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    2. Alle Rezensionen von Ralf Günther bei jpc.de

    Ralf Günther Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 09. April 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1742
    713 Rezensionen
    Alex Conde Y Los Indultados Alex Conde
    Alex Conde Y Los Indultados (CD)
    19.03.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Eine bunte Latino-Mischung...

    Der aus Valencia stammende Pianist Alex Conde lebte viele Jahre in den USA, graduierte in Berklee. In seiner Heimat Spanien war Conde natürlich mit dem Flamenco aufgewachsen. In den Staaten faszinierte ihn die Freiheit des Jazz, insbesondere die großen Bebop-Pianisten Thelonious Monk und Bud Powell. Als die Pandemie den Künstler zurück in die Heimat brachte, gründete er das Projekt Alex Conde Y Los Indultados. Mit seiner elfköpfigen Band nimmt Conde spanisches Ausgangsmaterial wie Pasodobles, Coplas und Volkslieder, darunter ein Klassiker wie “El Beso”, als Ausgangsmaterial, um dieses über 66 Minuten mit Elementen des Jazz zu vermählen. Dabei treffen lateinamerikanische Rhythmen auf Flamenco, spanische Volksmusik auf Modern Jazz, kraftvoll-rockige Riffs auf spanische Popularmusik. Eine kurzweilige Mischung, die Kopf und Bauch anspricht.
    Butterfly Butterfly (CD)
    19.03.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gelungene, schöne CD

    Die dreißigjährige Sängerin Kari Sál aus Polen reüssierte 2017 mit ihrem Debütalbum BETESDA. Nun liegt mit BUTTERFLY die zweite CD vor, welche wieder durch ein breites Spektrum an Stilen auffällt. Dieser eklektizistische Charakter mit Elementen aus Jazz, Weltmusik und Indie-Pop macht das Album wiederum spannend. Symbolisch verwandelt sich eine Raupe im Laufe der Scheibe in den titelgebenden Schmetterling. Sàl verfügt über eine warme, biegsame Stimme, bewegt dabei meist circensischen Höhen und komplex-verkopfte Gesangsbögen. Sie scatet auch nicht, überzeugt jedoch mit songdienlicher, mitnehmender Gesangsstilistik. Richtig rund wird das Werk durch die Mitwirkung der fünf profunden Musiker, insbesondere des bekannten schwedischen Jazzpianisten Jacob Karlzon und ihres Ehemannes, dem polnischen Stargeiger Adam Baldych. Die 50 Minuten vergehen wie im Fluge, oft fragil dahinschwebend wie ein Schmetterling.
    Tigrib Tigrib (CD)
    08.03.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Traum-Album

    Diese ältere Scheibe ist immer noch ein Traum...sagenhaft die ganze Truppe um Gitarrist Thorsten Klentze und natürlich dem großen Charlie Mariano! Den Aussagen von Hans-Jürgen Schaal kann man nur zustimmen - zugreifen!!!
    Gratitude Gratitude (CD)
    08.03.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Sehr spannendes und ambitioniertes Album...

    Der in der der Nähe von München (Gilching) beheimatete Gitarrist Thorsten Klentze (67), der 1995 mit TIGRIB eine wunderbare Platte mit Charlie Mariano veröffentlichte, ist einer der großen deutschen Gitarrenstilisten. Wie sein großes Vorbild Philip Catherine stellt er sich nicht eitel in den Vordergrund, brilliert aber durchaus mit harmonisch raffinierten Akkorden und brillanten Solos. Seit über 25 Jahren arbeitet Klentze eng mit dem Bläser Roger Jannotta (80) zusammen, wie er auch mit den vier weiteren Musikern (voc, tp, b, dr) des Projekts seit vielen Jahren musiziert, somit herrscht ein blindes Verständnis. Das ist bei den ausgefuchsten, oft keinesfalls straighten und einfachen Arrangements, durchaus hilfreich. Bossa, Samba, Tango, Balladen, Blues und groovender Modern Jazz werden dem geneigten Hörer präsentiert. Oftmals packen die Komponisten aber womöglich etwas zu viel in die Kompositionen, noch eine Wendung, noch etwas komplizierter. So wünscht man sich die prallgefüllten Arrangements manchmal etwas schmaler und direkter, auch der starke Einsatz von Sängerin Natalie Elwood (sechs Songs sind betextet, dazu brilliert sie im Scat-Modus, oft unisono mit den Blasinstrumenten) und das nicht immer rund klingende Klangbild, könnte manchen Hörern etwas zu viel sein. Fans von Klentze würden sich zudem sicher noch etwas mehr und ausgiebigeren solistischen Auslauf wünschen. Das Sextett bietet insgesamt einen breiten musikalischen Strauß, so dass es nie eintönig wird. In Summe eine interessante Scheibe, die immer wieder aufhorchen lässt. Für mich bleiben aber die alten Aufnahmen mit Mariano erste Wahl - dies spricht aber natürlich nicht gegen dieser hochwertige Einspielung...
    The Wolves Are Coming Philip Sayce
    The Wolves Are Coming (CD)
    06.03.2024
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Wer auf diese krachige Rock-Blues-Variante steht, wird nichts falsch machen

