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    2. Alle Rezensionen von Diana Pegasus bei jpc.de

    Diana Pegasus Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Januar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 277
    831 Rezensionen
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.09.2020

    leckere, vielseitige orientalische Gerichte, einfach und schnell nachzumachen. Bringt Schwung und Würze in die Küche.

    Sila Sahin – Silas Orientküche

    In diesem Kochbuch wird es orientalisch und ich war besonders neugierig, was Sila Sahin uns da zaubert. Neben einem kurzen Einblick in Silas Familiengeschichte und ein paar privaten Bildern sowie ein kleine Einführung, geht es aber auch schon kurze Zeit später los mit den leckeren Rezepten.

    Zu jeden Rezept gibt es ein paar nette Tipps, die Angabe der Zutatenliste, die Zubereitungs- bzw. Garzeit und wie hoch die Kalorienanzahl pro Portion ist.
    In einfachen Schritten erklärt die Autorin die Arbeitsanweisungen, die leicht verständlich und schnell nachmachbar sind.
    Besonders angesprochen hat mich von den Rezepten die „Türkischen Kohlrouladen“, „Hähnchenfleisch auf Kichererbsen“ und „Paradiesapfel-Süppchen“. Den „Gemüse-Linsen-Topf“ habe ich bereits ausprobiert genau wie die „Scharfe Möhren-Orangen-Suppe“, die uns beides sehr gut gemundet haben, obwohl ich wohl beim nächsten Mal etwas von der Schärfe rausnehmen werde.
    Dafür werde ich in der Dessert-Abteilung noch mal stöbern und sicher viele der Rezepte einmal nachmachen.
    Leicht nachzukochen. Lecker. Einfach. Schnell gemacht.

    Schön finde ich, wie in jedem Kochbuch, die appetitanregenden Bilder der Speisen, die uns hier präsentiert werden.

    Das Cover ist gut, passt zum Kochbuch.

    Fazit: leckere,, vielseitige orientalische Gerichte, einfach und schnell nachzumachen. Bringt Schwung und Würze in die Küche. 5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.09.2020

    sehr spannender Band um die Suche nach HG Wells

    Andreas Suchanek – Das Erbe der Macht, Die Chronik der Archivarin 2, Auf der Suche nach HG Wells

    Die Geschwister Harry und Ally finden mitten im Krieg eine Zeitreisemaschine die sie zufällig in das Jahr 1744 nach Frankreich teleportiert. Dort ist der Krieg längst vorbei doch Ally, die bis dato keine Ahnung hatte, dass sie Magierin ist, muss sich neuen Herausforderungen stellen. Als sie mit Tomoe Gozen bei der Stabmacherin ist, werden sie überfallen. Zur Hilfe kommt ihr ein maskierter Mann.
    Doch nichts ist wie es scheint, bei einer weiteren Zeitreise geht ein Mensch verloren und Ally und Tomoe versuchen herauszufinden, was mit dem Erfinder der Zeitreisemaschine passiert ist, als ein Hilferuf sie ereilt. Werden sie ihn finden können?

    „Die Suche nach HG Wells“ ist ein weiterer Zusatzband zu „Der Erbe der Macht“-Reihe aus der Auskopplung „Die Chronik der Archivarin“ von Andreas Suchanek und die ersten zwei Staffeln der Buchserie sollten bekannt sein, da sonst kein Zusammenhang zu den Ereignissen hergestellt werden kann.
    Es kommen verschiedene Charaktere aus der Reihe vor, die hier näher beleuchtet werden.

    Eigentlich muss ich gar nichts mehr zum Erzählstil des Autoren sagen, denn der ist wie immer locker, flüssig und modern, die Geschichte lässt sich auch diesmal wieder sehr gut lesen und ich hatte überhaupt keine Probleme in der Story abzutauchen und erst herauszukommen, als ich die letzte Seite aufgeschlagen habe.
    Andreas Suchanek versteht sich sehr gut darauf, die Schauplätze, die Handlung und die Charaktere lebendig und vielseitig zu beschreiben, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre mitten unter den Figuren.
    Diesmal wird die Suche nach HG Wells in den Fokus gerückt, wir treffen auf Tomoe Gozen und erfahren wie sie unsterblich und ein Mitglied des Rates geworden ist und wir begleiten eine talentierte Magierin, die ihren Weg erst noch finden muss.
    Mehr möchte ich an dieser Stelle zu den Figuren nicht sagen, um nicht zu spoilern.

    Wie immer ist die Geschichte sehr spannend, gespickt mit einer guten Portion Humor, vielen Emotionen, noch mehr Action und einigen Sackgassen und Irrwegen. Der Autor kann mich nach so vielen Büchern immer noch begeistern und vor allem überraschen. Wer hätte gedacht... nein, keine Spoiler.
    Ich habe mich wieder rundum wohl mit dieser kurzweiligen, fantastischen und magischen Geschichte gefühlt und ich kann die Reihe absolut empfehlen, aber wie gesagt, bitte bei Band 1 anfangen.

    Kritik gibt es keine, selbst die historischen Bezüge wurden kurzweilig eingearbeitet und es gab diesmal überhaupt keine Längen.

    Das Cover mit der Taschenuhr ist wirklich sehr gelungen und ein schöner Hingucker, im Großen und Ganzen schlicht gehalten fallen aber jede Menge kleine Details bei näheren Hinsehen ins Auge.

    Fazit: sehr spannender Band um die Suche nach HG Wells mit vielen sympathischen Charakteren, einer guter Mischung aus Action, Emotionen, Spannung und Überraschungen. 5 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.09.2020

    guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera

    Jennifer Alice Jager, Chroniken der Dämmerung, 1, Moonlight Touch

    Sheera ist eine Diebin und eine Nachtalbe, beides sind keine gute Voraussetzungen, als sie vor die Königin der Hochalben gerufen wird. Doch als sie den wahren Grund für die Audienz bei der Königin erfährt, kann sie es nicht glauben: Sie ist laut einer Prophezeiung Anwärterin auf den Thron. Doch am Hofe wird eine Nachtalbe nicht gern gesehen und auch die Mitanwärterinnen, allen voran Mayla, neiden ihr den Platz. Um in die nächste Runde der Auswahl zu kommen muss Sheera ihre Aufgabe erfüllen: Den Dämmerstein aus dem Menschenreich holen. Als Meisterdiebin kein Problem, doch so leicht soll es nicht werden. Denn ausgerechnet der Kronprinz der Menschen, Lysander, vereitelt den Überfall und schluckt den Stein herunter. Notgedrungen muss Sheera ihn mit in ihr Land nehmen, nur um festzustellen, dass der Kronprinz nicht die schlimmste Gefahr ist, die auf sie lauert...

    Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin und die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen.
    Der Erzählstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich leicht und flott lesen.
    Es gibt eine gewisse Grundspannung, die aber leider nicht durchgängig gehalten wurde. Immer wieder hat mich die ereignisreiche Geschichte verloren, aber auch wiedergefunden.
    Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich, was mir gut dabei half, sie sich vorzustellen.
    Sheera stößt auf sehr viel Widerstand. Am Hof ganz besonders, der Adel will sie direkt loswerden, die Anwärterinnen sind gehässig zu ihr, und obwohl der Hauptmann der Armee so freundlich tut, will sich nicht so rechtes Vertrauen einschleichen. Sollte sie sich irren? Doch schon bald wird ihr klar, das am Hof weitaus mehr im Argen liegt, als es auf dem ersten Blick scheint.
    Lysander war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn er in einigen Szenen ziemlich bockig und kindlich herüberkommt. Seine Haltung zu seinem Vater kann ich nachvollziehen, die zu seinem Freund und Lehrmeister nicht.
    Als er auf Sheera trifft spürt man eine Verbindung, man weiß zwar noch nicht so recht in welche Richtung das Ganze gehen wird, aber das die beiden mehr sind, als nur Zufallsbekannte ist klar.
    Gegenseitig retten sie sich öfter das Leben und das Buch endet mit einem Cliffhanger.

    Die Schauplätze sind durchweg anschaulich und bildhaft beschrieben, zeichnen eine fantastische Welt mit verschiedenen Reichen.

    Obwohl mich die Geschichte nicht ganz überzeugen konnte, werde ich wohl auch den nächsten Band lesen, weil ich wissen möchte, wie es weitergeht. Die Idee gefällt mir nämlich gut und ich bin gespannt, was da noch kommen wird. Ich kann gar nicht genau sagen, warum mich die Geschichte desöfteren verloren hat, aber sie hat es auch immer wieder geschafft mich einzufangen.
    Es gibt ein paar interessante Überraschungen und die Leser werden auf eine Fahrt voller Irrungen und Wirrungen geschickt. Mir kam ein bisschen der emotionale Anteil zu kurz, da hätte ich gern noch ein wenig mehr positive Energien gehabt, insgesamt wirkt die Story daher ziemlich düster und bedruckend. Natürlich ist mir klar, dass die Figuren erst mal durch ein Tal voller Probleme durch müssen, aber nur selten gab es klitzekleine Lichtblicke.

    Trotzdem hat mich die Geschichte gereizt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

    Im Innenteil gibt es eine Karte von Amberan und Farhir, was mir sehr gut gefällt. Schön hätte ich bei der Vielzahl der Charaktere ein Glossar gefunden.

    Das Cover ist sehr hübsch. Die Hardcover Ausgabe hat einen Schutzumschlag, der genau wie der Buchdeckel aussieht und haptisch etwas hervorgehoben wurde. Ich bin mir nicht sicher, was die Tropfen darstellen sollen (vielleicht die Magie?), aber mich hat das Cover sofort angesprochen.

    Fazit: Ein guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera und ihrem Erzfeind den Kronprinzen der Menschen Lysander, die gemeinsam Abenteuer bestehen müssen. 3,5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.09.2020

    kurzweilige, fesselnde, spannende, temporeiche Abenteuer-Reise

    Nadine Erdmann – Die Lichtstein-Saga 2, Andolas

    Nach dem Tod seines Bruders ist Ari wütend und verzweifelt. Doch er hat eine Aufgabe, er und seine drei Freunde Noah, Kaelan und Liv müssen den zweiten Lichtstein bergen und dazu müssen sie sich auf den Weg in die Weißen Berge machen. Die Sylphen sind die Hüter des Wind-Steines „Andolas“ und der Weg durch die Kälte ist beschwerlich. Ari muss nun über seinen Schatten springen, denn sonst ist das Unterfangen zum Scheitern verurteilt. Doch nicht nur er trauert über Raiks Verlust, denn auch Noah hat mit Alpträumen zu kämpfen, obwohl er dem Schattenmar entkommen konnte. Liv und Kaelan sorgen für die beiden Freunde wo sie können, doch die Reise zu den Weißen Bergen ist gefährlich und Konstantin kommt seinem Ziel wieder ein Stück näher…

    Ich habe erst vor kurzem den ersten Band um die Lichtstein-Saga von Nadine Erdmann gelesen, der mich sofort auf Anhieb begeistert und der ja mit einem tragischen Cliffhanger geendet hat. So war ich jetzt natürlich neugierig, wie es weitergeht.
    Der Erzählstil ist angenehm flüssig, modern und die Story lässt sich leicht lesen. Die Geschichte ist im Fantasy-Genre angesiedelt und spielt in einer alternativen Welt namens Interria, eine Zwischenwelt die eine Grenze zwischen der „normalen“ Welt und der Schattenwelt ist. Der Engel Cayaniel hat mit Hilfe von vier Lichtsteinen aus den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Wind eine Schutzbarriere errichtet, damit die Schattenwesen nicht aus ihrer Welt flüchten können. Alle paar Jahrzehnte müssen sich vier Auserwählte, die Cays, auf die Reise zu den verschiedenen Völkern machen, die die Steine schützen und diese zurück in die Kapelle von Interria bringen, um das Engelslicht zu stärken und damit die Barriere zu erneuern.
    Die vier Cays kennen sich erst kurz, sind aber bereits über ihre Seelen miteinander verbunden und können sich gegenseitig „spüren“. Noah, Ari, Kaelan und Liv sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet und besitzen eine schöne emotionale Tiefe. Hier gefällt mir die Dynamik zwischen den Protagonisten sehr gut. Man kann fühlen, dass sie sich verbunden fühlen, aber auch, dass sie sich gegenseitig manchmal auf die Nerven fallen. Jeder geht anders mit Trauer um und gerade Ari distanziert sich immer wieder von seinen Freunden und seinem Partner.
    Insgesamt kann ich mir alle Figuren sehr gut vorstellen, da sie realitätsnah und lebendig ausgearbeitet wurden, selbst die mythischen Wesen konnte ich mir bis ins Detail vorstellen.
    Ich will gar nichts zu den einzelnen Charakteren sagen. Die Entwicklung der Figuren ist schon sehr gut spürbar, so erlebt Liv ihre besonderen Kräfte neu, Noah wird sich seiner Ängste und Emotionen bewusst und Kaelan lernt mit der Distanz umzugehen. Auch Ari, dessen Schicksal in diesem Band sehr präsent ist, lernt im Laufe des Buches den Sinn des Lebens wiederzuentdecken.
    Was ich an den Büchern der Autorin so supergerne mag ist die Ausarbeitung der Schauplätze, die so anschaulich und bildhaft beschrieben wurde. Im letzten Band war es die Unterwasserwelt der Nymphen mit dem Schwarzen See und dem Palast, in diesem Band ist es der Palast der Winde, der so zauberhaft beschrieben ist, dass ich beim Lesen fast schon den Wind in den Haaren fühlen konnte. Dafür gibt es von mir einen Extrapunkt.
    Die Geschichte der vier Cays ist fesselnd, mitreißend, kurzweilig aber auch emotional beschrieben. Die Ängste und Sorgen der Protagonisten kann ich nachvollziehen und obwohl die Atmosphäre der Story anfänglich beklemmend, fast schon erdrückend ist, versteht es die Autorin mit lockeren Sprüchen diese immer wieder aufzulockern.

