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    Tarika

    Aktiv seit: 15. Februar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 17
    28 Rezensionen
    Wolfsküsse Elli H. Radinger
    Wolfsküsse (Buch)
    17.10.2018

    Faszination Wolf

    „In dieser Zeit habe ich viel von den Wölfen und ihrem Sozialverhalten gelernt. Heute glaube ich, dass ich durch ihr Beispiel ein besserer Mensch geworden bin, weil ich ihr Vorbild von Familie, Fürsorge und Loyalität immer wieder aufs Neue versuche in mein eigenes Leben zu integrieren.“ (aus: Elli H. Radinger, Wolfsküsse, Kapitel „Lernen gelernt“)

    In ihrer Autobiographie „Wolfsküsse“ lässt Elli Radinger den Leser Teil ihres Lebens werden. Sie berichtet davon, wie sie ihr abgesichertes Leben aufgibt um ihrem Traum zu folgen. Ein großes Wagnis, dass sich am Ende für sie allerdings ausgezahlt hat. Sie kommt Wölfen so nahe und ihr Verständnis für diese hochintelligenten und sozialen Tiere wird mehr als nur deutlich. Nach der Lektüre kann man auch nicht anders als Wölfe mit anderen Augen zu sehen.
    Elli Radinger berichtet so authentisch, dass man sich manchmal so fühlt als würde man selbst dabei sein und den Wölfen so nah. Was für viele nur ein Traum bleiben wird, kann man anhand ihrer Beschreibungen dennoch erleben. Auf ihrem Weg zur Wolfsexpertin begegnet sie zudem auch vielen bekannteren Namen der Wolfsforschung, u. a. Jim Brandenburg, aber auch viele Helfer begleiten sie. Ein gewisser Punkt an noch größerer Authentizität ergab sich für mich zudem, als ich anhand einer Beschreibung eine ehemalige Nachbarin erkannt habe, die auch später in der Danksagung namentlich erwähnt wurde.
    Viele ihrer Erlebnisse handeln im Yellowstone Nationalpark, in denen sie seit über dreißig Jahre den Großteil des Jahres verbringt, auch wenn wir auf dem Weg dahin Zwischenstopps einlegen, u. a. im Wolf Park.
    Ihre Faszination für diese wunderbaren Tiere bringt die Naturforscherin sprachlich sehr gekonnt rüber. Es fällt nicht schwer, sich die umherstreifenden Wölfe oder auch anderen Tiere durch dichte Wälder vorzustellen. Radinger schreibt zudem keineswegs trocken, sondern sie schreibt humorvoll, persönlich und dennoch schafft sie es Fachwissen einzubringen.

    „Wenn ein Wolf sich dir neugierig nähert oder eindeutig versucht zu betteln, dann kannst du ihn anschreien und in die Hände klatschen. Hau ab, Wolf! […] Am besten sprichst du Deutsch mit ihm. Eure harte Aussprache wird ihn gleich verschrecken.“ (aus: Elli H. Radinger, Wolfsküsse, Kapitel „Mit Wölfen leben“)

    „Wolfsküsse“ lässt uns teilhaben an dem bemerkenswerten Leben von Elli Radinger und ihren Erlebnissen mit Wölfen. Mit diesen faszinierenden, wilden, unzähmbaren und loyalen Tieren, deren Sozialverhalten ein Vorbild für Familie und Fürsorge ist. Nach der Lektüre meint man, sich Wölfen vielleicht etwas näher zu fühlen und sieht in ihnen vielleicht nicht mehr die gefährlichen Tiere, dennoch darf man nicht vergessen, dass Wölfe wilde Tiere sind.
    Die Lichtstein-Saga 1: Aquilas Die Lichtstein-Saga 1: Aquilas (Buch)
    30.09.2018

    Ein vielversprechender Auftakt

    Als Liv sich plötzlich in einer fremden Welt wiederfindet, sieht sie sich mit der Wahrheit konfrontiert, dass es neben der Menschenwelt auch weitere Welten gibt. Die Schattenwelt und eine Welt zwischen dieser und der unsrigen, Interria. Die Schattenwelt bedroht Interria und damit auch die Menschenwelt. Um die Dunkelheit zu bezwingen, begibt sich Liv mit ihren neuen Gefährten auf eine Reise, deren Ausgang über das Schicksal der Menschenwelt und Interria entscheiden wird…

    „Aquilas“ bildet den Auftakt zu „Die Lichtstein-Saga“, eine neue Reihe, die der Feder von Nadine Erdmann entspringt. Ich kenne Nadine bereits durch ihre CyberWorld-Reihe, an der ich einen Narren gefressen habe. Daher war es keine Frage, auch die Lichtstein-Saga muss gelesen werden!
    Im Gegensatz zu der CyberWorld begeben wir uns hier allerdings nicht in Science-Fiction-mäßige Cyber-Abenteuer, sondern wir betreten das Reich der Fantasy.
    Der erste Band gliedert sich zunächst in zwei Teile. Während Teil 1 noch die Grundpfeiler gesetzt werden und wir viel über die Protagonisten und Interria selbst erfahren, schlägt Teil 2 so richtig zu und es wird sehr spannend.
    Die Welt, die Nadine Erdmann hier erschaffen hat, ist ausgesprochen interessant und gerade Teil 1 widmet sich dem Aufbau dieser Welt. Für das weitergehende Geständnis also einfach nur wichtig, denn auf diesem Wissen baut die Geschichte auf. Auch wenn die Beschreibungen detailreich sind, verliert sich die Autorin nicht in diesen. Man erfährt so viel, wie man für das Vorankommen der Handlung benötigt. Das gefiel mir persönlich sehr gut.
    Aber auch bei den Protagonisten bekommen wir gerade in Teil 1 viele Informationen an die Hand. Zunächst begegnen wir Liv. Ich kann es nicht genau sagen, wie es Frau Erdmann geschafft hat, aber mir war Liv vom ersten Moment einfach nur sympathisch. Vielleicht liegt das an der einfach natürlichen Art, wie Liv rüberkommt, vielleicht auch daran, dass Liv einfach wie eine ganz normale junge Frau wirkt, von der Problemen mit ihrer Familie mal abgesehen. Aber auch die anderen Cays, die Auserwählten des Engels, empfand ich als Leserin angenehme Zeitgenossen, wenn auch alle ihre kleinen oder großen Laster zu tragen haben. Überhaupt steckt Nadine sehr viel Liebe ins Detail, vor allem in zwischenmenschliche Beziehungen, was ich an ihren Geschichten immer sehr mag und es auch in diesem Buch wieder sehr gelungen ist.
    Wenn dann alle Weichen gestellt worden sind und wir grundlegendes über die Protagonisten und Interria erfahren haben, dann geht es so richtig zur Sache in Teil 2. Hier wird es unglaublich spannend und die erste Reise von Liv und ihren neuen Gefährten gestaltet sich zunächst als sehr interessant. Auch wenn ich viel mehr Gefahren vermutet habe, als unsere Protagonisten, wurde ich mit Action auf keinen Fall enttäuscht. Und man soll ja vorsichtig sein, mit dem, was man sich wünscht, denn das Ende ist so ziemlich der Hammer und absolut megaspannend. Ich würde am liebsten den nächsten Band lesen, aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.

    Der Auftaktband der vierteiligen Lichtstein-Saga hat mich begeistert. Der Weltenaufbau von Interria fasziniert, die Charaktere sind einfach nur sympathisch und die Geschichte selbst ist spannend. Ich freue mich auf jeden Fall auf die weiteren Bände.
    Meine Produktempfehlungen
    • Cyberworld 1.0: Mind Ripper Cyberworld 1.0: Mind Ripper (Buch)
    Für immer ist die längste Zeit Für immer ist die längste Zeit (Buch)
    05.09.2018

    Ergreifend, einfühlsam und witzig

    Abby ist eine hingebungsvolle Hausfrau und Mutter: Sie ist Gastgeberin von ausgezeichneten Partys, hat das Talent aufmerksame Geschenke zu überreichen und ist eine Quelle für weise Ratschläge. Sie ist der Eckpfeiler ihrer Familie… bis zu dem Tag, an dem sie von Dach der Bibliothek stürzt begeht. Ihren Ehemann Brady und ihre Tochter Eve lässt sie mit gebrochenen Herzen zurück. Sie fragen sich, wie es dazu kommen konnte, hatte Maddy doch Pläne für die nahe Zukunft. Warum ist Maddy scheinbar ohne Grund aus ihrem Leben verschwunden? Und wie können sie ohne Maddy weiter machen? Auf der Suche nach Antworten sind Brady und Eve gezwungen, sich mit beunruhigen Wahrheiten auseinanderzusetzen.
    Maddy hingegen ist noch nicht bereit, diese Welt und ihre Familie für immer zu verlassen. Aus dem Jenseits beobachtet sie ihre Familie und begibt sich auf die Suche nach dem perfekten Ersatz für sich und stößt dabei auf Rory, einer hübschen und fürsorglichen Grundschullehrerin. Doch auch sie hat ihre Last zu tragen.

    „Unser Leben ist ein Geschenk und die Konsequenz ist der Tod.“ (Kapitel 16, Madeline)

    Mit „Für immer ist die längste Zeit“ legt Abby Fabiaschi ein erstaunliches Debüt hin. Dieses an sich sehr sensible Thema, der vermeintliche Selbstmord/ das Ableben einer geliebten Person, arbeitet die Autorin gekonnt auf. Passend dazu sind die Kapitel in jeweils drei Abschnitte unterteilt, in denen jeweils einer der Protagonisten in seiner ganz eigenen Art und Weise die Handlung wiedergibt: Maddy aus dem Jenseits, die ihre Familie beobachtet und Eve und Brady im Diesseits. Davon profitiert die Geschichte stark, denn die Emotionen der drei Protagonisten werden dadurch hervorragend ausgearbeitet, und schließlich fühlt man mit jedem mit, versteht ihre Wünsche und ihr Handeln, aber auch die Wut, die Enttäuschung und die Resignation. Natürlich sind die emotionalen Aspekte des Buches nicht zu übersehen, aber die Autorin beherrscht es, immer wieder humorvolle Szenen zu bringen, sodass das Geschehen aufgelockert wird.
    Eve und Brady sind auf der Suche nach dem „Warum“. Sie suchen Gründe dafür, denn keiner kann sich vorstellen, dass es Maddy so schlecht erging, dass sie dieses Leben verlassen wollte. Die Schuldgefühle, die sie als Angehörige entwickeln, sind realitätsnah und auch der Schmerz durch den Verlust entstanden ist, wird überzeugend dargestellt. Sehr einprägsam war, dass Eve und Brady jeweils ganz eigen damit umgehen. Das überzeugte mich, denn jeder Mensch geht mit Verlusten anders um.
    Auch Maddys Rolle aus dem Jenseits fand ich sehr bemerkenswert. Als Verstorbene wirkte sie stets ein wenig pragmatisch, was ihre Schilderungen anfangs etwas nüchtern erscheinen lassen: sie will ihre letzten Angelegenheiten noch regeln, alles dafür tun, dass es einen Nachfolger für sie gibt und es ihrer Familie gut geht. Das Maddy mehr bewegt, wird dennoch im Verlauf der Geschichte deutlich.

