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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 42
    448 Rezensionen
    Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger

    Eoin Colfer
    Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.02.2020

    Neueinstieg

    Unglaublich, aber wahr: ich hatte bis jetzt noch nichts von Artemis Fowl und seinen grandiosen Abenteuern gehört!

    Aber in diesem Buch geht es ja zum Glück auch nicht um ihn, sondern um seinen zwei jüngeren Brüder Miles und Beckett. Die Zwillinge sind gerade alleine auf dem Familienanwesen, als sich ein Zwergtroll den Weg auf ihre Insel bahnt und damit eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen in Gang setzt.

    Und somit beginnt eine lustige, humorvolle und aufregende Abenteuerreise, die sich perfekt eignet, um in die Geschichten rund um Familie Fowl einzusteigen!

    Die Hauptfiguren sind 11 Jahre alt und könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der eine schlaumeierisch und superintelligent ist, gehört der andere eher zur körperlichen Sorte und beherrscht die gefährlichste Kampftechnik der Welt. Und trotz dass sie Mitglieder einer berühmten Verbrecherfamilie sind, sind sie doch herzensgut und wirken sehr sympathisch.
    Ihrem Alter ist es aber auch geschuldet, dass die Geschichte für Kinder und Jugendliche ebenso funktioniert, wie für Erwachsene. Einerseits ist sie schlicht genug gehalten, um auch junge Gehirne nicht zu überfordern, andererseits versteckt sich in der Geschichte ein sehr feiner Humor, der auch Leser anspricht, die schon vieles gesehen und erlebt haben.

    Die Action ist aufregend aber trotzdem auch versöhnlich unblutig geblieben und bietet so insgesamt eine Leseabenteuer, dass man entspannt auf dem Sofa oder als Bettlektüre genießen kann, ohne hinterher Albträume befürchten zu müssen.
    Marianengraben

    Jasmin Schreiber
    Marianengraben (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.02.2020

    Tief bewegend

    Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht jeder anders um. Viele haben allerdings Probleme damit, ihn zu verarbeiten.

    Paula ist eine davon: Seitdem ihr kleiner Bruder Tim beim Schwimmen ertrunken ist, fühlt sie sich vollkommen gelähmt- von ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen. Als sie sich eines Nachts dazu überwindet, sein Grab zu besuchen, trifft sie auf Helmut, der gekommen ist, um die Urne seiner verstorbenen Freundin Helga zu stehlen.

    Dieses Buch ist eine lustig-berührende Mischung aus Verlustbewältigung, dem Umgang mit dem Tod und einem Road-Movie. Beim Lesen schwankt man konstant zwischen lustigen und traurigen Momenten, die alle das Herz berühren.

    Dabei lebt die Geschichte durch die skurrilen Gespräche zwischen Helmut und Paula, die zeigen, dass der Umgang mit Trauer nicht immer nur bierernst sein muss.

    Als besonderes Stilmittel fallen die Passagen auf, die Paula in direkter Ansprache an ihren verstorbenen Bruder richtet. Ich finde, diese bringen die Emotionen am besten rüber und verdeutlichen ihren inneren Kampf.

    Insgesamt ist "Marianengraben" ein wundervolles, informatives, berührendes Buch für jedes Alter. Denn mit dem Tod wird man schneller konfrontiert als man denkt.
    Hardy, V: Wolkenschiff

    Hardy, V: Wolkenschiff (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    11.02.2020

    Abenteuer voraus

    Die Welt der Zwillinge Marie und Arthur wird bestimmt durch die großen Entdecker-Familien, die mit ihren Wolkenschiffen aufbrechen, um neue Länder zu entdecken. Als ihr Vater von einer solchen Mission nicht zurückkehrt und dazu noch behauptet wird, er hätte den Entdecker-Codex verletzt, verlieren sie alles. Gemeinsam mit der jungen Kapitänin Harriet Culpfeffer brechen sie auf, um ihren Vater zu finden und den Namen Brightstorm wieder reinzuwaschen.

    Und damit beginnt ein großes (Lese-)Abenteuer. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend geschrieben. Sie erinnert nicht zuletzt mit ihrer alles bestimmenden Geografischen Gesellschaft und den Weisewesen an Pullmans "Der goldene Kompass", bietet aber auch genug Elemente, um sich davon abzuheben.

    Die Figuren sind bunt gezeichnet und begeistern vor allem durch die starken Mädchen- und Frauenfiguren. In dieser Gesellschaft gibt es nichts, was nicht auch Frauen können.

    Der einzige Wermutstropfen bleibt für mich, dass mir die technischen Beschreibungen dieser Wolkenschiffe etwas zu kurz kommen. Aber das ist wohl ein Argument, von dem sich nur die Erwachsenen überzeugen lassen könnten. Denn das wichtigste sind doch die vielen abenteuerlichen Wendungen, die verschiedenen Tiere und Menschen, die die Zwillinge auf ihrer Reise entdecken und dem, was ihnen zum Schluss bleibt.
    Die Bagage

    Monika Helfer
    Die Bagage (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    11.02.2020

    Kein Einzelschicksal

    Monika Helfer verarbeitet in diesem kurzen, aber sehr dicht gepackten Roman die Geschichte ihrer Familie oder genauer die Erfahrungen ihrer Großmutter Maria während des ersten Weltkrieges.

    Maria bleibt mit den vier Kindern allein zurück in ihrem Bergdorf, während ihr Mann Josef in den Krieg eingezogen wird. Und während er an der Front ums Überleben kämpft, muss sich die schöne junge Frau daheim gegen aufdringliche Männer und misgünstige Frauen wehren.

