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    2. Alle Rezensionen von Diana Pegasus bei jpc.de

    Diana Pegasus Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Januar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 276
    803 Rezensionen
    Knochengrab Ellison Cooper
    Knochengrab (Buch)
    05.01.2020

    Mythologie vs Wissenschaft vs Thriller. Spannende Fortsetzung.

    Ellison Cooper – Knochengrab

    Max und seine Polizeihündin Kona wollten eigentlich nur einen schönen langen Spaziergang im Shenandoah Nationalpark machen, als Kona die Fährte aufnimmt und Maxwell Cho wortwörtlich in ein Massengrab fällt.
    FBI Agentin Sayer Altair, die sich nach einer Schussverletzung erholt hat, wird frühzeitig in den Dienst zurückbeordert und soll in dem „Cold Case“-Fall ermitteln, nur um festzustellen, dass der Fall gar nicht so „kalt“ ist, wie gedacht, denn es gibt zusätzlich noch zwei frische Frauenleichen, die aber erst nach einem Anschlag auf die Agentin und ihrem Team gefunden werden.
    Auf viel Hilfe kann Sayer allerdings trotzdem nicht hoffen, da ihre Chefin gerade ins Visier geraten ist und sich erklären muss, wie ausgerechnet eine Serienmörderin in den Reihen des FBI arbeiten konnte. Sie und auch Sayer haben es mit mächtigen Feinden zu tun, in den eigenen Reihen scheint es einen Verräter zu geben und plötzlich hängt Sayers Job am seidenden Faden.

    Ich kenne von der Autorin bereits des Thriller „Todeskäfig“, welcher mir sehr gut gefallen hat und auch „Knochengrab“ konnte mich wieder bis auf wenige Kleinigkeiten absolut überzeugen.
    Der Thriller kann unabhängig vom ersten Teil um Sayer Altair gelesen werden, da es kleinere Rückblicke gibt und der Fall selbst nichts mit dem Vorgängerband zu tun hat.

    Der Erzählstil ist modern und flüssig. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend, und wie bereits beim Vorgänger gibt es auch hier wieder eine mythologische Seite. Dazu kommt Sayers Forschung in Bezug auf Serientäter, insbesondere Psychopathen, die nicht straffällig geworden sind, sodass es eine schöne Balance zwischen Wissenschaft, Mythologie und Thrill gibt.
    Die Handlungsorte wurden anschaulich ausgearbeitet, sodass ich mir die Knochenhöhle, die Grube oder auch Sayers Wohnung sehr gut vorstellen konnte.
    Die Charaktere wurden sehr lebendig, authentisch und facettenreich dargestellt. Ich konnte mir jede einzelne Person sehr gut vorstellen.
    Sayer, die ich bereits in ihrem ersten Fall mochte, konnte mich auch hier wieder sofort von sich überzeugen. Ihr Verlobter wurde vor mehreren Jahren ermordet, obwohl dieses vertuscht wurde. Scheinbar wird in den nächsten Bänden das noch eine Rolle spielen, da es hier mehrere Andeutungen gab. Neben der Arbeit an dem Fall der vermissten Frauen und der Knochengrube wird hier auch wieder ihre Arbeit beleuchtet, dabei trifft sie auf Patient 37, der mehr über sie zu wissen scheint, als sie vermutet. Ja, er scheint sogar sehr viel Macht zu besitzen, was zu einigen Überraschungen führt, obwohl seine Identität ungeklärt bleibt. Das gibt dem Fall von Sayer noch mehr Spannung.
    Maxwell Cho und seine Hündin Kona wurden neu ins Team eingeführt. Er macht einen sympathischen, kompetenten Eindruck und arbeitet mit Sayer gut zusammen. Ich hoffe, dass er in den nächsten Bänden, falls es eine Fortsetzung gibt, mit dabei ist. Denn das neue Ermittler-Duo hat schon viel Potenzial.

    Mir gefällt die mythologische Seite des Falles, wie auch bereits beim vorherigen Band. Die Mischung ist angenehm und gibt den Thriller eine nicht alltägliche Wendung, was ihn meiner Meinung nach von anderen Thrillern abhebt.
    Ein paar Kleinigkeiten haben mich dennoch gestört, so fand ich die plötzlichen Persepektivwechsel oder Sayers Verwandschaft ein wenig anstrengend, einige lose Enden gibt es ebenfalls, die aber sicherlich in einem Folgeband noch mal aufgegriffen werden, auch die politischen Machenschaften standen mir hier wieder etwas zu sehr im Fokus und die bereits im ersten Band angedeuteten Klischees werden auch hier wieder etwas zu sehr betont. Dennoch, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und ich kann auch diesen Thriller weiter empfehlen.

    Das Hörbuch wird von Peter Lontzek synchronisiert, der den Thriller angenehm und temporeich erzählt. Die Spannung wird schnell aufgebaut und durchgängig gehalten. Peter Lontzek versucht jeder Figur Leben einzuhauchen, indem die er Klangfarbe und Intonation anpasst. Ich empfand es als angenehm und schon nach kurzer Zeit konnte ich die wichtigsten Figuren voneinander unterscheiden.
    Das Hörbuch wird als mp3 auf CD in mehrere kürzeren Tracks unterteilt, sodass ein Wiedereinstieg hier gut möglich ist.

    Das genretypische Cover (Wald) mit dem lilafarbenen Touch gefällt mir gut.

    Fazit: Mythologie vs Wissenschaft vs Thriller. Spannende Fortsetzung. 4,5 Sterne
    Die englische Gärtnerin - Blaue Astern Martina Sahler
    Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Buch)
    05.01.2020

    Streckenweise arg langweilig bei wenig sympathischen Hauptfiguren

    Martina Sahler – Die englische Gärtnerin, Blaue Astern

    Charlotte Windley hat einen großen Lebenstraum: nach ihrem Botanikstudium will sie Reisen und die Pflanzenwelt studieren und erforschen, so wie sie es einst mit ihrem Großvater getan hat. Und ihr Traum könnte sich fast erfüllen, bekommt sie doch die begehrte Stelle im Kew Gardens. Doch ein schweres Schicksal sorgt dafür, dass sie ihre Träume aufgibt und heiratet.

    Ich kannte noch kein Buch/Hörbuch der Autorin. Ich habe die Hörbuchfassung, gelesen von Elke Appelt, gehört.
    So recht konnte mich die Story nicht überzeugen, denn die Hörbuchfassung, die ca. 600 Minuten umfasst, war streckenweise recht langweilig und zäh, was aber nicht an der Sprecherin lag. Es passierte nicht so wirklich viel in der Geschichte, die Dialoge waren zahlreich und wenig spektakulär, die Charaktere wurden vollumfänglich vorgestellt, und ich muss leider gestehen, dass ich so meine Probleme mit Charlotte hatte, die mir in vielen Dingen oft überheblich und unsympathisch erschien.
    Ein Beispiel dafür wäre das erste Aufeinandertreffen von Victors Schwägerin und Charlotte, das eher kaltherzig und distanziert verlief. Dazu war die Schwägerin kaum im Bett, fallen die beiden übereinander her und verteilen ihre Klamotten im Haus. Das passte so gar nicht zu der übrigen Story.
    Ich finde es sicherlich bewundernswert, dass Charlotte ihren Traum zu Gunsten ihrer Familie aufgibt und Victor heiratet, aber da kommt auch schon das nächste Problem. Seine Schwägerin würde viel besser zu Victor passen und das führt natürlich zu kleineren Reibereien. Überhaupt konnte auch Victor mir einfach nicht sympathisch werden und ich habe schnell den Draht zur Story und zu den Figuren verloren.
    Je länger ich das Hörbuch hörte, desto gelangweilter war ich von der Geschichte und ich denke, ich bin einfach der falsche Leser bzw. Hörer für das Buch gewesen.
    Land, Leute und Handlung konnte ich mir gut vorstellen, da diese sehr detailiert und ausschweifend ausgearbeitet wurden.

    Elke Appelt hat ihr Mögliches getan um mir die Story schmackhaft zu machen. Sie liest die Geschichte in einem angenehmen Tempo, haucht ihren Figuren Leben ein und hält eine gewisse Grundspannung.
    Das Hörbuch ist in ca 150 kürzeren Tracks aufgeteilt, die einen problemlosen Wiedereinstieg ermöglichen.

    Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber nachdem mich die Leseprobe angesprochen hatte, habe ich immer mehr den Bezug zu den Figuren und zur Handlung verloren, was schade ist. Vielleicht wird es im nächsten Band spannender, und ich kann das Buch auf jeden Fall Leser/Innen empfehlen, die gerne historische Romane mit starken Frauen mögen.
    Vielleicht hätte mir die Geschichte besser gefallen, wenn man die Story etwas gestrafft hätte, oder mir Charlotte sympathischer gewesen wäre, aber das ist einfach Geschmackssache und eine Fortsetzung werde ich nicht in die Hand nehmen.

    Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte.

    Fazit: Streckenweise arg langweilig bei wenig sympathischen Hauptfiguren. Knappe und aufgerundete 3 Sterne.
    Legal Love ¿ An deiner Seite J. T. Sheridan
    Legal Love ¿ An deiner Seite (Buch)
    05.01.2020

    schöne, seichte Romance-Story.

    J.T. Sheridan – Legal Love, An deiner Seite

    Nora ist Anwältin für Erbrecht und in der Kanzlei „Padget & Harrington“ seit vielen Jahren beschäftigt. Schon ihre Mutter, auch unter dem Namen Eislady bekannt, arbeitet in der Kanzlei genau wie ihre Freundin Melissa. Zu ihrem Chef William Padget verbindet sie eine besondere Beziehung und als William stirbt ist die Trauer groß. Als sein Enkel David die Kanzlei übernimmt und frischen Wind reinbringt ist Nora zuerst nicht begeistert, hilft ihm aber dann doch. Sie ist sicher, dass David, von dem sie ihren ersten Kuss bekam als sie 14 war, sie nicht erkennt, doch sie wiederum fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Jedoch kursieren in der Firma böse Gerüche über sie und William, und Nora will sich nicht länger verteidigen. Wird David sich selbst ein Bild machen und über seinen Schatten springen können?

    „Legal Love, An deiner Seite“ aus der Feder von JT Sheridan ist eine schöne, seichte Romanze mit erotischen Anteilen, die mich gut unterhalten hat. Der Erzählstil ist locker gehalten, lässt sich gut lesen, weshalb ich die Story in einem Rutsch gelesen habe.
    Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mir die Geschichte gut gefallen, die vor allem eine gute Mischung aus Emotionen, Erotik und einen kleinen Touch Crime zu bieten hat.
    Die Hauptcharaktere wurden gut ausgearbeitet, während einige Nebenfiguren doch recht blass blieben. Nora war mir von Anfang an sympathisch, obwohl sie sicherlich noch sympathischer gewesen wäre, wenn sie nicht so bockig und stur gewesen wäre. Ein klein wenig mehr entgegenkommen und ein offenerer Umgang hätte zu weniger Problemen geführt, andersherum braucht die Geschichte ja auch ihre Twists. David ist heiß und arrogant, zumindest auf den ersten Blick. Das angedeutete Badboy-Image kam hier nicht so wirklich durch, was aber auch ganz gut so ist. Er ist hin und hergerissen von den Gerüchten in der Kanzlei, wirkt ein bisschen wankelmütig und sprunghaft, einerseits verständlich andererseits wirkt es ein wenig zu dick aufgetragen und passt nicht ganz zu dem ersten Eindruck, den der Leser von ihm gewinnt.
    Die Dynamik zwischen beiden ist wechselhaft, was die Geschichte dennoch interessant bleiben lässt.
    Die Handlungsorte sind gut beschrieben, die wechselnden Örtlichkeiten sind gut in die Story integriert und ich konnte sie mir gut vorstellen.

    Die Story ist schön, sie sticht zwar nicht unbedingt aus der Masse heraus, aber ich habe die Geschichte gern gelesen und sie hat mich auch unterhalten. Das Ende war mir persönlich ein bisschen zu überschlagend, denn ich mag nicht diese plötzliche Friede-Freude-Eierkuchen-Mentalität, wo es noch haufenweise Probleme gibt, eigentlich noch nicht wirklich alles geklärt ist und dann ist die Geschichte zu Ende. Nicht falsch verstehen, ich betone gerne noch mal, dass ich die Story gern gelesen habe, aber ich hätte mir ein paar mehr Aha-Momente gewünscht.

    Das Cover ist genretypisch, passt zu David und hat mir gut gefallen.

    Fazit: schöne, seichte Romance-Story. 3,5 Sterne.
    Wolfspferd Sabine Giebken
    Wolfspferd (Buch)
    04.01.2020

    Eine schöne Abenteuergeschichte.