    „Für immer ist die längste Zeit“ ein kurzweiliger, emotionaler Roman. Die Geschichte schafft es, den Leser zu berühren, und führt geschickt durch das sensible Thema über den Verlust eines geliebten Menschen. Durch gelegentlichen Humor mäßigt Abby Fabiaschi die Schwermut in der Erzählung.
    Children of Blood and Bone Tomi Adeyemi
    Children of Blood and Bone (Buch)
    24.06.2018

    Großartige Charaktere und eine fantastische Welt

    Einst war Orïsha voller Magie, doch von Hass geblendet beschloss der König von Orïsha, dass die Magie für immer aus seinem Land verschwinden solle. In der Blutnacht, der Nacht, in der die Magie versiegte, ließ der König alle Magier töten und machte viele unschuldige Kinder zu Waisen oder Halbwaisen. Auch Zélie verlor in dieser Nacht ihre Mutter.
    Viele Jahre später ergibt sich jedoch für Zélie die Chance, die Magie zurückzuholen. Die ohnehin nicht einfache erweist sich als noch schwerer, da ihre Feinde ihr auf den Fersen sind und die Rückkehr der Magie mit allen Mitteln verhindern wollen.

    Tomi Adeyemi Debütroman entführt den Leser nach Orïsha, einem Land in einem fiktionalen Afrika. In Orïsha spaltete Magie die Bevölkerung. Zum einen gibt es die Divîné, diejenigen die vor der Blutnacht gelernt hätten, die Magie zu nutzen, und die Bevölkerung ohne magische Fähigkeiten. Die Divîné, zu denen auch Zélie gehört, werden seit König Saran an der Macht ist, unterdrückt. Sie müssen mit Vorurteilen durch die nicht-magische Bevölkerung leben und ein Verstoß gegen Gesetze, die ständig geändert werden, bringt für sie harte Strafen mit sich.
    Vor allem von König Saran wird großer Hass gegen die Divîné geschürt, denn sie sind in der Lage die Magie vielleicht doch zurückzubringen. Generell zeigt sich, dass sein Hass in Angst gründet. Dieser Hass und diese Angst vor dem Andersartigen hat ihre Wurzeln, so die Autorin in Nachwort, seine Wurzeln in der Realität. Aus dem Fakt heraus, dass in den USA mehr als doppelt so viele Schwarze als Weiße von Polizisten erschossen werden, die unbewaffnet sind. Ursache ist auch hier die Furcht und Vorurteile gegenüber der schwarzen Bevölkerung. Dieser Hass und die Angst gegen das Fremde findet auch in Adeyemis Buch Einklang.

    Der Einstieg in die Welt von Orïsha war etwas gewöhnungsbedürftig, da mir zu Beginn noch einiges an Informationen zu dem Land und seiner Geschichte wurde. Zwar legt sich der Schleier des Unwissens allmählich beim Lesen, dennoch bleiben einige Fragen offen. Dennoch zeigt sich ein sehr interessantes Bild eines Königreichs.
    „Children of Blood and Bones“ wird aus drei Perspektiven erzählt, was dem Leser einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt der drei Protagonisten bietet. Zélie ist im Grunde ein einfacher Charakter, den man einfach mag. Sie ist mutig, aber oft auch leichtsinnig. Sie will stets das richtige tun egal welche Konsequenzen es gibt. Ihr zur Seite steht ihr Bruder Tzain, der seine Aufgabe darin sieht, Zélie zu beschützen. Die zweite starke weibliche Protagonistin ist Amari, die Tochter von König Saran. Wenn man Amari kennenlernt, wirkt sie zunächst schüchtern und sanftmütig, doch sie weiß, dass der Hass gegen die Divîné falsch ist und ihre eigene Meinung trifft. Ihre Entwicklung gefiel mir am besten, denn aus der schüchternen Prinzessin wird eine starke Kämpferin. Die dritte Erzählperspektive ist die des Kronprinzen Inan. Er hat gelernt, dass Magie schlecht ist und sie vernichtet gehört. Von seinem Vater lernte er, die Magie zu hassen und alles dafür zu unternehmen, damit sie nie wieder zurückkehrt. Als sich seine Wege mit Zélie kreuzen, lernt er neben der Wahrheit seines Vaters eine weitere Wahrheit kennen. Diese neuen Erkenntnisse bringen seine Gedankenwelt in wanken und man merkt sehr deutlich, wie sehr ihn Saran mit seinem anerzogenen Hass zerrüttet.
    Was ich ein wenig als unpassend empfunden habe, waren die Romanzen zwischen einigen Charakteren. Sie ging stellenweise zu schnell und passte in meinen Augen nicht so richtig, störte allerdings beim Lesen auch nicht wirklich.

    Tomi Adeyemis Debütroman „Children of Blood and Bone“ nimmt die Leser mit auf eine Reise voller Hoffnung, aber zeigt auch das Leid in Orïsha. Mit überzeugenden Charakteren, einer beeindruckenden Welt und einem Ende, das einem bis in Mark geht, wird dieser Roman vermutlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
    Robin - High in the Sky Robin - High in the Sky (Buch)
    01.06.2018

    Der beste Tag in deinem Leben?

    Die Anwältin Robin Steward und Entwicklungshelfer Sky Forrester haben beide gerade ihren zweischlechtesten Tag in ihrem Leben hinter sich. Robin flüchtet aus Schottland, Sky aus Äthiopien. Das Schicksal führt beide in San Francisco zusammen und beide lernen, dass das Leben mehr zu bieten hat und für das zu kämpfen, was einem wirklich am Herzen liegt…

    „Robin – High in the Sky“ ist ein wundervoller Liebesroman, der nicht dem 0815-Schema folgt und sich dadurch hervorhebt. Mit Robin und Sky zeichnet die Autorin Charlotte Taylor zwei stark unterschiedliche Charaktere. Robin ist stark auf ihre Karriere bedacht und sich einen Tag frei zunehmen kam für sie nie in Frage. Doch in San Francisco ändert sich das alles und Robin macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Aber auch Sky ist in seinen Meinungen ziemlich festgefahren. Auch er muss lernen, dass Vorurteile nicht (immer) zutreffen. Je weiter sich die beiden Protagonisten entwickeln, desto mehr sind sie mehr als Leser ans Herz gewachsen.
    Auch die Nebencharaktere sind ziemlich gut dargestellt und wichtig für die Handlung. Erst Skys Großmutter Rosalynd und die Verlobte von Robins Bruder Luci bringen die Geschichte erst so richtig ins Rollen. Vor allem aber mischt Rosalynd doch sehr gut mit, was doch sehr amüsant zu lesen ist.
    Aber nicht nur mit Humor und Charme bezaubert uns Charlotte Taylor, es werden auch ernstere Themen angeschnitten. Eigentlich kommen mir selbst bei traurigen Stellen beim Lesen so gut wie nie die Tränen, aber Charlotte hat es geschafft, einen Nerv bei mir zu treffen. Ja, es wird traurig, ja, es wird ernst, aber es wird auch lustige Seiten geben, fröhliche Seiten und es wird Themen geben, die einen nachdenklich zurücklassen und das nicht zu knapp. Das ist es auch, was dieses Buch aus macht. Klar, es gibt eine Liebesgeschichte. Schließlich ist es auch ein Liebesroman, aber er bietet mehr. Es ist ein Liebesroman mit Tiefe, der trotz allem gut unterhält.

    Charlotte Taylors neuer Liebesroman „Robin – High in the Sky“ bietet gute Unterhaltung mit vielen Emotionen und Tiefgang. Dadurch hebt er sich deutlich von der Masse ab und gibt dem Leser im Nachklang viel zum Nachdenken. Meine Empfehlung hat das Buch!
    Meine Produktempfehlungen
    • Müller, C: Tage zwischen Ebbe und Flut Müller, C: Tage zwischen Ebbe und Flut (Buch)
    Lyra, C: Schwestern für einen Sommer Lyra, C: Schwestern für einen Sommer (Buch)
    25.05.2018

    Schöne Sommerlektüre

    Als die Halbschwestern Cassie und Julie sich im Alter von neun Jahren kennen lernen und den Sommer im Strandhaus ihrer Großmutter verbringen, werden sie beste Freudinnen. Von nun an ist die gemeinsame verbrachte Zeit im Sommer die beste ihres Lebens. Doch eine Tragödie entzweit Cassie und Julie und die beiden ehemals besten Freundinnen sprechen 15 Jahre lang kein Wort miteinander. Als ihre Großmutter stirbt, führt ihr letzter Wunsch die beiden Schwestern wieder in das Strandhaus in den Hamptons. Die beiden sollen hier einen Monat gemeinsam verbringen. Können die beiden das, was zwischen ihnen stand, überwinden und ihre Freundschaft wiederaufleben lassen?