    Dass es sich hierbei um die Aufzeichnungen von gelebten Erinnerungen handelt, merkt man sehr schnell. Der Text ist fließend verfasst, springt zwischen verschiedenen Erinnerungsebenen hin und her und gibt in teilweise verwirrenden Schachtelsätzen die Erinnerungen der verschiedenen Familienmitglieder der Bagage wieder. Und auch der Sprech der damaligen Zeit macht das Verstehen nicht leichter.

    Und sehr schnell werden die Unterschiede der Geschlechterrollen offenbar. Die Jungen übernehmen schnell die Rolle des "Herrn des Hauses", führen ihr ganzes Leben ein selbstbestimmtes Leben ohne Konsequenzen für ihren ausschweifenden Lebensstil.
    Die Frauen dagegen (und vor allem Maria) versuchen die ihnen zugeteilten Rollen auszufüllen und werden doch immer wieder auf Äußerlichkeiten reduziert.

    In diesem kargen Leben bleibt offensichtlich kein Platz für Liebe und Zuneigung, dafür herrschen Vorurteile und gesellschaftliche Konventionen, aus denen selbst die nachfolgenden Generationen nur schwer ausbrechen können. Die "Fehler" der Alten werden selbst den Jungen immer wieder vorgehalten.

    Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die erzählt und gehört werden muss. Damit wir es anders machen können. Und damit wir denen gerecht werden, die damals misverstanden und ungerecht behandelt wurden.

    Es liest sich nicht leicht und braucht einiges an Aufmerksamkeit, aber die hat diese Erzählung auch verdient!
    Falling Skye (Bd. 1)

    Falling Skye (Bd. 1) (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    09.02.2020

    Guter Rahmen, schlechte Füllung

    Selten hat mich ein Buch so zwiegespalten zurück gelassen!

    Die Geschichte um Skye, die in den Gläsernen Nationen aufwächst, in denen jeder Jugendliche während seiner Kristallisation als Rationaler oder Emotionaler eingestuft wird, basiert auf einer grundsätzlich interessanten Idee.

    Demnach stehen den beiden Gruppen natürlich unterschiedliche Rechte zu, doch Skye findet während ihrer eigenen Zeremonie bald heraus wie groß die Unterschiede wirklich sind.

    Wie gesagt, die Grundidee ist gut, auch wenn das Konzept nihct sonderlihc neu ist, ist es doch gut beschrieben und jagt mir damit regelmäßig Schauer über den Rücken. Insofern ist es eine handwerklich gut gemachte Dystopie.

    Allerdings hat man beim Lesen zu oft das Gefühl, die Geschichte so oder so ähnlich schon in anderen Büchern gelesen oder in Filmen und Serien gesehen zu haben. Nun könnte man das noch mit einer grundsätzlichen Ähnlichkeit des Genres entschuldigen.

    Vollkommen unentschuldbar sind für mich allerdings die durchweg nervigen Figuren, die sich trotz ihrer angeblichen Rationalität furchtbar naiv und emotional verhalten. Ja, es sind Jugendliche, aber ihr Verhalten ist oft so unpassend und der Situation unangemessen und gerade in brenzligen Situationen unbedacht, dass ich darüber nicht hinweg sehen kann.
    Davon einmal abgesehen haben sie oft auch einfach ernvierend unmögliches Glück und würden mit ihrem angeblich heimlichen Verhalten im normalen Leben auffallen wie eine rote Warnleuchte.

    Ich könnte jetzt noch mehr Dinge nennen, die mich gestört haben, mehr ins Detail gehen, würde aber jedem unbedarften Leser damit aber wahrscheinlich schon zu viel verraten.

    Fazit:
    Insgesamt hat mir die Idee des Buches gefallen und der dystopische Charakter kam gut zum Tragen, aber das Füllmaterial war für meinen Geschmack einfach unpassend.
    Ilies, A: One Pot Pasta

    Ilies, A: One Pot Pasta (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.01.2020

    Grundsätzlich super

    Gerade für Leute wie mich, die vor allem abends mit so geringem Aufwand wie möglich kochen wollen, ist dieses Kochbuch genau das richtige. Zumal Nudeln zu meinen Grundnahrungsmitteln zählen.

    Das Kochbuch ist in drei große Kapitel unterteilt, die allem dem gleichen Schema folgen. Die Rezepte sind in fleischlose Varianten, mit Fleisch und mit Fisch gegliedert.

    Die vegetarischen Varianten haben mir dabei am besten gefallen, da sie wirklich denkbar einfach strukturiert sind: Gemüse wird angebraten, mit Flüssigkeit abgelöscht und dann werden die Nudeln dazugegeben und gegart.

    Die anderen Varianten haben mir dann, was die Durchführung angeht, nicht mehr ganz so sehr gefallen, da sie dem Prinzip "alles in einen Topf werfen und kochen" nicht mehr so ganz entsprechen. Die Proteinbeilage wird zuerst zubereitet und dann zur Seite gestellt, während die Nudeln zubereitet werden.

    Nichts desto trotz haben mich die Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe, geschmacklich alle überzeugen können. Man kann mit diesem Kochbuch durch die internationale Nudel-Küche reisen, ohne dabei, was die Zutaten angeht, einen großen Aufwand betreiben zu müssen. Es gab kaum Zutaten, die ich nicht im Supermarkt bekommen hätte.

    Dabei werden auch Kombinationen vorgestellt, auf die ich von alleine nicht gekommen wäre, die mich geschmacklich wirklich überraschen konnten.

    Insgesamt halte ich "One Pot Pasta" für ein kleines Kochbuch, in dem jeder etwas passendes für sich finden kann und das auch für Kochmuffel bestens geeignet ist.
    Das Geheimnis von Shadowbrook

    Susan Fletcher
    Das Geheimnis von Shadowbrook (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.01.2020

    Sehr mysteriös

    Mit diesem Buch ist Susan Fletcher ein wirklich unterhaltsamer Mix aus History und Mystery gelungen.

