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    Xanaka Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 26. Mai 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 31
    336 Rezensionen
    Zeit aus Glas Ulrike Renk
    Zeit aus Glas (Buch)
    21.07.2019

    Spannend geht es weiter

    Dieses Buch ist der zweite Teil der Geschichte um die jüdische Familie Meyer aus Krefeld. Im November 1938 verändert sich für Ruth und ihre Familie alles. In der Reichsprogromnacht wird das Haus der Familie, wie auch die Geschäfte und Häuser anderer jüdischer Familien, massiv demoliert und fast alles zerstört. Das Haus ist fast unbewohnbar. Dass die Familie mit dem Leben davonkommt, haben sie nur dem Umstand zu verdanken, dass sie gerade nicht im Haus waren. Mit viel Mühen gelingt es ihnen und den Freunden, das wenige, was noch brauchbar ist, zu retten. Freunde nehmen sie bei sich auf und geben ihnen einen Wohnsitz. Fast alles was sie besaßen haben sie verloren und doch sind sie alle noch zusammen. Bereits hier macht sich die Solidarität der Juden untereinander ganz stark bemerkbar. Aber es wird für alle immer schwieriger. Die Entbehrungen und Einschränkungen treffen die Familie immer härter. Und nicht alle in der Familie können damit umgehen.

    Karl, der Vater von Ruth, hat sich bereits um Papiere für die Einreise nach Amerika bemüht. Jedoch ist ihnen allen klar, dass zum derzeitigen Stand eine Ausreise erst in ein paar Jahren möglich ist, da die Anzahl der einreisenden Juden jährlich begrenzt wurde. Karl versucht durch Schmuggeleien den restlichen Besitz ins Ausland zu schaffen, damit der Neuanfang dann später mit ein wenig Geld gesichert ist. Auch Ruth ist nicht untätig und versucht den Kontakt mit den gleichaltrigen Betroffenen aufrecht zu halten. Erschwert werden diese Aktionen durch die permanente Angst vor Verrat. Eine freie Meinungsäußerung ist nicht mehr möglich, Bespitzelungen sind an der Tagesordnung. Und obwohl alle mehr als vorsichtig sind, wird Karl dann auch noch von der Gestapo verhaftet.

    Gefallen hat mir an diesem Buch, dass es nahtlos weiterging. Es war mir, als hätte ich kaum eine Lesepause gehabt. Ulrike Renk beschreibt auch hier sehr anschaulich und mit viel Empathie, wie schlimm die Situation für alle Beteiligten war. Interessant ist auch, wie verschieden die einzelnen Protagonisten mit dieser schweren Situation umgehen können. Ruths Mutter Martha, die schon immer sehr labil war, bekommt in dieser schwierigen Zeit mehrere Nervenzusammenbrüche. Der Vater kämpft um das Überleben seiner Familie. Ruth, die mittlerweile schon 17 Jahre alt ist, geht sehr pragmatisch an die Situation. Sie ist nach ihrem Vater diejenige, die sich um alles kümmert und die Familie am meisten unterstützt. Ihr Mut und ihre Kraft zu dieser Zeit ist absolut bewundernswert.

    Gespannt bin ich bereits jetzt auf den dritten Teil und den weiteren Lebensweg von Ruth. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Sterne für dieses unterhaltsame und aussagekräftige Buch.
    London, S: Bad Billionaire London, S: Bad Billionaire (Buch)
    01.07.2019

    Gelungenes Finale

    Das ist nun bereits der dritte Teil der „New York Bachelors“. Hier geht es um die Geschichte von Annie. Sie ist, wie wir bereits in den vorangegangenen beiden Teilen erfahren durften, die Urheberin der „Bad Bachelor App“ und hat sich damit nicht nur Freunde sondern auch viele Feinde gemacht.

    Dass Annie damals, nach einer für sie traumatischen Trennung von ihrem Freund Joseph, die App entwickelt hat, war für sie eine Art Schmerzbekämpfung und Bewältigung. Erlebnisse ihrer Freundinnen und auch eigene Begegnungen halfen ihr bei der Entscheidungsfindung und führten zu dieser Entwicklung. Einen neuen Partner oder Freund hatte sie durch die App jedoch nicht gefunden. Drei Jahre später ist die App erfolgreich wie nie. Bis auf ihre Freundinnen weiß niemand, dass sie dahintersteckt. Dieser Schutz ist für sie absolut notwendig, da sie über die App auch häufig bedroht wird.

    Die Lage spitzt sich zu, als sie einen anonymen Brief mit ihrem Foto vor ihrem Laptop erhält. Jemand hat sie entdeckt und bedroht sie massiv. Zufällig taucht auch genau in dieser Phase wieder Joseph auf. Er ist sofort bereit ihr zu helfen und sie zu schützen. Er würde eigentlich auch sehr gerne wieder an ihre Beziehung anknüpfen, da er jetzt weiß, was er damals für einen Fehler gemacht hat.

    Lest selbst, wie sich alles entwickelt.

    Bei diesem Buch hat mir Annie als Protagonistin besonders gut gefallen. Ihr ist gelungen, ihr Leben nach diesem Einschnitt wieder in Griff zu bekommen. Erst die Wiederbegegnung mit Joseph und die aktive Bedrohung bringen alles wieder durcheinander. Auf der einen Sorge ist es Joseph, den sie nie aufgehört hat zu lieben. Auf der anderen Seite die Angst vor der Bedrohung.

    Interessant fand ich auch die Darstellung der anderen Charaktere. Joseph, der aus einer reichen, erfolgreichen Familie kommt, von dem selbstverständlich erwartet wird, dass er auf jeden Fall passend heiraten wird und für den der Job eines Vorstands gerade angemessen ist. Annie dagegen kommt aus einer einfachen, sehr liebevollen Familie, die nie viel Geld gehabt haben. Und so werden beim Lesen weitere Konflikte deutlich. Josephs Eltern, die im Grunde froh über die Trennung von Annie waren, weil sie ja eigentlich nicht standesgemäß war. Während Annies Eltern das Gefühl hatten, dass sie einen Sohn verloren hatten. Deutlich wird auch die Entwicklung von Joseph, der sich nun nicht mehr von seinen Eltern dominieren lassen will, der auf jeden Fall Annie zurückhaben möchte. Annie dagegen ist sich nicht so sicher, ob der Wandel von Joseph wirklich von Dauer ist.

    Der Entwicklungs- und Wandlungsprozess der Protagonisten war es dann auch, was das Buch so lesenswert machte. Mir hat es gefallen und ich kann es für die Leser dieses Genres unbedingt weiterempfehlen.
    Ginns, R: Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karac Ginns, R: Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karac (Buch)
    30.06.2019

    Bezaubernd

    Onkel Paul ist seit Tagen verschwunden. Samantha macht sich mit ihren Geschwistern Buffy und Nipper auf die Suche nach ihm. Tage später finden sie einen Brief von Paul, in dem er den Geschwistern einiges vermacht. Buffy erhält einen Scheck über 2,4 Milliarden Dollar. Nipper erhält die New York Yankees, samt Stadion. Nur Samantha ist sauer. Sie erhält einen rostigen, roten Regenschirm mit einem Schild "Hüte dich vor dem Regen".

    Wer von den Geschwistern nun den Jackpot erhalten hat und vor allem warum, lest es selbst.

    Es ist schon lange her, dass ich ein Kinderbuch gelesen habe. Nach der Leseprobe habe ich mir für dieses Buch entschieden und war begeistert. Mit viel Phantasie und Humor hat der Autor hier ein wunderbares Leseerlebnis für Kinder geschrieben. Und es gibt sogar noch mehr zu entdecken in diesem Buch. Die einzelnen Kapitel enthalten auch noch wichtige, wissenswerte Details zu realen Handlungsschauplätzen, bei denen den Kindern auf diese Weise gleich auch noch zeitgenössisches Wissen mit vermittelt wird. Ein besonderes Highlight am Ende, es gibt sogar noch mehrere Rätsel zu lösen. Hier muss man ganz schön knobeln um auf die Lösung zu kommen.

