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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    431 Rezensionen
    Vega - Der Wind in meinen Händen Marion Perko
    Vega - Der Wind in meinen Händen (Buch)
    31.10.2022

    Heiße Luft

    Ach, ich sollte meine Leseentscheidung wohl nicht mehr von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten abhängig machen. Die Enttäuschung ist hinterher einfach zu groß, wenn das Buch mal wieder nicht hält was es verspricht.

    Vega lebt in einem Deutschland der nahen Zukunft. Regen ist Mangelware, zur Bewässerung von Feldern und Gärten werden Wettermacher wie Vega engagiert. Oder eben auch nicht wie Vega, denn sie ist etwas Besonderes. Sie benötigt keine Drohnen und Chemikalien, ihre geheimen Kräfte sind vollkommen ausreichend. Doch dann geht ein Auftrag schief und sie wird plötzlich zur Gejagten.

    Klingt spannend? Könnte es auch sein, wenn die Autorin ihren Fokus mehr auf den Weltenbau gelenkt hätte als auf die vollkommen unnötige, aber obligatorische Dreiecks-Lovestory. Der Roman besteht zu großen Teilen aus hektischen Ortswechseln, romantischen Verstrickungen und Entwicklungen, sowie mehr als offensichtlichen Enthüllungen.

    Zudem wirkt das Ganze sehr gestreckt, denn natürlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelband, sondern den Auftakt zu einer "Saga". Es soll episch und fesselnd werden, davon ist allerdings zumindest in diesem Band nicht viel zu spüren außer heißer Luft.

    Ich jedenfalls bekomme nicht genug Gedankenfutter geliefert, um die Wartezeit bis zu Band 2 mit Spannung und Erwartung zu überbrücken.
    Goldfarb, T: Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fe Goldfarb, T: Spekulatius, der Weihnachtsdrache rettet das Fe (CD)
    31.10.2022

    Weihnachtlich besinnlich

    Jaja, ich weiß ja, dass es eigentlich ein Kinderbuch ist, aber auch ich als Erwachsene hatte mit diesem Buch meine wahre Freude! Der kleine Drache Spekulatius versprüht auch in diesem zweiten Band wieder eine riesige Portion weihnachtlichen Zauber.

    Denn er kehrt zu Mats und Matilda zurück, als ihr Weihnachtsfest bedroht wird. Die Weihnachtsbäume verlieren ihre Nadeln, der Glühwein schmeckt plötzllich seltsam sauer und überall riecht es nur noch nach Knoblauch. Doch Speki ahnt gleich, wer da seine Finger im Spiel hat.

    Diese Fortsetzung ist fast noch besser als das Original. Die Geschichte ist noch weihnachtlicher und "gehaltvoller". Diesmal bekommen wir es mit einer Handvoll weihnachtlicher Figuren zu tun, lernen mehr über die Geschichte von Weihnachten und erleben so einiges an Überraschung.

    Ich habe die Geschichte wieder als Hörbuch gehört und bin erneut bezaubert von der liebevollen Vertonung und musikalischen Untermalung. Insgesamt eine gelungene Weihnachtsgeschichte, bei der Groß und Klein noch etwas lernen können.
    This Charming Man C. K. McDonnell
    This Charming Man (Buch)
    31.10.2022

    Gewohnt bissig

    In der neuesten Ausgabe der "Stranger Times" geht es um eine recht blutige Mordserie in Manchester, bei der alles auf Vampire hinzudeuten scheint. Aber die gibt es doch nicht wirklich, oder? Die Community der Übernatürlichen ist zwar ziemlich groß, aber selbst die haben noch nie von der Existenz dieser Fabelwesen gehört. Also ermitteln Hannah und ihre Mitstreiter und gehen der Ursache weiter auf den Grund.

    Es ist schön, mit den vielen liebgewonnenen Figuren Wiedersehen feiern zu können. Manche von ihnen haben einen größeren Auftritt als andere. Dazu kommen noch ein paar neue Mitspieler, die die Geschichte um einiges skurriler und unterhaltsamer machen.

    Die im Vordergrund stehende Story ist spannend, ziemlich blutig und überrascht zum Schluss mit einer interessanten Auflösung.

    Genauso interessant ist aber auch die Rahmenhandlun, die die geplanten drei Bände miteinander verbinden soll. Es gibt ein paar neue Hinweise und Antworten, genauso viele neue Fragen werden aber auch aufgeworfen. Hier merkt man dem Buch eben doch an, dass es sich um den (ungeliebten) mittleren Band handelt, der den Leser am Ball halten soll, ohne zu viel Spannung durch Antworten aufzugeben.

    Bei mir geht das Konzept auf jeden Fall auf, ich kann das große Finale kaum erwarten!
    Miss Kim weiß Bescheid Cho Nam-Joo
    Miss Kim weiß Bescheid (Buch)
    31.10.2022

    Funktioniert nicht ganz so gut

    Ihr Debut war letztes Jahr wohl in aller Munde und ein durchschlagender Erfolg. Cho Nam-Joo bot einen unheimlich interessanten Einblick in die Gesellschaftsstrukturen eines sehr verschlossenen Landes und legte dabei den Fokus auf die weibliche Hälfte der Bevölkerung.

    Mit ihrem neuen Buch knüpft sie direkt an ihr erstes Buch an, erzählt diesmal aber acht unabhängige Geschichten. Man erhält Einblicke in acht verschiedene Leben, einer davon betrachtet die Autorin nach dem Erfolg ihres Buches.

    Dabei legt sie verschiedene Gesellschaftsprobleme offen, die alle in Zusammenhang mit der Ungleichbehandlung von Mann und Frau stehen.
    Es gelingt ihr, wie schon bei ihrem Vorgänger, meisterhaft mit wenigen Worten unheimlich viel auszudrücken.