    Die junge Clara hat ihr bisheriges Leben hinter verschlossenen Türen verbracht. Zu verletzlich ist ihr Körper aufgrund der angeborenen Glasknochenkrankheit. Mit dem Tod ihrer Mutter bricht jedoch ein neuer Abschnitt an und sie zieht es hinaus in die aufregende Welt. Dank ihrer Neugier und Wissbegier nimmt sie einen Auftrag an, das Gewächshaus des Anwesens Shadowbrook neu zu gestalten und findet sich schnell in einem Abenteuer wieder. Denn auf Shadowbrook scheint es zu spuken und jeder der Bediensteten hat etwas zu verbergen...

    Mit Clara hat die Geschichte eine sehr starke, weibliche Hauptfigur erhalten; was ihr Körper an Zerbrechlichkeit zeigt, macht ihr Geist mit Neugier und Furchtlosigkeit wieder wett. Sie ist klug und hat keine Angst davor, mit den für den Anfang des 20. Jahrhunderts üblichen Konventionen zu brechen.

    Die Autorin schafft es, neben Spannung und Unterhaltung auch ernstere Themen wie die Gleichberechtigung der Frauen und den für den damaligen dörflichen Alltag üblichen Aberglauben anzusprechen und einzuflechten.

    Nicht zuletzt ist ihr so eine kleine Hommage an den Wert von Literatur und Bildung für alle gelungen.

    Fazit:
    "Das Geheimnis von Shadowbrook" bietet in seiner Mischung aus verschiedenen Stilelementen aus jedem angesprochenen Genre das Beste und lässt den Leser bis zum Schluss rätseln und grübeln.
    Das Imperium aus Asche

    Das Imperium aus Asche (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.01.2020

    Würdiger Abschluss

    Mit "Das Imperium aus Asche" hat Anthony Ryan ein würdiges Ende für seine Draconis Memoria-Reihe geschaffen.

    Die Geschichte, die aus Sicht der vier Leitfiguren erzählt wird, knüpft nahtlos an den Vorgänger an:

    Clay und Kapitän Hilemore befinden sich auf der Suche nach einer Waffe gegen den Weißen immer noch im ewigen Eis und stoßen dort unverhofft auf neue Verbündete.

    Lizanne, die Mitarbeiterin der Abteilung Außerordentliche Maßnahmen, bereitet sich mit Flüchtlingen und Verbündeten auf die unvermeidliche Schlacht vor und versucht nebenbei, in den Erinnerungen des legendären Tüftlers Hinweise auf eine Waffe gegen den Drachen zu finden.

    Sirus, ranghoher General in den Truppen aus Verderbten, befehligt vom weißen Drachen, gibt dem Leser Einblicke in die Geschehnisse und Handlungen des Gegners.

    Alles läuft auf ein letztes großes Aufeinanderprallen der gegnerischen Lager hinaus und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Großteil dieses letzten Buches durch verschiedene Kampfhandlungen geprägt ist.

    Und doch schafft es der Autor, mehr als nur ein blutiges Schlachtengetümmel zu erschaffen. Die Kämpfe sind gekonnt choreografiert, lassen aber auch noch Platz für die Emotionen der Figuren. Und so sind die nicht mal 700 Seiten schneller verflogen als man glaubt.

    Um länger in dieser faszinierenden Welt bleiben zu können, liest man langsamer, genießt jede Szene und schwankt so zwischen euphorischer Begeisterung und dem grenzenlosen Bedauern, dass das nahende Ende unvermeidbar und vor allem endgültig ist.

    Diese Welt hat mich nicht nur mit ihren fantastischen Elementen begeistert, sondern auch mit dem Steampunk-Touch hochtechnologischer Waffen und Gerätschaften und dem allgemeinen Detailreichtum, mit dem die gesamte Welt aufgebaut ist.

    Besonders gut gelungen ist, dass man dank Sirus Erzählungen selbst die Bösen nicht von Grud auf verurteilen kann. Sie werden menschlich, ihre Beweggründe nachvollziehbar und so leidet man zum Schluss nicht nur mit den Menschen, sondern auch mit Drachen und Verderbten.

    Fazit:
    Eine großartige High Fantasy-Reihe findet ein grandioses Ende und hinterlässt damit eine große Lücke, aber auch eine insgesamt rund abgeschlossene, sehr lesenswerte Trilogie.
    Die Zeit des Lichts

    Die Zeit des Lichts (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    25.01.2020

    Kurze Einblicke

    Lee Miller ist eine amerikanische Fotografin, die vor allem mit ihrer Kriegsberichterstattung und den Fotos aus Hitlers Wohnhaus und dem KZ in Dachau Berühmtheit erlangte.

    "Die Zeit des Lichts" beleuchtet nun eine andere Seite von ihr und zeigt, dass ihre Karriere bereits in den 30er Jahren in Paris ihren wenig rühmlichen Anfang nahm.

    Man sollte sich schnellstens von der Vorstellung verabschieden, hier einen Lobgesang auf die junge Künstlerin in den Händen zu halten.

    Vielmehr wird Lee Miller als junge, unsichere Frau mit großen Träumen und einem unbeugsamen Charakter dargestellt. Die Anfangsjahre ihrer Fotografie werden durch die Beziehung zu dem berühmten Fotografen Man Ray bestimmt. Er fungiert sowohl als älterer, reiferer Liebhaber als auch als teils generöser Lehrmeister.

    Die Beziehung der beiden wirkt teilweise fast manisch, verbindet sie doch die vollkommene Hingabe an die Kunst (wobei sie bei ihm noch stärker ausgeprägt scheint als bei ihr). Und doch basiert sie eher auf Lust und Körperlichkeit, ihre gegenseitige Liebe ist selten bis gar nicht spürbar.

