wird.
    Wird Harry Hole sein Leben soweit auf die Reihe bekommen, dass er Rakels Mörder fassen und auch den Senior Svein Finne wieder zur Strecke bringen kann? Ist es nicht naheliegend, dass der Vergewaltiger, der Rache für seine Inhaftierung vor über 20 Jahren geschworen hat, der Täter ist? Doch Harry hat viele Mörder und Täter hinter Gittern gebracht, kann es so einfach sein? Wird Harry an seinem persönlichsten Fall zu Grunde gehen?

    Ich kenne den direkten Vorgänger und obwohl auch „Durst“ enorme Längen hatte, war ich auf die Fortsetzung gespannt.
    Eins kann ich über die Bücher von Jo Nesbo auf jeden Fall sagen, obwohl der Plot durchweg interessant ist, mußte ich immer wieder längere Pausen machen, da mich die intensive, beklemmende Atmosphäre total runter gezogen hat und ja, auch Gänsehaut und Angstgefühle machten sich bei mir bemerkbar.
    Der Thriller ist sehr komplex durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die am Ende mehr oder weniger zusammentreffen. Oft gibt es Sackgassen und Irrwege und der Autor bereitet uns viele überraschende Wendungen, und die wenigsten davon sind erfreulich. „Mal eben“ kann man diesen Thriller sicherlich nicht lesen, der eine durchgängige Grundspannung zu bieten hat, aber durchaus auch mitunter extrem langatmig werden konnte, was nicht zuletzt am desolaten Zustand von Harry Hole lag, der über viele, viele und noch mehr Seiten seinen depressiven, kaputten und alkoholisierten Zustand auslebt.
    Die Charaktere wirken größtenteils lebendig und glaubhaft ausgearbeitet. Gerade Harry machte es mir sehr schwer ihm nahe zu kommen. Ich kann nicht behaupten, dass er mir sympathisch ist, im Gegenteil, in einem realen Leben würden sich unsere Wege nicht kreuzen und ich würde einen riesigen Bogen um ihn machen. Alkohol ist keine Entschuldigung für fremd gehen, eine Therapie muss man schon wollen und wie jemand so besoffenen und kaputt im Polizeidienst überstehen will, ist mir schleierhaft. Fiktiv hin oder her, es ist ein Thriller und obwohl Harry bei mir keine Sympathiepunkte sammeln konnte, muss ich dennoch sagen, dass er zur Geschichte sehr gut passt. Der geniale Ermittler ist erstaunlich dumm, wenn es um seine eigenen Belange geht, aber wie sollte er auch im Suff einen klaren Kopf bekommen und sich um die komplexen Fälle kümmern? Seine „Genialität“ führt dazu, dass auf einigen durchaus interessanten Nebenfiguren ein schlechtes Licht fällt und sie als unfähig dargestellt werden, was ich persönlich ungerechtfertigt und schade finde.
    Rakel habe ich als eine angenehme Person erleben können, auch wenn der extreme Mord an ihr viele Fragen aufwirft habe ich zu keiner Zeit geglaubt, dass tatsächlich der Ehemann der Täter war, auch wenn der Autor mit geschickt platzierten Indizien dafür sorgen wollte, dass wir ihn verdächtigen. Das macht einen Teil der Spannung aus.
    Wäre da noch „Der Verlobte“ der mich mit seinen Taten ungemein schockiert hat. Was für eine kranke, abscheuliche und wiederwärtige Psyche sich der Autor hier für ihn ausgedacht hat, ist unfassbar, und macht mir ehrlich gesagt auch Angst. Svein Finne, ein Senior, der sich eigentlich um seinen Lebensabend kümmern sollte ist ein grausamer, verachtenswerter Täter den es hoffentlich so im realen Leben nicht gibt. Hier stellten sich mir oft die Nackenhaare auf.

    Obwohl ich sehr gerne Thriller lese, muss ich sagen, dass mich dieser hier schon an die Grenzen gebracht hat, zum einen wegen der Brutalität und zum anderen aber auch, wegen der beklemmenden, fast schon erstickenden Atmosphäre. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mal einen Thriller aus dieser Reihe in die Hand nehmen werde und dieser hier, lässt mich total zwiegespalten zurück.

    Pluspunkte sind sicherlich die ausführlichen bildhaften Beschreibungen von Land, Leute und Story und es ist wirklich meisterlich, wie die Stimmung hier eingefangen und auf den Leser transportiert wird, aber es gibt eben auch die Abschnitte, die zäh und langatmig sind, die mich zum „Buch zur Seite legen“ praktisch gezwungen haben.