    Wölfe sind keine Stubentiger, die auf sanften Pfoten daherkommen. Somit signalisiert schon der Albumtitel, dass der in Toronto lebende Philip Sayce (47) hier ein kraftvoll-aggressives Brett raushaut. Der Sänger und Gitarrist, beeinflusst von Jimi Hendrix und Stevie Ray Vaughan, wurde 1997 bekannt, als er als in die Band von Jeff Healey eintrat. So richtig nahm seine Solokarriere 2009 Fahrt auf. Sayce spielt druckvollen, harten Rock-Blues, der schnörkellos auf den Punkt kommt. Innovationen werden hier nicht erwartet, die Amps werden voll aufgedreht, das Wah-Wah-Pedal durchgedrückt. Funkige Licks und raue-kraftvolle (oft verzerrte) Vocals gehören ebenso zum Klangbild, wie die stoische Power-Rhythmusgruppe. Sayce stellt sich ins Rampenlicht, die auf früheren Scheiben immer wieder locker eingestreuten Klavierparts hat er stark reduziert. Etwas schade. Mit dem kurzen John-Lee-Hooker-Ausklang “This Is Hip” mit akustischer Gitarre und Klavier zeigt Sayce dann aber doch noch eine andere Klangfarbe (hiervor zukünftig gerne etwas mehr). Wer auf diese krachige Rock-Blues-Variante steht, wird nichts falsch machen.
    Snap-Reading Method Snap-Reading Method (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Spannende Scheibe....

    Namensgeber und alleiniger Komponist des Trios ist Alexander Parzhuber, der als Drummer für flexibel-raffinierte Timeshiftings, dazu mit Synthesizer auch noch für weitere Klangfarben sorgt. Kongeniale Partner hat er im Saxofonisten Fabian Dudek, der auch gerne freiere und expressive Aspekte (man höre z.B. "Adventures Of Digital Functionality") einbringt, sowie dem groovend erdenden Bassgitarristen Oliver Lutz gefunden. Spannend, doch man muss offene Ohren haben.
    Roneando Roneando (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    ...eine weitere Variante seiner Herzensangelegenheit, der Verschmelzung von Jazz und Flamenco....

    Mit seinem Quartett um Pianist Albert Sanz präsentiert der Spanier Perico Sambeat (61) eine weitere Variante seiner Herzensangelegenheit, der Verschmelzung von Jazz und Flamenco. Zusätzlich sorgt Sergio Martinez als Percussionist für die entsprechende südländische Grundierung. Mit Sara Dowling ist in "I Didn't Know What Time It Was", der einzigen Fremdkomposition, auch eine Sängerin präsent. Im Mittelpunkt steht aber Altsaxofonist Sambeat mit elegantem und flexiblem Spiel. Eine gute hörbare Modern-Jazz-Scheibe, immer rhythmusgebunden und ohne freie Passagen, dabei aber durchaus abwechslungsreich, mit Balladen wie "Tientos De Arena Y Sal" und flotteren Stücken wie "Tanguillos De Asunción" (hier auch einmal mit Sambeat am Sopransaxofon) - well done!
    Iviv Oriane Lacaille
    Iviv (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Die Sängerin, Percussionistin und Ukulele-Spielerin Oriane Lacaille (37) aus La Réunion, aufgewachsen in Frankreich, legt ihr Debüt vor. Sie präsentiert auf Französisch ihre Kompositionen, die einen weltmusikalischen Atem verströmen. Ihre glockenklare Stimme wird durch Héloïse Divilly (dr) und Yann-Lou Bertrand (b, tp, fl) mit sanft-wogenden ternären Rhythmen ihrer Heimat unterlegt. Einige Gastmusiker (in einem Song ihr Vater, der bekannte Akkordeonspieler René Lacaille) tragen weiter zum gelungenen Debüt bei, welches oft die Süße und Melancholie von Kinderliedern verströmt, damit aber auch Trance-artige Intensität entwickelt. Ein interessante Klangwelt eröffnet sich hier...
    Fado Camoes Lina
    Fado Camoes (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    ...so sind auch immer wieder etwas vom traditionellen Fado abweichende Klänge eingestreut....sehr schön

    Gleich die ersten Töne der neuen CD der portugiesischen Sänger Lina verströmt die berührende Melancholie des Fado. Besonderes Augenmerk wurde auf die Texte gelegt, die vom berühmten Dichter Luís Vaz de Camões inspiriert sind, in den Interpretationen finden Portugiesisch und Galicisch zusammen. Für die harmonische musikalische Basis sorgen Pedro Viana (g), der Produzent Justin Adams (g, perc) und interessanterweise der durch seine Zusammenarbeit mit Massive Attack, Portishead und Robert Plant bekannte John Bagott (keys). So sind auch immer wieder etwas vom traditionellen Fado abweichende Klänge eingestreut. In den Songs geht es auch um Veränderung, somit passt dies wunderbar ins Konzept. Sehr schön!
    Longing Longing (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Das in der großen amerikanischen Pianotrio-Tradition aufspielende Martin Sasse Trio perlt wie frisches Quellwasser, wunderbar!

