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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    431 Rezensionen
    Eleanor Genevieve Cogman
    Eleanor (Buch)
    23.03.2025

    Unausgeschöpftes Potential

    Diese Reihe und ich- wir werden wohl einfach keine Freunde mehr. Dabei gehört "die geheime Bibliothek", das Erstlingswerk der Autorin, zu meinen liebsten Fantasyreihen. Sie kann es also eigentlich!

    Vielleicht liegt es an der Mischung aus historischem Setting mit fantastischen Elementen, die für mich nicht ganz zündet.

    Denn die Geschichte des Hausmädchens Eleanor, das dank ihres Aussehens in der Liga des Scarlet Pimpernell landet, und als Mitglied dieser Liga beginnt, Vampire vor der Guilottine in Frankreich zu retten, hat eigentlich Potential.

    Wir haben mit Eleanor eine starke weibliche Hauptfigur, die eine beeindruckende Entwicklung hinlegt. Mit den vielen Figuren um sie herum haben wir auch die Möglichkeit, emotionale Bindungen aufzubauen. Und das Setting der französischen Revolution bietet eigentlich sehr viel Spannung und Action für die Handlung.

    Doch irgendwie sind es zu viele Figuren, die sich gegenseitig die Bühne stehlen und nach viel zu blassen Auftritten wieder abtreten. Auch die Beziehungen untereinander lassen es an Emotionen fehlen, ich fühle es einfach nicht.

    Am wenigsten packen kann mich allerdings das historische Setting. Keine Frage, der Roman ist unheimlich gut recherchiert, es tauchen viele historische Figuren auf und werden passend eingebunden. Und doch dauert es ewig, bis das ganze mal in Schwung kommt. Und die eigentlichen Hauptelemente der Vampire und Magier verschwinden fast vollkommen hinter der Revolution. Zu viele Fragen, die sich um diese beiden Gruppen drehen, bleiben unbeantwortet, einige Erzählstränge enden im Nirgendwo.

    Insgesamt macht es mir einfach zu wenig Spaß, Eleanors Geschichte zu verfolgen und darauf zu warten, dass mir dann doch mal ein fantastisches Bröckchen zugeworfen wird.
    Das Comeback Ella Berman
    Das Comeback (Buch)
    26.12.2024

    Wer ist Grace Turner?

    Diese Frage stellen sich einige, nachdem der junge Hollywoodstar kurz vor der ersten Golden Globe-Auszeichnung plötzlich verschwindet. Sie taucht für ein Jahr bei ihren Eltern unter und begräbt ihre erfolgreiche Hollywoodkarriere zunächst.

    Während man ihr dabei zusieht wird schnell klar, dass die junge Frau selbst kaum weiß, wer sie eigentlich ist. Oder wer sie hätte sein können, wäre sie nicht mit 13 Jahren in den Dunstkreis und unter den Einfluss des erfolgreichen Regisseurs Able geraten.

    Ihre Geschichte ist mit Sicherheit kein Einzelschicksal, zeigt aber deutlich die Gefahren von Machtmissbrauch, körperlicher und psychischer Kontrolle und Misshandlung auf, die in der Traumfabrik an der Tagesordnung sind, wie die aktuellen Schlagzeilen immer wieder zeigen.

    Das Buch hätte groß sein können, wäre der etwas einfache Schreibstil nicht gewesen. In Verbindung mit dem ruhigen Erzähltempo und einer Hauptfigur, die es einem mit ihren Entscheidungen und Stimmungsschwankungen nicht immer leicht macht, mit ihr zu fühlen, entsteht so ein Buch, das nett ist, aber nicht herausragend.
    The Hollow Places T. Kingfisher
    The Hollow Places (Buch)
    15.12.2024

    Humorvoller Horror

    Kingfisher scheint eine ziemlich bekannte Größe des Horrorgenres zu sein, ein aufsteigender Stern. Gehört hatte ich von ihr schon so einiges, gelesen bisher jedoch noch nichts. Nachdem mich die Hollow Places nun in ihren Bann gezogen haben, bleiben sie ganz gewiss nicht das letzte Buch von ihr.

    Kara hat gerade eine eine Scheidung hinter sich und flüchtet sich zu ihrem ungewöhnlichen Onkel Earl in sein noch ungewöhnlicheres Museum der Wunder, um ihre Wunden zu lecken. Wie wundersam dieses Museum ist, stellt sie bald fest, als sie gemeinsam mit Nachbar Simon über ein mysteriöses Loch in der Wand und dadurch in eine vollkommen andere Welt stolpert.

    Das Buch würde schon in mir nachhallen, würde ich nur an dieses andere Welt denken, deren Stimmung die Autorin auf eine ganz furchtbar packende Weise eingefangen hat. Dazu braucht es gar nicht große Action, die Stille und Ruhe sprechen für sich.

    Der krasse Kontrast dazu stellt die heimelige, liebevoll gestaltete Welt des Museums und vor allem der Humor der Freundschaft zu Simon dar. Diese Wechsel zwischen fröhlich und düster haben mich erst so richtig gekillt.

    Nebenbei bekommt man als Liebhaber von Filmen und Büchern jeder Art auch noch eine Vielzahl an Anspielungen und Zitaten geschenkt.