    Ein Roman über ein Familiendrama mit einem großen Geheimnis war für mich die perfekte Sommerlektüre, weshalb ich „Schwestern für einen Sommer“ unbedingt lesen wollte. Familiengeheimnisse und -dramen bekommt man im Debütroman von Cecilia Lyra auch genügend, weshalb ich mich wirklich gut unterhalten fühlte.
    Die Geschichte selbst wird aus der Ich-Perspektive von Cassie bzw. Julie geschildert, womit man einen ganz individuellen Eindruck sowohl von diesen beiden Charakteren bekommt und auch dem, was zur aktuellen Erzählzeit, aber auch in der Vergangenheit der beiden passiert bzw. passiert ist. Was mir aber außerdem sehr gut gefallen hat, dass die beiden Schwestern ihren ganz eigenen Stil haben, wie sie ihre Geschichte erzählen. Cassie wirkt so eher geradlinig, sehr ernst. Julie dagegen verträumt, mit Randnotizen und schweift öfters mit ihren Gedanken in ihre Märchen ab, die ein fester Bestandteil von ihr sind. Mir gefiel es sehr, dass die beiden sich doch so stark unterscheiden.
    Ansonsten gestaltet sich die Geschichte recht geradlinig, ist aber dennoch auf ihre eigene Art und Weise spannend und fesselnd. Oft kann man sich als Leser schon denken, was passiert ist oder passieren wird, da die Geschichte wenig Überraschungen parat hält. Ich fand dennoch, dass dies der Geschichte keinen Abbruch tut, da die Geschichte davon lebt. Man erlebt die Geschichte mit den Charakteren und merkt, wie sie sich im Laufe verändern bzw. sich Eingeständnisse machen und zu Einsichten kommen. Große Gefühle, Zusammenhalt und die Frage, was Familie sein sollte, sind die großen Themen dieses Romans und die schafft es Autorin Lyra gekonnt herauszuarbeiten.

    „Schwestern für einen Sommer“ ist ein wunderbarer kurzweiliger Sommerroman, bei dem Gefühle und die Frage nach „Familie“ nicht zu kurz kommen. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten, auch wenn manches vorhersehbar ist.
    Iron Flowers - Die Rebellinnen Iron Flowers - Die Rebellinnen (Buch)
    23.04.2018

    Zwei Schwestern gegen die Unterdrückung

    In einer Welt, in der Frauen keine Rechte haben, sehen sich die Schwestern Serina und Nomi zwei verschiedenen Schicksalen gegenüber: eines im Palast, das andere im Gefängnis.
    Serina wurde ihr Leben lang dahingehen unterrichtet eine Grace zu werden. Eine Frau die dem Thronfolger zuteil ist, ihm unterwürfig und das perfekte Ebenbild einer anmutigen (und unterdrückten) Frau, deren Aufgabe es ist, dem Thronfolger zu dienen. Doch als ihre jüngere rebellische Schwester Nomi dem Thronfolger begegnet, passiert etwas, womit keiner gerechnet hat.
    Beide landen in einem Leben, das keine je so wollte. Serina nimmt eine Schuld auf sich, um Nomi zu schützen. Nomi kämpft derweil damit, ihrer Rolle als Grace gerecht zu werden, um Serina helfen kann. Doch das Leben beider Schwestern ist in Gefahr…

    Als ich angefangen habe, „Iron Flowers“ zu lesen, fühlte ich mich zunächst an Selection erinnert. Vielleicht mag es auch die eine oder andere parallele geben, dennoch ist das hier eine völlige eigenständige Geschichte, die ganz eigenen Ideen und Handlungen folgt. Als kurze Zeit später Serina im Gefängnis landet, musste ich bei den Ereignissen dort unweigerlich an Panem denken. Die Kämpfe dort ums Überleben sind heftig, und dienen auch einem meiner Meinung nach perversem Publikum als Unterhaltung, aber das war es auch schon an Ähnlichkeit. Wer also will, findet die eine oder andere Parallele zu den beiden genannten Werken. Trotzdem entwickelt sich das Buch und die Charaktere in sehr eigenen Bahnen. Also man darf jetzt kein Selction in Tribute von Panem verpackt erwarten. Das ist auch gut so.
    Serina und Nomi sind als Charaktere relativ klar gezeichnet, aber durch ihre Schicksale bemerkt man auch, dass sie sich entwickeln und versuchen an ihren unterschiedlichen Aufgaben zu wachsen. Den Thronfolger Malachi und seinen Bruder Ava finde ich sehr gelungen. Zunächst hat man ein ziemlich (voreingenommenen) Bild von ihnen, aber für mich blieben die beiden Brüder bis zum Schluss recht undurchschaubar in ihren Handlungen und Absichten, was die Geschichte spannend macht. Ansonsten gibt es noch weitere Nebencharaktere über die man das nötigste erfährt, aber nicht mit unnötigen Details aufgehalten wird. Interessant fand ich hier vor allem den Wärter Val und die Grace Maris, über deren Hintergrund man viel erfährt. Das tut der Geschichte gut und gibt der Welt mehr Hintergrundwissen. Nichtsdestotrotz hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass man mit belanglosen Informationen zugeworfen wird, sondern dass sich die Handlung einem ganz klaren roten Faden folgt.
    Der Sprachstil von Tracy Banghart ist sehr angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Spannung ist im Grunde stets vorhanden, sodass ich mich beim Lesen nur immer schwer vom Text trennen konnte. Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht von Serina und Nomi geschildert und an sich nicht sehr lang. Man fliegt im Grunde nur so durch das Buch.

    Rundum ein sehr toller und spannender Jugendroman sowie ein gelungener Auftakt der Reihe. Ein wunderbarer Sprachstil und interessante Charaktere machen dieses Buch für mich zu etwas ganz Besonderem. Fans von Selection und/oder Panem könnten hier voll auf ihre Kosten kommen, auch wenn dieses Werk etwas sehr Eigenständiges bildet. Ein zweiter Teil soll im Herbst 2019 folgen, den ich sehr sicher dann auch lesen werde.
    Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie (Buch)
    10.01.2018

    Eine musikalische Liebesgeschichte

    Die Straße, in der sich Franks Musikgeschäft befindet, hat schon bessere Tage gesehen. Der Mörtel fällt von den Wänden und Jugendliche ‚verschönern‘ die Läden mit Graffiti. Aber einige dieser Läden sind seit vielen Jahren hier, einschließlich Franks Musikgeschäft, das nur Schallplatten verkauft. Er weigert sich, CDs zu verkaufen, was ihn bei den Plattenlieferanten ziemlich unpopulär macht. Aber Franks Laden ist etwas Besonderes. Er hat das Talent, genau das richtige Lied zu finden, das seine Kunden brauchen um glücklich zu werden. Er schafft es, gebrochene Herzen und Ehen zu heilen, und sein Laden ist ein beliebter Ort in der Gegend. Doch eines Tages taucht eine geheimnisvolle Frau in Grün vor seinem Laden auf und bei dieser Frau, einer Deutschen namens Ilse, versagt sein Gespür und so sehr er sich auch bemüht, er kann nicht herausfinden, welche Musik sie glücklich machen kann.

    Rachel Joyce hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich flüssig und gut lesen lässt. Sie nimmt den Leser gekonnt mit in diese kleine Straße in einem Londoner Vorort in den späten 1980er Jahren. Die Geschichte selbst ist eine Hommage an die Musik, und ich wage zu behaupten, dass jeder Musikliebhaber seine Freude an der Geschichte finden wird. Die musikalischen Referenzen sowie das Trivialwissen zu Liedtexten, Bands bzw. Komponisten sind wirklich sehr gut gelungen.
    Die Charaktere in dieser Geschichte sind manchmal etwas skurril, aber dennoch sehr liebenswert. Frank zum Beispiel spielt weder ein Instrument, noch kann er Noten lesen, aber er hört das richtige Lied für seine Kunden, genau das Lied, dass dieser Mensch braucht. Doch bei der Fremden, die vor seinem Laden ohnmächtig wird, Ilse Brauchmann, kann Frank kein Lied hören, da ist nur die Stille. Und in dem Moment weiß Frank, dass sich sein Leben ändern wird. Die Geschichte zwischen Frank und Ilse ist nun wirklich unkonventionell. Wer hier eine klassische Liebesgeschichte erwartet, wird eines Besseren belehrt.

    »In der Musik geht es um Stille« (Kapitel 6, Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie – Rachel Joyce)

    Aber in „Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie“ geht es nicht nur um Frank und Ilse, sondern auch um die Verbindung zwischen Menschen, wie die zwischen einem Mann und seiner Mutter oder einer Gemeinschaft von Menschen, die ums Überleben kämpfen, in einer Gegend, in der kleinere Läden und Familienunternehmen von den großen Ketten vertrieben werden.

    Diese Geschichte, in der es um mehr als nur Musik geht, hat mich wirklich sehr bewegt. Denn es geht auch um Liebe, um Beziehungen, aber auch um die Art und Weise, wie sich die Welt entwickelt. Mit diesem Roman erhält man letztendlich nichts geringeres als eine schöne, ergreifende Geschichte, die reich an Atmosphäre und Emotionen ist.
     
    Kleine Stadt der großen Träume Kleine Stadt der großen Träume (Buch)
    19.11.2017

    In diesem Buch geht es um mehr als nur Eishockey

    Björnstadt, eine kleine einsame Stadt tief im Norden. Hier ist nur eines wichtig: Eishockey. In Björnstadt lebt und liebt man diesen Sport. Die Menschen halten hier zusammen, denn sie haben alle die unendliche Leidenschaft für ihren Sport. Alle hoffen darauf, dass die junge Björnstädter Eishockey-Mannschaft gewinnt und ihre kleine Stadt berühmt macht. Doch ein Ereignis wird die Gemeinschaft mit einem Schlag entzweien.