    Insgesamt wirkt die Erzählung sehr kühl und emotionslos, wie eine klinische Bestandsaufnahme. Der Stil vermag zwar zu fesseln, trifft einen aber eher im Kopf als im Herzen.

    Dafür sind die Einblicke in die Fotografie als Kunstform sehr detailiert und informativ und machen Lust darauf, selbst einmal in der Dunkelkammer zu experimentieren.

    Die zwischendurch eingeworfenen Momentaufnahmen von Millers Zeit als Kriegsreporterin sind unheimlich gut geschrieben, fühlen sich dadurch viel zu kurz an und hätten für meinen Geschmack eine größere Rolle im gesamten Roman spielen dürfen.

    Fazit:
    Insgesamt bietet dieses Buch einen guten Einstieg in das Schaffen Lee Millers und dient damit als guter Einstieg wenn man sich näher mit den Künstlern der surrealen Fotografie beschäftigen möchte, mehr aber auch nicht.
    Kartoffeln kreativ

    Kartoffeln kreativ (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.01.2020

    Wirklich kreativ

    Da hält der Titel wirklich was er verspricht!

    Kartoffeln waren für mich bisher immer die typische Beilage oder die sättigende Zutat. Wie vielfältig und kreativ sie aber auch in den verschiedenen Kulturen beim Kochen und Backen eingesetzt werden können hat mich dann aber doch überrascht.

    Das Buch präsentiert einem viele verschiedene Varianten: Kartoffeln als Zutat in Pfannen- oder One Pot-Gerichten; Kartoffeln in diversen Kloßvarianten oder als kreativ gestaltete Beilage. Sogar süße Alternativen hält das Buch parat und natürlich die obligatorischen Salatvarianten (die für mich als Thüringer unabdingbar zum Braten dazu gehören).

    Die Rezepte sind meist recht einfach aufgebaut und vom Zeitaufwand her auch für die Feierabendküche geeignet. Natürlich enthält das Buch auch zeitintensivere Rezepte, die aber trotz allem in der Durchführung gut händelbar sind.

    Was mir besonders gefallen hat, sind die internationalen Gerichte. Besonders angetan haben es mir die Runzelkartoffeln mit Mojo verde: leicht zuzubereiten und superlecker!

    Alles in allem ist das Kochbuch eine runde Sache, auch wenn es keiner großen Kochkunst bedarf.
    Die Ewigkeit in einem Glas

    Die Ewigkeit in einem Glas (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.01.2020

    Jess Kidd gewohnt stark

    Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine Ausnahme.

    Bridie Devine nutzt ihre außergewöhnliche Beobachtungsgabe, um sich als Privatdetktivin besonders schwerer Fälle anzunehmen. Ihr neuester Fall, in dem es um ein verschwundenes Mädchen mit besonderen Eigenschaften geht, stellt sie nicht nur vor erhebliche Herausforderungen, sondern scheint sie auch in ihre Vergangenheit zu führen.

    Die Geschichte spielt im viktorianischen England und zeichnet ein vielschichtiges und zugleich sehr düsteres Gesellschaftsbild, dessen Unterschicht bevölkert ist von skurrilen, verschrobenen Figuren, von denen mich nicht zuletzt der Geist des verstorbenen Boxers Ruby begeistert hat.

    Der Fall überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen und war für mich, nicht zuletzt dank der mysteriösen Elemente, bis zum Schluss nicht durchschaubar. Der Schreibstil fesselt einen ebenso wie die Figuren, von denen mich Bridie am meisten beeindruckt hat. Als alleinstehende Frau zu dieser Zeit beweist sie ein ungeheures Maß an Stärke und Integrität, und lässt sich dabei von keinem Mann etwas sagen.

    Fazit:
    Das ganze Buch wirkt auf mich, als hätte Tim Burton eine Sherlock Holmes-Geschichte inszeniert und gerade dieser Stil macht beim Lesen so richtig viel Spaß.
    1 Brot - 50 Aufstriche

    Marco Seifried
    1 Brot - 50 Aufstriche (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    19.01.2020

    Vielfältig

    Wenn man eines diesem Kochbuch zugute halten muss, dann ist es wohl die Vielfältigkeit der enthaltenen Rezepte!

    Von Aufstrichen mit Fleisch, Wurst oder Fisch über vegetarische Varianten bis zum süßen Glück ist eigentlich für jeden etwas dabei. Die Rezepte sind angenehm übersichtlich gestaltet und schön bebildert, wie man es von GU eben gewohnt ist.

    "Auch die Frage nach den Inhaltsstoffen erübrigt sich: Gesunde Nüsse, Frischkäse, Hülsenfrüchte und jede Menge Gemüse, das sich schnell cremig pürieren lässt, bilden die frische Grundlage für eine Riesenvielfalt an Aufstrichen, die den Griff ins Supermarktregal überflüssig machen."

    Das kann ich leider nur zu gewissen Teilen unterschreiben. Ja, die Rezepte bestehen hauptsächlich aus "gesunden" oder zumindest frischen Zutaten, werden dann aber durch Komponenten wie Dosenthunfisch oder Mayonaise aufgepeppt. Keine Frage, die feetigen Aufstriche sind lecker und sehen auch ansprechend aus, aber für Menschen, die auf ihre Ernährung achten wollen, sollten sie nicht jeden Tag auf den Tisch kommen.

    Auch die ausgewählten Zutaten sind größtenteils gut zu bekommen im Supermarkt, es werden aber manchmal auch ausgefallenere Dinge verwendet, die man nicht immer und überall bekommt.

    "Mit dem GU-KüchenRatgeber 1 Brot – 50 Aufstriche liegt endlich nicht mehr der immer gleiche Wurst-Scheibenkäse-Belag auf der Stulle, sondern mit Sicherheit etwas, das pur ist, gesund, abwechslungsreich – und sich ganz schnell selber mixen lässt."