    Der Pianist Martin Sasse ist ein Könner auf den 88 Tasten. Seit 25 Jahren musiziert der Kölner immer wieder im Trioformat, aktuell mit dem in der Szene allgegenwärtigen Martin Gjakonovski am Bass und dem elegant swingenden Drummer Joost van Schaik. Sasse gibt seinen Musikern immer wieder solistische Freiräume, steht aber eindeutig im Rampenlicht. Er vertritt nicht aktuelle Strömungen, die mit jazzfremden Idiomen spielen, in denen alle Instrumente gleichberechtigt sind. Hier stehen urtypische afroamerikanische Jazztraditionen im Rampenlicht, wofür schon ein Songtitel wie „The Soul Of Jazz“ exemplarisch steht. Kräftig swingende Fußwipper mit bluesiger Grundierung wie „Swing, Swing, Swing“, eine schöne Hommage von Sasse an den kürzlich verstorbenen Dusko Gojkovich, stehen neben kantig-markanten Bop-Läufen, die dann von wunderbaren Balladen wie „Green And Blue“ und „Lover Man“, neben „How Little We Know“ der einzigen Fremdkomposition der CD, sanft abgefedert werden. Es muss nicht (immer) (gezwungen) modern sein. Das in der großen amerikanischen Pianotrio-Tradition aufspielende Martin Sasse Trio perlt wie frisches Quellwasser, wunderbar!
    Dimention(i)s Mat(t)er Dimention(i)s Mat(t)er (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Leute mit offenen Ohren sollten reinhören...

    Im Jahr 2011 fanden die Italiener Andrea Pennati an der akustischen Gitarre, sowie der Klarinettist Pierpaolo Romani unter dem Bandnamen Inventionis Mater zusammen. Die ausgewiesenen Frank-Zappa-Fans spielten bislang drei Studio-Alben ein. Nun liegt ein reines Zappa-Projekt vor, in denen das Duo meist unbekanntere Songs des Meisters mit ungewöhnlicher Instrumentierung umschreibt. Dabei geht es nicht um Persiflage, sondern um eine auf das Wesentliche reduzierte Transkription. Diese klingt aber weder akademisch und langweilig, sondern vielseitig und oft virtuos, von Rhythm & Blues bis zu Zwölfton-Atmosphäre. Der bekannteste Track ist gleich der Opener „Cosmic Debris“. Mit Napoleon Murphy Brock (voc, sax) konnte dazu für manche Songs (fünf Tracks sind mit Gesang) ein ehemaliger Zappa-Mitstreiter gewonnen werden. Dazu erweitern vier Gastmusiker (g + mandolin, b, perc, violin) die Soundfarben noch erheblich. Ein großer jazziger Spaß, nicht nur für Zappa-Fans. Leute mit offenen Ohren sollten reinhören!
    Ein Kommentar
    Jones Crusher
    16.03.2024

    Einfach Klasse!

    Ich kann mich dieser Rezension nur anschließen-Die Musik ist richtig entspannend und unaufdringlich, die schönen Melodien, die wie ich finde in jedem Stück von Frank Zappa vorhanden sind, kommen wunderbar zum vorschein. Die Aufnahmen sind auch klangtechnisch super! Das Sahnehäubchen ist aber der einzigartige Original Musiker von Frank Zappa aus den 1970 er Jahren nämlich kein geringerer als Napoleon Murphy Brock der mit seinem wundervollen Gesangsbeiträgen und auch Saxophon das ganze zu etwas besonderen macht. Ein echtes "Höhrvergnügen"
    Cinematic Double Bass Cinematic Double Bass (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Der französische Wunderbassist is immer eine sichere musikalische Bank...

    Der als „französische Wunderbassist“ hochgelobte Virtuose Renaud Garcia-Fons (61) hat ein attraktives Bundle mit kurzes Tracks um die drei bis vier Minuten geschnürt, die seinen fünfsaitigen Kontrabass ins Zentrum rücken. Der Franzose steuert zudem Keyboards und Percussion hinzu, zudem scatet seine Tochter Solea in manchen Songs. Der wichtigste Partner ist Stèphan Caracci an Vibrafon und Drums. CD 1 steht unter dem Motto „In A Jazzy Mood“, ist inspiriert von Film-Noir-Soundtracks. So denkt man immer wieder an klassische Gangsterfilme, die meist von jazzigen Klängen effektvoll untermalt waren. Auf der zweiten CD, die unter der Rubrik „In A Spirit Of Travel“ steht, lebt der Bassist seine langjährige Liebe zu Weltmusikklängen aus, insbesondere mediterrane und nordafrikanische Elementen. Auch wenn das Konzept keine langen Soloausflüg erlaubt, sind natürlich ständig virtuose Solospots eingebaut. Eine wunderbare Sammlung von Musik für noch zu drehende Filme, in der der Bass, ob pizzicato, gestrichen, pizz d'arco, perkussiv oder mit diversen Effekten, im Mittelpunkt steht. Toll!
    From A Fading World From A Fading World (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    ...ein breites Geschmackserlebnis zwischen lyrischem Jazz, Art Rock und Prog ala Canterbury...