    Insgesamt macht das eine großartige, ungewöhnliche Mischung, die selbst Horrormuffel und Angsthasen par excellence wie mich für sich gewinnen kann.
    When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen Kelly Barnhill
    When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen (Buch)
    10.12.2024

    Verborgene Aussage

    Wie sehr habe ich mich auf dieses Manifest weiblicher Wut gefreut, auf diese geballe Portion "female rage". Doch leider hat sie sich etwas zu sehr zwischen den Zeilen langsamer Behäbigkeit versteckt.

    Alex wächst im Amerika der 1950er Jahre auf. Männer gehen Geld verdienen, während die Frauen zuhause bleiben und sich um die Kinder kümmern. "Sei brav und halte den Blick gesenkt" ist der Leitspruch, mit dem sie erzogen wird. Doch 1955 wehren sich einige Frauen dagegen. SIe brechen aus den vorgegebenen Mauern aus und werden zu gefürchteten Drachinnen. So gefürchtet, dass es verboten ist, über sie zu sprechen. Sie werden als vulgär und verdorben erachtet. Und währenddessen versucht Alex, ihren Weg in die Wissenschaft zu finden.

    Klingt großartig? Könnte es sein, wenn es nicht so langatmig erzählt würde. Die aus Alex Sicht geschilderte Geschichte plätschert in großen Teil einfach nur dahin. Zwischendurch werden wissenschaftliche Auszüge eingeschoben, Zeitungsberichte und Protokolle. Die lockern das Ganze zum Glück etwas auf und sorgen für Spannung.

    Mit Alex dagegen werde ich nicht so richtig warm. Und die Drachenwandlung verstehe ich auch nicht so richtig. Ist es die Wut, die aus den Frauen herausbricht? Stellenweise sieht es so aus. Doch dann wiederum ändert sich danach nicht ganz so viel wie erhofft, wenn die Drachinnen in ihre alten Muster zurückkehren, ihre alten Rollen wieder aufnehmen. Was hat ihnen das Wandeln also gebracht?

    So ganz hat sich mir die Bedeutung nicht erschlossen.
    Carmilla Sheridan Le Fanu
    Carmilla (Buch)
    10.12.2024

    Ein Kind seiner Zeit

    Kennt ihr Bram Stokers Dracula? Den Vater aller Vampirromane? Dann solltet ihr an Carmilla, dessen Großmutter, nicht vorbeigehen.

    In den 1850ern geschrieben, stellt sie die Uridee des Vampirromans dar. Atmosphärisch und düster, vor allem aber auch ein bisschen romantisch und temporeich.

    Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem Schloss in der Steiermark, weit und breit ist kein Nachbar in Sicht. Und doch verunglückt eines Tage eine Kutsche direkt vor ihren Toren. Die darin sitzende Mutter will sofort weiterreisen, doch ihre Tochter scheint gesundheitlich so angeschlagen, dass sie in der Obhut der beiden zurückgelassen wird. Und so betritt Carmilla die Bühne.

    Man muss sich bewusst sein, dass sowohl Erzählstil als auch -tempo ein anderes sind, als das was man heutzutage gewohnt ist. Wer auf klassische Erzählungen steht, wird an Carmilla seine wahre Freude haben. Und wer etwas neues probieren möchte, sollte das Abenteuer wagen- es ist im Zweifelsfall kurz genug für ein solches Experiment.
    Lückenbüßer Volker Klüpfel
    Lückenbüßer (Buch)
    10.12.2024

    Wo bleibt der Krimi?

    Ich mag Klufti und seine oftmals vertrottelte Art, besonders die Vertonung durch die beiden Autoren hat es mir angetan. Und doch wollte dieser Band einfach nicht so richtig zünden.

    Während einer Großeinsatzübung findet man plötzlich ein Opfer. Ein echtes, noch dazu ein Polizist. Als hätte Klufti nicht schon genug als Interimspräsident zu tun, muss er nun diesen Todesfall aufklären und nebenbei noch an der Wahl zum Gemeinderat teilnehmen.

    Die altbekannten Figuren sind fast alle mit dabei. Dieses Wiedersehen finde ich ja immer wieder schön. Und doch ist es diesmal zu viel. Zu viel Gerangel mit Dr. Langhammer. Zu viel Trara um diese unsägliche, fast überflüssige Wahl und den aufgeblasenen Wahlkampf.

    Daneben kommt der eigentliche Kriminalfall zu kurz. Was schade wäre, wenn die Thematik an sich nicht etwas zu ausgelutscht wäre und mit Sicherheit nicht jedem Lesenden schmecken wird.
    Love Letters to a Serial Killer Tasha Coryell
    Love Letters to a Serial Killer (Buch)
    10.12.2024

    Ist es Liebe?

    Die zentrale Frage des ganzen Romans: Ist es Liebe? Liebe zwischen der Protagonistin und ihrem "Brieffreund". Selbstliebe, die sie für sich selbst empfindet. Liebe, die man als Lesende zu ihr entwickelt.

    Hannah ist gelangweilt von ihrem Leben, enttäuscht von sich selbst (auch wenn sie sich das nicht eingestehen kann). Stattdessen hängt sie seit 10 Jahren in ihrem ungeliebten Job fest, kann keine dauerhafte Beziehung zum männlichen Geschlecht aufbauen und ihre Freundinnen verlassen sie nach und nach. Da kommt das Verschwinden einer jungen Frau gerade recht. Endlich etwas, worin sie sich vertiefen kann, wo sie sich reinsteigern kann. Vor allem als nach und nach weitere Frauen verschwinden und an genau der gleichen Stelle wieder auftauchen wie die erste Leiche. Es gipfelt in einem Briefwechsel mit Anwalt William, den man bald als Mörder verhaftet.

