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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    418 Rezensionen
    Brooks, K: Deathland Dogs Brooks, K: Deathland Dogs (Buch)
    09.05.2019

    Verlangt starke Nerven

    Die Welt ist zu einer menschenfeindlichen Umgebung geworden, in der die Wasservorräte langsam knapp werden und die Tierwelt dem Menschen langsam wieder überlegen ist. Die letzten Überlebenden haben sich in zwei Gruppen gespalten, die sich um die letzten Ressourcen bekriegen: Wasser, Nahrung und Nachwuchs. Jeet, durch dessen Augen wir die Geschichte verfolgen, ist ein Hundskind, unter wilden Hunden aufgewachsen und von den Menschen rehumanisiert, und lebt geduldet unter ihnen. Bis er eine Aufgabe übertragen bekommt, die entscheidend für die Auseinandersetzung mit den befeindeten Dau sein könnte..

    Diese Zusammenfassung zeigt schon, dass "Deathland Dogs" kein typisches Jugendbuch ist. Kevin Brooks hat perfekt die Situation und die damit einhergehende Brutalität und Schonungslosigkeit eingefangen. Allein am Schreibstil, geprägt durch fehlende Kommasetzung, erkennt man die erzwungene geringe Bildung: im Überlebenskampf kommt es schließlich nicht darauf an, ob man Lesen und Schreiben kann. Diese Stimmung, die dadurch erzeugt wird, ist ein großer Pluspunkt des Buches, dadurch eignet es sich allerdings nicht unbedingt für zartbesaitete Leser, denn die Lebensbedingungen werden ungeschönt dargestellt.

    Für mich wird dabei eine Grundsatzfrage ganz deutlich hervorgehoben: Wie sehr unterscheidet sich der Mensch in Extremsituationen vom Tier?

    Im Umgang der überlebenden Menschen untereinander, ebenso wie im Umgang mit den Hundskindern zeigt sich, dass der Mensch eigentlich nicht besser, sondern eher schlimmer ist. Kevin Brooks wartet mit einer vielfältigen Palette aus Brutalität, Verrat, Eigennutz und Misstrauen auf.

    Und trotzdem gibt es einiges, dass das Lesevergnügen für mich getrübt hat. Einerseits fällt es mir teilweise sehr schwer, der Erzählung dank der fehlenden Kommatas zu folgen, zumal Jeet scheinbar ein großer Fan von Aufzählungen ist.

    Außerdem wirkt die Geschichte mit der Zeit etwas wirr erzählt, die Antworten auf die auftauchenden Fragen können mich nicht immer zufriedenstellen und lassen mich zum Schluss mit ein paar Fragezeichen im Kopf zurück.

    Fazit:
    Eine handwerklich gut gemachte Geschichte mit einigen Mankos, die nichts für schwache Nerven ist.
    Summers, C: Sadie Summers, C: Sadie (Buch)
    09.05.2019

    Das Land der Albträume

    Willkommen in Amerika - where nightmares come true.

    "Sadie" beleuchtet die Schattenseite dieses Landes, in dem Träume Wirklichkeit werden können. Sadie wächst mit ihrer kleinen Schwester und der drogenabhängigen Mutter im Trailerpark eines heruntergekommenen Kaffs auf, irgendwo im Nirgendwo. Nachdem die Mutter eines Tages abhaut, ist sie als einzige für Mattie da, zieht sie groß- und kann doch nicht verhindern, dass das Mädchen eines Tages ermordet auf einer Wiese gefunden wird. Als auch Sadie verschwindet, macht sich der Reporter Wes daran, ihre Geschichte aufzudecken und das Mädchen zu finden. Denn nur Sadie weiß, was wirklich passiert ist.

    Diese Geschichte ist keine heile Welt-Erzählung, sie zeigt ungeschönt die Schattenseite des Lebens, auf der die Menschen mit Sucht, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu kämpfen haben.

    Dabei gefällt mir vor allem an diesem Buch der Aufbau: parallel aufgebaut erfährt man einerseits das aus Sadies Sicht erzählte Geschehen und andererseits Wes Recherchen in Form eines Podcasts, zeitlich versetzt. Das fühlt sich an, als ob man eine Schnitzeljagd beobachten würde, deren Verlauf man bis zu einem gewissen Grad schon kennt. Das ist einerseits unheimlich fesselnd und andererseits kann es aber auch sehr frustrierend sein, wenn Wes bei seinen Ermittlungen die falschen Schlüsse zieht.

    Zudem hat Courtney Summers mit Sadie eine sehr komplexe Hauptfigur geschaffen, die nicht nur mit ihren eigenen Schwächen zu kämpfen hat. Hinzu kommen vor allem Schuldgefühle, da sie sich für den Tod ihrer Schwester verantwortlich fühlt und für vieles andere, was in ihrem Leben schiefgelaufen ist. Diese Last auf den Schultern eines 19-jährigen Mädchens zu sehen, die als einzige ihrer kleinen Familie übrig geblieben ist und mit den Problemen einer Erwachsenen kämpft, ist wirklich harte Kost.

    Fazit:
    "Sadie" ist das Vorzeigeexemplar eines Jugendbuches, in dem junge Menschen auf originelle Art feinfühlig für ernste Themen sensibilisiert werden.
    Die Farben des Feuers Pierre Lemaitre
    Die Farben des Feuers (Buch)
    09.05.2019

    Rache, kalt serviert

    Ich gebe zu, Pierre Lemaitre hat es bei mir wirklich nicht leicht. Und doch gebe ich ihm immer wieder eine Chance, weil mich etwas Undefinierbares an seinem Schreibstil einfach fesselt.

    In "Die Farben des Feuers" erzählt er auf seine unnachahmliche Art die Geschichte von Madeleine, die nach dem Tod ihres Vaters plötzlich das Bankiersimperium der Familie erbt. Davon vollkommen überfordert und nur auf ihren (dank eines Unfalls auf der Beerdigung des oben genannten) querschnittsgelähmten Sohn fokussiert, verlässt sie sich auf die Hilfe anderer und vertraut dabei den falschen Leuten.
    Was anschließend passiert, bedingt die Entwicklung Madeleines zu einer starken Frau mit eisernem Willen.

    Wer den Klappentext des Buches gelesen hat, könnte ich davon leicht in die Irre und zu falschen Erwartungen verleitet sehen. Doch nach Beendigung des Buches ist es doch eine nicht vollkomen abwegige Zusammenfassung der Ereignisse, auch wenn sie viel Spielraum lässt.

    Auf teils sehr nüchterne und emotionslose Art erzählt Herr Lemaitre hier eine klassische Rache-Geschichte, die mich von den Intentionen her ein wenig an Der Graf von Montecristo erinnert. Und doch überrascht er mich durch Einwürfe und unerwartete Bemerkungen, die von tiefstem schwarzen Humor erfüllt sind und mich schmunzeln lassen. Allein durch die überspitzte Zeichnung seiner Figuren, die hinter ihren glänzenden Fassagen die tiefsten Abgründe offenbaren, bringt er seine Gesellschaftskritik hervorragend zum Ausdruck.