    Das Quintett Rubber Tea aus Bremen hat nach seinem Debüt 2020 nun mit Hilfe von sechs Gastmusikern an Blas- und Streichinstrumenten ein neues Tongebräu aufgesetzt, welches wieder ein breites Geschmackserlebnis zwischen lyrischem Jazz, Art Rock und Prog ala Canterbury bietet. Im Zentrum steht Sängerin und Bläserin (sax, fl) Vanessa Gross. Die kompositorische Kräuterabmischung haben Lennart Hinz (keys, g, voc (7) und David Erzmann (b) abwechslungsreich gestaltet. Die elf Songs auf der 43 Minuten langen Scheibe sind Prog-untypisch recht kurz, gehen aber meist ineinander über, so dass ein entsprechender Spannungsbogen erreicht wird. Die Rollen der Bläser sind prominent, die Band überzeugt aber durch gestalterische und rhythmische Vielfalt. Soli sind nie ausufernd, der Flow der Songs bleibt gewahrt, die Band agiert geschlossen. Der meist weibliche Gesang ist gelungen, wenn auch nicht ausgeprägt charismatisch. Eine Teemischung mit Spurenelementen von frühen Pink Floyd, King Crimson, Caravan und Frank Zappa (9), die jedoch eigenständig und geschmackvoll gelungen ist! Stammten auf dem Debütalbum INFUSION die Texte u.a. von Heine, E.T.A. Hoffmann und E.A. Poe, hat die Band diesmal eine eigene Story entwickelt, die von Emily, einer Pilotin handelt, die ihre Mitmenschen vor einem tödlichen Sandsturm waren will – Bezüge zur aktuellen Weltlage sind nicht ausgeschlossen…Ein 24-seitiges Booklet liegt allerdings nur der Vinyl-Version bei.
    History Box 2 - The Polydor Years 1971 - 1972 Epitaph
    History Box 2 - The Polydor Years 1971 - 1972 (CD)
    27.01.2024
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    "....englische Musik aus deutschen Landen“...

    Vor einem halben Jahr erschienen in einer 4-CD-Box die Epitaph-Alben der Brain-Jahre 1979-1981. Nun folgen die zwei ersten LPs, die 1971 und 1972 auf Polydor veröffentlicht wurden. Um den Jahreswechsel 1969/70 fanden in Dortmund mit den Briten Cliff Jackson (voc,g) und James McGillivray (dr), sowie dem deutschen Bassisten Bernd Kolbe die Kerntruppe von Epitaph zusammen. Nach Vermittlung durch Günter Boas kamen Epitaph bei Polydor unter, so dass 1971 mit dem zweiten Gitarristen Klaus Walz in London das gleichnamige Debütalbum eingespielt wurde. Obwohl in Deutschland angesiedelt, wehrte sich die Band etwas gegen den Begriff Kraut Rock. Der harte Rock-Sound erinnerte auch wegen den Twin-Leadgitarren an Wishbone Ash, Epitaph bezeichneten sich selbst als „British-Rockband“. Zeitgemäß ließ man sich auf EPITAPH bis zu zehn Minuten Zeit, so dass auch psychedelisch verspielte Klänge und ausgiebige Instrumentalparts zu Gehör kamen. Etwas aus dem Rahmen fällt die psychedelische Ballade “Visions”, in der ein Mellotron erklingt. Auch ein Jahr später bei STOP LOOK AND LISTEN erklangen die gleichen Ingredienzien, die Band tönte jedoch noch selbstsicherer und ausgereifter. Zudem wurden die Songs mit akustischer Gitarre, Klavier, E-Piano oder Orgel grundiert (es gibt leider keine Angabe, wer die Keys spielte – in “Fly” gibt es sogar ein Orgelsolo!). Im Zentrum standen natürlich weiterhin die flüssigen-singenden Twin-Lead-Gitarren. Wenn man etwas bemängeln mag, dass Epitaph keine schlüssigen Songenden einfielen, da meist etwas einfallslos ausgeblendet wurde. Trotz erfolgreichen Konzerten und TV-Auftritten im legendären Beat Club, verließ Drummer McGillivray Ende 1972 die Band. Mit neuem Drummer und etwas gradlinigerem und kraftvolleren Stil konnte die Truppe dann mit dem dritten Album sogar in den USA reüssieren. Dass dies dann leider wegen der Insolvenz ihres US-Labels mit der Bandauflösung endete, ist aber eine andere Geschichte. Die ersten zwei Alben sind gut remastert und einer CD zusammengefasst (Spielzeit 73 Minuten). Die mit 18 Songs und knapp 80 Minuten randvolle zweite CD bringt zwei Trio-Aufnahmen aus dem Jahre 1970 (damals noch unter dem Namen „Fagin’s Epitaph“, also noch ohne Klaus Walz), zwei Songs aus dem Beat Club 1972, fünf Singles, sechs nicht veröffentlichte Studioaufnahmen aus dem Jahr 1975 (mit Drummer Norbert „Panza“ Lehmann), zwei Rock’n’Roll-Kompositionen, u.a. auch “Long Tall Sally”, auf das ja auch schon die Beatles zum Anfang ihrer Karriere zurückgegriffen hatten, aus der Epitaph Rock’n’Roll-LP mit Pianist Gottfried Böttger. Zum Schluss dann mit “Feeling Shaky” ein Track auf der Kooperation mit Förderer Günter Boas, der auch als Blues-Pianist unterwegs war. Ein pralles Paket mit „englischer Musik aus deutschen Landen“, welches ein willkommenes Eintauchen in vergangenen Zeiten erlaubt. Im Booklet erinnert sich Cliff Jackson an die damalige Zeit.
    Light Of Ancient Mistakes Light Of Ancient Mistakes (CD)
    03.12.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    nsgesamt eine abwechslungsreiche CD...

