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    2. Alle Rezensionen von Diana Pegasus bei jpc.de

    Diana Pegasus Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 01. Januar 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 277
    820 Rezensionen
    Carr, R: Wintermärchen in Virgin River Carr, R: Wintermärchen in Virgin River (Buch)
    05.11.2020

    Seichte Weihnachtsgeschichte, mit schwächerem Mittelteil und Finale.

    Robyn Carr – Wintermärchen in Virgin River

    Nach einer mehrwöchigen Suche findet Marcie, die vor einem Jahr ihren Mann verlor, endlich Ian Buchanan. Ihr Mann Bobby und Ian waren bei den Marines und gut befreundet, bis es eines Tages nötig wurde, Bobby schwer verletzt aus dem Krieg zu seiner Frau zu bringen. Ian will nicht an die schmerzhafte Zeit denken und schon gar nicht will er, dass sich Marcie ihm aufdrängt und ihm Fragen zur Vergangenheit stellt.
    Doch Marcie lässt nicht locker und beide müssen sich der Vergangenheit stellen...

    Ich kannte bisher noch kein Buch von Robyn Carr und „Wintermärchchen in Virgin River“ gehört zu einer Reihe, deren Bücher aber eigenständig gelesen werden können. Obwohl es Rückblicke auf andere Familien und Liebespaare gibt, hatte ich keine Probleme der Geschichte zu folgen.

    Am Anfang war ich auch sehr begeistert von der fesselnden, lockerleicht erzählten Winter-/Weihnachtsgeschichte die mich schnell in ihren Bann ziehen konnte. Ab ca Seite 100 zog sich dann leider die Geschichte, wiederholte sich in ihren Äußerungen und wurde etwas mühselig, da sie an Tempo und Spannung verlor. Das fand ich sehr schade, vor allem weil mich die Geschichte nicht wiederfinden konnte.
    Die Charaktere sind detailreich dargestellt, aber gerade Marcie, die mir am Anfang so stark und energisch vorgekommen ist, die aus den richtigen Gründen Ian aufgesucht hat, die sich aufopfernd um ihren schwerstkranken Mann gekümmert hat, hat mich dann plötzlich genervt, weil sie in vielen Dingen übergriffig wurde. Ein Beispiel: Er möchte in die Kirche, sie will unbedingt mit und bittet und bettelt so lange, bis er sie mitnimmt nur um sich dann nicht an die Vereinbarung zu halten. Oder er bittet sie um etwas, und sie will auf Biegen und Brechen das Gegenteil. Ich denke, Ian war schon selbst in der Lage, bestimmte Dinge zu sehen, auch wenn er ein Weilchen dazu brauchte. Ob hier die Holzhammer-Methode die richtige war, wage ich zu bezweifeln und so konnte mich auch das Finale leider nicht überzeugen.
    Ian ist brummig, leidet an posttraumatischer Belastungsstörung, man merkt eigentlich früh, dass er irgendwas für Marcie empfindet sich aber energisch dagegen wehrt. In einigen Dingen widerspricht er sich, aber das ist okay, und hat mich eigentlich auch nicht gestört, denn er muss erst mal wieder zurück zu sich selbst und ins Leben finden.
    Die übrigen Dorfbewohner aus Virgin River habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Vor allem Mel war mir auf Anhieb sehr sympathisch.

    Die Schauplätze waren sehr gut beschrieben, ich mochte den Flair der Berge und des kleinen Städtchens.

    Die Story hat mir anfänglich gut gefallen, verlor mich aber leider, und hat mich auch nicht wiedergefunden. Das ist schade, denn die Geschichte hatte viel Potenzial, das gerade im letzten Drittel verschenkt wurde. Natürlich ist das nur meine Meinung, und ich kann das Buch trotzdem eingeschränkt weiter empfehlen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass die Dynamik zwischen Ian und Marcie etwas stimmiger wäre. Wer aber plötzliche Weihnachtswunder mag, und es zwischendurch mit der Spannung nicht so genau nimmt, wird mit dieser Geschichte sicherlich zufrieden sein.

    Das Cover ist weihnachtlich und passt zum Inhalt der Geschichte.

    Fazit: Seichte Weihnachtsgeschichte, mit schwächerem Mittelteil und Finale. Knappe 3 Sterne.
    Der kleine Siebenschläfer: Eine Pudelmütze voller Wintergeschichten Sabine Bohlmann
    Der kleine Siebenschläfer: Eine Pudelmütze voller Wintergeschichten (Buch)
    25.10.2020

    Der Siebenschläfer und seine Freunde erleben winter-wunderliche-Abenteuer.

    Sabine Bohlmann – Der kleine Siebenschläfer: Eine Pudelmütze voller Wintergeschichten

    Bald ist es Winter und der kleine Siebenschläfer macht es sich schon ganz putzig warm in seiner Höhle, damit er den Winter verschlafen kann und es warm hat. Seine bester Freund die Haselmaus macht ihn allerdings mit Geschichten über den Winter sehr neugierig und so beschließt der kleine Siebenschläfer, erst ein paar Tage später zu schlafen um mit seinen Freunden noch ein paar Abenteuer zu bestehen. Sie feiern zum Beispiel den Letzten-Blatt-Fall-Tag oder sie fahren Schlitten und liefern sich ein Rennen mit dem Hasen. Aber der kleine Siebenschläfer lernt auch neue Freunde kennen.

    Dieses niedliche Kinderbuch wurde von Sabine Bohlmann geschrieben und von Kerstin Schoene illustriert. Dieses Kinderbuch ist ab 4 Jahre zum vorlesen, später aber sicherlich auch zum selber lesen geeignet. Fast jede Seite ist wunderschön illustriert mit vielen kleinen Details, die diese Wintergeschichten noch zauberhafter machen.
    Die Sätze sind recht kurz gehalten, es gibt viele Dialoge, ein paar Erklärungen zu Flora und Fauna in der Winterzeit und ich habe das Buch sehr gern gelesen. Die vielen kleinen Geschichten haben eine angenehme Länge, sodass die Kinder nicht überfordert werden. Dabei wechselt sich Spannung, Spaß und gute Laune mit ein klein wenig Grusel ab. Die Freundschaft und die Abenteuer stehen hier im Fokus.
    Sehr schön erdachte Kindergeschichten, die auch mir als Erwachsene ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

    Mit seinen 128 Seiten gehört es zu den etwas dickeren Vorlesebüchern.

    Das winterliche Cover ist niedlich und passt zu den Geschichten im Buch.

    Fazit: Sehr schönes Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahre. Der Siebenschläfer und seine Freunde erleben winter-wunderliche-Abenteuer. Einfach zauberhaft. 5 Sterne.
    Rache, auf ewig Rache, auf ewig (Buch)
    25.10.2020

    spannender Thriller mit sympathischen Ermittlern

    Lars Schütz – Rache, auf Ewig

    Der Profiler Jan Grall hat sich nach seiner Entlassung aus dem Polizeidienst mit seiner ehemaligen Partnerin Rabea Wyler selbständig gemacht. Mit ihren „privaten Fallanalysen“ verdienen sie aber nicht genug Geld um sich über Wasser halten zu können. Anita, ebenfalls Kollegin beim BKA, muss in einem grausamen Mord ermitteln und verschwindet spurlos.
    Jan, der eine enge Verbindung zu ihr pflegt, war der letzte mit dem sie telefoniert hat. Anitas Partner Kolja bindet Jan und Rabea in die Ermittlung ein. Doch schon kurz darauf geschieht ein weiterer bestialischer Mord und alles deutet auf Ökoterroristen hin.
    Jan und Rabea ermitteln mit Kolja auf Hochdruck und laufen dem Täter direkt in eine Falle...

    „Rache, Auf Ewig“ ist ein Thriller aus dem Ullstein Verlag aus der Feder von Lars Schütz und umfasst ca. 370 Seiten.
    Der Erzählstil ist flüssig und modern, die Geschichte wird schnell zum Pageturner, die Spannung wird sofort aufgebaut und durchgängig gehalten. Das Tempo des Thrillers ist durchgängig hoch und durch die verschiedenen Perspektivwechsel und die gute Länge der Kapitel bleibt man neugierig. Ich hatte das Buch in wenigen Stunden durchgelesen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
    Ich kenne bisher nicht alle Bücher aus der Reihe, hatte aber keine Probleme in der Geschichte anzukommen, obwohl es keine wesentlichen Rückblicke zu vergangenen Fällen gab. Dieser Thriller kann eigenständig gelesen werden, obwohl ich bereits die beiden Vorgänger in meinem Regal stehen habe und diese auch noch mal zeitnah lesen werde.

    Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und mit einer guten emotionalen Tiefe ausgestattet. Jan Grall wirkt auf den ersten Blick distanziert, aber sympathisch. Es heißt er sei hochsensibel, und das wirkt sich in Kleinigkeiten auf sein Alltagsleben aus. Ich will nicht vorgreifen, aber das Buch endet mit ein paar Veränderungen für Jan, was mich neugierig auf eine Fortsetzung macht. Rabea ist die aufbrausende, temperamentvollere Partnerin, die auch mal heftig zuschlagen kann. Ich mochte beide Protagonisten sehr und kann mir weitere Bände mit ihnen vorstellen. Beide haben mit ihren Dämonen zu kämpfen.
    Die Beschreibungen der Tatorte und Morde sind grausam und detailliert. Hier findet ein hohes Maß an Gewalt statt und Leser* mit einem schwachen Magen sollten sich dies bewusst sein.
    Die Motive des Täters sind relativ früh ersichtlich und werden dem aufmerksamen Leser nicht entgehen, trotzdem hat mir der Weg zum Finale gut gefallen, war atemraubend, nervenzerrend und der Thriller war fesselnd. Hier schauen wir in menschliche Abgründe, die grausig sind.

    Die Schauplätze an sich sind ebenfalls gut beschrieben, ich konnte mir einen guten Eindruck von Land und Leute machen, diese waren anschaulich beschrieben.

    Der Thriller ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Neben wichtige Themen wie Umweltschutz und Ökoterroristen werden auch weitere Themen mit eingeschlossen, auf die ich nicht näher eingehen kann, da ich sonst spoilern würde.
    Der Thriller bietet spannende, kurzweilige Lesestunden mit einer guten Portion Thrill und spielt mit den Ängsten der Figuren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

    Wenn ich etwas zu kritisieren hätte, wären das zum einen etwas offenen Ende, zwar nicht für den Fall, der ist abgeschlossen, aber mir fehlte hier ein Abschluss. Zum anderen weiß ich immer noch nicht, ob Kolja beim LKA oder BKA angestellt ist, beide Varianten wurden erwähnt.

    Das Cover ist rot, wirkt düster und bedrohlich und die Sicherheitsnadel hat sogar einen Bezug zur Geschichte.

    Fazit: spannender Thriller mit sympathischen Ermittlern, hohes Tempo, fortlaufende Spannung. Knappe 5 Sterne.
    Erdmann, N: Lichtstein-Saga 3: Fineas Erdmann, N: Lichtstein-Saga 3: Fineas (Buch)
    22.10.2020

    Starke, kurzweilige, hochspannende Fortsetzung

    Nadine Erdmann – Die Lichtstein-Sage, 3, Fineas

    Konstantin hat sich einen bösen Plan überlegt wie er an den dritten Stein des Lichts herankommt. Er und seine Truppen planen einen Hinterhalt. Doch die Cays vermuten dies und nehmen einen kleinen Umweg über die Elfen, die ihnen keineswegs freundlich gesonnen sind. Eine jahrhundertelange Feindschaft lässt sich nicht nach ein paar Tagen ausräumen und die Elfen sind noch immer sehr zornig auf die Menschheit. Doch werden sie ihren Stolz herunterschlucken können um Noah, Liv, Ari, Kaelan und Zoe zu helfen, oder wird Konstantin der Vernichtung wieder einen Schritt näher kommen?

    Ich habe die Lichtstein-Saga bisher verschlungen und mit „Fineas“ ist nun auch der dritte Band schon wieder abgeschlossen. Ärgerlich, dass wir nun so lange auf den Finalband warten müssen, denn dieses Buch endet mit einem wirklich fiesen Cliffhanger. Da die Bücher aufeinander aufbauen, sollten die beiden Vorgänger „Aquilas“ und „Andolas“ unbedingt bekannt sein.