    Allerdings funktioniert die koreanische Zurückhaltung in Verbindung mit den knappen Texten der Kurzgeschichten nicht ganz so gut wie als Roman. Zu viel bleibt ungesagt oder wirkt nicht prägnant genug. Das Wichtigste wird transportiert, aber der einschlagende Effekt, den man erwartet oder sich zumindest erhofft hat, kommt nicht ganz zur Geltung.
    Susanna Alex Capus
    Susanna (Buch)
    24.10.2022

    Vergebene Chance

    Alex Capus schafft es normalerweise, historischen Stoff aufzugreifen und in ein ansprechendes fiktives Gewand zu verpacken. In seinem neuesten Roman hat er sich Susanna Faesch ausgesucht, die als die Künstlerin und Aktivistin Caroline Weldon bekannt wurde.

    Susanna wächst als jüngstes von mehreren Geschwistern unter der Regie ihres strengen Vaters in Basel auf, bis die Mutter mit ihr nach New York auswandert. DOrt wächst sie behütet auf und folgt schon früh ihrer Leidenschaft fürs Malen, bis sie in ihren 40ern auf Sitting Bull trifft.

    Mit Caroline Weldon hat sich der Autor eine wirklich spannende Frau ausgesucht, die viel Potential für ein spannendes Buch geboten hätte. Leider hält er sich zu lange in ihren weniger fesselnden frühen Jahren auf. So erfährt man zwar, wie sie zu der Frau wurde, die später ins Licht der Öffentlichkeit getreten ist. Dafür bleibt in diesem Roman leider kein Platz mehr für die öffentliche Person. Denn mit dem Aufeinandertreffen von Malerin und Sitting Bull endet der Roman auch schon wieder.

    So schafft es Herr Capus zwar, das Interesse an Frau Faesch zu wecken, man ist allerdings auf eigene Recherchen angewiesen, um mehr über die Erlebnisse von Frau Weldon zu erfahren.
    Freiheitsgeld Andreas Eschbach
    Freiheitsgeld (Buch)
    23.10.2022

    Verschenktes Potential

    Wer würde nicht gerne mal einen Blick in die Zukunft werfen und ein Deutschland in 40 Jahren erkunden? Der in diesem Genre eigentlich erfahrene Autor hat einen Versuch gewagt, der leider nicht viel mehr als genau das darstellt.

    In Deutschland wurde vor Jahren das Freiheitsgeld eingeführt. Roboter übernehmen mittlerweile die meisten Arbeiten und machen Jobs seitdem in großen Teilen obsolet. Den Menschen fehlt mehr und mehr der Lebenssinn. Und als auch noch der Vater des Freiheitsgeldes tot aufgefunden wird, werden langsam Zweifel laut- zumindest beim Leser.

    Klingt eigentlich spannend? Könnte es auch wirklich sein: der Roman bietet einiges an Potential, Eschbach wirft einige interessante Ansätze in den Raum. Leider schafft er es aber nicht, die vielen Ideen zu einem überzeugenden Plot zu stricken. An vielen Stellen wirkt das Ganze gekünstelt, übertrieben.

    Dazu bringt er noch eine Vielzahl an Figuren in Stellung, deren Erscheinen oft eher unnötig wirkt, sie bieten kaum Mehrwert für die Story.

    Zudem hat Eschbach hier ein paar wirklich altbackene Klischees verbaut, die angesichts des futuristischen Plots einfach nicht überzeugen können.

    Der stellenweise Sexismus und die übertrieben körperlichen Szenen schreien beinahe nach "altem weißen Mann", dass es schon fast komisch wirkt. Eigentlich ist es aber nur traurig, denn darüber verliert der Plot an Drive und gipfelt in einem enttäuschenden Finale.

    Insgesamt hat man das Gefühl, dass diesem Roman einfach noch etwas Überarbeitung und Inspiration gefehlt hat. Eschbach kann es eigentlich besser, das haben seine bisherigen Bücher oft genug bewiesen.
    Dieser Beitrag wurde entfernt Hanna Bervoets
    Dieser Beitrag wurde entfernt (Buch)
    14.09.2022

    Schöne Scheinwelt

    Wie sehr uns die Welt von Social Media beeinflusst, können wir uns als Konsumenten oft nur schwer vorstellen. Dass es denjenigen, die als Filter zwischen uns und den Produzenten unzähliger kleiner Filmchen und Beiträge stehen, umso schwerer fällt, sich von diesem Einfluss frei zu halten, zeigt Hanna Bervoets in ihrem kleinen, unscheinbaren Buch sehr eindrücklich.

    Kayleigh arbeitet als Moderatorin einer Onlineplattform, die unangemessene Beiträge anhand fest vorgegebener Regeln bewerten und gegebenenfalls aussortieren soll. Wie sehr sich diese strengen Vorgaben nach und nach in ihren Alltag einschleichen bemerkt sie anfangs gar nicht, bis es zu spät ist.

    Ich liebe kurze Texte und Bücher, weil sie die Essenz stark komprimiert einfangen. Genau das ist auch hier hervorragend gelungen. Die Geschichte liest sich unheimlich intensiv, jeder Satz sitzt und trifft ins Schwarze.

    Natürlich bleibt für eine gründliche Figurenentwicklung nicht viel Zeit, trotzdem ist der Autorin mit Kayleigh eine sehr plastische, die Story tragende Protagonistin gelungen, die viele Grauschattierungen in sich vereint. Sie ist definitiv keine Heldin, als Antiheldin würde ich sie aber auch nicht bezeichnen.