    Hannah ist eine ganz klar psychisch kranke Frau, die sich in obsessive Beziehungen hineinsteigert, bis hin zum Stalking. Das zeigt sich allein schon in ihrer aufkeimenden Beziehung zu einem Serienkiller. Man kann zu ihr keine positive Verbindung aufbauen, aber das soll man vermutlich auch nicht.

    Die ganze Geschichte lässt einen vielmehr zum ungewollten Voyeur werden. Zum Beobachter einer Frau, die immer mehr die Kontrolle über ihr Leben verliert und sich stattdessen in eine ebenso aussichtslose und ungesunde Beziehung zu diesem Mann und seiner Familie verrennt.

    Ist es realistisch? Ich hoffe nicht. Ist es glaubwürdig? Nicht immer, vor allem je mehr man sich dem Ende nähert. Ist es unterhaltsam? Und wie! Fesselnder Erzählstil und eine Geschichte wie ein Unfall, bei dem man einfach nicht wegschauen kann.
    Five Broken Blades Mai Corland
    Five Broken Blades (Buch)
    27.11.2024

    Nett und nicht schlecht

    Allein das Äußere dieses Buches macht schon viel her. Schicker Farbschnitt, Goldgeprägter Einband, sowie hübsche Bilder und eine Karte im Inneren. Man könnte jetzt böse sein und argwöhnen, dass damit über den lückenhaften Inhalt hinweggetäuscht werden soll. Dem würde ich wirklich nur ganz, ganz leise zustimmen.

    Grundsätzlich kann die Geschichte über sechs verschiedene Figuren (Diebin und Leibwächter, Giftmörderin und Fürstensohn, sowie Prinz und Spion) mit viel Spannung und Unterhaltung aufwarten. Auch die Romantiker unter den Lesenden werden definitiv auf ihre Kosten kommen (auch wenn die Story das aus meiner Sicht mal wieder nicht gebraucht hätte).

    Und doch fehlt irgendwie das letzte Quäntchen um aus einem ziemlich netten Buch einen absoluten Knaller zu machen. Möchte ich deshalb unbedingt, dass es weitergeht? Joa, wäre schon nett, in diese Welt zurückzukehren. Ich wäre aber auch mit diesem einen Band zufrieden.
    Skyhunter - A Silent Fall Marie Lu
    Skyhunter - A Silent Fall (Buch)
    13.11.2024

    Austauschbar

    Marie Lu hat ein Buch geschrieben. Einen Fantasyschmöker mit einer mehr oder weniger zarten Liebesgeschichte. Es geht um ein kleines Land, das sich gegen die Übermacht seines verfeindeten, brutalen Nachbarlandes zur Wehr setzt und eine Heldin, die sich trotz ihres Handycaps als große Hoffnung erweist.

    So weit, so austauschbar. Immer wieder hat man das Gefühl, diese Geschichte so oder so ähnlich schon einmal gelesen zu haben. Dabei hat der Plot eigentlich ein paar ganz nette Ideen, versinkt aber immer wieder in Klischees.

    Dabei bleiben leider auch die Figuren etwas blass und vor allem die Hauptfigur Talin verliert sich zu oft in Wiederholungen.

    Die Vertonung des Hörbuchs tut dann ihr übriges, um mich immer wieder genervt durchatmen zu lassen. Vielleicht liegt es also tatsächlich an Dagmar Bittner, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie erhofft.
    Pi mal Daumen Alina Bronsky
    Pi mal Daumen (Buch)
    13.11.2024

    Zu recht ausgezeichnet

    Die unabhängigen Buchhandlungen küren jedes Jahr ihr Lieblingsbuch, in diesem Jahr (2024) haben sie sich für das neuste Werk von Alina Bronsky entschieden- und ich muss sagen, das hat es absolut verdient!

    In "Pi mal Daumen" geht es um den 17-jährigen Oscar, der in seiner ersten Mathevorlesung plötzlich die 52-jährige Moni sitzen hat. Auch wenn er sich nicht vorstellen kann, dass die quirlige Oma dreier Enkel sich tatsächlich fürs Mathestudium eingeschrieben hat (und es vor ihrer Familie verheimlicht), bilden sie schnell eine Zweckgemeinschaft, die bald zu einer ganz ungewöhnlichen Freundschaft wächst.

    Frau Bronskys große Stärke sind ihre Figuren. Meist unangepasst, nicht immer sympathisch und direkt, doch trotzdem auf ihre ganz eigene Art und Weise liebenswert. Das trifft auch auf Oscar mit seinen autistischen Zügen zu. Die Gegensätze sind es, die die ungewöhnliche Kombination aus ihm und der im schönsten Sinne gewöhnlichen Moni zu etwas liebenswertem machen.

    Nebenbei schafft sie es, Mathe fast etwas poetisches abzugewinnen und zumindest in Teilen verständlich zu machen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Mathematik lieben und darin versinken können (ich bin es defintiv nicht).

    Insgesamt ist dieses Buch wie eine etwas zu feste Umarmung und ich kann absolut verstehen, dass es der Liebling der Unabhängigen 2024 geworden ist!
    Mord in der Charing Cross Road Henrietta Hamilton
    Mord in der Charing Cross Road (Buch)
    11.11.2024

    Old School Krimi

    Ich liebe sie, diese ruhig erzählten, wenig blutigen Krimis aus den 50ern, die in den letzten Jahren ihr großes Comeback gefeiert haben. Nun bekommt also die Reihe von Henrietta Hamilton ihren großen Auftritt.