    Auch die schnelle Zubereitung kann ich nicht so ganz bestätigen. Ja, der Aufwand lohnt sich. Aber (zumindest bei den Auftrichen, die ich bis jetzt probiert habe) war der Genuss mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden.

    Dafür hat man dann auf jeden Fall länger etwas davon. Die Rezepte ergeben großzügige Mengen, die locker für eine vierköpfige Familie reichen. Im Kühlschrank haben sie sich aber auch gut gehalten, sodass ich mehrere Tage in Folge davon essen konnte.

    Fazit:
    Insgesamt bietet das Kochbuch schöne Inspirationen und zumindest einige Rezepte werde ich in mein Repertoire aufnehmen. Spätestens zur nächsten Grillpartie kommt es dann wieder zum Einsatz. Allerdings wird es schwierig, diese in meine täglich Morgenroutine einzubinden, wenn ich nicht schon am Abend vorher vorkochen möchte.
    Die Spiegelreisende Band 3 - Das Gedächtnis von Babel

    Christelle Dabos
    Die Spiegelreisende Band 3 - Das Gedächtnis von Babel (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.01.2020

    Mit jedem Band gesteigert

    Zu Ophelia zurückzukehen fühlt sich langsam wie heimkehren an, auch wenn jeder Band eine vollkommen eigenständige Geschichte sein könnte.

    Nachdem ihr Mann Thorn am Ende des letzten Bandes aus dem Gefängnis fliehen musste, macht sich Ophelia nun auf die Suche nach ihm. Dabei landet sie in Babel, der Arche die sich dem Erhalt allen Wissens widmet. Aber auch hier ist nicht alles wie es scheint und schon bald befindet sich Ophelia wieder in einem großen Abenteuer.

    Die Reihe rund um die Spiegelreisende Ophelia mausert sich für mich immer mehr zu einer wirklichen Herzensreihe. Mit jedem weiteren Band taucht man tiefer in die komplexe Welt der Archen ein, die einen kaum mehr loslässt.

    Die Figuren sind wirklich facettenreich gezeichnet, selbst die Nebenfiguren haben ihre Ecken und Kanten und wirken damit kein bisschen schablonenhaft.

    Am schönsten aber ist die zarte Liebesgeschichte zwischen Thorn und Ophelia, die mit jedem Band immer mehr wächst, ohne dabei zu sehr in den Vordergrund zu treten.

    Ich kann den Abschlussband uf jeden Fall kaum noch erwarten!
    Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht

    Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    19.01.2020

    Ende einer Ära

    Wie sehr habe ich Katie MacAlisters Geschichten von Anfang an geliebt. Sie sprühten vor Witz, wurden nie langweilig und hatten immer sehr liebenswerte Haupt- und auch Nebenfiguren.

    Doch bei ihrer neuen Reihe rund um die Dragon Hunter habe ich ganz stark das Gefühl, dass die Luft raus ist und ihr die Ideen ausgehen.

    Der zweite Band der Reihe um Thaisa und Archer, in der es um ein verschollenes Medaillon geht, bestätigt das nur wieder.

    Allein die Handlung des Buches zusammenzufassen ist überflüssig, weil sie scheinbar nebensächlich ist. Die ganze Erzählung ist sprunghaft und enthält Logiklöcher ohne Ende. Und sobald die beiden sich näher gekommen sind, wird sie auch scheinbar vollkommen unwichtig.

    Das ganze wirkt irgendwie lustlos, obwohl man zugeben muss, dass es immer noch besser zu lesen ist als der erste Band. Trotz allem fühlt es sich nicht wie ein vollwertiges Buch an, sondern eher wie eine in die Länge gezogene Novelle, die die Autorin nur geschrieben hat, weil ihr Verlag mal wieder was Neues verlangt hat.

    Fazit:
    So schön wie die Geschichten um die verschiedenen Drachenclans immer waren und so gerne ich immer wieder ins Au dela zurückgekehrt bin, so habe ich doch das Gefühl, dass es für Miss MacAlister Zeit wird, Abschied zu nehmen und sich neuen Geschichten zuzuwenden.
    Missing Boy

    Candice Fox
    Missing Boy (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.12.2019

    Überzeugend bis zum Schluss

    Mit Ted und Amanda hat Candice Fox zwei wirklich ungewöhnliche, ausgefallene Ermittler geschaffen, die man sofort ins Herz schließt.

    Auch in ihrem dritten Fall, bei dem sie das Verschwinden des kleinen Richies aus einem geschlossenen Hotelzimmer untersuchen, stellen sich ihnen mal wieder die größten Schwieirgkeiten in den Weg.

    Nicht zuletzt hat vor allem Conkaffey auch weiterhin mit den Verdächtigungen der Polizei zu kämpfen und auch Amanda ist einigen ein Dorn im Auge.

    Diese Trilogie begeistert mich immer wieder durch ihre Originalität und ihren Witz. Dabei kommt aber auch die emotionale Tiefe der Charaktere nicht zu kurz. Besonders die Gefühlswelt von Ted wird eingehend beleuchtet, sodass man mit ihm mitfiebern und -leiden kann.

    Alles in allem hat Frau Fox wieder ein actiongeladenes Paket geschnürt, das mich von Anfang bis Ende entertaint hat.
    Green, S: Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant

    Green, S: Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    19.12.2019

    Überraschend erwachsen

    Um ehrlich zu sein, habe ich mir von diesem Buch nicht mehr erhofft als ein wenig unterhaltsame, leichte Lektüre: eben eine typische Jugendbuch-Fantasy mit einer herzerwärmenden Liebesgeschichte und einem nicht zu komplizierten Plot.