    Fazit - dieses Buch war auch für mich als Erwachsene ein besonderes und spannendes Leseerlebnis. Es ist kurzweilig und amüsant geschrieben. Auch ich habe einige wissenswerte Details erfahren, die ich so noch nicht wusste. Gefreut habe ich mich über die Ankündigung, dass es ein weiteres Buch über Samantha Spinner geben wird. Ich bin jetzt schon gespannt. Von mir gibt es für alle Kinder und lesebegeisterte Erwachsene, die sich auf für Kinderbücher interessieren, eine Empfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Die Spionin der Charité Christian Hardinghaus
    Die Spionin der Charité (Buch)
    24.06.2019

    Aufschlussreich und lesenswert

    Lange hat sie geschwiegen, doch beim 30. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler, am 20. Juli 1974 platzt Lily Kolbe der Kragen. Regelmäßig werden an die Helden dieses Tages erinnert. Jedoch an ihren Mann Fritz Kolbe und auch ihren Chef Ferdinand Sauerbruch, die zusammen mit vielen anderen Ärzten der Charité im Untergrund gegen die Nazis gekämpft hatten, erinnert sich niemand. Die acht Mitglieder des "Donnerstagsklubs" hatten sich allerdings auch nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. So beschließt Lily sich an den Journalisten Eddie Bauer von der New York Times zu wenden und die Geschichten zu offenbaren. Nach einigen Tagen kommen ihr jedoch Zweifel ob sie das richtige tut, denn sie findet in ihrem Telefonhörer eine Wanze versteckt. Auch hat sie den Verdacht, dass jemand nach ihren alten Unterlagen gesucht hat. Kann Lily dem Journalisten wirklich trauen, oder steckt noch mehr dahinter?

    Dieses Buch war wieder eines der spannenden Geschichtsbücher aus vergangenen Zeiten. Nicht nur das wir als Leser erfahren, wie Professor Sauerbruch in der Charité agierte und operierte, erfahren wir auch wie es kam, dass er sich aktiv in den Widerstand einbrachte. Das ganze Erlebte wird sehr anschaulich von Lily als unmittelbarer Beteiligter erzählt. Es ist absolut lesenswert und auch noch ungemein spannend. Die Vermischung von persönlich Erlebtem mit Fakten bringen dem Leser die Zeitgeschichte sehr nah und sind ungemein fesselnd.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und fünf verdiente Lesesterne.

    Hannah und ihre Brüder Ronald H. Balson
    Hannah und ihre Brüder (Buch)
    18.06.2019

    Berührend

    Als Ben Solomon während einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Chicago den hochangesehenen jüdischen Bürger Elliot Rosenkranz mit einer Waffe bedroht, ist die Stadt entsetzt. Der Vorwurf von Solomon lautet, dass Rosenkranz der SS-Offizier Otto Piontek ist und ihn bestohlen hat. Auf Bitte einer alten Freundin von Solomon übernehmen Liam Taggart, der Privatdetektiv und Catherine Lockhart die Rechtsanwältin die Verteidigung von Ben. Rosenkranz beschwört, dass es sich um eine Verwechslung handeln muss. Ben Solomon wiederum ist sich absolut sicher, dass es sich bei Rosenkranz um Otto Piontek handelt. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche.

    Dieses Buch beeindruckt durch die Erzählungen von Bens Kindheit und Jugend mit seiner jüdischen Familie in Polen. Besonders sympathisch sind seine Eltern, die selbstlos den kleinen Otto in die Familie aufnehmen, nachdem sein Vater arbeitslos geworden ist. Nur wenige Jahre später ist alles anders. Ottos Eltern sind zurückgekommen und haben ihrem deutschen Sohn einen guten Posten in der Wehrmacht besorgt. Anfänglich versucht Otto die Familie auch noch zu schützen, er bewahrt auch ihr Geld und ihre Wertgegenstände auf. Aber er verändert sich unter dem Einfluss, auf Hilfe können die Solomons kaum noch hoffen.

    Catherine Lockhart, die einfühlsame Anwältin, die den Fall anfänglich nur zum Gefallen übernimmt, gerät zunehmend in den Bann von Bens Erzählungen, so wie ich im Übrigen auch. Das ist es auch, was das Buch so interessant und lesenswert macht. Catherines Wandel von der erfolgsorientierten Anwältin zu einer Anwältin für Menschenrechte und Gerechtigkeit ist spannend und nachvollziehbar. Das machte sie auch so sympathisch.

    Ronald H. Balson hat in seinem Roman geschickt die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbunden und in einer sehr spannenden, einfühlsamen und tiefergreifenden Story verpackt. Die Protagonisten, die wir durch die angenehme Erzählweise nach und nach besser kennenlernen, wachsen einem schnell ans Herz und machen den Roman dadurch viel lebendiger. Der Autor schreibt schonungslos über das Schicksal der Juden und deren grausame Vernichtung. Seine Ausführungen über den Kampf um das tägliche Überleben sind heutzutage kaum noch vorstellbar. Die Aufarbeitung der Geschichte von Ben ließen mich betroffen von der Tragik seines persönlichen Schicksals zurück.

    Ich bin von diesem Buch tief beeindruckt und empfehle es unbedingt weiter.


    Nemesis Nemesis (Buch)
    17.06.2019

    Nemesis

    C.J. Townsend ist als Staatsanwältin nach Miami zurück gekehrt. In ihrem Besitz befindet sich die Namensliste der Mitglieder eines Snuffclubs. Diese Mitglieder bezahlen viel Geld dafür um bei der Folterung und Ermordung junger Mädchen dabei zu sein. Schlimmer noch, sie sind live dabei und feuern den Spielleiter zu seinen perversen Taten an. Diesem Treiben möchte sie ein Ende setzen. Gleichzeitig erfährt sie, dass erneut ein junges Mädchen verschwunden ist. Hat sie die Chance, wenigstens dieses Mädchen zu retten, bevor es zu Tode gefoltert wird?

    Ich habe die ersten Bücher der Reihe nicht gelesen. Das war aber grundsätzlich kein Problem. Die fehlenden Informationen erhielt ich in Rückblenden der Protagonistin, so dass ich über die Zusammenhänge zu früheren Fällen ganz gut informiert war.

    Ganz besonders beeindruckt hat mich C.J. als Hauptperson. Als Staatsanwältin, mit ihrer Vorgeschichte verfolgt sie ihre Ziele mit einer Konsequenz, die bewundernswert ist. Auch wenn sie dabei nicht immer mit legalen Mitteln kämpft. Der spannende Leseeindruck wurde von einigen durchaus langen Passagen, die immer mal wieder auftraten, ein wenig gedämpft. Aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass dieses Buch sehr spannend und vor allem auch dramatisch war. Hier lässt man beim Lesen das Kopfkino am besten ausgeschaltet.

    Von mir gibt es für diesen Thriller verdiente vier Lesesterne und für Liebhaber von Hardcore-Thrillern eine unbedingte Leseempfehlung.
    Das Gemälde der Tänzerin Das Gemälde der Tänzerin (Buch)
    13.06.2019

    Wunderbar erzählt

    Als Helena ihren Job verliert, weiß sie nicht mehr weiter. Sie muss doch sich und ihre Zwillinge Jolina und Jonas irgendwie ernähren. Ein wenig Hoffnung besteht jedoch. Im Schweizer Hotel Kronenberg werden gerade Zimmermädchen gesucht. Obwohl sie sich geschworen hatte, niemals wieder etwas mit der Familie Kronenberg zu tun zu haben, nimmt sie in ihrer Notsituation den Job an.

    Nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Sorge von den Kronenbergs erkannt zu werden, gewöhnt sie sich an den Job und erfährt sogar Anerkennung von den Vorgesetzten. So bekommt sie auch viel mit, von dem was um sie herum geschieht. Gespräche mit Jessica Dixon-Löwenfeld, die auf der Suche nach einem im 2. Weltkrieg gestohlenen und seitdem verschollenen Bild "Das Gemälde der Tänzerin" ihres Großvaters ist, erwecken ihr Interesse. Auch andere Familienmitglieder der Kronenbergs suchen nach diesem Gemälde. So kommen Noah Kronenberg und Helena sich näher und begeben sich gemeinsam auf Spurensuche.

    Die Suche nach dem verschollenen Bild ist aber nur ein Teil dieses wunderbaren Romans. Es geht auch um Familiengeheimnisse. Und da ist nicht nur das Geheimnis um Helena und ihre Kinder, sondern auch die Geschichte der Kronenbergs und der Familie Löwenfeld.

    Christine Jaeggi ist es ganz wunderbar gelungen, die Geschichten der Familien zu verknüpfen und anschaulich zu erzählen. Dieses durchweg fesselnde und angenehm fordernde Lesevergnügen, bei dem es mir sehr gefallen hat, dass die Auflösung der Geheimnisse erst nach und nach erfolgte, war ein echtes Leseerlebnis für mich. Mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuhoffen, klappt bei diesem Buch besonders gut. Die Auflösung der Familiengeheimnisse am Schluss ist wirklich packend geschrieben und ließ in mir ein gutes Gefühl zurück.

    Das war mein erstes Buch von Christine Jaeggi, aber ich bin mir sicher, auch in nächster Zeit alle anderen Bücher von ihr zu lesen. Mir hat einfach ihre Art und Weise der Erzählung zu gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Blauortsand Blauortsand (Buch)
    13.06.2019

    Fast wie ein Albtraum!

    Wie lebt es sich auf einer Hallig? Wo befinden die sich eigentlich? Kann man dort überhaupt leben? All das kann man erfahren, wenn man sich auf den Nordseethriller von Leonie Haubrich einlässt.

    Sie erzählt die Geschichte von Marissa. Marissa ist im besten Alter, lebt ihr Leben in Italien und kommt gut zurecht. Ihr gutes Lebensgefühl bekommt einen Riss, als sie einen Brief ihres Vaters erhält, der ihr mitteilt, dass er aufgrund einer Krebserkrankung nur noch kurze Zeit zu leben hat. Vor dreißig Jahren verließ Marissa die Hallig Hulhan nach einem für sie traumatischen Initiationsritual. Seitdem hat sie ihren Vater nicht mehr wieder gesehen.

    Der Empfang auf der Hallig ist merkwürdig. Alle sind distanziert. Dann trifft sie auf ein 12jähriges Mädchen, das große Ähnlichkeit mit ihr hat und erfährt, dass es sich um Mia, ihre Halbschwester, handelt. Als diese kurze Zeit später verschwindet, befürchtet Marissa das Schlimmste und will Mia einfach nur retten. Sie ahnt nicht, dass sie sich dabei selbst in Gefahr bringt.

    Leonie Haubrich gelingt es auch in diesem Thriller erneut mit den Ängsten der Leser zu spielen. Ihre anschaulichen Beschreibungen und die Art und Weise, wie sie uns an den Sorgen von Marissa teilhaben lässt; es ist geradezu verstörend. Ihr gelingt es die Naturgewalten in Worte zu fassen und dadurch dem Leser sehr zu veranschaulichen. Die Gedanken und Ängste von Marissa, die in mit einer Intensität beschrieben werden, waren für mich durchaus nachvollziehbar und daher auch sehr beängstigend.

    Ich habe das Buch geradezu aufgesogen und bin jetzt am Ende sogar froh, dass ich es "überstanden" habe. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Mordsherz Mordsherz (Buch)
    07.06.2019

    Erfolgreicher Start in neuer Dienststelle

    Tammo Anders und Fenna Stern haben ihre neue Dienststelle in Sankt Peter Ording noch gar nicht richtig übernommen, da werden sie bereits zu einem Leichenfund gerufen. Dem ersten Anschein nach könnte es sich bei der Toten durchaus um einen natürlichen Todesfall handeln.

    Als jedoch bekannt wird, dass Magdalene - die Tote - kurz vorher im Lotto gewonnen hatte, betrachten beide Ermittler den Todesfall mit anderen Augen. Schnell wird klar, dass der Tod durch einen allergischen Schock eingetreten ist und zu ihrem frühzeitigem und schnellen Tod geführt hat.

    Interessant ist, dass jeder im Ort von der Neumillionärin wusste. Etliche haben sich Hoffnungen hingegeben, dass sie vielleicht etwas von dem Kuchen abbekommen würden. Und dann sind da ja noch die Freundinnen, die zusammen als das Kleeblatt bekannt waren. Jede von ihnen meinte, dass Magdalene ihnen auf jeden Fall einen Wunsch erfüllen würde. Doch war das wirklich so? Je mehr sich Anders und Stern in das Leben von Magdalene vertiefen, umso klarer wird, sie hatte ganz andere Pläne!

    In jedem der Bücher von Ulrike Busch gefällt mir die Leichtigkeit der Sprache. Zusätzlich gewürzt wird das Ganze mit einer Prise feinen Humors, der auch in diesem Buch wieder gut zum Tragen kommt. Ihr gelingt es die Eigenheiten der Charaktere treffend darzustellen, so dass man beim Lesen das Gefühl bekommt, diese persönlich zu kennen. Das geht mir besonders bei den Hauptpersonen so. Da es sich bei diesem Buch bereits um den dritten Teil einer Reihe handelt, empfehle ich jedem sehr gerne, auch die Vorgänger zu lesen. Jedoch ist auch dieser Krimi in sich abgeschlossen und kann natürlich ohne die Vorgänger genossen werden. Von mir gibt es wieder eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Hinterhaus Hinterhaus (Buch)
    07.06.2019

    Toller Berlinkrimi

    Caro, die bis dato relativ unbesorgt in den Tag bei ihrem Freund Jens, dem erfolgreichen Orthopäden lebte, fällt relativ unsanft auf die Schnauze. Sie kommt nach Hause und die Wohnung ist leer. Jens ist verschwunden. Ihre eigenen Sachen liegen in wenigen Umzugskartons verteilt in der Wohnung. Wo soll sie jetzt hin? Was ist mit Jens? Wo ist er hin? Warum hat er sie nicht mitgenommen? Wovon soll sie leben und vor allem wo? Schon allein mit der Beantwortung dieser Fragen ist sie völlig überfordert. Hilfe erhält sie von Mandy aus dem Hinterhaus, die ihr für die kommenden Nächte ein Dach über dem Kopf anbietet. Von der schicken Wohnung im Vorderhaus im Prenzlauer Berg in Berlin, ist im Hinterhaus nicht viel zu merken. Caro ist entsetzt über den Zustand der Wohnung von Mandy und fragt sich, wie diese es dort überhaupt aushalten kann. Aber es kommt noch schlimmer. Bei einem Toilettenbesuch eine halbe Treppe höher, hat sie doch plötzlich einen Menschenkopf in der Hand. Plötzlich steckt sie mitten in einem Kriminalfall und stolpert von einer Merkwürdigkeit in die andere. Dabei gerät sie selbst immer mehr in Gefahr.

    Wie sich die Geschichte von Caro weiterentwickelt, das sollte schon jeder selbst lesen. Ich kann nur sagen, es lohnt sich in jedem Fall.