    Die Geschichte an sich hatte für mich einige Längen, die interessanten Passagen waren oftmals nicht vordergründig ersichtlich, man musste zwischen den Zeilen suchen, und doch bleibt sie im Gedächtnis hängen und regt zum Nachdenken an.
    Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus Kim Forester
    Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus (Buch)
    03.05.2019

    Vereinigung der Fabelwesen

    Von Fabelwesen wie Einhörnern, Pegasus oder Zentauren hat denke ich jedes Kind schon einmal gehört; spätestens mit den Chroniken von Narnia und Das letzte Einhorn haben sie dank der Filmindustrie Einzug in viele Wohnzimmer gehalten.

    Sie jetzt aber in einem Buch vereint zu sehen mit Kelpies und Menschen war selbst für mich neu und hat mich aber in der Umsetzung voll und ganz überzeugt. Nicht zuletzt deshalb, weil jedem dieser Fabelwesen dank Kim Forester ein paar neue Facetten hinzugefügt wurden, die dem Glanz der Kindheitsikonen etwas Dunkles verpasst haben.

    In Cavallon herrscht seit 100 Jahren ein zerbrechlicher Frieden zwischen den Clans der Einhörner, Zentauren, Pegasus, Kelpies und Menschen. Zerbrechlich deshalb, weil nicht alle gleichberechtigt miteinander umgehen. Die Menschen sind die niedrigste Gruppe, werden zum Beispiel von den Einhörnern versklavt. Die Zentauren dagegen sind als Geschichtsschreiber und Chronisten für die Wahrung der sogenannten Königswahrheit verantwortlich. Wie weit sie dafür gehen, zeigt sich, als die Pegasus den Frieden brechen...

    Sowohl das Cover als auch der Beginn des Buches (nicht weniger als die Thematik) haben mich zuerst an ein reines Kinder- bzw Jugendbuch glauben lassen. Vor allem die Hauptfiguren sind durchweg jung und noch sehr unerfahren, wenn nicht sogar wie in Sams Fall naiv. Obwohl sie in einer nicht gerade ungefährlichen Welt leben, sind sie doch relativ behütet aufgewachsen. Doch mit dem oben schon erwähnten Angriff wandelt sich nicht nur das Blatt für die Protagonisten, auch der Ton des Buches wird rauher. Auch wenn das Buch vom Verlag für Leser ab 10 Jahren empfohlen wird, würde ich dem angesichts einiger doch recht brutaler Szenen nicht unbedingt zustimmen.

    Trotzdem wurde ich unheimlich gut unterhalten. Gerade für Kinder im Übergang zwischen Kindheit und Jugend ist dieses Buch perfekt, vereint es doch die grandiose Fantasie der Kinderträume mit dem Realismus der heutigen Zeit: es ist nicht immer alles so friedlich, wie es scheint, und hinter der schönsten Maske kann ein blutrünstiges Ungeheuer lauern. Genau das verkörpert Clans von Cavallon, verpackt diese Moral aber in eine unheimlich schöne Hülle.

    Dementsprechend kann ich es auch kaum erwarten, wenn im Juni der zweite Band erscheint!
    Singer, N: Davor und Danach Singer, N: Davor und Danach (Buch)
    18.04.2019

    Den Nagel auf den Kopf getroffen

    Mit den Themen Überbevölkerung, Klimawandel und Flüchtlinge beschäftigen sich in letzter Zeit ziemlich viele Autoren. Nicht umsonst natürlich, sind diese Probleme doch brandaktuell und müssen jetzt von uns besprochen und gelöst werden, bevor es zu spät ist.

    Wohin die ganze Sache nämlich führen kann, zeigt Nicky Singer auf wirklich eindrückliche, perfekt umgesetzte Art und Weise: in eine Welt, in der dank des Treibhauseffektes die Polkappen geschmolzen sind und sich die Welt in zwei ungleiche Teile gespalten hat. Der Großteil der Landfläche kämpft mit fehlendem Wasser und anddauernder Dürre, der sehr viel kleinere Bereich im kühlen Norden mit ständig wachsenden Flüchtlingsströmen, die an den geschlossenen Grenzen abgewiesen werden und trotzdem verzweifelt einen Weg ins Land suchen.

    Mhairi ist auf dem Rückweg aus dem Sudan zu ihrer schottischen Heimatinsel Arran. Ein 14-jähriges Mädchen allein in einer Welt, in der die Menschen keinerlei Mittleid mehr übrig haben und sich jeder selbst der nächste ist; jeder kämpft um sein eigenes Überleben ohne Rücksicht auf andere.

    Diese kalte Welt wird so erlebbar dargestellt, dass mich permanent eine Gänsehaut überläuft. Vor allem wie Mhairi mit ihren Gefühlen und Erinnerungen an die lange Reise umgeht, wie eine junge Frau, die eigentlich selbst noch ein Kind ist, mehr Stärke und Einfühlungsvermögen zeigt als jeder Erwachsene, verbarrikadiert hinter seinen Schutzwällen, dem sie auf ihrem Weg begegnet, zeichnet in meiner Vorstellung ein Bild von einer Welt, die ich so nie erleben möchte.

    Dabei fühlt sich alles so real an, dass einem klar wird: diese hier geschilderte Fiktion ist wirklich möglich! Es ist nichts, was zu surreal ist, um in nächster Zeit passieren zu können. Diese Zukunft ist unsere Zukunft, wenn wir nicht langsam mal aufwachen und etwas unternehmen.

    Am erschreckendsten für mich ist allerdings, dass mir die fehlende Menschlichkeit der Figuren so logisch erscheint. Ihre Handlungen werden so nachvollziehbar geschildert, dass man sich vollkommen in sie hinein versetzen kann.

    Fazit:
    Ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben sollte; nicht weil es so gute Fiktion ist, sondern weil es eine erschreckend reale mögliche Zukunft abbildet.
    Frazier, T: Wild Hearts - Kein Blick zurück Frazier, T: Wild Hearts - Kein Blick zurück (Buch)
    12.04.2019

    Zu hohe Erwartungen

    T.M. Frazier war eine der wenigen Autorinnen, die mich vom New Adult-Genre überzeugen konnten. Ihre Geschichten waren frisch, anders, fesselnd, mit einer gewissen Härte, aber doch für ein Kribbeln sorgend.