    Auch wenn meine Hoffnungen nicht gänzlich enttäuscht wurden, so konnte mich doch die Geschichte um fünf ganz unterschiedliche, zumeist noch recht junge Menschen, die das Schicksal mehrerer Königreiche bestimmen, in einigen Zügen mit fast erwachsenen Winkelzügen und Tiefgang überraschen.

    Zwar handeln und wirken einige der Figuren vorhersehbar naiv und ihrem jugendlichen Alter entsprechend, besonders Catherine konnte mich jedoch mit ihrer Stärke überzeugen.
    March und Edyon hingegen kann ich (zumindest nach diesem ersten Band) nicht gerade zu meinen Lieblingen zählen; beide wirken einfach unglaublich naiv und leichtgläubig, ebenso wie charkterschwach, sodass ich angesichts ihrer Handlungen manchmal einfach nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wollte.

    Dagegen konnte mich die Welt an sich vollkommen für sich einnehmen: nicht weil sie besonders gastlich oder verlockend wirken würde, sondern weil sie in ihrer Beschreibung einige wirklich starke Fantasy-Elemente aufweist, die ich in einem Jugendbuch einfach nicht erwartet habe. So wirkt sie zwar ziemlich hart, aber auch überzeugender als das übliche weichgespülte Brimborium.

    Insgesamt konnte mich das Buch wirklich von sich überzeugen, noch begeisterter wäre ich nur gewesen, wenn es nicht wieder der Auftakt zu einer Trilogie gewesen wäre.
    Das tödliche Wort

    Das tödliche Wort (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.12.2019

    Irene in Höchstform

    Immer wieder gerne tauche ich ein in die magische Welt der Bibliothek und erlebe Abenteuer mit Irene, Vale und Kai.

    Dieses Mal verschlägt es die drei in ein Paris Ende des 19. Jahrhunderts. Bei einem geheimen Treffen von Drachen und Elfen soll ein Friedensvertrag verhandelt werden. Bis ein Mord geschieht, den nur Vale mit Irenes Hilfe auflösen kann.

    Obwohl sich das Buch zu Beginn die Zeit nimmt, diese Welt auch für Quereinsteiger verständlich zu machen und die wichtigsten Figuren einführt, nimmt die Geschichte schnell an Fahrt auf und entwickelt sich zu einem gewohnt spannenden Plot.

    Die Dynamik zwischen den Hauptfiguren finde ich immer wieder toll, meine große Heldin ist und bleibt aber Irene. Mit ihr hat die Autorin eine wirklich starke und kluge weibliche Protagonistin geschaffen, die keinen Prinzen braucht, der ihr zu Hilfe eilt. Dabei wirkt sie keinesfalls übermächtig, sondern sehr menschlich und sympathisch.

    Eine großartige Reihe mit einer starken Heldin, für alle Bücherliebhaber geeignet.
    One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt

    One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.11.2019

    Überraschend gut

    Ich muss gestehen, dass ich mit dem Jugendbuch-Fantasy-Genre etwas auf Kriegsfuß stehe. Zu oft ist der Plot klischeehaft, die Figuren bleiben schablonenhaft und die unabwendbare Liebesgeschichte (natürlich meistens im Dreieck gesponnen) ist übertrieben süßlich. Man könnte sich jetzt fragen, warum ich diesem Buch dann überhaupt eine Chance gegeben habe und meine Zeit nicht lieber anderen Büchern gewidmet habe.
    Ich bin ein Cover-Opfer und werde von hübscher Umschlaggestaltung magisch angezogen. Und dann schaut euch diese Schönheit an und sagt mir, wie ich daran hätte vorbeigehen können!

    Überraschenderweise konnte mich dann sogar der Inhalt vollkommen überzeugen.
    Die Geschichte um Mailin, die eines Tages plötzlich in die fremde Welt von Lyaskye gezogen wird wie Alice ins Wunderland, ist spannend, bringt einen frischen Plot voller neuer Ideen mit und Figuren, mit denen man mitfiebern und mitleiden kann.

    Positiv beeindruckt bin ich vor allem Mailin, die sich trotz der überfordernden, neuen Situation nicht einschüchtern lässt. Mit ihr hat Jennifer Benkau eine wirklich starke, weibliche Hauptfigur geschaffen, die sich nicht von einem strahlenden Ritter retten lässt, sondern selbst aktiv wird, ohne dabei übermenschlich zu wirken. Natürlich hat sie auch ihre Schwächen, mit denen sie aber sehr gut umzugehen lernt.

    Und auch Lyaskye mit seinen vielen Tieren und faszinierenden Landschaften hat mich gefesselt. Ich weiß nicht, ob ich selbst jemals dort landen wollen würde (eigentlich eher nicht, wenn man das Schicksal der Mädchen "von jenseits der Zeit" bedenkt), aber einen Tag durch seine Wälder und Wiesen streifen würde mir schon gefallen.

    Der einzige Wermutstropfen, den ich an diesem Buch überhaupt finden kann: es ist, mal wieder, kein Einzelband. Man muss sich nun also bis nächstes Frühjahr gedulden, um endlich zu erfahren, wie es mit Mailin und Lyaskye weitergeht!
    Otto

    Dana von Suffrin
    Otto (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    21.11.2019

    Familie in Bruchstücken

    Wenn ein Patriarch, am Ende seines Lebens stehend, von seinen Erlebnissen erzählt, ergibt das keine glatte, runde Geschichte. Wenn dieser Mann, so wie Otto, ein jüdischer Exilant aus Siebenbürgen ist und dank der geschichtlichen Verwicklungen des letzten Jahrhunderts viel erlebt hat, hat er umso mehr zu berichten.

    Seine Erfahrungen gibt er in bruchstückhaften Annekdoten an seine Lieblingstochter Timna weiter (denn die jüngere Babi würde es eh nicht verstehen).
    So entsteht ein Roman, der einerseits einen kranken, alten Mann präsentiert, der sein Leben in Gedanken zu ordnen versucht (was nur selten gelingt) und andererseits seine nächsten Angehörigen und Vertrauten (von denen er nicht mehr besonders viele hat), die versuchen sich der Gängelei ihres Oberhauptes zu entziehen (und es doch nicht schaffen).