    Insgesamt bietet die Geschichte einen wundervollen Einblick hinter die Kulissen der schönen Scheinwelt von Online-Videoplattformen und blickt sehr tief in die menschlichen Abgründe, die das Netz mit seinen sehr fluiden Regeln und Grenzen täglich ausweitet und bestärkt.
    Matrix Lauren Groff
    Matrix (Buch)
    14.09.2022

    Starke Frauen als Vorbild

    Frauen haben schon immer den Lauf der Welt beeinflusst. Was sie bewirken können, wenn sie sich gegenseitig stärken und unterstützen, zeigt Lauren Groff ansprechend am Beispiel von Marie de France und strickt die Geschichte einer historischen Figur, über die nur wenig bekannt ist, weiter.

    Die 17-jährige Marie lebt als uneheliches Kind und Resultat einer Vergewaltigung am Hofe ihrer Halbschwester Eleonore von Aquitanien, bis diese sie als Priorin in ein englisches Kloster abschiebt. Auch wenn sie anfangs mit ihrem Schicksal hadert, beginnt sie schnell, die ärmlichen Nonnen zu unterstützen und ihnen ein Leben in Wohlstand aufzubauen.

    Dieses Buch wird gerne als feministisches Meisterwerk bezeichnet, dem kann ich in gewisser Weise zustimmen. Hier stehen die Frauen im Fokus, Marie baut sich eine Welt aus Frauen auf, in der Männer keinen Platz und nennenswerten Mehrwert haben. Und so sehen wir zu, wie mit ihrem Kloster eine Macht entsteht, die von rein weiblichen Händen getragen werden.

    Man liest aber auch davon, wie viel es sie kostet, wie bedroht diese Welt ständig ist, von weltlichen Forderungen und Neidern.

    Dabei wird die Geschichte von Lauren Groffs Schreibstil getragen, der teilweise sehr ruhig und schlicht, an anderer Stelle dagegen fast schon poetisch und sphärisch klingt. Durch ihre subtil eingestreuten Andeutungen wird die Spannung der doch eher ruhigen Geschichte hochgehalten.

    Insgesamt ist es eine Wohltat, dieses Buch zu lesen, in dem der Fokus so weit weg vom Mann im Zentrum verschoben ist.
    Auf See Theresia Enzensberger
    Auf See (Buch)
    14.09.2022

    Unerfüllte Erwartungen

    Dieses Buch ist das beste Beispiel für nicht zur Handlung passende Klappentexte. Hier werden Erwartungen über eine dystopische Zukunft Deutschlands geschürt, die der Roman in keiner Weise erfüllen kann.

    Es geht um Yada, die auf einer Inselstadt aufwächst, die sich vom Festland losgesagt hat, um den dort herrschenden Katastrophen zu entgehen. Im Gegensatz dazu lebt Helena in Berlin und versucht ihrer Karriere als Prophetin einer von ihr als Kunstprojekt gegründeten Sekte zu entgehen.

    Mit diesem starken Einstieg, der Hoffnung auf Gesellschaftskritik und alternative Lebenskonstrukte macht, starten wir in einen Roman, der ganz schnell zu einer seichten 0815-Geschichte verkommt.

    Man erwartet große Eindrücke und Geschehnisse, bekommt aber stattdessen die Geschichte einer unglücklichen Familienentwicklung erzählt. Dabei sind die Figuren nicht mal sonderlich interessant geschrieben. Sowohl Yada als auch Helena bleiben blass und nichtsagend. Die restlichen Figuren sind mehr schmückendes Beiwerk als alles andere.

    Dieses Buch wirkt auf mich weder packend noch visionär. Nur die immer wieder eingeschobenen Archiv-Beiträge über gescheiterte Utopien haben mich bei Laune gehalten.
    Holly im Himmel Micha Lewinsky
    Holly im Himmel (Buch)
    11.09.2022

    Ernst und Spaß Hand in Hand

    Manchmal läuft es anders als geplant, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss.

    Hollys Eltern haben sich getrennt und was noch viel schlimmer ist: ihre Mum hat sogar schon einen neuen Freund! Damit ihre Eltern wieder zusammenkommen, entwirft Holly einen Plan, der ziemlich in die Hose geht. Als sie daraufhin im Streit vor ihrer Mutter davonläuft, geschieht ein Unfall und Holly stirbt. Im Himmel angekommen, schmiedet sie sofort neue Pläne, um zu ihrer Familie zurück zu kommen.

    Als Erwachsene habe ich mich von diesem Buch herrlich unterhalten lassen. Das Thema Tod und Trauer auf diese Weise umgesetzt zu sehen, wirkte sehr locker und amüsant, hatte aber auch seine ersteren Momente und vor allem auch ein paar düstere Szenen, die für 10-Jährige Leser eventuell noch etwas schwer zu verarbeiten sein könnten.

    Micha Lewinsky verknüpft das Leben nach dem Tod mit einer interessanten Geschichte und hat dazu mit Holly eine wirklich schillernde Hauptfigur geschaffen. Sie ist mutig, angriffslustig und weiß sich eigentlich in so ziemlich jeder Situation zu helfen. Vor allem aber gibt sie nie auf. Im Laufe der Handlung macht sie eine tolle Wandlung durch und stellt damit für die jungen Leser ein prima Vorbild dar.

    Zudem ist das Kinderbuch natürlich wundervoll lustig illustriert mit Zeichnungen, die teilweise sehr an Comics erinnern.