    Das englische Duo Hat’s Off Gentlemen It’s Adequate um die Multiinstrumentalisten Malcolm Galloway (voc, g, keys, dr) und Mark Gatland (b, g, keys, chapman stick, dr, back-voc) legt das siebte Album vor. Die Songs wurden von diversen SF-Romanen (u.a. Adrian Tschaikowsky, Iain M. Banks, Philip K. Dick) inspiriert. Genauso breit ist auch die stilistische Ausrichtung, so dass man denkt, hier spielen unterschiedliche Bands. Da erklingt Art Pop, Klassik, Ambient und Electronic, dann dissonante Klaviercluster, gefolgt von einem floydigen Gitarrensolo. Aber auch Funk, New Wave, Melodic- und Neo-Prog erklingen. Das ist fast etwas zu viel des Guten, allerdings wird es dem Hörer über die 67 Minuten hinweg nie langweilig. Der Gesang ist weiterhin etwas der Schwachpunkt, Flötistin Kathryn Thomas setzt in drei Tracks besonders gelungene Akzente. Wie immer engagierte Texte von Neuropathologen Malcolm Galloway. Insgesamt eine abwechslungsreiche CD, wenn der geneigte Hörer sich womöglich auch die für ihn passenden Songs herauspicken muss. Für eine Eigenproduktion auch ein sehr guter Klang.
    It All Began With Loneliness (Colored Vinyl) Anchoret
    It All Began With Loneliness (Colored Vinyl) (LP)
    03.12.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Hört rein! (Rezi bezieht sich aber auf CD)

    Dem Albumtitel ist unschwer die Belastung der Pandemie als Inspiration zu entnehmen. Komponist und Bassist Eduard Levitsky setzte sich als Ziel Power Metal mit Prog Rock zu vermählen. Sänger Sylvain Auclair liefert dazu die passenden pessimistischen Lyrics und streut neben Klargesang auch dosiert Growls ein. Unerlässlich ist hier das Schlagzeug. Mit James Christopher Knoerl ist ein profunder Drummer an Bord, der die Double Bass gnadenlos rattern lassen kann, dann aber auch wieder rhythmisch flexibel unterfüttert. Die große Überraschung ist The-Tangent-Chef Andy Tillison an den Synthesizern und Orgel, der sich sonst bekanntlich im Fusion-Prog-Genre wohl fühlt. Doch genau dieser Zwitter aus knallhartem Metal und interessanten Prog-Einsprengseln heben die Scheibe hervor. Ebenso ungewöhnlich die teils jazzigen Einsätze von Saxofon und Flöte. Ein Flötensolo über heftigem Metalbeat, das hat schon was! Aber natürlich fehlen auch die für diese Genre zwingend dazugehörenden gleisenden Gitarrensolos nicht. Anspieltipps sind die Songs Nr. 3, 7 und 8. Wer offene Ohren hat, der sollte unbedingt reinhören!
    Arise Arise (CD)
    03.12.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wiederum ist Glass Hammer eine mehr als solide CD gelungen...

    Die US-Band Glass Hammer ist weiter fleißig, ein Jahr nach Abschluss der Mittelalter-Trilogie liegt nun mit dem 21. Studio-Album ein neues Konzeptwerk vor. Wie man dem Cover bereits entnehmen kann, geht die Reise diesmal ins Weltall. Das vor 30 Jahren von Steve Babb und Fred Schendel gestartete Projekt wurde zuletzt verstärkt von Steve Babb dominiert. Nun ist Schendel auch nur noch bei einem Stück dabei („Rift At Wasp-12“). Die frühere Anlehnung an Bands wie Yes und ELP wurde bereits vor einiger Zeit aufgebrochen. So wurden Elemente aus Hard Rock und Electronic eingebaut, so dass dem geneigten Hörer auch Black Sabbath, Led Zeppelin, Tangerine Dream oder sogar Vangelis in Sinn kommen konnten. Hannah Pryor ist seit dem letzten Album die Nachfolgerin der langjährigen Lead-Sängerin Susie Bogdanowicz. Auch Lead-Gitarrist Reese Boyd ist wieder mit an Bord. Die musikalische Ausrichtung aus Retro Prog („Arise“), Doom-Hard-Rock („Proxima Centauri B“) und Electronic („Mare Sirenum“) wurde nun noch durch etwas Space Rock ergänzt. Eine kurzweilige 16-minütige instrumentale Jam beschließt das Album. Wiederum ist Glass Hammer eine mehr als solide CD gelungen.
    Apo-Calypso Apo-Calypso (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Ein spannendes Zeitdokument!