    Für mich ist es ein tolles, kurzweiliges Lesehighlight, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen möchte.

    Das Cover ähnelt dem ersten Band und hat somit einen schönen Wiedererkennungswert. Mich hat es auf jeden Fall angesprochen.

    Fazit: kurzweilige, fesselnde, spannende, temporeiche Abenteuer-Reise zu den Sylphen, die den zweiten Stein schützen und neben dem Stein finden die Cays und ihre Begleiter auch gleich noch neue Freunde und Verbündete. 5 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.09.2020

    seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt.

    Teagan Hunter – Hate you much, Love you more

    Nachdem ihre beste Freundin zu Zach gezogen ist benötigt Zoe einen neuen WG Partner. Schnell wird sie auch fündig, doch ausgerechnet Caleb will bei ihr einziehen. Er ist der Ex Freund von Delia und obwohl Caleb und sie sich freundschaftlich getrennt haben, fühlt sich Zoe unwohl damit, zumal sie Caleb auch schon die ganze Zeit heiß findet.
    Es kommt wie es kommen muss, die beiden können die Finger nicht voneinander lassen, aber Caleb hat ein paar schwerwiegende Geheimnisse...

    Ich kenne von Teagan Hunter bereits den direkten Vorgänger „Wrong number, right Guy“, der mir gut gefallen hat.
    Auch mit dem neuen Buch hat mich die Autorin wieder gut unterhalten können. Der Roman kann eigenständig gelesen werden und Vorkenntnisse werden nicht unbedingt benötigt.
    Obwohl die Geschichte kurzweilig und humorvoll war, sie mich gut unterhalten hat und ich die Story gern gelesen habe, konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Mir fehlte es hier an Details zu den Figuren, die stellenweise etwas oberflächlich abgehandelt wurden. An und für sich nicht schlimm, aber im Gegensatz zum ersten Buch ist das schon aufgefallen.
    Zoe wirkte oft etwas chaotisch und desorientiert, so richtig viel erfahren wir nicht über sie. Sie ist Kunststudentin, ihre Eltern sind zucker, und sie wirkt oft aufgedreht.
    Caleb hingegen ist eher verschlossen, was seine „andere“ Seite betrifft, ist eigentlich Sportler, hat sich aber verletzt, ist ein Arbeitstier und trotzdem mochte ich ihn mehr als Zoe. Vielleicht ist es wie im realen Leben auch, dass man nicht immer mit jeder Figur gleich gut etwas anfangen kann.
    Delia und Zach haben auch kleinere Auftritte, bleiben aber deutlich im Hintergrund, was ich als angenehm empfand.

    Die Geschichte ist laut und temporeich, man darf nicht vergessen, dass es sich um eine Collegeromanze handelt, und da ist die Mundart angepasst, was bedeutet, das die Figuren sich salopp anreden und viel geflucht und geschimpft wird.
    Der Erzählstil ist flüssig und das Buch lässt sich flott weglesen. Ich würde sagen, zu über 90% besteht das Buch aus Dialogen, Emailnachrichten und SMS, was die Erzählart besonders macht. Wahrscheinlich leidet die Geschichte deswegen auch an der Ausarbeitung der Figuren und Schauplätze.
    Die Stimmung ist trotzdem gut eingefangen, auch eine gute Prise Humor und viele Klischees werden bedient.
    Für mich war es eine seichte Romanze, die mich unterhalten konnte, die ich auch empfehlen kann. Man sollte sich vorher allerdings die Leseprobe durchlesen, denn der Erzählstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

    Wer den ersten Band „Wrong Number, right Guy“ mochte, wird auch diesmal wieder seine Freude an dem Buch haben.

    Das Cover ist auch hier ein netter Hingucker und genretypisch.

    Fazit: seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt. Leseprobe sollte man auf jeden Fall vorher mal anschauen, ob man mit dem Schreibstil zurecht kommt. 3,5 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.09.2020

    fesselnder Krimi mit hohem Gewaltpotenzial. Mich würde freuen, wenn es ein weiteres Buch mit Dirk Lieven geben würde.

    Volker Dützer – Bestrafung, Die Spur der Vergeltung

    Eigentlich war sich Rechtsanwalt Dirk Lieven sicher, dass er seinen Prozess gewinnt, doch er hat nicht damit gerechnet, das sein Chef und die Stadt-Elite ihm eine Falle gestellt. Gudrun Holt, angeklagt wegen Körperverletzung gegen ihren Vergewaltiger Victor Kronberg, den zukünftigen Bürgermeister der Stadt, wird wenig später tot aufgefunden. Suizid? Mord? Unfall?
    Zuvor hat sie ihre beste Freundin Shadi Seeger angerufen, die ihr zur Hilfe eilt, obwohl sie die Stadt nie wieder betreten wollte. Vor 15 Jahren wurde sie brutal von fünf Männern vergewaltigt, darunter auch Victor Kronberg. Sie schmiedet Rachepläne und bevor sie ihre Peiniger bestrafen kann, werden die Männer schon ermordet aufgefunden. Natürlich gerät Shadi unter Verdacht, doch wer hat die Taten tatsächlich begangen? Dirk Lieven nimmt sich ihrer an und versucht Antworten zu finden, dabei stößt er auf ein Netzwerk voller Machtmissbrauch, Korruption und Verrat. Wird Shadi den Preis zahlen müssen?

    Ich kannte bisher noch kein Buch von Volker Dützel, was ehrlich gesagt verwunderlich ist, wo er doch bereits so viele Krimis veröffentlicht hat.
    Der Erzählstil war angenehm und temporeich, die Spannung wird schwungvoll aufgebaut und durchgängig gehalten, größere Atempausen gibt es für den Leser bzw. Hörer nicht.
    Ich habe das Hörbuch gehört, eingesprochen von Omid-Paul Eftekhari, der mich schnell fesseln konnte.

    Der Autor spielt mit den Ängsten und Emotionen des Lesers, nicht oft hätte ich gerne selbst eingegriffen bei der sogenannten Stadt-Elite, die Frauen missbrauchen, Gewalt anwenden, korrumpieren und ihre Macht ausspielen. Victor Kronberg ist so von sich überzeugt, … lassen wir das, es reicht wenn ich sage, dass die Emotionen auf den Leser übergesprungen sind.
    Die Atmosphäre des Krimis ist sehr erdrückend und beklemmend.

    Die Charaktere sind gut, lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Ich mochte den Rechtsanwalt Dirk Lieven gern. Er wird reingelegt und versucht trotzdem das Richtige zu tun. Er bekommt ziemlich viel ab in dieser Story, aber er gibt nicht auf. Ich könnte mir tatsächlich ein weiteres Buch mit ihm als Hauptfigur vorstellen.
    Shadi Seeger hat die Hölle vor 15 Jahren durchgemacht, auch jetzt ist sie immer noch nicht ganz über die Taten hinweg, aber sie zeigt Stärke, auch wenn sie wieder in eine ähnliche Situation gerät. Den Racheengel habe ich ihr abgenommen, sie ist tough und einfallsreich, doch geht sie auch bis zum Ende?
    Generell besitzen fast alle Figuren eine gute emotionale Tiefe, - wenn sie nicht aufgrund psychopathischer Tendenzen fehlen – und das machte die Geschichte sehr lebendig und realitätsnah.
    Die meisten Figuren in dieser Story sind distanziert und unsympathisch, das liegt daran, das es so viele Feindbilder in der Geschichte gibt. Ich persönlich finde, dass einige Figuren eine härtere Strafe verdient hätten.

    Das Finale war gut, keine Frage, aber es hätte meiner Meinung auch noch ein wenig an Action und Spannung drauf legen können.

    Die Schauplätze waren bildhaft ausgearbeitet, sodass ich einen guten Eindruck von den Örtlichkeiten bekommen konnte.

    Omid-Paul Eftekhari hat das Hörbuch temporeich und fesselnd gelesen. Er hat eine angenehme Stimme, der ich gerne gelauscht habe. Er schaffte es innerhalb kürzester Zeit den Leser zu fesseln und bringt die Story bildgewaltig und anschaulich zur Geltung. Durch leichte Nuancen in der Stimmfarbe oder der Intonation weiß man recht schnell, um welche Figur es gerade geht und so wird das Hörbuch zu einem angenehmen, kurzweiligen, mitreißenden Hörerlebnis.

    Das Cover ist krimitypisch, hat mir aber gut gefallen.

    Fazit: fesselnder Krimi mit hohem Gewaltpotenzial. Mich würde freuen, wenn es ein weiteres Buch mit Dirk Lieven geben würde. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.09.2020

    Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft.

    Louisa Bay – King of London

    Obwohl es nicht ihr Traumberuf ist, ist Avery Walker die Chef Stewardess auf einer Yacht. Sie ist sehr gut in dem was sie tut, hat ein vertrautes, fast schon freundliches Verhältnis zur Crew und zum Kapitän und die Kundschaft ist stets zufrieden mit ihr.
    Als Hayden Wolf für ganze acht Wochen ihr Passagier wird und die Luxusyacht mietet, gibt es zum ersten mal kleinere Reibereien, denn der Geschäftsmann, der die Übernahme einer großen Firma plant, ist sehr auf seine Privatsphäre bedacht.
    Avery kann es sich nicht leisten, dem Passagier vor dem Kopf zu stoßen und schon gar nicht kann sie auf das heiße Angebot eingehen, dass Hayden ihr später macht. Doch es fällt ihr zunehmend schwerer die Finger von Hayden zu lassen, der ganz klar sagt, was er möchte… und das ist Avery.

    Ich kenne fast alle Bücher von Louisa Bay, die mich immer wieder aufs Neue begeistern können. Auch der neue Roman hat mich gut unterhalten und war kurzweilig, es gab eine gute Portion Humor, viele Emotionen und einige sinnliche Momente. Dennoch ist es eines der schwächeren Bücher der Autorin, da die Liebelei zwischen Avery und Hayden sehr viel Raum einnahm, die restliche Geschichte dafür leider in den Hintergrund gerückt wurde und was mir leider negativ auffiel ist, dass die Figuren diesmal den Tiefgang vermissen ließen.
    Ich will nicht sagen, dass die Figuren schlecht ausgearbeitet sind, das nicht, aber mir fehlte oft die ehrlichen Emotionen, die mir in den anderen Büchern immer positiv aufgefallen sind. Im Großen und Ganzen konnte ich mir die Figuren gut vorstellen und wir haben auch ein verschiedene Seiten von ihnen präsentiert bekommen, aber wie gesagt, auf emotionaler Ebene bin ich anderes von der Autorin gewöhnt.
    Die Schauplätze sind gut beschrieben.
    Der Erzählstil ist angenehm, modern und flüssig, sodass ich schnell in die Geschichte abtauchen konnte und durch die durchgängige Spannung konnte mich der Roman auch dauerhaft fesseln.
    Ich habe die Geschichte gerne gelesen und ich werde auch weiter die Bücher der Autorin lesen, diesmal hat mich die Geschichte nur nicht ganz erreicht.
    Das passiert schon mal und ist überhaupt kein Beinbruch, manchmal ist es wie im realen Leben auch, dass die Figuren nicht ganz zu einem passen.