    Und dann kam Wild Hearts: Ja, meine Erwartungen waren ziemlich hoch gesteckt, hatte mich die Autorin doch auch in 8 Büchern nicht einmal enttäuscht. Und die Geschichte zwischen Finn und Sawyer klang doch auch wirklich gut:

    Sawyer, aus einer streng gläubigen Familie kommend, mit einem zu übermäßigem Alkoholkonsum neigenden und dabei körperlich werdenden Vater, flieht nach dem Tod der Mutter und landet mit rostigem Auto und Wohnwagen in der trostlosen Gegend Outskirts. Dort begegnet sie ihrem Nachbarn Finn, der nach dem Tod seiner Verlobten den Frauen (bzw jeglichen menschlichen Gesellschaft) abgeschworen hat und seinen Verlust in Alkohol ertränkt und natürlich nicht begeistert reagiert, als er auf seine neue Nachbarin trifft.

    Das klingt zwar nach einem typischen Setting, in dem die beiden ihre jeweiligen Probleme gemeinsam aufarbeiten und sich dabei häher kommen, aber der Einstieg in das Buch war wirklich gut geschrieben und versprach Tiefgang und eine nicht nur auf das Körperliche beschränkte Liebesgeschichte.

    Aber mehr und mehr verliert sich die Autorin in einer Flut verschiedener Klischees, der Schreibstil wird fahrig. Man hat oft das Gefühl, Details überlesen zu haben, nur um dann beim Zurückblättern festzustellen, dass sie einfach vergessen wurden.

    Die Beziehung zwischen Sawyer und Finn bleibt mir lange Zeit einfach zu oberflächlich. Die anfangs angedeuteten Probleme, die vor allem Sawyer eigentlich haben müsste im Umgang mit Männern (da sie ja extrem behütet und als Mensch zweiter Klasse aufgewachsen ist), scheinen, sobald sie den nackten Mann im Nachbargarten entdeckt hat, einfach nicht mehr existent.

    Tiefgehende psychische Probleme werden auf Wald- und Wiesen-Doktor-Art" geheilt". Zudem legt Finn eine dermaßen dominante, bestimmende Art an den Tag, mit der ich als emanzipierte Frau nur schwer umgehen kann und an der ich mich immer wieder reibe.
    Was mir in der "King"-Reihe noch gefallen hat, wirkt hier vollkommen übertrieben und ab und zu fast schon (ungewollt) komödiantisch.

    Positiv aufgefallen sind mir die nach und nach eingeführten Nebenfiguren wie Josh und Miller, aber auch hier driften ihre Handlungen mit der Zeit ins Lächerliche ab.

    Wirklich schlimm fand ich dann aber die erotischen Parts: Ohne zu viel verraten zu wollen, wirken sie für mich einfach unrealistisch und übertrieben, bedenkt man, dass die weibliche Hauptfigur vollkommen unerfahren und noch Jungfrau ist. Auch haben sie für mich keinerlei "Vorbildfunktion", wenn von Beginn an auf Verhütung verzichtet wird.

    Fazit:
    Ich habe wirklich versucht, die schönen Seiten dieses Romans zu entdecken und wurde auch ab und zu positiv überrascht. Leider hat die Klischee-Achterbahn mein Hirn so durcheinander gewirbelt, dass die lustigen und auch die tiefgründigeren Stellen schnell in den Hintergrund gerückt sind vor dem Neandertaler-mäßigen "Du gehörst mir" des supergutaussehenden, ultramuskulösen Finn.

    Die Geschichte ist leider auch noch als Zweiteiler aufgebaut und man sollte sich gut überlegen, ob man dem, was diese literarische Soap Opera auf noch einmal 300 Seitenbereithalten könnte, gewachsen wäre. Ich bin es nicht.
    Das Verschwinden der Stephanie Mailer Das Verschwinden der Stephanie Mailer (Buch)
    10.04.2019

    Theater in Orphea

    Was passierte 1994 in Orphea wirklich, als während der Premiere des örtlichen Theaterfestivals 4 Menschen erschossen wurden? Keiner hat etwas mitbekommen, die wenigen Zeugen können nicht viel zur Ermittlung beitragen und doch präsentieren die Ermittler Jesse Rosenberg und Derek Scott wenig später einen Täter.
    20 Jahre später tritt Stephanie Mailer auf den Plan und behauptet, sie hätten den Falschen erwischt...

    Auch wenn der Plott mir erst einmal irgendwie bekannt erschien, hatte mich das Buch schnell gefangen. Die Geschichte brachte dann irgendwie doch genügend Verdächtige und interessante Spuren zum Vorschein, um mich ordentlich miträtseln lassen zu können. Vom Unterhaltungswert las sich das Buch wie eine gute Staffel "True Detectives": eine komplexe Story, interessante Ermittler mit Hintergrund und genügend Material um im Falle des Buches ca 700 Seiten zu füllen.

    Aber nach und nach verkommt das Ganze eher zu einer Komödie oder Soap Opera. Die mit der Zeit aufgedeckten Verbindungen und Verstrickungen werden langsam unglaubwürdig, das Handeln der Beteiligten komödiantisch. Nichts desto trotz fühle ich mich immer noch unterhalten, habe aber das Gefühl, dass sich der Autor zu sehr in seiner Fantasie verfangen hat, den roten Faden etwas aus den Augen verloren hat. Was dem Leser schon 200 Seiten vorher klar war, wird mit großem Tamtam aufgedeckt.
    Auch kommen mir manche Versatzstücke bekannt vor, als hätte ich sie in Büchern oder Filmen bereits so ähnlich, wenn nicht sogar besser eingesetzt gesehen.

    Andererseits hat es mir gefallen, dass Herr Dicker seinen Figuren so viel Raum einräumt. Er verwendet viel Zeit darauf, die Hintergrundgeschichten nicht nur seiner Hauptprotagonisten, sondern fast aller Figuren zu beleuchten und dem Leser in Rückblenden und Gegenwartspassagen näher zu bringen. Leider springt er dabei ziemlich oft hin und her und verwirrt mich damit manchmal ein wenig.

    Letztendlich habe ich das Buch in rekordverdächtiger Zeit durchgelesen, Herr Dicker hat die Spannung also hoch genug gehalten, aber ich bin mir fast sicher, dass es mein einziger Dicker (zumindest für die nächste Zeit) bleiben wird.
    Ein Tropfen vom Glück Ein Tropfen vom Glück (Buch)
    07.04.2019

    Vive la France

    Wer schon einmal in Paris war, wird die Stadt auf jeder Seite spüren, und wer noch nicht das Vergnügen hatte, wird sofort seinen nächsten Urlaub dorthin planen.

    Antoine Laurain ist für seine ausgefallenen Geschichten bekannt. Für mich war es das erste Buch von ihm, wird aber mit Sicherheit auch nicht das letzte gewesen sein. "Ein Tropfen vom Glück" ist aber auch wirklich eine ungewöhnliche Geschichte:

    In Paris treffen an einem Abend in einem alten Mietshaus drei Nachbarn und ein amerikanischer Tourist aufeinander und genießen gemeinsam eine Flasche 1954er Rotwein. Am nächsten Morgen finden sie sich in einem anderen Paris wieder, dem des Jahres 1954...

