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    schriibli Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 26. Februar 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 2836
    97 Rezensionen
    Beat-Club: The Story Of Beat-Club Vol. 2 (1968 - 1970) Beat-Club: The Story Of Beat-Club Vol. 2 (1968 - 1970) (DVD)
    03.09.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    The Beat Goes On - Forever!

    Dass ich das noch erleben durfte! Lange genug gedauert hat es ja nun wirklich, bis sich die Verantwortlichen dazu durchringen konnten, die rechtlichen Fragen für eine DVD-Veröffentlichung zu klären. Und die Beatles sind trotzdem noch außen vor. Und die Stones streckenweise auch. Und die Folgen 9, 13 und 23 fehlen gleich komplett. Aaaaaaber ansonsten präsentiert „The Story Of Beat-Club“ in 3 fetten Boxen á 8 DVDs genau das, auf was eine Legion von Beat-, Pop- und Rockfans in aller Welt nunmehr seit Jahrzehnten warten musste: Die nahezu kompletten Folgen der wichtigsten und darüber hinaus stilprägendsten aller Musik-Sendungen im deutschen Fernsehen.

    Die Erwähnung der Vollständigkeit ist insbesondere im Hinblick auf einen ganz speziellen Umstand erforderlich: Die bisherigen „Beat-Club“-Wiederholungen im Fernsehen bzw. vorangegangene Veröffentlichungen auf VHS / DVD haben sich ausschließlich auf die Musik beschränkt. Sparten wie z.B. die Hitparaden, viele Interviews und - vor allem - die ganzen journalistischen Beiträge zu Kultur, Subkultur, Politik etc. wurden stets ausgeklammert und haben von daher seit damals in den Archiven geschlummert. Das alles im entsprechenden Kontext jetzt endlich wieder sehen zu können, ist ein unsagbarer Genuss. Interessant auch, wenn man in diesem Zusammenhang mal auf die Namen achtet, die im Abspann auftauchen . . .

    Mit Volume 2 zeichnen sich zunehmend nicht nur Veränderungen in der musikalischen Landschaft ab. Aus Beat wurde Pop, Psychedelic, Rock, . . . Und Mike Leckebusch fand mehr und mehr Gefallen an der Spielwiese seiner zunehmend psychedelisch angehauchten Optik, was leider zur Folge hatte, dass man in gleichem Maße die entsprechenden Interpreten vor lauter lauter mitunter kaum noch erkennen konnte. Abgang: Dave Lee Travis. Kurzauftritt (für nur 6 Folgen): Dave Dee. Und dann war’s nur noch Uschi. Aber: NEU! Jetzt in Farbe. Definitiv! Was da in den Farbtöpfen gerührt wurde, ward bis dato im deutschen TV noch nie gesehen - der helle Wahn! Nicht nur, dass das auch den ein oder anderen „Beat-Club“-Anhänger überforderte - es machte auch den Go-Go-Girls den Garaus: Abgang der Weidhaas-Sisters. Aber musikalisch wurde der „Beat-Club“ zwischen dem 12.10.68 und dem 26.9.70 immer anspruchsvoller, was jedoch leider nicht alle Zuschauer unbedingt zu würdigen wussten. Perle vor die Säue, kann ich da nur sagen.

    Die 3 Boxen waren zwar längst überfällig, kamen zum Glück aber wenigstens noch zu meinen Lebzeiten. Die DVDs bieten sowohl bild- als auch tontechnisch angesichts des Materialalters keinerlei Grund zu Beanstandung. Jeder Box liegt ein ca. 40-seitiges informatives Booklet bei. Allerdings sind der Redaktion hie und da doch einige ärgerliche Fauxpas unterlaufen. So findet man z.B. fehlerhafte Interpreten-Namen, fehlerhafte Titel, und den ein oder anderen Titel hat man (ungeachtet der tatsächlichen Präsenz in der Sendung) überhaupt nicht aufgeführt.

    Obacht! In den Liner-Notes findet die Planung eines weiteren Projektes mit raren Tracks aus dem „Beat-Club“ Erwähnung. Wie man dem Buch „’Beat-Club’ – alle Sendungen, alle Stars, alle Songs“ von Thorsten Schmidt (Kultur Buch Bremen, 2005) entnehmen kann, vermodern in den Archiven von Radio Bremen noch ÜBER 300 SONGS, welche kaum bis überhaupt noch nie gesendet wurden. Auf Anfrage hat mir Redakteur Jörg Sonntag die Vorbereitungen auf diese DVD-Veröffentlichung zwar erneut bestätigt, über weitere Details und einen zu erwartenden VÖ-Termin hat er sich jedoch noch ausgeschwiegen. Ob ich’s noch erleben darf? Man darf gespannt sein . . .
    Beat-Club: The Story Of Beat-Club Vol. 1 (1965 - 1968) Beat-Club: The Story Of Beat-Club Vol. 1 (1965 - 1968) (DVD)
    03.09.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    The Beat Goes On - Forever!

    Dass ich das noch erleben durfte! Lange genug gedauert hat es ja nun wirklich, bis sich die Verantwortlichen dazu durchringen konnten, die rechtlichen Fragen für eine DVD-Veröffentlichung zu klären. Und die Beatles sind trotzdem noch außen vor. Und die Stones streckenweise auch. Und die Folgen 9, 13 und 23 fehlen gleich komplett. Aaaaaaber ansonsten präsentiert „The Story Of Beat-Club“ in 3 fetten Boxen á 8 DVDs genau das, auf was eine Legion von Beat-, Pop- und Rockfans in aller Welt nunmehr seit Jahrzehnten warten musste: Die nahezu kompletten Folgen der wichtigsten und darüber hinaus stilprägendsten aller Musik-Sendungen im deutschen Fernsehen.

    Die Erwähnung der Vollständigkeit ist insbesondere im Hinblick auf einen ganz speziellen Umstand erforderlich: Die bisherigen „Beat-Club“-Wiederholungen im Fernsehen bzw. vorangegangene Veröffentlichungen auf VHS / DVD haben sich ausschließlich auf die Musik beschränkt. Sparten wie z.B. die Hitparaden, viele Interviews und - vor allem - die ganzen journalistischen Beiträge zu Kultur, Subkultur, Politik etc. wurden stets ausgeklammert und haben von daher seit damals in den Archiven geschlummert. Das alles im entsprechenden Kontext jetzt endlich wieder sehen zu können, ist ein unsagbarer Genuss. Interessant auch, wenn man in diesem Zusammenhang mal auf die Namen achtet, die im Abspann auftauchen . . .