    Das Buch wird mit einer ganz feinen Note Humor erzählt, die Otto seltsam sympathisch wirken lässt, auch wenn er sich augenscheinlich nie darum bemüht hat und die ihn zuallererst menschlich macht.
    Wahrscheinlich kennt jeder diese Menschen und hat sie mit noch größerer Wahrscheinlichkeit auch im Familienkreis: die unsympathischen, fordernden, leicht ich-bezogenen, die die größten Erwartungen an andere stellen- und die doch die größten Lücken reißen, wenn sie eines Tages nicht mehr sind.

    Zumindest sind mir beim Lesen oft Parallelen aufgefallen. Wahrscheinlich ist mir dieses Buch deswegen so ans Herz gewachsen, hat es mir doch meinen eigenen "Otto" so unheimlich verständlicher gemacht!
    Letzte Rettung: Paris

    Letzte Rettung: Paris (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    21.11.2019

    Kleinod

    Es ist schon eine hohe Kunst, seine Hauptfiguren gleichzeitig unheimlich unsympathisch und liebevoll-schrullig wirken zu lassen, sodass sie einem nach und nach ans Herz wachsen.

    Patrick deWitt hat das mit seiner Geschichte um die bankrotte, verwitwete Frances und ihren ziellos durchs Leben streifenden erwachsenen Sohn Malcolm geschafft, die mit ihrem als Katze reinkarnierten Mann/ Vater vor dem Geldeintreiber nach Paris flüchten. Dabei begegnen ihnen viele verschiedene Menschen, die sich in ihrer Skurrilität förmlich gegenseitig versuchen zu überbieten.

    Ihm ist damit auf jeden Fall eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte gelungen, die einen perfekt vom Alltag ablenkt. Durch die etwas vage gehaltene Randgeschichte fällt die zeitliche Einordnung etwas schwer, was das ganze zu einem universellen Märchen macht. Auch wenn die moralische Quintessenz dafür zu unscheinbar ausfällt.

    Von Frances kann man für meinen Geschmack aber definitiv etwas lernen: manchmal bringt man es im Leben weiter, wenn man sich nicht ständig darüber Gedanken macht, welchen Eindruck man bei anderen hinterlässt. Lebe dein Leben, wie es dir gefällt, bereuen kann man immer noch, wenn man tot ist.
    Bis ihr sie findet

    Bis ihr sie findet (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    11.11.2019

    Spannend, aber austauschbar

    Das Buch fängt wirklich vielversprechend an:

    In einem Wald, versteckt unter einem Baum, wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Aurora, wie sie schnell identifiziert wird, war 30 Jahre zuvor während eines Campingausfluges mit ihrer Schwester und deren 5 Freunden über Nacht verschwunden und nie wieder aufgetaucht. DCI Jonah Sheens beginnt zu ermitteln und schnell engt sich der Kreis der Verdächtigen auf die 6 Freunde ein.

    Der Plot verspricht eine klassische Whodunnit-Geschichte, angesiedelt im trüben Südengland und kann dieses Versprechen auch in großen Teilen halten.

    Allerdings bleiben die Figuren leider etwas blass. Besonders die drei jungen/ später erwachsenen Männer waren für mich recht austauschbar und ich hatte über lange Strecken Probleme, ihre Namen auseinander zu halten.

    Auch habe ich das Gefühl, dass Handlungen und Entscheidungen nicht immer plausibel erklärt werden konnten. Der Plot hakt manchmal etwas und wirkt auf mich unrund.

    Auch das Ermittlerteam war in seiner Darstellung definitiv ausbaufähig, bedenkt man zudem, dass dies der Auftakt einer neuen Reihe sein soll. Die Figuren wirken ebenso blass wie die Verdächtigen, teilweise sogar etwas schablonenhaft. Zudem werden nicht genügend Hintergrundinfos geliefert, um sie in meinen Augen interessant zu machen.

    Fazit:
    Die Spannung der eigentlichen Geschichte konnte mich gut unterhalten, aber das Gesamtpaket war nicht überzeugend genug, um mich neugierig auf einen Folgeband zu machen.
    Der Untergang der Könige

    Jenn Lyons
    Der Untergang der Könige (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.11.2019

    Komplexes Epos

    Jenn Lyons ist mit "Der Untergang der Könige" eine spannende, komplexe, gut strukturierte Geschichte gelungen und somit genau das, was ich an High Fantasy so liebe.

    Die Geschichte um den jungen Dieb Khirin, der, von einem blinden Musiker und einer Bordellbesitzerin aufgezogen, keine Ahnung davon hat, wer er ist und welche Bedeutung er eigentlich für das gesamte Kaiserreich hat, besitzt alles, was ein gutes Buch zu einem kleinen Meisterwerk macht.

    Die Figuren sind komplex, haben einen differenzierten Charakter und sind in den meisten Fällen nicht die, die sie zu sein scheinen.

    Die Handlung ist wendungsreich und packend, ohne zu langweilen oder den Leser im Gegenteil zu überfordern.

    Das worldbuilding ist umwerfend: Die Welt von Quur und seinen Kolonien ist gezeichnet von Kriegen und Intrigen, das Volk glaubt an verschiedene Götter und Gottkönige. Es gibt Drachen und Elfen, Hexen und Magier und das Schicksal wird bestimmt durch magische Artefakte.