    Das 1969 von Christian Burchard (1946-2018) gegründete Musikkollektiv Embryo fasziniert seit Jahrzehnten mit seinem Mix aus krautigem Jazz-Rock und World-Musik und genießt Kultstatus (seit 2016 steht Tochter Marja Burchard an der Spitze Embryos). Damit kann man allerdings keine Rechnungen bezahlen. Die Band stellte fest, dass sie bei den Festivals mit ihrer Musik beim Publikum kaum durchdrangen, die anderen Gruppen mit melodischen Rocksongs dagegen abräumten. Auf dem 1977 veröffentlichten zehnten Album der Band drehte man daher etwas an den musikalischen Stellschrauben. Burchard gab die Drumsticks an den rockiger agierenden Butze Fischer, welcher von Missus Beastly kam, weiter, konzentrierte sich auf Vibra- und Marimbaphon, Orgel und Gesang. Diesmal fehlten auch Blasinstrumente, da Charlie Mariano von Bord gegangen war. So erklangen die vier Songs der ersten LP-Seite des Quintetts mit Roman Bunkas Leadgesang kompakt-kommerzieller, man nähere sich einem funkig-souligen Rock an. Dabei vergaß man aber durchaus nicht die Soloparts, meist von Christian Burchard souverän beigesteuert. Die zweite Seite tendierte dann mit nur zwei langen Songs in altbekanntere Richtungen. Auf „Amnesty Total“ erklang als Geheim-Gast Alt-Embryo Edgar Hofmann an der Flöte, die Band bot neun Minuten lang einen virtuose Kraut-Jazz. Verstärkt World-Musik ertönte im finalen Viertelstünder „Getalongwithasong“, in dem Roman Burka auch zur Oud und Vina griff. Dazu wurden zum Songfinale in Mumbai entstandene Aufnahmen mit Trilok Gurtu an der Tabla und seiner Mutter Shobha Gurtu an Tambura und indischem Scat-Gesang angehängt. Somit eine etwas disparate Kombination, doch dadurch auch sehr kurzweilig. Bereits auf einer 1999 erschienenen Wiederveröffentlichung wurden zwei Bonustracks auf dieser Zeit zugegeben. Diese sind nun auch auf der neuen, gut klingenden Reissue zu finden, dazu mit „The Bad Times Are Gone“ noch ein dritter Bonustrack, 1976 live aufgenommen. Ein spannendes Zeitdokument!
    Minden 1976 Minden 1976 (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wieder eine hochinteressante Entdeckung auf Garden Of Delights!

    Garden Of Delights macht sich weiter mit Veröffentlichungen spannender musikalischer Zeitdokumente verdient. Die 1968 als einer der ersten deutschen Rockband gestarteten Missus Beastly mäanderten vom Blues Rock zu Psychedelic, veröffentlichten 1970 eine erste LP, lösten sich 1971 wieder auf. Drummer Lutz Oldemeier reformierte als einziges Originalmitglied u.a. mit Friedemann Josch (fl, sax) die Band, 1974 erschien die zweite LP. Im Januar 1976 nahm die teilweise wieder personell veränderte Band in Stuttgart die dritte LP auf, spielte dann am 23.1.1976 in Minden in Quartettbesetzung mit Friedemann Josch (fl, ss), Burkhard Schmidt (ep, synthi), Norbert Dömling (bg) und Butze Fischer (dr) ein energetisches Konzert, welches nun erstmalig veröffentlicht wird. Manche Themen waren zwar an die kurz vorher aufgenommene Studioplatte angelehnt, doch improvisierte die Band in den bis zu zwanzigminütigen Instrumentalausritten exzessiv. Aufgrund der besonders inspirierten Stimmung bei diesem Konzert in Minden wurden die sieben Songs einfach „Minden Mind – Parts 1-7“ betitelt. Bei solch einer Besetzung steht meist der Bläser (hier meist mit der Querflöte) im Mittelpunkt, doch bekommen die kraftvoll und dynamisch akzentuierenden Mitmusiker alle ausgiebigen Raum für Solos. Der improvisationsfreudige, krautige Jazz Rock erklingt in toller Klangqualität. Die Geschichte von Missus Beastly endete endgültig 1979. 1980 wurde Friedmann Josch dann mit den Dissidenten einem größeren Publikum bekannt. Norbert Dömling machte sich als hochgeschätzter Jazzbassist einen Namen in der Szene. Wieder eine hochinteressante Entdeckung auf Garden Of Delights!
    Be A Man Veronique Gayot
    Be A Man (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Eine solide, ja gelungene CD

    2019 legte die als „französische Wildkatze“ apostrophiere Véronique Gayot unter den Fittichen des renommierten deutschen Blues-Gitarristen Timo Gross ihr Debutalbum vor. Vier Jahre später erscheint nun das dritte Album. Gayot verfügt über eine raue, kraftvolle Stimme, die sowohl in bluesrockigen Songs, wie auch in balladesken, funkig oder soulig angehauchten Tracks bestens zur Geltung gelangt. Die aktuell fleißig durch deutsche Clubs tingelnde Französin bewegt sich in bekannten musikalischen Gefilden, etwas anderes erwartet in dem Genre aber auch niemand. Die energiegeladene Sängerin steht souverän im Rampenlicht, steuert auch mal ein Harmonikasolo bei. Ebenso wichtig ist die kompakte Band, Gitarrist Yannick Eichert und Organist Alexandre Logel steuern feine Soli bei. Eine solide, ja gelungene CD.
    Bleed Out Within Temptation
    Bleed Out (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Meinungsstark und...