    Sabine Giebken – Wolfspferd

    Tala ist die Tochter des Häuptlings und obwohl sie immer wieder die Mädchenrolle zugeschustert bekommt und „Frauenarbeiten“ verrichten soll, möchte sie viel lieber mit ihrem weißen Pferd Saphira auf die Jagd und ihren Vater begleiten. Doch Pollo will davon nichts hören, und so macht sich eines Wintertages Tala mit Saphira auf einen Ausritt, der in einer Katastrophe endet. Plünderer ziehen durchs Land und haben ein Lager ganz in der Nähe überfallen, überlebt hat wahrscheinlich nur der kleine Jacob, der fortan mit in Talas Zelt schläft und zu dem sie eine Freundschaft aufbaut. Als auch Talas Lager überfallen wird, will sie ihrer Familie helfen und geht auf die Jagd nach dem weißen Wolf, denn der soll ihrer Familie Reichtum bringen. Doch kann sie dem Angebot einer alten Frau trauen?

    Diese schöne, gefühlvolle Abenteuergeschichte handelt von einem Mädchen, das ihren Platz bei ihrer Sippe einnimmt und die für sich mehr möchte, als ihr Vater ihr zutraut.
    Die Geschichte wird aus der Sicht von Tala und abwechselnd auch von Saphira, ihrer treuen weißen Stute, erzählt. Vielleicht mag das auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig sein, mir hat die Geschichte dennoch gut gefallen, da hier die Freundschaft der beiden in den Vordergrund gerückt wird und eigentlich beide mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben: sie möchten von ihrer Gruppe anerkannt werden. Bei Saphira ist es der schwarze Leithengst Odin, der sie immer wieder in ihre Schranken weist, bei Tala ihr Vater Pollo und die jüngeren Cousins.

    Der Erzählstil ist locker, die Geschichte ist in relativ kurzen Sätzen gehalten, weshalb sich das Buch zum vorlesen aber auch zum selber lesen sehr gut eignet. Die Kapitel sind nicht allzu lang, werden zusätzlich aber noch in kleinere Abschnitte unterteilt, und die Perspektivwechsel sind bei Saphira in kursiv gedruckt, was das Lesen erleichtert und man genau weiß, ob es gerade um Tala oder Saphira geht.
    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und wirken lebendig.
    Tala ist jung und ungestüm, sie möchte sich ihrem Vater beweisen und sie hasst das langweilige Leben, das sie als Frau bzw. Tochter führen soll. Sie macht im Laufe der Geschichte eine angenehme Entwicklung durch, übernimmt Verantwortung und sorgt dafür, das ihre Träume wahr werden. Sie ist abenteuerlustig und ein kleiner Raufbold, notfalls setzt sie ihre Ziele auch mit Fäusten durch.
    Saphira ist ein silberweißes Pferd, fast von der Farbe wie Schnee und auch sie fühlt, das sie zu mehr bestimmt ist. Sie beschützt ihre Freundin Tala, ist ebenso abenteuerlustig wie sie. Sie ist auch neugierig auf den weißen Wolf, dessen heulen sie immer wieder Nachts hört.

    Die Geschichte lies sich flott lesen, die 200 Seiten lange Geschichte hat uns gut unterhalten und ich finde es ist eine schöne Abenteuergeschichte, die gerade für Mädchen ab 10 Jahren (aber natürlich jedem anderen der sich für Abenteuergeschichten und Pferde interessiert) super gelesen werden kann.
    Die Schauplätze sind schön beschrieben, sodass wir uns auch diese sehr gut vorstellen konnten.
    Eine gute Portion Abenteuer, viel Gefühl, ein bisschen was zum schmunzeln und gruseln ergeben eine schöne Mischung.

    Das Cover passt zur Geschichte: Ein weißes Pferd, ein weißer Wolf und ein junges Mädchen in einer Winterlandschaft.

    Fazit: Eine schöne Abenteuergeschichte. 4 Sterne.

    Die Spur der Orphans Die Spur der Orphans (Buch)
    04.01.2020

    tempo- und actionreicher, komplexer Thriller

    Gregg Hurwitz – Die Spur der Orphans

    Evan Smoak ist zurück und er hat sich mit niemand geringerem als den Präsidenten der Vereinigten Staaten angelegt, der das Orphan Projekt einstampfen und jeden Orphan töten will. Bei diesem Feldzug wurde sein Ausbilder Jack, der einer Vaterfigur am nächsten kommt, bereits getötet.
    Doch warum hat der Präsident es auf Evan alias Orphan X abgesehen? Was hat das alles mit einem Jahrzehntealten Fall zu tun? Wie soll Evan es schaffen an den bestgesichertesten Mann der Welt heranzukommen? Als er plötzlich unerwartet Hilfe von einem anderen Orphan bekommt, kann er noch nicht ahnen, dass der Präsident alle Register zieht um sein eigenes schmutziges Geheimnis zu bewahren. Mitten in der Planung bekommt er einen Anruf den Evan nicht ignorieren kann: Der Nowhere Man hat den nächsten Job um einen Unschuldigen zu beschützen. Seine Aufmerksamkeit zwischen den beiden Fällen aufgeteilt bringt ihn das selbst in Lebensgefahr, denn seine Gegner sind genauso gut ausgebildet wie Evan selbst.

    „Die Spur der Orphans“ ist bereits der vierte Band um Evan Smoak alias Orphan X, einem Waisenjungem der für die Regierung zu einem Killer ausgebildet wurde. Auch der vierte Teil besticht durch seine intensive, temporeiche und komplexe Story, die durchgehend mit einem hohen Maß an Spannung und Action versehen ist. Der Thrillfaktor ist hoch, die komplexe Story mitreißend und der Nervenkitzel ist hoch.
    Wie schon in den Vorgängerbänden sind die Charaktere facettenreich und detailliert ausgearbeitet, wirken realistisch, lebendig und authentisch. Die unheimliche Faszination die der hocheffiziente Killer Evan Smoak alias Nowhere Man alias Orphan X ausstrahlt ist nervenaufreibend und die Story lässt einen erst los, wenn man am Ende des Buches angekommen ist.
    Evan Smoak hat in diesem Band mit einigen Problemem zu kämpfen, er wirkt hier isolierter, obwohl er seiner Nachbarin und ihrem Sohn näher kommt. Die Geheimnisse scheinen ihn aufzufressen, es behindert einen „normalen“ Umgang mit seinen Mitmenschen. Gerade dieses zwiegespaltene Gefühl von Evan macht ihn menschlicher und er hat sich viel vorgenommen, zum einen will der den Präsidenten töten und zum anderen will er einem Mann helfen, dessen komplette Familie niedergemetzelt wurde. Das hier der Zeitfaktor entscheidend ist, muss nicht extra betont werden, und auch das die geteilte Aufmerksamkeit zwischen beiden Fällen ein Risikopunkt ist und Evan in eine prekäre Lage bringt, ist ebenfalls zu erwarten. Doch Evan wäre nicht Evan, und der Autor nicht der der er ist, wenn er nicht ein paar Überraschungen für die Leser bereit hält.
    Der Erzähstil ist modern und flüssig, wissenschaftliche Fakten zu Waffen oder medizinischen Vorgängen werden gut mit der Geschichte verknüpft, sodass die Spannung nicht darunter leidet.
    Die Handlungsorte sind ebenfalls detailliert und anschaulich dargestellt.

    Obwohl die Story unabhängig von den bereits erschienen Bänden lesbar ist, empfehle ich, zumindest den direkten Vorgänger zu kennen, da es einige Bezugspunkte aus der Vergangenheit gibt, die zwar angerissen aber nicht detailliert ausgeführt werden. Mir hat auch dieser Thriller wieder sehr gut gefallen, auch wenn er an Spannung nicht ganz an den Vorgänger heranreicht. Dennoch gibt es auch hier von mir die volle Punktzahl, denn die komplexe Story ist einfach genial.

    Das Cover ist diesmal in schwarz, mit weißer und roter Schrift gehalten.

    Fazit: tempo- und actionreicher, komplexer Thriller mit einem sympathischen Killer der für seine Taten büßen will. 5 Sterne.
    Dunkle Botschaft Dunkle Botschaft (MP3)
    22.12.2019

    hoher Thrill-Faktor mit viel Spannung und einer eiskalten Rechtsmedizinerin.

    Catherine Shepherd – Dunkle Botschaft

    Julia Schwarz leitet nun das Rechtsmedizinische Institut, da ihr Vorgänger in Rente gegangen ist. Um Abstand von den ganzen Anträgen, Haushaltszuschüssen und Verwaltungsarbeiten zu bekommen unterstützt sie ihre Assistentin Lenja, die eine junge Frau mit Stromunfall obuziert. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um Mord handelt. Die junge Frau hat in einem Bestattungsunternehmen gearbeitet, ihr Vater hat sie misshandelt und ihr wurde ein Hashtag auf den Kopf tätowiert. Der Link führt Komissar Florian Kessler und Julia Schwarz zu Rätselaufgaben und der Ankündigung, das weitere Frauen sterben werden.
    Die Rechtsmedizinerin darf sich von ihrer Aufgabe aber nicht ablenken lassen, denn ihr Vater scheint eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Frau zu haben. Ein Fehler, … und die nächste Frau stirbt,... ein weiterer Fehler und Julia schwebt in Lebensgefahr!

    Ich kenne jetzt schon einige Bücher/Hörbücher von Catherine Shepherd, die es immer wieder innerhalb kürzester Zeit schafft, mich in ihre Story hineinzuziehen.
    Der moderne, flüssige Erzählstil hat mich sofort in die Story geworfen, die gleich mit einem Todesfall in der Badewanne beginnt. Der Spannungsbogen wird schnell aufgebaut und durchgängig gehalten. Das Tempo ist hoch, aber nicht zu hektisch.
    Es gibt mehrere Handlungsstränge und Erzählperspektiven. Der Täter kommt mit seinen Erlebnissen als Kind und Jugendlicher zu Wort, der von seinem Großvater grausam gequält wurde. Aber auch Florian´s und Julia´s Perspektiven werden geschildert.
    Sämtliche Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet, besitzen eine angenehme emotionale Tiefe und wirken realistisch.
    Florian Kessler gefällt mir als Mensch sehr gut. Er ist aufmerksam, besorgt und in seinem Job ist er gut. Trotzdem hat er auch Ecken und Kanten, was mir gut gefällt.
    Julia Schwarz konnte mich ebenfalls von sich überzeugen. Die kühle Rechtsmedizinerin, die auch den Spitznamen Eislady hat, war jetzt gar nicht so kühl wie gedacht. Ungewohnt emotional reagiert sie auf die angebliche Affäre, sie wirkt in dieser Story menschlicher und nahbarer, was mir gut gefällt.
    Besonders Lenja hat mich in dieser Story überzeugen können. Die intelligente junge Frau hält einige Überraschungen parat und hat sehr gut in die Story gepasst. Ich hoffe wir lesen noch mehr von ihr.

    Die Spannung und der Thrill werden durchgängig gehalten, es gibt nur wenige Ruhepausen, aber die wurden gekonnt eingesetzt, ansonsten ist das Tempo recht hoch. Die Grausamkeiten des Großvaters aber auch die brutalen Morde sind detailliert beschrieben, es gibt ein hohes Gewaltpotenzial. Der komplexe Thriller greift als Nebenstrang auch die „Beziehung“ von Julia und Florian auf, zum Glück dominiert diese aber nicht.

    Wie immer legt die Autorin viel wert auf ihre Schauplätze und Tatorte, die ich mir zu jeder Zeit vorstellen konnte. Die Dialoge wirkten realistisch und nicht übertrieben. Ich kann auch diesen Thriller aus der Feder von Catherine Sheperd wieder absolut empfehlen.

    Ich habe das gekürzte Hörbuch gehört, eingelesen von Svenja Pages. Die angenehme Stimme der Synchronsprecherin hat mir gut gefallen. Ich habe jetzt schon einige Hörbücher von ihr gehört und auch hier legt Svenja Pages viel Wert darauf, den unterschiedlichen Charakteren eine eigene Note in Stimmfarbe und Intonation zu geben. Besonders gut gelungen ist ihr meiner Meinung nach Lenja. Das Hörbuch umfasst eine MP3 CD mit vielen kurzen Tracks von wenigen Minuten, was einen Wiedereinstieg in die Story jederzeit erleichtert. Die Gesamtdauer besträgt um die 7 Stunden.
    Das Erzähltempo ist angenehm. Svenja Pages kann die Emotionen der Geschichte genauso toll rüberbringen wie die Spannung und den Thrill-Faktor.

    Das Cover ähnelt den anderen Büchern der Reihe.

    Fazit: hoher Thrill-Faktor mit viel Spannung und einer eiskalten Rechtsmedizinerin. Knappe 5 Sterne.
    Was perfekt war Colleen Hoover
    Was perfekt war (Buch)
    22.12.2019

    Verstörend, traurig, emotional, aber ein absolutes Highlight

    Colleen Hoover – Was perfekt war

    Quinn will ihren Verlobten Ethan in seiner Wohnung überraschen, als ein fremder Mann aufgebracht vor seiner Haustür hin und her geht. Als er ihr eröffnet, das Ethan gerade mit seiner Freundin schläft, fällt sie aus allen Wolken, doch Graham gibt ihr die Kraft, diese Nacht durchzustehen.
    Nach sechs Monaten treffen sie sich wieder und Graham weiß, Quinn ist für ihn bestimmt und sie werden heiraten.
    Sieben Jahre später ist nichts mehr wie es war, Quinn und Graham lieben sich noch immer, aber Quinn hat schwer damit zu kämpfen, dass sie einfach nicht schwanger werden kann. Sie liebt ihren Ehemann, aber sie hat Angst vor körperliche Nähe, die nur dazu führt, dass sie im darauffolgenden Monat eine niederschmetternde Antwort bekommt und mit ihm reden kann sie nicht. Mit jedem Tag leben sich die beiden weiter auseinander. Mit jedem Tag länger, versucht sie sich von Graham zu lösen, damit wenigstens er ein glückliches Leben kann...