    Das Antiquariat in der Charing Cross Road hat eine Vielzahl an Mitarbeitenden und leitenden Angestellten, darunter den unangenehmen Mr Butcher. Bis er eines Morgens tot aufgefunden wird. Buchhändlerin Sally und Juniorchef Johnny versuchen den Fall zu klären, bevor einer von ihnen unschuldig verurteilt wird.

    Ich mag die ausgefeilte, detailreiche Erzählweise. Die Autorin beweist ein Händchen für die scheinbaren Nebensächlichkeiten und schafft es dabei noch, auch ernstere Themen dieser Nachkriegszeit einzubinden.

    Die Figuren könnten etwas mehr Tiefe vertragen, bekommen diese aber vermutlich in den folgenden Bänden. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Figuren, kombiniert mit der relativ geringen Seitenzahl ist es aber nicht verwunderlich und für mich verschmerzbar.

    Insgesamt eine nette Rätsellektüre für zwischendurch.
    The Games Gods Play - Schattenverführt Abigail Owen
    The Games Gods Play - Schattenverführt (Buch)
    11.11.2024

    Fremdscham auf Griechisch

    Die griechische Mythologie ist in der Gegenwart angekommen. Götter werden weiterhin angebetet und untersützen verschiedene Berufsgruppen. Alle hundert Jahre entscheiden sie in einem epischen Wettkampf (in dem sie natürlich Menschen für sich antreten lassen), wer König der Götter wird. Lyra, die in der Diebesgilde arbeitet, läuft kurz vor dem anstehenden Crucible Hades über den Weg und scheint ihn so beeindruckt zu haben, dass er zum ersten Mal seit Ewigkeiten an diesem Wettkampf teilnehmen wird- mit ihr als seinem Champion. Und bald schon steht mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel.

    Wer jetzt denkt "das ganze stinkt doch nach übertriebenem Love-irgendwas" hat natürlich absolut recht! Die anstehenden Herausforderungen und Wettkämpfe (die zugegebenermaßen mitunter ganz kreativ waren) dienen leider nur als mehr oder weniger überflüssige Bühne für die Entwicklung dieser mehr oder minder unglaubwürdigen Lovystory, die mich mehr als einmal vor Fremdscham die Augen hat zusammenkneifen lassen.

    Er kann einfach nicht mit der Sprache rausrücken und kommuniziert durch Schweigen, Augenblitzen und Knurren, während sie mit Pseudo-Schlagfertigkeit und übertriebenem Helfersyndrom mehr durch die Kämpfe stolpert als alles andere. Dass die anderen sie nicht leiden können, kann ich nach und nach immer besser verstehen. Mir ging es genauso!

    Die Figuren sind unausgereift, einzig einige der Nebenfiguren zeigen Potential (wenn sie es mal dürfen), können aber nicht über dieses traurige (Alb-)Traumpaar hinwegtrösten.

    Die Kirsche auf diesem vergorenen Eisbecher macht dann dieser überaus vorhersehbare "Cliffhanger" aus. Mehr davon? Nein danke!
    Tage einer Hexe Genoveva Dimova
    Tage einer Hexe (Buch)
    11.11.2024

    Dirty Cosyness

    Es gibt wohl Orte, an die man sich jederzeit wünschen würde. An Neujahr, zu Beginn der Schmutzigen Tage in Chernograd zu sein, gehört wohl nicht unbedingt dazu. Die Monster beginnen durch die Straßen zu streifen und jeden anzugreifen, der sich nicht in weiser Voraussicht mit Schutzzaubern vorbereitet hat. Auch Kosara versucht seit Jahren, ihre Stadt zu verlassen, nur die äußert lebendige und wehrhafte Stadtmauer hindert sie bis jetzt daran. Dabei wird ihre Flucht immer notwendiger, jetzt wo der Zmey, der Zar der Monster, hinter ihr her ist.

    Chernograd ist düster, farblos und äußerst kalt- und nicht zuletzt auch voller gefährlicher Monster. Seine Schwesterstadt Belograd dagegen strahlt vor Farben, Wärme und Wohlstand. Faszinierender ist Chernograd aber allemal.

    Die slawische Mythenwelt hält mit diesem Buch einen prächtigen Einzug in die aktuelle Fanatsyliteratur. Dank des ausführlichen Glossars verpasst man auch wirklich kein Detail.

    Und wer nicht auf das Glossar vertrauen will, lauscht einfach Kosara. Diese Hexe ist großartig: ruppig, selbstbewusst und vor allem selbstständig und intelligent. Manchmal hat man das Gefühl, sie wäre ein wandelndes Lexikon- bei ihrem Job aber auch kein Wunder. Wer in Chernograd ahnungslos ist, lebt nicht lange.

    Die Geschichte hat also so ziemlich alles. Monster, Spannung, eine starke Hauptfigur und endlich mal den Blick fürs wesentliche. Keine unnötige Romantik und kein dunkeläugiger, geheimnisvoller Fremder, der der Haupfigur innerhalb kurzer Zeit den Kopf verdrehen würde. Davon würde ich gerne mehr lesen!
    Und dahinter das Meer Laura Spence-Ash
    Und dahinter das Meer (Buch)
    01.11.2024

    Plätschert zu sehr dahin

    Wie so oft haben wir hier mal wieder einen Roman mit unheimlichem Potential, das er nicht auszuschöpfen vermag.