    Fazit: Es ist episch, es ist grandios- es ist "Der Untergang der Könige"!
    Tagebuch eines Buchhändlers

    Shaun Bythell
    Tagebuch eines Buchhändlers (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    11.11.2019

    Was man erwartet

    Shaun Bythell ist ein schottisches Original und hat das (Mis-)Vergnügen, das größte literarische Antiquariat Großbritanniens zu führen. Als Hommage an den Buchhandel und gleichzeitige Warnung an all jene, die sich mit dem Gedanken tragen, einen solchen zu eröffnen, zeigt dieses Tagebuch ein Jahr lang den Alltag des Antiquars und beschönigt dabei nichts.

    Man sollte sich, wenn man zu diesem Buch greift, von vornherein über eines im Klaren sein: Shaun romantisiert oder beschönigt nichts. Vielmehr hat er eine Annekdotensammlung zusammengetragen über die schlimmsten Momente seines Berufsalltags, angereichert mit dem typisch trockenen, tiefschwarzen Humor der Briten.

    Vordergründig erfährt man viel über die schrulligsten, verschrobensten Leute, die dieser Landstrich zu bieten hat. Wenn man zwischen den Zeilen liest, ist es ein Aufruf, den lokalen Buchhandel zu unterstützen, sich als Deutscher über die Buchpreisbindung zu freuen und sich allgemein intensive Gedanken über das eigene Kaufverhalten und den Umgang mit Dienstleistern zu machen.

    Dieses Buch lässt sich nicht ganz leicht lesen, es sprüht nicht vor Witz und Amüsement und weist teilweise einige Längen auf. Aber gerade das macht es doch so authentisch und echt. Und um Gottes willen, lasst euch nicht von diesem leicht kitschig-weihnachtlichen Cover täuschen. Happyends gibt es im inhabergeführten Buchhandel offensichtlich nicht allzu viele und doch lässt er sich (hoffentlich) nicht unterkriegen.
    Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company

    Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.10.2019

    Lehrreiche Unterhaltung

    Weihnachten ist so viel mehr als nur der Weihnachtsmann!

    Das findet zumindest Freda heraus, als sie ihrem plötzlich sprechenden Kater Mr. Livingstone durch eine geheime Tür folgt und sich plötzlich am Nordpol wiederfindet. Denn in der Christmas Company, geleitet vom Weihnachtsmann und seinen Delegierten, hat es einen furchtbaren Vorfall gegeben, der das Weihnachtsfest bedroht. Und so macht sich Freda gemeinsam mit einem sprechenden Kater, einem Engel und einem Wichtel auf den Weg, Weihnachten zu retten.

    Habe ich beim Anblick des Covers und Titels noch an ein knallbuntes, zuckerstangenverseuchtes, kitschiges Weihnachtsmärchen geglaubt, so wurde ich doch schnell eines besseren belehrt und in ein aufregendes Nordpol-Abenteuer gesaugt.

    Neben guter Unterhaltung und einem spannenden Plot liefert dieses Märchen vor allem unheimlich viele Informationen über althergebrachte Figuren rund um Weihnachtstraditionen auf der ganzen Welt, angefangen bei Krampussen und Julenissen bis zu Befana und den Weihnachtstrollen aus Island. Dadurch wirkt das Buch nicht so quietschbunt-vergnügt, sondern bekommt einen leicht düsteren Touch, der der Geschichte aber nicht schadet.

    Insgesamt hätten die Figuren noch besser in die Geschichte eingebunden werden dürfen, dafür entschädigt das Glossar am Ende des Buches aber, in dem alle Traditionen noch einmal erklärt werden.

    Das einzige, was mich tatsächlich ein wenig gestört hat, dass die "Moral der Geschichte" noch etwas deutlich hätte hervorgehoben werden dürfen, gerade da das Buch sich ja an Kinder richtet.

    Die Aussage, dass es bei Weihnachten eben nicht nur um den Konsum und die Geschenke geht, sondern eben auch um Traditionen und daas Beisammensitzen mit der Familie, geht doch etwas unter und wird mehr oder weniger nur in Nebensätzen abgehandelt.

    Aber alles in allem ist es eine wundervolle Geschichte geworden, von der ich mir auch gut noch Fortsetzungen vorstellen könnte.
    Drvenkar, Z: Licht und Schatten

    Drvenkar, Z: Licht und Schatten (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.10.2019

    Fantastisches Märchen

    "Licht und Schatten" ist mein erstes Buch von Zoran Drvenkar, aber wenn seine Bücher alle so außergewöhnlich geschrieben sind, wird es definitiv nicht mein letztes sein.

    In diesem hier erzählt er die Geschichte von Vida, einem jungen Mädchen mit der wichtigsten Bestimmung überhaupt. Sie wurde geboren um die Erde und vor allem die Menschheit vor der Dunkelheit zu retten, ein kleiner Funken Licht in einem Meer aus Finsternis.

    Nicht nur beeindruckt mich dieses Buch mit seinem zauberhaften Schreibstil. Herr Drvenkar versteht es, eine vollkommen vereinnahmende Atmosphäre aus Stille und Bedrohung zu schaffen und versetzt den Leser so direkt in seine Welt.
    "Licht und Schatten" liest sich wie ein russisches Märchen, enthält aber auch Anleihen aus verschiedenen anderen Kulturen und macht das Buch so zu einer universellen Entstehungsgeschichte. Es erinnert mich in vielen Teilen sehr an Tolkiens Herr der Ringe oder das Silmarillion, auch wenn es ohne Elfen, Zwerge, Orks und andere Fantasiegestalten auskommt. Es ist jedoch ähnlich komplex aufgebaut und erschafft eine Welt, die sich nicht vollkommen mit der unseren deckt.

    Für mich ist dieses Buch eine außergewöhnliche Geschichte, die einen (wie der Block des Wächters) in seinen Bann zieht, sobald man Blickkontakt hergestellt hat und einen nicht wieder loslässt, bis das letzte Wort verklingt.
    301 bis 325 von 448 Rezensionen
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