    Lieblingszitat( Seite 253): „Hurrikans sind keine alltägliche Bedrohung. Es gibt an der Küste viel mehr Tage mit Sonnenschein und perfektem Strandwetter als schlimme Stürme. In einer Beziehung ist das ähnlich. Es vergehen vielmehr Tage ohne Streit und Konflikte, Tage, an denen beide Partner voller Liebe füreinander sind. Trotzdem passiert es eben auch immer wieder, dass sich das Wetter ändert. Starke Stürme sind selten, vielleicht erlebt man nur ein paar pro Jahr, aber wenn sie kommen, können Sie so große Schäden anrichten, dass es unter Umständen mehrere Jahre dauert, alles wieder zu reparieren.“

    Ich kenne schon einige Bücher von Colleen Hoover, viele davon haben mich berührt und mir lange nachgehangen, aber bisher hat mir keines so sehr aus der Seele gesprochen, wie „Was perfekt war“.

    Die Story ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt „Damals“ und „Jetzt“. Während der „Damals“-Strang voller Lebensfreude, positiver Emotionen, lustig und humorvoll, und absolut berauschend ist, ist der „Jetzt“-Handlungsstrang sehr düster, beklemmend, schmerzhaft und voll negativen Gefühlen. Trauer und Wut, Zorn und der Verlust sämtlicher Hoffnungen sind nur einige Emotionen, denen sich Quinn und Graham stellen müssen. Da mich dieses Thema persönlich betrifft, konnte ich mich mit Quinn identifizieren, mit ihr leiden, mit ihr bangen und hoffen, und ich habe auch mit ihr geweint, denn die Autorin kann den Leser einfach mitnehmen und tief berühren.
    Vielleicht wird der eine Leser sagen: „Quinn war mir in der Gegenwart unsympathisch“ oder „Quinn hätte sich auf den Hintern setzen sollen und alles tun können, damit die Probleme mit Graham gar nicht erst passieren“, vielleicht sagt auch jemand anders „Sie muss mit ihrem Leben weiter machen und alles andere hinter sich lassen“, aber ich denke, das sind Leute, die das Problem von Quinn nicht nachvollziehen können, die einfach an ihrem Schicksal zerbricht, depressiv wird und sich nur noch als „beschädigt“ sieht.
    Graham kämpft mit allem was er hat, in beiden Handlungssträngen. Es gibt kaum Situationen wo er mich nicht von sich überzeugen konnte. Seine liebevolle Art hält vieles zusammen, aber auch er kommt an seine Grenzen, und es ist nachvollziehbar. Was er letztendlich getan hat ist nicht schön, fast schon unverzeihlich, aber es ist nachvollziehbar. Die Idee mit der Kiste mit den Briefen erinnerte mich ein klein wenig an die „Weil ich Will/Layken liebe“, aber sie war sehr wichtig für diese Geschichte.
    Auch die Nebencharaktere wirken unglaublich lebendig und realistisch ausgearbeitet, sodass die Geschichte rundum stimmig wirkt. Die Dynamik zwischen Graham und Quinn ist zauberhaft, zerstörerisch, liebevoll, traurig, herzlich aber dann auch wieder hoffnungslos. Die Story ist super emotional, und ich kann sie jedem ans Herz legen, weil sie so tiefgründig ist.

    Ein weiteres Zitat, dass mir sehr gut gefallen hat ist auf Seite 288: „Vermeidung klingt erstmal nicht nach einer unbedingt negativen Eigenschaft. Aber in einer Beziehung kann es extrem großen Schaden anrichten, Dinge nicht offen anzusprechen.“
    Ja, es ist möglich, dass auch wenn man sich ganz doll liebt, ein Hurrikan über die Beziehung hinweg fegt. Manche Paare schaffen es nicht, dem Stand zu halten, aber wenn man kämpft, kann man fast alles schaffen.

    Das Cover ist ein typischer Hoover, bisschen rosa Geschnörkel in Form eines Seidentuches. Nichts besonderes aber nett anzusehen.

    Fazit: Es gibt viele tolle Storys von Colleen Hoover, aber diese ist das absolute Highlight für mich. Verstörend, traurig, emotional und eine so tiefe Liebe, dass ihr ein Hurrikan nichts anhaben kann. 5 Sterne.
    Bardugo, L: Sprache der Dornen Bardugo, L: Sprache der Dornen (Div.)
    09.12.2019

    schaurige Gruselgeschichten/Shortstorys die neugierig auf weitere Bücher der Autorin machen

    Leigh Bardugo – Die Sprache der Dornen

    Was haben ein zum Leben erwachter Nussknacker und eine die Zukunft-vorhersagende Maschine gemeinsam? Warum schickt die neue Frau des Vaters, die Tochter in den Wald? Was macht der schlaue Fuchs um zu überleben? Was ist Ulla, die Meerjungfrau, bereit für ihre Freundschaft zu geben?

    Diese und andere Schauergeschichten findet man in "Die Sprache der Dornen" von Leigh Bardugo, von der ich bisher nur das Buch "Wonderwoman – Kriegerin der Amazonen" kannte.
    Der Erzählstil ist flüssig und vielleicht einen kleinen Touch altbacken, je nachdem, in welcher Geschichte wir uns gerade befinden.
    Es gibt eine durchgängige Spannung, teils sind die Shortstorys makaber und gruselig, teils muss man die Geschichte und die Aussage dahinter auf sich wirken lassen. Etwas zum nachdenken sind sie alle, und man kann sie auf den heutigen Alltag übertragen. Nicht immer ist der/die „Gute“ auf den ersten Blick auch der/die „Gute“ am Ende. Man kann noch so schlau sein und kann trotzdem auf die Nase fallen.
    Die Figuren sind allesamt lebendig ausgearbeitet, sodass ich mir Leute und die Ortschaft, in der die Story spielt, gut vorstellen konnte.

    Das Hörbuch wird eingelesen von Frank Stieren, der die Storys mit Gruselfaktor und spannend vorträgt. An einigen emotionalen Stellen hapert es vielleicht ein wenig mit dem Transport der Emotionen auf den Leser, aber mir hat das Hörbuch trotzdem gut gefallen. Die Atmosphäre ist düster, teils beklemmend, teils sogar grausam, in jeder Geschichte kommt irgendwer zu Tode, wird verspeist, gehäutet oder anderweitig Gewalt angetan. Sprechende Puppen und Tiere, Lebkuchenmenschen die zum Leben erweckt werden etc bilden das Gruselfeeling, das sind gute Geschichten die man bei einer Nachtwanderung oder bei einem Lagerfeuer erzählen kann.
    Die Tracks selbst sind relativ kurz, sodass ein Wiedereinstieg in die Geschichte gut möglich ist. Die Shortstorys an sich sind zwischen 20 und 70 Tracks lang.

    Das Cover gefällt mit gut, hat mich angesprochen und neugierig gemacht.

    Fazit: schaurige Gruselgeschichten/Shortstorys die neugierig auf weitere Bücher der Autorin machen. Knappe 4 Sterne.
    Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger Eoin Colfer
    Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Buch)
    03.12.2019

    eine überladene, temporeiche und überzogene Fantasy-Crime-Jugendbuchgeschichte

    Eoin Colfer – Die Fowl Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger

    Beckett und Myles sind die jüngeren Brüder von Artemis Fowl. Die Zwillinge sind allein zuhause auf ihrer Insel, als ein Schuss fällt und das Notfallprogramm in Kraft tritt. Leider bekommen die Bösewichte doch Myles und Beckett zu fassen, die prompt entführt werden. Doch die Fowls haben schon lange einen Notfallplan und den setzen die beiden ach so unterschiedlichen Zwillinge auch direkt in die Tat um und müssen feststellen, dass nicht nur die seltsame Nonne ein Interesse an den Geheimnissen der Fowls hat, sondern auch noch Lord Teddy, der auf der Jagd nach einem Unterweltler ist. Ein kleiner Gnom und eine Halbelfe, die bei der Polizei arbeitet bringen noch mehr Chaos in die Geschichte.

    Ich habe zuerst das Hörbuch gehört und parallel dazu das Ebook gelesen, weil ich mir dadurch ein wenig mehr Klarheit erhofft habe. Ich kannte bis dato weder den Autoren noch die Bücher um Artemis Fowl. Die Hörprobe hatte mich angesprochen, weswegen ich mich für das Hörspiel beworben habe. Ein herzliches Dankeschön an den Verlag, für die Bereitstellung des Exemplars.

    Der Fall der beiden Zwillinge war interessant: Zwei Bösewichte die unterschiedliche Dinge von Myles und Beckett haben wollen, magische Unterweltler die mitmischen, eine Verhörspezialisten-Nonne, die jeden zum reden bringen kann (nur nicht elfjährige Zwillinge) und ein Lord Teddy, der mit Mord, Folter und Totschlag sein eigenes Leben verlängern will.
    Leider gefiel mir die Umsetzung von Kapitel zu Kapitel immer weniger. Obwohl man die Bücher um Artemis Fowl nicht kennen muss, gibt es immer wieder Anspielungen auf seine Fälle.
    Die anfangs sympathisch ausgearbeiteten Zwillinge haben mich mehr und mehr genervt, der eine durch seine Hyperintelligenz und Besserwisserei und der andere, weil er eher der Muskelmann ist und mit seinen elf Jahren jeden gestandenen Soldaten umhaut, aber noch schlimmer empfand ich es, dass der Junge so offensichtlich dumm dargestellt wird, dass es schon an Diskriminierung grenzt. Ein bisschen mehr Raffinesse und weniger Klischee-Denken hätte ich schon erwartet. Natürlich ist es eine fiktive Geschichte, die die Genre Fantasy und Jugendbuch mit einem Touch Crime bedient, natürlich sollte man nicht alles so ernst nehmen, aber hier war die Geschichte der Zwillinge so vollkommen überzogen und teilweise weder nachvollziehbar noch hatte die Story durch die Hin- und Herspringerei in der Zeit einen durchgehenden roten Faden, dass ich die Lust verlor und gelangweilt war.
    Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir die wimmelbildartige Aneinanderreihung der Worte. Ich hatte das Gefühl das für jedes Wort Unmengen an Synonyme verwendet wurde, wer es mag wird hier seine helle Freude haben.
    Wenn ich überlege, dass diese Geschichte eigentlich für Kinder und Teenager ist, dann finde ich die Geschichte mit all ihrer Gewalt nicht besonders gelungen, aber das ist ja zum Glück Geschmackssache, und ich bin mir sicher, das was mir jetzt nicht gefallen hat, kann dem nächsten Leser super gefallen. Hier hat leider die Chemie nicht gestimmt.

    Die Hörbuchversion wird gelesen von Robert Frank. Die zwei MP3 CD´s sind in kürzere Tracks unterteilt, die einen Widereinstieg erleichtert.
    Der Synchronsprecher bringt die Geschichte gut zur Geltung. Er gibt beiden Zwillingen eine individuelle Stimme, sodass ich die beiden während des Hörens unterscheiden konnte. Auch in dieser Vision kommt Beckett nicht unbedingt gut weg und Myles wirkt überheblich und oberschlau. Aber der Sprecher hat die beiden zum Leben erweckt und das finde ich super. Ebenfalls kann er eine gewisse Grundspannung aufbauen und erzählt die actionreiche Story mit einem hohen Tempo und viel Engagement. Das Hörbuch gefiel mir etwas besser.

    Das Cover ist schlicht und gefällt mir gut. Die Zwillinge sind dargestellt und das Cover passt daher zur Geschichte.