    In „Kleine Stadt der großen Träume“ beweist Fredrik Backman wieder sein Talent fürs Schreiben. Mit seinem angenehmen Schreibstil gewinnt er den Leser schnell. Was anfangs wie eine Geschichte über Eishockey aussieht, zeigt aber im Verlauf der Handlung, dass diese Geschichte deutlich mehr Tiefgang besitzt und viele andere Themen bedient.
    Dennoch dreht sich in Björnstadt alles um Eishockey. So kommt man als Leser um dieses Thema leider nicht ganz herum, was ich leider auch immer wieder ermüdend fand, wenn sich mal wieder alles um den Sport drehte. Nichts destotrotz hat Backman aber auch ernstere Themen angeschnitten und auch deren Darstellung sowie die Reaktionen des Umfeldes sind leider zu realitätsnah. Backman hat es geschafft diese düstere Atmosphäre wirklich gut darzustellen und die Reaktionen der Bewohner in seinem Buch hat mich wirklich erschreckt, gar wütend gemacht. Wütend, dass Menschen in der Realität auf solche Verbrechen ebenso reagieren und die Schuld lieber beim Opfer suchen als bei den Schuldigen. Solche Reaktionen beim Lesen hervorzulocken, ist schon eine außerordentliche Leistung.
    Zudem fand ich auch das Bild seiner Charaktere sehr stimmig. Die Figuren bewiesen oft eine Vielschichtigkeit, sodass es interessant war, an ihrer Geschichte teilzuhaben. Backman schafft es, einfühlsam sich in seine Charaktere hineinzuversetzen, egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, Junge oder Mädchen, was letztendlich die Figuren wie auch die Menschen authentisch wirken lässt.

    „Kleine Stadt der großen Träume“ von Fredrik Backman kann ich wirklich empfehlen. Mir war allerdings der Eishockey-Anteil etwas zu hoch, dennoch kann das Buch durch die glaubwürdigen Charaktere und die weitreichenden Themen punkten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Britt-Marie war hier Britt-Marie war hier (Buch)
    Cast, P: Moon Chosen Cast, P: Moon Chosen (Buch)
    09.10.2017

    »Ich bin kein Wunder und auch keine Göttin. Nur eine Mondfrau.« (S. 667)

    Mari gehört zum Stamm der Erdwanderer und ist die Tochter der Mondfrau ihres Clans, Erbin der einzigartigen Heilkräfte ihrer Mutter. Es ihre Bestimmung, einmal ihren Platz einzunehmen und die Frauen und Männer des Weberclans regelmäßig vom Nachtfieber zu reinigen. Doch sie birgt ein Geheimnis in der im Wald versteckten Höhle, in der sie lebt. Und sie fühlt sich noch nicht bereit, ihrem Schicksal zu folgen. Doch als ein todbringender Angriff ihre Welt aus den Angeln reißt, enthüllt Mari die Stärke ihrer Fähigkeiten und entschließt sich, sich selbst und ihr Volk zu retten. Ihr läuft ein Hund zu, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Ihr neuer Begleiter wird allerdings schon gesucht – von ihren Feinden. Als Mari dem Sohn des Anführers, Nik, begegnet, verspürt sie ein zuvor nie gekanntes Gefühl. Sie bricht die Gesetze des Clans und verbündet sich mit ihm, um die Kräfte zu besiegen, die sie alle zu zerstören drohen. (Klappentext)

    Mit dem ersten Band von „Moon Chosen“ eröffnet sich dem Leser eine völlig neue Welt. Wir lernen hier vor allem drei Völker kennen, die Erdwanderer, die Gefährten und die Hautdiebe, die wohl unterschiedlicher nicht sein könnten. Tatsächlich dauert es auch ein wenig, bis man so richtig in dieser völlig unbekannten Welt angekommen ist und man sollte daher der Geschichte schon etwa 100 Seiten geben, was aber für ein gut 700 Seiten starkes Buch durchaus in Ordnung geht. Wenn diese erste Hürde aber überwunden ist, dann bekommt man als Leser eine sehr spannende Geschichte geschenkt, mit einem interessanten Hintergrund und drei verschiedenen Völkern, die jeder ihre eigene Magie versprühen.
    Der Schreibstil der Autorin ist dabei wirklich gut verständlich und lässt sich schnell lesen. Sie schreibt sehr bildhaft, wodurch die Geschichte sehr lebendig wirkt. Zu den Protogonisten hatte ich am Anfang noch nicht so einen Draht, aber schnell wachsen unsere „Helden“ an ihren Aufgaben und es macht sie sympathischer.
    Auch wenn es sich um ein Jugendbuch handelt, sollte man wissen, dass es einige Szenen gibt, die recht brutal sind. Daher würde ich eine bescheidene Altersempfehlung ab 16 Jahren aussprechen, die des Verlags liegt bei 14 Jahren. Da aber auch von Sklaverei, Vergewaltigung und brutalen Ritualen die Rede ist, sollte man darüber nachdenken, ab welchem Alter man dies dem potentiellen Leser wohl zutrauen möchte.

    "Gefährten einer neuen Welt" bietet alles in allem einen sehr spannenden Einstieg in die neue Reihe von P.C. Cast. Lesen lohnt sich also und die Neugierde auf den nächsten Band ist vorprogrammiert. Nur ein wenig Durchhaltevermögen sollte man am Anfang mitbringen.
    So klingt dein Herz So klingt dein Herz (Buch)
    03.09.2017

    Eine Geschichte zwischen Hoffnung und Liebe


    Im Westen Irlands lebt die junge Laura fernab von Menschen. Niemand weiß, dass sie dort lebt und niemand kennt ihre ganz besondere Gabe, denn sie kann jede Stimme, alle Tiere und jedes Geräusch imitieren. Bei Dreharbeiten trifft der Toningenieur Solomon im Wald auf Laura. Von ihrer Präsenz ist er sofort verzaubert. Auch seine Freundin Bo, Dokumentarfilm-Regisseurin, spürt die Magie, die von Laura und ihren imitierten Lauten ausgehen und möchte einen Film über sie und ihr Leben drehen. Doch unerwarteter Weise findet sie sich in unserer lauten, modernen Welt wieder und wird über Nacht zum Star einer Talentshow.

    »Namen können sich im Laufe des Lebens verändern, genau wie die Menschen selbst.« (S. 141-142)

    In „So klingt dein Herz“ nimmt uns Cecelia Ahern auf eine besondere Reise. Ihr Schreibstil ist wieder sehr angenehm, flüssig, bildhaft, gefühlvoll und steckt wie Laura ein wenig voll von Magie.
    Angenehm fand ich zudem die kurzen Kapitel, die diese Geschichte gut vorantreiben. Zudem schafft es die Autorin, die Spannung über den Handlungsverlauf hoch zu halten, denn man will immer wissen, wie es weitergeht.
    Die Idee, dass sich die Protagonistin durch Laute ausdrückt, fand ich sehr spannend. Dadurch ist Laura natürlich etwas ganz besonderes, gar Einzigartiges. Nicht nur der Fakt, dass sie eine ganze Weile allein lebte, abgeschieden im Wald, sondern auch ihr Aussehen und ihre Art, zu kommunizieren, lassen sie magisch erscheinen. Diese Magie erleben nicht nur die Figuren in diesem Buch, sondern auch der Leser bekommt sie zu spüren. Ihre Erlebnisse sind sehr einprägend und zeigen, wie sich ein Mensch in unserer modernen und lauten Welt auch negativ beeinflussen lässt. Wir erleben Laura in ihrer Welt, dem Wald, aber auch in der Stadt, und man merkt, wie sie das trotz allem verändert, sie beeinflusst. Auch die Talentshow gibt ihr übriges. Apropos Talentshow: Ich fand es doch sehr realistisch, wie Ahern so eine Talentshow darstellt, was die Verträge, die Auftritte und den Konkurrenzkampf angeht.
    Natürlich kommen die Gefühle in diesem Buch nicht zu kurz, und auch das Ende hat mich in der Hinsicht sehr zufrieden gestellt. Zwischendurch jedoch erleben wir mit Laura eine ziemliche Achterbahnfahrt, denn es ist nicht nur die Liebe, die sie quält, sondern auch die Medien. Wie grausam diese sein können, ist eine Lektion, die man sicher nicht so schnell vergessen wird.

    „So klingt dein Herz“ hat mich sehr gut unterhalten, auch wenn es nicht unbedingt Cecelia Aherns bester Roman ist. Mit Laura hat sie einen sehr interessanten Charakter geschaffen und auch die Talentshow an sich hat sie sehr realitätsnah beschrieben.
    McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen (Buch)
    05.08.2017

    Eine Reise, die noch lange nachklingt

    Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort bricht der Schrecken ein, der für Samar jetzt plötzlich ein Gesicht bekommt: Die Taliban überfallen das Dorf. Samars Familie bleibt nur ein Ausweg: über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen. Wird Samar jemals in der Freiheit ankommen? (Klappentext)

    Laura McVeigh Roman „Als die Träume in den Himmel stiegen“ ist so ziemlich anders, als ich erwartet hatte. McVeighs Schreibstil ist gut, lässt sich flüssig lesen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Samar, die Geschichte selbst spielt sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Was die Autorin hier ganz besonders geschaffen hat, ist die Tatsache, dass man als Leser vieles nicht kommen sieht, so unerwartet sind manche Aspekte, und wenn man dann erkennt, wie es ist, kommt die Erkenntnis mit einem Knall, der sich dennoch so leise in die Gedanken schleicht. Es ist schwer, das zu beschreiben, aber das ist es auch, was das Buch so unheimlich gut macht.
    Natürlich muss man auch zugestehen, es ist eine Geschichte über die Flucht aus Afghanistan, und wir werden hier die Schrecken des Krieges, der Flucht usw. weiter erleben. Teile des Buches sind wirklich ergreifend, dramatisch und der Schmerz und den Verlust, den Samar und ihre Familie erleben, ist nicht ohne. Samar erzählt ihre Geschichte aus der Sicht eines Kindes, vielleicht ist es das, was dieses Buch auch so interessant, aber auch bewegend macht.