    Mir hat es sehr gefallen, nur die stellenweise große Ernsthaftigkeit könnte für ein Kinderbuch eventuell doch etwas zu viel sein.
    Wenn ich das kann, kannst du das auch! Linda Zervakis
    Wenn ich das kann, kannst du das auch! (Buch)
    24.08.2022

    Verblüffend und überraschend

    Bei einer Rezeptsammlung weiß man ja nie, was einen erwartet. Wenn diese Sammlung dann auch noch von jemandem zusammengestellt wurde, der gerade erst in die Welt des Kochens eingestiegen ist, noch weniger. Den Weg der Selbstfindung bzw den Lernprozess, den Linda Zervakis in den letzten Monaten gegangen ist, um zum Schluss mit einem Buch herauszukommen, sieht man in der Gliederung dieses Kochbuches perfekt abgebildet.

    Ihre griechischen Wurzeln finden sich in den ersten beiden Kapiteln wieder, wo Griechenland auf Hamburg und Orient trifft.
    Diese beiden Kapitel enthalten Rezepte, die teilweise einen etwas größeren zeitlichen Aufwand bedeuten oder mit Zutaten zubereitet werden, die man nur in gut sortierten Fachgeschäften findet. Dabei findet man so ziemlich alles, von herzhaftem Gebäck über Aufstriche und Dips bis zu vollwertigen Hauptgängen.

    Besonders empfehlenswert sind das griechische Hähnchen aus dem Ofen und die gebackenen Bohnen.

    Auf diese beiden Kapitel folgen "Die Rezepte für jeden Tag" und "Alles mit Teig". Gerade das letzte Kapitel ist für mich vernachlässigbar, da es relativ wenig Rezepte enthält und diese wenigen nicht sonderlich außergewöhnlich sind.

    Die alltäglichen Rezepte sind oftmals von ihren vielen Freunden inspiriert und decken eine sehr große Bandbreite ab. Auch hier sind Alltagsgerichte dabei, für die ich nicht unbedingt noch ein Rezept bräuchte.

    Insgesamt finden sich unter allen Rezepten ein paar Perlen, die ich gerne öfter nachkochen werde, man muss allerdings ein wenig suchen. Die Rezepte sind in viele Fotos und Geschichten über ihre Familie und Freunde eingebettet, was den Charakter eines Kochbuches ein wenig verfälscht.

    Dafür fehlen mir bei den eigentlichen Rezepten ein wenig die Tipps und Infos zu den ungewöhnlicheren Zutaten. Hier hätte ich mir ein paar Hinweise dazu gewünscht, wodurch ich diese ersetzen könnte, wenn ich sie nicht bekomme.
    Samson und Nadjeschda Andrej Kurkow
    Samson und Nadjeschda (Buch)
    24.08.2022

    Historische Verwicklungen

    Die Bewohner Kiews leben 1919 in ständiger Angst, die Kosaken und Rotarmisten streifen durch die Straßen und plündern an allen Ecken und Enden. Einem dieser Raubzüge fällt Samsons Vater zum Opfer, er selbst büßt ein Ohr ein. Damit zur Vollwaise geworden, schließt er sich der MIliz an und arbeitet fortan als Ermittler. Gleich sein erster Fall wird persönlich.

    Das klingt im ersten Moment ziemlich spannend und nach unheimlich viel Aufregung. Stattdessen bekommt man einen ziemlich tiefen Einlick in das Leben der damaligen Zeit, inklusive Ausgangssperre, Angst vor Überfällen und dem ständigen Feilschen um Hab und Gut.

    Allein diese Einblicke finde ich unheimlich wertvoll und sehr feinfühlig beschrieben. Die Szenen gestalteten sich teilweise sehr beklemmend. Das führt allerdings auch dazu, dass der Krimi zu einer eher ruhigen Erzählung reduziert wird.

    Die Figuren finde ich klug gezeichnet, auch wenn sie nicht sonderlich emotional wirken. Damit passen sie sich aber auch sehr gut in die ruhige Geschichte ein.

    Insgesamt hat Andrej Kurkow eine stimmige Story geschrieben, auf deren ruhigen Rhythmus man sich einlassen muss. Es lohnt sich auf jeden Fall!
    An den Ufern von Stellata Daniela Raimondi
    An den Ufern von Stellata (Buch)
    19.08.2022

    Das Schicksal einer Familie

    "Epochaler" Familienroman ist grundsätzlich eher eine Beschreibung, die auf mich wie ein rotes Tuch wirkt. Nichts ist trockener, überromantisiert und aufgebauschter als ein Familienroman. Zum Glück findet man ab und zu auch kleine Perlen wie Daniela Raimondis "An den Ufern von Stellata", die einen eines Besseren belehren.

    Gemeinsam mit der Familie Casadio, die durch die Vermählung von Giacomo Casadio mit der zingara Viollca begründet wird, reist man durch die Höhen und Tiefen von zweihundert Jahren italienischer Geschichte, erlebt teils berührende und tragische Einzelschicksale der Familienmitglieder und erlebt die Historie Italiens dabei aus einem vollkommen neuen Blickwinkel.

    Allein durch den fesselnden, teilweise aber auch sehr poetischen Erzählstil gewinnt die Geschichte unheimlich an Tiefe. Man merkt, dass die Autorin sich bisher eher mit Gedichtbänden einen Namen gemacht hat.

    Sie schafft wirklich eine tolle Mischung aus Romantik, Historie und einer Prise Mystik.
    Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen Kirsten Reinhardt
    Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen (Buch)
    19.08.2022

    Nicht so Torte

    Eine Gruselgeschichte über einen Jungen, der auf dem Friedhof wohnt und sich mit dem schlimmsten Mädchen der Schule anfreundet, kann doch eigentlich nur gut werden, oder? Besonders wenn es um skurrile Figuren geht, eine Hexenoma und Eltern, die sich seltsam benehmen.

    An sich hat mir die Geschichte rund um Elvis Gursinksi und Dalia al Nour auch wirklich gefallen. Es geht um Geister, die mit den Kindern interagieren, ein freches Eichhörnchen und allerlei seltsame Vorkommnisse, die im Haus der Gursinskis vor sich gehen.