    Die Geschichte von Beatrix liest sich zu Beginn noch dramatisch. Da ihre Heimat durch die Bombenangriffe der Deutschen bedroht wird, schicken ihre Eltern sie 1940 zu einer Ersatzfamilie nach Boston. Der große Abstand zwischen Großbritannien und den USA macht sich schon bald bemerkbar und das, was ihre Eltern eigentlich für sie erhofft hatten, tritt ein. Das Mädchen lebt ein nahezu unbeschwertes Leben, bis auch hier der Krieg Einzug hält und sie 5 Jahre später zurück in ihre Heimat geholt wird.

    Dass die Geschichte aus Sicht 8 beteiligter Figuren erzählt wird, hat viel Potential für eine kurzweilige Erzählung, die die Spannung halten kann. Doch leider geht diese mit der Zeit verloren, wenn sich die Handlung in kleineren Nebenschauplätzen und dem Alltag einer Familie verliert.

    Die Figuren bleiben blass und wenig greifbar, ab und zu stolpert man über Klischees, die das Ganze nicht leichter machen.

    Insgesamt fiel es mir zunehmend schwerer, mich für das Schicksal von Bea und den anderen zu erwärmen bis es gegen Mitte des Buches ganz erlosch und ich abgebrochen habe.
    Vielleicht hätte es mich noch einmal packen können, aber das werden wir wohl nie erfahren.
    Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars Ryan La Sala
    Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars (Buch)
    29.10.2024

    Horror im Sommercamp

    Wenn ich an meine Sommerferien als Kind im Ferienlager zurückdenke, verklärt sich vieles und doch ist nicht alles Friede-Freude-Sonnenschein. Kinder können grausam sein, vor allem wenn man nicht ganz in die Gemeinschaft passt.

    Wieviel schlimmer muss es da Mars gehen, der als genderfluider Jungmensch grundsätzlich in keine Schublade passt und das Maximum an Unangepasstheit darstellt? Zudem ist seine Zwillingsschwester Caroline gerade gestorben, nachdem sie versucht hat, ihn zu töten.
    Nun also kehrt er nach Aspen in die Sommerakademie zurück, denn hier hat sie ihre letzten Tage verbracht, hier sind ihre Freundinnen, von denen er hofft, näheres über seine ihm fremd gewordene Schwester zu erfahren. Doch die Bienen summen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

    Das Buch fängt stark an und fällt dann schnell in eine ziemliche Langeweile ab, aus der es sich erst ab der Hälfte des Buches wieder versucht herauszukämpfen. Dazwischen passieren einige Dinge, die einem bekannt vorkommen, wenn man schon einmal seine Zeit in einem solchen Jugendcamp verbracht hat, aber wenig mysteriöses.

    Die Mystery kommt auf leisen Schwingen und schleicht sich von hinten ab, bevor es dann zum Ende hin Schlag auf (nicht immer verständlichen) Schlag geht.

    Dabei bleiben die Figuren seltsam nebulös und wenig greifbar, fast austauschbar. Das macht angesichts der Thematik und dahinter liegenden Geheimnisses auf seltsame Art und Weise Sinn. Nur Mars sticht daraus hervor, auch wenn selbst er zu unerwarteten Handlungen und Äußerungen neigt.

    Insgesamt hat man mit "Die Honeys" ein Buch in der Hand, was einen überraschen kann, wenn man lange genug geduldig bleiben kann.
    Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe Markus Heitz
    Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe (Buch)
    29.10.2024

    Dreifache Reise

    Dieses Buch stellt das neuste Stück des seit Jahren gefeierten Epos rund um Zwerge, Elben, Orks und Albae dar, dem der Autor Markus Heitz immer wieder neue Stücke beifügt.

    Nun könnte man sich von Länge und Umfang des gesamten Werks abgeschreckt fühlen. Ich kann aber aus eigener Erfahrung sagen, dass auch ein Quereinstieg ganz gut funktioniert. Mit seinen neuesten Büchern "Die Rückkehr der Zwerge" und "Das Herz der Zwerge" als Grundlage schafft man einen sehr unterhaltsamen und gut verständlichen Quereinstieg. Damit macht dann auch dieses Buch mit seinen drei lose zusammenhängenden Teilgeschichten sehr viel Spaß.

    Es geht um die Albae, die weiterhin verborgen überall im Land leben- sei es als Künstler in den Ruinen ihrer Heimat oder unentdeckt unter Menschen in der freien Stadt Brandenwall. Ihnen gegenüber steht der Elb Telinas, der als Gesandter seiner Herrscherin durchs ganze Land reist und den Kontakt zu allen Völkern pflegt- natürlich, um nebenbei auch seine eigenen Interessen zu verfolgen.

    Diese Welt strotzt vor Völkern, Gestalten und einzelnen Figuren, die man mal mehr, mal weniger ins Herz schließt (und bei denen man auch immer bereit sein muss, sie gehen zu lassen- you never know). Der Autor baut eine unheimliche Vielzahl an Wendungen und Intrigen ein- jeder hat seine eigenen Ziele und die laufen meist anderen entgegen.

    Vertrauen ist ein ganz großes Fremdwort für jeden hier- Mistrauen und Verrat wird groß geschrieben!