    Sonst habe ich nichts zu kritisieren, die Geschichte ist schön, hat mich unterhalten und ich habe das Buch gar nicht zur Seite legen können. Der Unterhaltungswert ist hoch, die Geschichte kurzweilig, es gibt eine gute Portion Humor und die Dialoge sind zwar ein wenig einfach gehalten, aber die Dynamik zwischen den Figuren wirkte stimmig. Natürlich bedient die Autorin einige Klischees, aber die gehören für mich auf jeden Fall dazu. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den seichten, sinnlichen Liebesroman.

    Das Cover ist genretypisch, gefällt mir aber gut.

    Fazit: Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft. 3,5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2020

    zauberhaftes, leicht verständliches Kinderbuch zum vor- und selberlesen mit vielen Abenteuern

    Andreas Suchanek – Flüsterwald, Das Abenteuer beginnt

    Lukas ist überhaupt nicht begeistert davon, dass seine Eltern samt Schwester nach Winterstein ziehen, um dann auch noch an die Schule zu gehen, an der sein Dad ab demnächst arbeitet. Wie peinlich ist das denn? Selbst das große Zimmer, das zugegeben schon richtig cool ist, stimmt ihn nicht friedlicher. Bis er eines Nachts Geräusche aus dem Regal hört und er einen Geheimgang findet, der ihn auf den Dachboden führt. Dort gibt es viele Bücher und Glasfläschchen mit seltsamen Inhalt. Wer hat hier alles versteckt und warum?
    Kurze Zeit darauf wird ins Haus eingebrochen, ein Kerl verschwindet mit dem Diebesgut im Wald und Lukas hetzt hinterher... und überschreitet eine magische Barriere. Hier wimmelt es vor sprechenden Tieren und einer kleiner, zaubernden Elfe, die eigentlich in der Schule sein müsste... doch Lukas muss unbedingt das Buch wiederbekommen und auch die Gegenstände seiner Mutter, und so beginnt eine Jagd auf den Dieb...

    Ich kenne von Andreas Suchanek schon sehr viele Bücher (MORDs-Team-Reihe, Erbe der Macht und natürlich auch die Schicksalskämpfer habe ich gerne gelesen. Auch die ersten beiden Teile der SciFi Reihe von Heliosphere 2265 hab ich gelesen). Jetzt hat sich der Autor gedacht, werfe ich mal ein Kinderbuch auf den Markt und was soll ich sagen? Einfach zauberhaft.
    Die schöne, abenteuerliche Geschichte um Lukas und seinen Freunden Rani, Felicitas und Pedora Ulinde Naftet von Chibalka, kurz Punchy, hat mir sehr gut gefallen und konnte mich begeistern.
    Kurze, leicht verständliche Sätze dazu eine angenehme Kapitellänge laden zum Vorlesen aber auch zum Selberlesen ein und die dazu illustrierten Bilder von Timo Grubing bringen zusätzlich viel Freude beim Lesen.
    Das empfohlene Alter beträgt zwischen 9 und 11 Jahre, ich persönlich finde das Buch ganz zauberhaft und die Abenteuergeschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich bereits Ü40 bin und das Buch gemeinsam mit meiner Nichte erneut lesen werde.
    Neben der spannenden und fesselnden Handlung bietet das Buch ein wenig Grusel und viel Humor, vor allem aber ganz viel Abenteuer. Die witzigen Dialoge sind wortgewandt und lassen den Leser direkt in die Handlung springen, genau wie die anschaulichen Beschreibungen der Schauplätze. Der Flüsterwald mit all seinen Eigenheiten, der Blinzelbahn und der tollen Bibliothek waren nicht nur bildhaft beschrieben, sondern bieten auch noch genug Platz für die Fantasie.
    Natürlich gibt es ein Bösewicht, die müssen auch in einer Abenteuergeschichte sein. Zum einen der Warf, der den Flüsterwald beschützt und sowas wie ein Ordnungshüter nur mit viel strengeren Methoden ist und zum anderen ein dunkler Mann, über den wir bisher aber noch nicht so viel erfahren haben.
    Die Charaktere sind gut dargestellt. Lukas ist ein menschlicher Junge, der seinen besten Freund Micha vermisst, gerne liest und eigentlich überhaupt keine Lust auf seinen neuen Wohnort hat. Er ist skeptisch und wirkt ab und an etwas neumalklug, aber ich mochte seine Figur.
    Rani ist der „erste“ Bewohner auf den Lukas im Flüsterwald trifft, ein Biber mit Brille, hier heißt die Gattung Menok, dessen größter Traum ein eigenes Buch ist und natürlich will er das mit seinem Wissen über die Menschen erfüllen. Er ist süchtig nach Schokolade, auch wenn die nicht besonders gesund für ihn ist und außerdem gibt er immer einen flotten Spruch zum Besten.
    Felicitas, die kleine Elfenprinzessin, die eigentlich im Internat sein sollte, und Punchy, die Begleiterin (vielleicht auch Aufpasserin von Felicitas) komplettieren das Team auf der Suche nach dem diebischen Bold, der nicht nur ein Buch sondern auch gleich ein wenig Hausrat hat mitgehen lassen.
    Dabei stolpern die Vier von einem Abenteuer ins nächste.

    Mir hat die Geschichte super gefallen, es gab von allem etwas und die Bilder gefallen mir ebenfalls richtig gut. Die Geschichte ist noch nicht auserzählt und deswegen freue ich mich auch schon auf den nächsten Band um erneut wieder in die Abenteuer von Lukas einzutauchen.

    Das Cover, ebenfalls illustriert von Timo Grubing, ist sehr ansprechend und detailreich. Es passt zur Story.

    Fazit: zauberhaftes, leicht verständliches Kinderbuch zum vor- und selberlesen mit vielen Abenteuern. 5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.08.2020

    Spannender, temporeicher Thriller, der aber nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann

    Chris Carter – Bluthölle

    Angela ist Taschendiebin und sie ist gut darin. Eigentlich wollte sie die Tasche des unhöflichen Mannes gar nicht stehlen, aber sie wollte ihm eine Lektion erteilen. Als sie dann ihre Beute sichtet, wird ihr ganz anders und sie schickt das Buch anonym an die Leiterin der kriminalistischen Forensik des LAPD. Schnell wird klar, dass es sich um ein Mordtagebuch handelt: detaillierte Fotos und sogar DNA Proben sowie die Notizen zum Mord sind vorhanden. Der Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia müssen ermitteln: Wem gehört das Tagebuch? Wer hat es der Polizei zugestellt? Gibt es tatsächlich so viele Personen, die bisher unbemerkt ermordet wurden?
    Noch bevor Hunter die Gelegenheit hat richtig loszulegen meldet sich der Mörder bei ihm und der will zurück, was ihm gehört. Dafür ist er bereit weiter zu töten.

    Ich habe mittlerweile fast alle Bücher des Autoren gelesen und war natürlich neugierig auf das neue Buch von ihm.
    Ich kann nicht leugnen, dass die Bücher trotz ihrer Grausamkeiten und der detaillierten Brutalität, die die Täter stets an den Tag legen, sehr spannend und fesselnd sind. Der Erzählstil von Chris Carter ist angenehm und mitreißend, ich kann die Bücher nur selten aus der Hand legen und auch bei „Bluthölle“ ist das wieder einmal der Fall.
    Im Großen und Ganzen spielt sich hier die Grausamkeiten aber eher im Kopf des Lesers ab, denn Hunter und Garcia ermitteln zwar, aber dabei handelt es sich um bereits länger zurückliegende Morde.
    Die Menschen die hier während der Ermittlung getötet werden, werden „effizient“ und kalt ausgeschaltet, von grausamen Morden kann man in dieser Beziehung nicht sprechen, wie wir sie sonst an Tatorten von Chris Carter finden können.
    Spannung bringen die Aufgaben des Täters, die Hunter im Alleingang erledigen soll und diese meist nur sehr knapp – oder gar nicht – erfüllt. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
    Nach dem letzten Thriller „Jagd auf die Bestie“ schwächelt „Bluthölle“ zwar, ist aber immer noch ein sehr spannender, temporeicher und auch etwas actionlastiger Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe.
    Wie immer werden die bereits bekannten Charaktere weiter ausgearbeitet. Hunter leidet immer noch an seiner Schlaflosigkeit, fühlt sich einsam und wirkt an einigen Stellen unkonzentriert, doch sobald er sich dem Tagebuch widmet, ist er voll bei der Sache.
    Garcia spielt diesmal eher eine Nebenrolle. So wirklich in Aktion tritt er nicht, so hatte ich gehofft, weil sich der Täter das Nummernschild von Garcia merkt, dass da noch was in dieser Richtung hin passieren wird.
    Der Täter selbst ist gut gezeichnet gewesen. Schnell wird klar, dass es sich um jemanden handelt... lassen wir das, ich will nicht spoilern.
    Angela, die Taschendiebin, war mir sympathisch, auch wenn sie eine richtige Zicke sein kann, nicht zuletzt, weil sie sich überfordert fühlt und Angst hat. Das war nachvollziehbar und mich von ihr überzeugen können.
    Im Großen und Ganzen agieren alle Personen realitätsnah und sind glaubhaft ausgearbeitet.

    Die Schauplätze wurden anschaulich und bildhaft beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hineinfinden lies.

    Ich mag die Thriller von Chris Carter und auch mit „Bluthölle“ ist dem Autoren wieder ein kurzweiliger, spannender sowie temporeicher Thriller geglückt, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Die Geschichte hat keine wesentlichen Längen und die Handlung steht nicht still, der Leser kommt kaum zum Luftholen und über all dies herrscht eine bedrückende Atmosphäre, die den unterschwelligen Thrill fördert. Von mir gibt es auch diesmal wieder eine Leseempfehlung. Es gibt einige Überraschungen und der Autor führt uns über mehrere Irrwege zum Ziel.

    Das Cover passt meiner Meinung diesmal nicht so wirklich zum Inhalt oder nur im weitesten Sinne, ist aber sicher ein Blickfang und genretypisch.

    Fazit: Spannender, temporeicher Thriller, der aber nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann. Knappe 5 Sterne.
    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    12.08.2020

    Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril

    Lena Greiner/Carola Padtberg – Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen – damit er dabei rauchen kann

    In diesem ca 215 Seiten starken Büchlein finden sich allerhand humorige, skurrile, irritierende und lächerliche Aussagen, die zwischen Schüler und Lehrer gemacht wurden. Da reichen die Seltsamkeiten von den 70iger Jahren bis hin zur Gegenwart und wahrscheinlich wird es auch in der Zukunft Situationen geben, über die wir schmunzeln können.
    Unterteilt wird das Büchlein aus dem Spiegel-Buchverlag in mehrere große Überthemen, z.B. „Unser Lehrer klaut unsere Pausenbrote“, „Tanzen wie eine Honigbiene“, „Wenn es im Videocall plötzlich anfängt zu stöhnen“ oder „Unsere Kunstlehrerin erspürt die Noten mit den Füßen“.
    Man kann schon bei dieser Kapitelauswahl feststellen, wahrscheinlich wird einiges hochnotpeinlich, ekelig oder verwirrend, nicht nur für die Schüler sondern auch für die Leser, selten habe ich mich so sehr fremdgeschämt, sowohl auf der Seite der Lehrer aber auch einiger Schüler.
    Insgesamt ist das Buch ganz nett zu lesen, hat mich aber nicht hundertprozentig vom Hocker hauen können, 90 % der hier vorgestellten Situationen hat mir nicht wirklich einen Schmunzler ins Gesicht gezaubert, ich würde sagen, sie haben mich eher irritiert und ich habe ungläubig gestaunt.