    Fazit: eine überladene, temporeiche und überzogene Fantasy-Crime-Jugendbuchgeschichte, die jungen Lesern bestimmt Freude bringt. 3 Sterne.
    Verhängnisvolle Provence Verhängnisvolle Provence (Buch)
    03.12.2019

    Spannungsarmer Krimi mit einem tollen Setting und interessanten Figuren

    Sandra Aslund - Verhängnisvolle Provence

    Während Kommissarin Hannah Richter mit ihrem Freund Serge Urlaub macht, gibt es einen Mordfall in Köln. Zufällig ist das Mordopfer für ein Kosmetikunternehmen in der Provence tätig, weshalb Hannah vor Ort ermitteln und ihre Freundin besuchen kann, parallel zu ihren Kollegen in Köln. Yannick Ramon ist nur das erste Opfer der Kosmetik-"Mafia", weitere folgen. Doch das Naturkosmetikunternehmen in der Provence scheint einige Geheimnisse zu haben, nicht zuletzt arbeiten sie mit einer Firma in Deutschland zusammen. Für Hannah und ihre Kollegen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

    Ich kenne bereits beide Vorgänger-Bücher und auch hier bleibt die Autorin ihrem Stil treu. Insgesamt konnte mich das Buch aber nicht komplett von sich überzeugen, da es mir stellenweise arg langatmig mit wenig Spannung erschien. Schade eigentlich, denn gerade die Thematik hat viel zu bieten, aber vielleicht waren es auch einfach zu viele Fachbegriffe und Informationen die den Spannungs- und Lesefluss gestört haben. Vielleicht lag es aber auch daran, dass diesmal sehr viele privaten Belange der Hauptfigur Hannah Richter im Vordergrund gerückt wurden, denn auch darunter litt der eigentliche Kriminalfall.
    Im Großen und Ganzen war die Story interessant und lies sich gut lesen, aber letztendlich fehlten mir hier ein paar überraschende Wendungen, High-Points und das Finale war mir persönlich zu unaufgeregt und vorhersehbar.
    Pluspunkte bekommt die Autorin von mir wegen der lebendigen Ausarbeitung der Charaktere, die ich mir in allen Einzelheiten gut vorstellen konnte. Auch wenn der Krimi sich diesmal übermäßig mit Hannahs Befindlichkeiten befasst, mag ich sie gern und sie ist mir auch sympathisch. Klug und tough, vielleicht einen Touch zu verliebt, ist sie kompetent in ihrem Job. Das merkt auch Ricard Point, der französische Kollege.
    Die Nebenfiguren sind ebenfalls gut beschrieben, egal ob Penelope oder Ricard, ich konnte mir alle sehr gut vorstellen.
    Das Flair der Provence ist ebenfalls gelungen eingefangen, da bekommt man richtig Lust, diese in der Realität zu besuchen und sich von den Farben, Eindrücken und Gerüchen berauschen zu lassen.
    Die Story ist gut, ich kann den Krimi auch empfehlen. Wenn man die vorherigen Bücher kennt und wer Wert auf die Landschaft und Leute legt, und der Kriminalfall nicht ganz so präsent sein muss, wird dieses Buch lieben.
    Wem Spannung wichtig ist, wird hier nicht ganz so viel Freude haben.

    Das Cover passt zur Reihe und ist - leider - genretypisch.

    Fazit: Spannungsarmer Krimi mit einem tollen Setting und interessanten Figuren. 3 Sterne.
    Draußen Draußen (Buch)
    27.11.2019

    ein erschreckendes was-wäre-wenn-Szenario

    Volker Klüpfel/Michael Kobr – Draußen

    Cayenne wird im Wald angegriffen und es entsteht ein Kampf auf Leben und Tod. Die Kampftechniken, die ihr Ziehvater Stephan ihr und ihrem Bruder Joshua beigebracht hat, retten sie vor dem Mann, der sie offensichtlich töten will. Doch warum? Stephan ist vor vielen Jahren mit ihnen in den Wald gezogen, die Überlebenstechniken scheinen brutal aber notwendig, doch warum ist er damals diesen Schritt gegangen und hat die Kinder mit sich genommen?
    Wie kann man eine ganze Stadt, vielleicht sogar ein ganzes Land aus den Fugen heben, die Infrastruktur kippen und Chaos ausbrechen lassen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Politiker und warnt davor, doch gehört wird er nicht. Wird es zum Äußersten kommen und die Katastophe eintreten?

    Es ist nicht der erste Roman, den ich gelesen habe, der unter anderem in der Welt der Prepper spielt, jene Menschen die sich auf verschiedene Katastrophenszenarien vorbereiten und sich darauf einrichten, um auch nach einer Katastrophe überleben zu können. Die Welt in der Cayenne, Joshua und Stephan leben ist brutal und grausam, das Training ist hart, und während Joshua sich anpasst will Cayenne mehr für sich, mehr von ihrem Leben und wünscht sich die „Normalität“.
    Ich erlebte Cayenne als eine willensstarke, kluge und knallharte junge Frau, die sich aber nicht scheut hin und wieder auch emotional zu sein, die mit einem Ziel vor Augen, alles daran setzt, dieses zu schaffen. Nicht zuletzt wegen ihrer Vergangenheit und dem harten Training musste sie Entscheidungen treffen, die zwar in sich schlüssig aber auch grausam waren, was dem Mädchen eine facettenreiche Figur gab.
    Sämtliche Figuren in diesem Thriller wirken anschaulich beschrieben, waren facettenreich und ich konnte mir sie gut vorstellen.
    Die Schauplätze sind ebenfalls bildhaft ausgearbeitet.
    Die verschiedenen Perspektivwechsel machten den Thriller zum großen Teil spannend, zwar nicht durchgängig, da es immer wieder ausschweifende, überdetailreiche Szenen gab und auch die tagebuchartigen Einträge waren zwar interessant, sorgten aber nicht unbedingt für Spannung bei mir, dennoch hat mich die Geschichte an sich nicht los gelassen.
    Erschreckend und realistisch wird hier ein Szenario mit anschließender Katastophe konstruiert, dass es so auch im realen Leben geben könnte und das zum nachdenken anregt. Wie sicher ist unsere Infrastruktur, wenn es tatsächlich zum großen Blackout kommt?
    Diese und andere Fragen werden aufgegriffen und gekonnt in den Thriller mit einbezogen, der sich trotz einiger langatmigen Kleinigkeiten und vor allem viel zu brutaler Gewalttätigkeiten gut lesen ließ.
    Tempo- und Actionreich wird der Leser durch die Story geführt, in der auch besagter Politiker und ein Soldat ihre Geschichte bekommen. Zum Ende hin werden die verschiedenen Handlungsstränge zusammen geführt, die eine oder andere Frage bleibt noch offen und das Finale empfand ich persönlich jetzt nicht so spektakulär, aber das ist Geschmackssache.
    Trotzdem kann ich diesen Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen, auch wenn die düstere Stimmung fast schon erdrückend erscheint.

    Das Cover ist genretypisch, hat mich angesprochen, aber letztendlich unterscheidet es sich nicht von der breiten Thriller-Masse.

    Fazit: Guter Plot, schwankende Spannung, gut ausgearbeitete Charaktere und ein erschreckendes was-wäre-wenn-Szenario. Knappe 4 Sterne.
    Ein Kommentar
    Anonym
    17.12.2019

    Draussen

    In der Kürze liegt die Würze!!!
    Rayne, P: Flirting with Fire Rayne, P: Flirting with Fire (Buch)
    26.11.2019

    tolle Liebesgeschichte mit viel Humor und Sinnlichkeit.

    Piper Rayne – Flirting with Fire

    Die Highschool-Zeit möchte Madison am liebsten für immer vergessen, vor allem als sie von Mauro Bianco einen Kuss bekommen hat, an dem er sich bereits am nächsten Tag schon nicht mehr erinnern konnte. Der Schwarm aller Mädchen hat nichts anbrennen lassen.

    Jahre später ist er Feuerwehrmann und wird für einen guten Zweck versteigert. „Es ist doch nur ein Date!“, denkt sich Maddie, die immer noch Gefühle für Mauro hat. Doch der benimmt sich beim Date einfach nur scheußlich und Maddie lässt ihn stehen. Mauro´s Interesse ist geweckt, denn die hübsche Frau, die ihn hat stehen lassen, scheint so gar nicht diejenige zu sein, die es allen recht machen will.
    Auf einer Hausversteigerung sieht er sie wieder, sie bieten auf das selbe Haus und um den Preis nicht weiter in die Höhe zu treiben einigen sie sich darauf, dass sie das Haus zusammen renovieren und dann wieder verkaufen. Kann Maddie mit dem Mann, der sie so verletzt hat, wirklich zusammen arbeiten? Wird Mauro die Finger von ihr lassen können, denn das würde die Geschäftsbeziehung schädigen?

    Ich kenne schon einige Bücher des Autorenduos Piper Rayne und ich bin immer wieder aufs neue begeistert von den lockeren, fesselnden, teils humorvollen, aber immer emotionalen und sinnlichen Storys, die mich gut unterhalten können. Natürlich wird das Rad nicht neu erfunden, aber ich mag, was die beiden Autorinnen daraus machen: Eine Story die das Herz berührt, die kurzweilig ist, mich schmunzeln lässt und natürlich ein Happy End hat.
    Der Erzählstil ist angenehm locker und flüssig, die Story lässt sich gut lesen und wird schnell zu einem Pageturner.
    Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet. Im Fokus stehen Maddie und Mauro. Sie ist eine von drei Freundinnen, er einer von drei Brüdern.
    Maddie war früher dick und fühlt sich auch heute noch nicht hübsch genug, um mit Mauro auszugehen. Dabei kann ihre Sicht auf ihre Macken manchmal leicht anstrengend sein und führt zu altbekannten Twists. Trotzdem mochte ich sie auf Anhieb, da sie das Herz am rechten Fleck hat, eine gute Freundin ist, und vor allem anpacken kann, wenn es drauf ankommt.
    Mauro mochte ich anfänglich nicht, aber das hat sich zum Glück im Verlaufe des Buches geändert, da wurde er zu einem tiefgängigen Mann, der die Schutzmauer um sich herum hat bröckeln lassen. Der Feuerwehrmann hat vor sechs Monaten bei einem Feuer seinen besten Freund Hunter verloren, das hängt ihm immer noch nach.
    Die Brüder Christian und Luca fand ich klasse, überhaupt war die Familie Bianco eine italienische Familie, wie man sie sich vorstellt: herzlich, familiär, ein klein wenig chaotisch, aber auf jeden Fall voller Lebensfreude und Elan.
    Maddies beste Freundin aus Highschool-Zeiten Lauren mochte ich anfangs überhaupt nicht, sie wirkte oberflächlich, aber da sie, Vanessa und Maddie nun in einer WG wohnen, konnte sie zeigen, dass in ihr eine tolle Freundin steckt. Vanessa blieb geheimnisvoll.

    Auf die Schauplätze hat das Autorenduo jetzt nicht ganz so viel Wert gelegt, dennoch konnte ich mir das zu renovierende Haus und einige andere Orte gut vorstellen. Dafür wirkten sämtliche Figuren lebendig und detailiert ausgearbeitet.

    Ich mag die Stimmung des Buches, die trotz Stolpersteine, leicht und lebendig ist, man spürt die Lebensfreude und die Emotionen wurden gut auf den Leser transportiert. Ich kann auch diese Story von Piper Rayne wieder absolut empfehlen, da sie das Herz berührt und ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
    Da mir die Geschichte so gut gefiel, hab ich gleich im Anschluss auch noch das Hörbuch verschlungen.

    Die Hörbuchfassung aus dem Hörbuch Hamburg Verlag ist gekürzt, die Perspektive von Mauro wird von Sven Macht gelesen, die Sicht von Maddie wird von Lisa Stark eingesprochen.
    Beide Synchronsprecher konnten mich überzeugen und ließen die Geschichte lebendig wirken. Der Situation angepasst haben die Sprecher die Geschichte humorvoll und emotional erzählt, haben jeder Figur Leben eingehaucht und gerade die drei Brüder konnte ich gut voneinander unterscheiden.
    Obwohl es die gekürzte Fassung war, hat eigentlich nichts wesentliches für die Story gefehlt, weswegen ich beide Varianten empfehlen kann.

    Das Cover passt zum Inhalt des Buches und auch zum Genre. Netter Blickfang.

    Fazit: tolle Liebesgeschichte mit viel Humor und Sinnlichkeit. Knappe 5 Sterne.
    Fox, C: Missing Boy Fox, C: Missing Boy (Div.)
    23.11.2019

    Hochspannender Thriller

    Candice Fox – Missing Boy

    Der Tag könnte nicht schlimmer für Ted Conkaffey anfangen, als ein kleiner Junger vermisst und er in Handschellen auf die Wache gebracht wird. Der ehemalige Polizist, dessen Familie und Karriere aufgrund einer falschen Anschuldigung in die Brüche gegangen ist, setzt direkt seine Kollegin, die Privatermittlerin Amanda Pharell in Kenntnis, nur um wenig später festzustellen, das alles ein großes Missverständnis ist und die Polizei seine Hilfe möchte.
    Aus dem Hotel ist ein Junge verschwunden. Die alleinerziehende Mutter macht sich verdächtig, weil sie keine Emotionen zeigt, der Vater ist verdächtig, weil er sich das Sorgerecht für seinen Sohn zurück holen wollte und die anderen Jungs sind verdächtig, weil sie keine klaren Aussagen geben können. Unfall? Mord? Entführung? Ist der Junge weg gelaufen?
    Ted und Amanda kämpfen gegen die Zeit, denn eins scheint sicher, der Junge hat, falls er noch lebt, nicht genug Zeit...

    Auch der dritte Band der Ted-Conkaffey-Reihe konnte mich wieder von Anfang bis Ende durch den schnellen Spannungsaufbau, der temporeichen Handlung und der komplexen Story begeistern.
    Obwohl der Fall in sich abgeschlossen ist und eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da die Grundgeschichte fortgesetzt wird und es so, trotz kleinerer Rückblicke, zu Wissenslücken kommen könnte.

    Ich habe die Story als Hörbuch/Lesung und parallel als Print verschlungen.