    Das Cover mit dem großen M finde ich sehr gut gelungen, obwohl der Titel den Inhalt wiederspiegelt, tut es das Cover selbst aber nicht.

    Fazit: Ich bin zwiegespalten, einerseits ist der Plot sehr interessant, andererseits gibt es immer wieder zähe Abschnitte in denen mich Harry Hole aufgrund seiner psychischen Verfassung runter gezogen hat. 3,5 Sterne.
    The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld (Buch)
    03.09.2019

    ein mitreißender Jugendthriller

    Colleen Oakes – The black Coats... Denn wir vergeben keine Schuld

    Thea hat ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude verloren seit ihre Cousine Nathalie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Es gibt sogar einen Verdächtigen, doch der wird mangels Beweise gar nicht erst angeklagt.
    Die mittelmäßige aber sehr sportbegabte Schülerin ist mehr als nur erstaunt, als sie eines Tages aufgefordert wird sich bei Madame Corday einzufinden. Wie sich herausstellt sind „Die Black Coats“ eine Gruppe von Frauen, die Gewalt an Frauen bestrafen. Ist das die Chance Gerechtigkeit für ihre Cousine einzufordern, die nach und nach von der Gesellschaft und vom Rechtssystem vergessen wird?
    Nixon ist die Präsidentin des Teams Banner, in dem nicht nur Thea sondern auch ihre Erz“feindin“ Mirabelle zu Höchstleistungen angespornt werden.
    Doch ausgerechnet jetzt läuft Thea Drew Porter über den Weg, einen Mitschüler, in den sie sich verliebt und vor dem sie ihr Leben bei den Black Coats verheimlichen muss.
    Alles scheint nach Plan zu laufen... bis jemand lang gehütete Geheimnisse aufdeckt und plötzlich weiß Thea nicht mehr wem sie vertrauen kann...

    Ich war sehr neugierig auf diesen Jugendroman mit Thrillerelementen, da mir die Leseprobe ausgesprochen gut gefallen hat und ich muss sagen, dass meine Erwartungen sogar noch übertroffen wurden.
    Der Erzählstil der Autorin ist modern und flüssig, driftet aber nicht zu sehr ins Teenie-mäßige ab, wofür ich sehr dankbar bin. Schnell wird das Buch zum Pageturner und die knappen 400 Seiten lassen sich aufgrund der angenehmen Spannung, der mitreißenden und fesselnden Story und nicht zuletzt wegen der gutplatzierten und ausgearbeiteten Dialoge, gar nicht erst zur Seite legen.
    Die Charaktere wirken lebendig, facettenreich und sehr gut ausgearbeitet. Was mir besonders gut gefällt ist, dass nicht immer klar ersichtlich ist, wer hier Freund oder Feind ist, was die Spannung des Buches noch erhöht.
    Thea ist am Anfang sehr distanziert. Ihre düstere Stimmung war nachvollziehbar und die vielen Rückblicke in die Vergangenheit, haben nach und nach die Beziehung zu ihrer Cousine offenbart. Nachdem sie das Aufnahmeritual überstanden hat wird sie in ein kleines Team geworfen: jedes Mädchen war direkt oder indirekt von einer Gewalttat betroffen, von denen wir im Laufe der Geschichte erfahren. Hier entwickelt sich aus der anfänglich sehr zurückhaltenden und stillen Thea eine richtige Kämpfernatur und Anführerin, die glaubhaft verkörpert wurde. Das sie sich Hals-über-Kopf in Drew verliebt war in großen Teilen nachvollziehbar, wenn auch dieser Teil der Story etwas geschwächelt hat. Aber es war mir auch recht, dass der Fokus nicht so auf die Liebesgeschichte sondern auf den Schwerpunkt Rache/Gerechtigkeit gerichtet wurde.
    Besonders gut gefallen hat mir die stille Bea mit einem herausragenden Talent, was der ganzen Story eine etwas fantastische Note gegeben hat, aber auch Mirabelle, die am Anfang unnahbar, zickig und rachsüchtig war, sich im Fortgang der Geschichte zu einer tollen Freundin gemausert hat.
    Auch wenn die „Black Coats“ ein Gruppe aus gerechtigkeitfordernden Frauen gewesen ist, gibt es doch die Ausnahme: Sahil, ein Kämpfer, der das Team Banner unterstützt, der aber darauf trainiert worden ist, alle Befehle der Präsidentinnen auszuführen. Eine interessante Figur und ich hätte sehr gerne mehr über ihn erfahren. Aber vielleicht entscheidet sich die Autorin eine Fortsetzung zu schreiben.