    Volume 1 dieses Gesamtpakets dürfte in erster Linie die Beat-Fans und Komplettisten ansprechen. Ausschließlich in schwarz/weiß findet man hier den Ausstoß der Folgen bis zum 14.9.68 vor. Außer uns’ Uschi Nerke treten noch Gerd Augustin (der früh geschasste eigentliche Erfinder der Reihe), dessen Nachfolger Dave Lee Travis und Eddie Vickers (vom BFBS) als Moderatoren auf. Von so gut wie keinem Interieur bis hin zu den legendären Go-Go-Girls, von nahezu statischen Kameraeinstellungen bis zu ersten visuellen Spielereien kann man hier im Laufe der einzelnen Folgen der Entwicklungen erster Teil nachverfolgen. Was mich persönlich interessieren würde: Folge 24 kam damals von der Funkausstellung in Berlin - und war der erste (und vorerst einzige) „Beat-Club“ der in Farbe gesendet wurde. Die Ausstrahlung erfolgte wohlbemerkt nicht live, sondern als Aufzeichnung. Es muss also eine MAZ in Farbe von dieser Folge gegeben haben. Ob diese noch existiert, entzieht sich meiner Kenntnis. Hier ist jedoch alles nur in gewohntem Monochrom zu sehen.

    Die 3 Boxen waren zwar längst überfällig, kamen zum Glück aber wenigstens noch zu meinen Lebzeiten. Die DVDs bieten sowohl bild- als auch tontechnisch angesichts des Materialalters keinerlei Grund zu Beanstandung. Jeder Box liegt ein ca. 40-seitiges informatives Booklet bei. Allerdings sind der Redaktion hie und da doch einige ärgerliche Fauxpas unterlaufen. So findet man z.B. fehlerhafte Interpreten-Namen, fehlerhafte Titel, und den ein oder anderen Titel hat man (ungeachtet der tatsächlichen Präsenz in der Sendung) überhaupt nicht aufgeführt.

    Obacht! In den Liner-Notes findet die Planung eines weiteren Projektes mit raren Tracks aus dem „Beat-Club“ Erwähnung. Wie man dem Buch „’Beat-Club’ – alle Sendungen, alle Stars, alle Songs“ von Thorsten Schmidt (Kultur Buch Bremen, 2005) entnehmen kann, vermodern in den Archiven von Radio Bremen noch ÜBER 300 SONGS, welche kaum bis überhaupt noch nie gesendet wurden. Auf Anfrage hat mir Redakteur Jörg Sonntag die Vorbereitungen auf diese DVD-Veröffentlichung zwar erneut bestätigt, über weitere Details und einen zu erwartenden VÖ-Termin hat er sich jedoch noch ausgeschwiegen. Ob ich’s noch erleben darf? Man darf gespannt sein . . .
    Live At Montreux 1980 Live At Montreux 1980 (CD)
    03.09.2011
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Schade, schade, schade!

    Ich liebe Rockpile! Weiss Gott - ICH LIEBE ROCKPILE!!! Wie schrieb der britische Musikkritiker Patrick Humphries im Melody Maker einmal so treffend: “The best down the line, no holds barred, shit or bust rock’n’roll band in Britain!“ In Britain? Keine Kapelle der Welt konnte dieser Rock’n’Roll-Dampfwalze seinerzeit auch nur annähernd das Wasser reichen! Unter Fans kursieren seit jeher unzählige Bootlegs sowie Radio- bzw. TV-Mitschnitte, welche dem Zuhörer bzw. Zuschauer durch begeistertes Dauergrinsen stets Muskelkater im Gesicht bescheren. Aber bis auf wenige Aufnahmen (“Concerts For Kampuchea“ oder CD-Bonustracks), die man an den Fingern einer Hand abzählen kann, gab es offiziell leider keine exemplarischen Zeugnisse dafür, warum Bands nur äußerst ungern nach Rockpile auf die Bühne gingen (bestes Beispiel: Nach nur wenigen Konzerten flogen sie aus dem Vorprogramm der Bad-Company-US-Tour - und zwar nicht, weil sie etwa zu schlecht gwesen wären!). Dabei waren die Jungs zwischen 1976 und 1980 eigentlich ständig auf den Brettern der Welt unterwegs und hatten sich so binnen kürzester Zeit als erstklassige Live-Band wahren Kultstatus erspielt. Und als ich erfahren hatte, dass diese CD nun erscheinen sollte, konnte ich es kaum noch erwarten, meinen Player damit zu füttern. Welcher Teufel jedoch die Leute von Eagle Records bei der Produktion dieses Live-Mitschnitts geritten hat, ist ein Mysterium der ganz speziellen Art.

    Der begeisternde Auftritt der Band beim Montreux-Festival 1980 war ja seinerzeit über die Bildschirme des schweizerischen Fernsehens geflimmert. Und als VHS-Mitschnitt dient er mir bereits seit Jahrzehnten immer wieder als Kompensation dafür, dass ich selbst leider nie in den Genuss gekommen war, Rockpile livehaftig zu erleben. So stechen mir natürlich die gesammelten Minuspunkte dieser CD besonders schmerzhaft ins Ohr. Womit beginnen?

    Vielleicht damit, dass es sich hier mitnichten um den KOMPLETTEN Auftritt von Dave Edmunds, Billy Bremner, Nick Lowe und Terry Williams am 12. Juli 1980 im Casino von Montreux handelt. Zum einen begannen Rockpile ihren Set mit der damaligen Mrs. Lowe: Carlene Carter hatte kurz zuvor ihren Longplayer “Musical Shapes“ veröffentlicht, auf dem sie von der Combo ihres Gatten begleitet wurde. Und so nahm man dies zum Anlass, zwei Stücke daraus zum Auftakt des Abends zu präsentieren. Dies wird dem geneigten Hörer dieser CD jedoch sowohl verschwiegen als auch vorenthalten. Kann man in diesem Falle möglicherweise das Zugrundeliegen von rechtlichen Gründen vermuten, so ist die Tatsache, dass man die tolle Version von “Singing The Blues“ aus dem Konzert ’rausgeschnitten hat, eher unerklärlich. Ärgerlich ist es allemal.

    Nick Lowe führte bei diesem Gig als Conferencier durchs Programm, und seine Ansagen - mit Charme und typisch augenzwinkerndem Humor - haben dem ganzen Spaß noch eins draufgesetzt (z.B. beim Intro zu “I Hear You Knockin’“: “Here’s an oldie but goldie – almost as old as Dave“). Auch das alles fiel rigoros den umfangreichen Edits zum Opfer! Und bei einer Gesamtlaufzeit der CD von 49 Minuten hätte hierzu auch nicht die geringste Veranlassung bestanden!

    Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Rockpile lieferten an diesem Abend (wie so oft) einen mitreissenden Gig ab. Davon kommt hier aber leider nur wenig 'rüber. Denn auch tontechnisch haben sich die Macher der CD nicht mit Ruhm bekleckert: Der Sound klingt seltsam distanziert, der Mix ist verwaschen und alles andere als ausgewogen. Nicht nur Edmunds’ Gitarre, auch die Vocals gehen streckenweise nahezu gänzlich unter, wohingegen der Bass von Nick Lowe manchmal soweit in den Vordergrund gemischt ist, wie man es sich für das ein oder andere Gitarrensolo gewünscht hätte. Und während “(You Ain’t Nothin’ But) Fine, Fine, Fine“ fährt zu allem Überfluss auch plötzlich noch der linke Kanal für nahezu 30 Sekunden halbe Kraft zurück. Da lohnt es durchaus, sich auf dem Second-Hand-Markt nach dem ein oder anderen weniger legalen Produkt umzusehen, denn 90% aller Rockpile-Bootlegs klingen WEITAUS besser!!