    Die Erlebnisse von Caro als chaotische Protagonistin haben es in sich. Die Story ist interessant, spannend und abwechslungsreich. Je tiefer Caro in die Misere rutscht, umso spannender wird der Krimi. Interessant fand ich auch die Entwicklung von Caro, die im Laufe des Krimis eine erstaunliche Wandlung nahm. Ausgesprochen gut hat mir die gut beschriebene, anschauliche Hinterhofatmosphäre im Prenzlauer Berg gefallen. Und dann das überraschende Finale, damit hätte ich nicht gerechnet, hat mir sehr gut gefallen. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Baldvinsson, K: Versprechen der Islandschwestern Baldvinsson, K: Versprechen der Islandschwestern (Buch)
    16.05.2019

    Anschauliche Familiengeschichte

    Der Familienausflug von Pia, ihrer Tochter Leonie und ihrer Großmutter Grete nach Island ist etwas Besonderes. Helga, die ältere Schwester von Grete feiert ihren 80. Geburtstag und hat eingeladen. Das Komische ist nur, dass Pia noch niemals etwas von Helga gehört hat, geschweige denn, dass sie wusste das es da eine Schwester gibt. Schon die Überfahrt nach Island ist besonders. Die Naturgewalten lassen das Schiff mächtig schaukeln und alle sind froh, als sie endlich da sind. Der Empfang durch Helga ist überaus herzlich. Aber Pia merkt schnell, dass es da ein Geheimnis um die beiden Schwestern gibt und dass es einen Grund geben muss, warum beide 60 Jahre lang keinerlei Kontakt hatten.

    In Rückblenden erfahren wir wie und warum damals nach dem Krieg, beide Schwestern nach Island gingen. Sehr interessant und anschaulich wird von den Entbehrungen und der harten Zeit, der Kälte und dem Leben auf dem Land erzählt. In der Gegenwart wird über das Leben ins Island heute berichtet und auch von den Menschen, die dort leben. In der Nähe von Helga trifft Pia auch Ragnar wieder, den sie bereits auf der Überfahrt getroffen hatte. Zu ihrer Überraschung spricht er Deutsch und ist bereit ihr sein Land zu zeigen. Er ist auch derjenige, der versucht ihre Schwierigkeiten im Umgang mit Leonie zu erklären. Er hat sehr viel mehr Verständnis für Leonie und versucht seinen Standpunkt an Pia weiterzugeben.
    Interessant fand ich das Ende - von dem ich jetzt hier nichts verraten werde. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber es hat mich auf jeden Fall gefreut.

    Diese Familiengeschichte mit dem großen Geheimnis liest sich sehr gut. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist gut gelungen und macht das Verstehen sehr viel leichter und die Geschichte anschaulicher. Allerdings hätte es mir durchaus gefallen, wenn der Konflikt zwischen Helga und Grete noch ausführlicher gewesen wäre. Sie kamen mir beide ein wenig kurz.

    Trotz allem hat mir das Buch gut gefallen. Es gibt auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    10 Stunden tot 10 Stunden tot (Buch)
    16.05.2019

    Was war denn das?

    Am Anfang hatte ich wirklich Schwierigkeiten mit diesem Buch zurechtzukommen. Es gibt so viele verschiedene Handlungsstränge. Da ist der Tod des kleinen Jungen, der offensichtlich ermordet wurde. Es gibt aber auch einen rechtsradikalen Angriff auf ein Asylbewerberdorf. Kommissar Fabian Risk, ist nach dem schlimmen Angriff auf seine eigene Familie beurlaubt. Aber auch er kämpft mit einem Problem. Sein enger Kollege soll sich das Leben genommen haben, weil er mit seiner Sexualität Probleme hatte. Risk ist der Meinung, der Selbstmord ist inszeniert, weil er schon lange gegen einen eigenen Kollegen ermittelte. Und dann ist da dieser offensichtlich gestörte Mensch, der sich seine potentiellen Opfer durch würfeln aussucht. Was hat das alles miteinander zu tun?

    Das Buch ist zu Ende und ich bin echt wütend. Was hat Stefan Ahnheim sich dabei gedacht? Oder ist er mit dem Buch nicht fertig geworden? Die vielen offenen Baustellen, in denen man ja auf Grund der vielen Seiten nun endlich drin steckte und so in etwa Ahnung hatte, sind alle offen geblieben. Ich finde bei so einem Ausgang sollte man in jedem Fall ankündigen, dass es einen weiteren Teil geben wird. Dann kann sich der Leser von vornherein darauf einstellen und wird jetzt nicht so enttäuscht, wie ich es bin. Grundsätzlich muss ich sagen, das Buch ist nicht schlecht. Aber die vielen Handlungsstrenge, die Fülle der handelnden Personen machen diesen Krimi sehr unübersichtlich und man hat beim Lesen Schwierigkeiten nicht den Faden zu verlieren. Zum ungeahnten Ende habe ich bereits weiter oben geschrieben.

    Ich kann für dieses Buch nur gut gemeinte 2,5 Sterne vergeben. Möglicherweise ist es nach dem Folgeband dann wirklich rund und man könnte es dann auch weiter empfehlen. Davon ist es im Moment aber noch weit entfernt!
    London, S: Bad Boss London, S: Bad Boss (Buch)
    16.05.2019

    Entspannend

    Das ist bereits der zweite Teil der New York Bachelors Reihe. In jedem Buch ist eine Freundin des Trios um Darcy, Remy und Annie die Hauptperson. Dadurch erfahren wir auch, wie es den beiden anderen Frauen im weiteren geht. Hauptperson in diesem Buch ist Remy. Sie ist eine ausgezeichnete Balletttänzerin, die damals durch das unglückliche Ende einer Liebesbeziehung aus Australien nach New York gekommen ist. Hier hatte sie auch Darcy und Annie kennengelernt. Einen neuen Job am Theater oder gar am Broadway hatte sie nicht ergattern können. So bringt sie Kindern in einer Ballettschule das Tanzen bei. Hier wird Wesley auf sie aufmerksam, der seine Nichte zum Unterricht begleitete. Ihm ist sofort klar, dass ist die Tänzerin, die er für sein neues einzigartiges Stück gesucht hatte. Remy ist nach einiger Überlegung bereit sich auf das Risiko dieser neuartigen Inszenierung einzulassen, aber nur unter der Bedingung, dass private Kontakte zwischen ihr und Wes unterbleiben. Beide spürten bereits bei der ersten Begegnung diese fast unnatürliche Anziehungskraft dem anderen gegenüber.

    Dass das natürlich so nicht klappt, ist fast klar. Aber zusätzlich belasten auch andere Probleme die Beziehung der Beiden. Denn auch Wes ist bei der Bad Bachelor App gelistet und droht aufgrund der vielen Beurteilungen über sein ausschweifendes Sexleben und seine Abenteuer seine Investoren für sein Broadway Stück zu verlieren.

    Wie die Story sich entwickelt und vor allem ausgeht, das sollte schon jeder selbst lesen.

    Wie bereits das vorangegangene Buch ist das keine tiefschürfende Literatur. Aber es lässt sich wirklich gut lesen, man kann beim Lesen wunderbar entspannen und geht auf jeden Fall in der Story mit. Die Charaktere sind äußerst sympathisch und man fiebert förmlich mit, in der Hoffnung, dass sich die beiden Protagonisten endlich finden.

    Von mir gibt es sehr gerne vier Lesesterne und eine Empfehlung an alle, die sich auch gern mal beim Lesen entspannen wollen.
    Blind Blind (Buch)
    29.04.2019

    Absolut überzeugend und spannend

    Nathanael ist seit seinem 11. Lebensjahr blind und hat gelernt mit seiner Blindheit zu leben und umzugehen. Hilfe erhält er dabei von seiner Hündin Alisha, die oftmals sehr eigen ist, aber letztlich fast immer auf ihr hört und ihn unterstützt.