    „Als die Träume in den Himmel stiegen“ hat mich sehr begeistern können. Es ist eine dramatische Geschichte von Samars Flucht, eine Reise, die sie angetreten hat, um zu überleben und es ist eine Geschichte, die noch eine Weile nachklingen wird.
    Stell dir vor, dass ich dich liebe Stell dir vor, dass ich dich liebe (Buch)
    15.07.2017

    Viel mehr als nur eine Liebesgeschichte

    Jack ist eigentlich ein ziemlich cooler Kerl, sieht gut aus und wird von allen geliebt und begehrt. Obwohl er nach außen so perfekt erscheint, hat er ein großes Problem: Er ist nämlich gesichtsblind und erkennt nicht mal geliebte Personen oder die eigenen Familienmitglieder. Für ihn sieht ein Gesicht aus wie jedes andere. Missverständnisse, die dadurch entstehen, versucht er mit Coolness zu überspielen, auch wenn er öfters mal in ein Fettnäpfchen tritt. Und dann begegnet er Libby, einer Person, wie sie anders nicht sein könnte. Denn Libby ist übergewichtig und hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Dennoch erkennt sie, was hinter der Maskerade von Jack steckt. Endlich kann er bei zumindest einer Person er selbst sein…

    »Niemand hat das Recht, dir zu sagen, was du tun kannst und was nicht. Du selbst auch nicht.« (S. 276)

    „Stell dir vor, dass ich dich liebe“ von Jennifer Niven konnte mich wunderbar unterhalten. Zunächst ist mir besonders der angenehme Schreibstil aufgefallen, der den Leser schnell in seinen Bann zieht. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Jack und Libby erzählt. Die Kapitel sind oft sehr kurz, was mich allerdings nicht gestört hat. Ganz im Gegenteil, so hat man schnell mal mehr gelesen, als man eigentlich vorhatte.
    Aber nicht nur der Schreibstil konnte mich überzeugen, auch die Geschichte an sich. Die Charaktere von Jack und Libby sind wirklich hervorragend gezeichnet und ich muss gestehen, dass ich mich schon ein klein wenig in die beiden verliebt habe. Auch wenn Jack mir manchmal ein wenig mit seiner Art auf die Nerven ging, so konnte man dennoch mit ihm fühlen. Er lässt zwar oft den Coolen raushängen, ist aber in Wahrheit ein wirklich liebeswerter Kerl. Hier kommt auch die Erzählung aus der Ich-Perspektive zugute, denn man so erfährt man wirklich viel über den männlichen Protagnisten, seine Emotionen und Gedanken. Noch besser als Jack hat mir aber Libby gefallen. Sie hat ein wirklich schweres Los, aber ihr Mut, ihre Stärke und ihr gefestigter Charakter haben mich nicht nur begeistert, sondern auch nachhaltig beeindruckt. In den beiden Protagonisten steckt wirklich viel Liebe zum Detail, wohingegen alle Nebencharaktere in der Hauptsache tatsächlich nebensächlich bleiben und man nur hier und da ein kleines Detail gestreut bekommt. Dieser Fakt hat mich persönlich nun nicht gestört, da für mich Jack und Libby sowieso immer im Vordergrund standen.
    Auch die hier vorliegende Thematik ist ein wichtiges Thema, das von der Autorin einfühlsam, aber dennoch mit der Härte der Realität behandelt worden ist. Deshalb empfand ich es umso wichtiger und wertvoller, wie Libby sich dem Leben stellt und auch ihre Stärke zeigt, auch wenn es für sie nicht immer so einfach ist. Weiterhin ist eine weitere wichtige Lektion, sich selbst so zu lieben wie man ist, sich selbst zu akzeptieren.

    Dieses Buch ist viel mehr als nur eine Liebesgeschichte zwischen Teenagern, sondern auch eine Geschichte, sich selbst zu lieben! Wunderbar geschrieben und mit zwei unglaublich starken Protagonisten.  
    Die Brut - Sie sind da Ezekiel Boone
    Die Brut - Sie sind da (Buch)
    20.06.2017

    »Sie sind allein darauf angelegt, zu fressen.«

    In Peru stirbt eine Wandergruppe. Kurz zuvor wurden schwarze Insekten gesichtet.
    Wissenschaftler in Kanpur, Indien, werden von einem Erdbeben überrascht. Die Werte der Seismographen schnellen in die Höhe.
    In Minneapolis soll Detective Mike Rich den bisher ungeklärten Absturz eines Flugzeuges untersuchen. Im Wrack findet er eine Spinne.
    Biologin Melanie Gruyer erhält in Washington eine FedEx-Sendung. Inhalt: Spinneneier, die bei den Nazca-Linien gefunden wurden.
    Und in China wird eine Atombombe gezündet. Angeblich versehentlich.
    Etwas sorgt für Unruhe auf der Welt. Und es vermehrt sich exponentiell. (Klappentext)

    Den Schreibstil von Ezekiel Boone fand ich sehr angenehm und auch flüssig zu lesen, der teilweise etwas flapsig wirkte und nicht überragend. Aber gerade in seiner Einfachheit war er eben sehr bestechlich, wodurch man im Prinzip schnell lesen konnte. Das Grundthema und die Idee dahinter fand ich zudem sehr interessant und das war letztendlich auch der Punkt, der mich beim Lesen vorangebracht hat.
    Was mir allerdings nicht gefallen hat, waren die vielen mit Namen auftretenden Personen und die vielen Handlungsstränge und -orte. Dadurch verliert man durchaus schnell man den Überblick und ich musste öfters erst mal wieder überlegen, wer das eigentlich schon wieder war und welche Geschichte ich mit diesem Namen zu verbinden hatte. Andere namentlich auftauchende Figuren wurden gar nur einmal genannt, wodurch man auch nie wusste, ob der jetzt wichtig genug ist, dass man sich den Namen merken soll oder nicht.
    So sind meiner Meinung nach auch einige unnötige Längen entstanden und man hat Details erfahren, die man nicht so ganz zu verwenden versteht. Einige Kürzungen hätten der Geschichte sicher gutgetan, vor allem dann, wenn man unnötige Szenen entfernt hätte, die man auch in ein paar Sätzen hätte schildern können statt dem Ganzen gleich ein ganzes Kapitel zu widmen.
    Wer übrigens panische Angst vor Spinnen hat oder auch zart besaitet ist, für den ist „Die Brut – Sie sind da“ definitiv nicht geeignet. Denn ohne zu viel zu verraten: es wird eine große Menge an Spinnen auftreten und es wird Szenen geben, die ziemlich eklig und gruselig sind.
    Das Ende hat mich allerdings etwas frustriert, da für eine recht (zwischenzeitliche) Lösung des Konflikts fehlte. Dieser wird nämlich nur kurz pausiert und auf den nächsten Teil der Trilogie verschoben.

    „Die Brut – Sie sind da“ hat vor allem durch den angenehmen Schreibstil und der spannenden Idee der Geschichte punkten können. Deutlich Abzug gab es aufgrund der zu vielen Figuren, Handlungsstränge und -orte. Dadurch gab es unnötige Längen und unnötige Details, die beim Lesen nur störten.
    Brausepulverherz Leonie Lastella
    Brausepulverherz (Buch)
    04.05.2017

    Ein toller Sommerroman

    Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Naja, von einem „Treffen“ kann hier nicht die Rede sein, eher von einer Explosion, einem Tsunami, einem Feuerwerk. Nein, Letzeres wäre dann doch zu kitschig. Sofort ist da dieses Knistern und Kribbeln. Nur manchmal fühlt es sich eher an wie viele kleine Stromschläge – so grundverschieden sind die beiden. Und eigentlich darf das alles nicht sein: Jiara hat einen Freund, ein Leben und eine Zukunft in Hamburg – oder? (Klappentext)

    Leonie Lastella nimmt den Leser ziemlich schnell durch ihren angenehmen Schreibstil gefangen und wenn man selbst im verregneten Deutschland sitzt, so kann man mit der Lektüre vom „Brausepulverherz“ schnell ins warme Italien abdriften. Besonders interessant, aber auch angenehm und für die Geschichte förderlich, fand ich, dass Lastella die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. An sich nichts Besonderes, aber sie erzählt die Geschichte Kapitelweise aus der Sicht von Jiara und Milo. Dadurch kann man sehr schnell sehr viel Nähe zu beiden Protagonisten aufbauen, was mir sehr gefallen hat. Das Gefühlsleben der beiden wird dem Leser also sehr schnell klar, besser als den beiden Protagonisten wohl. Aber auch die anderen auftretenden Figuren sind sehr gut geschildert.
    Die Handlung an sich mag nicht neu sein, Frau verliebt sich in komplizierten Mann, der ist auch noch ein wahnsinnig gutaussehender Italiener, aber die Verpackung macht es. Und die wird hier wirklich mit einer Spannung geliefert, dass man im Grunde das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Zwischenzeitlich war ich mir nicht mal sicher, ob es mein gewünschtes Ende überhaupt noch geben kann, denn es ist zwischenzeitlich sehr dramatisch. Aber gerade diese Dramatik macht die Handlung so spannend. Wohlwollend möchte ich noch anmerken, dass „Brausepulverherz“ kein 08/15-Roman ist, also auch nicht besonders kitschig.

    Ein wirklich schöner und lesenswerter Liebesroman, der nicht nur das Italienfeeling rüberbringt, sondern auch wirklich gut unterhalten kann.
    Das Labyrinth der Lichter Das Labyrinth der Lichter (Buch)
    06.04.2017

    Bildgewaltige Sprache voller magischer Momente

    Spanien in den bleiernen Tagen des Franco-Regimes: Ein Auftrag der Politischen Polizei führt die eigenwillige Alicia Gris von Madrid zurück in ihre Heimatstadt Barcelona. Unter größter Geheimhaltung soll sie das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären, dessen dunkle Vergangenheit als Direktor des Gefängnisses von Montjuïc ihn nun einzuholen scheint. In seinem Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch aus der Serie ›Das Labyrinth der Lichter‹, das Alicia auf schmerzliche Weise an ihr eigenes Schicksal erinnert. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne, tief in Barcelonas Herz. Der Zauber dieses Ortes schlägt sie in seinen Bann, und wie durch einen Nebel steigen Bilder ihrer Kindheit in ihr auf. Doch die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben in allerhöchste Gefahr, sondern auch das der Menschen, die sie am meisten liebt. (Klappentext)

    »Die Welt ist nicht der unmoralische Ort, den du bisher gekannt hast, Alicia. Die Welt ist schlicht ein Spiegel von uns, die wir sie bilden, und sie ist nicht mehr und nicht weniger als das, was wir alle gemeinsam mit ihr anstellen.«

    „Das Labyrinth der Lichter“ ist nicht nur der vierte Band der Reihe „Der Friedhof der vergessenen Bücher“, sondern auch mein erster Zafón. Ohne Vorwissen ging ich also ans Lesen, was erstaunlich gut gelang. Aber bereits am Anfang des Bandes steht schon geschrieben, dass es möglich ist, diesen Band ohne das Wissen aus den anderen Büchern zu lesen. Was mir natürlich als erstes auffiel, ist der fabelhafte Schreibstil, der so bildgewaltig ist, dass das Lesen nur so zum Spaß wird. Eigentlich findet man sehr gut in die Geschichte, ich habe allerdings doch ein wenig gebraucht, bis ich so richtig ankam. Danach war das Lesen aber nur so ein Genuss, da ich unbedingt wissen wollte, was weiter passiert. Und wenn die Geschichte erst einmal in Fahrt kommt, dann geht es so richtig los und es wird doch gut spannend. Trotz der Länge des Buches (944 Seiten), wurde es mir nie langweilig.
    Die Charaktere sind sehr detailliert ausgearbeitet und authentisch. Ihr Handeln zu verfolgen, war mir nur so eine Freude. Meine Favoritin war jedoch die Protagonistin Alicia, sie war mir einfach nur sympathisch.