    An der modernisierten musikalischen Ausrichtung, die Within Temptation 2019 mit der Vorgänger-CD RESIST vorgenommen hatten, ändert sich auch mit der neuen, dem neunten (wenn man das Album mit Covers von 2013 mit einbezieht) Studio-Album nichts. Die begleitenden Sinfonieorchester sind passe, was bleibt ist die hochdynamische Soundwand aus metallischen Gitarren und Drums, fetten Bässen und harten Elektronikklängen. Im Zentrum steht Vokalistin Sharon Den Adel mit einem souverän von poppigen Hooks bis zu verzerrtem Gesang reichenden Spektrum. Auch diesmal sind der Band die Lyrics sehr wichtig, man bezieht brandaktuell u.a. Stellung zum Krieg in der Ukraine und der Lage der Frauen im Iran. Ja, auch Musik findet nicht im luftleeren Raum statt, auch wenn man damit nicht an die Platinerfolge Anfang der 2000er Jahre wird anknüpfen können. Alle Texte liegen dem Album bei.
    Burning Head / Tough And Sweet Kevin Coyne
    Burning Head / Tough And Sweet (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Zwei unterschiedliche Scheiben...

    Als Doppel-CD werden nun die 1992 und 1993 veröffentlichten Scheiben des englischen Singer/Songwriter Kevin Coyne (1944 – 2004) wieder zugänglich gemacht. Zu dieser Zeit lebte Coyne bereits seit ein paar Jahren in Deutschland, hatte seine Alkoholsucht und Depressionen überwunden. Die 13 Song von BURNING HEART nahm Coyne (voc, g) im Duo mit Hans Pukke (g, keys) auf. TOUGH AND SWEET wurde im Folgejahr in etwas größerer Besetzung, u.a. mit Henry Beck (keys, b, dr) und Sohn Robert Coyne (g, keys, b, dr), eingespielt. Die knarzig-raue Stimme, oft auch eher in einer Art Sprechgesang eingesetzt, kommt am besten in sparsamen, folkig-rau grundierten Arrangements zu Geltung. Die pop-rockigen Songs mit oft stupider Rhythmusbegleitung halten dagegen nicht immer das Niveau. Der geneigte Fan muss also etwas Rosinenpickerei betreiben.
    The Big Express (Steven Wilson Mix) XTC
    The Big Express (Steven Wilson Mix) (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    "ein vernachlässigten Klassiker seiner Ära“

    Die 1976 gestarteten XTC waren immer ein Liebling der Kritiker, konnten sich aber kommerziell nie so richtig durchsetzen. Als Post-Punk-Band gestartet, erweitere die Band um das Kreativ-Zentrum Andy Partridge (voc, g, harm, Linn-Drums) und Colin Moulding (voc, b) das Spektrum später um New Wave, etwas Psychedelic und großen Gitarren-Pop-Hooks. XTC galten als eine der originellsten Popband dieser Zeit. Aufgrund des starken Lampenfiebers von Andy Partridge, was in einem Zusammenbruch auf der Bühne gipfelte, trat die englische Band ab 1982 nicht mehr live auf, was aufgrund der nicht allzu hohen Plattenverkäufe zu ernsten finanziellen Problemen führte. Dadurch änderte sich auch die musikalische Ausrichtung weiter. Nun liegt das 1984 veröffentlichte siebte Album der Band aufwendig überarbeitet vor. Die sehr persönlichen Songs kommen laut Partridge einem Konzeptalbum sehr nahe. Der seinerzeit brandneue elektronische Linn-Drum-Sound hielt Einzug, auch die Drumtakes von Peter Phipps wurde in diese Soundrichtung nachbearbeitet. Die oft hektischen Songs sind trotz alledem sehr abwechslungsreich. Auch wenn man kurz die UK-Charts mit #34 erreichte, war auch diesem Album kein kommerzieller Erfolg beschienen. Sound-Guru Steven Wilson hat das Album nun neu abgemischt. Auf der üppig gefüllten Blu-Ray gibt es zusätzlich drei weitere Songs. Natürlich alles im originalen Stereo-Mix, dazu aber auch Dolby Atmos 5.1., dazu die instrumentalen Mixes und Demoversionen. Somit kann der geneigte Fan einen „vernachlässigten Klassiker seiner Ära“ nun in prachtvoller Aufmachung inkl. 16-seitigen Linernotes von Andy Partridge und Dave Gregory (g,keys) entdecken.
    Larks' Tongues In Aspic (The Complete Recording Sessions) (50th Anniversary) King Crimson
    Larks' Tongues In Aspic (The Complete Recording Sessions) (50th Anniversary) (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Damit dürfte das letzte Wort zu diesem Prog-Klassiker gesprochen sein....