    Mir macht das sehr viel Freude (vor allem als Hörbuch, meisterhaft vorgetragen von Johannes Steck), es kann aber auch schnell unübersichtlich werden bei der Vielzahl an Namen und Figuren. mein Tipp: einfach treiben lassen und aufsaugen!
    Cascadia Julia Phillips
    Cascadia (Buch)
    21.10.2024

    Alltägliches Familienschicksal?

    Dass dieses Buch mehr ist als eine Alltagsgeschichte, zeigen schon die ersten Zeilen, die das Märchen "Schneeweißchen und Rosenrot" der Gebrüder Grimm zitieren. Und doch erkennt man schnell bekannte Beziehungsmuster und -strukturen wieder.

    Sam und ihre Schwester Elena kümmern sich seit Jahren um ihre krebskranke Mutter. Jeder Cent, den sie verdienen, geht für Medikamente und den Lebensunterhalt raus. Ihre Jobs im Golfclub und auf der Fähre halten sie gerade so über Wasser, ebenso wie der gemeinsame Traum, irgendwann endlich die Heimatinsel zu verlassen und die Welt zu entdecken.

    Die Autorin schafft es auf interessante Art, die Stimmung auf dieser Inselgruppe im Nordwesten der USA einzufangen. Die Natur beschreibt sie besonders stimmungsvoll (da sie auch einen Großteil der Geschichte bestimmt).

    Ebenso schafft sie es, einen spannenden Einblick ins Gesundheitssystem der USA zu werfen, sowie die Zwänge und Nöte darzustellen, die durch die horrenden Versorgungskosten entstehen. So spielt sie mit den Ängsten und Nöten der beiden Schwestern.

    Trotzdem schafft sie es leider nicht, diese gewisse Distanz zu überbrücken, die zwischen den Figuren und dem Lesenden besteht. So erreichen mich die Emotionen der beiden kaum und ich fühle mich mehr und mehr wie eine unbeteiligte Beobachterin.

    Auf die Spitze treibt sie es dann mit dem Ende des Buches, welches mich komplett verliert und leider nicht überzeugen kann.
    Spellshop Sarah Beth Durst
    Spellshop (Buch)
    02.10.2024

    Inbegriff von Gemütlich

    Das Cover drückt die Grundstimmung dieses Buches eigentlich schon ganz perfekt aus. Es ist gemütlich, es geht um Natur und hüllt den Leser in eine nach Marmelade duftende Leseswolke ein.

    Kiela ist Bibliothekarin in der großen Hauptstadt und mit ihrem zurückgezogenen, ruhigen Leben abslout zufrieden, bis ihr die Revolution einen Strich durch die Rechnung macht. Als Rebellen Feuer in der Bibliothek legen, flieht sie und rettet ihre liebsten Bücher und ihren besten Freund Caz, eine sprechende Pflanze. Als einziger Rückzugsort bleibt ihr das alte Familiencottage auf ihrer Heimatinsel, so weit wie möglich entfernt von allen Unruhen. Doch auch dort wird es bald aufregender als sie sich erhofft hat.

    Das Buch bezaubert durch seinen ruhigen Erzählstil. Dabei legt die Autorin besonders viel Augenmerk auf die Beschreibung dieser Welt und vor allem ihrer (tierischen) Bewohner. Jedes einzelne Detail ist zauberhaft!

    So schafft sie eine überaus fantastische Welt, die ohne Blutvergießen und Krieg auskommt (kaum zu glauben, läuft hier doch eigentlich im Hintergrund eine Revolution). Auch die "menschlichen" Figuren passen ins Setting und sind freundlich und aufgeschlossen. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Tiere mehr Facetten aufweisen als ihre menschlichen Begleiter.

    Alles hätte schön sein können, hätte die Autorin nicht offensichtlich das Gefühl gehabt, im letzten Drittel des Buches noch alles an Spannung aufzufahren, was ihr so einfiel. Die Gemütlichkeit wird plötzlich durch unnötige, unpassend wirkende Hast ersetzt und eine (teilweise unglaubwürdige) Handlung reiht sich an die nächste.

    Das hätte nicht sein müssen, zerstört den Eindruck des Buches aber zum Glück nicht so sehr, dass es mir nicht trotzdem gefallen hätte.
    Die Sache mit Rachel Caroline O'Donoghue
    Die Sache mit Rachel (Buch)
    02.10.2024

    Freundschaft extrem

    ja, was ist denn nun diese Sache mit Rachel, die uns so begeistern soll?

    Rachel trifft James und stürzt sich Hals über Kopf in diese Freundschaft. Der charismatische James wird ihr Leitlicht, gemeinsam arbeiten sie im Buchladen und organisieren eine Lesung, damit Rachel endlich ihrem Professor näher kommen kann. Wer ihm stattdessen bedeutend näher kommt, ist James, der sich sein Schwulsein nicht eingestehen will.

    So beginnt ein Hin und Her, zwischen einer alles überschattenden Freundschaft, der sich alle amourösen Beziehungen, die beide jeweils eingehen, überschatten.

    Dabei bleiben die Figuren mehr oder weniger unliebsam, keinen kann ich so wirklich leiden.

    Zudem wird das Studentenleben bestimmt von Partys, Alkohol und Drogen- Themen, die mir sowohl belanglos als auch zu nebensächlich erscheinen, um den Verlauf eines ganzen Buches zu bestimmen. Ernstere Themen wie die Finanzkrise in Irland erscheinen daneben klein und unbedeutend.