    Neben den Aussagen der Schüler kommen auch die Autorinnen zu Wort, die ein paar nette Worte finden und die verschiedenen Aussagen kommentieren. Das hat mir schon eher ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als die eigentlichen Aussagen der Schüler.

    Für Zwischendurch sicher eine nette Abwechslung, vielleicht eignet sich das Buch zum verschenken oder wenn jemand einen schrägen Humor hat.

    Fazit: Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril. 3 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.08.2020

    komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen

    Karin Slaughter – Die verstummte Frau

    Will Trenton ermittelt in einem neuen Fall der sehr hohe Wellen schlägt und ihn in die Vergangenheit katapultiert. Als es zu einem Gefängnisaufstand kommt, sind auch Will und seine Kollegin Faith vor Ort. Einer der Häftlinge erzählt, er wäre reingelegt worden und Chief Jeffrey Tolliver hätte seine Finger im Spiel. Doch da gibt es ein Problem, den der Chief, der von allen verehrt und geliebt wurde, ist nicht nur der Ex-Mann der Gerichtsmedizinerin Sara Linton, sondern auch noch vor 5 Jahren ermordet worden.
    Will muss nun seine Kapazitäten spalten, einerseits muss er den grausamen Mord an der jungen Frau in der Gegenwart, aber auch einen ähnlich gelagerten Fall aus der Vergangenheit aufklären. Wird es ihm gelingen und vor allem, wie wird Sara reagieren, denn sie vermisst und liebt ihren verstorbenen Ehemann immer noch.

    „Die verstummte Frau“ ist der achte Band aus der Reihe um Will Trenton und Sara Linton aus der Feder von Karin Slaughter. Ich kenne bereits den Vorgänger „Die letzte Witwe“, der mir gut gefallen hat.
    Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr komplexen Thriller, der durch verschiedene Perspektivwechsel und mehreren Erzählsträngen in Gegenwart und Vergangenheit glänzt. Es ist kein Buch für zwischendurch, dafür ist der Thriller zu komplex, aber trotz der Länge des Buches ist die Spannung und das Tempo hoch, wird dauerhaft gehalten. Größere Verschnaufpausen werden dem Leser nicht gegönnt.
    Der Erzählstil ist überwiegend flüssig, an einigen Stellen holpert es schon mal, aber im Großen und Ganzen hat mich dieser trotz einiger ausschweifenden Momente immer wieder einfangen können. Die Autorin nimmt sich Zeit für ihre Figuren, für die Handlung und für die Schauplätze. Die Tatorte sind oft sehr grausam und blutig beschrieben, ich habe schon schlimmeres gelesen, aber trotzdem sind die detaillierten Beschreibungen nicht ohne.
    Dazu kommt ein unterschwelliger Thrill, der der dunklen teils bedrückenden Atmosphäre des Buches geschuldet ist.
    Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Ich konnte mir jede Figur gut vorstellen, und auch wenn mir die eine oder andere Kleinigkeit fehlte, hatte ich keine Probleme in der Geschichte zu bleiben.
    Will ist mir sympathisch. Ihm droht alles zu entgleiten, so dass er sich emotional in Sackgassen verheddert und mit der Wahrheit nicht immer ganz ehrlich umgeht. Das es deswegen zu Reibereien mit Sara kommt, ist schon vorauszusehen.
    Zu Sara kann ich diesmal nicht viel sagen, einerseits trauert sie ihrem Jeffrey immer noch nach, manchmal kommen die Gedanken auch, sagen wir mal zu unpassenden Zeiten. Natürlich ist es für sie nicht einfacher, aber trotzdem hat sie sich nicht immer mit Ruhm bekleckert und die eine oder irrationale Handlung durchgeführt. Alles menschlich, und deswegen passte es auch gut in die Geschichte.

    Ich wurde gut unterhalten, mir hat der Thriller gefallen und wenn ich irgendwann mal Zeit habe, werde ich die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen. Kurzweilig und spannend, fesselnd und mitreißend, emotional und trotzdem düster. Von mir bekommt der Thriller eine Leseempfehlung.

    Das Cover hat mich jetzt nicht so angesprochen, obwohl das beschlagene Fenster mit dem Herz mal was anderes ist.

    Fazit: komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen. Lesenswert. 4 Sterne.
    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    05.08.2020

    Krimi mit Höhen und Tiefen

    Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

    Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler Tim Blancks, mittlerweile nach Palma gezogen, arbeitet mehr schlecht als recht als Detektiv und sein Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Runtergekommen, abgebrannt und immer wieder in wirre Gedankenkonstrukte verstrickt findet er eines Tages eher zufällig eine Spur zu Emme und landet in der „High Society“ der Gesellschaft von Palma. Könnte seine Tochter doch noch leben?

    Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mir gut gefallen, weshalb ich das Buch sehr gerne lesen wollte. Leider verlor mich die Geschichte im Fortgang der Handlung immer wieder. Zugegeben, sie hat mich auch wiedergefunden, aber als es dann auf das Ende zuging, hat mich das Finale regelrecht enttäuscht, und dann endet das Buch auch noch mit einem unvollständigen Satz.
    Der Erzählstil ist abgehackt, stockend und wirkt insgesamt irgendwie unfertig. Telegramm-artig oder auch stakkatoartig wäre hier wohl eine passende Wortwahl dafür. Ich konnte mich daran gewöhnen, auch wenn es mir zwischenzeitlich immer mal wieder schwer fiel, der Handlung zu folgen.
    Die Handlung selbst ist vielseitig, es gibt viele Perspektivwechsel und auch Zeitwechsel, Erinnerungen oder Flashbacks, Gedankengänge sind kursiv geschrieben, um sie von der üblichen Handlung zu unterscheiden. Dennoch hatte ich oft Schwierigkeiten mich zu orientieren, denn das war nicht immer sofort klar ersichtlich. Die Kapitel und Abschnitte sind eher kurz gehalten.
    Die Stimmung des Buches ist erdrückend, düster und beklemmend. Es gibt kaum Auflockerungen durch Humor oder schöne Ereignisse.
    Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Viele wirkten detailliert und lebendig, dennoch kam ich an die Figuren nur selten heran. Tim ist ein abgerissener Detektiv, verwahrlost und nicht gerade umgänglich, natürlich kann ich seinen Verlust nachvollziehen, ich kann verstehen, warum er so ist wie er ist und das das Verschwinden seines Kindes aus ihm einen anderen Mann gemacht hat. Er wird immer wieder in Flashbacks zurückgezogen, er wirkt distanziert, unkonzentriert und auch wenn er die Hoffnung nicht aufgegeben hat, ist er gerade in der Abwärtsspirale schon fast unten angekommen.
    Nebenfiguren wie Rebecka oder Emme konnte ich mir gut vorstellen, aber dennoch blieben viele Fragen offen. Wie kommt man als Eltern darauf eine Sechzehnjährige alleine in einen Partyurlaub zu schicken? Mir persönlich fehlten hier an einigen Stellen die logischen Erklärungen, vielleicht weil ich das Handeln von Tim oder auch von Emme nicht nachvollziehen konnte.
    Das Setting ist gut gewählt, hier werden die Unterschiede zwischen Tourismus und dem tatsächlichen Leben gut erklärt und aufgezeigt. Natürlich war mir bewusst, das nicht alles eitler Sonnenschein ist und der Autor sagt in seinem Nachwort ja selbst, das es ein fiktiver Roman mit einigen Freiheiten ist. Von daher glaube ich schon, das vieles hier auch überspitzt dargestellt wurde.

    Ich bin hin und her gerissen, einerseits finde ich die Thematik spannend, andererseits hatte ich wirklich Probleme der Geschichte dauerhaft zu folgen, weshalb ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen musste und zwischendurch sogar andere Bücher gelesen habe, um der Düsternis und Beklemmung entgegen zuwirken. Mir fehlte an einigen Stellen die Spannung, die Handlung wirkt gehetzt und deswegen konnte ich mich stellen weise nicht darauf einlassen. Für mich ist es nichts halbes und nichts Ganzes, nicht schlecht, aber auch nicht gut.

    Das Cover ist Genretypisch, passt zum Inhalt.

    Fazit: Krimi mit Höhen und Tiefen, nicht schlecht, aber ganz sicher auch nicht gut. Komischer Erzählstil und merkwürdiges Ende. Knappe 2,5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.08.2020

    spannende, aber auch humorvoll-charmante Lovestory

    Stella Tack – Kiss me twice

    Silver ahnt nichts gutes, als ihr Boss sie zu sich ins Büro bestellt und er ihr mitteilt, dass sie erneut einen Bodyguard-Job verloren hat. Schon der zweite in kurzer Zeit und sie braucht das Geld doch so dringend. Als ihr keine Alternative bleibt, besucht sie ihren besten Freund Ryan, ebenfalls Bodyguard, in Kanada, nur um kurz darauf in eine Auseinandersetzung zu geraten und Prinz Prescot seinen Hintern zu retten.
    Der ist von Silver total begeistert und versucht sie direkt als Bodyguard anzuheuern, was sie ablehnt. Eine zufällige Begegnung später und Prescot kann sie doch dazu überreden, und sie zieht kurzerhand in den Palast des Königs als Freundin des besagten Prinzen ein. Doch neben ihren viel zu offensichtlichen Gefühlen zu Prescot muss sie sich mit einem launischen Fast-König, einen charmanten Butler, zwei Zwillingsschwestern, einer streitsüchtigen Cousine, ein paar interessanten Freunden von Prescot herumschlagen und stolpert von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Doch wird sie den Prinzen beschützen können?

    Ich habe kürzlich von Stella Tack den ersten Band des Jugendbuches „Night of Crowns“ gelesen, der mir wahnsinnig gut gefallen hat. „Kiss me twice“ hat mich also neugierig gemacht, ob die Autorin auch in diesem Bereich ein interessantes Buch schreiben kann und ja, sie kann.
    Die Story ist locker leicht, modern, durchgängig spannend, humorvoll und konnte mich fesseln. Die Autorin legt auch hier wieder sehr viel Wert auf eine lebendige, vielschichtige Story, die zu jeder Zeit begeistern kann.
    Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und vielseitig ausgearbeitet. Es gibt kaum eine Charakterzug zweimal, jede Figur ist detailreich ausgearbeitet und besitzt eine angenehme emotionale Tiefe. Da die beiden Protagonisten um die 20 Jahre jung sind, sind die Dialoge teils sehr salopp, fast schon ein wenig schnoddrig. Das hat mich nicht gestört, hat es doch die Charaktere und die Handlung unterstützt und so konnte ich mich besser in der Geschichte zurecht finden und eine Nähe zu ihnen aufbauen.
    Silver hat mir besser als Prescot gefallen, was ich aber auch der Synchronsprecherin Julia Meyer zuschieben kann, die Silver haargenau so getroffen hat, wie ich sie mir vorgestellt habe. Silver ist schlagfertig, tough und verliert ihre Ziele selten aus den Augen. Sie hat mich mit ihrer lebhaften und liebevollen Art total von sich eingenommen. Bad Girl trifft es hier meiner Meinung überhaupt nicht, denn sie ist einfach eine kluge, junge, vielleicht etwas temperamentvolle junge Frau, die weiß was sie will.
    Ich mochte Prescot, aber es hat etwas gedauert um mich mit ihm anzufreunden. Einerseits hat der männliche Synchronsprecher Tim Niebuhr, zumindest am Anfang, Prescot sehr jungen- und flegelhaft dargestellt, weshalb mir nicht gelingen konnte, das Alter und Prescot in Einklang zu bringen, andererseits wirkte er an manchen Stellen wie ein kleines Weichei. Das Verlief sich aber im Laufe der Handlung und ich hab ihn ebenfalls gern gehabt. Er hat sich auf jeden Fall im Verlaufe der Geschichte entwickelt.
    Die Handlungsorte in und um Kanada, Nova Scotia und Vancouver, wurden von der Autorin detailliert und mit viel Charme dargestellt.
    Nicht alle Nebencharaktere konnten mich überzeugen, aber besonders hervorgestochen ist Helena, die Schwester von Prescot und sowohl Ryan als auch Ivy, die ich beide sofort ins Herz geschlossen habe.