    Kommen wir zur optischen Aufmachung. Ich glaube, ein Design mit noch weniger Aussagekraft habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Und die wenigen Fotos vom Auftritt (in schwarz/weiß bzw. gelb/braun gehalten) bezeugen zusätzlich, dass man sich mit dieser lieblosen Veröffentlichung herzlich wenig Mühe gegeben hat. Ach ja, und der mit wenig Sachverstand verfasste Booklet-Text wartet darüber hinaus mit so manchen Halbwahrheiten und Fehlern auf und rundet somit den Gesamteindruck des Produkts entsprechend ab.

    Bleibt abschließend zu erwähnen, dass eine DVD-Veröffentlichung von der TV-Übertragung dieses Konzerts die ungleich überzeugendere Variante gewesen wäre - auf YouTube kann man sich gerne ausschnittsweise davon überzeugen. In jedem Falle hat man mit dieser CD weder dem Fan noch dem Andenken an eine der großartigsten Rock’n’Roll-Bands aller Zeiten einen Gefallen getan.
    Mehr als schade!

    Weiterhören:
    "Seconds Of Pleasure"
    "Tracks On Wax 4" (Edmunds)
    "Repeat When Necessary" (Edmunds)
    "Twangin'" (Edmunds)
    "Labour Of Lust" (Lowe)
    "A Good Week's Work" (Bremner)
    "No Ifs, Buts, Maybes" (Bremner)
    Good Week's Work Billy Bremner
    Good Week's Work (CD)
    26.08.2011

    still GREAT after all these years!

    bei rockpile stand er ja leider immer etwas im schatten der herren edmunds und lowe, durfte hie und da auch mal zur abwechslung die lead-vocals übernehmen, und überzeugte ansonsten (von seiner sympathischen ausstrahlung abgesehen) einfach durch sein ganz typisches gitarrenspiel. im grunde war er immer ein band- bzw. songdienlicher teamplayer, der bescheiden im hintergrund agierte. so auch bei neil innes' band fatso, bei einem derer auftritte dave edmunds auf den guten billy aufmerksam wurde und ihn flugs neben nick lowe und terry williams zur dreamteam-besetzung seiner geplanten band erkor. nach dem bedauerlichen rockpile-split konnte sein erstlingswerk "bash!" leider nur streckenweise überzeugen. und dann las man seinen namen lange zeit nur noch in den begleitmusiker-credits etlicher cd-booklets.

    schließlich - man schrieb das jahr 1998 - tauchte bremner dann völlig unerwartet mit dieser, seiner 2. soloplatte wieder aus der versenkung hervor. "a good week's work" hatte er offenbar mit geringstem budget und aufwand innerhalb einer woche mit befreundeten musikern seiner neuen wahlheimat schweden ebendort eingespielt. ich muss gestehen, dass ich seit rockpile eine große schwäche für den kleinen billy habe. und mit dieser cd ist es ihm wieder mal gelungen, mir eine große freude zu bereiten.

    auf seine mischung aus dynamischem rock'n'roll und im bereich des klassischen pop angesiedelten melodischen songs müssten zumindest alle aus dem edmunds/lowe-fankreis anspringen. sein gitarrenspiel brilliert wie eh und je und sein songwriting ist äußerst solide und für so manchen ohrwurm gut. im gegensatz zu "bash!" (wo produzent will birch doch ziemlich wind aus den segeln genommen hat) profitiert "a good week's work" von billys eigener angenehm unspektakulären produktion: ein warmer, klarer und zum glück alles andere als überfrachteter sound liefert das passende gewand für diese kollektion.

    allerdings würde ich dem guten billy - bei aller liebe - für die zukunft anraten wollen, etwas weniger gewicht auf balladeskes zu legen. im up- und midtempo-bereich kann sich sein gesang bestens entfalten, bei langsameren nummern hingegen bekommt seine stimme so einen - wie soll ich sagen - etwas weinerlichen charakter. damit handelt er sich bei mir einen leichten punktabzug ein.

    es bleibt jedoch dabei: in zeiten wie diesen mit billy bremner eine nach wie vor verlässliche größe zu haben, ist gold wert - auch wenn er aller wahrscheinlichkeit nach zeit seines lebens dem geheimtipp-status wohl leider nicht entwachsen kann.

    weiterhören: "no ifs, buts, maybes" und natürlich alles von und mit rockpile
    The Beatles Stereo Boxset The Beatles Stereo Boxset (CD)
    23.08.2011

    Viel Lärm um . . . wenig Neues!

    Ach, ja! Alle Welt kriegt sich ja schier nicht mehr ein! Die berufenen Rezensenten der westlichen Hemisphäre feiern die "neuen" Stereo- und Mono-Boxen als die leibhaftige musikalische Erleuchtung - man bekommt unweigerlich den Eindruck, als hätten alle bisherigen Generationen die Musik der Fab Four ein halbes Jahrhundert lang nur durch einen Telefonhörer gehört.

    Das hat selbstredend auch bei mir altem und unverbesserlichem Beatles-Fan mächtig Eindruck geschindet. Und so nahm ich ein anstehendes Wiegenfest zum Anlass, mir dieses Wunderpaket (als nicht weniger wurde es allerseits angepriesen) von lieben Mitmenschen zum Präsent machen zu lassen. Und das war insofern gut so, als dass sich verdammt schnell herausgestellt hat, dass mir persönlich die finanziöse Aufwendung dafür eindeutig zu schade gewesen wäre!

    Um Eines gleich vorweg zu nehmen: Da ich davon ausgehe, dass unter den Interessenten für diese Box-Sets die musikalische Qualität des Beatles-Oeuvre ohnehin außerhalb jeglicher Diskussionsbasis steht, will ich ausschließlich die Aspekte beleuchten, die im Zusammenhang mit den CD-Reissues von Bedeutung sind.

    Meine mannigfaltige Enttäuschung begann schon mit dem Design der Box. Von einer hochpreisigen Box erwarte ich zunächst einmal eine gewisse Bedienfreundlichkeit. Das soll heißen, dass ich die jeweilige CD meiner Wahl einfach und ohne größeres Gedöns entnehmen können will. Und genau in dieser Hinsicht lässt dieses Produkt zu allererst zu wünschen übrig. Da die CDs ÜBEREINANDER gestapelt untergebracht sind, hab' ich erst einmal einiges zu herumzunesteln um beispielsweise "Let It Be" von ganz unten hervorzukramen. Dass das auch anders geht, wurde bei anderen Box-Sets schon lange zuvor unter Beweis gestellt. Auch gestaltet es sich unnötig schwierig, die einzeknen CDs aus dem Cover zu puhlen. Und wenn man die Silberlinge - um dabei drohenden Kratzern vorzubeugen -zusätzlich in einer Innenschutzhülle verwahren möchte (man will ja schließlich noch längere Zeit Freude an ihnen haben), sieht man sich vor ein echtes Problem gestellt.