    Ich war sehr neugierig auf „Fineas“, vor allem weil es Noahs Reise ist und er in den letzten Bänden doch einiges hatte durchmachen müssen, nicht zuletzt die weitreichende Begegnung mit dem Schattenmar oder die wiederkehrenden Alpträume. Auch diesmal muss Noah wieder einen herben Schlag einstecken, aber insgesamt wirkt er zugänglicher was nicht zuletzt auch an Liv und ihrer Beziehung zueinander liegt. Von daher ist Noah etwas stärker präsent, wenn auch die anderen Charaktere nicht zu kurz kommen.
    Die Reise ist spektakulär und atemraubend, denn sowohl die Cays, als auch die Garde des Lichts bekommt einiges zu tun.
    Der Erzählstil ist wie nicht anders zu erwarten, flüssig und modern, das Tempo ist hoch, die Spannung umfassend und steigert sich stetig. Neben der nervenzerreissenden Spannung wirkt die Geschichte auch diesmal wieder größtenteils düster und beklemmend, wird aber immer wieder durch eine humorvolle Szene oder den lockeren Schlagabtausch zwischen den Cays und Zoe aufgelockert. Auch die intensiven Gefühlsachterbahnen der Charaktere wirken positiv auf die Geschichte ein.
    Die Charaktere sind vielschichtig, komplex und lebendig ausgearbeitet. Wir bekommen einen tieferen Einblick in die Leben von Noah, Ben und auch Mia, was mir gut gefällt. Außerdem lernen wir gleich zwei neue Völker kennen, zum einen die Drachen und zum anderen die Elfen. Wie nicht anders zu erwarten lässt sich die Autorin aber auch ein paar fiese Stolpersteine samt Kreaturen einfallen und der kleine Wolf Vin sorgt für ein paar erheiternde Momente.
    Wie schon erwähnt, hat mir die Entwicklung um Noah sehr gut gefallen, auch wenn für den armen Kerl noch ein paar Hiobsbotschaften bereit stehen. Insgesamt wirkt auch Ari wieder gelöster und Kaelan ist Kaelan, er ist einfach die gute Seele der Vier. Sowohl Liv als auch Zoe sind super sympathisch, während Liv erdet und ruhiger wirkt, ist Zoe der Wirbelwind.

    Und wieder gibt es einen Pluspunkt für die Ausarbeitung der Schauplätze. Wie kommt man nur auf so viele zahlreiche Ideen? Ich finde es großartig und die bildlichen Darstellungen haben dazu geführt, dass ich mich noch tiefer in das Buch habe sinken lassen können.
    Ich bin wieder einmal begeistert, die Story ist so spannend wie emotional, temporeich und doch findet die Autorin genug Zeit um uns das Land und die Völker näher zu bringen, es gibt viele Überraschungen und Stolpersteine, die Kombination machte mir beim Lesen viel Freude und die kurzweilige, unterhaltsame Geschichte wurde sehr schnell zum Pageturner.
    Was mir besonders gut gefällt ist, egal wie und was man sich vorstellt, wie es weiter gehen könnte, die Autorin überrascht immer wieder.

    Kurzum: Einfach Lesen, genießen und Freude an einer tollen Geschichte haben. Glasklare Leseempfehlung.

    Das Cover passt zu den beiden Vorgängern und nun erstrahlt auch das Licht von Fineas. Gefällt mir sehr gut.

    Fazit: spannende, temporeiche, fantasievolle Reise zu den Drachen und vier Cays, die mit einigen Höhen und Tiefen zurecht kommen müssen. Starke, kurzweilige, hochspannende Fortsetzung. 5 Sterne.
    Ministry of Souls - Das Schattentor Akram El-Bahay
    Ministry of Souls - Das Schattentor (Buch)
    18.10.2020

    spannende, fantastische Reise zwischen den Welten

    Akram El-Bahay – Ministry of Soul, Schattentor

    Jack lebt Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts in London und macht eine Ausbildung zum Soulman. Das „Ministry of Souls“ spürt Geister von Verstorbenen auf und bringt sie in die Zwischenwelt. Bisher ist es Jack allerdings noch nicht gelungene die verstorbene Katzenlady in eine Phiole zu sperren, damit sie registriert und in die Zwischenwelt gesetzt wird, damit er ein vollwertiger Soulman werden kann.
    Als ein Mehrfachmord im Buckingham Palace zu einer Ausnahmesituation führt, wird Jack hingeschickt und sieht darin die Chance seiner Karriere einen Anschub zu geben. Doch plötzlich wird er von einem Schatten angegriffen, und um die gerade noch lebende Prinzessin zu retten, „wirft“ er sie in die Zwischenwelt.
    Auch Monate später geht ihm die Prinzessin nicht aus dem Sinn, und in der Zwischenzeit zerfällt die Parallelwelt. Gibt es da einen Zusammenhang mit der Prinzessin oder liegt es an dem Schatten, der erneut aufgetaucht ist?
    Jack beschließt, dass er die Prinzessin unbedingt finden muss, doch einfacher gesagt als getan. Im Ministerium erhofft er sich Hilfe und schlittert von einem Unglück ins Nächste.

    Ich kenne von Akram El-Bahay bereits die „Bücherstadt“- und die „Flammenwüste“-Reihe. Beide Reihen war meine Jahreshighlights im Bereich Fantasy und natürlich war ich sehr neugierig auf die neue Reihe von ihm.
    Von daher hatte ich hohe Erwartungen... und wurde nicht enttäuscht.
    Der Autor hat wieder eine Welt voller Mysterien, fantastischen Wesen, ausgefallenen und fantastischen Schauplätzen erschaffen, die zum verweilen und träumen einladen.
    Diesmal verschlägt es uns in das Jahr 1850 ins alten London. Die Grundstimmung der Geschichte ist eher düster. Natürlich schafft es der Autor mit flotten Sprüchen, charmanten Charakteren und einem eigenwilligen Kater die Geschichte immer wieder aufzulockern.
    Der Erzählstil ist angenehm flüssig und modern, die Geschichte wird schnell zum Pageturner.
    Die verschiedensten Charaktere sind lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Sie agieren weitestgehend realitätsnah, sofern das bei Fantasy möglich ist, und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Jack ist eine der Hauptfiguren. Er ist sympathisch, wirkt aber ein wenig chaotisch und teilweise desorientiert und bedarf einiger Hilfe. Insgesamt ist er liebenswert und er kommt zurecht, aber, und das verzeichne ich als Pluspunkt, hier gibt es noch viel Potenzial, das er sich weiterentwickeln kann. Ich bin mir sicher, dass er im nächsten Buch dichter und lebendiger wirken wird, das er an seinen Aufgaben wächst. Bisher ist die Entwicklung eher geringfügig, was aber nicht schlimm ist, denn es wird ja eine Fortsetzung geben.
    Naima, eine orientalische Prinzessin, die so gerade eben mit dem Leben davon kommt, hat mir gut gefallen. Eben weil sie keine typische Prinzessin ist, sich selbst hilft und sowohl energisch als auch liebenswert sein kann. Gerade die Kombination macht diesen Charakter vielschichtig und komplex.
    Bliebe noch Oz, zu dem ich aber leider nichts erzählen kann, ohne zu spoilern.

    Ich bin immer wieder beeindruckt wie farbenprächtig und schillernd die verschiedenen Welten sind, in die uns der Autor hineinführt. Vielschichtig und komplex ersinnt er eine allumfassende Welt, die sich sehen lassen kann und gerade die vielseitige Zwischenwelt hat mir gut gefallen und ist außerdem eine schöne Vorstellung, für ein Leben nach dem Tod.

    Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt, bietet ein gutes Tempo, eine Portion Action, viel Protenzial zum gruseln und konnte mich fesseln. Kurzweilig erzählt, macht es Spaß die Geschichte zu lesen und bot mir ein paar interessante Lesestunden. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

    Zu kritisieren habe ich eigentlich nichts großartiges. Lediglich die „große Liebe“ von Jack und Naima ging mir zu flott, aber da die Liebestüddelei nicht so präsent war ist das Meckern auf hohem Niveau.
    Für den kommenden Band wünsche ich mir eine weitere Entwicklung bei Jack, das er engagierter und eigenständiger wird.

    Mir hat die Geschichte wieder sehr gut gefallen, auch wenn mir die beiden vorherigen Reihen doch ein klein wenig besser gefallen haben. Es gibt trotzdem nichts zu meckern und eine ganz klare Leseempfehlung von mir, denn hier haben wir wieder ein tolles Fantasy-Werk, das mich begeistern kann.

    Das Cover ist düster gehalten.

    Fazit: spannende, fantastische Reise zwischen den Welten und einer verlorengegangenen Prinzessin, die eigentlich keinen Retter braucht. 5 Sterne.
    Willst du Blumen, kauf dir welche Ellen Berg
    Willst du Blumen, kauf dir welche (Buch)
    18.10.2020

    ganz tolle, aus dem Leben gegriffene Story

    Ellen Berg – Willst du Blumen, kauf dir welche

    „Glaub mir, in einem einzigen Roman findest du mehr Liebe als in fünf Jahren Realität.“ (Seite 17)

    Lena zieht zurück in ihr Heimatdörfchen, als sie von ihrer Tante Hilde einen „Notruf“ bekommt, bei ihr einzieht und das Geschäft übernimmt. Aus der Modeboutique wird schnell ein kleiner Buchladen und mit Kater Dewey begrüßt Lena ihre neuen Gäste. Damit das Geschäft einen finanziellen Aufschwung bekommt lädt sie den Autoren Benjamin Floros ein, der von sich selbst behauptet, er hätte die optimale Liebesformel erfunden. Lena will ganz sicher keinen Mann, aber die neue Liebesformel hält sie für absoluten Schwachsinn, ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin Michelle, die sich gleich am liebsten den Autoren krallen möchte.
    Blöderweise lässt sich Lena auf eine Wette ein: Benjamin testet an ihr die Liebesformel, denn er hält sie für „unvermittelbar“. Und tatsächlich, es scheint zu funktionieren, doch was will Benjamin wirklich?

    Ich glaube bis auf ein Buch habe ich bereits alle Bücher der Autorin gelesen. Und ich freue mich immer wieder, dass die Autorin Geschichten erzählt, die aus dem Leben gegriffen erscheinen und das die Figuren so herrlich „normal“ und „chaotisch“ sind.
    Mit einer Prise Humor, ganz viel Gefühl, ein paar Stolpersteinen und tollen Figuren kann mich die Autorin jedes Mal aufs neue begeistern und deswegen war ich so neugierig auf „Willst du Blumen, kauf die welche“. Schon allein der Titel ist genial gewählt und passt zum Inhalt des Buches.

    Der Erzählstil ist angenehm lockerleicht, modern und die Geschichte lässt sich schnell lesen. Einmal angefangen habe ich die Zeit vergessen und das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Sehr unterhaltsam und kurzweilig ist Lenas Geschichte geschrieben, die so nah an der Realität ist und genauso dir oder mir hätte passieren können.
    Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet, besitzen eine angenehme emotionale Tiefe und wirken realitätsnah.
    Lena war mir auf Anhieb sympathisch, auch wenn ich als erstes den Eindruck hatte, dass sie noch nicht ganz im Leben angekommen ist. Ein wenig chaotisch und verträumt, vielleicht sogar einen Touch naiv agiert sie durch die Geschichte. Natürlich würde sie sich verlieben wollen, aber sie will das Gesamtpaket und das heißt inklusive Romantik.
    Benjamin dagegen hält überhaupt nichts von Romantik, im Gegenteil, seine Formel beweist, das sie absolut überflüssig ist, wenn ein paar andere Dinge übereinstimmen. Er hält Lena für anstrengend und so recht glaubt er nicht, das sie vermittelbar ist. Die Kratzbürste hat was und schnell entwickelt er Interesse an diesem „schwierigen Fall“.
    Während mich Michelle an einigen Stellen echt genervt hat, weil ich sie als überengagiert und teilweise auch ein klein wenig gehässig empfunden habe, obwohl sie im Nachhinein großartig reagiert, hat mich Tante Hilde absolut begeistern können.
    Die Seniorin hat ständig einen fetzigen Spruch auf den Lippen, schafft peinlichere Situationen noch peinlicher zu machen, aber sie ist herzensgut und total liebenswert. Jeder sollte eine Tante Hilde haben.

    Eines meiner Lieblingszitate aus dem Buch ist „Auch manche Frauen sind wie Katzen. Wenn du sie liebevoll in den Arm nehmen möchtest, fauchen sie dich an, dass sie gefälligst mehr Privatsphäre haben wollen.“ (S 231). Damit lässt sich Lena recht gut beschreiben.