    Buch:
    Die Autorin hat einen flüssigen, modernen und temporeichen Erzählstill. Sie arbeitet mit mehreren Handlungssträngen und Perspektivwechseln. Zum einen gibt es eine Fehde zwischen Amanda und einer Polizisten wegen des gewaltsamen Todes von Pip Sweeny. Pip war die Polizistin die beim letzten Fall ums Leben gekommen ist.
    Dann dreht sich natürlich ein Großteil der Handlung um den verschwundenen Jungen Richie mit verschiedenen Tatverdächtigen, Ermittlungen und genug Stolpersteinen sowie überraschenden Irrwegen.
    Im dritten Handlungsstrang wird Ted´s Privatleben erneut beleuchtet, diesmal lernen wir seine Tochter intensiver kennen, die für ein paar Tage bei Ted wohnen darf. Das das zu genug Problemen führt, kann man sich denken, nicht nur wegen der „Vorgeschichte“ des Privatermittlers.
    Die Figuren sind allesamt realistisch und lebendig ausgearbeitet. Es gibt eine angenehme emotionale Tiefe und die Charaktere sind facettenreich aufgebaut.
    Amanda ist und bleibt der Hammer. Die Privatermittlerin wurde vor vielen Jahren wegen Mordes verhaftet. Sie wirkt sehr distanziert, körperlicher Kontakt bringt sie aus dem Konzept, sie ist klug und tough, ihr fallen besondere Dinge auf weswegen sie oft taktlos und ein wenig irre rüber kommt.
    Ted ist sympathisch aber kaputt. Würde auch absolut unrealistisch sein, wenn nicht, denn der Ex-Cop hat schon einiges mitgemacht und muss auch heute noch wegen der Anzeige einiges erdulden. Er liebt seine Tochter, er versucht alles richtig zu machen. Gerade jetzt im Fall des verschwundenen Jungen muss er alle Sinne beisammen haben und denkt über den Horizont hinaus. Doch das ist leichter gesagt, denn die Angst um seine Tochter und die Aussenwirkung die der Besuch haben könnte, machen ihm sehr zu schaffen.
    Er hat nur wenige Freunde, aber die, die er hat, halten zu ihm und das ist sehr schön zu beobachten.
    Die „Bösewichte“ der Geschichte wirken insgesamt ein wenig gestellt, bis auf die verfeindete Polizistin wollte und konnte ich die Motive nicht ganz nachvollziehen, auch wenn diese schlüssig dargestellt wurden.

    Die Schauplätze wurden bildlich ausgearbeitet. Ich kann mir Teds Haus, die Sümpfe, das Hotel und die lauerenden, bellenden Krokodile richtig gut vorstellen. Mich würde es nicht wundern, wenn irgendwann mal diese Reihe verfilmt wird.

    Das Thrill-Feeling ist sehr gut eingefangen, die Atmosphäre ist düster und beklemmend, die Story wirkt realistisch und erschreckend, die Spannung wird durchgängig gehalten, das Tempo ist hoch, die Melancholie zum greifen nahe.

    Hörbuch:
    Das Hörbuch bzw. die Lesung ist aus dem der-audio-verlag und die Hörbuchdauer beträgt ca 8 Stunden und 45 Minuten. Die Tracks sind mit unter 5 Minuten recht kurz.
    Eingelesen wird die Story von Uve Teschner, den ich bereits aus unzähligen Hörbüchern aber auch aus Film und Fernsehen „kenne“.
    Die angehnehme Stimme ist situationsangepasst und haucht den verschiedenen Chrakteren Leben ein. Leichte Nuancen in Stimmfarbe oder Intonation sorgen dafür, dass man die Charaktere auch unterscheiden kann. Herr Teschner liest die Geschichte intensiv und eindringlich, sodass die düstere, beklemmende Atmosphäre spürbar und das Gänsehaut-Feeling beim Hörer ankommt.
    Jederzeit fühlt sich der Hörer durch die gelungenen Interpretationen in die jeweilige Situation hineinversetzt und erlebt die aufkommenden Gefühle der handelnden Person hautnah mit.
    Uve Teschner hat dem sowieso schon sehr spannenden Thriller noch mehr Intensität und Emotionen gegeben.

    Das Cover passt zur Reihe, ist mit seiner dezenten, grünen Farbe unaufdringlich und passt auch zur Story.

    Fazit: Ein Ex-Cop und eine Privatermittlerin geraten in Lebensgefahr bei der Suche nach einem verschwundenen Jungen. Hochspannender Thriller. 5 Sterne.
    Missing Boy Candice Fox
    Missing Boy (Buch)
    23.11.2019

    Hochspannender Thriller

    Candice Fox – Missing Boy

    Der Tag könnte nicht schlimmer für Ted Conkaffey anfangen, als ein kleiner Junger vermisst und er in Handschellen auf die Wache gebracht wird. Der ehemalige Polizist, dessen Familie und Karriere aufgrund einer falschen Anschuldigung in die Brüche gegangen ist, setzt direkt seine Kollegin, die Privatermittlerin Amanda Pharell in Kenntnis, nur um wenig später festzustellen, das alles ein großes Missverständnis ist und die Polizei seine Hilfe möchte.
    Aus dem Hotel ist ein Junge verschwunden. Die alleinerziehende Mutter macht sich verdächtig, weil sie keine Emotionen zeigt, der Vater ist verdächtig, weil er sich das Sorgerecht für seinen Sohn zurück holen wollte und die anderen Jungs sind verdächtig, weil sie keine klaren Aussagen geben können. Unfall? Mord? Entführung? Ist der Junge weg gelaufen?
    Ted und Amanda kämpfen gegen die Zeit, denn eins scheint sicher, der Junge hat, falls er noch lebt, nicht genug Zeit...

    Auch der dritte Band der Ted-Conkaffey-Reihe konnte mich wieder von Anfang bis Ende durch den schnellen Spannungsaufbau, der temporeichen Handlung und der komplexen Story begeistern.
    Obwohl der Fall in sich abgeschlossen ist und eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich, die Reihe von Anfang an zu lesen, da die Grundgeschichte fortgesetzt wird und es so, trotz kleinerer Rückblicke, zu Wissenslücken kommen könnte.

    Ich habe die Story als Hörbuch/Lesung und parallel als Print verschlungen.

    Buch:
    Die Autorin hat einen flüssigen, modernen und temporeichen Erzählstill. Sie arbeitet mit mehreren Handlungssträngen und Perspektivwechseln. Zum einen gibt es eine Fehde zwischen Amanda und einer Polizisten wegen des gewaltsamen Todes von Pip Sweeny. Pip war die Polizistin die beim letzten Fall ums Leben gekommen ist.
    Dann dreht sich natürlich ein Großteil der Handlung um den verschwundenen Jungen Richie mit verschiedenen Tatverdächtigen, Ermittlungen und genug Stolpersteinen sowie überraschenden Irrwegen.
    Im dritten Handlungsstrang wird Ted´s Privatleben erneut beleuchtet, diesmal lernen wir seine Tochter intensiver kennen, die für ein paar Tage bei Ted wohnen darf. Das das zu genug Problemen führt, kann man sich denken, nicht nur wegen der „Vorgeschichte“ des Privatermittlers.
    Die Figuren sind allesamt realistisch und lebendig ausgearbeitet. Es gibt eine angenehme emotionale Tiefe und die Charaktere sind facettenreich aufgebaut.
    Amanda ist und bleibt der Hammer. Die Privatermittlerin wurde vor vielen Jahren wegen Mordes verhaftet. Sie wirkt sehr distanziert, körperlicher Kontakt bringt sie aus dem Konzept, sie ist klug und tough, ihr fallen besondere Dinge auf weswegen sie oft taktlos und ein wenig irre rüber kommt.
    Ted ist sympathisch aber kaputt. Würde auch absolut unrealistisch sein, wenn nicht, denn der Ex-Cop hat schon einiges mitgemacht und muss auch heute noch wegen der Anzeige einiges erdulden. Er liebt seine Tochter, er versucht alles richtig zu machen. Gerade jetzt im Fall des verschwundenen Jungen muss er alle Sinne beisammen haben und denkt über den Horizont hinaus. Doch das ist leichter gesagt, denn die Angst um seine Tochter und die Aussenwirkung die der Besuch haben könnte, machen ihm sehr zu schaffen.
    Er hat nur wenige Freunde, aber die, die er hat, halten zu ihm und das ist sehr schön zu beobachten.
    Die „Bösewichte“ der Geschichte wirken insgesamt ein wenig gestellt, bis auf die verfeindete Polizistin wollte und konnte ich die Motive nicht ganz nachvollziehen, auch wenn diese schlüssig dargestellt wurden.

    Die Schauplätze wurden bildlich ausgearbeitet. Ich kann mir Teds Haus, die Sümpfe, das Hotel und die lauerenden, bellenden Krokodile richtig gut vorstellen. Mich würde es nicht wundern, wenn irgendwann mal diese Reihe verfilmt wird.

    Das Thrill-Feeling ist sehr gut eingefangen, die Atmosphäre ist düster und beklemmend, die Story wirkt realistisch und erschreckend, die Spannung wird durchgängig gehalten, das Tempo ist hoch, die Melancholie zum greifen nahe.

    Hörbuch:
    Das Hörbuch bzw. die Lesung ist aus dem der-audio-verlag und die Hörbuchdauer beträgt ca 8 Stunden und 45 Minuten. Die Tracks sind mit unter 5 Minuten recht kurz.
    Eingelesen wird die Story von Uve Teschner, den ich bereits aus unzähligen Hörbüchern aber auch aus Film und Fernsehen „kenne“.
    Die angehnehme Stimme ist situationsangepasst und haucht den verschiedenen Chrakteren Leben ein. Leichte Nuancen in Stimmfarbe oder Intonation sorgen dafür, dass man die Charaktere auch unterscheiden kann. Herr Teschner liest die Geschichte intensiv und eindringlich, sodass die düstere, beklemmende Atmosphäre spürbar und das Gänsehaut-Feeling beim Hörer ankommt.
    Jederzeit fühlt sich der Hörer durch die gelungenen Interpretationen in die jeweilige Situation hineinversetzt und erlebt die aufkommenden Gefühle der handelnden Person hautnah mit.
    Uve Teschner hat dem sowieso schon sehr spannenden Thriller noch mehr Intensität und Emotionen gegeben.

    Das Cover passt zur Reihe, ist mit seiner dezenten, grünen Farbe unaufdringlich und passt auch zur Story.

    Fazit: Ein Ex-Cop und eine Privatermittlerin geraten in Lebensgefahr bei der Suche nach einem verschwundenen Jungen. Hochspannender Thriller. 5 Sterne.
    Abenteuer Geschmack! Antje de Vries
    Abenteuer Geschmack! (Buch)
    20.11.2019

    tolles Kochbuch mit raffinierten Rezepten für Geschmackerlebnisse deluxe

    Antje de Vries – Abenteuer Geschmack (Themenkochbuch GU)

    Auf ca 300 Seiten erleben wir altbewährtes und gängiges Gemüse in neuer und teils ausgefallener Variationen. Mir gefällt besonders gut, dass zu jeder Gemüsesorte (Paprika, Möhren, Erbsen, Fenchel, Tomate, Kartoffeln,...) gleich mehrere Rezepte vorhanden sind und diese mit verschiedenen Gewürzen aufgepeppt, ein Geschmackserlebnis bieten. Einige habe ich davon schon ausprobiert (Spargel en Papillote, Indian Carrot Halwa, Das perfekte Kartofffelpüree, ...) und andere werde ich noch ausprobieren (Rahmfenchel mit Lachsfilet und Röstzitronen-Reis,...). Bisher haben mich die Gerichte überzeugen können und ich bin auch im Alltag etwas mutiger geworden mit bestimmten Gewürzen.

    Wie jedes GU Buch gibt es auch hier sehr ansprechende Bilder zu den Gerichten, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.
    Der Einführungsteil mit seinem Grundwissen und Fakten ist für mich etwas lang gehalten, und ich gestehe, dass ich mich erst mal durch die Rezepte geblättert habe, und die Einführung nach und nach gelesen habe, wo allerhand Wichtiges und Interessantes, aber auch einiges über die Autorin selbst drin steht.

    Die Rezepte sind mit Zubereitungsdauer, Kalorienzahl, Zutatenliste und leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung angenehm und leicht nachmachbar.

    Das Cover sieht sehr hübsch aus.

    Fazit: tolles Kochbuch mit raffinierten Rezepten für Geschmackerlebnisse deluxe. Knappe 5 Sterne.
    Nächte des Zorns Nächte des Zorns (MP3)
    19.11.2019

    gelungener Thriller

    Anna Tell – Nächte des Zorns

    Amanda ist aus der Babypause zurück. Schon nach dem ersten Training wird sie zu einer Geiselrettung in den Kosovo gerufen, da ein schwedischer Polizist entführt wurde. Wie sich heraus stellt hat sein Kollege Blohm selbst Dreck am Stecken. Als dann auch noch die Frau des entführten Polizisten verschwindet, werden die Karten neu gemischt. Ist es möglich, dass gar nicht der schief gelaufene Drogendeal für die Misere verantwortlich ist? Und warum wurde die Ehefrau überwacht?
    Doch auch privat hat Amanda einiges zu verdauen, der Vater der Zwillinge meldet sich nach Jahren wieder um Kontakt aufzunehmen.