    Aus Japan kommend, erfreut sich das sogenannte Mini-LP-Design schon seit einiger Zeit immer größer werdender Beliebtheit. Dies in diesem Rahmen den Beatles-CDs angedeihen zu lassen, wäre einem solchen Projekt angemessen gewesen. Aber nein: Wer in diesen Genuss kommen will, muss zusätzlich noch die Mono-Box erstehen. Diesen Gefallen, liebe Profitgeier von EMI, werde ich Euch nicht tun!

    Eigentlich hätte ich damit beginnen müssen, dass es an und für sich problemlos machbar gewesen wäre, die Mono- und Stereo-Ausgaben in einer Box zu kombinieren. Aber angesichts des immer noch immensen Marktwerts der Liverpooler Combo wollte sich die EMI natürlich nicht die Chance nehmen lassen, den Fan hier nach Möglichkeit zweimal zur Kasse zu bitten. Not me!

    Aber die Hauptenttäuschung kam in Gestalt der CD-Aufnahmen selbst. Was hatten mir die Rezensenten mit ihren Hallelujah-Gesängen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Nie zuvor dagewesene neue Klangdimensionen hat man da suggeriert. Mein lieber Scholli - nach derlei vollmundigen Ankündigungen wurde mir sogar fast ein bisschen mulmig, was ich da so alles zu erwarten hätte. Schließlich sollen sich die Macher der Reissue-Kampagne vier Jahre lang in den Abbey-Road-Studios an den Aufnahmen zu schaffen gemacht haben.

    Nach der (wahrlich neue Dimensionen entfaltenden) Neuerscheinung des "Yellow Submarine"-Soundtracks im Jahre 1999 hatte man bei den Beatlemanen die Hoffnung geweckt, dass in absehbarer Zukunft der Restkatalog der Beatles in ähnlicher Weise nicht nur ein neues Remastering, sondern gleichermaßen eine neue Stereo-Mischung erfährt. Pustekuchen!

    Ja, und der Sound? Also, wer seine guten Ohren nicht durch zeitgemäße armselige Sound-Standards á la mp3 versaut hat und darüber hinaus eine anständige Anlage in seiner Wohnstatt sein Eigen nennt, und beide CD-Ausgaben unvoreingenommen miteinander vergleicht, der muss sich allen Ernstes fragen, was denn um Gottes Himmels Willen die Herren Sound Engineers da jahrelang getrieben haben sollen. Wenn man nämlich einmal vom Anheben der Dynamik absieht, so wurde das Klangbild tatsächlich nur unwesentlich verändert. Und das in diesen Zusammenhang immer wieder gerne zitierte Stuhlknarren während des ausklingenden Schlussakkords von „A Day In The Life“ beispielsweise hat man genauso deutlich bereits auf der CD-Erstausgabe vernehmen können.

    Bliebe zum Schluss noch die Erwähnung der sogenannten „Mini-Documentaries“ – also die sind nun wirklich nicht der Rede wert. Schließlich hat jeder halbwegs Beatlephile mit Sicherheit die „Anthology“-DVDs im Schrank stehen . . .

    Ich kann mir nicht helfen: Für mich riecht die ganze Sache schwer nach mehr Schein als Sein. Da hat die EMI plakativ ein Riesenfass aufgemacht (ich möchte nicht wissen, wie viele der Musikjournalisten im Blätterwald mit Musterexemplaren und dazugehörigem Presskit-Schnickschnack quasi gekauft wurden . . .) und alle fressen ihr blind (oder sollte ich sagen: taub) aus der Hand.
    Noch einmal: Die Musik der Beatles spricht (nach wie vor) für sich. Und zweifellos ist diese Box das Allumfassendste mit dem bis dato besten Sound auf dem (offiziellen) CD-Markt. Aber das überdimensionale Galama, welches um diese Veröffentlichung getrieben wurde (und wird), ist wenig mehr als Schaumschlägerei. Denn man hätte EINIGES besser machen können.

    Drum prüfe, wer sich . . . dies was kosten lassen will!

    P.S. Und wo bleibt "Live At The Hollywood Bowl"???
    3 Kommentare
    Anonym
    10.12.2013

    Leider trifft das alles zu!

    Eine absolut gelungene Rezension!
    Anonym
    19.09.2014

    Prima

    Ganz toll, dass sich jemand die Mühe macht, eine derart ausführliche Bewertung zu verfassen und somit seine Mithörer vor all zu großen Enttäuschungen (bezüglich der "Neuerfindung" der Studiotechnik) bewahrt UND deren finanziellen Ruin abwendet. Danke dafür !!
    Anonym
    23.06.2012

    Sehr gut

    Hervorragende Bewertung! Ich unterschreibe jedes Wort. Genau so ist es (leider)!
    Argus (30th Anniversary Edition) Wishbone Ash
    Argus (30th Anniversary Edition) (CD)
    23.08.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Qual der Wahl!

    Es scheint der Industrie immer wieder großen Spaß zu bereiten, den geneigten Musikfreund zu verwirren. Das gelingt immer sehr gut mit verschiedenen Ausgaben von ein und derselben Platte. Dazu bedient man sich dann noch entsprechender Appetizer wie "bonus tracks“, "remastered“, "expanded“, "remixed“, "anniversary edition“, "deluxe edition“, ja man ist mittlerweile sogar bis zur "super deluxe edition“ (z.B. "Who Live At Leeds“) vorgedrungen. Aber keine Angst, die erfindungsreichen Köpfe in den A&R-Departments werden damit sicherlich noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein. Ein relativ harmloses, aber dennoch gutes Beispiel haben wir mit dem Wishbone-Ash-Klassiker "Argus“ vorliegen.

    Mit Beginn des CD-Zeitalters überspielte man die Platte erst mal . . . nun ja, auf CD eben. Man befleißigte sich aber nicht der originalen Stereo-Master oder gar der Multi-Track-Tapes - das wäre zuviel verlangt! Man will ja schließlich ökonomisch wirtschaften, mit geringstem Aufwand den größtmöglichen Reibach machen. Und der CD-Anbeter der ersten Stunde war ja auch einfach froh, seine Lieblingsplatten auf dem neuen "unzerstörbaren“ Speichermedium erstehen zu können. Und so klang die digitale Erstausgabe von "Argus“ nicht besser als auf Vinyl, sind wir ehrlich: eher schlechter. Und dabei blieb es zunächst auch für einige Zeit.