    Die Schauplätze sind ebenfalls anschaulich und bildhaft beschrieben, so konnte ich mir die Buchhandlung oder Tante Hildes Wohnung, aber auch die verschiedenen Aufreißerschuppen und Lokalitäten sehr gut vorstellen.

    Die Grundstimmung ist heiter, die Dynamik der Figuren lässt nichts vermissen. Ich bin wieder einmal begeistert und habe die kurzweilige, charmant humorvolle Story sehr gerne gelesen.

    Obwohl das Cover überhaupt nichts mit dem Inhalt der Geschichte zu tun hat, denn die agierenden Figuren liegen so um die 30 Jahre, finde ich es witzig. Ich kann aber verstehen, dass die Cover zu Irritationen führen, obwohl... wer die Bücher kennt, weiß womit man rechnen kann.

    Fazit: Wieder eine ganz tolle, aus dem Leben gegriffene Story, die mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert und unterhalten hat. 5 Sterne.
    Die Katze kocht! Die Katze kocht! (Buch)
    18.10.2020

    leichte, zeitsparende Küche mit einfachsten Gerichten

    Daniela Katzenberger – Die Katze kocht

    Daniela Katzenberger ist aus Film und TV bekannt, sie ist Entertainerin und sie schreibt Bücher. Darunter auch dieses Kochbuch, das mich zugegeben sehr überrascht hat.
    Obwohl wir einen guten Einblick in die Küche und das Familienleben des TV-Stars bekommen, waren diese nicht zu präsent und haben sich gut in das Kochbuch eingefügt.
    Die Autorin mag es herzhaft, aber auch süß, vor allem aber müssen die Gerichte schnell und möglichst unkompliziert gehen, da sie, wie sie immer wieder betont, nicht gerne kocht.

    Ein paar schnelle und unkomplizierte Gerichte werde ich sicher mal nach diesem Buch nachkochen, das „Hühnerfrikassee“ aber auch das „Con Carne“ oder das „Bananen Sushi“ sind super einfache, leicht nachmachbare Rezepte, die wenig Raffinesse erfordern.
    Aufgefallen ist mir, dass es hier viele Süßspeisen gibt und viel ungesundes Zeug. Genau mein Ding, aber auch wenn ich einige Zutaten austauschen würde, haben mich viele Rezepte inspirieren können.

    Auch in diesem Kochbuch wird der Leser direkt über Dauer der Zubereitung, Kalorien pro Portion und Zutatenliste direkt informiert, dazu kommt noch eine leicht erklärte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum nachmachen.
    Viele Dinge sind so einfach nachzumachen, dass hier kaum eine Herausforderung bestehtt. Irgendwas oder Irgendeine Zustat wird ab in die Mirkowelle gestellt, erhitzt und gut ist.
    Vielleicht hat mir gerade deswegen das Kochbuch gut gefallen, weil es auch gerne mal schnell, anspruchslos und unkompliziert gehen darf im Alltag.
    Allerdings, und das muss auch ganz klar gesagt werden, für mich ist es kein Kochbuch, aus dem ich jeden Tag kochen würde und ab und an darf es auch ruhig etwas raffinierter und gesünder sein.
    Mal abgesehen von den vielen gestellten Fotos von Frau Katzenberger hat mir dieses GU-Kochbuch wieder gut gefallen.

    Und mal ehrlich, wir hier hoch-ansprechende und ausgeklügelte Lektüre samt aufwendige Rezepte erwartet, ist selber schuld!

    Fazit: 4 Sterne für eine leichte, zeitsparende Küche mit einfachen Gerichten und vielen guten Ideen, auch wenn die Rezepte nicht immer „gesund“ sind. Trotzdem hat es mir gut gefallen.
    Uri Buri - meine Küche Uri Jeremias
    Uri Buri - meine Küche (Buch)
    18.10.2020

    gutes Kochbuch für Fischgerichte

    Uri Jeremias – Uri Buri, Meine Küche

    Vor einigen Jahren habe ich mein Faible für Kochbücher entdeckt, besonders die von GU, die immer wieder leckere Gerichte mit Einfachheit kombinieren.
    Da mein Mann gerne Fisch isst, war dieses Kochbuch genau der richtige Anreiz.
    Allerdings erstreckte sich auf den ersten ca 100 Seiten erst mal die Lebensgeschichte des Autoren, die sicherlich interessant, aber leider auch etwas langatmig beschrieben ist.
    Aber irgendwann ging es dann doch mit den Rezepten los und ich habe mir einige herausgesucht und davon zumindest schon mal das „Bruschetta mit Fisch und Paprika“ nachgemacht, das uns gut gemundet hat.
    Die Zubereitung ist einfach erklärt, dazu gibt es eine Mengenvorgabe, eine Zutatenliste und wieviel Zeit man ungefähr für das Gericht einplanen kann.
    Die Zutaten sind in jedem gut sortieren Laden erhältlich und die Schritt für Schritt-Anleitungen sind leicht nachmachbar.
    Am Ende der meisten Rezepte gibt es noch ein paar grundlegende Tipps, wie oder mit was man die verschiedenen Zutaten noch kombinieren, raffinierter machen kann oder einfach nett dekoriert.

    Das Kochbuch ist interessant, keine Frage, aber ich denke auch, dass diejenigen, die nur hin und wieder mal ein Fischgericht kochen wollen, mit der Vielfalt überfordert sein werden.

    Die Fotos von den verschiedensten Gerichten sind schmackhaft und appetitanregend fotografiert worden.

    Fazit: gutes Kochbuch für Fischgerichte. 3 Sterne.
    Love & Bullets Love & Bullets (Buch)
    18.10.2020

    viel Action, viel Gewalt und Brutalität, dafür wenig eigentliche Story

    Nick Kolakowski – Love and Bullets

    Bill und Fiona klauen Kohle und werden deswegen quer durch Amerika gejagt.

    Zitat Seite 137: „... Quatsch noch ein bisschen weiter über die Dusty-Brothers-Gedächtnis-Stripperstange“, raunte Fiona leise, „und ich schwöre, ich dekoriere die Wände mit deinen Eingeweiden.“

    Ja ich weiß, normalerweise ist meine Inhaltsangabe immer etwas länger, aber leider lässt sich tatsächlich nicht mehr zum Inhalt sagen.
    Und wenn ich ehrlich sein soll, ist die Geschichte weder neu noch in irgendeiner Art spannend. Selbst der Humor lässt zu wünschen übrig, dafür gibt es pure Gewalt-Exzesse die übertrieben und teilweise sogar unnötig sind.
    Der Erzählstil ist ziemlich präpotent, vulgär und teilweise respektlos, passt allerdings aber in dieser Hinsicht zur Geschichte und zu dem Gangsterpaar Fiona und Bill.
    Ich bin über weite Strecken weder mit der Story noch dem Erzählstil warm geworden. Da ich das Buch als Leseexemplar rezensieren darf, blieb mir aber nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und mich durch das Buch zu kämpfen.
    Sicherlich, es trifft nicht meinem Humor und auch die eskalierende Gewalt wirkte übertrieben in dieser doch recht einfachen und handlungsarmen Story, wenn ich das Buch aber nicht als einen Thriller sehe, könnte es tatsächlich dem einen oder anderen Leser in meinem Bekanntenkreis gefallen oder zumindest gut unterhalten.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. An einigen Stellen wirken sie zwar recht eindimensional und oberflächlich, an anderen Stellen dafür intensiver und man könnte eine minimale Nähe zu ihnen verzeichnen. Wobei mir Fiona tatsächlich, trotz ihrer extremen Gewaltausbrüche, angenehmer erschien als Bill, der so gar nichts auf die Reihe bekommt und die Unsympathie gepachtet hat. Von den zahlreichen Nebenfiguren will ich gar nicht erst anfangen, die meisten haben sowieso eine geringe Lebensspanne.

    Die Schauplätze, einmal quer durch Amerika, waren gut ausgearbeitet.

    Mich konnte das Buch einfach nicht überzeugen und es tut mir sehr leid, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann. Hierbei handelt es sich um meine persönliche Meinung und die ist eben, dass das Buch mich weder unterhalten, noch spannend war. Das Tempo war hoch, ja, es gab viel Action und haufenweise Brutalität, ja, aber mir fehlte einfach das Grundgerüst was die Geschichte erzählenswert machte. Das Buch kommt meiner Meinung nicht mal in die Nähe eines Thrillers.
    Von daher gibt es keine Leseempfehlung.
    Aber... es war auch nicht das schlechteste Buch das ich in diesem Jahr gelesen habe, von daher gibt es immerhin noch 2 Sterne.

    Das Cover passt gar nicht zum Inhalt der Geschichte hat mich aber bis auf den „Elvis“-Imitaten angesprochen.

    Fazit: viel Action, viel Gewalt und Brutalität, dafür wenig eigentliche Story, wenig Spannung und wenig sympathische Charaktere. Nicht meins. 2 Sterne.
    Raum der Angst Raum der Angst (Buch)
    18.10.2020

    Hochspannender Escape-Room-Thriller mit viel Spannung, hohem Tempo und fesselnder Story.

    Marc Meller – Raum der Angst


    Hannah erwacht in einem abgeschlossenen kahlen, dunklen Raum, ohne genaue Erinnerungen was passiert ist. Schnell wird klar, dass sie aus der Wohnung von einem Cowboy entführt wurde. Aber warum und zu welchem Zweck? Schon bald platzen sieben weitere Personen in ihren Raum und langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen. Denn Rick, Leon, Phil, Sepan, Melissa, Sophie und Michael haben sich freiwillig für ein Escape-Room-Experiment gemeldet. Doch wie passt Hannah da rein? Und als dann der erste von ihnen stirbt wird klar, hier läuft gewaltig etwas schief.
    Unterdessen versucht der Polizist Bernd Kappler herauszufinden, was mit einer verschwundenen Bus-Reisegruppe passiert ist, als auch noch ein Vermisstenfall hinzukommt.
    Hängt das alles zusammen und wer zieht die Fäden in diesem makabren Puppenspiel?

    Ich kannte noch kein Buch des Autoren und es war auch mein erster Escape-Room-Thriller. Bereits die Leseprobe hat mich total neugierig gemacht.
    So stelle ich mir einen Thriller vor, direkt von Anfang an bis zur letzten Seite Spannung pur, ein hohes Tempo, eine Vielzahl an Möglichkeiten und ein Täter, der geschickt mit den Ängsten spielt. Und das habe ich auch bekommen und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.
    Von der ersten Seite an hat Marc Meller einen modernen, fesselnden Erzählstil der mich mitgerissen hat. Das Buch hatte ich an einem Tag durchgelesen, weil ich es einfach kaum aus der Hand legen wollte und konnte, die recht kurzen Kapitel haben das Tempo angezogen und bis zum Schluss gab es immer wieder Überraschungen und Sackgassen.
    Die vielfältigen und komplexen Charaktere waren allesamt gut ausgearbeitet, wirkten facettenreich und lebendig, handelten realitätsnah und die Dynamik innerhalb der Probanden war gut erklärt und wirkte nachvollziehbar.
    Hannah hat mir sehr gut gefallen. Sie passte lange Zeit eigentlich gar nicht ins Bild, bis dann die entscheidende Wende kam und da war es natürlich klar. Ich glaube allerdings nicht, das selbst dem aufmerksamsten Leser dieser Bezug sofort klar geworden wäre.
    Leon hat mir als Figur ebenfalls sehr gut gefallen, nie hätte ich mit dem gerechnet, was passiert ist.
    Bernd Kappler hat mir in seiner Rolle als Ermittler ebenfalls gut gefallen und ich könnte mir tatsächlich auch weitere Bücher mit ihm als Protagonist vorstellen. Ich würde sie auf jeden Fall lesen.
    Überhaupt werde ich mal schauen, welche Bücher der Autor bereits veröffentlicht hat, denn ich bin richtig neugierig geworden.

    Die Schauplätze, sprich die verschiedenen Räume, waren detailliert und gut vorstellbar ausgearbeitet Ich konnte mir das Dschungelzimmer mindestens genauso gut vorstellen, wie das Museumszimmer. Aber generell bin ich positiv überrascht von der Vielzahl der Schauplätze, die alle sehr gut in diesen Thriller eingewoben wurden.

    Mich hat dieser Thriller komplett überzeugt, war spannend, bot mir eine gute Action, Spannung und ein hohes Tempo. Mir war es eine Freude diesen Thriller zu lesen, ich habe mich unterhalten gefühlt und die Story war kurzweilig und fesselnd. Die Story war schlüssig und nachvollziehbar, das Ende hatte einen leichten Cliffhanger für die Möglichkeit eines weiteren Bandes.
    Ich könnte mir tatsächlich auch eine Verfilmung zu diesem Buch gut vorstellen.