    Leider konnte mich die Umsetzung dann doch nciht so ganz überzeugen. Es liest sich alles etwas holprig, viele Geschehnisse stehen unkommentiert im Raum und werden auch bis zum Schluss nicht so richtig aufgelöst. Was hat es mit verstreutem Salz und Zucker auf sich. Warum verhält sich das Eichhörnchen so seltsam?

    Schon für mich als Erwachsene war nicht alles so vollkommen logisch, wie wird es dann erst einem Zehnjährigen gehen, für das dieses Buch eigentlich gedacht ist? Vielleicht mache ich mir aber auch einfach nur zu viele Gedanken.

    Auch was die Figuren angeht, bin ich nicht so ganz glücklich mit dem Buch. Mit Elvis konnte ich sehr gut mitfühlen, er als Hauptfigur wirkt sympathisch. Dalia dagegen finde ich auf eine gewisse Art unerträglich in ihrer Art und auch ihrer Sprache. Alles findet sie entweder Torte oder eben nicht Torte. Keine Ahnung, ob Kinder mittlerweile so reden, ich hoffe allerdings, dass nicht.

    Insgesamt will das Buch gefallen, schafft es auf eine gewisse Weise auch, aber eben leider nicht ganz.
    Der Mann, der vom Himmel fiel Walter Tevis
    Der Mann, der vom Himmel fiel (Buch)
    01.08.2022

    Bodenständige SciFi

    Ausflüge in die Anfänge der modernen SciFi sind doch immer wieder interessant. Diese Geschichte ist ursprünglich bereits 1963 erschienen und wurde nun wiederentdeckt.

    Thomas J Newton taucht eines Tages plötzlich im Nirgendwo von Kentucky auf, im Gepäck allerlei höchst fortschrittliche Erfindungen. Sein Ziel ist es, innerhalb kürzester Zeit viel Geld zu verdienen. Doch nicht nur dem Leser, sondern auch Nathan Bryce kommen bald Zweifel an diesem außergewöhnlcihen Erfinder. Seine Entwürfe scheinen nicht von dieser Welt zu sein.

    Walter Tevis schafft es mit seinem Buch aus der Vergangenheit einem Blick in die mögliche Zukunft der Technik zu werfen. Es ist so faszinierend zu lesen, was man in den 60ern wohl als technischen Fortschritt erachtet hat- und wieviel davon tatsächlich später entwickelt wurde.

    Neben den wissenschaftlich-technischen Aspekten des Buches ist aber vor allem der Blick des außenstehenden Newton auf die Menschheit sehr interessant. Was würde ein aus dem Weltall angereister wohl über uns Menschen sagen? Wie fortschrittlich und weiternetwickelt sind wir wirklich? Und welche Fehler reproduzieren wir womöglich einfach nur?

    Insgesamt merkt man dem Buch sein Alter doch schon etwas an. Die Unterschiede zur modernen SciFi sind an manchen Stellen überaus deutlich erkennbar. Und doch empfinde ich die Geschichte als erfrischend bodenständig. Sie glänzt nicht durch Effektfeuerwerk und explodierende Spannung, sondern schlägt einen eher ruhigen, gemäßigten Ton an, der es einem ermöglicht die Feinheiten zwischen den Zeilen wahrzunehmen.
    Höfler, S: Feuerwanzen lügen nicht Höfler, S: Feuerwanzen lügen nicht (Buch)
    01.08.2022

    Ernstes Thema spannend aufgearbeitet

    Die Welt Durch Kinderaugen zu entdecken, ist immer wieder spannend. Sie nehmen die Dinge ganz anders wahr und können den Erwachsenen oft noch etwas beibringen.

    In diesem Fall begleiten wir Nits, der gerne reimt und seinen besten Freund Mischa dafür bewundert, wieviel er über Tiere weiß und dass er immer ehrlich ist. Bis er eines Tages feststellt, dass er vielleicht doch nicht alles über ihn weiß.

    Stefanie Höfler hat mit der Kinderarmut ein wirklich ernstes und vor allem immer noch hochaktuelles Thema aufgegriffen und kindgerecht aufgearbeitet. Heraus gekommen ist dabei eine wirklich bezaubernde Geschichte, kreativ und witzig, aber auch ernst und mit viel Lernpotential.

    Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und bauen schnell eine Verbindung zum Leser auf. Gerade der ewig reimende Nits bietet viel Unterhaltung und seine Reime bleiben im Ohr hängen.

    Das Buch wird für 11-jährige Kinder empfohlen, für meinen Geschmack eignet es sich aber eher für ein gemeinsames Lesen. Ich kann mir vorstellen, dass die jungen Leser nach manchen Kapiteln so einige Fragen haben, die sie mit ihren Eltern bereden wollen.
    Die versteckte Apotheke Sarah Penner
    Die versteckte Apotheke (Buch)
    01.08.2022

    Falsche Mischung

    Langsam sollte ich es wirklich besser wissen und mich nicht immer von hübschen Buchdeckeln und reißerischen Klappentexten vereinnehmen lassen. Sie halten nicht immer was sie versprechen. Oft findet man auch in der Beschreibung schon erste Hinweise auf Stilmittel, von denen man eigentlich schon öfter enttäuscht wurde. Die Zeichen waren also da, ich habe sie nur nicht gelesen.

    Die auf zwei Zeitebenen erzählte Story um Caroline, die in ihrem Urlaub in London ein mysteriöses Fläschchen findet, auf Spurensuche geht und sich dabei der Geschichte von Nella und Eliza nähert, die im 18. Jahrhundert als giftmischende Apothekerin und ihre Gehilfin lebten, bringt viele altbekannte Stereotypen mit sich. Und doch hatte ich gehofft, in dieser Story noch einige überraschende, vielleicht sogar tiefgründige Parts zu entdecken.