    Als sich unter der Wohlklang-Gemeinde herumsprach, dass die Kollegen im fernen Nippon mit wesentlich besseren Produkten versorgt werden, welchen man hierzulande nur unter entsprechendem Aufwand und für teure Penunze habhaft werden konnte, sprach sich dies auch bald bis in die Etagen der Plattenfirmen im Rest der Welt herum. Also ging man hin und warf mit den ersten audiophilen Reizworten um sich: "remastered“ und "expanded“. Und im Jahre 2002 brachte denn auch Universal USA eine dermaßen untertitelte Version von "Argus“ heraus. Und das war nun wirklich ein Aha-Erlebnis. Dieser Silberling überzeugte durch einen so bestechenden Sound, dass man die Original-LP lediglich noch wegen des schönen großen Klappcovers aus dem Regal holen mochte. Außerdem hat man zusätzlich die Promo-EP "Live From Memphis“, welche seinerzeit auschließlich an US-Radiostationen zu Werbezwecken verteilt wurde, draufgepackt. Die war nämlich ob der Güte der Aufnahmen schon lange zum begehrten Sammlerobjekt unter Wishbone-Fans geworden. Da hat man dem Kunden also tatsächlich mal einen reellen Gegenwert für sein Geld geboten. Der wahre Knüller zeigte sich aber erst im direkten Vergleich: Es handelt sich hierbei nicht nur um ein neues Mastering (sprich: klangliche Überarbeitung) - die Aufnahmen sind von den ursprünglichen Mehrspurbändern komplett neu abgemischt worden! Und da steht’s auch ganz klein gedruckt: Remix by Martin Turner. Jetzt war mir auch klar, warum der Bass hier um einiges mehr im Vordergrund steht als bisher - wenn der Wishbone-Ash-Basser himself den neuerlichen Mix vorgenommen hatte.

    Doch Ärger stand schon vor der Tür: 2007 traf mich die Nachricht, dass die europäische Universal eine "deluxe edition“ herausbrachte: eine erneut remasterte Doppel-CD, um Live-Aufnahmen der BBC aus dem Jahre ’72 erweitert. Und als ich mir das gute Teil dann mal ausführlich zur Brust nehmen konnte, sollte sich folgendes herausstellen:
    1.) Das Remastering reicht nicht an das Ergebnis von 2002 heran.
    2.) Man hat wieder den ursprünglichen Mix zugrunde gelegt und nicht den von Martin Turner.
    3.) Von den "Live From Memphis“-Aufnahmen hat man unverständlicherweise "Jailbait“ gekappt und mit "No Easy Road“ vom Album "Wishbone Four“ ersetzt – wenn mir das mal bitte jemand plausibel machen könnte . . . !
    Die BBC-Tracks gab’s zwar schon mal auf halblegalen CD-Ausgaben, sind hier allerdings in Tiptop-Sound vertreten.

    Im Endeffekt ergibt sich daraus, dass der Fan hier vor folgender Entscheidung steht: Legt er Wert auf die bessere "Argus“ an sich und auf die komplette "Live From Memphis“ ist die (billigere) US-"Expanded“-Version die erste Wahl. Will er unbedingt die (klasse) BBC-Bonus-CD muss er zur "Deluxe Edition“ greifen. Oder er macht das, was den Plattenbossen bei dem ganzen Theater ohnehin am liebsten ist: Er kauft beide. Mit dieser Entscheidung muss ich jetzt allerdings jeden Kandidaten allein lassen.
    2 Kommentare
    Anonym
    27.02.2014
    sehr ausführlich und informativ, " Argus" ist eines der Jahrhundert-Alben
    Anonym
    08.12.2022

    Argus sacd

    Hallo, ich wollte mal nachfragen ob das eine multy Channel sacd ist. Gruß udo
    Argus (35th Anniversary Deluxe Edition) Wishbone Ash
    Argus (35th Anniversary Deluxe Edition) (CD)
    23.08.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Qual der Wahl!

    Es scheint der Industrie immer wieder großen Spaß zu bereiten, den geneigten Musikfreund zu verwirren. Das gelingt immer sehr gut mit verschiedenen Ausgaben von ein und derselben Platte. Dazu bedient man sich dann noch entsprechender Appetizer wie "bonus tracks“, "remastered“, "expanded“, "remixed“, "anniversary edition“, "deluxe edition“, ja man ist mittlerweile sogar bis zur "super deluxe edition“ (z.B. "Who Live At Leeds“) vorgedrungen. Aber keine Angst, die erfindungsreichen Köpfe in den A&R-Departments werden damit sicherlich noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein. Ein relativ harmloses, aber dennoch gutes Beispiel haben wir mit dem Wishbone-Ash-Klassiker "Argus“ vorliegen.

    Mit Beginn des CD-Zeitalters überspielte man die Platte erst mal . . . nun ja, auf CD eben. Man befleißigte sich aber nicht der originalen Stereo-Master oder gar der Multi-Track-Tapes - das wäre zuviel verlangt! Man will ja schließlich ökonomisch wirtschaften, mit geringstem Aufwand den größtmöglichen Reibach machen. Und der CD-Anbeter der ersten Stunde war ja auch einfach froh, seine Lieblingsplatten auf dem neuen "unzerstörbaren“ Speichermedium erstehen zu können. Und so klang die digitale Erstausgabe von "Argus“ nicht besser als auf Vinyl, sind wir ehrlich: eher schlechter. Und dabei blieb es zunächst auch für einige Zeit.

    Als sich unter der Wohlklang-Gemeinde herumsprach, dass die Kollegen im fernen Nippon mit wesentlich besseren Produkten versorgt werden, welchen man hierzulande nur unter entsprechendem Aufwand und für teure Penunze habhaft werden konnte, sprach sich dies auch bald bis in die Etagen der Plattenfirmen im Rest der Welt herum. Also ging man hin und warf mit den ersten audiophilen Reizworten um sich: "remastered“ und "expanded“. Und im Jahre 2002 brachte denn auch Universal USA eine dermaßen untertitelte Version von "Argus“ heraus. Und das war nun wirklich ein Aha-Erlebnis. Dieser Silberling überzeugte durch einen so bestechenden Sound, dass man die Original-LP lediglich noch wegen des schönen großen Klappcovers aus dem Regal holen mochte. Außerdem hat man zusätzlich die Promo-EP "Live From Memphis“, welche seinerzeit auschließlich an US-Radiostationen zu Werbezwecken verteilt wurde, draufgepackt. Die war nämlich ob der Güte der Aufnahmen schon lange zum begehrten Sammlerobjekt unter Wishbone-Fans geworden. Da hat man dem Kunden also tatsächlich mal einen reellen Gegenwert für sein Geld geboten. Der wahre Knüller zeigte sich aber erst im direkten Vergleich: Es handelt sich hierbei nicht nur um ein neues Mastering (sprich: klangliche Überarbeitung) - die Aufnahmen sind von den ursprünglichen Mehrspurbändern komplett neu abgemischt worden! Und da steht’s auch ganz klein gedruckt: Remix by Martin Turner. Jetzt war mir auch klar, warum der Bass hier um einiges mehr im Vordergrund steht als bisher - wenn der Wishbone-Ash-Basser himself den neuerlichen Mix vorgenommen hatte.