    Ein großes Hilfsmittel bei Blinden ist die App "be my eyes" bei der Blinde per Handy mit Sehenden verbunden werden und sich quasi deren Augen leihen können, z.B. bei der Auswahl der Farbe des Hemdes. Und genau diese App ist es, die ihn mit Carole verbindet - einer netten jungen Frau, die sich sogar an ihn erinnern konnte und dass sie bereits miteinander zu tun hatten. Jedoch bricht das sehr nette Gespräch abrupt ab. Nathanael hört einen Schrei und einen Sturz und dann ist nur noch Stille. Was ist mit Carole passiert? Ist sie gestürzt? Braucht sie Hilfe? Nur kann er sie leider nicht erreichen, da über die App die Teilnehmer immer nur zufällig ausgewählt werden.

    Nathanael ist sich sicher, Carole ist etwas passiert und meldet das bei der Polizei, die ihn jedoch nicht ernst nimmt. Erst Milla, eine Journalistin - die ihn als Blinden mal interviewt hatte - scheint geneigt ihm zu glauben. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche. Parallel ist Milla aber auch noch an einer anderen Story dran. Es soll jemanden geben, der Leute bewusst mit HIV infiziert. Mittlerweile gibt es bereits mehrere Verdachtsfälle und es sieht aus, als werden es immer mehr.

    Diese beiden Kriminalfälle, die scheinbar nichts miteinander gemein haben, tragen einem durch das Buch. In sehr kurzen, angenehm zu lesenden Kapiteln werden wir von Carole, zu Nathanael, zu Milla getragen. Ein Gesamtbild kann sich lange nicht ergeben, aber genau das macht die große Spannung aus. Je weiter fortgeschritten die Story ist, umso kreisen die Gedanken im Kopf und läßt einen überlegen, was eigentlich passiert ist, wer hier der Schuldige ist?

    Christine Brand gelingt es mit ihrem Erzählstil einen wahnsinnigen Sog zu entwickeln, der einen beim Lesen förmlich mitriss. Die hohe Grundspannung des Geschehens wiederum sorgt dann dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag und sich total gefesselt und gebannt wiederfindet.

    Dieses Buch hat mich absolut überzeugt und nur zu gerne empfehle ich dieses Buch weiter. Von mir gibt es auf jeden Fall verdiente fünf Lesesterne.
    Abgeschlagen Abgeschlagen (Buch)
    28.04.2019

    Nichts für schwache Nerven

    Paul Herzfeld ist zurück. Als er den vermeintlichen Selbstmord einer älteren Dame als Mord erkennt, gibt es Ärger mit seinem Chef. Der wollte sich eigentlich vor der Presse profilieren und hatte die Anzeichen für den Mord nicht bemerkt.

    Doch es kommt noch schlimmer. Innerhalb kürzester Zeit werden im Kieler Stadtpark ein unbekleideter Mann und im Koffer eine zerstückelte Frau gefunden. Der Chef von Herzfeld Prof. Schneider möchte die Aufklärung der Todesursache und der Mordfälle unbedingt für sich verbuchen. Die Stelle des Direktors der Kieler Rechtsmedizin ist vakant und er fühlt sich geradezu berufen für diesen Posten. Herzfeld jedoch bemerkt relativ schnell Ungereimtheiten und versucht diese auf eigene Faust aufzuklären. Damit kommt er dem wahren Täter bedrohlich nah und gerät selbst in Lebensgefahr.

    Selten habe ich einen blutigeren Krimi gelesen! Aber ich muss auch sagen, trotz des vielen Blutes, dass das Buch ungemein spannend war. Dem Autor ist es gelungen, diese Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die kurzen Kapitel führten auch dazu, dass ich während des Lesens innehielt und mich fragte, was mich wohl als nächstes erwarten würde. Auch die Bedrohung , die sich zunehmend mehr aufbaute, war bei mir deutlich spürbar. Das ein oder andere Mal dachte ich bei mir, warum zieht Herzfeld nicht den ermittelnden Kommissar Tomforde hinzu. Dann wäre es vielleicht alles nicht so bedrohlich geworden. Aber es liegt vermutlich am Charakter von Herzfeld bestimmte Dinge erst einmal allein zu erledigen.

    Ich fand diese Buch absolut spannend. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Buch)
    23.04.2019

    Rache ist süß

    Faye hat alles was sie braucht um glücklich zu sein. Ihre Ehe mit Jack, um den sie alle beneiden. Beide sind das Vorzeigepaar in der schwedischen Gesellschaft, er der erfolgreiche Geschäftsmann, sie die Vorzeigefrau - die dem Mann den Rücken freihält und stärkt. Ihr Glück ist vollkommen durch Julienne. Und doch gibt es da diese Momente, in denen Jack immer weniger Zeit hat für Faye, in denen ihre Unsicherheit und Hilflosigkeit wächst. Zunehmend fühlt sie sich von Jack kleingemacht und in die Rolle der sich duckenden, gefallsüchtigen Ehefrau gedrängt. Als sie durch einen dummen Zufall den großen Betrug aufdeckt und von Jack wie eine heiße Kartoffel fallengelassen wird, schreit ihr Inneres nach Rache.

    Camilla Läckberg hat hier einen Roman geschrieben, der aus meiner Sicht die Spannung eines Krimis in sich trägt. Am Anfang erfahren wir viel von Faye, wie und warum sie so geworden ist. Auch ihre Veränderungen nach dem Kennenlernen, im Zusammenleben mit Jack werden sichtbar. Schon beim Lesen fragte ich mich, warum lässt sie sich das alles gefallen? Warum lässt sie sich von Jack in diese passive Rolle drängen? Dabei ist sie doch diejenige, die die innovativen und kreativen Ideen hat.

    In einzelnen kleinen Rückblenden erfahren wir aber auch, wie Matilda - so hieß sie früher - zu Faye geworden ist und warum. Ihre sehr enge Freundschaft mit Christ - wie Faye eine Außenseiterin - nimmt in diesem Abschnitten einen sehr breiten Raum ein und man kann verstehen, warum beide so eine enge Bindung zueinander haben.

    So richtig spannend wird es jedoch, als Faye sich nach dem Verlust von Jack und Julienne auf ihre alten Stärken besinnt. Sie ist plötzlich in der Lage das Heft wieder in die Hand zu nehmen und das Ruder herumzureißen. Die Kraft und Energie für ihre Aktionen schöpft sie aus dem Hass auf Jack, der ihr alles genommen hat. Das war dann beim Lesen auch der Moment, wo ich mich für sie und über ihren Erfolg gefreut habe.

    Am Anfang wusste ich nicht, wo mich das Buch hinführen wird. Jetzt am Ende kann ich sagen, mir hat es gefallen. Ich empfehle es zu gerne und vergebe verdiente fünf Lesesterne.
    Die Todesbotin Thomas Elbel
    Die Todesbotin (Buch)
    22.04.2019

    Rasant und spannend

    Als Nicoletta den einsamen Koffer in der Straßenbahn stehen sieht, ist es für sie der größte Glücksfall überhaupt. Auch wenn sie nicht weiß, was drin ist, der Inhalt würde ihr helfen, die nächsten Tage zu überstehen. Und wenn es ihr dann noch gelingen würde, den Koffer ungesehen in ihren Unterschlupf in einer verlassenen Kinderkrankenhaus in Weißensee zu bringen, wäre das Glück perfekt. Ihr Plan ist gut und doch wird sie von Antoniu, der das von ihr und den anderen obdachlosen Kindern erbettelte Geld immer einsammelt, bemerkt. Sein Plan den Koffer aufzubrechen, geht schief. Durch die Explosion des Koffers kommen er und auch Nicolettas Freundin ums Leben.