    »Man glaubt, woran man kann, nicht, woran man will. Außer man ist ein Idiot, dann ist es genau umgekehrt.«

    Vermutlich sollte man einmal im Leben zumindest einen Zafón gelesen haben. Diesen Band kann ich dafür nur empfehlen, denn es ist einfach eine Freude, die bildgewaltige Sprache voller Magie von Zafón kennenzulernen und zu erleben.
    Schattenkrone Schattenkrone (Buch)
    10.03.2017

    Antike und Magie

    Der junge Prinz Alex steht im Schatten seines mächtigen Vaters. Er muss sich an einem Hof voller Verrat und Intrigen beweisen. Nur durch die kluge Wahl von Verbündeten kann es ihm gelingen, die von den Göttern verlassene Welt vor dem Untergang zu bewahren. Alex wählt die schöne Blutmagierin Kat. Ihre Fähigkeiten könnten am Ende zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. Doch Kat ist gefährlicher als er glaubt. Und sie hat einen Plan. (Klappentext)

    „Schattenkrone“ ist der erste Band des Fantasy-Epos „Royal Blood“. Fantasy-Romane sind eh mein Ding, das Cover ist toll und der Inhalt hört sich ja auch erst mal vielversprechend an. Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, dass das Geschehen 340 v. Chr. stattfindet und einen tatsächlichen Hintergrund hat, was sich aber als sehr spannend herausgestellt hat. Die Autorin Eleanor Herman hat es tatsächlich geschafft, die Geschichte Alexanders aus Makedonien mit Fantasy-Elementen zu verbinden und eine interessante Erzählung zu verfassen. Der Teil ist ihr auch sehr gut gelungen, denn ich hatte wirklich immer wieder das Gefühl, dass ich mich in der Antike bewege.
    Die Geschichte wird im Präsens erzählt, was zum einen für eine in der Vergangenheit spielende Geschichte irgendwie nicht so ganz glücklich ist, außerdem wirken durch die Wahl der Erzählzeit viele ergänzende Beschreibungen leicht fehl am Platz. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das den Übersetzerinnen in die Schuhe zu schieben ist. Dennoch fand ich es manchmal leicht befremdlich.
    Was mir auch nicht so gefallen hat, aber das ist sicherlich Geschmackssache, ist die Tatsache, dass Namen der Protagonisten häufig abgekürzt werden. So wird Katerina zu Kat, Alexander zu Alex, Zofia zu Zo etc. Vielleicht kann man sich so die Namen leichter merken, aber mich hat es häufig ein wenig gestört, da es für mich nicht in diese antike Umgebung passt.
    Das Buch ist insgesamt in fünf Akte aufgeteilt, die sich gefühlt auch an dem griechischen Drama orientieren. Der erste Akt dient zur Einführung der handelnden Personen, außerdem kündigt sich der dramatische Konflikt an. Ich muss hier gestehen, dass ich tatsächlich etwas gebraucht hatte, bis ich im Geschehen drin war, denn jedes Kapitel dient zur Vorstellungen eines Charakters. Weiterhin wechseln sich immer wieder die Erzählperspektiven ab. Im zweiten Akt verschärft sich die Situation und es kommt hier zu ersten Kämpfen, die wirklich sehr spannend beschrieben werden. Der dritte Akt stellt schließlich einen Höhepunkt in der Handlung dar, in dem wir eine ganze Menge erfahren. Der vierte Akt arbeitet auf die bevorstehende Katastrophe im fünften Akt hin. Das ist der Autorin tatsächlich gut gelungen. Dafür bleiben die Charaktere in mancher Hinsicht oberflächlich, manchmal sind ihre Beweggründe nicht ganz klar. Das Potential ist durchaus vorhanden, vielleicht wird es im nächsten Band besser. Dafür sind die Beschreibungen, um die Charaktere ins richtige Ambiente zu setzen, umso schöner geworden. Das Ende wirkt etwas offen, es gibt noch einige Fragen. Vor allem bleibt offen, was mit Zofia passiert, von der ich gerne noch mehr gelesen hätte, aber ich lege meine Hoffnung hier einfach in den zweiten Band.

    An und für sich ist „Schattenkrone“ ein interessanter und spannender historischer Fantasy-Roman, der trotz kleiner Schwächen gut unterhält. Den zweiten Band werde ich sicher auch noch lesen.
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    • Göttertochter Göttertochter (Buch)
    KALYPTO 03 - Der Wächter des schlafenden Berges KALYPTO 03 - Der Wächter des schlafenden Berges (Buch)
    22.02.2017

    »Lerne auch du Erbarmen mit den Lebewesen des Universums.« (S. 75)

    Gabrylon, der Wächter des Schlafes, ist verzweifelt. Seit Tausenden Sonnenwenden wacht er im Inneren eines Vulkans über den magischen Schlaf seiner Brüder und Schwestern - der Magier von Kalypto. Doch nach und nach sterben sie, und Gabrylon kann es nicht verhindern. Nur wenn das eine Dienstvolk gefunden ist, würdig das Zweite Reich von Kalypto zu errichten, darf er die Magier wecken. Nun aber bahnt sich etwas Ungeheuerliches an, von dem Gabrylon nichts ahnt: Ein einfacher Sterblicher, ein Mann aus dem Volk der Waldstämme, macht sich auf den Weg zum Vulkan, um es mit den Magiern aufzunehmen… (Klappentext)

    Wieder einmal schafft es Tom Jacuba uns in eine atemberaubende High Fantasy Welt zu entführen. Ich habe bereits die ersten beiden Bände zu Kalpyto einfach nur sehr genial gefunden und darum musste ich natürlich auch den dritten und finalen Band lesen.
    Die Handlung schließt direkt an den zweiten Band, zu Beginn gibt es allerdings eine knappe Zusammenfassung als Auffrischung. Damit fiel mir der Einstieg nicht gerade schwer.
    Begeistert war ich wieder einmal von dem Sprachstil, die sich je nach Protagonist ändert und somit ziemlich einzigartig ist. Auch wechseln wir bisher gewohnt die Erzählperspektiven regelmäßig – neben Erzählungen aus Lasnics, Ayrins, Laukas und Catolis‘ Sicht diesmal auch aus Sicht des Wächters des Schlafes, Gabrylon. Die Charaktere sind zudem wieder sehr detailliert und bleiben mehr oder weniger ihren Prinzipien treu und fallen nicht aus der Reihe, auch wenn sie sich entwickeln und reifer werden. Auch der Sinneswandel von einer der Figuren machte Sinn und passte zu der Rolle, auch wenn ich nach dem ersten Band niemals damit gerechnet hätte.
    Die Handlung ist wieder einmal sehr spannend mit einigen unvorhergesehenen Ereignissen. Fabelhaft ist auch, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen und ein ganzes ergeben. Es ist einfach nur fantastisch, was die Protagonisten bis hier hin erleben und auch erlebt haben, auch wenn manches keine schönen Erfahrungen waren.
    Das Ende der Trilogie stimmt mich zufriedenen und ist gelungen. Ich hätte mir dieses Ende sicher nicht unbedingt so gewünscht, oder gar erträumt, aber finde es dennoch passend. Die wichtigsten Fragen konnten zum Ende hin geklärt werden, was mich zufrieden stimmt. Ob es nun jedem so gefällt, dass muss jeder selber entscheiden. Vielleicht mag ich nicht ganz glücklich mit dem Ende sein, unglücklich bin ich aber auch nicht, denn der Handlungsablauf gibt diese Möglichkeit her und ist daher stimmig.

    Damit konnte mich auch der dritte Band überzeugen und lässt mich trotz allem ein wenig wehmütig zurück, denn damit ist eine lange Reise zu Ende gegangen, die ich gerne als Leser begleitet habe. Kalypto ist wunderbare High Fantasy, die ich gerne empfehle.
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    Die Krone der Sterne Kai Meyer
    Die Krone der Sterne (Buch)
    16.02.2017

    Geniales Weltraumabenteuer!

    Die junge Baroness Iniza wird als Braut der Gottkaiserin erwählt, die über das galaktische Reich Tiamande zusammen mit ihrem Hexenorden herrscht. Wozu die Gottkaiserin die Bräute braucht oder was mit ihnen geschieht, das weiß niemand. Iniza hat aber andere Pläne und so versucht sie von der Raumkathedrale, die sie nach Timande bringen soll, zu entkommen und somit auch den Hexen. Dabei erhält sie nicht nur Hilfe von ihrem Geliebten Glanis, sondern auch vom Kopfgeldjäger Glanis und der Alleshändlerin Shara Bitterstern.