    Wer sich auf diese skurile Geschichte einlässt, erlebt eine anrührende, inspirierende Reise durch das fröhliche, laute, historische Paris und erlebt dabei einige interessante Begegnungen und Abenteuer.

    Das Buch lebt vor allem dank des großartigen Schreibstils des Autors, der mich sehr an "Die fabelhafte Welt der Amelie" erinnert. Auf jeder Seite kann man das französische Flair spüren, die Geschichte sprüht vor Leben und es wird einem beim Lesen definitiv nicht langweilig.

    Die Zeitreise-Thematik wird sehr interessant umgesetzt, auch wenn man nicht auf fachliche Genauigkeit Wert legen sollte. Aber darum geht es bei diesem Buch ja auch nicht. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung, aber beflügelt die Fantasie und die Vorstellungskraft.

    Fazit:
    Ein wundervolles Buch zum Träumen, dass einen auf eine Reise im Kopf mitnimmt.
    Golien, M: Cainstorm Island - Der Gejagte Golien, M: Cainstorm Island - Der Gejagte (Buch)
    07.04.2019

    Durch seine Augen

    Dieser Roman bringt alles mit, was eine spannende Dystopie braucht:

    Die Welt wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Aus einem Bürgerkrieg ist das strahlende, reiche Asaria hervorgegangen, dem Cainstorm Island als übergroße Müllkippe dient. Dort wächst der junge Emilio auf. Um seiner Familie finanziell unter die Arme zu greifen, arbeitet er für die asarianische Firma Eyevision und überträgt jeden Tag (dank eines in seinen Kopf implantierten Chips) eine halbe Stunde seines Lebens. Seine Zuschauer sehen was er sieht und hören was er hört.
    Und wie bei Social media nunmal üblich, erhöhen seine spektakulären Stunts und herzzerreißende Geschichten über hungernde Kinder seine Einschaltquote. Als er eines Tages (life auf Sendung) aus Notwehr ein Mitglied der regierenden Gang tötet, explodiert diese - und legt gleichzeitig sein Leben in Schutt und Asche.

    "Cainstorm Island" ist eine tolle Mischung aus Jump and run-Spiel und Gesellschaftskritik, die einen atemlos mit Emilio durch die Seiten jagen lässt.
    Das Tempo wird konstant hoch und der Leser durch unvorhersehbare Wendungen bei der Stange gehalten.

    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch wenn Emilio klar im Mittelpunkt steht und seine Begleiter etwas in den Hintegrund drängt. Allerdings merkt man ihm und seinen Handlungen ab und zu an, dass er noch relativ jung und unerfahren ist; ebenso dass die Zielgruppe des Buches ab 13 Jahren kategorisiert ist.

    Trotzdem konnte mich das Buch bis zum Ende hin begeistern, nur das Finale hat mich etwas enttäuscht. Mit diesem Cliffhanger, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt, hatte ich nicht gerechnet.
    Die Mauer Die Mauer (Buch)
    07.04.2019

    Verspricht zu viel

    "John Lanchester geht in seinem neuen Roman alle Herausforderungen unserer Zeit an – Flüchtlingsströme, wachsende politische Differenzen und die immer größer werdende Angst in der Bevölkerung – und verwebt diese zu einer hochgradig spannenden Geschichte über Liebe und Vertrauen sowie über den Kampf ums Überleben."

    Mit solchen volltönenden Worten wird "Die Mauer" beworben. Um Migration, Klimawandel und Brexit soll es gehen. Der Roman der Stunde soll es sein.

    Ja, diese Themen werden im Buch kurz angeschnitten und irgendwie schwingen sie hintergründig mit, erscheinen aber eher wie eine blasse Fatamorgana am fernen Horizont des Meeres, auf das Joseph Kavanagh 12 Stunden am Tag während seiner Wachschichten auf der Mauer starrt.

    Großbritannien hat sich vom Rest der Welt abgekapselt, indem es eine Mauer entlang seiner Küsten errichtet hat und keinen der "Andere" mehr ins Land lässt. Gleichzeitig ist es, dank eines nicht näher definierten Wandels, der das Abschmelzen der Pole und damit einen Meeresspiegelanstieg zur Folge hatte, das scheinbare gelobte Land, für dessen Erreichen die Menschen sogar ihren eigenen Tod oder ihre Versklavung in Kauf nehmen.

    Die Geschichte wird dominiert durch einen recht trockenen Schreibstil und wird aus Sicht des jungen Kavanagh erzählt, der seinen 2-jährigen Pflichtdienst auf der Mauer antritt. Mal abgesehen davon, dass dieser junge Mensch überragend unsympathisch und egozentrisch erscheint, werden die groß beworbenen wichtigen Themen dank seiner Kurzsichtigkeit kaum angeschnitten und verschwinden schnell in der Belanglosigkeit der Geschichte. Man erfährt weder genaueres über die Umstände, die zu dieser aktuellen Situation geführt haben, noch erhält man großen Einblick in die " wachsenden politischen Differenzen", die ja angeblich zu den Hauptthemen des Buches gehören sollen.

    Auch die Figuren, von denen es neben Kavanagh nicht gerade wenige gibt, bleiben blass und sind kaum mehr als Namen in der Geschichte.

    Insgesamt bleibt es ein Buch, von dem ich mir viel erhofft habe, das mir aber letztendlich mehr aufgrund seines ansprechenden Covers als wegen seines Inhalts im Gedächtnis bleiben wird.
    Wolf, S: Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin Wolf, S: Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin (Buch)
    03.03.2019

    Gut unterhalten

    Was erwartet man von einem Buch, das sich rein optisch schon als Jugend-Fantasy-Roman auszeichnet, in dem es um ein Mädchen ohne Herz geht, das dazu gezwungen wird, das Herz eines jungen Prinzen zu rauben, um ihre eigene Freiheit zu erkämpfen?

    Für mich ging es in diesem Buch in erster Linie darum, das Erblühen einer jungen, unmöglichen Liebe zu erleben, im Rahmen einer fantasievollen Geschichte voller Intrigen (da sie ja am Königshof des Prinzen spielt), Spannung (da es um den Kampf zwischen Hexen und Menschen geht, der verhindert werden soll) und exotischen Wesen (es ist ja schließlich eine Fantasy-Geschichte).

    Ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe und fühlte mcih davon sehr gut unterhalten.