    Leider verlief der Plot dann doch enttäuschend oberflächlich, von Ernsthaftigkeit angesichts interessanter Themen wie Missbrauch, Gewalt in der Ehe und anderer feministischer Ansätze war leider wenig zu spüren.

    Auch die Figuren blieben mir stellenweise zu blass. Wo ich bei Nellas Background noch mitfiebern und -fühlen konnte, fand ich zu Caroline absolut keinen Zugang. Diese Hauptfigur hatte so unheimlich viele negative Charakterzüge bei einer Hintergundgeschichte, die eigentlich zum Sympathisieren einaden sollte, dass ich zumindest diese Zeitschiene ab einem gewissen Punkt nur noch überflogen habe.

    Zudem werden gerade dieser Figur so viele haarsträubende, nicht nachvollziehbare Entscheidungen und Gedankengänge angedichtet, dass man gerne nach einem zweiten Lektorat gerufen hätte.

    Ich komme letztlich zu dem Schluss, dass diese "Schatzsucher"-Storyplots mit zwei Zeitschienen wirklich einfach nichts für mich ist, denn einer der beiden Erzählstränge nervt mich früher oder später immer.
    Schallplattensommer Alina Bronsky
    Schallplattensommer (Buch)
    12.07.2022

    Läuft unrund

    Von Alina Bronsky bin ich so einiges gewohnt. In erster Linie grummelige Protagonisten und ein tiefschwarzer Humor. Ersteres findet man auch hier, zweiteres vermisse ich leider sehr schmerzlich.

    Maserati steht kurz vor ihrem 17. Geburtstag, hält die großmütterliche Ausflugskneipe am Laufen und hat dafür die Schule geschmissen. Sie lebt für dieses Lokal und ihre täglichen Ausflüge an den See, Ablenkungen kann sie dabei nicht gebrauchen. Doch dann zieht eine neue Familie ins Dorf, deren zwei Söhne Theo und Caspar genau das bedeuten.

    Soviel ist klar, es geht ums Erwachsen werden und die Probleme der Pubertät, wie erste Liebe und sich selbst behaupten. Außerdem scheint nicht nur Maserati so einiges zu verheimlichen; Geheimnisse, die auf keinen Fall ans Licht kommen dürfen.

    Leider bleibt vieles davon zwischen den Zeilen stecken. Einiges wird angedeutet, ohne je wirklich ausgesprochen zu werden. Im Fokus steht jedoch die Beziehung der jungen Frau zu den beiden Jungs.

    Aber irgendwie will der Funke nicht so richtig überspringen, weder zwischen den Figuren, noch zwischen dem Buch und mir. Ich vermisse den Charme, den Wortwitz und das leicht Zynische, das ich von Frau Bronsky gewohnt bin.

    Leicht ist der Roman zwar, er ist auch schnell durchgelesen. Aber es fehlt an Substanz, am Tiefgründigen, das sonst immer in den Geschichten versteckt ist. Auch kann ich keine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufbauen.

    Insgesamt liest es sich wie eine Schallplatte: es geht flott und zwischendurch ruckelt es mal, ganz rund läuft es auf jeden Fall nicht.
    Mord in Montagnola Mascha Vassena
    Mord in Montagnola (Buch)
    11.07.2022

    Lokalkolorit statt Spannung

    Ich mag es, wenn ich in meinen Büchern auf die Reise gehen und mir unbekannte Gegenden erkunden kann. Das klappt mit diesem Buch auf jeden Fall!

    Moira lebt mit ihrer Tochter in Frankfurt, kehrt aber in den Tessin zurück, als ihr Vater Hilfe braucht. Dort wird die Übersetzerin dank ihres Jugendfreundes Luca, demmörtlichen Gerichtsmediziner, in eine laufende Ermittlung eingebunden, um zwischen deutschen Zeugen und der italienisch sprechenden schweizer Polizei zu vermitteln. Bald steckt sie knietief in den Ermittlungen und scheint der leitenden Komissarin immer einen Schritt voraus.

    Und genau hier liegt auch das Problem des Buches. Die mehr oder weniger ortsfremde Moira scheint mehr Glück oder Erfolg beim Ermitteln zu haben als jeder, der von berufs wegen damit zu tun hat. Das macht die ganze Geschichte leider etwas unglaubwürdig.

    Auch die emotionalen Verstrickungen und Entwicklungen zwischen Luca und ihr sind nicht nur überaus vorhersehbar, sondern stehen auch unnötig im Vordergrund. Sie wären weder für die Reihen- noch Bandbezogene Handlung unbedingt nötig gewesen.

    Ansonsten aber schafft es die Autorin sehr gut, das Flair dieses Kantons einzufangen, ebenso wie die Lebensfreude seiner Bürger. Montagnola wird zwischen den Seiten lebendig und die Figuren liebens- oder zumindest erlebenswert.

    Auch der Kriminalfall ist in weiten Teilen wirklich spannend, auch wenn ein paar Klischees bedient werden.

    Alles in allem eine nette Kriminalgeschichte für den Sommerurlaub in den Bergen.
    Der Tote aus Zimmer 12 Anthony Horowitz
    Der Tote aus Zimmer 12 (Buch)
    11.07.2022

    Kleiner Schachtelteufel

    Im Genre Krimi kann man so langsam das Gefühl bekommen, eigentlich schon alles mal gelesen zu haben. Und dann kommt Anthony Horowitz und belehrt dich eines besseren!