    Doch Ärger stand schon vor der Tür: 2007 traf mich die Nachricht, dass die europäische Universal eine "deluxe edition“ herausbrachte: eine erneut remasterte Doppel-CD, um Live-Aufnahmen der BBC aus dem Jahre ’72 erweitert. Und als ich mir das gute Teil dann mal ausführlich zur Brust nehmen konnte, sollte sich folgendes herausstellen:
    1.) Das Remastering reicht nicht an das Ergebnis von 2002 heran.
    2.) Man hat wieder den ursprünglichen Mix zugrunde gelegt und nicht den von Martin Turner.
    3.) Von den "Live From Memphis“-Aufnahmen hat man unverständlicherweise "Jailbait“ gekappt und mit "No Easy Road“ vom Album "Wishbone Four“ ersetzt – wenn mir das mal bitte jemand plausibel machen könnte . . . !
    Die BBC-Tracks gab’s zwar schon mal auf halblegalen CD-Ausgaben, sind hier allerdings in Tiptop-Sound vertreten.

    Im Endeffekt ergibt sich daraus, dass der Fan hier vor folgender Entscheidung steht: Legt er Wert auf die bessere "Argus“ an sich und auf die komplette "Live From Memphis“ ist die (billigere) US-"Expanded“-Version die erste Wahl. Will er unbedingt die (klasse) BBC-Bonus-CD muss er zur "Deluxe Edition“ greifen. Oder er macht das, was den Plattenbossen bei dem ganzen Theater ohnehin am liebsten ist: Er kauft beide. Mit dieser Entscheidung muss ich jetzt allerdings jeden Kandidaten allein lassen.
    Ein Kommentar
    Anonym
    13.02.2024

    Der eine so der andere so!

    3.) "Von den "Live From Memphis“-Aufnahmen hat man unverständlicherweise "Jailbait“ gekappt und mit "No Easy Road“ vom Album "Wishbone Four“"

    stimmt nicht ganz, ich habe mich gefreut, die Singleauskopplung wieder zubekommen.
    "Das Remastering reicht nicht an das Ergebnis von 2002 heran."
    Es ist jetzt high definition remastering 96khz/24-BIT
    The Beatles Stereo Box-Set (Remaster) (16CD + DVD) The Beatles Stereo Box-Set (Remaster) (16CD + DVD) (CD)
    22.08.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Viel Lärm um . . . wenig Neues!

    Ach, ja! Alle Welt kriegt sich ja schier nicht mehr ein! Die berufenen Rezensenten der westlichen Hemisphäre feiern die "neuen" Stereo- und Mono-Boxen als die leibhaftige musikalische Erleuchtung - man bekommt unweigerlich den Eindruck, als hätten alle bisherigen Generationen die Musik der Fab Four ein halbes Jahrhundert lang nur durch einen Telefonhörer gehört.

    Das hat selbstredend auch bei mir altem und unverbesserlichem Beatles-Fan mächtig Eindruck geschindet. Und so nahm ich ein anstehendes Wiegenfest zum Anlass, mir dieses Wunderpaket (als nicht weniger wurde es allerseits angepriesen) von lieben Mitmenschen zum Präsent machen zu lassen. Und das war insofern gut so, als dass sich verdammt schnell herausgestellt hat, dass mir persönlich die finanziöse Aufwendung dafür eindeutig zu schade gewesen wäre!

    Um Eines gleich vorweg zu nehmen: Da ich davon ausgehe, dass unter den Interessenten für diese Box-Sets die musikalische Qualität des Beatles-Oeuvre ohnehin außerhalb jeglicher Diskussionsbasis steht, will ich ausschließlich die Aspekte beleuchten, die im Zusammenhang mit den CD-Reissues von Bedeutung sind.

    Meine mannigfaltige Enttäuschung begann schon mit dem Design der Box. Von einer hochpreisigen Box erwarte ich zunächst einmal eine gewisse Bedienfreundlichkeit. Das soll heißen, dass ich die jeweilige CD meiner Wahl einfach und ohne größeres Gedöns entnehmen können will. Und genau in dieser Hinsicht lässt dieses Produkt zu allererst zu wünschen übrig. Da die CDs ÜBEREINANDER gestapelt untergebracht sind, hab' ich erst einmal einiges zu herumzunesteln um beispielsweise "Let It Be" von ganz unten hervorzukramen. Dass das auch anders geht, wurde bei anderen Box-Sets schon lange zuvor unter Beweis gestellt. Auch gestaltet es sich unnötig schwierig, die einzeknen CDs aus dem Cover zu puhlen. Und wenn man die Silberlinge - um dabei drohenden Kratzern vorzubeugen -zusätzlich in einer Innenschutzhülle verwahren möchte (man will ja schließlich noch längere Zeit Freude an ihnen haben), sieht man sich vor ein echtes Problem gestellt.

    Aus Japan kommend, erfreut sich das sogenannte Mini-LP-Design schon seit einiger Zeit immer größer werdender Beliebtheit. Dies in diesem Rahmen den Beatles-CDs angedeihen zu lassen, wäre einem solchen Projekt angemessen gewesen. Aber nein: Wer in diesen Genuss kommen will, muss zusätzlich noch die Mono-Box erstehen. Diesen Gefallen, liebe Profitgeier von EMI, werde ich Euch nicht tun!

    Eigentlich hätte ich damit beginnen müssen, dass es an und für sich problemlos machbar gewesen wäre, die Mono- und Stereo-Ausgaben in einer Box zu kombinieren. Aber angesichts des immer noch immensen Marktwerts der Liverpooler Combo wollte sich die EMI natürlich nicht die Chance nehmen lassen, den Fan hier nach Möglichkeit zweimal zur Kasse zu bitten. Not me!

    Aber die Hauptenttäuschung kam in Gestalt der CD-Aufnahmen selbst. Was hatten mir die Rezensenten mit ihren Hallelujah-Gesängen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Nie zuvor dagewesene neue Klangdimensionen hat man da suggeriert. Mein lieber Scholli - nach derlei vollmundigen Ankündigungen wurde mir sogar fast ein bisschen mulmig, was ich da so alles zu erwarten hätte. Schließlich sollen sich die Macher der Reissue-Kampagne vier Jahre lang in den Abbey-Road-Studios an den Aufnahmen zu schaffen gemacht haben.

    Nach der (wahrlich neue Dimensionen entfaltenden) Neuerscheinung des "Yellow Submarine"-Soundtracks im Jahre 1999 hatte man bei den Beatlemanen die Hoffnung geweckt, dass in absehbarer Zukunft der Restkatalog der Beatles in ähnlicher Weise nicht nur ein neues Remastering, sondern gleichermaßen eine neue Stereo-Mischung erfährt. Pustekuchen!