    Die legendäre englische Band King Crimson konnte gleich mit ihrem ersten Album IN THE COURT OF THE CRIMSON KING im Jahre 1969 den Titel als Könige des damals entstehenden Progressive Rock beanspruchen. Im erlesenen Thronsaal des Prog Rock, in dem in der Hochzeit des Progs Anfang der 70er Jahre das Triumvirat Genesis, Yes und E.L.P. glänzten, standen auf mindestens gleichwertiger künstlerisch Höhe King Crimson, wie auch Gentle Giant, auch wenn sie nie deren großen kommerziellen Erfolg einfahren konnten. Dafür waren ihre Soundelaborate vielleicht zu oft einem genialischen Wandel und Sprüngen unterzogen. Und insbesondere King Crimson machte es unter seinem strenger und enigmatischen Zuchtmeister Robert Fripp (dem geneigten Fan ist hierzu die interessante Doku IN THE COURT OF THE CRIMSON KING – KING CRIMSON AT 50 zu empfehlen, s. auch GT 1/23) dem Publikum und auch seinen Musikern nie einfach. So verabschiedeten sich nach dem ersten Album sogleich mit Ian McDonald und Greg Lake wichtige Mitstreiter. Fast auf jedem Album wurden neue Musiker begrüßt, änderten sich die musikalischen Ingredienzien teilweise erheblich. So traten auf LIZARD verstärkt jazzige Elemente ins Rampenlicht, während ISLAND beinahe impressionistisch klang. Mit dem fünften Studioalbum ging Fripp Anfang 1973 mit gänzlich neuer Quintett-Besetzung ins Studio. John Wetton (b, voc) kam von Family, Drummer Bill Bruford von Yes. Rund wurde die Besetzung durch Geiger David Cross und Jamie Muir (perc). Das neue Material wurde dem erstaunten Publikum auf einer Headliner-Tour präsentiert, wurde dort oft aus Improvisationen heraus entwickelt und nahm die Formen an, die dann im Studio weiter verfeinert wurden. Das Spektrum auf LARK’S TONGUES IN ASPIC ist immens. Die zentralen, der LP den Titel gebenden instrumentalen Parts One und Two, mit denen das Album begonnen und beendet wird , bauen sich langsam und geheimnisvoll auf, kulminieren dann in brettharten Gitarrenriffs und anspruchsvollen, Gitarrenfiguren, virtuosen, vertrackten Drumfiguren, rockig-erdenden Bassläufen und filigranen bis dynamischen Geigen- und Percussionparts – dies alles mit vertrackten Rhythmen. Neben den drei instrumentalen Tracks bringen die drei Songs mit John Wetton als markant-heiseren Sänger andere Varianten ein. So ist das kurze BOOK OF SATURDAY eine herrliche Ballade, auch EXILES verströmt eher eine zarte Stimmung. EASY MONEY baut mit einem schrägen Gitarren-Solo und dem sarkastischen Text wieder etwas mehr Druck auf. Dieser kulmuniert aber faszinierend in den beiden titelgebenden Parts und THE TALKING DRUM. Kurz nach der Aufnahme war Jamie Muir schon wieder Geschichte, so dass dies die einzige Platte in dieser Besetzung blieb. Zum 50-jährigen Jubiläum hat Sound-Guru Steven Wilson auch an diesem Klassiker Hand angelegt und wieder wunderbare Mixe erstellt. So liegen Original-, neue Stereo- und Elementar-, 5.1.-, sowie Dolby Atmos-Mixes vor. Dazu Instrumental-Mixes, die kompletten Recording Sessions sowie ergänzende Mixes zu vier Stücken. Neue und bislang ungehörte Details werden hier wahrnehmbar. Das dürfte zwar eher für den harten Fan von Interesse sein, doch davon dürfte es viele geben…Damit dürfte das letzte Wort zu diesem Prog-Klassiker gesprochen sein.
    Sound Pieces Sound Pieces (CD)
    25.11.2023
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Jazz-Legende aus Polen...

    Der polnische Geiger und Saxofonist Michal Urbaniak, Jahrgang 1943, war einer der ersten europäischen Jazzer, die auch in den USA Anerkennung finden konnten, mehrmals wurde er im Down-Beat-Poll zum besten Geiger gewählt. Mitte der 70er Jahre übersiedelte er mit seiner Frau Urszula Dudziak dann auch in die USA. Dabei bewegte er sich nicht in traditionell swingenden Jazz-Mainstreamgefilden, sondern war im um die Wende 1969/1970 entstandenen Jazz Rock aktiv. Elektronische Instrumente und Verfremdung waren an der Tagesordnung, auch der wortlose Gesang von Dudziak wurde immer wieder elektronisch verfremdet. Der E-Pianist Adam Makowicz ist der bekannteste der Begleitmusiker. Das 3-CD-Set enthält die ca. 1971/1972 in Stuttgart aufgenommenen Alben PARATYPHUS B und INACTIN (erstmals 1973 veröffentlicht), sowie einen Konzertmitschnitt aus dem Bremen Club Lila Eule vom 21.1.1972 (Hier wurden die Tracks der Studioalben gespielt, wie es sich für live gehört tlw. erheblich länger). In den Tracks begegnen dem Hörer eine breite musikalische Spannbreite. Hyperaktive und Funk-rockig anschiebenden Rhythmusgruppe, prägnanter lautmalerischer Gesang, expressive E-Violine- und E-Piano-Solos, lyrische bis hektische Solospots bis hin zu Duetten von Urbaniak und Dudziak. Die Tracks, die sich live auch schon mal auf 30 Minuten ausdehnen können, benötigen ein entsprechend geschultes Gehör und sind somit damit eher für den fortgeschrittenen und offenen Jazzenthusiasten geeignet. Der Albumtitel SOUND PIECES trifft es für dieses Zeitdokument recht treffend.
    101 bis 125 von 713 Rezensionen
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