    Die Story ist witzig, humorvoll, spannend und hat mich von der ersten bis zur letzten Hörminute gefesselt. Auf 2 mp3 CDs wird die Story in ca 12 Stunden und 40 Minuten erzählt, während Silver von Julia Meyer und Prescot von Tim Niebuhr synchronisiert werden. Beide Synchronsprecher haben Leben in die Story gebracht, wobei mir Julia Meyer einfach etwas besser gefiel. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Silver und Prescot erzählt.
    Beide Synchronsprecher haben die Spannung fortlaufend gehalten und die Geschichte in einem angenehmen Tempo erzählt.

    Das Cover gefällt mir gut.

    Fazit: spannende, aber auch humorvoll-charmante Lovestory, die ich gern gehört habe. 4,5 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.07.2020

    gute Story, aber etwas langatmiger als gewohnt

    Nalini Singh – Gilde der Jäger, 12, Engelskrieg

    Der Erzengel Raphael und seine Jägerin Elena wurden aufgrund Kassandras Prophezeiung in einen tiefen Schlaf versetzt, vorher gab Raphael seiner Gefährtin noch ein Stück seines Erzengelherzens, in der Hoffnung, dass Elenas Bewusstsein überleben wird. Denn in der Kaskade soll sie ein Gefäß seiner Macht werden und allen Voraussagungen zum Trotz, möchte Raphael seine Gefährtin nicht verlieren.
    Als Elena tatsächlich mit ihrem Bewusstsein aufwacht, muss sie aber einen herben Schlag einstecken, denn sie hat keinen Flügel mehr, dafür zeigen sich schon bald andere Fähigkeiten.
    Wie soll sie Raphael nur im Kampf gegen Lijuan helfen, wenn sie nicht mal fliegen kann? Und wird Raphael trotz all seiner Macht gegen Lijuan, die sich selbst als Göttin sieht, bestehen können, die zu drastischen und grausamen Schritten greift und nun unbesiegbar scheint?

    „Engelskrieg“ ist der zwölfte Band aus der Reihe „Die Gilde der Jäger“ und mit fast 700 Seiten schon ein ordentlich dickes Buch. Normalerweise liebe ich jedes einzelne Buch aus der Reihe, die immer kurzweilig, spannend und interessant sowie fesselnd geschrieben sind, doch diesmal war mir die Geschichte etwas zu langatmig, mir fehlte obwohl des düsteren Themas die Leichtigkeit und die Grundstimmung war sehr beklemmend und düster. Natürlich machen Elena und Raphael schwere Zeiten durch, es herrscht Krieg, da ist perse schon nicht alles rosig. Aber dazu kommen diesmal Kapitellange, detaillierte Beschreibungen der Schlachten, die mir irgendwann einfach zu viel wurden.
    Das Buch ist gut, keine Frage. Die Story ist interessant, hyperemotional und man kann mit den Figuren mitleiden, mitfiebern, mithoffen und mitbangen, aber ich denke, an einigen Stellen hätte man die Story kürzen können. Wir müssen derbe Verluste erleben und das Buch geht an die Substanz, aber der Krieg ist nervenaufreibend und leider viel zu langatmig.
    Trotz allem ist der Erzählstil wieder flüssig und angenehm, auch wenn ich erst mal geschaut habe, ob dieses Buch einen anderen Übersetzer hat. Manchmal gibt es Formulierungen die ich bisher noch in keinem Buch der Reihe – bewusst - gelesen habe. Irgendwann habe ich mich auch daran gewöhnt.
    Die Charaktere wirken wieder sehr lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Wir dürfen gleich mehrere neue Figuren kennenlernen, darunter auch mindestens drei „Uralte“, die sich aus ihrem Schlaf erheben. Wir müssen uns von einigen Charakteren verabschieden, ob für immer oder vorübergehend, das ist bei einigen unklar.
    Elena findet natürlich zu ihrer alten Stärke zurück und darüber hinaus, Raphael bleibt einen Touch menschlich und kratzt hart an der Grenze, sich nicht in der Kälte der Kaskadenkräfte zu verlieren und selten hat man sämtliche Erzengel vereint im Krieg gegen einen Widersacher gesehen.
    Die Geschichte lies sich trotz einiger Kleinigkeiten gut lesen.
    Die Welt, die Nalini Singh erschaffen hat ist wieder einmal spektakulär, genau wie die Handlung, die immer wieder zu begeistern weiß.

    Bis auf die bereits oben genannten Sachen hab ich aber auch nichts weiter zu kritisieren, denn was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die Einigkeit, die Verbundenheit, die man zwischen Raphael, Elena, der Gilde und den Sieben, aber auch dem weiteren „Hofstaat“ von Raphael spüren kann.
    Leider muss ich diesmal einen Stern abziehen, nichtsdestotrotz ist es wieder ein bewegender, emotionaler und interessanter Band aus der Reihe.

    Fazit: Leichte Ausschweifungen bei den Kriegshandlungen und im Gegensatz zu anderen Büchern der Reihe, etwas langatmiger als gewohnt. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.07.2020

    spannend, düster und mitreißend

    Stefan Ahnhem – Die Rückkehr des Würfelmörders

    Der schwedische Kommissar Fabian Risk weiß gar nicht, welchen Fall er zuerst bearbeiten soll. Ein Kind wird in seinem Bett ertränkt, ein älterer Herr wird in eine Plastikhülle eingepfercht und erstickt. Es gibt weder Übereinstimmungen beim Tatmuster noch bei der Tatwaffe und langsam wird klar, obwohl die Morde scheinbar unzusammenhängend sind, es muss sich um ein und den selben Täter handeln und vermutlich gehen noch mehr Morde auf sein Konto.
    Doch nicht nur der Serienmörder-Fall beschäftigt Fabian, auch seine Ermittlungen im Fall Elvin und Mollander gehen nur schleppend voran. Der Verdächtige ist mit allen Wassern gewaschen und Fabian Risk riskiert nicht nur sein Leib und Leben, sondern auch das seiner Familie und Freunde, da es sich um einen Kollegen handelt.
    Und als wäre das noch nicht genug ist der dänische Leiter der Mordkommission ebenfalls hinter Fabian und Dunja her, da er von Rachegedanken geplagt ist und somit sämtliche Ermittlungen erschwert. Wird Fabian die Ereignisse in seiner Familie und die beruflichen Herausforderungen meistern können?

    „Die Rückkehr des Würfelmörders“ ist der Folgeband zu „Der Würfelmörder“ (der auch unter dem Namen „10 Stunden tot“ erschienen ist). Die Handlung geht übergangslos dort weiter, wo „Der Würfelmörder“ aufgehört hat und die Handlung ist sehr komplex, durchweg spannend und legt ein hohes Tempo vor. Weil so viele verschiedene Handlungsstränge inszeniert sind, wird der Leser von einer Handlung in die nächste geworfen und obwohl der Fall des Würfelmörders geklärt wird, bleiben doch noch genug Fragen offen und das Buch endet – wieder einmal - mit einem Cliffhanger. Ich hätte mir gewünscht, das hier mehr Handlungsfäden ein Ende finden, gerade die Handlung um Dunja und Theodor ziehen sich nun schon über einige Bücher.
    Der Erzählstil ist angenehm und modern, die Story lässt sich gut lesen, auch wenn ich sie immer wieder zur Seite legen musste wegen der Fülle der Informationen. Die Story ist atmosphärisch sehr dicht und beklemmend, der Leser bekommt selten eine Verschnaufpause und die Gräueltaten sind explizit beschrieben, weswegen ich das Buch zartbesaiteten Seelen eher nicht empfehlen kann. Hier wäre es nach dem Motto „Weniger ist Mehr“ sicherlich angenehmer gewesen.
    Die Charaktere sind auch diesmal wieder lebendig und vielschichtig beschrieben. Fabian Risk war im letzten Buch schon deutlich mit der Situation überfordert und das geht hier auch weiter. In der Familie läuft es überhaupt nicht rund (Theodor in Haft wegen der Smiley-Geschichte, Sonja verarbeitet den Fast-Mord und die Liebesbeziehung zu einem Mörder, Mathilda redet mit Geistern), dazu kommen Probleme auf der Arbeit (Tuvesson trinkt und ist unorganisiert, der Serienkiller-Fall, die Streitigkeiten mit den Kollegen aus Dänemark, der mordlustige Kollege,...) und so kommt es, das Fabian oft stolpert, auf der Stelle tritt und die Steine aus dem Feuer holen muss. Insgesamt gefällt mir, dass er nicht der Superheld ist, sondern ein ganz normaler Ermittler der seinen Alltag meistert.
    Ich habe, wie in den vorherigen Büchern auch, nichts für Sonja übrig. Im Gegenteil, mir geht diese Frau auf die Nerven und obwohl sie diejenige ist die fremdgegangen ist und zugegeben auch leiden musste, drängt sie sich immer wieder in den Fokus. Sie fordert, sie benutzt und alle müssen ihre geschundene Seele streicheln.
    Bei Theodor kann ich die Wut verstehen, und ich hoffe wirklich sehr, dass es für ihn glimpflich ausgehen wird, aber das werden wir erst im nächsten Buch sehen, genauso wie den Handlungsstrang um Dunja Hoogard, die untergetaucht ist und von ihrem ehemaligen Boss gejagt wird.
    Die Schauplätze wurden auch diesmal wieder bildhaft und detailliert beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Orte gut vorstellen.
    Die Handlung wurde gut herausgearbeitet, sodass es keine Längen gab, das Tempo und die Spannung durchgängig gehalten wurde und ich die Story gerne gelesen habe.
    Geärgert hat mich das Finale, denn es dreht sich natürlich teils wieder um Sonja und ihre Bewältigungsstrategien, und mir fehlten ein paar Auflösungen.
    Die Passagen aus der Sicht des Würfelmörders waren gut geschrieben, eine morbide Faszination war vorhanden. Aber es war auch extrem erschreckend, dass da jemand sein Leben und vor allem das vieler anderer von ein paar Würfel abhängig macht. Hier hat der Autor tief in die Psyche gegriffen und einen Bösewicht erschaffen, der so realitätsnah ist, das ich gar nicht darüber nachdenken möchte.

    Ich bin kein Fan von skandinavischen Thrillern, noch nie gewesen, aber Stefan Ahnhem kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Von mir bekommt der Thriller natürlich eine Leseempfehlung, obwohl ich ein wenig wegen den vielen offenen Fragen angesäuert bin.

    Das Cover passt hervorragend zu „Der Würfelmörder“ und ist ein richtiger Eyecatcher.

    Fazit: spannend, düster und mitreißend. Aber leider bleiben viele Fragen offen. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.07.2020

    leicht verständlich erklärt trotz des sehr umfassenden, komplexen Themas

    Günther H. Heepen – Chaos im Darm

    Der Autor erklärt in einem Vorwort leicht verständlich, worum es in diesem Buch geht. Denn die Ursache vieler Krankheiten liegen im Darm. Egal ob Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, eine gestörte Immunabwehr oder Migräne, die Ursache lässt sich auf einem Missverhältnis im Darm zurückzuführen.
    Erstaunlicherweise ist das Buch leicht verständlich geschrieben, mit einfachen Fallbeispielen, sodass man schnell in dieses Sachbuch hineinfindet. Neben Therapiemöglichkeiten wird eine Ursachenforschung und verschiedene Testverfahren vorgestellt. Da ich selbst bei einer Fachärztin für Homöopathie arbeite, die sich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Co spezialisiert hat, kannte ich bereits viele Verfahren, einige waren mir dennoch neu und wieder andere haben mir gute Anregungen geliefert, um die Verfahren leichtverständlich zu erklären. Von daher finde ich das Buch sehr gelungen und kann es weiterempfehlen, nicht nur für Allergiker und Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
    Die Aufteilung des Buches ist übersichtlich und neben pflanzlichen Varianten werden auch die pharmazeutischen Produkte unter die Lupe genommen, und auch deren Wechselwirkung mit anderen Medikamenten oder Nebenwirkungen.

    Fazit: leicht verständlich erklärt trotz des sehr umfassenden, komplexen Themas. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.07.2020

    Schönes veganes Kochbuch mit einer Vielfalt von Rezepten.