    Die ehemalige Lektorin Susan lebt mittlerweile auf Kreta und führt dort mit ihrem Partner mehr oder weniger erfolgreich ein Hotel. Bis eines Tages die Trehernes, die ironischer Weise ein wesentlich erfolgreicheres Hotel in England führen, auf der Matte stehen und sie um Hilfe bitten. Ihre Tochter ist verschwunden, nachdem sie einen vor Jahren von Susan lektorierten Krimi gelesen und darin Hinweise auf den vor noch mehr Jahren in ihrem Hotel verübten Mord entdeckt haben will. Susan soll nun alle Zusammenhänge und Geschehnisse rekonstruieren und ihre Tochter wiederfinden.

    Klingt irgendwie interessant? Ist es auch, und wie!

    Allein die Idee, einen Krimi im Krimi zu verstecken und die beiden Handlungen aufeinander abzustimmen, ohne sich vordergründig zu wiederholen, ist genial.

    Die Hinweise sind so gut versteckt, dass man selbst als geübter Krimileser nicht sofort auf die Lösung kommt.

    Zudem lassen sich in der Kombinationsgabe der Ermittler immer wieder Bezüge zu Krimigrößen wie Holmes oder Miss Marple erkennen.

    Die emotionalen Verstrickungen der Hauptfigur Susan fallen für meinen Geschmack zwar ab und zu zu vereinnehmend aus und hätten nicht unbedingt so sehr im Vordergrund stehen müssen; sie sind aber vermutlich als Zuckerchen für die Fans der Reihe gedacht.

    Denn, das sollte vielleicht erwähnt werden, dies ist der zweite Band einer Reihe rund um Lektorin Susan. Die Bände lassen sich aber, wie ich feststellen konnte, auch sehr gut unabhängig voneinander lesen.

    Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, auch dem ersten Band eine Chance zu geben um herauszufinden, ob dies eine erfolgreiche Eintagsfliege oder eher ein Dauerbrenner war.
    Die sieben Männer der Evelyn Hugo Taylor Jenkins Reid
    Die sieben Männer der Evelyn Hugo (Buch)
    30.06.2022

    Tiefe Schatten

    Dass auch oder gerade in Hollywood nicht immer alles Friede-Freude-Sonnenschein ist, sollte wohl jedem klar sein. Wie tief dunkel die Schattenseiten der Glanzfabrik aber eigentlich sein können, davon erzählt uns Evelyn Herrera in diesem Buch.

    Die in New York geborene Evelyn Herrera wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und hat schon früh den Wunsch, dem väterlichen Zugriff zu entkommen und als Schauspielerin berühmt zu werden. Wie sie das geschafft hat und was ihre sieben Ehemänner damit zu tun haben, erzählt sie Jahrzehnte später, am Ende ihres Lebens der Journalistin Monique Grant.

    Mit dieser Hollywoodglamour versprühenden Erzählung ist dieses Buch perfekt für den Sommer. Ein bisschen Zeitreisefeeling, berühmte Figuren der Anfangszeit der Traumfabrik und dazu ganz viel Romantik- das klingt doch perfekt, oder?

    Dass nicht immer alles so leicht und locker läuft, dass die Geschichte viel mehr Tiefgang besitzt als Cover und Klappentext vermuten lassen, wird relativ schnell klar.

    Es geht vielmehr um tiefe Emotionen, starke Frauen, die Opfer für ihre Lebensziele bringen, Intrigen und das Frauenbild eines vollkommen auf reichen, weißen Männern aufgebauten Systems.

    Am meisten hat mich Evelyn beeindruckt als eine Figur, die nicht nur die Sonnenseite des Lebens erlebt hat, sondern auch ganz tief in ihre Schatten abgetaucht ist. Sie ist keine vollkommen reine Person, hat ebenso ihre Abgründe wie die Welt, in der sie ihren Platz erkämpft hat.

    Großes Kino, mehr kann man dazu nicht sagen!
    Skandar und der Zorn der Einhörner Skandar und der Zorn der Einhörner (Buch)
    23.06.2022

    Geflügeltes Abenteuer

    Früher oder später hat doch jeder von uns schon einmal von einem eigenen Einhorn geträumt. Ein flauschiges, niedliches Ding, Das man gern haben und kuscheln kann.

    Auch Skandar träumt schon immer von seinem eigenen Einhorn. Allerdings sind die in seiner Welt fliegende, wilde Kreaturen, die auf proteinreiche Lebendnahrung stehen und sich eher zum Kämpfen als zum Kuscheln eignen. In seinem 13. Lebensjahr soll es eigentlich so weit sein: die Einhornprüfung steht bevor und diese wird darüber entscheiden, ob er einer von den Auserwählten ist, die auf die EInhroninsel reisen dürfen um ihr eigenes Tier schlüpfen zu lassen und die lebenslange Verbindung einzugehen. Doch leider macht ihm der sagenumwobene Weber mit sienem Angriff einen Strich durch die Rechnung.

    Ich finde die Idee von nicht kindgerecht verzauberten Einhörnern mit Flügeln und Magie toll. Geschichte steckt voller Abenteuer, magischen Momenten und spannenden Abschnitten.

    Gleichzeitig bietet sie dank der erblühenden Freundschaften zwischen Skandar und seinen Mitschülern auch ernstere Themen wie Mut, Zusammenhalt, Diskriminierung und Umgang mit psychischen Erkrankungen.

    Auch wenn die Erzählung ab und zu kleine Logiklücken aufweist, überzeugt doch das Gesamtpaket.