    Der Gedanke, der hinter den Black Coats steckt, ist nachvollziehbar, auch wenn Gerechtigkeit und Rache nicht die selbe Seite einer Münze sind. Ich kann verstehen, was die Gründerinnen dazu motiviert haben und auch ich bin darüber erschüttert, wieviele Gewalttaten nicht angezeigt werden oder die Täter nur einen Klaps auf die Finger bekommen, gerade wenn Geld eine Rolle spielt. Dennoch ist der Autorin hier sehr gut gelungen, die schmale Grenze zwisschen Rache und Gerechtigkeit darzustellen und eine durchweg interessante, spannend, fesselnde und vor allem auch emotionale Story daraus zu machen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.
    Die Autorin verzichtet auf übertriebene Gewaltdarstellung, auch wenn diese angedeutet und der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden, was ich ebenfalls sehr angenehm finde.

    Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wären es die Sprünge in der Zeit, die nicht immer gleich erstichtlich sind. Das Buch liest sich, als würde es um Tage gehen, aber letztendlich passieren die Ereignisse über einen Zeitraum von mehreren Monaten.
    Ebenfalls hätte ich gut gefunden, noch ein wenig mehr über die „Black Coats“ und ihre Mitglieder zu erfahren, da diese außer vielleicht Nixon, die Präsidentin von Team Banner, doch recht blass blieben. Aber das ist wirklich kritisieren auf hohem Niveau, denn die Geschichte war rundherum stimmig und hat sich super lesen lassen.
    Mich konnte die Story überzeugen und an dieser Stelle möchte ich sie auch gerne weiterempfehlen.,

    Das Cover ist schlicht, schwarz mit vier weiblichen Gesichtern darauf. Warum ausgerechnet vier? Keine Ahnung, denn es gibt nur zwei Gründerinnen und das Team Banner besteht aus fünf Mitgliedern, von daher, find ich das Cover etwas willkürlich gewählt. Aber wichtig ist ja, dass es mich trotzdem angesprochen hat.

    Fazit: ein mitreißender Jugendthriller der Thea erst sehr spät erkennen lässt, dass Gerechtigkeit und Rache nicht das Gleiche ist. Knappe 5 Sterne.
    Lotus House - Stille Sünden Lotus House - Stille Sünden (Buch)
    28.08.2019

    Der Teil der die Themen Suizid, PTBS und Selbstverletzung fokussiert hat mir gut gefallen,von der erotischen Seite fand ich es furchtbar und übertrieben

    Audrey Carlan – Lotus House, Stille Sünden

    Honor kann den Verlust ihres Zwillingsbruders nicht überwinden, schon nimmt sie nichts mehr wahr, ihr Leben gehört ihr nicht selbst und sie verliert nahezu jeden Lebenswillen. Immer wieder taucht sie in ihrer größten Not bei Sean, dem festen Freund ihres verstorbenen Zwillings auf, der ihr Leid nicht mehr mit ansehen kann und sie zu der Therapeutin Dr. Hart schickt. In Monet findet sie einen Coach für ihr Leben, doch als sie im Lotus House auf den lebenslustigen Nicholas trifft, der überhaupt kein Geheimnis daraus macht, dass er in Honor „seine“ Frau gefunden hat, scheint das Leben plötzlich leichter zu werden.
    Doch solange Honor unter den physischen und psychischen Attacken ihrer Familie leidet, kann sie nicht genesen und als ihr alles zu viel wird, muss sie ihr Leben überdenken, denn beim nächsten Mal könnte es zu spät sein.