    Vegan – Das Goldene von GU

    Wer vegan kochen möchte, ist mit diesem Buch sicher gut beraten. Ich habe bereits viele Kochbücher aus dem GU Verlag daheim, habe die Rezepte studiert und nachgekocht, und dieses vegane Kochbuch ist eine hervorragende Ergänzung.
    Nicht nur die Möglichkeiten, wo man am besten tierische Produkte austauscht, sondern auch lecker anzusehende, appetitliche Rezepte zum leichten nachmachen, sowie die verschiedensten Tricks und Tipps und natürlich schöne Fotos der Gerichte erschweren die Suche nach dem passenden Rezept, denn „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ und bei der Menge an Rezepten hat man wirklich eine große Auswahl. Egal ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise oder Kuchen, hier wird eine bunte Mischung an Rezepten geboten.
    Die Rezepte sind mit leichten Schritt für Schritt-Anleitungen, Zutatenliste und Zeitaufwand leicht verständlich und vereinfachen das Nachkochen.
    Ich habe wertvolle Tipps daraus mitgenommen und bei der Fülle an Rezepten kommt auch keine Langeweile auf.
    Das Kochbuch gefällt mir gut, bietet eine große Auswahl und das Nachmachen ist leicht erklärt.
    Das Cover wirkt edel.

    Fazit: Schönes veganes Kochbuch mit einer Vielfalt von Rezepten. 5 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.07.2020

    kurzweiliger, komplexer Thriller mit fiesem Cliffhanger.

    Stefan Ahnhem – Der Würfelmörder

    Fabian Risk hat sich Urlaub genommen um seine Familie zu unterstützen und herauszufinden, was in der letzten Zeit schief gegangen ist. Seine Tochter Mathilda wurde angeschossen und phantasiert von einem Geist, sein Sohn Theo hatte eine Schusswaffe zu Hause und entgleitet der Familie immer mehr und Sonja, seine Ehefrau, scheint sich nur noch wenig für die Ehe nach ihrem Seitensprung zu interessieren. Denn schließlich war ihr Lover ein Killer. Kann Fabian all das wieder hinbiegen?
    Das dann ein Anruf zum ungünstigsten Zeitpunkt kommt und Fabian auf die Wache muss, um einem Tötungsdelikt nachzugehen ist auch nicht gerade förderlich für die Familienzusammenführung.

    Ich habe bereits vor einiger Zeit „10 Stunden tot“ sowohl gelesen, als auch als Hörbuch gehört und da hat mir der Thriller sehr gut gefallen.
    Auch beim erneuten lesen, wird der Thrill schnell aufgebaut und der Autor ersinnt einen sehr komplexen, mit vielen Handlungssträngen gut durchdachten Thriller, der allerdings in einem echt fiesen Cliffhanger endet, was mir damals überhaupt nicht gefiel. Jetzt habe ich zum Glück schon den Nachfolger „Die Rückkehr des Würfelmörders“ auf dem Nachttisch und kann im Anschluss gleich weiter lesen.
    Insgesamt konnte mich der Thriller auch diesmal wieder überzeugen, der von Anfang bis Ende mit der Spannung spielt, temporeich aufgebaut wurde, aber auch in verschiedenen Fällen sehr gewalttätig und brutal erscheint. Zarte Mägen und seichte Nerven sollte man nicht haben, um diesen Thriller zu lesen. Der Titel „Der Würfelmörder“ ist hier gut gewählt und gefällt mir persönlich deutlich besser als der Vorgänger.
    Der Autor hat einen angenehmen, temporeichen, modernen und flüssigen Erzählstil, sodass es mir leicht fiel in der Story anzukommen. Ich bin eigentlich kein Fan von skandinavischen Thrillern, aber Stefan Anhem hat das gewisse Etwas, das seine Bücher für mich interessant machen.
    Er schafft es innerhalb kürzester Zeit, mich in die Geschichte zu werfen, und mich erst zu entlassen, wenn die Story auch zu Ende ist. Es gab viele tragische, dramatische, aber auch emotionale Momente, wo mich der Autor mitnehmen konnte. Die Gewalttätigkeit ist für einen Thriller zwar immer noch erhöht, wirkt aber insgesamt stimmig zur Geschichte. Hier handelt es sich nicht um bloßes Gemetzel, auch wenn viel Blut fließt, das Grauen aber auch auf einer anderen Ebene ausgetragen wird.
    Insgesamt finde ich aber die Psyche des Würfelmörders... ich will nicht sagen faszinierend, aber der Autor hat seine Motivation und die Figur interessant herausgearbeitet, sodass sich der Thriller aus der Masse heraushebt. Jetzt bin ich natürlich auf die Fortsetzung gespannt, denn ehrlich gesagt ist der Cliffhanger wirklich fies.
    Die Schauplätze inkl. Tatorte sind gut herausgearbeitet. Ich hatte damals, glaube ich, erwähnt, das ich mich über eine Verfilmung nicht wundern würde.
    Der Thriller ist kurzweilig, spannend und fesselnd. Besonders gut gefällt mir die Komplexität. Während Lilja mit Klippan an den Ermittlungen zur grausamen Tötung eines Jungens ermitteln, konzentriert sich Risk auf einen weiteren Mordfall und eine Kindesmisshandlung. Außerdem möchte ich auch endlich wissen, wie es im Fall Elvin weitergeht. Alles sieht ja nach einem Verräter in den eigenen Reihen aus.
    Ich persönlich kann wenig mit politisch oder religiös-motivierten Tätern anfangen, weshalb ich einen Pluspunkt geben möchte, da mich der Autor mit dem Thema nicht gelangweilt oder verschreckt hat.
    Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet, vielseitig und vielschichtig. Risk ist sympathisch, aber man merkt ihm auch seine Überforderung mit der Gesamtsituation an. Das seine Tochter Geister sieht, oder sein Sohn sich immer weiter distanziert, geht an dem Ermittler nicht spurlos vorbei. Zum Glück, denn ich mag nichts weniger lesen, als wenn der Ermittler ein Superheld ist und alle happy in seiner Umgebung sind.
    Dunja Hoogard hat mir aber auch sehr gut gefallen, sie geht tough durchs Leben, auch wenn sie schon bald in Lebensgefahr schwebt und einiges einstecken muss. Dennoch, auch sie ist keine Superheldin und kann deswegen die Seele des Lesers berühren. In diesem Buch ist es einfach erschreckend, wie tief der Hass der Menschen gehen kann, wie abgrundtief böse die Menschen sein können, das ist erschreckend und macht mir Angst.

    Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Autor im nächsten Buch die Handlung steigern kann oder zumindest halten. Dann hoffe ich allerdings auch, dass der Fall des Würfelmörders aufgelöst wird und wir nicht wieder einen Cliffhanger präsentiert bekommen, das würde mich dann doch sehr verstimmen. Denn eigentlich erwarte ich, dass ein Thriller ein befriedigendes Ende hat, das mir hier bisher verwehrt blieb.

    Das Cover mit den Würfeln finde ich gut gelungen und hat mich sofort angesprochen.

    Fazit: kurzweiliger, komplexer Thriller mit fiesem Cliffhanger. Fabian Risk muss sich zerteilen um allen gerecht zu werden und wirkt dadurch sehr authentisch und menschlich. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.07.2020

    Kurzweiliger, temporeicher Krimi

    Jörg Reiter, Peter Gallert – Todestreue

    Polizeiseelsorger Martin Bauer hat sich eine Auszeit genommen und ist nach den Streitigkeiten mit seiner Ehefrau in Elternzeit gegangen. Seine kleine Tochter tut ihm gut, doch viel zu schnell lässt er sich wieder in einen Fall hineinziehen. Eine Freundin seiner Frau bittet um Hilfe: Leon ist bei einer Bikergang untergekommen, war sogar schon im Gefängnis und die schwangere Frau vermutet, das Leon den Absprung aus der Gang nicht schafft. Bauer nimmt sich der Aufgabe an und nimmt Kontakt zu Leon auf; mit schwerwiegenden Folgen.
    Zeitgleich wird in Duisburg auf dem Schrottplatz eine tote Frau im Kofferraum gefunden. Die Todesursache lässt gleich mehrere Schlüsse zu. Ist eine BDSM-Liebelei schief gegangen? Rachemord? Unfall? Verena Dohr und ihre Kollegen ermitteln. Doch innerhalb der Polizeieinheit herrscht Uneinigkeit und Verena muss sich entscheiden: Fall aufklären oder Kampf gegen die Kollegen?

    Ich habe bereits die beiden Vorgängerbücher zur Polizeiseelsorger-Martin-Bauer-Reihe gelesen, die in Duisburg und Umgebung spielt und diese haben mir, genau wie der dritte Fall auch, gut gefallen.
    Der Erzählstil ist flüssig, modern und die Länge der Kapitel sind angenehm. Dazu kommt eine anschauliche Beschreibung von den Schauplätzen, die mich hier besonders interessieren, da ich aus Duisburg komme. Das Autorenduo hat die verschiedenen Handlungsorte sehr gut, detailliert und bildhaft beschrieben und irgendwie ist es fast schon erschreckend, wenn der fiktive Schauplatz gerade mal 700 Meter entfernt liegt. Da konnte ich dann sogar noch besser in den Krimi abtauchen.
    Auch die Figuren werden gut ausgearbeitet. Die bereits bekannten Charaktere wie Martin Bauer, Verena Dohr oder Karman, der im übrigen immer noch nicht sympathischer wird, werden weiter herausgearbeitet und wir lernen neue Seiten von ihnen kennen.
    Martin Bauer wollte sich eigentlich heraushalten, doch wie könnte er, wenn er um Hilfe gebeten wird. Das Ende hat mich etwas schockiert und ich bin gespannt, was besagte „12 Minuten“ mit ihm im nächsten Buch anstellen werden. Es braucht nur wenige Seiten und schon befindet er sich wieder in Gefahr, auch wenn er sie diesmal nicht gezielt sucht.
    Verena Dohr hat es auch diesmal nicht sehr leicht, eine gute Kommissarin und die männlichen Kollegen die dies nicht billigen. Teilweise ist es wirklich echt hart, das zu lesen. Sollte nicht das Ziel sein, die Verbrechen zu bekämpfen? So muss Verena einige Kämpfe ausfechten, allerdings mit ihrem Chef und den Kollegen anstatt sich auf die eigentlichen Verbrechen zu konzentrieren. Das ist ein Tanz auf dem Seil. Das Autorenduo hat ihre Gefühlswelt gut beleuchtet, die Twists herausgearbeitet und sie mir wieder ein Stück näher gebracht.
    Bliebe noch Leon dessen Werdegang für mich keine Überraschung gewesen ist. Ich hatte vermutet, was hinter seinem Motiv steckt und auch, warum er sich von seiner Freundin „getrennt“ hat, das war diesmal leicht zu durchschauen, trotzdem spannend zu lesen.
    Natürlich musste ich bei der Duisburger Bikergang „Death Riders“ ein paar Vergleiche zu Presse und anderen Büchern ziehen. Auch die anderen Krimis um Martin Bauer waren schon recht gewalttätig, aber hier ist die Brutalität noch mal auf ein neues Niveau angehoben worden. Wer es mag, okay, aber für einen Krimi fand ich es streckenweise schon recht extrem.

    Der Krimi ist insgesamt sehr kurzweilig, spannend und temporeich. Mich hat er gut unterhalten und ich kann den Krimi, genau wie „Glaube, Liebe, Tod“ oder „Tiefer denn die Hölle“, empfehlen. Die Vorgängerbücher müssen nicht bekannt sein, auch wenn es ein paar Anspielungen auf Bauers Vergangenheit gibt. Letztendlich empfehle ich aber natürlich trotzdem die komplette Reihe.

    Das Cover ist krimitypisch, hat mich aber angesprochen.