    Das Hörbuch wurde von Svenja Pages synchronisiert.
    Es gibt eine durchgängige Grundspannung. Die Atmosphäre des Thrillers ist düster, beklemmend und wird nur selten durch lockere Sprüche aufgelockert.
    Die Figuren wirken gut ausgarbeitet, lebendig und authentisch. Amanda ist sympathisch, allerdings überwiegt hier neben dem eigentlichen Fall des verschwundenen Polizisten der Gedanke an Andre, dem Vater der Zwillinge, der sich neuerdings wieder in Amandas Leben integrieren möchte.
    Thöde, der Kollege von Amanda, hat mir mit seiner ruhigen und besonnen Art gut gefallen, ich finde die beiden sind ein eingespieltes Team und man hat gemerkt, dass auch nach Amandas Babypause die beiden sich blind vertrauen und gut miteinander kooperieren.
    Ellen, eine ehemalige schwedische Polizistin die nun für eine Securityfirma arbeitet, hat mir besonders gut gefallen. Vor allem, weil sie nicht als perfekt dargestellt wird, ihre Macken machen sie liebenswert. Sie ist kompetent und fokussiert. Ich hoffe, das wir von ihr noch mehr lesen werden.

    Im Grunde genommen handelt der Thriller von korrupten Polizisten, einer Drogen-Mafia und Rache, was die verschiedenen Handlungsstränge durchgängig spannend macht, auch wenn diese nicht immer auf hohem Niveau gehalten werden kann. Ist aber nicht schlimm, die Vielseitigkeit des Thrillers hat mich so neugierig gemacht, das ich das Hörbuch nicht aus der Hand legen wollte. Erschreckend realistisch hält die Story einige überraschende Wendungen und Schockmomente parat.

    Die Handlungsorte sind anschaulich beschrieben, obwohl ich weder im Kosovo nich in Schweden gewesen bin, konnte ich mir Land und Leute sehr gut vorstellen.

    „Nächte des Zorns“ wurde von Svenja Pages eingesprochen. Die Sprecherin hat mich schnell mit ihrer angenehmen Stimme und einem temporeichem Erzählstil in den Bann ziehen können. Sie haucht jeder Figur Leben ein, indem sie ein wenig die Intonation und die Sprechweise verändert. Auch die Stimmung der Story bringt sie gekonnt rüber. Überhaupt mag ich Svenja Pages als Sprecherin sehr gerne hören, da sie es immer wieder schafft, die Bücher noch spannender rüberzubringen.
    Auf 1 MP3 CD sind kurze Tracks, die einen Widereinstieg leichter ermöglichen. Die Gesamtdauer des Hörbuchs beträgt ca. 9 Stunden.

    Das Cover passt zum Vorgänger „4 Tage in Kabul“.

    Fazit: gelungener Thriller. 4 Sterne.
    Siegmann, C: Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen Siegmann, C: Märchenfluch, Band 1: Das letzte Dornröschen (Buch)
    16.11.2019

    schöne Märchenadaption mit viel Potenzial

    Claudia Siegman – Das letzte Dornröschen, Märchenfluch

    Flora Anthea Allenstein fällt aus allen Wolken, als die Schülerin plötzlich einen Brief in den Händen hält, in dem sie sich bei ihrer neuen Arbeitsstelle für die Pflichtjahre einzufinden hat und das, obwohl sie sich überhaupt nicht beworben hat. Um die „Sache“ klarzustellen fährt sie zur alten Mühle und trifft den Leiter der ASGA, der behauptet, sie wäre ein Dornröschen und hätte ein M-Gen, dass sie dazu befähigt, magische Märchengegenstände aufzufinden.
    Als sie dann auch gleich von Val, einem Rapunzel, und Neva, einem Schneewittchen, mit Aufmerksamkeit überschüttet wird, muss sie das erst mal sacken lassen.
    Flora muss die Wahrheit in ihrer eigenen Familie suchen. Kann es wirklich sein, dass sie einer ausgestorbenen Märchenlinie entspringt? Das merkwürdige Tagebuch das sie gefunden hat, spricht ja dafür. Und wie soll ihr der verzauberte Spiegel bei all ihren Problemen helfen, den Neva bei ihr vergessen hat? Doch es gibt noch viel dringlichere Probleme, denn in ihrer Stadt werden alte Damen entführt und der Rosenkavalier schlägt schon bald erneut zu...

    Die Geschichte ist eine moderne Märchenadaption. Wie der Titel schon andeutet geht es um eine ausgestorben geglaubte Linie der Dornröschen. Die Idee hat mir sehr gut gefallen, die Umsetzung konnte mich allerdings nicht so hundertprozentig überzeugen, obwohl ich die Geschichte gerne gelesen habe.
    Der Erzählstil ist modern, teeniehaft und lässt sich gut lesen, auch wenn mir zuweil die Dramen der Hautpfigur etwas dick aufgetragen erscheinen.
    Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet, auch wenn es auf emotionaler Ebene noch Luft nach oben gibt.
    Flora ist noch Schülerin, ihr Vater ist verstorben, ihre Mutter hat sich gerade neu verliebt, ihre Oma Gracia will nur wenig mit ihrer Enkelin zu tun haben. Sie ist jedoch eine der Schlüsselfiguren in der Geschichte und verschwindet immer mal wieder für Tage. Es besteht eine kalte Distanz zwischen den beiden, und mir ging es gehörig auf die Nerven, dass Flo sie immer nur mit dem Vornamen ansprach. Flo ist nicht die typische Helden, sie ist verunsichert, teils sprunghaft emotional, natürlich gleich in zwei Jungen verliebt, die nicht unterschiedlicher sein könnten, und sie stolpert von einer Katastrophe in die nächste, was sie aber auch irgendwie liebenswert macht.
    Neva wird ihre Partnerin bei der ASGA, um verschwundene und verfluchte magische Märchengegenstände aufzutreiben, dabei stellt sich heraus, das Schneewittchen nicht mehr immun gegen die Magie ist und immer wieder an den Vergiftungen leidet, die die Gegenstände verursachen. Sie ist eine Zicke, hat aber das Herz am rechten Fleck und sie verbindet eine enge, innige Beziehung zu Hektor, in den sich Flo verliebt hat.
    Timus ist der zweite Herzensmann, aus der Linie der Fürchtenichts (Der der auszog, um das Fürchten …).
    Im Grunde genommen werden einige Märchen bunt miteinander vermischt, was eigentlich gut gelungen ist. Die Spannung konnte leider nicht durchgängig gehalten werden, aber trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und werde mir wahrscheinlich auch die Fortsetzungen zu Gemüte führen, schon allein weil ich wissen möchte wie es mit Flo, Val, Neva und Co weiter geht.

    „Das letzte Dornröschen, Märchenfluch“ ist eine nette Geschichte mit viel Potenzial und ich kann das Buch weiter empfehlen. Gerade die Mädels im Teeniealter denke ich, werden viel Freude mit dem Buch haben, da es viel Drama und Gefühl bietet. Es werden zwar einige Klischees bedient (und das ist auch okay), trotzdem hält das Buch auch einige überraschende Wendungen bereit.

    Das Cover ist sehr hünsch, sowohl die Rosen als auch der Frosch finden Platz in der Geschichte.

    Fazit: schöne Märchenadaption mit viel Potenzial. 3,5 Sterne.
    Kissing Lessons Kissing Lessons (MP3)
    12.11.2019

    eine wunderschöne, sinnliche und romantische Geschichte.

    Helen Hoang – Kissing Lessons

    Stella ist Autistin. Ihre Mutter hat dafür nur wenig Verständnis und drängt sie, sich einen Partner zu suchen, damit sie Großmutter wird. Doch Stella, deren Tag absolut durchgetaktet ist, die ihre routinierten Abläufe benötigt, die Berührungen, Gerüche oder laute Geräusche nur widerwillig erträgt und dem erotischen Liebesspiel überhaupt nichts abgewinnen kann, ist von dieser Idee nicht begeistert.
    Doch "Übung macht den Meister" und weil Stella ihre Mutter nicht enttäuschen möchte, sucht sich Stella einen Escort aus dem Internet, bucht ihn und trifft auf Michael, der ihr das Notwendige beibringen soll. Doch schon das erste Zusammentreffen ist anders, als Stella es sich vorgestellt hat, denn Michael ist zärtlich und verständnisvoll. Er entwickelt schnell einen Beschützerinstinkt für sie und als sie ihm ein sensationelles Angebot macht, muss er über seine Prinzipien nachdenken. Denn eine eiserne Regal besagt, dass er sich nur einmal mit einer Kundin trifft, damit es keine Komplikationen gibt.

    "Kissing Lessons" ist mein erstes Buch bzw. Hörbuch der Autorin und die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
    Die Autorin hat einen angenehmen, lockeren Erzählstil der mich schnell in seinen Bann ziehen konnte. Direkt vom ersten Moment an hat mich Stella für sich eingenommen, eine sympathische, junge Frau die durch ihren Autismus "eingeschränkt" ist. Eingeschränkt in Anführungszeichen, weil sie nicht wirklich eingeschränkt ist, sondern die Welt nur anders wahrnimmt, durch ihre persönliche Strukturierung und Routine gibt es keinerlei Probleme, außer vielleicht mit dem sozialen Umfeld, da Stella keine Zwischennuancen wahrnimmt. Mich konnte, wie schon gesagt, die junge Frau sofort für sich einnehmen.
    Michael ist ein Schatz. Das haarsträubende Ereignis war jetzt eigentlich nicht wirklich eins, aber okay, es musste ja ein Knackpunkt in die Geschichte. Seine fürsorgliche, liebevolle Art, der ausgeprägte Beschützerinstinkt für seine Familie und auch Stella, all das machten ihn zu einem herzenslieben, sympathischen Charakter.
    Die Dynamik zwischen ihm und Stella war angenehm, manchmal etwas ungewollt komisch, aber vor allem liebevoll.
    Ein bisschen weniger Erotik wäre auch vollkommen okay gewesen, trotzdem gefiel mir auch diese sinnliche Erzählart der Autorin.
    Schauplätze und die weiteren Nebenfiguren wirkten ebenfalls anschaulich ausgearbeitet, sodass ich immer ein Bild vor Augen hatte.
    Ich bin angenehm überrascht und kann das Buch/Hörbuch auf jeden Fall weiter empfehlen. Wunderbar romantisch, fesselnd und emotional, eine gute Portion Humor, kleinere Überraschungen und Stolpersteine hatte der Liebesroman zu bieten.

    Das Hörbuch wurde von Christiane Marx synchronisiert. Auf zwei MP3 CD´s und in kurzen Tracks konnte mich die Synchronsprecherin sofort überzeugen. Sie hat eine angenehme Stimme, bringt genau die richtige Stimmung in die Geschichte, gibt den Figuren ein Eigenleben und lässt sie dadurch lebendig wirken.

    Das Cover ist vielleicht einen Touch zu mädchenhaft für mich (rosa, lila und Blumen), dennoch passt es irgendwie zur Geschichte.

    Fazit: eine wunderschöne, sinnliche und romantische Geschichte. 5 Sterne.
    Es wird Zeit Es wird Zeit (CD)
    12.11.2019

    Emotionale, schöne Geschichte über Träume, Hoffnungen, Liebe und Freundschaft

    Ildiko Kurthy – Es wird Zeit

    Judith´s Mutter ist verstorben und da diese ihr das Elternhaus vererbt und die Beerdigung geplant sein will, muss Judith zurück in ihr Heimatdorf. Nie wieder wollte sie dahin zurück, nachdem sie vor über zwanzig Jahren fast schon panisch geflüchtet ist und kurz darauf ihren Ehemann Joachim geheiratet hat.
    Doch je mehr Zeit sie in ihrem Elternhaus verbringt, desto klarer wird ihr, dass sie so wie bisher nicht mehr weiter machen möchte. Ihr Ehemann ist kaum noch an ihr interessiert, die Kinder melden sich nur, wenn sie was brauchen und ihre Freundin Martina sagt ihr schon seit Jahren auf den Kopf zu, dass Joachim eigentlich nur einen Notlösung ist und Judith sich endlich überlegen soll, was sie möchte.
    Als sie ausgerechnet auf dem Friedhof ihre alte Freundin Anne wieder trifft muss sie erkennen, das es Menschen gibt, die es schlimmer getroffen hat. Anne leidet an Krebs, muss sich einer Chemo unterziehen und doch strahlt sie Lebensfreude aus. Auch ihr alter Schwarm Heiko steht plötzlich wieder auf der Bildfläche, der nicht nur Judiths Elternhaus kaufen sondern auch mit ihr anbändeln möchte.
    Wird Judith ihren Weg finden?