    Die Explosion ruft den Staatsschutz auf den Plan. Parallel dazu wurde kurz vorher ein türkischer Händler in Kreuzberg erschossen aufgefunden. Für Staatsanwaltschaft und Staatsschutz ist schnell klar, die beiden Fälle müssen zusammen hängen. Bei der Bombenexplosion in Weißensee wurden auch die menschlichen Überreste eines Asylbewerbers gefunden. Hierbei kann es sich also nur um einen islamistischen Anschlag handeln.

    Victor von Puppe, der vor einem Jahr sozusagen in die Mordkommission reingeschnuppert hatte, ist jetzt fest im Team integriert. Mit Ken, dem Deutsch-Japanischen schrägsten Kriminalkommissar, kommt er mittlerweile ganz gut zurecht. Das Verhältnis zu Begüm Duran ist immer noch ein wenig schwierig. Gemeinsam wollen sie den Fall des ermordeten türkischen Händlers aufklären. Aber der Staatsschutz hat sie bereits zurück gepfiffen.

    Aber sie entdecken noch eine weitere Spur nach Wewel, einem deutschnationalen Dorf in Mecklenburg Vorpommern. Hier versuchen sie weitere Spuren zu finden.

    Ich muss gestehen, ich kenne bereits den ersten Band von Thomas Elbel und habe die Kommissare und ihre persönliche Geschichte bereits kennen gelernt. Für mich war es, als hätte es keine Unterbrechung in der Lektüre gegeben. Aber die Thematik des Krimis hatte es in sich. Durch die vielen verschiedenen Spuren wusste ich mitunter nicht, wo die Geschichte enden wird. Aber es ist dem Autor mehrfach gelungen Überraschungseffekte, mit denen ich nicht rechnen konnte, einzubauen. Das gab dem Krimi einen zusätzlichen Spannungsschub, die Ereignisse überschlugen sich. Das war dann auch der Moment, wo ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen wollte.

    Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, er war absolut spannend. Ich empfehle ihn nur zu gerne weiter und vergebe fünf Lesesterne. Ach ja, man muss das erste Buch nicht gelesen haben, um dieses zu verstehen.
    Das Verschwinden der Stephanie Mailer Das Verschwinden der Stephanie Mailer (Buch)
    22.04.2019

    Überraschend anders

    Der Vierfach-Mordfall, der 1994 beim 1. Theaterfestival in Orphea geschieht, erschüttert die gesamte amerikanische Ostküste. Die beiden jungen Cops der State Police, Jesse Rosenberg und Derek Scott, bekommen diesen Fall zur Ermittlung. Für beide ist es die Chance sich bei der State Police einen Namen zu machen. Beiden gelingt es, nach intensiver Ermittlungsarbeit den Täter zu ermitteln.

    Zwanzig Jahre später, beim mittlerweile 20. Theaterfestival in Orphea, behauptet die junge Schriftstellerin Stephanie Mailer, dass beide Cops damals etwas übersehen haben und der wahre Täter nie gefasst wurde. Rosenberg, der eigentlich plant, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, lässt der Vorwurf keine Ruhe. Als dann auch noch kurze Zeit später Stephanie Mailer verschwindet, beginnt er an den Ermittlungsergebnissen von damals zu zweifeln.

    Joel Dicker wechselt in seinem Roman immer wieder die Perspektive. Wir springen in das Jahr 1994 und erfahren, was die Protagonisten von damals berichten. Dann der Wechsel nach 2014. Zusätzlich werden wir mit Personen vertraut gemacht, die scheinbar so gar nichts mit den Ereignissen von damals zu tun hatten. Dabei lässt er den Protagnisten genauso viel Raum, wie nötig ist, um sie einzeln kennenzulernen und mehr von ihnen zu erfahren, ohne das es langweilig wird und er den Faden verliert. Dabei hat er die merkwürdigsten Individuen mit den ihren Macken aufgetrieben. Mitunter hat man beim Lesen auch das Gefühl, dass er bei seinen Figuren übertreibt. Aber das verbuche ich gerne unter schriftstellerischer Freiheit. Dabei ist es dann mitunter schwierig am Ball zu bleiben und den Überblick zu behalten.

    Aber das Buch ist auch geheimnisvoll. So nach und nach kommen einzelne Bruchstücke ans Licht. Man könnte fast meinen, jeder der Beteiligten hat eine Leiche im Keller. Durch den Perspektiv- und Personenwechsel in den mitunter kurzen Abschnitten erfährt man immer nur einzelne kleine Bruchstücke. Das treibt die Spannung zusätzlich in die Höhe und man möchte ja auch unbedingt wissen wie es weitergeht.

    Das Ende war für mich eine große Überraschung. Alles ergab einen Sinn, alle offenen Punkte wurden geschickt verknüpft. Ich war begeistert und mir hat es gefallen.

    Weil dieses Buch so anders ist, kann ich es nur empfehlen und vergebe zu gerne vier Lesesterne.
    Edvardsson, M: Lüge Edvardsson, M: Lüge (Buch)
    12.04.2019

    Wer lügt hier eigentlich?

    Es ist eine ganz normale Familie, die in Lund in Schweden lebt. Adam ist Pfarrer, Ulrika ist Rechtsanwältin und ihre Tochter Stella. Ihr Leben gerät aus den Fugen, als Stella plötzlich verhaftet und des Mordes angeklagt wird. Ihr wird vorgeworfen mit ihren 19 Jahren einen wesentliche älteren Geschäftsmann mit mehreren Messerstichen ermordet zu haben. Für die Eltern bricht eine Welt zusammen. Sie können sich nicht vorstellen, dass ihre Tochter zu so einer Tat überhaupt fähig wäre. Kannte sie diesen Mann überhaupt? Da die Staatsanwaltschaft unbeirrbar an die Schuld Stellas glaubt, versucht Adam auf eigene Faust zu ermitteln und eigene Erkenntnisse zu finden. Was er erfährt, lässt ihn kaum glauben. Kannte er seine Tochter eigentlich noch?

    Der Autor beleuchtet diesen Roman aus verschiedenen Perspektiven. Er lässt uns an den Erinnerungen und Erlebnissen von Adam teilhaben. Je mehr wir von Adam über Stella lesen, über ihre Entwicklung und ihr Erwachsen werden, umso klarer wird das Bild. Aber ist es das richtige? Auch Stella kommt zu Wort. Ihre Erzählungen sind anders. Die gemeinsamen Erlebnisse mit ihrem Vater erhalten einen anderen Blickwinkel und lassen uns während des Lesens an vielem zweifeln. Dann kommt die Mutter zu Wort und verwirrt uns noch mehr. Nichts ist so, wie es scheint. Wer sagt hier die Wahrheit, wer lügt.