    Fazit: Bikergang, Polizei-Seelsorger Martin Bauer, ein brutaler Frauenmord und eine Verkettung krimineller Umstände bringen Spannung. Kurzweiliger, temporeicher Krimi. 4 Sterne.
    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.07.2020

    Durchgängig, spannender, atmosphärischer, dichter Thriller mit vielschichtigen Figuren

    Nalini Singh – Im grausamen Licht der Sonne

    Golden Cove ist ein kleines, charmantes Städtchen in dem die Bewohner zusammen halten und es nichts Schlimmes passiert. Zumindest auf den ersten Blick, denn als Anahera zurück in ihre Heimat kommt, ist gerade Miriama verschwunden und sie ist nicht die erste Frau, die spurlos verschwindet.
    Will ist Polizist in Golden Cove und versucht die verschwundene junge Frau zu finden. Das ausgerechnet die hübsche aber sehr distanzierte Anahera ihm dabei ständig in die Quere kommt, stört ihn am Anfang sehr. Doch schon bald ermitteln die beiden gemeinsam und müssen dunkle Geheimnisse der Bewohner aus dem sonnigen Golden Cove aufdecken... lebt Miriama noch? Wer hat sie entführt? Was ist mit den vermissten Wanderinnen?

    Ich kenne bereits sehr viele Bücher von Nalini Singh, neben der „Gilde der Jäger“-Reihe, ihren „Gestaltwandlern“ und auch der „Age of Trinity“-Reihe kenne ich die bisher erschienenen „Cherish“-Bücher und natürlich auch die „Rock Kiss“-Reihe sowie diverse Einzelbände.
    Einen Thriller allerdings kannte ich bisher noch nicht von ihr und war neugierig.

    Der Erzählstil ist wie zu erwarten, flüssig, modern und die Story lässt sich leicht lesen und wird schnell zum Pageturner. Auch in einem Thriller fühlt sich die Autorin scheinbar zu Hause, denn in Kürze wird die Spannung aufgebaut und während des gesamten Buches durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Außerdem wird der Thriller aus verschiedenen Perspektiven erzählt.
    Die Kapitel haben eine angenehme Länge, und auch wenn die Autorin viel Wert auf Schauplatzbeschreibungen und detaillierten Beschreibungen von Charaktere und Handlung legt, war der Thriller zu keiner Zeit langatmig.
    Es gibt auch eine kleine Lovestory, die aber zum Glück nicht allzu viel Raum einnimmt und sich gut in den Thriller integriert. Ganz im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin wird die Erotik hier fast komplett herausgenommen, was ich gut finde.
    Sämtliche Charaktere sind facettenreich, detailliert und lebendig ausgearbeitet. Will war mir auf Anhieb sympathisch, seine Motivation ist schnell gefunden und auch wenn er eigentlich ein Held – zum Teil auf Abwegen war – bleibt er offen, höflich und verurteilt niemanden vorschnell. Er kann auch durchgreifen, aber im Großen und Ganzen empfand ich ihn als sehr angenehmen Zeitgenossen.
    Anahera hat es mir schwer gemacht, ich mochte sie am Anfang nicht, was andere vielleicht als geheimnisvoll interpretieren war für mich zickig und distanziert. Sie wirkte an einigen Stellen sehr von sich überzeugt und überheblich. Ja, sie hat Furchtbares durchgemacht und ich konnte mit ihr mitfühlen, ja, sie sammelte im Verlauf ein paar Sympathiepunkte und ich könnte mir tatsächlich eine Fortsetzung mit beiden Hauptfiguren vorstellen, dennoch kam ich nicht ganz an sie heran.
    Die Bewohner von Golden Cove sind natürlich nicht das, was sie vorgeben zu sein und die harmlosesten Figuren sind die Schlimmsten, aber das war zu erwarten und so war das Finale nicht unbedingt eine große Überraschung für mich. Dennoch habe ich mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt, denn der Thriller war spannend und hat mich packen können.
    Die Gewalttätigkeit ist nicht ohne, dennoch habe ich schon schlimmeres in anderen Thrillern gelesen, daher kann ich den Thriller auch uneingeschränkt empfehlen.
    Die Schauplätze sind gut herausgearbeitet, das Flair in Golden Cove gut eingefangen. Der Thriller ist atmosphärisch und beklemmend.

    Nalini Singh hat wieder einmal bewiesen, egal welches Genre sie bedient, sie ist eine Meisterin ihres Fach und sie schafft es immer wieder, mich mit ihrer Vielseitigkeit zu überraschen.

    Das Cover ist dezent und die Frau im Sonnenlicht kann man fast nur erahnen.

    Fazit: Durchgängig, spannender, atmosphärischer, dichter Thriller mit vielschichtigen Figuren. 4 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.06.2020

    leicht verständliches, kindgerechtes Fachbuch

    Stütze und Vorbach – Wild! Der Steinkauz

    Im ersten Teil des Buches wird die Geschichte eines Steinkauz-Pärchens erzählt, begleitet vom ersten Kennenlernen bis hin zum Nachwuchs, der einige Wochen nach der Schlüpfung selber flügge wird und sich ein neues Revier sucht. Dabei gibt es Gefahren wie Marder, Katzen, aber auch die Kälte oder Verkehrslärm.
    Die Geschichte ist leicht lesbar, sodass Kinder die Geschichte immer wieder selbst in die Hand nehmen können. Die kurzen Sätze sind leicht verständlich und die Illustrationen von Bente Schlick untermalen die Geschichte noch mal sehr schön.
    Dann geht es mit dem Sachbuch-Anteil weiter, der ebenfalls leicht verständlich und in kurzen Sätzen die wichtigsten Dinge über Steinkäuze vermittelt: Dabei hab ich als erwachsener ebenfalls noch einiges gelernt, denn ich wußte zum Beispiel nicht, dass sich die Küken bereits mehrere Tage vor dem Schlüpfen durch Piepsgeräusche bemerkbar machen und sich damit abstimmen, welches Kücken wann schlüpft. Ider welche Eulenarten es gibt und die werden dann auch noch nach Größe sortiert erklärt. Schön finde ich das es hier sehr viele Fotos gibt, die das Käuzchen in Aktion zeigen. Die Leser werden leicht verständlich darüber in Kenntnis gesetzt, wie das Jagdverhalten der Vögel, ihre liebste Mahlzeit, ihre Brutgewohnheiten sind oder wie sich ein Steinkauz entwickelt. Natürlich gibt es auch noch ein großes Kapitel über die Gefahren, die auf den Steinkauz lauert.
    Das Buch hat uns sehr gut gefallen und ich finde toll, dass hier auch gleich noch Tipps gegeben werden, wie man die Steinkäuze in der Natur unterstützen kann.

    Das Cover ist sehr eindrucksvoll, es sieht so aus, als würde der Steinkauz uns direkt anblicken.

    Fazit: leicht verständliches, kindgerechtes Fachbuch mit vielen Illustrationen und Fotos. 5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.06.2020

    Das erste Buch der Mitternacht hat mir sehr gut gefallen, magisch und spannend

    Rose Snow, 12, Das erste Buch der Mitternacht

    Harper geht jeden Tag ins Krankenhaus zu ihrem Freund Phoenix, der im Koma liegt. Sie hatten beide einen Autounfall, sie ist gefahren. Ihre Schuldgefühle und das „sich nicht erklären können“ wie es zum Unfall gekommen ist, machen sie fertig.
    Ihre Träume werden immer wilder und sie träumt ausgerechnet von dem arroganten Cajus, dessen Familie in der realen Welt ein Schuhimperium regiert. Als ausgerechnet der schnöselige, arrogante aber doch recht gutaussehende Cajus vor Harper steht und sie über eine neue Welt, nämlich die Stadt der Träume, Noctaris, aufklärt kann sie es immer noch nicht fassen, welchen Vorschlag er ihr macht. Um Phoenix aus einem Zwischenreich zu holen und damit aus dem Koma in der realen Welt, muss sie zuerst mit Cajus in Noctaris einen wichtigen Gegenstand finden. Dabei lernt Harper eine Welt kennen, die vom Untergang bedroht wird und einen Cajus, der auch nett sein kann.

    Ich kenne von Rose Snow bereits die ersten beiden „Ein Augenblick für immer – Die Bücher der Lügenwahrheit“ und war seinerzeit begeistert, Band 3 liegt auf noch auf meinem Nachttisch und wird bald gelesen.
    Ich war neugierig auf die „12“-Reihe, von der ich schon viel gehört habe und ich muss sagen, ich bin absolut begeistert.
    Das Autorenduo hat einen fesselnden, frischen und modernen Erzählstil, der mich sofort in die Geschichte katapultiert hat. Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und wird schnell zum Pageturner, nicht verwunderlich also, das ich das Buch innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.
    Die beiden Autoren erschaffen zwei Welten, eine reale Welt, in der Harper Schuhe verkauft und eine Traumwelt, in der alles möglich ist und die Stadt Noctaris von einer gesichtslosen, herrschenden Familie regiert wird. Dort ist ein wichtiges Artefakt abhanden gekommen und das soll nun Harper mit Cajus zusammen finden. Beide Welten sind anschaulich und bildhaft ausgearbeitet, was mich noch besser in die Geschichte hineinfinden lies.
    Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und detailliert ausgearbeitet. Selbst die nicht ganz so sympathischen Figuren und Gegenspieler wurden interessant und vielseitig ausgearbeitet.
    Ich mochte Harper, auch wenn sie es mir anfänglich ein klein wenig schwer gemacht hat, und ich nicht wußte, ob sie all ihren Sarkasmus einfach nur hinter eine hohe Mauer abschottet. Das sie und Cajus nicht gerade eine erste liebevolle Begnung haben ist klar, und macht den Reiz der Geschichte aus. Im Verlaufe der Geschichte mochte ich sie immer mehr, und ich mag ihre schlagfertige Art und ihre cleveren Gedanken.
    Cajus, da passt wohl der Spruch „harte Schale weicher Kern“ sehr gut. Auf den ersten Blick ist er ein Macho und glaubt er wäre der Nabel der Welt. Ja seine Familie ist reich, ja er kann mit dem Finger schnipsen und schon hat Harpers Mutter wieder einen Job, alles in allem ist aber auch das Fassade, denn er kann auch anders. Zum Glück. Ich mochte ihn recht schnell gern.
    Natürlich gibt es da auch noch Phoenix, Harpers festen Freund, was die Sache ein wenig verkompliziert, denn Cajus und Phoenix kennen und hassen sich, und das Harper im Verlauf der Geschichte Gefühle für Cajus entwickelt ist da wenig hilfreich.
    Ich mochte die Handlung sehr gerne, und die Autorinnen haben mich auf eine tempo- und actionreiche, gefühlvolle, spannende und knisternde Traumreise geschickt, die mich begeistert hat. Ich hatte ein paar kurzweilige, erlebnisreiche und spannende Lesestunden.
    Ich bin auf die Fortsetzung gespannt und ich weiß schon jetzt, das ich auch weitere Reihen der Autorinnen lesen werde. Mir gefällt der Schreibstil, die Plottwists und ich kann in einer Welt voller Magie und Fantasie abtauchen.
    Natürlich gibt es eine Leseempfehlung von mir.

    Das Cover ist sehr hübsch und hat mich sofort angesprochen, dezente Farben und trotzdem sehr detailreich.

    Fazit: Das erste Buch der Mitternacht hat mir sehr gut gefallen, magisch und spannend. 5 Sterne.
    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    26.06.2020

    Leider hat mich Sophie überhaupt nicht überzeugen können.

    Franziska Jebens - Die Liebe fällt nicht weit vom Strand

    Sophie Petersen ist 29 Jahre jung und träumt von ihrem eigenen mintfarbenen Foodtruck, doch da sie bisher noch nicht genug Geld gespart hat und außerdem auch noch ihrem Vater gerecht werden wollte und BWL studierte, arbeitet sie nun am Empfang eines erfolgreichen deutschen Filmunternehmens. Der Job unterfordert sie, muss sie doch zusätzlich auch noch ständig den Spott ihrer Kollegin Tina über sich ergehen lassen, sich von ihrem Chef anmotzen lassen und trotzdem freundlich lächeln. Auch privat läuft es nicht so doll, denn ihr fester Freund Tim erzählt ihr nicht immer die Wahrheit, sagt Verabredungen ab und bevormundet sie.
    Als Tina einen Unfall hat kommt Sophie unverhofft zu einem großen Auftrag in Dänemark...