    Allerdings sollte das Kind beim Lesen eventuell durch ein Elternteil begleitet werden. Manche Szenen sind für einen Elfjährigen vielleicht noch etwas zu brutal oder schwer zu verarbeiten. Gerade die wilden Einhörnern, die dank ihrer langen Lebensdauer langsam verwesen, und die teilweise sehr harten Kämpfe bieten einiges an Schauwert, aber auch eine gewisse Anforderung an die geistige/ psychische Konstitution.
    Der große Fehler Jonathan Lee
    Der große Fehler (Buch)
    23.06.2022

    Vieles bleibt vage

    Wer eine Faszination für New York hegt, kommt an diesem Buch eigentlich nicht vorbei. Denn Jonathan Lee beleuchtet hier das Leben von Andrew H. Green, dem Vater von Greater New York.

    Alles beginnt damit, dass der 83-Jährige auf offener Straße erschossen wird. Auch wenn sein Mörder noch am Tatort gefasst werden kann, beleuchtet Inspector McClusky in seinen Ermittlungen das Leben des Opfers näher.

    Andrew wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und arbeitet sich mit viel Fleiß und einigen Rückschlägen empor; ein typischer Self made Man. Dass er sein Leben lang einsam bleibt und nie heiratet, nur durch seine enge Freundschaft zu Samuel Tilden auf sich aufmerksam macht, regt zu Spekulationen an.

    Und darauf ist leider auch der Leser angewiesen. Obwohl der Autor einige Informationen über die reale Person Andrew Green ausgegraben hat, scheint er davor zurückzuschrecken, die vielen Lücken durch Spekulationen bzw Interpretationen auszufüllen. Einige Etappen im Leben des Andrew werden dafür umso ausführlicher geschildert, ohne dass sie (scheinbar) etwas zur größeren Geschichte beitragen.

    Ab und zu hat man das Gefühl, dass der rote Faden sehr dünn geworden ist und beinahe verblasst.

    Auch zu den Figuren findet man nur schwer Zugang, selbst Andrew bleibt merkwürdig blass. Und das, obwohl man doch eigentlich einen Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekommt.

    New York-Fans werden wohl jedes Buch über diese Stadt verschlingen wollen, können dieses Buch aber auch getrost auslassen, ohne allzu viel zu verpassen.
    Die Kinder sind Könige Delphine de Vigan
    Die Kinder sind Könige (Buch)
    13.06.2022

    Little Big Brother

    Kinder der 90er Jahre können sich noch an die Anfänge des Reality TV erinnern, ihnen sind Namen wie Jürgen und Zlatko noch ein Begriff.

    Genau diese Art von TV-Sendungen greift Delphin de Vigan auf, um ihre Figur Melanie einzuführen. Sie ist ein solches Kind dieses Jahrzehnts, ist mit Bewunderung dieser Art von TV-Sternchen aufgewachsen und hat sie mit der Muttermilch aufgesogen. Ihre eigenen Kinder wachsen mit dieser Begeisterung und ihren Auswüchsen auf; von klein Auf werden sie zu Youtube-Stars vermarktet. Bis die sechsjährige Kimmy verschwindet.

    Dieses Buch ist eine interessante Mischung aus Krimi und topaktueller Gesellschaftskritik. Sie beleuchtet die Schattenseiten von social media, die Zwänge und den psychischen Druck, den es vor allem auf junge Konsumenten, vor allem aber auch Produzenten ausübt.

    Mit Clara, der dokumentierenden Ermittlerin, und Melanie, der geltungssüchtigen Übermutter und Influencerin, lebt die Geschichte von ihren Gegensätzen. Die Verantwortung und der Einfluss, den Eltern auf ihre Kinder ausüben, und den sie in den meisten Fällen kaum ermessen können, wird sehr plastisch und auch drastisch dargestellt.

    Insgesamt ist es eine sehr eindrückliche Geschichte, die zum Nachdenken anregt, wenn auch vermutlich nicht die Leute erreichen wird, die es eigentlich lesen sollten.
    Schwarzlicht Schwarzlicht (Buch)
    27.05.2022

    Wo ist die Magie?

    Ich bin kein typischer Krimi-Leser, mir fehlen also die Vergleiche. Als Krimi-Laie geht man vermutlich ganz anderes an ein solches Buch heran und lässt sich viel leichter verzaubern. Zumindest hatte ich das gehofft.

    Ermittlerin Mina Dabiri und Mentalist Vincent Walder haben sich auch wirklich Mühe gegeben. Sie zieht ihn als Berater zu einem Fall hinzu, nachdem die Leiche einer jungen Frau in einem Zauberkasten gefunden wurde. Alles deutet auf einen Täter aus dem Illusionistenmilieu hin und Vincent scheint der ideale Experte. Dass beide nebenbei mit ihren jeweiligen Psychosen und Ticks zu kämpfen haben, liefert zusätzlich eine interessante menschliche Note zu diesem kriminalistisch interessanten Fall.

    Die Figuren bilden letztlich das hauptsächlich Spannende des ganzen Buches ab. Der Fokus liegt streckenweise so sehr auf der Figurenentwicklung, dass der eigentliche Fall dabei ziemlich in den Hintergrund rückt. Dabei schaffen es die Autoren, dass keine der Figuren so wirklich sympathisch wirkt. Das Ermittlerteam besteht neben Mina aus engstirnigen, blassen Nebenfiguren, wobei eine mit ihrem neandertaler-mäßigen Verhalten Frauen gegenüber dermaßen negativ hervorsticht, dass man zeitweise gerne brechen würde. Was man damit bezwecken möchte, ist mir nicht ganz klar. Sollte es Femal Empowerment sein, so ist das ziemlich in die Hose gegangen.

    Die eigentliche Geschichte fängt stark an, verliert zwischenzeitlich stark den Fokus und rückt zu sehr in den Hintergrund um dann zu einem fulminanten Finale zurückzukehren, das den etwas durchschnittlichen Eindruck aber nicht mehr retten kann.

    Als Auftakt zu einer "außergewöhnlichen" Trilogie war es mir leider zu schwach.
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