    Dieses Verwirrspiel ist es, was diesen Roman lesenswert macht. Auch wenn es in dem Roman um einen Kriminalfall geht, ist es kein Krimi. Aber für mich war es dennoch absolut lesenswert. Bis zum Schluss war ich im Unklaren über das Geschehene. Das war es auch, was das Buch so lesenswert machte. Diese unterschwellige Spannung, die sich durch das gesamte Buch zieht und einen nicht mehr los lässt. Mir hat es gefallen und ich kann es nur empfehlen, weil es so anders ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Was uns erinnern lässt Kati Naumann
    Was uns erinnern lässt (Buch)
    12.04.2019

    Interessante und spannende Zeitgeschichte

    Milla ist immer auf der Suche nach „Lost Places“. Sie ist wie viele andere unterwegs und postet ihre Erfolge im Internet um ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen. Als sie im Thüringer Wald unterwegs ist, glaubt sie nicht, dass sie an diesem Tag noch erfolgreich sein wird. Dann bemerkt sie plötzlich im Wald Pflastersteine, einen Weg der fast zugewachsen ist. Und es kommt noch besser. Plötzlich bemerkt sie, dass der Untergrund auf dem sie steht, anders ist. Sie entdeckt eine verschlossene Holzluke und in dem darunter liegenden Raum einen Keller. Dieser Keller ist komplett eingerichtet, so dass sie heraus bekommt, dass es sich um den Keller des Hotels Waldeshöh handelt. Sie entdeckt auch noch alte Schulhefte von Andreas und Christine Dressel. Das alles weckt ihre Neugier. Plötzlich möchte sie auch gar nicht mehr ihre Entdeckung im Internet veröffentlichen. Im Gegenteil, sie möchte die Dressels finden, um zu erfahren, was damals geschehen ist. Daraus entwickelt sich eine Geschichte, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Milla findet die Dressels und taucht mit ihren tief in die Vergangenheit.

    Kati Naumann hat mit ihrem Roman über ein Thema geschrieben, über die die wenigsten etwas wussten. Sicher die Sperrgebiete waren mir bekannt und auch, dass sie nur mit Passierscheinen betreten werden durften. Aber das es auch Zwangsumsiedlungen gab, das war mir neu.

    Die Autorin hat hier mit viel Liebe eine fiktive Familiengeschichte mit einem authentischen historischen Hintergrund geschrieben. Besonders berührt hat mich, dass die Familie bis zum Schluss gedacht hat, dass sie ihr Hotel doch noch einmal irgendwann eröffnen können. Sie haben sich nicht unterkriegen lassen und versucht aus dieser Situation das Beste zu machen. Erst mit der Zwangsumsiedlung ist in der Familie etwas zerbrochen und sie haben aufgegeben. Toll, dass es da die Heldin Milla gab, die den Anstoß gab, jetzt nach so vielen Jahren sich wieder zusammenzufinden.

    Ich fand das Buch sehr fesselnd geschrieben. Das ist ein Buch, dass ich lange in Erinnerung behalten werde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Tote Asche Patricia Walter
    Tote Asche (Buch)
    02.04.2019

    Spannender Psychothriller

    Kira hat den viel zu frühen Tod ihrer Mutter immer noch nicht überwunden. Auch der damalige Unfalltod ihres Vaters steckt noch tief in ihrem Unterbewusstsein. Umso erschreckender ist es für Kira, als sie nach einem für sie schlimmen Tag nach Hause kommt und auf dem Tisch die Urne ihrer Mutter aufgestellt vorfindet. Der daneben liegende Zettel verwirrt und verunsichert sie noch viel mehr. „Sie war nicht deine Mutter. Und du verdienst es nicht zu leben!“

    Ihre fast natürliche Reaktion zum Friedhof zu fahren um das Grab ihrer Mutter zu kontrollieren, endet für sie in einem persönlichen Trauma. Sie entdeckt dort ein frisch ausgehobenes Grab mit ihrem Namen und dem Datum ihres Todes in fünf Tagen. Nach dem ersten Schock, folgt bereits der nächste. Als die Polizei eintrifft ist alles verschwunden, sowohl auf dem Friedhof, als auch die Urne in ihrer Wohnung. Und damit beginnt ihr persönlicher Albtraum. Da sie in ihrer frühesten Jugend bereits, bedingt durch den Unfalltod ihres Vaters, an einer Psychose erkrankt war, ist ihre logische Schlussfolgerung, dass sie wohl einen erneuten Krankheitsschub haben muss. Sie muss klären, was die Aussage, dass ihre Mutter nicht ihre Mutter ist, klären.

    So begibt sie sich auf eine Spurensuche, nicht ahnend welche Ereignisse sie damit in Gang setzt.

    Patricia Walter lässt uns sehr intensiv an dem persönlichen Albtraum von Kira teilhaben. Ihre Ängste erneut erkrankt zu sein und ihre Selbstzweifel werden sehr intensiv durch das Buch getragen. Auf der anderen Seite sind da diese Geschehnisse, die sich nicht erklären lassen. Es gab so manche Situation, da hätte ich gerne Kira, ob ihrer Naivität geschüttelt. Aber wer ihr das nun antut und warum, oder ob sie sich das alles nur einbildet, ist in einer spannenden Story verpackt. Der Autorin ist es gelungen die Spannung, die sich beim Lesen aufbaut zu halten und weiter zu steigern. Es gab einzelne Abschnitte, die ließen mich durch das Buch fliegen. Zwischendurch gab es aber auch diese Momente, gerade in den Momenten der Selbstzweifel von Kira, wo es mir mitunter zu viel des Ganzen war. Das tat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe vier Lesesterne.
    Steen, J: Schrei der Füchsin Steen, J: Schrei der Füchsin (Buch)
    30.03.2019

    Gänsehaut pur

    „Mord. Wie sich das anhörte. Sie hatte einem Kind das Leben gestattet, also hatte sie auch das Recht, es ihm zu nehmen.“

    Runa und Stella sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Nicht nur äußerlich, auch vom Alter her- sie sind 12 Jahre auseinander- selbst ihr Lebensstil ist anders. Runa ist eher der kaputte Typ, sie hat zu tun um mit ihrem Leben zurecht zu kommen. Erschwert wird das ganze noch von ihrem alkoholsüchtigem Ehemann Damian, der sie im Rausch auch schon mal ordentlich verprügelt.

    Stella dagegen hat das perfekte Leben. Sie ist mit einem Anwalt verheiratet, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Komplettiert wird das Glück von Finn, dem Sohn um den sich Stella liebevoll kümmert. Einziger Wehmutstropfen ist Finns Gesundheit ist nicht die Beste. Er war schon so oft in der Klinik und niemand findet die Ursache für sein Leiden.

    Das Drama nimmt seinen Lauf, als Runa auf der Flucht vor Damian bei Stella auftaucht und um Hilfe bittet. Sie will jetzt endlich reinen Tisch machen. Und es gibt da noch dieses Geheimnis um Stella, das sie ihr unbedingt offenbaren will. Als sie sich ihrem Schwager anvertraut, mag er es kaum glauben.

    Als ich dieses Buch begann, habe ich nicht mit dieser Entwicklung und Dramatik gerechnet. Die Autorin erzählt hier eine Story die man kaum glauben mag. Und doch könnte ich mir vorstellen, das so etwas bereits passiert ist.

    Runa, die Hauptperson, finde ich in ihrer Zerrissenheit sehr gut dargestellt. Ihr täglicher Kampf ums überleben, ihre Ängste und Traumata, sowie ihr persönlicher Kampf dagegen um dem Ganzen zu entrinnen. Die Autorin hat die Emotionen so authentisch beschrieben, dass man viele Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen kann. Gerade am Anfang ist man geneigt, Runa zu schütteln, damit sie endlich ihr Leben in die Hand nimmt und ich war erleichtert, als sie es dann endlich wagte.

    Stella ist die zierliche und unnahbare Schwester, die mit ihrer verrückten Schwester Runa auf keinen Fall etwas zu tun haben möchte. Es ist gut, das niemand weiß, dass das ihre Schwester ist. Sie entspricht in keinster Weise dem Bild von einer perfekten Familie.