    Ich kenne schon einige Bücher der Autorin, die ich sehr gerne lesen mag. Anfangen mit "Mondscheintarif" und "Herzsprung" habe ich über die Jahre hinweg immer mal wieder Bücher von ihr gelesen.
    Ich mag die Kombination aus Emotionen und Humor, der die Geschichte immer wieder auflockert. Die Geschichten wirken immer wie aus dem Leben gegriffen und die Figuren sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
    Judith ist um die 50, sie ist unzufrieden mit ihrem Leben und zwischen Joachim und ihr war es noch nie besonders leidenschaftlich, dafür aber sicher und gesetzt. So wie sie nie werden wollte, so ist sie geworden. Ein wenig spießig, selbstkritisch und unzufrieden. Als ihre geliebte Mutter verstirbt fährt sie zurück in ihre Heimat, nur um die totkranke Anne zu treffen, mit der sie über Jahre befreundet war. Natürlich gibt es einen Grund, warum sie vor so vielen Jahren abgehauen ist, denn sie war in Annes Freund Michael verliebt, der ums Leben gekommen ist. Natürlich wurde nicht darüber gesprochen und deswegen gab es auch genug Missverständnisse und Geheimnisse.
    Im Vordergrund der Geschichte steht aber hier nicht nur Judith, die sich jetzt überlegen muss, was sie eigentlich möchte, sondern auch das Thema Freundschaft. Judith und Anne finden zueinander, Judith ist an Annes Seite während ihrer Krankheit. Auch die Freundschaft zu Erdal und Karsten, die ich beide schon aus früheren Büchern kenne, wird hier noch mal fokussiert.
    Ich habe das Hörbuch gehört und ich bin wieder mal absolut begeistert.

    Die Autorin Ildiko von Kürthy liest abwechselnd mit Nina Petri das Hörbuch ein. Beide Sprecherinnen fangen die Emotionen des Buches sehr gut auf und transportieren sie an die Hörer weiter. Jede Figur wird charakterisiert und bekommt ihre eigene Stimmnuance und Intonation, was das Hörbuch zu einem schönen Hörerlebnis macht.
    Die Tracks sind relativ kurz, was einen angenehmen Wiedereinstieg möglich macht.


    Ich kann auch diese Geschichte von Ildiko von Kürthy wieder sehr empfehlen, da sie mich berühren und fesseln konnte. Lebensnah und authentisch erzählt sie die Geschichte um Judith, die mit 50 Jahren einfach mal "mehr" in ihrem Leben möchte, Hoffnungen und Träume hat, und sich dabei selbst wieder findet.

    Das Cover gefällt mir jetzt nicht so gut, und wenn ich nicht gewusst hätte, das es ein Buch von der Autorin ist, hätte ich es wahrscheinlich stehen gelassen.

    Fazit: Emotionale, schöne Geschichte über Träume, Hoffnungen, Liebe und Freundschaft. Knappe 5 Sterne.
    Higginson, R: Difference Between Us Higginson, R: Difference Between Us (Buch)
    11.11.2019

    Gegensätze ziehen sich an. Schöner Liebesroman

    Rachel Higginson – The different between us

    Ob das gut gehen kann? Ezra und Molly können nicht mal im selben Raum sein, ohne sich zu streiten. Viel mehr noch, sie müssen noch nicht mal im selben Raum sein, um sich gegenseitig auf die Nerven fallen und ausgerechnet die beiden sollen gemeinsam eine Verlobungsfeier planen? Das kann ja – fast – nur schief gehen, denn während Molly es bunt und lebhaft mag, ist Ezra der Typ, der auf Sicherheit und Perfektionismus setzt. Immer wieder treffen die beiden aufeinander und mit jedem Treffen kommen sich die beiden näher...

    Ich kenne den ersten Band von Rachel Higginson noch nicht, in dem es um das besagte Verlobungspaar geht. Doch „The different between us“ hat mir gut gefallen, da die Geschichte eigenständig lesbar ist und neben einer schönen emotionalen Tiefe auch viel Humor und Spannung zu bieten hat.
    Der Erzählstil ist lockerleicht, die Geschichte wird schnell zum Pageturner, und ich mag, wie die Autorin ihre Figuren ausgearbeitet hat, sodass ich das Gefühl hatte, ich würde direkt unter ihnen sein.
    Wirklich unsympathisch war mir jetzt eigentlich niemand, natürlich gibt es den einen oder die andere, die ich nicht allzu ernst nehmen konnte, aber letztendlich gefiel mir die Dynamik zwischen Ezra und Molly, die so unterschiedlich sind und doch kleine Gemeinsamkeiten haben. Hier gilt klar der Vorsatz: Gegensätze ziehen sich an.
    Natürlich bedient der Roman einige Klischees, und die erwarte ich auch in diesem Genre. Natürlich werden einige Szenen und Dramen überspitzt, und auch das gehört für mich zu einem guten Liebesroman.
    Ich mochte Molly, weil sie erfrischend, klug und fast immer positiv eingestellt ist. Die Frotzeleien zwischen ihr und Ezra wirkten glaubhaft und ich musste oft schmunzeln. Natürlich gibt es auch hier das Problem des „Nicht-miteinander-Redens“ , aber genau das macht die Spannung des Romans auch aus.
    Ich kann verstehen, dass der Roman die Leser/Innen begeistert und auch ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Der kurzweilige, romantische und sinnliche Liebesroman hat mir so gut gefallen, dass ich bereits den ersten Band bestellt habe und diesen in Kürze lesen werde.
    Die Stimmung hat die Autorin gut einfangen und auf den Leser transportieren können, die Atmosphäre wirkt aufgeladen, wird aber immer wieder durch die humorvollen Auseinandersetzungen aufgelockert und mir gefiel auch das Setting, das bildhaft beschrieben wurde.
    Wie schon geschrieben, zeitweise hatte ich das Gefühl, ich würde direkt neben Ezra und Molly stehen und den beiden beim streiten zu schauen.
    Für mich ein rundum gelungener Roman, der zwar etwas vorhersehbar aber absolut lesenswert war.

    Das Cover ist genretypisch, schlicht, und hat mir gut gefallen.

    Fazit: Gegensätze ziehen sich an. Schöner Liebesroman. 4 Sterne.
    In den Klauen des Falken In den Klauen des Falken (Buch)
    11.11.2019

    guter, solider Thriller mit einigen Hochs und Tiefs.

    Kallentoft und Anna Karolina – In den Klauen den Falken

    Zack Herry hat seinen letzten Fall noch nicht wirklich verdaut, in dem er ein Mädchen erschiessen musste, als auch schon der nächste Mord geschieht. Ein Undercover-Polizist wurde grausam gefoltert und ermordet. Seine Ermittlungen führen ihn u.a. in die Drogenszene. Zack muss sich seiner Vergangenheit stellen und verfällt in alte Muster, doch kann er auch den Täter und dessen Motiv finden?

    Bei „In den Klauen des Falken“ handelt es sich bereits um den fünften Teil der Zack Herry-Reihe, ich kenne allerdings keinen der Vorgänger und hatte so an einigen Stellen einige Wissenslücken, obwohl es hin und wieder kleinere Rückblicke gibt.
    Der Thriller ist zwar nicht durchgängig spannend zu lesen, da es zwischendurch längere Atempausen gibt, aber ich bin durchweg neugierig geblieben, wie es mit Zack und Co weiter geht. Die Atmosphäre des Thrillers ist sehr düster, beklemmend und hat den typischen Gänsehaut-Thrill-Feeling.
    Der Erzählstil ist locker gehalten, sodass sich das Buch recht gut durchlesen lässt.
    Die Charaktere, insbesondere Zack, sind gut ausgearbeitet, wirken zwar an einigen Stellen etwas übertrieben und überspitzt, aber dennoch mochte ich den Ermittler irgendwie. Er steckt zwar voller Klischees, man kann nur hoffen, dass solche Figuren nicht im realen Leben bei den Polizeibehörden existieren, aber da es ein fiktiver Roman ist, konnte mich Zack mit seinen Eigenheiten gut unterhalten. Da mir das Wissen der Vorgänger fehlt, kann ich an einigen Stellen nur spekulieren, was er in der Vergangenheit durchmachen musste und welche Weggabelungen er nehmen musste, um zu seiner Identität zu finden.
    Sämtliche Charaktere wirken lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Mir gefiel seine Kollegin Deniz recht gut, die klug und tough ist. Auch hier finden sich leichte Überzeichungen der Figur, aber hey, warum nicht? Es hat der Spannung auf jeden Fall keinen Abbruch getan.
    Der Thriller an sich ist recht komplex, durch die verschiedenen Perspektivwechsel wird der Leser auf ein turbulentes Finale vorbereitet, dass mir persönlich dann doch ganz gut gefiel, obwohl es schon etwas vorhersehbar war.
    Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben, oft habe ich die verschiedenen Clubs oder Tatorte direkt vor mir gesehen, teilweise sogar die erdrückende Stimmung gespürt.
    Thrillerfans kann ich das Buch weiterempfehlen. Ich werde irgendwann in nächster Zeit mal den ersten Band lesen oder falls es bis dahin das Hörbuch gibt, hören.

    Das Cover passt zum Titel, ist dabei recht schlicht gehalten, aber mich hat es angesprochen.

    Fazit: guter, solider Thriller mit einigen Hochs und Tiefs. Knappe 4 Sterne.
    Der ist für die Tonne Ellen Berg
    Der ist für die Tonne (Buch)
    10.11.2019

    Wieder einmal eine geniale, humorvolle, aus dem Leben gegriffene Story, die mich begeistern konnte

    Ellen Berg – Der ist für die Tonne

    Hannah Bodmer hat ein kleines Secondhand-Lädchen eröffnet und macht sogar bei ihren Kunden Hausbesuche, um dort zu entrümplen. Als ihre Freundinnen Josie, Raffaela und Tess sie darum bitten, Tess´ neuesten Freund Pascal mal genauer unter die Lupe zu nehmen und sein Leben umzukrempeln, lässt sie sich nur wiederwillig darauf ein.
    Bei Pascal angekommen wehrt sich dieser zunächst, da er sich von nichts trennen möchte, doch noch während der Besichtigung fällt Hannah wortwörtlich über eine Leiche und in seine Arme. Jetzt heißt es improvisieren, denn was glaubt die Polizei wohl, wer der Täter bzw. die Täterin ist?

    Ich habe schon fast alle Bücher von Ellen Berg gelesen und ich bin immer wieder aufs neue beigeistert, da mich der lockere, humorvolle Erzählstil jedes mal sofort in die Geschichte eintauchen lässt, die so aus dem Leben gegriffen scheint.
    Wie nicht anders zu erwarten konnte mich auch die Geschichte rund um Hannah, Pascal und das Entrümpeln sofort begeistern. Mit ganz viel Charme, Humor und einer guten Portion Crime konnte mich die Autorin erneut fesseln und hat einen kurzweiligen, spannenden und ja, auch romantischen Liebesroman ersonnen.
    Sämtliche Charaktere wirken lebendig, facettenreich und haben eine angenehme emotionale Tiefe. Hannah ist seit dem Unfall ihrer esoterisch angehauchten Mutter mit ihr zusammen gezogen. Die Pflege verschlingt viel Geld, Zeit und Kraft, weshalb ihr der Pfleger Jan-Philip zur Seite steht. Ihre besten Freundinnen Tess und Josie helfen auf ihre ganz eigene Art. Hannah hat sich vor einigen Jahren von ihrem mittlerweile Ex-Mann Dennis getrennt, nachdem er sie betrogen hat und der neuerdings wieder Kontakt aufnehmen möchte.
    Pascal scheint auf den ersten Blick der ewige Junggeselle zu sein, ein wenig chaotisch, launisch aber doch hat er das gewisse „Etwas“, was natürlich sehr schlecht ist, denn schließlich ist er Tess Freund. Der Weinkenner der das Leben genießt, beruflich viel reist und mit seiner Kinderfrau und seinem Onkel unter einem Dach lebt, hält so einige Überraschungen bereit.
    Während ich die chaotische, dreifache Mama Josie auf Anhieb mochte, hat es mir Tess, die mit allem übertreibt und sich behängt wie ein Weihnachtsbaum, etwas schwerer gemacht, obwohl auch sie eine gute Freundin für Hannah ist.
    Ich mag die Storys von Ellen Berg, die sich eine beliebige Situation aus dem Leben greift, daraus eine humorvolle Liebesgeschichte mit vielen Emotionen und meist einer kleinen Portion Crime macht, doch wenn man genau liest, kann man auch immer etwas fürs eigene Leben mitnehmen. Während sie auf Themen wie Verschwendung von Ressourcen aufmerksam macht, soll man das Leben aber auch genießen und unnötigen Ballast abwerfen.
    Ich bin wieder mal absolut begeistert, habe mich super unterhalten gefühlt, hab was für mich aus dem Buch mitgenommen und ich kann es absolut empfehlen.
    Natürlich wird das eine oder andere Klischee bedient, aber das gehört für mich dazu. Natürlich sind die Situationen etwas überspitzt dargestelltk, aber auch das gehört für mich dazu, denn das wichtigste ist doch, dass das Buch unterhalten kann... und das kann es auf jeden Fall.

    Das Cover ist wieder mal absolut klasse, auch wenn es gar nichts mit der Story zu tun hat, denn die Protas sind hier so um die 30 Jahre jung.