    Ja, und der Sound? Also, wer seine guten Ohren nicht durch zeitgemäße armselige Sound-Standards á la mp3 versaut hat und darüber hinaus eine anständige Anlage in seiner Wohnstatt sein Eigen nennt, und beide CD-Ausgaben unvoreingenommen miteinander vergleicht, der muss sich allen Ernstes fragen, was denn um Gottes Himmels Willen die Herren Sound Engineers da jahrelang getrieben haben sollen. Wenn man nämlich einmal vom Anheben der Dynamik absieht, so wurde das Klangbild tatsächlich nur unwesentlich verändert. Und das in diesen Zusammenhang immer wieder gerne zitierte Stuhlknarren während des ausklingenden Schlussakkords von „A Day In The Life“ beispielsweise hat man genauso deutlich bereits auf der CD-Erstausgabe vernehmen können.

    Bliebe zum Schluss noch die Erwähnung der sogenannten „Mini-Documentaries“ – also die sind nun wirklich nicht der Rede wert. Schließlich hat jeder halbwegs Beatlephile mit Sicherheit die „Anthology“-DVDs im Schrank stehen . . .

    Ich kann mir nicht helfen: Für mich riecht die ganze Sache schwer nach mehr Schein als Sein. Da hat die EMI plakativ ein Riesenfass aufgemacht (ich möchte nicht wissen, wie viele der Musikjournalisten im Blätterwald mit Musterexemplaren und dazugehörigem Presskit-Schnickschnack quasi gekauft wurden . . .) und alle fressen ihr blind (oder sollte ich sagen: taub) aus der Hand.

    Noch einmal: Die Musik der Beatles spricht (nach wie vor) für sich. Und zweifellos ist diese Box das Allumfassendste mit dem bis dato besten Sound auf dem (offiziellen) CD-Markt. Aber das überdimensionale Galama, welches um diese Veröffentlichung getrieben wurde (und wird), ist wenig mehr als Schaumschlägerei. Denn man hätte EINIGES besser machen können.

    Drum prüfe, wer sich . . . dies was kosten lassen will!

    P.S. Und wo bleibt "Live At The Hollywood Bowl"???
    Ein Kommentar
    Anonym
    25.07.2014

    Viel Lärm um . . . wenig Neues!

    Lieber Bewerter,
    eigentlich kann jeder auch nur halbwegs vernünftige Musikfan Ihren Ausführungen zustimmen. Und trotzdem, auch ich habe diese Box zu Hause. Zwar ist diese Box eine große Abzocke, aber da wirs ja alle mitspielen können sich die Rechteinhaber richtig freuen und auch wir sind letztlich doch nicht so ganz unfroh, die Box zu haben.
    Fazit: Irgendwie ist wohl jeder so ein bisschen froh und jeder dürfte auch irgendwie ein bisschen Baugrummeln haben!
    Bash Billy Bremner
    Bash (CD)
    21.08.2011
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Billy's erster Alleingang

    "Billy on guitar is frightening. He's an amazing guitarist. Sings like a bird." Solch Lobpreisung in höchsten Tönen stieß sein damaliger Bandkollege Dave Edmunds in einem US-Radio-Interview 1978 aus. Und er hat nicht übertrieben. So manch exzellentes Gitarrensolo auf Edmunds' Platten aus den späten 70ern ist tatsächlich Bremners Werk. Und wenn die vier Männer, die sie Rockpile nannten, auf der Bühne abrockten, konnte man immer wieder feststellen, dass zumindest live Bremner der beeindruckendere der beiden Gitarristen war. Und wenn im Harmoniegesang eine sich in die Höhe schwingende Stimme erforderlich war, dann war Billy der Mann der Stunde.

    Das ist nun leider Gottes schon so lange her, dass es fast schon nicht mehr wahr ist. Aber Billy Bremner hat die Rockpile-Tradition in gewisser Weise bis heute fortgeführt. "Bash!" war 1984 seine erste Solo-LP. Und sie ist leider etwas durchwachsen geraten. Da sind zwar durchaus Anklänge an den Goodtime-Rock'n'Roll á la Rockpile vertreten ("Fire In My Pocket", "Tired And Emotional"), und einige der Tracks von Bremner und seinem damaligen Co-Writer Will Birch (Remember the Kursaal Flyers?) bringen absolutes Radiohit-Potenzial auf die Waage ("Losing My Touch", "Love Is Stranger Than Fiction", "When These Shoes Were New"). Insgesamt gesehen strahlt das Werk jedoch einfach eine gewisse Unausgegorenheit aus. Das hat zum Einen stilistische Gründe, liegt desweiteren aber auch an einem Phänomen, das den meisten Platten dieser Ära zum Verhängnis wurde: Dieser ätzende, charakterlose und eiskalte 80er-Jahre-Sound. Und der passt nun einmal so gar nicht zur Musik eines Billy Bremner. Da spielt es leider auch nur eine untergeordnete Rolle, dass die beiden Rock'n'Roll-Cracks Terry Williams und Bobby Irwin an der Schießbude saßen. Will Birch hat mit dieser Produktion offenbar (vergeblich) auf die Charts geschielt, seinem Schützling dadurch aber bedauerlicherweise einen Bärendienst erwiesen. Dieser sollte es dann später (viel später!) jedoch bedeutend besser machen. 1998 spielte Bremner in Schweden die CD "A Good Week's Work" ein, und 2006 folgte mit "No Ifs, Buts, Maybes" eine weitere Steigerung.

    Fazit: Billy Bremners Solo-Debut ist keine schlechte Platte, weist allerdings Kinderkrankheiten auf und leidet unter inadäquatem 80s-Sound. Wer auf den kleinen pummeligen Sympathieträger steht, wird sich über die CD-Reissue freuen, ist jedoch mit den beiden o.a. Nachfolgern besser bedient. Kaufempfehlung erfolgt daher unter Vorbehalt.
    The Old Kit Bag The Old Kit Bag (CD)
    19.08.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    King Richard, der Einmalige!

    Wie um alles in der Welt beschreibt man eine gute Richard-Thompson-Platte? Eines seiner durchwachsenen Werke (auch solche gibt es in seinem umfangreichen Oeuvre) zu definieren ist hingegen eine der leichteren Übungen: Zu viel Düsternis, Schräge und Sperrigkeit, dazu noch eine entsprechende Produktion, und fertig ist ein Gebräu, dem außer dem Hardcore-Fan aller Wahrscheinlichkeit nach nur potenzielle Suizid-Kandidaten etwas abgewinnen können.

    „The Old Kit Bag“ ist da Gott-sei-Dank aus anderem Holze geschnitzt! Will sagen: Nicht nur, dass dieses Album alles aufweist, was jedem langjährigen Bewunderer dieses außergewöhnlichen Songwriters und absoluten Ausnahmegitarristen gut und teuer ist – es gehört auch zu den Alben, welche durchaus geeignet sind, einem Debütanten zum Einstieg in das Schaffen Thompsons zu verhelfen.