    Wer sich jetzt von Zeras manchmal doch recht unreifem Verhalten oder dem nicht zu tiefgründigen Schreibstil gestört fühlt, rufe sich noch einmal ins Gedächtnis, dass es sich immer noch um einen Jugendroman handelt mit einer 16-jährigen Protagonistin. Mir gefällt ihre schnoddrige, aneckende Art und Weise, ebenso wie ihre manchmal recht unausgeglichenen Stimmungen. Die um sie und Prinz Lucien drappierten Neben- und Randfiguren sind zudem unterhaltend vielfältig und bieten interessante Charaktere, die die Geschichte definitiv aufwerten.

    Fazit:
    Als unterhaltsame Geschichte, bei der man nicht zu viel nachdenken muss und trotzdem gut entertaint wird, ist dieses Buch genau das, was ich von ihm erwartet habe und was mri der Einband auch versprochen hat.
    Ein wirklich erstaunliches Ding Ein wirklich erstaunliches Ding (Buch)
    03.03.2019

    Erstaunlich anders

    Von diesem Buch hatte ich mir etwas vollkommen anderes erwartet und es entspricht ziemlich genau seinem Titel: Ein wirklich erstaunliches Ding ist es mit Sicherheit.
    April May ist eine der ersten, die eine der 64 überlebensgroßen, roboterähnlichen Figuren entdeckt, die plötzlich an verschiedenen Orten über den gesamten Globus verteilt auftauchen. Aus Spaß veröffentlicht sie ein kleines Video, das sie im "Interview" mit Carl (den Namen hat sie der Figur gegeben) zeigt, und wird über Nacht zur gefragten Expertin.
    .
    Was für mich nach einem klassischen Out of Space-SciFi-Abenteuer klingt, legt den Fokus aber auf einen völlig anderen Schwerpunkt. Nicht Carl sondern April ist der wortwörtliche Star der Geschichte. Hank Green zeigt an ihrem Beispiel, wie sich eine Social Media-Karriere verselbstständigen kann und wie sich die Menschen dadurch verändern können. Für mich las sich die Geschichte ziemlich beängstigend, wenn auch auf eine andere Weise, als ich dachte. April May ist nicht als Sympathieträgerin angelegt, sie kann sich ja selbst manchmal nicht leiden, aber trotzdem hat sie mich mit ihren unüberlegten Entscheidungen und Äußerungen des Öfteren einfach nur genervt. Die Message hinter der Geschichte ist bei mir angekommen,aber sie hätte gerne ein wenig gefälliger verpackt sein dürfen.
    Fünf Tage im Mai Elisabeth Hager
    Fünf Tage im Mai (Buch)
    03.03.2019

    Einfühlsam und tiefgründig

    Elisabeth R. Hager erzählt die Geschichte der jungen Illy, die in einem kleinen Ort in Österreich aufwächst, und ihrer besonderen Beziehung zu ihrem Uropas Tat'ka. Dabei beschränkt sie sich auf fünf Tage im Leben der beiden, teilweise Jahre auseinander liegend, an denen für Illy lebensverändernde Dinge geschehen.

    Das Buch zeigt auf ruhige, aber nichts desto weniger eindrückliche Art, wie manche Menschen, die uns lange Zeit begleiten, uns beeinflussen und unser Leben prägen. Gleichzeitig wird einem aber auch klar, dass das Leben keine vorausgeplante Sache ist und sich innerhalb von wenigen Augenblicken, nur aufgrund einzelner Entscheidungen, grundlegend ändern kann. Und dass diese Wendungen nicht immer schlimm sein müssen, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht so scheint.

    Für meinen Geschmack steckt in diesem doch recht dünnen Büchlein unheimlich viel Lebenserfahrung und Weisheit, mit viel Gefühl erzählt.
    Stella Stella (Buch)
    03.03.2019

    Hinter der Maske

    Dass dieses Buch so polarisiert, hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Ja, Takis Würger hat sich für seinen zweiten Roman ein wirklich schwieriges Thema ausgesucht, dem man sich mit Fingerspitzengefühl nähern muss.

    Dieses Buch zeigt eine (fiktiv abgeänderte) Momentaufnahme aus dem Leben einer jungen Berlinerin im Jahr 1942 und wird aus Sicht des jungen Schweizers Friedrich erzählt. Er trifft bei einem Besuch in Berlin auf die lebenslustige Deutsche Kristin, die sich von den Repressalien des Regimes nicht einschüchtern lässt und in Bars ihre Leidenschaft für Jazz, Zigaretten und Alkohol auslebt. Schnell verliebt er sich in sie und lässt sich von ihr in ihre (verbotene) Welt hineinziehen. Aus Liebe hält er auch weiter zu ihr, als sie ihm gesteht, dass sie eigentlich Jüdin ist, Stella heißt und von den Nazis vor eine unmögliche Wahl gestellt wird.

    Stella Goldschlag, die (reale) Hauptfigur dieses Buches, steht stellvertretend für jüdische Einzelschicksale, die zu Zeiten des Naziregimes in Deutschland von der Gestapo dazu gezwungen wurden, versteckte Juden aufzustöbern und auszuliefern.

    Mich zumindest hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt. Wie weit würdest du selbst gehen, um deine Liebsten vor dem Tod zu schützen? Und können wir heute eine solche Entscheidung vor dem Hintergrund dieser 40er Jahre überhaupt realistisch bewerten? Können wir einschätzen, in welcher permanenten Angst die Menschen damals gelebt haben müssen?
    Und was würde ich tun wenn meine große Liebe in Stella's Situation stecken würde? Könnte ich zu ihr halten oder würde ich sie verurteilen? Wie würde das unsere Liebe verändern? Ich zumindest kann und will diese Fragen nicht beantworten.

    Allerdings zeigt dieses Buch nicht die ganze Person, die Stella ausmacht. Wenn man ein wenig recherchiert, eröffnet sich einem das ganze Ausmaß der Taten, die die Jüdin Stella Goldschlag begangen hat. Es gibt noch so viel mehr, was es über sie zu erzählen gibt.

    Wenn überhaupt, dann gibt Takis Würger aber zumindest einen Denkanstoß, mehr über die Frau und auch die Zeit herauszufinden. Und es zeigt, dass das, was man über Stella zu wissen meint, vielleicht nicht mehr als ihre selbst gewählte Fassade ist. Ihre eigentlichen Beweggründe und Gedanken dazu hat sie mit ins Grab genommen, als sie sich 1994 selbst umgebracht hat.
    Die Schneeschwester Maja Lunde
    Die Schneeschwester (Buch)
    23.01.2019

    Da wird der Text zur Nebensache

    Die Schneeschwester ist vielleicht kein Weihnachtsbuch im eigentlichen Sinne, aber umso wichtiger ist doch ihre Botschaft: sich auf das zu besinnen was einem bleibt, und nicht in der Trauer um vergangene Verluste zu versinken.