    Das Cover ist ein Eyecatcher. Die Würfel als auch der Schrift sind haptisch hervorgehoben. Das Cover bzw der Buchumschlag umschließt den Buchschnitt und in diesem ist ein Schlüsselloch eingestanzt. Die dunklen Farben gefallen mir gut.

    Fazit: Hochspannender Escape-Room-Thriller mit viel Spannung, hohem Tempo und fesselnder Story. Sowohl Opfer Hannah als auch Polizist Kappler haben mich überzeugen können. 5 Sterne.
    Ein Kommentar
    Anonym
    04.12.2020
    Aurel hatte ja einen Helfer, den angeblichen "Phil", den er zum Schluss selbst erschießt. Den "echten" Phil fand man ja ermordet, doch wer war nun dieser 2. Täter in Wirklichkeit? Ich konnte das irgendwie nicht herauslesen, evtl. weißt du es?
    Final Control Veit Etzold
    Final Control (Buch)
    18.10.2020

    erschreckende Handlung, doch mir fehlte der Thrill-Faktor und die Spannung.

    Veit Etzold – Final Control

    Tom Bayne sucht einen Investor für seine App und findet diesen in dem Milliardär Dairon Arakis. Doch Arakis hat eigene Ideen und versucht das Finanzgefüge Europas zu zerstören um eine Überwachungssoftware zu platzieren, die China große Vorteile bringen könnte. Tom erkennt zu spät, wem er vertraut und versucht den Schaden abzuwenden und gerät dadurch in Lebensgefahr.

    Ich kenne bereits zwei weitere Bücher von Veit Etzold und die Leseprobe zu „Final Control“ hat mich neugierig gemacht.
    Am Ende des Buches gibt es einen Überblick über die wichtigsten Charaktere in diesem Buch, schön hätte ich gefunden, wenn es das auch für verschiedene politische, wissenschaftliche und finanztechnische Ausdrücke gegeben hätte, denn damit geizt der Autor leider nicht. Obwohl ich mir einiges aus dem Zusammenhang herausinterpretieren konnte, wäre an dieser Stelle weniger mehr gewesen und so gibt es auf jeden Fall schon mal einen Punkt Abzug.
    Ebenfalls etwas übertrieben empfand ich die vielen Sinnsprüche und Weisheiten, sowie diverse Wiederholungen, die mich zusätzlich im Lesefluss gestört haben.
    Der Erzählstil ist eigentlich angenehm, aber durch die recht kurzen Kapitel wird das Tempo des Buches angezogen, was allerdings zur Folge hat, dass kein rechtes Thrill-Feeling aufkommen wollte. Ich finde die Story und die damit verbundenen Schrecken gut erzählt, sicherlich muss ich glauben, dass der Autor gut recherchiert hat, aber das Buch ist dermaßen komplex und wenn man weder grundlegende Kenntnisse der Finanzwelt noch der Politik hat, verfällt sicherlich schnell die Leselaune. Ich habe das Buch oft zur Seite gelegt, teils zum Nachschlagen einiger Wörter, teils weil die Story recht langatmig und uninteressant wurde. Sowohl die Spannung als auch mein Interesse ließen immer wieder nach. Fairerweise will gesagt sein, dass mich das Buch auch irgendwann wieder eingeholt hat, aber hätte ich nicht ein Rezensionsexemplar gehabt, hätte ich wohl das Buch gar nicht beendet.
    Die Charaktere waren zahlreich und nicht immer war sofort erkennbar, wie wichtig diese für die eigentliche Story tatsächlich sind.
    Tom, als Hauptfigur, hat mir gut gefallen, auch wenn er natürlich zum „Superheld“ mutiert, was ich an und für sich gar nicht schlimm finde, allerdings passt es dann wieder nicht ganz zu den realen Schrecken, das ein Einzelner hier solche Berge zu versetzen mag. Aber das ist fiktiv, ein Happy End will jeder lesen und natürlich auch ein Held, der durch einige Stolpersteine dennoch ans Ziel kommt.
    Tja, die Sache mit dem Happy End... war es eins? Für mich war es unbefriedigend und ich hätte mir hier „mehr“ gewünscht. Wird es eine Fortsetzung geben? Vorstellbar wäre es, aber ich bin definitiv raus.

    Die Schauplatzbeschreibungen waren okay, im Großen und Ganzen hatte ich ein Bild während des Lesens vor Augen.

    Ich bin nicht überzeugt von der Story, ich bin hin und her gerissen. Für einen Thriller fehlt mir einfach die Spannung und auch der Thrill, relativ schnell ist klar, worauf all das hinausläuft, auch wenn der Autor eine Menge komplexe Nebenstränge eröffnet, die am Ende keine weitere Beachtung finden.
    Erschreckend ja, aber ich habe schon andere Bücher mit digitaler Überwachung und Co gelesen, die mich persönlich deutlich mehr angesprochen haben.
    Fans von Politthrillern/Politlektüre werden sicherlich Freude an diesem Buch haben und Veit Etzold-Fans sowieso. Mir persönlich war es einfach in großen Teilen zu langatmig und spannungsarm, von daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.

    Das Cover mit der Kameralinse war interessant und hat mich angesprochen.

    Fazit: erschreckende Handlung, doch mir fehlte der Thrill-Faktor und die Spannung. Knappe 3 Sterne.
    Cherish Dreams Nalini Singh
    Cherish Dreams (Buch)
    05.10.2020

    sehr schöne, aufregend-sinnliche Story fürs Herz.

    Nalini Singh – Cherish Dreams

    Callie und Juliet waren während ihrer Schulzeit die besten Freundinnen. Juliet war laut und aufmüpfig, hat Chaos gestiftet und war eine Unruhestifterin. Calisto war lieb und nett, zurückhaltend, später hat sie sich in Jake Esera verliebt und sie wurden ein Paar. Obwohl Jake und Juliet nicht den besten Draht zueinander hatten, haben sie zu dritt viel Zeit miteinander verbracht, bis Juliet wegziehen musste, und Callie plötzlich ungeplant schwanger wurde. Callie und Jake haben zusammengehalten und ihr Bestes gegeben, doch Callie verstarb kurz darauf und Jake hat sich um seine zauberhafte Tochter Esme allein kümmern müssen, natürlich mit Unterstützung des Bishop-Esera-Familienclans.
    Nie hätte er damit gerechnet, dass ausgerechnet bei der Hochzeit seines Bruders Gabriel und Charly ausgerechnet Juliet eine der Brautjungfern ist. Nie hätte er damit gerechnet, dass er sie körperlich so anziehend findet und sie seine Gedanken beherrscht.
    Auch Juliet trifft fast der Schlag als sie Jake auf der Hochzeit sieht. Wieso löst seine Anwesenheit nur ein Ganz-Körper-Kribbeln aus und wieso sucht er plötzlich die Nähe zu ihr? Auch wenn Jakes Nähe aufregend ist schiebt sie den Profi-Rugby-Spieler von sich, denn sie hat schon genug Ärger mit ihrem Ex-Mann und der Presse.

    Band 4 aus der „Cherish“ Reihe hat mich sehr gut unterhalten, war kurzweilig, sinnlich und emotional. Natürlich gab es auch eine gute Portion Spannung und ein angenehmes Tempo, sodass die Story innerhalb kürzester Zeit zum Pageturner wird.
    Alle Bände aus der Cherish-Reihe sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden. Gerade bei Band 4 sollte man aber vielleicht die vorherigen Bände kennen, denn sonst wird man zu Anfang von der Namensvielfalt erschlagen.
    Ich hatte überhaupt keine Probleme in die Geschichte zu finden, da ich sowohl die „Rock Kiss“-Reihe als auch die „Cherish“-Reihe der Autorin kenne und ich ohnehin fast alle Bücher der Autorin gelesen habe. (Gestaltwandler, Gilde der Jäger, Einzelbände).

    Der Erzählstil ist, wie nicht anders zu erwarten, flüssig, modern und lockerleicht. Die Geschichte lässt sich super lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge.
    Ich staune immer wieder, wie lebendig die Autorin ihre Charaktere gestaltet. Sie wirken glaubwürdig, realitätsnah und greifbar. Sie sind komplex und facettenreich ausgearbeitet.
    Jake ist ein Sturkopf und ein total liebevoller Vater. Seine Tochter Esme kann jeden um den Finger wickeln. Jake will Juliet eigentlich nicht in seinem Leben haben, er hat Verantwortung, zieht sich aus der Medienwelt raus und hat schon genug damit zu tun, dass er oft angebaggert wird, weil er Profi-Rugby-Spieler ist. Doch Juliet verdreht ihm den Kopf und ausgerechnet diese Frau weist ihn permanent ab.
    Juliet hat nach der gescheiterten Beziehung zu ihrem Ex-Mann die Nase voll. Als Spielerfrau verpönt hat sie keinen guten Stand bei der Presse, wobei sie nie ins Rampenlicht wollte. Männer und vor allem Profisportler sind also tabu... zumindest solange bis sie auf Jake trifft, der sie nicht kalt lässt.
    Die Dynamik zwischen den beiden ist super dargestellt, es gibt natürlich Höhen und Tiefen, aber hier knistert es sofort gewaltig.
    Besonders toll finde ich die Familie von Jake, egal wen man von ihnen nimmt, sie sind so herzlich und liebenswert. Einfach toll.

    Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die Schauplatzbeschreibungen, ich kann mir alles sehr gut vorstellen und die Autorin schafft es zusätzlich die Atmosphäre heiter und emotional rüberzubringen.

    Ich habe nichts zu kritisieren. Natürlich gibt es auch hier wieder Klischees, die will ich aber haben und die erwarte ich auch. Die Story ist kurzweilig, intensiv, sinnlich und macht einfach Lust auf mehr. Lesevergnügen pur.

    Das Cover passt sehr gut zur Reihe und ich finde es toll, vor allem wenn die bisher 4 erschienenen Bände nebeneinander stehen.

    Fazit: sehr schöne, aufregend-sinnliche Story fürs Herz. Ich liebe die Familie Esera/Bishop mit ihrer Herzlichkeit und offenen, ungezwungenen Art. 5 Sterne.
    Die Steine der Götter Julian Kappler
    Die Steine der Götter (Buch)
    01.10.2020

    spannende, magische, temporeiche Fantasy-Abenteuer-Geschichte

    Julian Kappler – Die Steine der Götter, Gesamtausgabe

    Als Gero die Bekanntschaft der Kriegerin Esme und des Magiers Derio macht, kann der Sohn eines Schmiedes und Krieger noch nicht ahnen, dass er von einem Abenteuer ins nächste stürzen wird. Die drei Gefährten sind auf der Suche nach den heiligen Steinen der zehn Götter, die eine sagenumwobene Waffe hervorbringt. Diese soll es dem Kaiserreich Solandien ermöglichen, den Krieg gegen den übermächtigen Feind von Schwarzmagiern und dem Sohn des Gottes S´zarosz, der Schlange, zu gewinnen. Dabei treffen die Mitstreiter auf Fabelwesen, magische Kreaturen und viel Magie, auf Hohepriester und göttlich Begabte, die in die Suche eingreifen, mal kämpfen sie Seite an Seite aber viel öfter wird die Mission von ihnen bedroht. Werden Gero, Esme und Derio dem Kaiserreich zum Sieg verhelfen können?