    Kai Meyer erschafft mit „Die Krone der Sterne“ nicht nur ein fantastisches Abenteuer in einer fremden Galaxie, sondern er erschafft es auch noch, diese Welt gekonnt zum Leben zu erwecken. Sein Schreibstil ist dabei sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Man wird zu Beginn zwar ziemlich in die Geschichte hineingeworfen und erhält nur nach und nach Infos, aber das fand ich sogar gut, denn dann ist man mittendrin und muss nicht erst 100 Seiten lesen bevor überhaupt etwas passiert. Auf große und unnötige Ausschmückungen verzichtet er, sehr zugunsten einen angenehmen schnellen Fortschreitens der Geschichte. Dennoch hatte ich beim Lesen immer wieder Kopfkino und konnte mir das Geschehen bildhaft vorstellen. Hilfestellungen hatte ich hier vielleicht aber auch durch die Illustrationen zu Beginn des Buches (mir liegt die gedruckte Version vor). Sehr angenehm waren auch hier die recht kurzen Kapitel, sodass ich nur so das Gefühl hatte, durch das Buch zu fliegen.
    Geflogen wird hier in der Tat und das sehr oft. Dabei lässt es sich glücklicherweise nicht vermeiden, dass es hier zu actionenreichen Szenen kommt, wie Verfolgungsjagden oder Weltraumkämpfen. Kai Meyer setzt auch diese sehr gut um und ich konnte sehr gut die Anspannung bei den Protagonisten spüren. Ansonsten bietet der Roman nicht nur Spannung und jede Menge Action, sondern er hält immer wieder Überraschungen parat.
    Weiterhin sind die Charaktere einfach sehr gelungen. Jeder hat seine eigene Geschichte, handelt, wie es für ihn richtig passt und könnten wohl unterschiedlicher nicht sein. Alle Figuren wirken sehr gut ausgearbeitet und ihr Verhalten passt zum jeweiligen Hintergrund, sodass ihr Handeln logisch erscheint. Mit Shara und Kranit trifft zudem ein Paar aufeinander, die für ein paar lustige und spannende Dialoge sorgen. Überhaupt muss man den unterschwelligen Humor in der Geschichte doch loben, denn ich musste oft – trotz mancher ernsteren Szenen – lachen.

    „Die Krone der Sterne“ konnte mich rundum begeistern. Es ist ein brillantes Weltraumabenteuer, was mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. SciFi wie ich es gerne lese, aber auch für Fantasyleser interessant, wenn sie das Fliegen im Weltraum nicht abschreckt.
    Mein wundervolles Weihnachtsfest Johanna Basford
    Mein wundervolles Weihnachtsfest (Buch)
    16.12.2016

    Weihnachtliches Ausmalen – Ein Fest für die Sinne

    Malbücher für Erwachsene liegen momentan im Trend und es gibt sie mittlerweile mit vielerlei Motiven. Das Malbuch „Mein wundervolles Weihnachtsfest“ von Johanna Basford lädt passend zur Jahreszeit mit stimmungsvollen Bildern ein, kreativ zu werden. Die Motive reichen von üppig geschmückten Weihnachtsbäumen und Bergen an Geschenken, bis hin zu Stechpalmen und Efeuzweigen über Lebkuchenhäuser und vielen weiteren weihnachtlichen Motiven.

    Die Motive in Johanna Basfords Ausmalbuch begeistern. Sie sind doch alle sehr verschieden und wecken wirklich eine weihnachtliche Stimmung, dass es einfach nur eine Freude ist, sich ein Motiv auszusuchen und mit dem Malen loszulegen. Sehr angetan bin ich zudem von der Qualität und der Dicke der Seiten, denn man kann wirklich sein Malwerkzeug nach seinen Vorlieben austesten. Buntstifte stellen kein Problem dar, auch Filzstifte funktionieren gut und drücken nicht durch. Wer sich dennoch unsicher ist, für den gibt es am Ende des Buches eine Testseite. Die Bilder sind einseitig, insgesamt 37 verschiedene Motive. Die Rückseiten haben dennoch ein Muster, was das ganze festlicher macht. Wer will, könnte sogar die Rückseite ausmalen. Weiterhin lassen sich die Seiten heraustrennen, sodass man sie verschenken oder aufhängen kann.

    Mir gefällt dieses Malbuch wirklich ausgesprochen gut und ich kann es nur weiterempfehlen. Die Motive wecken eine weihnachtliche Stimmung und die hervorragende Qualität der Seiten und die schönen Motive rechtfertigen den Preis.
    Und nebenan warten die Sterne Und nebenan warten die Sterne (Buch)
    15.11.2016

    »Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt.«

    Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester, denn sie hätte eigentlich mit in dem verunglückten Zug sitzen sollen. Sie versucht Trost bei ihrer Mutter zu finden, doch diese stürzt sich in Arbeit, um mit dem Verlust klarzukommen. Doch Annie fällt es schwer, den Tod von Kristen zu akzeptieren und fängt an zu glauben, dass sie noch lebt und begibt sich auf die Suche nach ihr.

    Lori Nelson Spielman schafft es, den Leser mitzunehmen und in diese Geschichte mit Herz abtauchen zu lassen. Ihr Schreibstil ist dabei sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annie und Erika erzählt, wobei die Kapitel aus Erika in der Ich-Perspektive geschrieben sind, ferner sind die Kapitel aber namentlich gekennzeichnet, sodass man nicht den Überblick verlieren kann.
    Die Protagonisten sind gut dargestellt, man kann ihr Handeln nachvollziehen und man merkt auch, wie sie sich verändern. Für Annie ist es nicht leicht, mit dem Tod von Kristen klarzukommen, und sie hat die Hoffnung, dass wider aller Erwartungen ihre Schwester dennoch lebt. Diese Hoffnung hat es sogar geschafft, mich selbst ein wenig hoffen zu lassen, obwohl für mich feststand, dass Kristen nicht leben kann. Ich fand es dennoch erstaunlich, wie die Autorin es schaffte, die Hoffnung im Leser keimen zu lassen. Allgemein sind hier die Emotionen sehr gut herübergekommen und auch den Konflikt, der zwischen Erika und Annie entsteht, ist nachvollziehbar und treibt die Geschichte unter anderem voran.
    Weiterhin gibt es in diesem Buch viele sehr schöne Sprüche, die vor allem Erika helfen. Mir haben sie sehr gut gefallen, da sie viel Wahrheit enthalten.

    „Und nebenan warten die Sterne“ von Lori Nelson Spielman ist ein sehr schöner, aber auch emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt. Was zählt wirklich im Leben? Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.
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    • Morgen kommt ein neuer Himmel Lori Nelson Spielman
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    Flawed - Wie perfekt willst du sein? Flawed - Wie perfekt willst du sein? (Buch)
    11.10.2016

    »Fehlerhaft zu sein ist ein Zeichen von Stärke, Celestine.« (S. 372)

    Das Leben der 17-jährigen Celestine scheint perfekt, denn sie ist nicht nur schön und beliebt, sondern hat auch noch gute Noten und einen tollen Freund. Es könnte nicht besser laufen, wenn sie nicht in einem Moment des Mitgefühls einem Fehlerhaften hätte helfen wollen. Denn in ihrer Welt werden die Fehlerhaften gebrandmarkt und die „perfekten“ Menschen halten sich von ihnen fern. Denn auch wenn es kein Verbrechen ist, ein Fehlerhafter zu sein, so wird man mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Durch ihren Verstoß gegen diese Regel, kommt Celestine selbst in die Lage, entweder des Verbrechens angeklagt zu werden, oder schlimmer noch, selbst als Fehlerhafte aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden…

    »Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. […] Meine schwarzweiße Welt ist undeutlich und grau.« (S. 145)

    Cecelia Ahern ist durch ihre Liebesromane bekannt geworden, umso spannender ist es, dass sie mit „Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ ihren ersten Jugendroman, eine Dystopie, verfasst hat. Dieser Roman bildet zudem auch den ersten Teil einer Dilogie.
    Der flüssige Schreibstil von Cecelia Ahern hat mich begeistert: bildhaft, gefühlvoll und sprachgewaltig macht sie uns bekannt mit einer Welt der scheinbaren Perfektion. Angenehm fand ich auch hier die kurzen Kapitel, selten mehr als 10 Seiten lang, die für diese doch temporeiche Geschichte gut passen. Zudem schafft es die Autorin, die Spannung über den Handlungsverlauf hoch zu halten, denn man will immer wissen, wie es weitergeht.

    Die Welt, die Cecelia Ahern hier zeichnet, ist faszinierend, wenn auch erschreckend. Neben dem normalen Gericht, dass die gewöhnlichen Verbrechen verfolgt, gibt es noch die Gilde, die einen Blick auf ihre Bürger wirft, ob sie sich in der Gesellschaft moralisch oder ethisch falsch verhalten. All jene, die auffallen, werden als fehlerhaft verurteilt und gebrandmarkt. Im Gegensatz zu einer Gefängnisstrafe gilt man lebenslang als fehlerhaft und kann diesen Makel auch über den Tod hinaus nicht loswerden. Man bekommt strenge Auflagen, wie man nun zu leben hat und wird stets von einem sogenannten „Whistleblower“ kontrolliert, ob man diese auch einhält. Verstöße werden bestraft. Fehlerhafte stehen so ziemlich alleine da, ihnen zu helfen, ist untersagt und Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnisstrafe geahndet. Ziemlich deutlich schafft die Autorin hier eine Zwei-Klassengesellschaft. Doch in die Nische der Fehlerhaften kann fast jeder Bürger fallen, und schneller als man denkt. Man liest deutlich die Gesellschaftskritik heraus und man spürt hier sehr gut die Ungerechtigkeit gegenüber den Fehlerhaften, auch werden sie selten wie Menschen behandelt. Die Umsetzung dieses Themas ist der Autorin sehr gut gelungen und man fängt an darüber nachzudenken, was es denn im Einzelnen auch für uns bedeutet.

    Die Protagonistin Celestine macht während der Geschichte eine ziemliche Wandlung mit. Zunächst scheint sie selbst perfekt zu sein und glaubt an das System der Gilde. Aber gerade Ereignisse in ihrer Umgebung lassen sie nachdenken, wie fehlerhaft die sogenannten Fehlerhaften wirklich sind. Ist das System fair? Ist es menschlich? Und was ist mit der Regel, dass man Fehlerhaften nicht helfen darf? Für Celestine war die Welt bisher schwarz-weiß, doch plötzlich ändert sich alles und als sie selbst aus Mitgefühl einem Fehlerhaften hilft, gerät sie selbst in das System und muss sich seitdem Dingen stellen, die sie bisher nicht kannte. Man enttäuscht sie, sie wird gar gedemütigt, aber all das macht sie stark und sie lernt daraus. Sie wird stärker und sie wächst daran, auch wenn sie alles nie wollte.