    Insgesamt macht mir das Buch einfach viel zu wenig Spaß um es zu beenden. Und so breche ich nach guten 150 Seiten ab.
    Das erste Licht des Sommers Daniela Raimondi
    Das erste Licht des Sommers (Buch)
    26.09.2024

    Unnötige Fortsetzung

    Den ersten Roman über die Familie Casadio "An den Ufern von Stellata" habe ich verschlungen. Die Schicksale der einzelnen Familienmitglieder hatten mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Umso schöner war die Verheißung, zu ihnen zurückkehren und sie weiter begleiten zu dürfen.

    Doch irgendwie hat es diesmal nicht so richtig gefunkt. Vielleicht, weil sich die Autorin zu sehr mit Norma beschäftigt und auseinandergesetzt hat. das hin und herfließen zwischen den Generationen, was mir im ersten Band so gut gefallen hat, geht hier etwas unter. Auch wenn sie mit den zwei Zeitebenen einen interessanten neuen Twist eingebaut hat, bleibt das Ganze etwas bemüht und lässt die schwere Leichtigkeit (besser kann ich es einfach nicht beschreiben) vermissen.

    Die Sprache jedoch ist gewohnt bezaubernd und gleichzeitig kraftvoll. Sie hat nichts von ihrer Power verloren. Wer also Stellata geliebt hat, kann dem Sommer gerne eine Chance geben.
    Drei Kameradinnen Shida Bazyar
    Drei Kameradinnen (Buch)
    15.09.2024

    Zu wütend

    Dass es in einem Buch, das sich den Alltagsrassismus in Deutschland zu Thema gemacht hat, nicht nur sonnig und freundlich zugeht, war mir von Vornherein klar.

    Die erfolgreich promovierte und trotzdem Hartz IV empfangende Kasih erzählt aus ihrer Sicht, wie sich das Leben in einer anonymen deutschen Großstadt für sie und ihre beiden Freundinnen Saya und Hani anfühlt.

    Alle drei stammen aus sogenannten Flüchtlingsstaaten, sind ungewollte Einwanderer, die mit täglicher Ungleichbehandlung konfrontiert werden und darauf auf unterschiedliche Weise arrangieren.

    Dass keine der drei damit glücklich wird, ist mir klar. Auch fand ich die Beschreibungen der teilweise doch sehr subjektiv wahrgenommenen Alltagssituationen drastisch und einleuchtend beschrieben. Ich habe dabei sehr viel gelernt, auch über mein eigenes Verhalten und wie gegensätzlich es bei meinem Gegenüber ankommen kann.

    Allerdings vermittelt das Buch eine dermaßen unbequeme Daueraggressivität, die ich mir einfach nicht als real vorstellen kann und möchte. Dass die drei auch im gemeinsamen Beisammensein keine Ruhe, Entspannung oder Freude empfinden können, erscheint nur schwer vorstellbar.

    Shida Bazyar möchte unserer Gesellschaft mit ihrem Buch einen Spiegel vorhalten, uns zum Nach- und Umdenken bewegen. Das funktioniert meiner Meinung nach aber nicht mit dieser Knüppel-Methode. Ihre Darstellung wirkt zu überspitzt und wenig feinfühlig um wirklich anzukommen.

    Zudem ist der Erzählstil über weite Strecken einfach viel zu unstrukturiert, es fehlt der rote Faden (oder er blitzt zu selten auf). Es strengt an, am Ball zu bleiben, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen.

    Fazit:
    So wie es für die drei Freundinnen ein Kampf ist, in Deutschland zu leben, hat es sich für mich auf jeder Seite angefühlt. Es war ein Kampf, bis zum Ende durchzuhalten.
    Wenn Haie leuchten Julia Schnetzer
    Wenn Haie leuchten (Buch)
    15.09.2024

    Meer Vielfalt

    Das Meer und seine Geheimnisse faszinieren mich seit meiner Jugend. Allein die Tatsache, dass wir den Mars mittlerweile schon besser kennen als den großen blauen Teil unseres Planeten, finde ich bemerkenswert.

    Was für eine faszinierende und beeindruckende Welt sich unterhalb der Meeresoberfläche verbirgt und wie viel wir von diesem Teil unseres Planeten noch lernen können, hat Julia Schnetzer in kurzen, aufschlussreichen, mit Wissen voll gepackten Kapiteln für den Leser ausgebreitet.

    Dabei fasst sie nicht nur unzählige Fakten und Forschungsartikel knapp zusammen, sondern schafft es auch, hochwissenschaftliche Erkenntnisse auf verständliche Art und Weise zu "übersetzen". Ein gewisses Maß an Schulkenntnissen sollten allerdings trotz allem vorausgesetzt werden, auch wenn sie die grundlegenden biologischen oder auch physikalischen Prinzipien kurz erklärt.

    Die Kapitel beschäftigen sich mit ganz unterschiedlichen Themen, haben aber immer einen gewissen Grundtenor: was können wir Menschen aus diesen Erkenntnissen lernen und vielleicht auch für unseren Alltag aneignen, worauf müssen wir aber auch achten, was müssen wir an unserem Verhalten ändern, um die Gefahren, die diesen kompleen Lebensraum bedrohen, zu minimieren oder abzuwenden.

    Sie spricht hochaktuelle Themen wie Überfischung oder Müllverschmutzung an, ohne dabei zu belehrend zu wirken und bringt dabei selbst noch Lesern, die sich bereits mit diesem Thema beschäftigt haben, noch etwas bei.