    Julian hat an Weihnachten Geburtstag. Bisher war dieser Tag also immer der schönste des ganzen Jahres, mit seinen bunten Lichtern und Farben, dem heimeligen Beisammensein und dem weihnachtlichen Geruch. Doch dieses Jahr ist alles anders, nachdem seine Schwester Juni im Sommer gestorben ist. Die ganze Familie ist in Trauer versunken und auch Julian verliert seine Fröhlichkeit. Selbst mit seinem Freund vermag er nicht über seinen Verlust zu sprechen. Dann trifft er einige Tage vor Weihnachten Hedvig, mit der alles plötzlich anders wird...

    Die Geschichte behandelt also ein doch eher ernstes Thema und wirkt dadurch doch recht düster (was vielleicht nicht zuletzt auch am nordischen Einfluss Maja Lundes liegt). Trotzdem verschafft sie mir ein weihnachtliches Gefühl, indem letztendlich der Fokus doch auf die Familie gelegt wird und ihre Bedeutung für jeden einzelnen von uns. Ob sie sich jedoch als Kinderbuch eignet, da bin ich mir nicht so sicher. Das Thema Tod gerade zu Weihnachten anzusprechen und für die Kleinen aufzubereiten ist meiner Meinung nach gewagt und doch etwas schwierig. Als Weihnachtsgeschichte für Erwachsene ist sie dagegen perfekt.

    Dabei ist das Buch auch noch so wunderschön bebildert. Allein für die wundervollen, lebendigen Illustrationen hat das Buch schon seine 5 Sterne verdient! Sie machen diese Geschichte so außergewöhnlich und zu etwas besonderem. Im Angesicht der Bilder wird die Geschichte beinahe zur Nebensächlichkeit, wärmen sie das Herz doch mehr als die ernste Erzählung.
    Ofirs Küche Ofir Raul Graizer
    Ofirs Küche (Buch)
    23.01.2019

    Vielversprechend, aber anders

    Ofirs Küche präsentiert eine leckere, aber doch andere Art des Kochens. Natürlich bietet die Unterschrift "Israelisch-palästinensische Küche" schon einen ersten Hinweis darauf. Allerdings finde ich sie für jemanden, der gutbürgerliche deutsche Kochkunst gewöhnt ist (ich nehme hier meinen Freund als Referenz), etwas gewöhnungsbedürftig. Bei uns zuhause kommen meist Gerichte, bestehend aus Gemüse plus Sättigungsbeilage plus (nicht immer, kann durch mehr Gemüse ersetzt werden) Fleischbeilage, auf den Tisch.

    Die in diesem Kochbuch präsentierten Gerichte würde man (an dieser Vorlage gemessen) eher als sehr sättigende Beilagen bezeichnen. Annähernd alle Gerichte sind vegan oder zumindest vegetarisch, außerdem wirken sie auf den ersten Blick als "nicht ausreichend um zu sättigen". Allerdings haben uns zumindest die Gerichte, die wir bisher getetstet haben als leckere, gesunde und unheimlich sättigende und trotzdem leichte Alternative zu den doch sehr schweren Gerichten der deutschen Küche von Gegenteil überzeugt.

    Die Rezepte überzeugen durch ungewöhnliche Gewürz- und Zutatenkombinationen, die Gerichte schmecken frisch und leicht bekömmlich. Wem die Gerichte zu fleischlos sind, kann sie problemlos ergänzen.

    Einziges Manko: für manche Rezepte werden recht unbekannte/ ungewöhnliche Zutaten benötigt (wie zum Beispiel Fekeeh), die nur im Reformhaus oder Spezialitätenladen zu finden sind. Diese haben wir aber auch ohne Probleme durch andere, unserer Meinung nach ähnliche Zutaten ersetzt. Hier wären ein paar entsprechende Hinweise schön gewesen. Auch Tipps zur Kombination mit anderen Gerichten fehlten mir etwas.

    Eine nette Zugabe, die für mich aber in der Ausführlichkeit nicht nötig gewesen wäre, sind die vielen Hintergrundgeschichten zur isrealisch-palästiniensischen Küche und den Erfahrungen in der Küche, die Ofir gesammelt hat.

    Alles in allem ein interessantes Kochbuch zum Experimentieren, in dem leider ein paar nebensächliche Storys durch wichtige Zubereitungshinweise ersetzt werden könnten, gerade da die präsentierte Küche für viele doch eher unentdecktes Land bedeutet.
    Mythos Mythos (Buch)
    05.01.2019

    Entstehungsgeschichte auf griechisch

    Dass Stephen Fry ein begnadeter Erzähler ist, hat er mit diesem Buch wieder einmal hinlänglich bewiesen.

    Eine Entstehungsgeschichte ist immer sehr komplex, egal wo man hinsieht: das haben sowohl die Bibel als auch Tolkien gezeigt. Die Griechen haben das Ganze aber irgendwie auf die Spitze getrieben. Zumindest haben sie für jegliches Naturphänomen, für jede Naturkatastrophe eine göttliche Begründung gefunden.

    So kommt es, dass die griechische Mythologie neben ihren (eher bekannten) Hauptgöttern wie Zeus, Hera und Aphrodite auch unzählige Halbgötter, Nymphen und von Göttern gezeugte Kinder enthält. Da den Griechen irgendwann die Namen ausgegangen zu sein scheinen, doppeln sich manche zudem auch noch. Das Resultat ist ein scheinbar undurchdringlicher Dschungel aus Verwandschafts- und Zugehörigkeitsverhältnissen.

    Stephen Fry nun hat es auf seine ganz eigene Art geschafft, Licht und eine annähernde Ordnung in dieses Dunkel zu bringen. Seine vielen Geschichten sind kurzweilig geschrieben, mit vielen persönlichen Anmerkungen udn Interpretationen gespickt. Besonders gefallen hat mir allerdings der Bezug zur Moderne. Nach und nach erkennt man den weltweiten Einfluss der Griechen, der bis heute andauert. Er reicht von den Naturwissenschaften über die Medizin bis hinein in die verschiedenen Religionen und Sprachen.

    Die Griechen haben sich scheinbar universell ihre Mythologie als Erklärungshilfe zunutze gemacht.

    "Mythos" erzählt längst nicht alle Geschichten, die die griechische Mythologie zu bieten hat, versammelt aber eine großartige Mischung aus bekannten und bisher unentdeckten Annekdoten, die definitiv Lust auf mehr machen.
    Die Melodie der Schatten Die Melodie der Schatten (Buch)
    28.11.2018

    Aufregung in den Highlands

    Maria W. Peter hat mit ihrem neuen Roman ein ganz besonderes Werk geschaffen, auch wenn der Klappentext zuerst mal etwas anderes vermuten lässt.

    Fiona ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ihre Kutsche überfallen, alle Insassen getötet und die Überreste verbrannt werden. Nur Fiona kann sich wie durch ein Wunder retten und sucht auf dem Herrensitz von Sir Aidan Zuflucht. Doch der Hausherr scheint einiges zu verbergen zu haben und gibt sich geheimnisvoll...