    Vor einiger Zeit habe ich das Hörbuch „Götterpfade“ aus der Reihe „Die Steine der Götter“ von Julian Kappler gehört und war so begeistert, dass ich nun die Gesamtausgabe unbedingt lesen wollte. Ich bin nicht enttäuscht worden, denn die Fantasy-Story mit viel Magie ist von Anfang bis Ende spannend, leicht zu lesen und konnte mich begeistern.
    Der Erzählstil ist angenehm flüssig, modern und die Geschichte, die ca 700 Seiten umfasst, wird schnell zum Pageturner. Einmal angefangen ist es nur schwerlich möglich, das Buch zur Seite zu legen und aus „ich lese nur mal kurz ein paar Seiten“ wird „ach ein Kapitel geht noch“.
    Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet, besitzen eine angenehme emotionale Tiefe und handeln trotz der fiktiven Geschichte realitätsnah und nachvollziehbar. Die verschiedenen Figuren sind vielseitig dargestellt, was eine bunte Mischung aus Charakterzüge, Stärken und Schwächen hervorbringt.
    Besonders gern mochte ich den Magier Derio, der etwas älter als die beiden weiteren Protagonisten Gero und Esme ist. Er ist mehr so der Ruhepol, der immer wieder die Situation klären kann, der Ruhe in die Gemeinschaft bringt und sich alle Seiten anhört. Natürlich steckt auch ordentlich Pfeffer in dem Mann, und was mir hier besonders gut gefällt ist, dass seine magischen Kräfte nicht unerschöpflich sind und er nicht „allmächtig“ ist.
    Ebenfalls positiv empfinde ich, dass hier keine Unterschiede zwischen Mann und Frau gemacht werden, und das es keine Vor- oder Nachteile in der Kriegskunst gibt. Sie ist Kriegerin. Er ist Krieger. Fertig. Und so hat Esme, trotz ihrer Schönheit keine bösen Worte zu befürchten, weil sie eine Frau ist. Das empfand ich als sehr wohltuend. Allerdings hätte Esme auch kurzen Prozess gemacht, wenn man mit ihr diskutieren will.
    Gero hat in diesem Band wohl die größte Entwicklung durchgemacht. Anfänglich noch ein Draufgänger und Abenteuer-Sucher wurde er mit jedem Kapitel erwachsener, gesetzter und trotzdem hat er immer einen flotten Spruch auf den Lippen, läuft den Frauen hinterher und will es sich gutgehen lassen.
    Mir haben auch einige Nebenfiguren wie der Sandfuchs oder Shylandra sehr gut gefallen.

    Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die vielseitig und bildhaft ausgearbeiteten Handlungsorte. Egal ob Eiswüste, Trauminsel, verschiedenste Höhlen oder eine Meeresfahrt im Nebel und Sturm, ich mochte die Vielseitigkeit und ich konnte mir sämtliche Orte gut vorstellen.
    Die Geschichte ist eine gute Mischung aus Fantasy, Action, Abenteuer, viel Spannung, einer guten Portion Humor, einem guten Tempo und ein klein wenig knistert es auch, aber das ist nicht allzu präsent, ist aber schön, dass es vorhanden ist.
    Die Atmosphäre der Fantasygeschichte geht von düster und beklemmend bis himmelhochjauchzend, freudig und emotional, und bietet genau wie auf der Gefühlsebene, eine breite Palette. Hier zeigt der Autor, das er sowohl ernste oder traurige Szenen genauso gut schreiben kann wie fröhliche oder emotionale.
    Sowohl die Geschichte auch als auch die Charaktere machen eine angenehme Entwicklung durch und das gefällt mir ebenfalls sehr gut.

    Ich kann die Reihe allen Fantasyliebhabern empfehlen. Was mir hier ebenfalls gut gefällt ist, dass die Geschichte trotz der Komplexität nicht „so schwer“ zu lesen ist und man schnell in die Geschichte hineinkommt.

    Das Cover ist ein richtiger Blickfang und gefällt mir gut.

    Fazit: spannende, magische, temporeiche Fantasy-Abenteuer-Geschichte mit sympathischen Hauptfiguren und einer Vielzahl fantastischer Kreaturen. 5 Sterne.
    Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. (Buch)
    30.09.2020

    spannender, gut durchdachter, temporeicher, schlüssiger Thriller

    Arno Strobl - Die App

    Eine Woche vor der Hochzeit verschwindet Linda spurlos und Hendrik ist sich sicher, dass sie entführt wurde. Doch wie? Die Türen lassen sich aufgrund der Technik „Smart Home“ nur von Linda oder Hendrik öffnen, es gibt keine Einbruchsspuren und alles deutet darauf hin, das Linda freiwillig gegangen ist. Sogar ein Koffer und Kleidung aus dem Schrank fehlen. Auch die beiden Polizisten Kantstein und Sprang haben keine Indizien für ein Verbrechen. Doch Hendrik gibt nicht auf und erweitert die Suche nach seiner Frau. Eine unbekannte Frau bietet ihm plötzlich ihre Hilfe an, doch wem kann Hendrik überhaupt noch vertrauen?

    Ich habe vor einiger Zeit bereits „Offline“ von Arno Strobel gelesen, weitere Bücher kenne ich nicht vom Autoren. Da mir „Offline“ sehr gut gefallen hat, war ich neugierig auf „Die App“. Das Buch hat eine hochaktuelle Thematik, denn hier geht es um Smartphones, Überwachungstechnik und wie sich die Technik immer mehr in unser Leben einmischt. Der Thriller ist gruselig, denn er ist so nah an der Realität, das ich mir dreimal überlegen würde, so ein App-basiertes Vergnügen ins Haus zu pflanzen.
    Der Erzählstil ist angenehm flüssig und modern, recht einfach gehalten, die Geschichte lässt sich gut lesen und war innerhalb weniger Stunden durchgelesen, was aber auch an dem hohen Tempo und der durchgängigen Spannung lag.
    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, zum Großteil aus der von Hendrik, aber auch vom Täter und einigen Nebenfiguren.
    Die Charaktere sind im Großen und Ganzen lebhaft, detailliert und facettenreich ausgearbeitet. Hendrik hat mir gut gefallen, denn er handelt nachvollziehbar. Er ist zwar felsenfest davon überzeugt, dass seine Verlobte ihn nicht freiwillig verlassen hat, aber auch er bekommt Zweifel. Er hält zwar daran fest, dass er Linda finden möchte, sieht sich aber mit enormen Hürden konfrontiert und was mir hier besonders gut gefällt ist, er ist überforderrt und weiß irgendwann einfach nicht mehr, wem er vertrauen soll. Und das hat sich auch auf den Leser projiziert. Das Chaos das in Hendrik vorherrscht, übertrug sich beim Lesen.
    Zu weiteren Figuren möchte ich nichts sagen, denn hier ist die Spoilergefahr einfach zu groß. Nichts und Niemand ist so wie es scheint, handelt wie gedacht und doch wird der aufmerksame Leser sehr schnell feststellen, was die Motive des Täters sind, was es mit „Smart Home“ auf sich hat und wer in der „Sache“ mit drin hängt.
    Deswegen konnte mich die Handlung jetzt nicht in dem Maße überraschen, wie es zum Beispiel „Offline“ getan hat. Dennoch habe ich auch dieses Gruselgefühl gehabt, und der Autor hat eine tolle Spannung aufgebaut. Auch wenn ich geahnt habe, wie es ausgeht, hat mir die Geschichte gut gefallen, war kurzweilig und unterhaltsam, bot viel Spannung und eine düstere Atmosphäre mit gutem Thrill-Faktor.
    Die Handlungsorte sind weitestgehend bildlich beschrieben, auch wenn der Autor mehr auf die Thriller-Atmosphäre gesetzt hat.

    Ich kann den Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen, wer spannende, realitätsnahe Thriller mag, wird hier seine helle Freude haben. Es gibt zwar keine expliziten Gewaltszenen, aber die Andeutung davon reicht oft aus. Und die Fantasie ist meist grausamer, als es beschrieben zu lesen. Ich kann leider nicht die volle Punktzahl geben, weil ich einfach wusste, wie sich die Geschichte entwickelt und wer und warum hinter den Taten steckt. Von einem Buch erhoffe ich mir, dass es mich überraschen kann. Ich bin mir aber sicher, dass es viele Thriller-Leser, die nicht mit diesem Teil der „medizinischen“ Materie vertraut sind, eine Überraschung erleben werden.

    Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Ist ein netter Blickfang.

    Fazit: spannender, gut durchdachter, temporeicher, schlüssiger Thriller der überraschen kann. Man überlege sich wirklich, ob man eine Smart-Home-App wirklich braucht. 4 Sterne.
    Sahin, S: Sila's Orientküche Sahin, S: Sila's Orientküche (Buch)
    29.09.2020

    leckere, vielseitige orientalische Gerichte, einfach und schnell nachzumachen. Bringt Schwung und Würze in die Küche.

    Sila Sahin – Silas Orientküche

    In diesem Kochbuch wird es orientalisch und ich war besonders neugierig, was Sila Sahin uns da zaubert. Neben einem kurzen Einblick in Silas Familiengeschichte und ein paar privaten Bildern sowie ein kleine Einführung, geht es aber auch schon kurze Zeit später los mit den leckeren Rezepten.

    Zu jeden Rezept gibt es ein paar nette Tipps, die Angabe der Zutatenliste, die Zubereitungs- bzw. Garzeit und wie hoch die Kalorienanzahl pro Portion ist.
    In einfachen Schritten erklärt die Autorin die Arbeitsanweisungen, die leicht verständlich und schnell nachmachbar sind.
    Besonders angesprochen hat mich von den Rezepten die „Türkischen Kohlrouladen“, „Hähnchenfleisch auf Kichererbsen“ und „Paradiesapfel-Süppchen“. Den „Gemüse-Linsen-Topf“ habe ich bereits ausprobiert genau wie die „Scharfe Möhren-Orangen-Suppe“, die uns beides sehr gut gemundet haben, obwohl ich wohl beim nächsten Mal etwas von der Schärfe rausnehmen werde.
    Dafür werde ich in der Dessert-Abteilung noch mal stöbern und sicher viele der Rezepte einmal nachmachen.
    Leicht nachzukochen. Lecker. Einfach. Schnell gemacht.

    Schön finde ich, wie in jedem Kochbuch, die appetitanregenden Bilder der Speisen, die uns hier präsentiert werden.

    Das Cover ist gut, passt zum Kochbuch.

    Fazit: leckere,, vielseitige orientalische Gerichte, einfach und schnell nachzumachen. Bringt Schwung und Würze in die Küche. 5 Sterne.
    Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin 2: Auf der Suche nach H. G. Wells Das Erbe der Macht - Die Chronik der Archivarin 2: Auf der Suche nach H. G. Wells (Buch)
    22.09.2020

    sehr spannender Band um die Suche nach HG Wells

    Andreas Suchanek – Das Erbe der Macht, Die Chronik der Archivarin 2, Auf der Suche nach HG Wells

    Die Geschwister Harry und Ally finden mitten im Krieg eine Zeitreisemaschine die sie zufällig in das Jahr 1744 nach Frankreich teleportiert. Dort ist der Krieg längst vorbei doch Ally, die bis dato keine Ahnung hatte, dass sie Magierin ist, muss sich neuen Herausforderungen stellen. Als sie mit Tomoe Gozen bei der Stabmacherin ist, werden sie überfallen. Zur Hilfe kommt ihr ein maskierter Mann.
    Doch nichts ist wie es scheint, bei einer weiteren Zeitreise geht ein Mensch verloren und Ally und Tomoe versuchen herauszufinden, was mit dem Erfinder der Zeitreisemaschine passiert ist, als ein Hilferuf sie ereilt. Werden sie ihn finden können?

    „Die Suche nach HG Wells“ ist ein weiterer Zusatzband zu „Der Erbe der Macht“-Reihe aus der Auskopplung „Die Chronik der Archivarin“ von Andreas Suchanek und die ersten zwei Staffeln der Buchserie sollten bekannt sein, da sonst kein Zusammenhang zu den Ereignissen hergestellt werden kann.
    Es kommen verschiedene Charaktere aus der Reihe vor, die hier näher beleuchtet werden.

    Eigentlich muss ich gar nichts mehr zum Erzählstil des Autoren sagen, denn der ist wie immer locker, flüssig und modern, die Geschichte lässt sich auch diesmal wieder sehr gut lesen und ich hatte überhaupt keine Probleme in der Story abzutauchen und erst herauszukommen, als ich die letzte Seite aufgeschlagen habe.
    Andreas Suchanek versteht sich sehr gut darauf, die Schauplätze, die Handlung und die Charaktere lebendig und vielseitig zu beschreiben, sodass ich das Gefühl hatte, ich wäre mitten unter den Figuren.
    Diesmal wird die Suche nach HG Wells in den Fokus gerückt, wir treffen auf Tomoe Gozen und erfahren wie sie unsterblich und ein Mitglied des Rates geworden ist und wir begleiten eine talentierte Magierin, die ihren Weg erst noch finden muss.
    Mehr möchte ich an dieser Stelle zu den Figuren nicht sagen, um nicht zu spoilern.

    Wie immer ist die Geschichte sehr spannend, gespickt mit einer guten Portion Humor, vielen Emotionen, noch mehr Action und einigen Sackgassen und Irrwegen. Der Autor kann mich nach so vielen Büchern immer noch begeistern und vor allem überraschen. Wer hätte gedacht... nein, keine Spoiler.
    Ich habe mich wieder rundum wohl mit dieser kurzweiligen, fantastischen und magischen Geschichte gefühlt und ich kann die Reihe absolut empfehlen, aber wie gesagt, bitte bei Band 1 anfangen.