    Fazit:
    Ein kleines, feines Sachbuch, das sich dank seiner Kürze sehr gut als Bettlektüre eignet und jedem noch etwas beibringen kann, ohne den Kopf zum Platzen zu bringen.
    Ich fürchte, Ihr habt Drachen Peter S. Beagle
    Ich fürchte, Ihr habt Drachen (Buch)
    15.09.2024

    Drachenmärchen

    Wer wie ich mit "Das letzte Einhorn" aufgewachsen ist, wird nicht daran vorbeikommen, einen zweiten Blick auf "Ich fürchte, ihr habt Drachen" zu werfen. Denn Peter S. Beagle, der Autor dieses überaus beliebten Fantastikmärchens, ist zurück mit einer ähnlich skurrilen, liebevoll gestalteten Geschichte.

    Robert hat von seinem Vater den ungeliebten Job des Drachenjägers geerbt und wird von allen im Dorf engagiert, die kleinen Jungdrachen und Drachennester zu beseitigen. Den größten Auftrag erhält er, als er die Festhalle im Schloss in Vorbereitung auf die anstehende Hochzeit der Prinzessin säubern soll. Doch weder Robert, noch Prinz Reginald oder Prinzessin Cerise scheinen sich ihrer Sache wirklich sicher. Und so finden sich alle drei kurze Zeit später auf großer Drachenjagd wieder.

    Der Autor schreibt in seinem gewohnt märchenhaft, poetischen Schreibstil, doch sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Er kann auch blutig und erwachsen, wenn es darauf ankommt. Wer seinen Stil mag, wird hier auch voll auf seine Kosten kommen.

    Was die Geschichte an Detailreichtum aufweist und ausgefallenen Ideen, das fehlt ihr leider etwas an der Tiefe der Figuren. Wie für Märchen typisch, folgen die Figuren gewissen Stereotypen. Allerdings schafft es Herr Beagle, sie zumindest in gewissen Teilen aufzubrechen. Ich zumindest bin ihnen sehr gerne in jedes Abenteuer gefolgt und habe besonders Robert fest in mein Herz geschlossen.
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance Laurie Gilmore
    Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance (Buch)
    15.09.2024

    Weich und kuschelig

    Ich bin grundsätzlich eher in der Liga "bitte keine Romantik" zu finden, aber Ich.Will.Herbst! Und dieses Buch schreit so laut und stark nach meiner liebsten Jahreszeit, dass ich einfach nicht daran vorbeigehen konnte.

    Jeanie und Logan, wenn wir ehrlich sind eigentlich ganz Dream Harbor, haben mich diese unerträgliche Hitze zumindest für eine kurze Weile vergessen lassen. Die Geschichte des Großstadtmädchens, dass in die Kleinstadt zeiht, weil sie das Cafe ihrer Tante übernehmen soll, und dabei sofort ein Auge auf den netten Gemüsebauern von nebenan wirft, ist austauschbar, ja. Sie sprüht vor Klischees und plakativen Abläufen. Aber manchmal braucht man genau das. Bekannte Muster und Strukturen, von denen man sich auffangen lassen kann. Die einen umhüllen wie eine Kuscheldecke oder der liebste Wollpulli.

    Da kann ich auch darüber hinwegsehen, dass die Geschichte vorhersehbar ist. Dass sich Jeanie und Logan im Kreis drehen und Reden manchmal wirklich viel hilft (aber dann wäre die Geschichte vielleicht schon nach 100 Seiten vorbei gewesen). Und dass vieles, was in Büchern geschieht, im wahren Leben einfach nicht so passiert.

    Aber das ist okay, wenn ich dafür die volle Ladung Herbstgefühl bekomme!
    Views Marc-Uwe Kling
    Views (Buch)
    15.09.2024

    Zu gewollt

    Marc-Uwe Kling hat sich ein sehr aktuelles Thema vorgenommen, mit dem er genau den Nerv der (deutschen) Zeit trifft.

    Die 16-jährige Lena ist verschwunden. Das fällt zunächst gar nicht auf, bis ein Live-Video viral geht, dass ihre Vergewaltigung zeigt. Das allein könnte schon schlimm genug sein, doch dazu scheinen die Täter, die sich dabei zu erkennen geben, auch noch einen Migrationshintergrund zu haben. Der Aufschrei ist groß und fordert lauthals Selbstjustiz, da die eigens vom BKA eingesetzte Sonderermittlerin (aus Kalkül natürlich auch mit entsprechendem familiären Background) nicht schnell genug Ergebnisse liefert.

    Der Autor ist bekannt für seine Känguru-Chroniken; dafür, unbequeme Themen anzusprechen und sie in tiefschwarzen Humor zu verpacken. Diesen hat er hier zuhause gelassen, was dem Roman einiges an Charme nimmt.

    Klar, das Thema ist ernst und ja, er spricht den Leser auf einer tieferen Ebene an, aber es fühlt sich streckenweise einfach zu bemüht an. Die Figuren wirken teilweise dermaßen schablonenhaft und gefühlskalt. Dem Ermittlungsplot fehlt die Inspiration (die ist ja schon an das thematische Drumrum geflossen). Und über das Ende breiten wir einfach den Mantel des Schweigens aus, das hat für mich einfach nicht gepasst.

    Sollte man das Buch lesen? Meiner Meinung nach ja, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aber vielleicht gibt es dazu auch bessere Bücher.
    26 bis 50 von 431 Rezensionen
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