    Was wie eine typische historische Romanze klingt, wird dank der vielen historisch belegten Hintergrundinformationen zu einem detailreichen Schottland-Roman.

    Allerdings kommt die persönliche Entwicklung der Beziehung zwischen Fiona und Aidan ebenso wie die Auflösung der zahlreichen angedeuteten Geheimnisse für meinen Geschmack zu langsam in Fahrt. Besonders die erste Hälfte des Buches gestaltet sich ziemlich zäh und ergeht sich oft in Wiederholungen. Vielleicht erschien es mir auch nur so, da ich zu den Figuren nur schwer eine Verbindung aufbauen konnte.

    Der Titel "Melodie der Schatten" passt für mich perfekt zu diesem Buch, allerdings spielt es eine Melodie, die mein Herz nicht erreichen konnte.
    Manhattan Beach Manhattan Beach (Buch)
    28.11.2018

    Zeitreise nach New York

    Unsere Hauptfigur Anna nimmt uns mit ins New York der 30er und 40er Jahre. Aufgewachsen in einer vierköpfigen Familie, mit einer behinderten Schwester, hat sie immer zu ihrem geliebten Vater aufgesehen. Bis er eines Tages verschwand.

    Jahre später, kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor arbeitet Anna in der Schiffswerft der Navy, um ihre Mutter und Schwester finanziell zu unterstützen. Abends treibt sie sich in den Clubs der Stadt herum, immer auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater...


    Mir persönlich gefällt das Buch ja schon allein aufgrund der tollen Kulisse des Buches. Als New York-Fan tauche ich da natürlich besonders gerne ein. Jennifer Egans Schreibstil macht es einem aber auch sehr leicht.


    In ihre Geschichte hat sie viele Themen in mehrere Erzählstränge verpackt. Jedes für sich hätte wahrscheinlich schon genug Material für ein eigenes Buch geliefert und ist auf wirklich spannende Weise erzählt. Allerdings wirkt der Roman durch die Fülle an Informationen manchmal etwas überfrachtet und lässt ihn etwas bemüht wirken.


    Trotzdem liefert "Manhattan Beach" ein großartiges Stück Lokalkollorit und ist für Fans der Prohibition und allgemein des Flairs der 40er Jahre ein Must-read.
    Gork der Schreckliche Gork der Schreckliche (Buch)
    28.11.2018

    Unterhaltsamer Jung-Drache

    Begrüßt mit mir: Gork, der einzige junge Drache auf ganz Blegwesia mit einem großen Herz und dem Willen zur Macht-Status eines Kuschelbärs.

    Eigentlich ist er nur ein ganz normaler Teenager mit den üblichen Problemen, seine Herzdame für sich zu gewinnen und von seinen Mitschülern anerkannt zu werden.

    Wenn man mal hinter die Fassade aus jugendlichem Jargon und leicht kopfloser Erzählweise blickt, kann man in "Gork" eine frische, komische Parabel auf die Probleme eines modernen Jugendlichen erkennen. Denn Gork schlägt sich doch letztendlich mit ähnlichen Problemen herum, die jeder von uns auch schon überstehen durfte. Hier sind sie nur etwas überspitzt dargestellt.


    Wenn man einmal seinen Kopf ausgeschaltet hat und sich in der Geschichte treiben lässt, kann man von diesem Buch wirklich gut unterhalten werden. Man darf allerdings keine tiefgründige Geschichte erwarten und muss ab und zu über die Belanglosigkeit der ausschweifenden Erzählung hinweg sehen. Aber sie ist keineswegs schlecht erzählt und hat durchaus seine Daseinsberechtigung- ebenso wie Gork!
    Königskinder Alex Capus
    Königskinder (Buch)
    19.11.2018

    Märchen zwischen den Zeiten

    Alex Capus hat mit "Königskinder" ein wunderschönes, altertümliches Märchen geschaffen, eingebettet in einen modernen Rahmen.

    Max und Tina stecken mitten in einem Schneesturm mit ihrem Auto fest. Um sie abzulenken beginnt er, ihr die Geschichte von Marie und Jakob zu erzählen. Eine scheinbar zum Scheitern verurteilte Liebe in Zeiten kurz vor der französischen Revolution.

    Nicht nur, dass diese Liebesgeschichte an den kleinen Romantiker tief in jedem Leser apelliert. Gleichzeitig zeichnet Max (oder Alex) ein erstaunlich plastisches Bild der damaligen Zeit, gespickt mit unzähligen kleinen Einzelheiten, dass das Abrutschen der Geschichte ins Kitschige verhindert.

    Für das i-Tüpfelchen Amüsement sorgen allerdings Max und Tina, die zeigen, dass man sich auch nach vielen Ehejahren nicht immer bierernst nehmen muss und sich stattdessen auch gerne mal gegenseitig auf liebevolle Art auf die Schippe nehmen kann.

    Fazit:
    Eine wunderbare Gescichte, mit der man locker jeden eisigen Schneesturm überstehen kann.
    Kampfsterne Kampfsterne (Buch)
    19.11.2018

    Wenn Liebe zum Kampf wird

    "Kampfsterne" ist eine Momentaufnahme des Lebens dreier Familien in einer deutschen Vorstadtsiedlung in den 80ern. Dabei wird weniger auf die Besonderheiten einer bestimmten Epoche eingegangen als vielmehr das zerrüttete Konstrukt der heilen Familie porträtiert.
    Rainer und Ulla haben mit seiner Brutalität zu kämpfen, Rita und Georg haben sich nichts mehr zu sagen, außerdem findet sie ihre Kinder zu mittelmäßig, Ellas und Bernhards Ehe zerbricht an seiner Untreue. Trotz allem versuchen sie mit aller Kraft an ihrem Erscheinungsbild einer heilen Familie festzuhalten.
    Wie sehr ihre Kinder unter diesen Verhältnissen leiden, bekommen sie dabei kaum mit.
    Während die Erwachsenen wie Kampfsterne umeinander kreisen und sich an Idealen orientieren, die sie nicht glücklich machen können, sollten sie ihre Energie doch eigentlich darauf verwenden, ihren Kindern eine sichere Welt zu bieten. Die Ehe verkommt zum Kampf, das eigene Heim zum Kriegsgebiet und bietet den Kleinen damit eine denkbar schädliche Umgebung zum Aufwachsen. Was passiert, wenn man das Wichtigste in seinem Leben übersieht, zeigt dieses Buch.