    Bei „Die Liebe fällt nicht weit vom Strand“ handelt es sich um den Debütroman von Franziska Jebens. Das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe geben dem Leser das Gefühl das es sich hier um einen schönen Sommerroman mit Romantik und Leichtigkeit handelt, der in Dänemark am Strand spielt.
    Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt, aber dazu später mehr.
    Der Erzählstil ist flüssig, die Umgangssprache fast schon teenagermäßig. Das Sophie 29 Jahre jung ist habe ich ihr selten angemerkt.
    Die Figurenausarbeitung ließ an einigen Stellen zu wünschen übrig, hier fehlte mir eine einheitliche Linie, manche Nebenfiguren wurden so stark in den Vordergrund gedrängt, dabei hätte ich gerne eine Entwicklung bei Sophie gesehen, die nur sprunghaft etwas dazu lernt und das auch irgendwie schnell wieder vergisst. Lediglich zum Ende hin, als sie endlich auf ihr Herz hört und alles abstreift, konnte sie mich kurzzeitig von sich überzeugen.
    Aber gleich zu Anfang verliert sie alle Sympathiepunkte als sie eine ehemalige Klassenkameradin geradezu bissig behandelt und ich dachte nur, Hilfe, das wär sicherlich auch etwas diplomatischer gegangen. Klar das nicht immer alles rund lief in der Schule, sie war der Nerd und Außenseiter, aber da der Leser gerade zu Anfang doch irgendwie mit der Protagonistin mitfühlen soll,... nun gut, ich hab es nicht.
    Nehmen wir Tim als weiteres Beispiel, scheinbar hat Sophie Angst vor ihrem festen Freund, da er für seine Wutausbrüche bekannt und kein gutes Haar an ihr lässt. Er geht mit ner Arbeitskollegin aus, meldet sich tagelang nicht und dann kommt er bei Sophie vorbei, besäuselt sie und schon machen die beiden Bettsport zusammen und Sophie ist ja ach-so-verliebt in ihren Tim. What? Der Typ hätte bereits beim ersten mal einen Tritt in den Hintern verdient der ihn bis nach Dänemark und darüber hinaus katapultiert hätte. Okay, aber es muss ja ein paar Plottwists geben.
    Dann kommt die beste Freundin Sasha daher, die eine viel zu große Rolle in dem Buch übernimmt. Beste Freundin hin oder her, doch auch hier spüre ich keine richtige Freundschaft, beim erstbesten Kerl verabschiedet sie sich und lässt Sophie im Regen stehen. Okay zugegeben, in einigen Situationen hat sie ihre Freundschaft dann doch gezeigt, was ihr ein paar Sympathiepunkte eingebracht hat.
    Insgesamt ist es mit den Figuren wie im wahren Leben auch, manchmal passt man nicht zueinander und das ist hier eindeutig der Fall. Ich lag mit Sophie einfach nicht auf einer Wellenlänge, und um es mal mit einem Zitat aus dem Buch zu erklären (Seite 21, Ebook): „...Das Schlimmste daran? Es nervt!...“

    Ja, es hat mich irgendwann genervt, das Sophie in bestimmten Situationen zum Teenager mutiert, es hat mich genervt, dass die Sommerstimmung nicht aufkam und es hat mich auch genervt, ständig die Wortwiederholungen zu lesen, z.B. „... der heißheißheiße Kaffee“ oder „... ganz, ganz, ganz und hundertprozentig sicherzugehen,...“ aber auch die „Friede, Freude, Eierkuchen“-Floskel habe ich eindeutig zu oft in diesem Buch gelesen.
    Schade, wirklich schade. Denn auch die Liebesgeschichte, die ja hier verkauft werden sollte, war für mich einstudiert und hat sich nicht „echt“ angefühlt. Die kurzen Begegnungen zwischen ihr und ihrem Herzensmann haben bei mir nicht die romantischen Glocken klingeln lassen. Schade, ich kann es nur betonen, ich hätte mich echt gefreut, wenn mir das Buch besser gefallen hätte und es tut mir wahnsinnig leid für die Autorin, die ja soviel Herzblut, Zeit und Liebe reingesteckt hat, aber leider kam das bei mir einfach nicht an.
    Manchmal passt der Leser nicht zum Buch, manchmal stimmt die Chemie nicht, und manchmal finden die Figuren zum Leser einfach nicht den passenden Draht. Passiert, ist auch nicht tragisch, denn dafür gibt es andere Leser, die das Buch dann toll finden und mit den Charakteren auf einer Wellenlänge sind. Es tut mir leid, das mir das Buch nicht besser gefallen hat.

    Das Cover ist sehr hübsch, blau und goldene Schrift mit vielen kleinen Stranddetails.

    Fazit: Leider hat mich Sophie überhaupt nicht überzeugen können. Ich empfand die Protagonistin als anstrengend und extrem nervig. 2 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    24.06.2020

    der nächste Urlaub kann kommen...

    Jens van Rooij - HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! 55 fantastische Reiseziele in Deutschland

    Gerade in der aktuellen Zeit hat man – zumindest ich – ein mulmiges Gefühl wenn es um Reisen ins Ausland geht. Die aktuelle Corona Krise mahnt zum Umdenken und so kommt dieses Buch genau richtig, denn hier in Deutschland gibt es ebenfalls schöne Ecken und bestimmte Orte bilden ein Pendant zu den großen Metropolen weltweit.
    Der Autor hat sich berühmte Metropolen und Reisemagneten herausgesucht und dazu einen ähnlichen Ort in Deutschland gefunden.
    Neben der genauen Lokalisation in Längen- und Breitengrade hat der Autor zusätzlich Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants und weitere Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung herausgesucht.
    Ein nette Idee ist es auch, eine Karte zu zeigen, die mit dem Reiseziel im Ausland und dem ähnlichem Ort in Deutschland markiert wurde und die Entfernung zu berechnen.
    Sogar mein Wohnort, Duisburg, ist mit „Tiger&Turtle“ oder mit dem „Landschaftspark Nord“ vertreten. Auch der bereits von uns besuchte „Archäologische Park Xanten“ oder das „Tropical Island in Brandenburg lohnen einen Besuch, da man das Feeling von Tahiti spüren kann. Die „Wuppertaler Schwebebahn“ ist ebenfalls ein Highlight und neben Ratzeburg, Sankt Peter Ording und die „Biosphäre Potsdam“ haben wir uns schon weitere Urlaubsziele herausgesucht.
    Auf verschiedenen Fotos kann man die Sehenswürdigkeiten bzw Orte bestaunen und vergleichen. Da bekomme ich noch mehr Lust auf eine Reise.
    Ich kann nur sagen, obwohl ich anfänglich etwas skeptisch an dieses Buch herangegangen bin hat es mich überzeugt, denn es gibt so viel Sehenswertes in Deutschland, das die nächsten Reiseziele kommen können.

    Fazit: ein rundum gelungenes Buch mit Reisetipps, tollen Fotos und wenn man in der Ecke schon mal ist mit Restaurant-, Übernachtungs- und weiteren Freizeitmöglichkeiten ausgestattet. Daumen hoch. 5 Sterne.
    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.06.2020

    Spannend, unterhaltsam, kurzweilig, packend.

    Gil Ribeiro – Lost in Fuseta, Schwarzer August

    Obwohl Leander Lost bedingt durch seinen Autismus Gefühle nicht auf die Art wahrnehmen kann, wie er es sich wünscht oder andere von ihm erwarten, fühlt er tiefste Zufriedenheit wenn er in der Nähe von Soraia ist. Sie ist sein Ruhepol und macht die Welt weniger laut und unverständlich. Am liebsten würde er sie immer um sich herum haben und als ein Anruf von Graciana Rosada die Stille stört, bleibt ihm nichts anderes übrig als sich den Kriminellen der Algarve zu stellen.
    Eine Autobombe detoniert und gibt einige Rätsel auf. Kurz darauf explodiert eine zweite Bombe. Was hat der Täter für ein Motiv und warum ist er so umsichtig, trotz der Bombengewalt niemanden zu verletzten? Leander Losts Verstand arbeitet auf Hochtouren... und als die Lösung immer näher rückt, ist es fast schon zu spät...

    „Schwarzer August“ ist nach „Lost in Fuseta“, „Spur der Schatten“ und „Weiße Fracht“ der vierte Band um den autistischen deutschen Polizisten Leander Lost, der als Austauschpolizist in Portugal arbeiten darf und dort zusammen mit seiner direkten Vorgesetzten Graciana Rosado und ihrem Partner Carlos Esteves Kriminalfälle löst. Leander Lost sticht aus der Masse der Krimis hervor weil er anders ist. Er kann nicht lügen, nimmt jedes Wort wortwörtlich, hat sich ein Kompendium sinnloser Sätze zurecht gelegt, weil er gelernt hat, dass die Menschen um ihn herum seine nüchterne Art einschüchternd finden und er bemüht sich in seinem Umfeld die Etikette von Höflichkeit und Freundlichkeit einzuhalten. An manchen Tagen fällt ihm das schwerer als an anderen und lange hat er damit zu kämpfen, das er nirgends so richtig dazugehört.
    Im vierten Teil ist das eines der Knackpunkte, mit denen er sich auseinander setzen wird, denn Leander merkt, das man ihm wohlgesonnen ist und so steht unter anderem auch die Beziehung zu Soraia aber auch die Freundschaft zwischen ihm und seinen Kollegen zeitweise im Fokus.
    Der Erzählstil ist locker, angenehm und modern. Natürlich gibt es einiges zu schmunzeln, denn wenn Redewendungen wie „Die Zeit läuft uns davon“ gemacht werden, denken wir überhaupt nicht darüber nach, aber wenn Leander sich das genau so wortwörtlich vorstellt, kann aus einem „Der Kollege ist versumpft“ schon mal ein trauriger Moment werden, denn obwohl Carlos „nur einen Kater“ hatte, denkt Leander zuerst an einen Tod oder an ein niedliches Kätzchen.
    Der Autor schafft es aber mit seinem fesselnden Erzählstil das der Krimi ausgewogen erscheint, hier kommt keine Komponente zu kurz, die Mischung aus Spannung, Crime und Tempo ist gut aufeinander abgestimmt, aber auch das Zwischenmenschliche fehlt keineswegs, und das ist das, was mir an der Reihe so gut gefällt. Die Lebensweise von Leander lässt mich oft nachdenken, wie man die Welt ein Stück besser machen kann.

    Jetzt aber zum Krimi, denn der hat es in sich. Mehrere Bomben, dazu Graciana und Carlos, die sich wegen ein paar Kleinigkeiten uneinig sind, ein Täter der in Palidromen redet und die Ermittler auf die Probe stellt. Interessanterweise hat mir das Ende diesmal gar nicht so zugesagt, wirkte es etwas überstürzt und was den Täter anbelangt, auch etwas unbefriedigend. Das Finale ist nicht so explosiv wie ich es mir gewünscht hätte, wirkte aber dennoch rund und stimmig.

    Der Autor schafft es immer wieder seinen Figuren Leben einzuhauchen und sie authentisch, glaubhaft und facettenreich auszuarbeiten. Ich kann mir jede einzelne Figur sehr gut vorstellen, und nach dem vierten Band ist es ohnehin so, als würde ich zu guten Freunden nach hause kommen. Nicht nur Graciana, Carlos und Soraia sind mir ans Herz gewachsen, auch Gracianas Eltern und sogar Luis, der mal wieder den Pfau raushängen lässt, konnte mich wieder einmal von sich überzeugen.

    Portugal, insbesondere Fuseta aber auch die nähere Umgebung wird hier gut beschrieben. Das Flair ist spürbar und macht richtig Lust auf einen Besuch in Portugal.

    Der Krimi ist spannend, hat mich gefesselt und so ist es nicht verwunderlich, das ich ihn innerhalb kürzester Zeit durchgelesen habe. Groß zu kritisieren habe ich nichts, wenn man mal von dem Ende absieht, aber das ist Geschmackssache. Ich mag die Mischung aus Humor, Emotionen, Tempo und Spannung und kann jedes einzelne Buch der Reihe empfehlen. Jedes Buch ist eigenständig lesbar, auch wenn die Grundgeschichte um Leander und seine Entwicklung natürlich von Buch zu Buch weiter erzählt wird.

    „Schwarzer August“ hat mir ein paar tolle Lesestunden bereitet. Kurzweilig, unterhaltsam und fesselnd.

    Das Cover ist ist nett anzusehen.

    Fazit: Leander Lost kann auch im vierten Band begeistern. Spannend, unterhaltsam, kurzweilig, packend. Knappe 5 Sterne.
    576 bis 600 von 831 Rezensionen
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