    Das was dann in sehr emotionaler Art und Weise vor mir entstand, damit habe ich niemals gerechnet. Während des Lesens musste ich fassungslos und sprachlos Pausen machen, um die Bilder, die da in meinem Kopf entstanden, zu verarbeiten. Letztlich hoffte ich dann nur noch auf einen guten Ausgang der Geschichte. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Schatten der Toten Schatten der Toten (Buch)
    30.03.2019

    Gelungene Fortsetzung

    Als ihr Chef Dombrowski sie um Hilfe bittet, ahnt Judith Keppler nicht was auf sie zukommt. Ein schwerer Herzinfarkt bringt ihn auf die Intensivstation. Zuvor gibt er Judith die Schlüssel und vertraut ihr seine Firma an. So hatte sie sich das nicht vorgestellt, aber es führt dazu über ihr eigenes Leben nachzudenken.

    Ein Treffen mit Quirin Kayserley zwingt sie zusätzlich dazu. Er hat ein Buch über die damals schiefgegangene „Sassnitz-Operation“ geschrieben, bei der ihre Mutter erschossen wurde und sie infolgedessen ins Kinderheim kam. Er hätte Judith gern als Zeitzeugin an seiner Seite. Aber auch andere Geheimdienstler sowohl aus Ost, wie auch aus West sind an den möglicherweise neuen Erkenntnissen interessiert. Denn es gibt ja noch Bastide Larcan, der damals als Richard Lindner, der Vater von Judith, eine wichtige Rolle bei den Ereignissen spielte und der immer noch versteckt im Untergrund lebt.

    Als dann auch noch Eva Kellermann, die bei der damaligen Spionageaffäre ohne es zu ahnen, eine der Hauptrollen spielte, an den Folgen ihrer Krankheit stirbt, setzt ihr Tod Ereignisse in Gang mit denen man nie gerechnet hätte.
    Elisabeth Herrmann hat mit diesem Buch versucht, die Geschichte von Judith Keppler, die ich bereits in den vorangegangenen Büchern verfolgen konnte, zu beenden. Ich schreibe bewusst, versucht, denn möglicherweise hat sie sich ein Hintertürchen offen gelassen.

    Erst einmal, wer dieses Buch lesen möchte, dem empfehle ich die vorangegangenen Bücher zu lesen. Sicher das Buch einzeln funktioniert auch, aber für den Überblick über das große und ganze der Geschichte macht es einfach mehr Sinn. Der Autorin ist hier wieder ein Spionagethriller vom Feinsten gelungen.

    Beim Lesen hat man das Gefühl, jeder der Hauptakteure misstraut jedem. Alle verfolgen ihr eigenes Ziel. Nur leider spielen nicht alle mit den gleichen Regeln. Dadurch entsteht eine Spannung, die kaum auszuhalten ist. Miträtseln macht hier keinen Sinn, es passieren sowieso ständig Dinge mit denen ich als Leser nie gerechnet hätte. Interessant fand ich auch die verschiedenen Schauplätze.

    Frau Hermann hat hier, zumindest für den Berliner Teil kann ich sprechen, gründlich recherchiert. Ich gehe mal davon aus, wenn wir uns nach Odessa begeben würden, wäre es ebenso. Das ist ein Buch, was ich auf jeden Fall noch einmal lesen werde, denn es war einfach unwahrscheinlich spannend. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Die Tote im Dünenhaus Die Tote im Dünenhaus (Buch)
    10.03.2019

    Wieder einmal absolut lesenswert!

    Okko, der Bruder von Kriminalkommissar Kuno Knudsen, hat doch noch die Kurve in ein anständiges Leben gekriegt und den Absprung geschafft. Als Jugendbetreuer soll er zusammen mit einem Professor Umweltseminare auf Amrum geben. Was für ein Aufstieg! Aber dann das… Beim Betreten der Bildungsstätte, das Dünenhaus, stolpert er doch im wahrsten Sinne des Wortes über die Leiche einer jungen Frau.

    Kuno Knudsen und sein Kollege Arne Zander stürzen sich in die Ermittlungen. Beide haben berechtigte Sorgen, dass dieser Fall den Aufstieg von Okko stark behindern könnte. Doch wer ist die Tote? Warum wurde sie ausgerechnet im Dünenhaus umgebracht?

    Auf der Suche nach Motiven stoßen sie auf immer mehr Verdächtige.

    Ulrike Busch hat hier mit viel Liebe ihre Reihe der Kripo Wattenmeer um ein weiteres Buch bereichert. Alle Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen. Es macht aber sehr viel mehr Spaß, wenn man die Beteiligten von Anfang an kennenlernt und ihre Weiterentwicklung verfolgen kann.

    Auch in diesem Buch sind es die kleinen Begebenheiten neben der Haupthandlung, die einem das Lächeln ins Gesicht zaubern. Nicht nur, dass die beiden Kommissare plötzlich ihr Herz verloren haben, auch FF – der rasende Reporter – ist auf Freiersfüßen unterwegs. Aber ob die Auserwählte bereit ist, sich auf ihn einzulassen, ist noch fraglich. Möglicherweise hatte auch sie ein Motiv sich in diesem Kriminalfall einzumischen.

    Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, auch in diesem Buch nicht nur den Kriminalfall in den Vordergrund zu stellen. Auch das Drumherum, das Privatleben der Protagonisten, kommt in diesem Fall wieder nicht zu kurz. Und das ist es auch, was die Bücher von Ulrike Busch so lesenswert macht. Die kleinen Alltagsgeschichten, die unverhofft durch einen Mordfall durcheinandergeraten und alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.

    Von mir gibt es für dieses Buch, wie für im Übrigen für alle Vorgänger, wieder verdiente fünf Lesesterne und eine Leseempfehlung an alle.

    Allee unserer Träume Allee unserer Träume (Buch)
    07.03.2019

    Absolut interessant

    Schon die Inhaltsangabe dieses Buches war für mich äußerst vielversprechend. Ein Buch über die Erbauer der damaligen Stalinallee in Ostberlin. Wobei, es geht hier weniger um die Erbauer sondern eher um die Architekten, die das ganze entwickelt und auch umgesetzt haben. Das ganze wird in einer Familiengeschichte verpackt.

    Ilse Schellhaase ist nach der Scheidung der Eltern immer froh, wenn sie bei ihrem Vater sein kann. Gerne schaut sie ihm bei der Entwicklung seiner Häuser zu und träumt mit ihm gemeinsam von den Häusern von Brügge, dei so hoch sind, dass die fast die Wolken kitzeln können. Für sie ist ganz klar, später wird auch sie eine Architektin werden und genau diese Häuser bauen. Doch leider kam erst einmal der Krieg dazwischen.

    Jahre später nimmt Ilse am Wettbewerb der Architekturbüros zur Erbauung der ersten sozialistischen Prachtstraße in Ostberlin teil und kann mit einer List ihre Pläne vorstellen. Jedoch bei diesem Wettbewerb trifft sie auf ihren Schwager, dem sie ihr Geheimnis anvertrauen muss, um nicht als Betrügerin entlarft und möglicherweise verhaftet zu werden.

    Es ist klar, in diesem Roman ist alles enthalten. Nicht nur die Familiengeschichte, auch Geheimisse die gelüftet werden müssen und ein Stück Zeitgeschichte, über eine Straße, die heute immer noch existiert.

    Mir hat die Entwicklung von Ilse gut gefallen. Ihr ist es gelungen in der Männerdomäne Fuß zu fassen und ihre Pläne, wenn auch nicht immer wie gewünscht, durchzusetzen. Vieles von dem, was geschrieben war, konnte ich gut nachvollziehen und sehe jetzt die Karl-Marx-Allee - so heißt sie heute - mit ganz anderen Augen. Gerade was die architektonischen Besonderheiten ausmacht, die Individualität der einzelnen Blöcke, jetzt ist mir alles klar.

    Zum Ende hin fand ich die Visionen von Ilse und ihrer Tochter ein wenig weit hergeholt. Das hat mir nicht so gefallen.

    Von mir gibt es aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    176 bis 200 von 336 Rezensionen
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