    Kritik gibt es keine, selbst die historischen Bezüge wurden kurzweilig eingearbeitet und es gab diesmal überhaupt keine Längen.

    Das Cover mit der Taschenuhr ist wirklich sehr gelungen und ein schöner Hingucker, im Großen und Ganzen schlicht gehalten fallen aber jede Menge kleine Details bei näheren Hinsehen ins Auge.

    Fazit: sehr spannender Band um die Suche nach HG Wells mit vielen sympathischen Charakteren, einer guter Mischung aus Action, Emotionen, Spannung und Überraschungen. 5 Sterne.
    Jager, J: Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch Jager, J: Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch (Buch)
    22.09.2020

    guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera

    Jennifer Alice Jager, Chroniken der Dämmerung, 1, Moonlight Touch

    Sheera ist eine Diebin und eine Nachtalbe, beides sind keine gute Voraussetzungen, als sie vor die Königin der Hochalben gerufen wird. Doch als sie den wahren Grund für die Audienz bei der Königin erfährt, kann sie es nicht glauben: Sie ist laut einer Prophezeiung Anwärterin auf den Thron. Doch am Hofe wird eine Nachtalbe nicht gern gesehen und auch die Mitanwärterinnen, allen voran Mayla, neiden ihr den Platz. Um in die nächste Runde der Auswahl zu kommen muss Sheera ihre Aufgabe erfüllen: Den Dämmerstein aus dem Menschenreich holen. Als Meisterdiebin kein Problem, doch so leicht soll es nicht werden. Denn ausgerechnet der Kronprinz der Menschen, Lysander, vereitelt den Überfall und schluckt den Stein herunter. Notgedrungen muss Sheera ihn mit in ihr Land nehmen, nur um festzustellen, dass der Kronprinz nicht die schlimmste Gefahr ist, die auf sie lauert...

    Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin und die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen.
    Der Erzählstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich leicht und flott lesen.
    Es gibt eine gewisse Grundspannung, die aber leider nicht durchgängig gehalten wurde. Immer wieder hat mich die ereignisreiche Geschichte verloren, aber auch wiedergefunden.
    Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich, was mir gut dabei half, sie sich vorzustellen.
    Sheera stößt auf sehr viel Widerstand. Am Hof ganz besonders, der Adel will sie direkt loswerden, die Anwärterinnen sind gehässig zu ihr, und obwohl der Hauptmann der Armee so freundlich tut, will sich nicht so rechtes Vertrauen einschleichen. Sollte sie sich irren? Doch schon bald wird ihr klar, das am Hof weitaus mehr im Argen liegt, als es auf dem ersten Blick scheint.
    Lysander war mir von Anfang an sympathisch, auch wenn er in einigen Szenen ziemlich bockig und kindlich herüberkommt. Seine Haltung zu seinem Vater kann ich nachvollziehen, die zu seinem Freund und Lehrmeister nicht.
    Als er auf Sheera trifft spürt man eine Verbindung, man weiß zwar noch nicht so recht in welche Richtung das Ganze gehen wird, aber das die beiden mehr sind, als nur Zufallsbekannte ist klar.
    Gegenseitig retten sie sich öfter das Leben und das Buch endet mit einem Cliffhanger.

    Die Schauplätze sind durchweg anschaulich und bildhaft beschrieben, zeichnen eine fantastische Welt mit verschiedenen Reichen.

    Obwohl mich die Geschichte nicht ganz überzeugen konnte, werde ich wohl auch den nächsten Band lesen, weil ich wissen möchte, wie es weitergeht. Die Idee gefällt mir nämlich gut und ich bin gespannt, was da noch kommen wird. Ich kann gar nicht genau sagen, warum mich die Geschichte desöfteren verloren hat, aber sie hat es auch immer wieder geschafft mich einzufangen.
    Es gibt ein paar interessante Überraschungen und die Leser werden auf eine Fahrt voller Irrungen und Wirrungen geschickt. Mir kam ein bisschen der emotionale Anteil zu kurz, da hätte ich gern noch ein wenig mehr positive Energien gehabt, insgesamt wirkt die Story daher ziemlich düster und bedruckend. Natürlich ist mir klar, dass die Figuren erst mal durch ein Tal voller Probleme durch müssen, aber nur selten gab es klitzekleine Lichtblicke.

    Trotzdem hat mich die Geschichte gereizt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

    Im Innenteil gibt es eine Karte von Amberan und Farhir, was mir sehr gut gefällt. Schön hätte ich bei der Vielzahl der Charaktere ein Glossar gefunden.

    Das Cover ist sehr hübsch. Die Hardcover Ausgabe hat einen Schutzumschlag, der genau wie der Buchdeckel aussieht und haptisch etwas hervorgehoben wurde. Ich bin mir nicht sicher, was die Tropfen darstellen sollen (vielleicht die Magie?), aber mich hat das Cover sofort angesprochen.

    Fazit: Ein guter Auftakt der Fantasy-Geschichte um die Nachtalbe Sheera und ihrem Erzfeind den Kronprinzen der Menschen Lysander, die gemeinsam Abenteuer bestehen müssen. 3,5 Sterne.
    Die Lichtstein-Saga 2: Andolas Die Lichtstein-Saga 2: Andolas (Buch)
    15.09.2020

    kurzweilige, fesselnde, spannende, temporeiche Abenteuer-Reise

    Nadine Erdmann – Die Lichtstein-Saga 2, Andolas

    Nach dem Tod seines Bruders ist Ari wütend und verzweifelt. Doch er hat eine Aufgabe, er und seine drei Freunde Noah, Kaelan und Liv müssen den zweiten Lichtstein bergen und dazu müssen sie sich auf den Weg in die Weißen Berge machen. Die Sylphen sind die Hüter des Wind-Steines „Andolas“ und der Weg durch die Kälte ist beschwerlich. Ari muss nun über seinen Schatten springen, denn sonst ist das Unterfangen zum Scheitern verurteilt. Doch nicht nur er trauert über Raiks Verlust, denn auch Noah hat mit Alpträumen zu kämpfen, obwohl er dem Schattenmar entkommen konnte. Liv und Kaelan sorgen für die beiden Freunde wo sie können, doch die Reise zu den Weißen Bergen ist gefährlich und Konstantin kommt seinem Ziel wieder ein Stück näher…

    Ich habe erst vor kurzem den ersten Band um die Lichtstein-Saga von Nadine Erdmann gelesen, der mich sofort auf Anhieb begeistert und der ja mit einem tragischen Cliffhanger geendet hat. So war ich jetzt natürlich neugierig, wie es weitergeht.
    Der Erzählstil ist angenehm flüssig, modern und die Story lässt sich leicht lesen. Die Geschichte ist im Fantasy-Genre angesiedelt und spielt in einer alternativen Welt namens Interria, eine Zwischenwelt die eine Grenze zwischen der „normalen“ Welt und der Schattenwelt ist. Der Engel Cayaniel hat mit Hilfe von vier Lichtsteinen aus den Elementen Wasser, Erde, Feuer und Wind eine Schutzbarriere errichtet, damit die Schattenwesen nicht aus ihrer Welt flüchten können. Alle paar Jahrzehnte müssen sich vier Auserwählte, die Cays, auf die Reise zu den verschiedenen Völkern machen, die die Steine schützen und diese zurück in die Kapelle von Interria bringen, um das Engelslicht zu stärken und damit die Barriere zu erneuern.
    Die vier Cays kennen sich erst kurz, sind aber bereits über ihre Seelen miteinander verbunden und können sich gegenseitig „spüren“. Noah, Ari, Kaelan und Liv sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet und besitzen eine schöne emotionale Tiefe. Hier gefällt mir die Dynamik zwischen den Protagonisten sehr gut. Man kann fühlen, dass sie sich verbunden fühlen, aber auch, dass sie sich gegenseitig manchmal auf die Nerven fallen. Jeder geht anders mit Trauer um und gerade Ari distanziert sich immer wieder von seinen Freunden und seinem Partner.
    Insgesamt kann ich mir alle Figuren sehr gut vorstellen, da sie realitätsnah und lebendig ausgearbeitet wurden, selbst die mythischen Wesen konnte ich mir bis ins Detail vorstellen.
    Ich will gar nichts zu den einzelnen Charakteren sagen. Die Entwicklung der Figuren ist schon sehr gut spürbar, so erlebt Liv ihre besonderen Kräfte neu, Noah wird sich seiner Ängste und Emotionen bewusst und Kaelan lernt mit der Distanz umzugehen. Auch Ari, dessen Schicksal in diesem Band sehr präsent ist, lernt im Laufe des Buches den Sinn des Lebens wiederzuentdecken.
    Was ich an den Büchern der Autorin so supergerne mag ist die Ausarbeitung der Schauplätze, die so anschaulich und bildhaft beschrieben wurde. Im letzten Band war es die Unterwasserwelt der Nymphen mit dem Schwarzen See und dem Palast, in diesem Band ist es der Palast der Winde, der so zauberhaft beschrieben ist, dass ich beim Lesen fast schon den Wind in den Haaren fühlen konnte. Dafür gibt es von mir einen Extrapunkt.
    Die Geschichte der vier Cays ist fesselnd, mitreißend, kurzweilig aber auch emotional beschrieben. Die Ängste und Sorgen der Protagonisten kann ich nachvollziehen und obwohl die Atmosphäre der Story anfänglich beklemmend, fast schon erdrückend ist, versteht es die Autorin mit lockeren Sprüchen diese immer wieder aufzulockern.

    Für mich ist es ein tolles, kurzweiliges Lesehighlight, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen möchte.

    Das Cover ähnelt dem ersten Band und hat somit einen schönen Wiedererkennungswert. Mich hat es auf jeden Fall angesprochen.

    Fazit: kurzweilige, fesselnde, spannende, temporeiche Abenteuer-Reise zu den Sylphen, die den zweiten Stein schützen und neben dem Stein finden die Cays und ihre Begleiter auch gleich noch neue Freunde und Verbündete. 5 Sterne.
    Hate You Much, Love You More Hate You Much, Love You More (Buch)
    02.09.2020

    seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt.

    Teagan Hunter – Hate you much, Love you more

    Nachdem ihre beste Freundin zu Zach gezogen ist benötigt Zoe einen neuen WG Partner. Schnell wird sie auch fündig, doch ausgerechnet Caleb will bei ihr einziehen. Er ist der Ex Freund von Delia und obwohl Caleb und sie sich freundschaftlich getrennt haben, fühlt sich Zoe unwohl damit, zumal sie Caleb auch schon die ganze Zeit heiß findet.
    Es kommt wie es kommen muss, die beiden können die Finger nicht voneinander lassen, aber Caleb hat ein paar schwerwiegende Geheimnisse...

    Ich kenne von Teagan Hunter bereits den direkten Vorgänger „Wrong number, right Guy“, der mir gut gefallen hat.
    Auch mit dem neuen Buch hat mich die Autorin wieder gut unterhalten können. Der Roman kann eigenständig gelesen werden und Vorkenntnisse werden nicht unbedingt benötigt.
    Obwohl die Geschichte kurzweilig und humorvoll war, sie mich gut unterhalten hat und ich die Story gern gelesen habe, konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Mir fehlte es hier an Details zu den Figuren, die stellenweise etwas oberflächlich abgehandelt wurden. An und für sich nicht schlimm, aber im Gegensatz zum ersten Buch ist das schon aufgefallen.
    Zoe wirkte oft etwas chaotisch und desorientiert, so richtig viel erfahren wir nicht über sie. Sie ist Kunststudentin, ihre Eltern sind zucker, und sie wirkt oft aufgedreht.
    Caleb hingegen ist eher verschlossen, was seine „andere“ Seite betrifft, ist eigentlich Sportler, hat sich aber verletzt, ist ein Arbeitstier und trotzdem mochte ich ihn mehr als Zoe. Vielleicht ist es wie im realen Leben auch, dass man nicht immer mit jeder Figur gleich gut etwas anfangen kann.
    Delia und Zach haben auch kleinere Auftritte, bleiben aber deutlich im Hintergrund, was ich als angenehm empfand.