    Das Thema ist wichtig, wird aber dadurch, dass die Geschichte aus zu vielen Perspektiven geschildert wird, oft zur Nebensache. Es ist zwar interessant, die Geschichte sowohl aus erwachsener als auch aus kindlicher Sicht geschildert zu bekommen, aber die Wechsel erfolgen teilweise zu schnell. Dem Geschehen zu folgen verkommt zum Kraftakt.
    Das ist wohl dem Thema angemessen, aber zerstört doch etwas das Lesevergnügen. Auch fehlt mir etwas die Emotionalität: Gerade wenn es um Liebe und Vertrauen geht, sollte man doch auch innerlich angesprochen sein. Stattdessen fühlt sich alles ziemlich steril und kalt an.
    Fazit:
    Das Buch überzeugt in seinen Grundzügen, ist in seinen Feinheiten aber noch ausbaufähig.
    Ein unvergänglicher Sommer Isabel Allende
    Ein unvergänglicher Sommer (Buch)
    12.11.2018

    Sommer ist, was du draus machst

    Wenn man den Klappentext so liest, vermutet man hinter diesem Buchdeckel wahrscheinlich eher ein rasantes Roadmovie. Stattdessen würde ich es eher als Erfahrungsbericht mit einprägsamem Lebensmotto nennen:

    "Man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt. Und zum leben ist es nie zu spät!"

    Richard und Lucía sind in ihren 60ern, als sie als Untermieterin bei ihm einzieht. Obwohl beide in ihrem Leben schon unheimlich viel erlebt haben, könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Während Lucía sich von ihren Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt und ihr Leben genießt, hat Richard längst kapituliert. Er kapselt sich ab und verschanzt sich hinter Mauern. Bis die junge Evelyn inmitten eines Schneesturms plötzlich an seiner Tür klingelt und ihn damit zwingt, das Leben so zu nehmen wie es kommt.

    Auch wenn sich das Buch ziemlich ruhig liest, wirkt es doch sehr beeindruckend. In vielen Rückblenden erfährt man, was die drei Schicksalsgefährten in ihrem Leben bereits erlebt haben und wie sie letztendlich zu den Personen geworden sind, die sie heute der Welt zeigen. Es stimmt einen nachdenklich zu lesen, was vor allem die beiden Frauen alles erleben mussten, aufgewachsen in Guatemala und Chile.
    Denn Isabel Allende erzählt nicht nur von der Liebe und dem Leben, sondern auch von politischen Unruhen, ärmlichen Verhältnissen, Gewalt gegen Frauen und der amerikanischen Flüchtlingspolitik. Trotz der ernsten Themen ist das Buch sehr unterhaltsam und lässt einen mit einem positiven Gefühl zurück.

    Fazit:
    Ein Buch, das einen daran erinnert, nicht nur in der Vergangenheit zu leben und mit seinen Rückschlägen zu hadern. Solange man mutig ist und die Zukunft furchtlos mit offenen Armen empfängt, ist der Sommer des Lebens noch nicht vorbei!
    Todeskäfig Ellison Cooper
    Todeskäfig (Buch)
    09.11.2018

    Thriller a la Hollywood

    Dieser Thriller bietet alles, was man sich auch von einem guten Hollywood-Film erhoffen würde. Einen spannenden Plot, aufregende, unvorhergesehene Twists und interessante Figuren.

    Die Hauptfigur Agent Sayer Altair, die nebenbei über die physischen Präferenzen von Serienmördern forscht, untersucht den Fall der vermissten Governeurstochter Gwen van Hurst, die nach mehreren Monaten verhungert und verdurstet in einem Käfig gefunden wird. Schnell stellt sich heraus, dass sie nicht das einzige Opfer war und die Jagd nach dem Serienkiller beginnt.

    Die Geschichte erschien mir als eher unregelmäßigem Thriller-Leser sehr originell und wartete mit ungewöhnlichen Wendungen auf. Besonders der wissenschaftliche Aspekt und die eingeflochtene Theorie, dass sich Serienkiller anhand einer Anomalie im Gehirn von "normalen" Menschen unterscheiden, hat mich sehr fasziniert.

    Die Handlung war zudem durchweg fesselnd und rasant (eben wie ein guter Film) und hat zudem auch nix beschönigt.

    Lediglich die Figuren blieben für meinen Geschmack etwas blass. Zwar bot vor allem Agent Altair als dunkelhäutige Enkelin eines ehemaligen Senators mit neurowissenschaftlicher Ausbildung beim FBI eine interessante Figur, emotional gesehen konnte sie mich allerdings nicht wirklich erreichen. Auch das ist eben typisch Hollywood. Um ehrlich zu sein, lese ich das Buch ja aber auch nicht, um emotional bewegt zu werden; mir geht es um die Unterhaltung. Und unterhalten wurde ich mit diesem Buch definitiv.

    Fazit:
    Als Erstlingswerk der Autorin und Einstieg in eine neue Reihe ist dieser Thriller wirklich Eins A gelungen. Ich bin nur gespannt, ob sein Nachfolger diese Handlung noch übertreffen oder zumindest an dieses Maß an Spannung heranreichen können wird.
    Der Duft des Lebens Clara Maria Bagus
    Der Duft des Lebens (Buch)
    06.11.2018

    Sehr poetisch

    Wer auf der Suche nach einer poetischen, fast lyrischen Geschichte über den Sinn des Lebens und unsere Bedeutung sucht, ist hier genau richtig.

    Die Geschichte von Aviv und Kaminski, die sich in einem sinnbildlichen Kampf Gut gegen Böse gegenüberstehen, ist eigentlich schnell erzählt. Aviv wird mit einer reinen Seele geboren, Kaminski dagegen hat entweder gar keine oder nur eine schwarze, verkümmerte Seele und möchte dies gerne ändern, indem er sich die Seelen anderer einverleibt.

    Wer sich von dieser Zusammenfassung jetzt abschrecken lässt, da sie ihm entweder zu fantastisch oder eher zu profan klingt, dem sei versichert: sie ist weder das eine noch das andere!
    Mit Worten kann ich leider nicht halb so gut umgehen wie die Autorin Frau Bagus. Sie formuliert wie eine Wortakrobatin und schafft damit unglaublich anschauliche, tiefgehende, bildhafte Paläste der Literatur.

    Und auch die Geschichte an sich ist eher ein kurzweiliges Märchen, ohne Zauberer, Zaubersprüche oder Fabelwesen. Sie bringt uns aber den Sinn des Lebens näher. Was definiert uns eigentlich? Was passiert, wenn wir diese Welt irgendwann wieder verlassen müssen? Wie gehen die Menschen, die wir zurücklassen müssen, mit unserem Tod um?

    Es ist irgendwie tröstlich zu glauben, dass wir oder zumindest die Essenz dessen was uns ausmacht Teil eines großen Kreislaufes sind und als solcher zum Erscheinungsbild der Natur beitragen.

    Fazit:
    Dieses Buch verzaubert einen von der ersten Seite an und erfüllt einen mit Licht, wenn man nur genau hinsieht und sein Herz öffnet.
    326 bis 350 von 418 Rezensionen
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