    Fazit: Wieder einmal eine geniale, humorvolle, aus dem Leben gegriffene Story, die mich begeistern konnte.
    Achtsamkeit und gestörter Schlaf Claus Derra
    Achtsamkeit und gestörter Schlaf (Buch)
    31.10.2019

    Achtsamkeit und Schlaf kombinieren, netter Leitfaden

    Claus Derra, Corinna Schilling - Achtsamkeit und gestörter Schlaf

    Auf knappen 200 Seiten wird eine Vielzahl von wissenschaftlichen Fakten, einigen Fallbeispielen und „Selbst-Therapie“-Möglichkeiten aufgezählt, wie durch Achtsamkeitsübungen über den Tag verteilt, ein besserer, erholsamer Schlaf möglich sein sollte. Ebenfalls werden die Grundlagen und auch die Partnerschaft in diesem Zusammenhang erörtert.

    Von der Grundthematik ist das Buch sicherlich interessant, ich persönlich finde es aber zwischendurch viel zu wissenschaftlich geschrieben, sodass ich zwar vieles nachvollziehen konnte, einige Fachbegriffe aber durchaus auch „googlen“ musste. Ich habe von der Thematik her schon deutlich „leichter“ verständlichere und auch „spannendere“ Lektüre gelesen, die mich mehr in ihren Bann ziehen konnte.
    Auch ein Sachbuch darf so geschrieben sein, dass der Leser neugierig bleibt und bei der Lektüre innerhalb eines Kapitels keine schweren Augen bekommt. (Obwohl in diesem Fall geht es ja darum, dass wir besser schlafen können, also wäre das Ziel durchaus erreicht).
    Da ich das ebook über netgalley bekommen habe (vielen lieben Dank), fehlte natürlich die Begleit-CD, weshalb ich einige Übungen nicht ausprobiert habe.

    Diagramme, Skizzierungen und Fallbeispiele helfen, sich besser in dem Buch zurechtzufinden. Ich kann das Buch trotzdem nur eingeschränkt weiter empfehlen. Im Grunde genommen weiß jeder Betroffene, das wir bei Schlafstörungen den Stress oder blaues Licht zum Abend hin verringern sollten, ich denke es ist auch hinlänglich bekannt, dass durch eine Umstellung der Nahrungsaufnahme oder auch der Ernährung insgesamt, man selbst einiges tun kann, um die Faktoren, die den Schlaf beeinflussen, zu minimieren.
    Achtsamkeitsübungen helfen sicherlich dabei, sich kleine Auszeiten vom Stress zu nehmen und jede Stressabnahme wiederum verbessert die Möglichkeit auf einen erholsamen Schlaf.

    Fazit: Achtsamkeit und Schlaf kombinieren, netter Leitfaden. 3 Sterne.
    Licht, K: Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis Licht, K: Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis (Buch)
    24.10.2019

    Die Geschichte um die Todesboten ist noch nicht richtig in Fahrt gekommen, ich verspreche mir mehr vom Folgeroman

    Kira Licht – Lovely Curse, Erbin der Finsternis, 1

    Aria Clark hat es im Moment nicht leicht: Ihre Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, sie muss New York und ihre beste Freundin Tammy zurück lassen, zieht auf die Pferderanch in Texas zu ihrer Tante Suzanne und ihrem Onkel Richard, der erste Schultag ist eine Katastrophe, da wirklich niemand mit ihr befreundet sein will und als wenn das noch nicht genug ist, gibt es da Noemi, die ihr das Leben von der ersten Minute an schwer macht. Simon, der Sohn des Diner-Besitzers, mit dem sie sich anfreundet scheint ihr als einziger freundlich gesinnt an ihrem ersten Tag.
    Als dann auch noch ihr Auto streikt, trifft sie auf den Bad Boy des Städtchens, Dean, der keinen Hehl daraus macht, dass er Aria toll findet. Allerdings ist ihre Tante davon überhaupt nicht begeistert und verbietet ihr kurzerhand den Umgang.
    Wenig später passiert die nächste Katastrophe, Aria wird von seltsamen Träumen heimgesucht und plötzlich ändert sich ihre Haarfarbe über Nacht, was sie erneut zum Gespött der Schule macht... Was passiert nur mit ihr und warum werden die Naturkastrophen in Texas immer schlimmer?

    Ich war sehr neugierig auf die Story, da ich zwar noch kein Buch von der Autorin kenne, allerdings die Thematik um die Todesboten sehr interessant finde. Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, und der lockere, moderne Schreibstil wird im Rest des Buches durchgängig beigehalten.
    Die Story an sich ist nicht schlecht, allerdings „passiert“ wirklich spannendes erst nach ca 300 Seiten und das Wort „Todesbote“ fällt das erste mal, falls ich mich jetzt nicht irre, erst auf Seite 398, mal abgesehen davon, dass die Prophezeiung noch gar nicht erwähnt wird. Irgendwie wirkt der erste Band so, als wäre er aus dem Gesamtkonzept auseinander gerissen worden und das finde ich schon sehr schade, da man aus der Thematik so viel mehr hätte machen können.

    Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, ein Großteil davon ist schlicht unsympathisch, was je nach Stimmungsschwankung auch schon mal erträglich werden kann (Noemi/Simon).
    Aria hat es mir zu Anfang nicht ganz so leicht gemacht, nun gut, sie muss sich mit der neuen Situation arrangieren, und mir tat sie sehr leid, dass sie so gar keinen Anschluss bekommen hat, allerdings fand ich das Verhalten gegenüber Dean dann doch stellenweise einfach unpassend. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es im Folgeband sicherlich besser klappt und sie sich eindeutiger positionieren kann.
    Einiges konnte ich nicht nachvollziehen, aber wir reden hier von Teenager, die sind per se schon mal sehr schlecht zu durchschauen, aber letztendlich hatte ich gerade im Bezug auf Tammy sehr große Probleme. Es bleibt fast bis zum Schluss unklar, warum sich die angebliche beste Freundin nicht gemeldet hat, ein kurzer Gastauftritt so nach dem Motto „ Hier bin ich und ich bin ein...“ und schon war das Thema auch schon wieder durch. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich diese Szene gebraucht hätte, im Gesamtkonzept der Geschichte wird sie wahrscheinlich wichtig sein, wirkt aber in diesem Buch einfach nur deplaziert.
    Kommen wir zu Noemi. Was für eine Zicke, ohne ersichtlichen Grund drangsaliert sie Aria, scharrt ihren „Hofstaat“ um sich, irgendwie wirkte dieser Twist am Anfang sehr künstlich und konstruiert, vor allem habe ich nicht verstanden, warum die gesamte Schule sich gegen Aria wendet. Irgendwann, was ja schon vorhersehbar war, wird sie zu sowas wie eine Freundin von Aria und alles ist vergeben und vergessen, obwohl sie ihre Starallüren nur kurzzeitig beiseite legt.
    Simon und Aria finden zusammen, der Topsportler der Schule ist auf den ersten Blick angenehm und sympathisch, entwickelt sich aber später zu einer echten Klette, was hier aber nicht aufgeklärt wird. Ich vermute, dass er irgendwann mit grauen Haaren aufwachen wird, wer das Buch gelesen hat, wird jetzt wissen was ich meine.
    Wirklich interessant fand ich Dean, diese Persönlichkeit ist facettenreich ausgearbeitet, er ist nicht nur einerseits der „Bad Boy“ der es darauf anlegt, Aria zu ärgern, er pflegt sein Image, denn er will sich nicht in die Karten schauen lassen. Andererseits merkt man an Kleinigkeiten, wie er wirklich tickt.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich habe mich trotz der angesprochenen Punkte gut unterhalten gefühlt, auch wenn es Luft nach oben gab, ich hatte einfach das Gefühl, dass die Gesamtstory nicht auf einen Zweiteiler ausgelegt ist, sondern eher ein dickes Buch hätte werden sollen, da die eigentliche Story um die Todesboten erst kurz vor Schluss aufgegriffen wird.
    Wenn ich das vorher gewußt hätte, dann hätte ich gewartet, bis der zweite Band erschienen wäre, und hätte beide Teile hintereinander gelesen, denn so hatte ich jetzt den Eindruck, dass in den ersten 300 Seiten nur das schwere Teenagerleben und die merkwürdige Dreiecksbeziehung im Vordergrund stehen.

    Das Cover hat mich, genau wie der Klappentext sofort angesprochen.

    Fazit: Die Geschichte um die Todesboten ist noch nicht richtig in Fahrt gekommen, ich verspreche mir mehr vom Folgeroman. 3,5 Sterne.
    Suchanek, A: 12 Häuser der Magie Suchanek, A: 12 Häuser der Magie (Buch)
    24.10.2019

    Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek

    Andreas Suchanek – Die 12 Häuser der Magie, Schicksalswächter

    Die Akademie ist beendet und die Magier werden auf die zwölf Häuser verteilt, um ihren Pflichtdienst zu erfüllen. Die Freunde Nicholas, Jane und Matt schwören sich, dass sie auch nach der Akademie in Verbindung bleiben und sind schon gespannt auf welche Häuser sie gemäß ihren Talenten, die am 21. Geburtstag erwachen, verteilt werden.
    Doch schon beim Ritual gibt es kleinere Schwierigkeiten, während Jane bei den Schattenspringern und Matt bei den Pflanzensprechern unterkommen, lehnen alle zwölf Häuser Nic ab. Ein Fehler oder hat Nicholas gar kein Talent? Doch plötzlich taucht ein weiteres Haus auf, die Schicksalswächter, um Nic zu sich zu nehmen. Er erfährt von den besonderen Talenten und das die Mythen größtenteils der Wahrheit entsprechen. Der einst besiegte Dämen hat überall seine Helfer, die alles dafür tun, um ihm ein zweites Regnum zu bescheren.

    Mit „Die 12 Häuser der Magie“ hat Andreas Suchanek eine weitere Fantasy-Reihe neben „Das Erbe der Macht“ auf den Weg gebracht und dementsprechend war meine Neugier sehr groß.
    Wie gewohnt ist der Erzählstil locker und modern, die Atmosphäre ist trotz der sympathischen Charaktere und den teils humorvollen, verbalem Schlagabtausch eher düster, fast schon erdrückend.
    Der Autor kann wieder mit der Ausarbeitung seiner Charaktere punkten, die mir schnell ans Herz gewachsen sind.
    Nicholas ist gerade 21 geworden, ist sympathisch, wenn auch ein wenig chaotisch, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und lässt kaum ein Fettnäpfchen aus. Er ist ein wenig mit der Situation im Haus der Schicksalswächter überfordert und nach seinem ersten Auftrag bekommt er Nox, ein Art Wasserspeier, an die Seite gestellt, der ihm eine „Hilfe“ sein soll. Der kleine Wasserspeier denkt aber überhaupt nicht daran, ihm zu helfen. Jeder Magier hat einen Stein, ein sogenanntes Anima, mit dem er Magie wirken kann. Leider „verschwindet“ dieser Ring im Verlauf der Story immer mal wieder, was dazu führt, das Nic ohne Magie auskommen muss, was ich persönlich eine sehr gelungene Tatsache finde. Zwar fand ich die eine oder andere Szene etwas übertrieben, aber alles wirkte grundsätzlich stimmig, weshalb ich auch nichts zu meckern habe.
    Jane erinnert mich ein wenig an Jen aus „Der Erbe der Macht“, eine starke Frauenfigur, die sich von den Männern nicht unterbuttern lässt, die tough und klug ist. Sie und Matt sind stets an Nics Seite, wenn es hart auf hart kommt und das gefiel mir sehr gut, denn bereits auf den ersten Seite mochte ich sie gerne.
    Matt ist der harte Brocken mit dem weichen Herzen. Eine tolle Person, zuerst habe ich gedacht, was für eine langweilige Gabe, aber die hat es sehr schnell in sich.
    Ich empfand die Story als ausgewogen, zum einen wird Nicholas in Kämpfe verwickelt, die er für sein Haus führen muss, um bestimmte Personen zu retten, er muss an seinem Talent arbeiten und die besondere Magie der Schicksalswächter erlernen, findet dabei neue Freunde und auch Feinde, andererseits wird der Twist in Nics eigener Familie ebenfalls mit einbezogen, um zu unterstreichen, dass der Rat und die Häuser nicht immer im Einklang handeln und es die eine oder andere politische Machenschaft aufzudecken gibt. Dabei finde ich auch gut, dass mit den Emotionen des Lesers gespielt wird. Man kann mit sämlichen Chrakteren mitleiden, mithoffen und mitbangen und obwohl es eine Fantasygeschichte ist, habe ich mich gefühlt, als stände ich direkt neben Nic.
    Die Schauplätze sind ebenfalls anschaulich beschrieben, sodass ich gerade den Kampf in der Höhle und die Welt unter Wasser faszinierend finde.

    Wirklich zu meckern habe ich nichts, klar könnte man sagen, dass einige Begebenheiten zu vorhersagbar waren, oder das sich die Geschichte in den Charakteren etwas denen der „Erbe der Macht“-Personen ähnelt, aber ich persönlich finde die bunte Mischung der Figuren super und die Geschichte konnte mich unterhalten, war kurzweilig, spannend und fesselnd.

    Das Cover gefällt mir besonders gut, der Ring mit dem blauen Anima, passt natürlich in die Geschichte, ist aber auch so ein sehr schöner Eyecatcher.

    Fazit: Spannender, fesselnder, magischer und düsterer Einstieg in die neue Fantasy-Reihe von Andreas Suchanek. Absolut zu empfehlen. 5 Sterne.
    626 bis 650 von 803 Rezensionen
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