    Die Geschichte ist laut und temporeich, man darf nicht vergessen, dass es sich um eine Collegeromanze handelt, und da ist die Mundart angepasst, was bedeutet, das die Figuren sich salopp anreden und viel geflucht und geschimpft wird.
    Der Erzählstil ist flüssig und das Buch lässt sich flott weglesen. Ich würde sagen, zu über 90% besteht das Buch aus Dialogen, Emailnachrichten und SMS, was die Erzählart besonders macht. Wahrscheinlich leidet die Geschichte deswegen auch an der Ausarbeitung der Figuren und Schauplätze.
    Die Stimmung ist trotzdem gut eingefangen, auch eine gute Prise Humor und viele Klischees werden bedient.
    Für mich war es eine seichte Romanze, die mich unterhalten konnte, die ich auch empfehlen kann. Man sollte sich vorher allerdings die Leseprobe durchlesen, denn der Erzählstil ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

    Wer den ersten Band „Wrong Number, right Guy“ mochte, wird auch diesmal wieder seine Freude an dem Buch haben.

    Das Cover ist auch hier ein netter Hingucker und genretypisch.

    Fazit: seichte, humorvolle, temporeiche College-Romanze, die etwas schwächelt. Leseprobe sollte man auf jeden Fall vorher mal anschauen, ob man mit dem Schreibstil zurecht kommt. 3,5 Sterne.
    Dützer, V: Bestrafung Dützer, V: Bestrafung (Buch)
    02.09.2020

    fesselnder Krimi mit hohem Gewaltpotenzial. Mich würde freuen, wenn es ein weiteres Buch mit Dirk Lieven geben würde.

    Volker Dützer – Bestrafung, Die Spur der Vergeltung

    Eigentlich war sich Rechtsanwalt Dirk Lieven sicher, dass er seinen Prozess gewinnt, doch er hat nicht damit gerechnet, das sein Chef und die Stadt-Elite ihm eine Falle gestellt. Gudrun Holt, angeklagt wegen Körperverletzung gegen ihren Vergewaltiger Victor Kronberg, den zukünftigen Bürgermeister der Stadt, wird wenig später tot aufgefunden. Suizid? Mord? Unfall?
    Zuvor hat sie ihre beste Freundin Shadi Seeger angerufen, die ihr zur Hilfe eilt, obwohl sie die Stadt nie wieder betreten wollte. Vor 15 Jahren wurde sie brutal von fünf Männern vergewaltigt, darunter auch Victor Kronberg. Sie schmiedet Rachepläne und bevor sie ihre Peiniger bestrafen kann, werden die Männer schon ermordet aufgefunden. Natürlich gerät Shadi unter Verdacht, doch wer hat die Taten tatsächlich begangen? Dirk Lieven nimmt sich ihrer an und versucht Antworten zu finden, dabei stößt er auf ein Netzwerk voller Machtmissbrauch, Korruption und Verrat. Wird Shadi den Preis zahlen müssen?

    Ich kannte bisher noch kein Buch von Volker Dützel, was ehrlich gesagt verwunderlich ist, wo er doch bereits so viele Krimis veröffentlicht hat.
    Der Erzählstil war angenehm und temporeich, die Spannung wird schwungvoll aufgebaut und durchgängig gehalten, größere Atempausen gibt es für den Leser bzw. Hörer nicht.
    Ich habe das Hörbuch gehört, eingesprochen von Omid-Paul Eftekhari, der mich schnell fesseln konnte.

    Der Autor spielt mit den Ängsten und Emotionen des Lesers, nicht oft hätte ich gerne selbst eingegriffen bei der sogenannten Stadt-Elite, die Frauen missbrauchen, Gewalt anwenden, korrumpieren und ihre Macht ausspielen. Victor Kronberg ist so von sich überzeugt, … lassen wir das, es reicht wenn ich sage, dass die Emotionen auf den Leser übergesprungen sind.
    Die Atmosphäre des Krimis ist sehr erdrückend und beklemmend.

    Die Charaktere sind gut, lebendig und vielschichtig ausgearbeitet. Ich mochte den Rechtsanwalt Dirk Lieven gern. Er wird reingelegt und versucht trotzdem das Richtige zu tun. Er bekommt ziemlich viel ab in dieser Story, aber er gibt nicht auf. Ich könnte mir tatsächlich ein weiteres Buch mit ihm als Hauptfigur vorstellen.
    Shadi Seeger hat die Hölle vor 15 Jahren durchgemacht, auch jetzt ist sie immer noch nicht ganz über die Taten hinweg, aber sie zeigt Stärke, auch wenn sie wieder in eine ähnliche Situation gerät. Den Racheengel habe ich ihr abgenommen, sie ist tough und einfallsreich, doch geht sie auch bis zum Ende?
    Generell besitzen fast alle Figuren eine gute emotionale Tiefe, - wenn sie nicht aufgrund psychopathischer Tendenzen fehlen – und das machte die Geschichte sehr lebendig und realitätsnah.
    Die meisten Figuren in dieser Story sind distanziert und unsympathisch, das liegt daran, das es so viele Feindbilder in der Geschichte gibt. Ich persönlich finde, dass einige Figuren eine härtere Strafe verdient hätten.

    Das Finale war gut, keine Frage, aber es hätte meiner Meinung auch noch ein wenig an Action und Spannung drauf legen können.

    Die Schauplätze waren bildhaft ausgearbeitet, sodass ich einen guten Eindruck von den Örtlichkeiten bekommen konnte.

    Omid-Paul Eftekhari hat das Hörbuch temporeich und fesselnd gelesen. Er hat eine angenehme Stimme, der ich gerne gelauscht habe. Er schaffte es innerhalb kürzester Zeit den Leser zu fesseln und bringt die Story bildgewaltig und anschaulich zur Geltung. Durch leichte Nuancen in der Stimmfarbe oder der Intonation weiß man recht schnell, um welche Figur es gerade geht und so wird das Hörbuch zu einem angenehmen, kurzweiligen, mitreißenden Hörerlebnis.

    Das Cover ist krimitypisch, hat mir aber gut gefallen.

    Fazit: fesselnder Krimi mit hohem Gewaltpotenzial. Mich würde freuen, wenn es ein weiteres Buch mit Dirk Lieven geben würde. 4 Sterne.
    King of London Louise Bay
    King of London (Buch)
    02.09.2020

    Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft.

    Louisa Bay – King of London

    Obwohl es nicht ihr Traumberuf ist, ist Avery Walker die Chef Stewardess auf einer Yacht. Sie ist sehr gut in dem was sie tut, hat ein vertrautes, fast schon freundliches Verhältnis zur Crew und zum Kapitän und die Kundschaft ist stets zufrieden mit ihr.
    Als Hayden Wolf für ganze acht Wochen ihr Passagier wird und die Luxusyacht mietet, gibt es zum ersten mal kleinere Reibereien, denn der Geschäftsmann, der die Übernahme einer großen Firma plant, ist sehr auf seine Privatsphäre bedacht.
    Avery kann es sich nicht leisten, dem Passagier vor dem Kopf zu stoßen und schon gar nicht kann sie auf das heiße Angebot eingehen, dass Hayden ihr später macht. Doch es fällt ihr zunehmend schwerer die Finger von Hayden zu lassen, der ganz klar sagt, was er möchte… und das ist Avery.

    Ich kenne fast alle Bücher von Louisa Bay, die mich immer wieder aufs Neue begeistern können. Auch der neue Roman hat mich gut unterhalten und war kurzweilig, es gab eine gute Portion Humor, viele Emotionen und einige sinnliche Momente. Dennoch ist es eines der schwächeren Bücher der Autorin, da die Liebelei zwischen Avery und Hayden sehr viel Raum einnahm, die restliche Geschichte dafür leider in den Hintergrund gerückt wurde und was mir leider negativ auffiel ist, dass die Figuren diesmal den Tiefgang vermissen ließen.
    Ich will nicht sagen, dass die Figuren schlecht ausgearbeitet sind, das nicht, aber mir fehlte oft die ehrlichen Emotionen, die mir in den anderen Büchern immer positiv aufgefallen sind. Im Großen und Ganzen konnte ich mir die Figuren gut vorstellen und wir haben auch ein verschiedene Seiten von ihnen präsentiert bekommen, aber wie gesagt, auf emotionaler Ebene bin ich anderes von der Autorin gewöhnt.
    Die Schauplätze sind gut beschrieben.
    Der Erzählstil ist angenehm, modern und flüssig, sodass ich schnell in die Geschichte abtauchen konnte und durch die durchgängige Spannung konnte mich der Roman auch dauerhaft fesseln.
    Ich habe die Geschichte gerne gelesen und ich werde auch weiter die Bücher der Autorin lesen, diesmal hat mich die Geschichte nur nicht ganz erreicht.
    Das passiert schon mal und ist überhaupt kein Beinbruch, manchmal ist es wie im realen Leben auch, dass die Figuren nicht ganz zu einem passen.

    Sonst habe ich nichts zu kritisieren, die Geschichte ist schön, hat mich unterhalten und ich habe das Buch gar nicht zur Seite legen können. Der Unterhaltungswert ist hoch, die Geschichte kurzweilig, es gibt eine gute Portion Humor und die Dialoge sind zwar ein wenig einfach gehalten, aber die Dynamik zwischen den Figuren wirkte stimmig. Natürlich bedient die Autorin einige Klischees, aber die gehören für mich auf jeden Fall dazu. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den seichten, sinnlichen Liebesroman.

    Das Cover ist genretypisch, gefällt mir aber gut.

    Fazit: Schöner, seichter, ein klein wenig oberflächlicher Liebesroman mit knisternder Leidenschaft. 3,5 Sterne.
    Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt Andreas Suchanek
    Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Buch)
    14.08.2020

    zauberhaftes, leicht verständliches Kinderbuch zum vor- und selberlesen mit vielen Abenteuern

    Andreas Suchanek – Flüsterwald, Das Abenteuer beginnt

    Lukas ist überhaupt nicht begeistert davon, dass seine Eltern samt Schwester nach Winterstein ziehen, um dann auch noch an die Schule zu gehen, an der sein Dad ab demnächst arbeitet. Wie peinlich ist das denn? Selbst das große Zimmer, das zugegeben schon richtig cool ist, stimmt ihn nicht friedlicher. Bis er eines Nachts Geräusche aus dem Regal hört und er einen Geheimgang findet, der ihn auf den Dachboden führt. Dort gibt es viele Bücher und Glasfläschchen mit seltsamen Inhalt. Wer hat hier alles versteckt und warum?
    Kurze Zeit darauf wird ins Haus eingebrochen, ein Kerl verschwindet mit dem Diebesgut im Wald und Lukas hetzt hinterher... und überschreitet eine magische Barriere. Hier wimmelt es vor sprechenden Tieren und einer kleiner, zaubernden Elfe, die eigentlich in der Schule sein müsste... doch Lukas muss unbedingt das Buch wiederbekommen und auch die Gegenstände seiner Mutter, und so beginnt eine Jagd auf den Dieb...

    Ich kenne von Andreas Suchanek schon sehr viele Bücher (MORDs-Team-Reihe, Erbe der Macht und natürlich auch die Schicksalskämpfer habe ich gerne gelesen. Auch die ersten beiden Teile der SciFi Reihe von Heliosphere 2265 hab ich gelesen). Jetzt hat sich der Autor gedacht, werfe ich mal ein Kinderbuch auf den Markt und was soll ich sagen? Einfach zauberhaft.
    Die schöne, abenteuerliche Geschichte um Lukas und seinen Freunden Rani, Felicitas und Pedora Ulinde Naftet von Chibalka, kurz Punchy, hat mir sehr gut gefallen und konnte mich begeistern.
    Kurze, leicht verständliche Sätze dazu eine angenehme Kapitellänge laden zum Vorlesen aber auch zum Selberlesen ein und die dazu illustrierten Bilder von Timo Grubing bringen zusätzlich viel Freude beim Lesen.
    Das empfohlene Alter beträgt zwischen 9 und 11 Jahre, ich persönlich finde das Buch ganz zauberhaft und die Abenteuergeschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich bereits Ü40 bin und das Buch gemeinsam mit meiner Nichte erneut lesen werde.
    Neben der spannenden und fesselnden Handlung bietet das Buch ein wenig Grusel und viel Humor, vor allem aber ganz viel Abenteuer. Die witzigen Dialoge sind wortgewandt und lassen den Leser direkt in die Handlung springen, genau wie die anschaulichen Beschreibungen der Schauplätze. Der Flüsterwald mit all seinen Eigenheiten, der Blinzelbahn und der tollen Bibliothek waren nicht nur bildhaft beschrieben, sondern bieten auch noch genug Platz für die Fantasie.
    Natürlich gibt es ein Bösewicht, die müssen auch in einer Abenteuergeschichte sein. Zum einen der Warf, der den Flüsterwald beschützt und sowas wie ein Ordnungshüter nur mit viel strengeren Methoden ist und zum anderen ein dunkler Mann, über den wir bisher aber noch nicht so viel erfahren haben.
    Die Charaktere sind gut dargestellt. Lukas ist ein menschlicher Junge, der seinen besten Freund Micha vermisst, gerne liest und eigentlich überhaupt keine Lust auf seinen neuen Wohnort hat. Er ist skeptisch und wirkt ab und an etwas neumalklug, aber ich mochte seine Figur.
    Rani ist der „erste“ Bewohner auf den Lukas im Flüsterwald trifft, ein Biber mit Brille, hier heißt die Gattung Menok, dessen größter Traum ein eigenes Buch ist und natürlich will er das mit seinem Wissen über die Menschen erfüllen. Er ist süchtig nach Schokolade, auch wenn die nicht besonders gesund für ihn ist und außerdem gibt er immer einen flotten Spruch zum Besten.
    Felicitas, die kleine Elfenprinzessin, die eigentlich im Internat sein sollte, und Punchy, die Begleiterin (vielleicht auch Aufpasserin von Felicitas) komplettieren das Team auf der Suche nach dem diebischen Bold, der nicht nur ein Buch sondern auch gleich ein wenig Hausrat hat mitgehen lassen.
    Dabei stolpern die Vier von einem Abenteuer ins nächste.