    Obwohl ich aus der „Lotus House“-Reihe nur wenige Bücher bisher gut fand, ist es trotzdem irgendwie eine Sucht und ich greife immer wieder dazu, nur um aufs neue enttäuscht zu werden.
    Gerade bei so einem heiklen Thema wie Selbstverletzung, Selbstaufgabe, posttraumatische Belastungsstörungen und Suizid schafft die Autorin auch diesmal nicht, mich vollends zu überzeugen, obwohl ich sagen muss, dass es trotz allem für mich der interessanteste und beste Band der Reihe ist, und das soll schon was heißen.
    Der Erzählstil ist wie nicht anders zu erwarten, locker und modern, weshalb sich die Geschichte gut lesen lässt. Die Kapitel sind nicht allzu lang, jedes Kapitel erklärt eine Yogastellung oder erzählt etwas über die verschiedenen Chakren des Körpers. Gut gemacht, bringt mich dem Yoga auch etwas näher, aber das fand ich bereits in den Vorgängerbänden gut.
    Die Charaktere wirken hier annähernd lebendig und realitätsnah ausgearbeitet, was mich positiv stimmt, auch wenn sie nicht immer nachvollziehbar handeln.
    Honor verletzt sich selbst, nach dem Tod ihres Bruders, wenn der Leidensdruck so groß wird und um „sich selbst zu spüren“. Das ist ein ernstes Thema, und in einigen Ansätzen auch gut eingefangen. Zusätzlich muss sie sich der Familie unterordnen und gerade ihre Mutter misshandelt sie und nutzt sie für Prestige-Zwecke aus. Honor selbst ist reich, bekommt aber weder Anerkennung noch Liebe von ihrer Familie, weswegen sie sich an jede Freundlichkeit klammert und im Irrglauben ist, sie wäre nichts wert. Als Nicholas sie umgarnt und damit auch Grace, seine Schwester, beschließt in Honor ihre beste Freundin zu sehen, lockert das die Story und vor allem Honors Gemüt recht schnell auf.
    Nicholas ist ein sympathischer, dominanter und sehr fordernder Mann der mit sexuellen Floskeln nur um sich wirft und neben einem Boxstudio auch noch Yogastunden im Lotus House gibt. Er liebt seine Familie, seine Großfamilie liebt ihn, er befolgt eiserne Regeln, zum Beispiel das er seine Kundinnen nicht datet. Soweit so gut, allerdings weiß er beim Anblick von Honor sofort, dass es „seine“ Frau ist und geht dementsprechend forsch an sie heran, obwohl er sensibel genug ist zu bemerken, dass sie scheu ist.
    Zu Grace möchte ich nur sagen, dass ich diesen Wirbelwind mag und ich mir eine schöne Story mit ihr erhoffe.
    Hört sich alles in allem erst mal nicht schlecht an, oder? Dachte ich auch, bis es dann zu den erotischen Entgleisungen kam, die immer heftiger wurden. Mir war schon von vorneherein klar, dass der sexuelle Lustschmerz die Ritzerei ersetzen wird.
    Aber mal ehrlich, müssen ständig pornografische Bezeichnungen die Geschlechtsteile verunzieren und das Buch damit im Niveau sinken? Vom „Italo-Hengt“ über den dicken langen „Johnny“ und diverse „F“, „T“ und „M“ Worte kann ich mittlerweile hinweg sehen, aber dann folgendes Zitat: „... So wie ich das sehe, könnte sie sich an meine Verwöhndienste gewöhnt haben, also schlecke ich richtig in ihre P..., lecke beide Lippen und stecke zwei Fi... tief hinein. Sie ist f...süß. ...“ Oh bitte, soll das erotisch sein? Springt da überhaupt eine Frau drauf an? Bisschen dirty talk okay, von mir aus auch gerne mehr, etwas rau und dominant okay, jeder wie er mag, und ich bin sicher nicht prüde, aber das ist doch nicht euer ernst (!), und dass war zudem auch noch etwas, dass eher harmlos beschrieben ist.

    Schon allein deswegen gibt es bei mir Punktabzüge, und weil dieses Buch doch sehr viele Klischees bedient, was mich bei den anderen Reihen von Audrey Carlan weniger gestört hat. Auch wenn ich es das am ehesten realistischsten Buch der Lotus House Reihe finde, konnte es mich auch diesmal wieder nicht komplett überzeugen.
    Gut fand ich allerdings, die Familie von Nicholas, sie steht füreinander ein, gibt Halt und Kraft. Ich mag dieses Zusammenspiel und auch das die Familie im Lotus House mittlerweile so zusammen gewachsen ist. Ebenfalls pluspunkten kann die Autorin mit der Darstellung ihrer Handlungsorte, die anschaulich beschrieben sind.

    Für Fans der Reihe ist das Buch bestimmt ein Muss, weil auch ernstere Themen angegangen werden, im Großen und Ganzen hab ich mich bis auf die erotischen Aspekte unterhalten gefühlt, weil die Autorin auch die Emotionen beim Leser herauskitzeln kann, aber das war es leider auch schon.
    Es tut mir leid keine positivere Rezension schreiben zu können.

    Das Cover ist wie von der Autorin gewohnt floral und passt zur Reihe.

    Fazit: Der Teil der die Themen Suizid, PTBS und Selbstverletzung fokussiert hat mir gut gefallen, von der erotischen Seite fand ich es furchtbar und übertrieben. Knappe 3 Sterne.
    651 bis 675 von 813 Rezensionen
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