    Einer der größten Antagonisten in diesem Buch ist Oberster Richter Crevan. Man könnte meinen, er ist die Gilde. Anfangs ist klar, dass der Richter Celestine wohlgesonnen ist, da sie nicht nur treue Anhängerin der Gilde ist, sondern auch noch die Freundin seines Sohnes. Doch durch die Ereignisse fängt der Crevan an, sein wahres Gesicht zu zeigen und mutiert zu ihrem größten Feind. Welche hinterhältigen Ränkespiele er treibt und wie falsch die Werte der Gilde sind, wird im Verlauf zunehmend klarer. Doch Richter Crevan sitzt an der Spitze der Gilde, sein Wort ist Gesetz und so kann niemand sein falsches Spiel beenden und er waltet und verurteilt zu seinen persönlichen Gunsten.

    »Angelina Tinder hatte recht, man will unsere Köpfe in Besitz nehmen. Aber ich werde niemanden mehr in meinen Kopf lassen, nie wieder.« (S. 245)

    „Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ hat mich so ziemlich umgeworfen. Es ist brillant geschrieben, regt zum Nachdenken an und es ist von Anfang bis Ende einfach nur fesselnd. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.
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    • Perfect - Willst du die perfekte Welt? Perfect - Willst du die perfekte Welt? (Buch)
    Walker, A: Am Ende aller Zeiten Walker, A: Am Ende aller Zeiten (Buch)
    14.09.2016

    Ein toller postapokalyptischer Roman

    Meteoriteneinschläge zerstören fast ganz Großbritannien und es gibt infolgedessen nur wenige Überlebende. Edgar Hill und seine Familie zählen zu den glücklich und konnten die Katastrophe zunächst überstehen. Doch der Zufall will es, dass sie bei einer Evakuierung getrennt werden und so muss sich Edgar auf den 500 Meilen Weg von Edinburgh nach Carnwall begeben, um seine Lieben wieder zu sehen. Doch der Weg dorthin ist nicht gerade einfach, da das Land zerstört, die Erde verbrannt und das meiste Leben ausgelöscht ist. Und diejenigen, die noch da sind, sind nicht immer freundlich gesinnt, denn ein jeder kämpft um das eigene Überleben…

    Adrian J Walkers Debütroman liest sich sehr toll. Sein Schreibstil ist einfach angenehm. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Edgar (Ed) erzählt und gewinnt dadurch einiges. So erhalten wir nicht nur einen ziemlich guten Einblick auf diese düstere Welt, sondern auch auf die Gefühlswelt. Stellenweise wurde es sogar ziemlich tiefgründig.
    Ed, der Protagonist, ist dabei aber recht wenig heldenhaft. Das ist auch gut so. Eigentlich ist er eher ein schlechter Vater, der doch hier und da mal seine Familienpflichten am liebsten vergessen will. Handelt aber dann, wenn es darauf ankommt, immer genau richtig, denn eines ist klar, trotz allem liebt er seine Frau Beth und seine zwei Kinder Alice und Arthur. Ed muss man nicht unbedingt mögen, dennoch könnte ich mir keinen besseren vorstellen, aus dessen Sicht wir seine Geschichte hören. Es passt dennoch.
    Aber Ed wäre nichts ohne seine vier Begleiter quer durch Großbritannien. Sie machen diese Laufreise doch annähernd interessant. Vermutlich wäre es so ein ziemlich langweiliges durch die Gegend laufen, aber die anderen lockern das Laufen durch ihre eigenen Erzählungen auf. Ziemlichen Schwung gibt es immer wieder, wenn die Fünfer-Team anderen Überlebenden begegnet und diese Begegnungen sind nicht immer erbaulich. Häufig ist es doch sehr nervenaufreibend und spannend, da man nie genau weiß, wie das Gegenüber tickt.
    Vielleicht mag das Ende nicht so sein, wie man es sich erhofft, aber es ist ein gut geschriebenes Ende. Glaube spielt in „Am Ende aller Zeiten“ schon eine wichtige Rolle. Gemeint ist nicht der Glaube an eine Religion, sondern der Glaube an etwas, was so passiert ist. Und so ist es dem Leser selbst überlassen, seine „Wahrheit“, seinen Glauben an das zu finden, was am Ende wirklich passiert ist und was sich Ed vielleicht nur eingebildet hat, denn Ed sagt selbst:
    „Ich glaube, was ich glaube, damit das Leben weniger beängstigend ist. Unser Glaube ist nur eine Sammlung von Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um die Angst zu nehmen. Glaube hat sehr wenig mit der Wahrheit zu tun." (S. 8)

    Ein unglaublich gelungener postapokalyptischer Roman, der interessant, düster und auch philosophisch ist. Für mich hat er rundum gepasst und ich würde von diesem Autor gerne noch mehr lesen.
    Britt-Marie war hier Britt-Marie war hier (Buch)
    08.08.2016

    Eine wunderbare Geschichte

    Die 63-jährige Britt-Marie liebt es, wenn alles schön und sauber ist und erledigt diesen Job vierzig Jahre lang für ihren Mann Kent. Doch sie hat ihn verlassen, da er sie betrogen hat. Also muss Britt-Marie sich eine Arbeit suchen und landet so im beschaulichen Örtchen Borg, einem Dorf mit einer Straße, die hinein- und wieder hinausführt. Borg leidet unter der Finanzkrise und viele Geschäfte mussten geschlossen werden. Das einzige, was den Bewohnern geblieben ist, ist die Begeisterung für Fußball. Und damit kann Britt-Marie nicht wirklich was mit anfangen…

    Fredrik Backmans Schreibstil ist sehr angenehm und man fliegt quasi nur so über die Seiten. Die lockere und leicht ironische Erzählweise macht Spaß und das eine oder andere Mal musste ich wirklich schmunzeln, aber auch die emotionale Seite wird nicht ausgelassen.
    So ist Britt-Marie ein Charakter von dem man anfangs denkt, dass man eigentlich nicht so viel von ihr lesen will, denn sie schein anstrengend, denn, so wird immer wieder über das Buch hinweg betont, dass Britt-Marie keine Vorurteile habe – zumindest nicht nach außen hin. Doch auf ihre ganz eigene Weise ist die Protagonistin wirklich liebenswert, denn sie ist einfach ein herzensguter Mensch und tut einem durch die Geschichte von ihrem Mann Kent doch ein wenig Leid und man hat sie doch ziemlich schnell gern.
    Aber auch Borg hat viele bezaubernde Bewohner, die jeder einzigartig für sich sind und der Geschichte doch ein wenig Tiefe geben, da doch auch in so einem kleinen Dorf wie Borg hat jeder mit seinen eigenen Schicksalen zu kämpfen haben. Und so ist es nicht nur Britt-Marie, die dieses Buch ausmacht, sondern ein Zusammenspiel von den Dorfbewohnern und ihr. Auf ihre schrullige, pedantische Art mischt Britt-Marie aber auch hier auf, und es gibt viele schön, lustige, aber auch traurige Momente.
    So merkt man auch – selbst wenn man kein Fußballfan ist – wie sehr die Bewohner von Borg dieses Spiel lieben und wie begeistert sie davon sind. Fast schon meinte man, dass die Begeisterung dafür auch auf den Leser abfärben könnte. Auf jeden Fall versteht man, wieso sie diesen Sport lieben, denn viel ist in dem kleinen Dorf leider nicht geblieben.

    „Britt-Marie war hier“ konnte mich auf ganzer Linie begeistern und auch die Protagonistin hatte man schließlich gern. Ich fühlte mich gut unterhalten mit Humor, aber auch mit ernsten Themen.
    Forman, G: Nur ein Tag Forman, G: Nur ein Tag (Buch)
    14.04.2016

    Nicht ganz das, was ich erhofft hatte

    Allysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. In England lernt sie Willem kennen, einen freien, ungebundenen Schauspieler, und zwischen den beiden knistert es sofort. Schließlich lädt er sie spontan ein, für einen Tag mit ihm nach Paris zu fahren. Allyson willigt, untypisch für sie, ein und begleitet Willem nach Paris, wo sie einen gemeinsamen Tag verbringen. Doch am nächsten Morgen ist Willem fort…

    Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Ein angenehmer Schreibstil, eine spannende Geschichte, und auch die Charaktere erschienen mir interessant genug um ein Buch zu füllen. Doch leider musste ich feststellen, dass das Buch das, was mir in der Leseprobe positiv auffiel, im weiteren Verlauf nicht alles halten konnte.
    Positiv war weiterhin der Schreibstil: angenehm, locker und flüssig zu lesen, sodass sich das Buch im gesamten doch recht schnell herunterlesen ließ, auch wenn die Geschichte stellenweise für mich uninteressant wurde, da sie mich leider bald nicht mehr fesselte. Erst gegen Ende wird es wieder interessant, denn hier passiert meiner Meinung nach wieder einiges. Zwischendurch plätschert die Geschichte eher so vor sich hin.
    Zudem erschien mir Allysons Charakter schnell fade. Allyson macht und tut im Grunde, alles, was ihre Eltern von ihr erwarten. Ihre Mutter hat ihr Leben quasi durchgeplant und ihre Tochter hält sich daran. Ihren eigenen Interessen und Wünschen geht Allyson im Grunde kaum nach. Doch als sie Willem kennen lernt, verwandelt sie sich in „Lulu“, eine freiheitsliebende, spontane und selbstbewusste Frau – also in all das, was Allyson nicht ist. Doch mit Willems Verschwinden, verschwindet auch Lulu und zurück bleibt die alte Allyson. Dennoch kann Allyson den „Fesseln“ ihrer Eltern entkommen und diese Entwicklung zur selbstbewussten jungen Frau ist sehr gut nachgestellt, sodass es hier für mich wieder einen Pluspunkt gab. Trotz allem bleibt aber eine gewisse Unsicherheit bei ihr bestehen, auch gegen Ende des Buches noch.

    „Nur ein Tag“ verspricht trotz allem kurzweilige Lesestunden. Leider wird es erst nach der ersten Hälfe spannend, lässt sich aber dennoch flüssig durchlesen. Auch wenn mich „Nur ein Tag“ nicht völlig mitreißen konnte, so werde ich dennoch den zweiten Teil „Und ein ganzes Jahr“ lesen, dass aus Willems Sicht berichtet.
    1 bis 25 von 28 Rezensionen
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