    Mir hat die Geschichte super gefallen, es gab von allem etwas und die Bilder gefallen mir ebenfalls richtig gut. Die Geschichte ist noch nicht auserzählt und deswegen freue ich mich auch schon auf den nächsten Band um erneut wieder in die Abenteuer von Lukas einzutauchen.

    Das Cover, ebenfalls illustriert von Timo Grubing, ist sehr ansprechend und detailreich. Es passt zur Story.

    Fazit: zauberhaftes, leicht verständliches Kinderbuch zum vor- und selberlesen mit vielen Abenteuern. 5 Sterne.
    Bluthölle Chris Carter
    Bluthölle (Buch)
    14.08.2020

    Spannender, temporeicher Thriller, der aber nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann

    Chris Carter – Bluthölle

    Angela ist Taschendiebin und sie ist gut darin. Eigentlich wollte sie die Tasche des unhöflichen Mannes gar nicht stehlen, aber sie wollte ihm eine Lektion erteilen. Als sie dann ihre Beute sichtet, wird ihr ganz anders und sie schickt das Buch anonym an die Leiterin der kriminalistischen Forensik des LAPD. Schnell wird klar, dass es sich um ein Mordtagebuch handelt: detaillierte Fotos und sogar DNA Proben sowie die Notizen zum Mord sind vorhanden. Der Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia müssen ermitteln: Wem gehört das Tagebuch? Wer hat es der Polizei zugestellt? Gibt es tatsächlich so viele Personen, die bisher unbemerkt ermordet wurden?
    Noch bevor Hunter die Gelegenheit hat richtig loszulegen meldet sich der Mörder bei ihm und der will zurück, was ihm gehört. Dafür ist er bereit weiter zu töten.

    Ich habe mittlerweile fast alle Bücher des Autoren gelesen und war natürlich neugierig auf das neue Buch von ihm.
    Ich kann nicht leugnen, dass die Bücher trotz ihrer Grausamkeiten und der detaillierten Brutalität, die die Täter stets an den Tag legen, sehr spannend und fesselnd sind. Der Erzählstil von Chris Carter ist angenehm und mitreißend, ich kann die Bücher nur selten aus der Hand legen und auch bei „Bluthölle“ ist das wieder einmal der Fall.
    Im Großen und Ganzen spielt sich hier die Grausamkeiten aber eher im Kopf des Lesers ab, denn Hunter und Garcia ermitteln zwar, aber dabei handelt es sich um bereits länger zurückliegende Morde.
    Die Menschen die hier während der Ermittlung getötet werden, werden „effizient“ und kalt ausgeschaltet, von grausamen Morden kann man in dieser Beziehung nicht sprechen, wie wir sie sonst an Tatorten von Chris Carter finden können.
    Spannung bringen die Aufgaben des Täters, die Hunter im Alleingang erledigen soll und diese meist nur sehr knapp – oder gar nicht – erfüllt. Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
    Nach dem letzten Thriller „Jagd auf die Bestie“ schwächelt „Bluthölle“ zwar, ist aber immer noch ein sehr spannender, temporeicher und auch etwas actionlastiger Thriller, den ich sehr gerne gelesen habe.
    Wie immer werden die bereits bekannten Charaktere weiter ausgearbeitet. Hunter leidet immer noch an seiner Schlaflosigkeit, fühlt sich einsam und wirkt an einigen Stellen unkonzentriert, doch sobald er sich dem Tagebuch widmet, ist er voll bei der Sache.
    Garcia spielt diesmal eher eine Nebenrolle. So wirklich in Aktion tritt er nicht, so hatte ich gehofft, weil sich der Täter das Nummernschild von Garcia merkt, dass da noch was in dieser Richtung hin passieren wird.
    Der Täter selbst ist gut gezeichnet gewesen. Schnell wird klar, dass es sich um jemanden handelt... lassen wir das, ich will nicht spoilern.
    Angela, die Taschendiebin, war mir sympathisch, auch wenn sie eine richtige Zicke sein kann, nicht zuletzt, weil sie sich überfordert fühlt und Angst hat. Das war nachvollziehbar und mich von ihr überzeugen können.
    Im Großen und Ganzen agieren alle Personen realitätsnah und sind glaubhaft ausgearbeitet.

    Die Schauplätze wurden anschaulich und bildhaft beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hineinfinden lies.

    Ich mag die Thriller von Chris Carter und auch mit „Bluthölle“ ist dem Autoren wieder ein kurzweiliger, spannender sowie temporeicher Thriller geglückt, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Die Geschichte hat keine wesentlichen Längen und die Handlung steht nicht still, der Leser kommt kaum zum Luftholen und über all dies herrscht eine bedrückende Atmosphäre, die den unterschwelligen Thrill fördert. Von mir gibt es auch diesmal wieder eine Leseempfehlung. Es gibt einige Überraschungen und der Autor führt uns über mehrere Irrwege zum Ziel.

    Das Cover passt meiner Meinung diesmal nicht so wirklich zum Inhalt oder nur im weitesten Sinne, ist aber sicher ein Blickfang und genretypisch.

    Fazit: Spannender, temporeicher Thriller, der aber nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann. Knappe 5 Sterne.
    Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann! Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann! (Buch)
    12.08.2020

    Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril

    Lena Greiner/Carola Padtberg – Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen – damit er dabei rauchen kann

    In diesem ca 215 Seiten starken Büchlein finden sich allerhand humorige, skurrile, irritierende und lächerliche Aussagen, die zwischen Schüler und Lehrer gemacht wurden. Da reichen die Seltsamkeiten von den 70iger Jahren bis hin zur Gegenwart und wahrscheinlich wird es auch in der Zukunft Situationen geben, über die wir schmunzeln können.
    Unterteilt wird das Büchlein aus dem Spiegel-Buchverlag in mehrere große Überthemen, z.B. „Unser Lehrer klaut unsere Pausenbrote“, „Tanzen wie eine Honigbiene“, „Wenn es im Videocall plötzlich anfängt zu stöhnen“ oder „Unsere Kunstlehrerin erspürt die Noten mit den Füßen“.
    Man kann schon bei dieser Kapitelauswahl feststellen, wahrscheinlich wird einiges hochnotpeinlich, ekelig oder verwirrend, nicht nur für die Schüler sondern auch für die Leser, selten habe ich mich so sehr fremdgeschämt, sowohl auf der Seite der Lehrer aber auch einiger Schüler.
    Insgesamt ist das Buch ganz nett zu lesen, hat mich aber nicht hundertprozentig vom Hocker hauen können, 90 % der hier vorgestellten Situationen hat mir nicht wirklich einen Schmunzler ins Gesicht gezaubert, ich würde sagen, sie haben mich eher irritiert und ich habe ungläubig gestaunt.

    Neben den Aussagen der Schüler kommen auch die Autorinnen zu Wort, die ein paar nette Worte finden und die verschiedenen Aussagen kommentieren. Das hat mir schon eher ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, als die eigentlichen Aussagen der Schüler.

    Für Zwischendurch sicher eine nette Abwechslung, vielleicht eignet sich das Buch zum verschenken oder wenn jemand einen schrägen Humor hat.

    Fazit: Nicht gut aber auch nicht schlecht. Nicht immer lustig, aber auf jeden Fall skurril. 3 Sterne.
    Die verstummte Frau Karin Slaughter
    Die verstummte Frau (Buch)
    07.08.2020

    komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen

    Karin Slaughter – Die verstummte Frau

    Will Trenton ermittelt in einem neuen Fall der sehr hohe Wellen schlägt und ihn in die Vergangenheit katapultiert. Als es zu einem Gefängnisaufstand kommt, sind auch Will und seine Kollegin Faith vor Ort. Einer der Häftlinge erzählt, er wäre reingelegt worden und Chief Jeffrey Tolliver hätte seine Finger im Spiel. Doch da gibt es ein Problem, den der Chief, der von allen verehrt und geliebt wurde, ist nicht nur der Ex-Mann der Gerichtsmedizinerin Sara Linton, sondern auch noch vor 5 Jahren ermordet worden.
    Will muss nun seine Kapazitäten spalten, einerseits muss er den grausamen Mord an der jungen Frau in der Gegenwart, aber auch einen ähnlich gelagerten Fall aus der Vergangenheit aufklären. Wird es ihm gelingen und vor allem, wie wird Sara reagieren, denn sie vermisst und liebt ihren verstorbenen Ehemann immer noch.

    „Die verstummte Frau“ ist der achte Band aus der Reihe um Will Trenton und Sara Linton aus der Feder von Karin Slaughter. Ich kenne bereits den Vorgänger „Die letzte Witwe“, der mir gut gefallen hat.
    Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr komplexen Thriller, der durch verschiedene Perspektivwechsel und mehreren Erzählsträngen in Gegenwart und Vergangenheit glänzt. Es ist kein Buch für zwischendurch, dafür ist der Thriller zu komplex, aber trotz der Länge des Buches ist die Spannung und das Tempo hoch, wird dauerhaft gehalten. Größere Verschnaufpausen werden dem Leser nicht gegönnt.
    Der Erzählstil ist überwiegend flüssig, an einigen Stellen holpert es schon mal, aber im Großen und Ganzen hat mich dieser trotz einiger ausschweifenden Momente immer wieder einfangen können. Die Autorin nimmt sich Zeit für ihre Figuren, für die Handlung und für die Schauplätze. Die Tatorte sind oft sehr grausam und blutig beschrieben, ich habe schon schlimmeres gelesen, aber trotzdem sind die detaillierten Beschreibungen nicht ohne.
    Dazu kommt ein unterschwelliger Thrill, der der dunklen teils bedrückenden Atmosphäre des Buches geschuldet ist.
    Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Ich konnte mir jede Figur gut vorstellen, und auch wenn mir die eine oder andere Kleinigkeit fehlte, hatte ich keine Probleme in der Geschichte zu bleiben.
    Will ist mir sympathisch. Ihm droht alles zu entgleiten, so dass er sich emotional in Sackgassen verheddert und mit der Wahrheit nicht immer ganz ehrlich umgeht. Das es deswegen zu Reibereien mit Sara kommt, ist schon vorauszusehen.
    Zu Sara kann ich diesmal nicht viel sagen, einerseits trauert sie ihrem Jeffrey immer noch nach, manchmal kommen die Gedanken auch, sagen wir mal zu unpassenden Zeiten. Natürlich ist es für sie nicht einfacher, aber trotzdem hat sie sich nicht immer mit Ruhm bekleckert und die eine oder irrationale Handlung durchgeführt. Alles menschlich, und deswegen passte es auch gut in die Geschichte.

    Ich wurde gut unterhalten, mir hat der Thriller gefallen und wenn ich irgendwann mal Zeit habe, werde ich die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen. Kurzweilig und spannend, fesselnd und mitreißend, emotional und trotzdem düster. Von mir bekommt der Thriller eine Leseempfehlung.

    Das Cover hat mich jetzt nicht so angesprochen, obwohl das beschlagene Fenster mit dem Herz mal was anderes ist.

    Fazit: komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen. Lesenswert. 4 Sterne.
    551 bis 575 von 820 Rezensionen
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