    Als Komponist präsentiert er wieder mal eine Kollektion hochkarätiger Songs von einer Stilbreite, wie sie eben nur ihm eigen ist: Von altenglischem Folk beeinflusste Moll-Töne einerseits, Rock’n’Roll-getränkte Kracher in dur andererseits, dazu Thompsons leicht angeschrägte Harmoniefolgen, aber auch Gehörgangschmeicheleien mit ausgesprochenen Ohrwurm-Qualitäten, umrankt - wie immer - von einer unglaublichen gitarristischen Finesse (akustisch, wie auch elektrisch), welche sich vom Spiel ALLER anderen Meister auf diesem Instrument klar absetzt. Auch die Begleitmusiker sind von Rang und Namen und haben alle auch schon anderweitige Ergüsse des Meisters veredelt: Michael Jerome an den Drums, das Kontrabass-Urgestein Danny Thompson, und Judith Owen, die für die weibliche Gesangsunterstützung sorgt, welche seit den Tagen mit Ex-Ehefrau Linda immer wieder die Musik von Richard Thompson geprägt hat. Und alles kongenial in Szene gesetzt vom Produzenten John Chelew, der u.a. auch schon für den Erfolg von John Hiatt’s „Bring The Family“ verantwortlich gezeichnet hat.

    Kurz: pures Richard-Thompson-Gold!

    (Weiterhören: “Mock Tudor”, “Front Parlour Ballads”, “1000 Years Of Popular Music”)
    FM/Live FM/Live (CD)
    14.08.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Climax' größte Stunde

    Wenn von Zeit zu Zeit die berufenen Fachjournalisten (und die, die sich dafür halten) wieder und wieder die Charts der besten Live-Rock-Platten herunterbeten, kann man mit 200-prozentiger Sicherheit getrost darauf wetten, dass eine der wirklichen Sternstunden der konservierten Live-Ereignisse NIE darin auftaucht.

    Im Jahre 1973 hatte sich die engliische Climax Blues Band vorgenommen, den US-amerikanischen Markt zu erobern. Der Blues-Boom der 60er Jahre war weitestgehend abgeebbt, und die Band hatte schon seit einiger Zeit ihre musikalische Spielwiese um Rock- und Jazzelemente erweitert. Aber der große Wurf ließ noch auf sich warten. Ein Auftritt in der New Yorker Academy Of Music wurde vom lokalen Radiosender WNEW simultan übertragen . . . und sollte alles ändern.

    Die 4-Mann-Formation um Pete Haycock (einen der am meisten unterbewerteten Bluesgitarristen) und den Saxofonisten / Harpspieler Colin Cooper muss sich der Riesenchance, die sich ihr an diesem Abend bot, voll bewusst gewesen sein, denn sie stand von Anfang an förmlich in Flammen. Dem Bandnamen entsprechend Blueslastiges wie der Opener "All The Time In The World", das fesselnde "So Many Roads" (inklusive Feuerwerkseinlage seitens des Publikums) und der Showstopper "Goin' To New York" stehen im Wechsel mit Jazzrock-infizierten Krachern á la "Flight", "Standing By A River" und dem Showcase für Drummer John Cuffley, "Mesopopmania". Pete Haycock lässt während des gesamten Konzerts nicht nur seine äußerst bemerkenswerten handwerklichen Fähigkeiten immer wieder strahlen - meiner unmaßgeblichen Meinung nach gehört er in die gleiche geschmackliche Ausnahmeklasse wie Peter Green zu seinen besten Zeiten, was ihn bei mir noch weit vor einem Eric Clapton platziert. Und bei seiner Solo-Nummer "Country Hat" zeigt Haycock, dass er unter den Vertretern der slidenden Zunft zu den flüssigsten ihrer Art zählt - Gänsehaut pur! Die hier etwas verunglückte Version des vormaligen Canned-Heat-Knüllers "Let's Work Together" als Zugabe ist für meinen Geschmack leider eher ein Let-Down zum Abschluss, was die Grandesse dieses Wahnsinnskonzerts im Gesamten aber in keinster Weise schmälern kann.

    Ein Umstand jedoch ist nicht nur eine Schande, sondern wird auch aller Wahrscheinlichkeit nach zu den nie zu lösenden Rätseln gehören, die uns die Plattenindustrie immer wieder verabreicht. Dazu folgende Vorab-Info: Während dieser Mitschnitt damals in aller Welt als Doppel-LP erschien, hielten die angelnden Sachsen offenbar ein Einzelalbum für ein besser zu vermarktendes Produkt. So wurden den einheimischen Insulanern ganze 5 der 12 Tracks des Konzerts vorenthalten. Damit nicht genug: Von den knapp 10 Minuten "Goin' To New York" kappte man auch noch nahezu 3 Minuten eines der feinsten Gitarrensoli von Pete Haycock. Auf dieser CD-Reissue ist nun das ganze Konzert des ursprünglichen Doppelalbums enthalten - leider aber nicht komplett: Auch hier ist unverständlicherweise nur die verstümmelte Version von der UK-Veröffentlichung zu hören. Und das, obwohl das KOMPLETTE Doppelalbum mit einer Laufzeit von 79 Minuten und 13 Sekunden problemlos auf eine CD gepasst hätte! Es gibt übrigens auch eine japanische CD-Ausgabe im (schöneren) Mini-LP-Cover der ursprünglichen englischen Einzel-LP. Mit allen 12 Tracks. Aber auch nur der gekürzten "New York"-Version. Die volle Länge bleibt also nur den Besitzern des Vinyl-Doppelpacks gegönnt. Das verstehe, wer will . . . Nichtsdestotrotz: Wer eines der wirklich besten Live-Platten aller Zeiten nicht verpassen will, muss hier zuschlagen! Danach knatterte übrigens für die Climax Blues Band in den USA tatsächlich so richtig die Kopeke, der künstlerische Zenith war aber definitv überschritten - oder, um mit Hildchen Knef zu sprechen: von nun an ging's bergab.
    No Ifs, Buts, Maybes No Ifs, Buts, Maybes (CD)
    14.08.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Good ol' Billy Rockpile

    Mein Gott - wie lange ist das schon her, dass mitten im Aufkeimen von New Wave und dem schier beispiellosen musikalischen Tiefstand der unsäglichen 80er vier damals schon nicht mehr ganz taufrische Herren die Bühnen mit ihrer erfrischenden Mischung aus Power-Pop und Rock & Roll feinster Kajütte rockten. Umgeben von einem Sumpf von deprimierender Einfallslosigkeit, die sich mit allerlei technischem Schnickschnack zu tarnen versuchte, waren Rockpile von 1976 bis zum bitteren Ende 1981 eine so grandiose wie unprätenziöse Supergroup, die ihresgleichen suchte. Wer die Brüder jemals live erlebt hat, wird sich vermutlich noch heute an den Muskelkater um die Mundwinkel erinnern, den das unvermeidliche Dauerlächeln aus purer Begeisterung stets mit sich brachte.

    Was ist heute aus den einzelnen Protagonisten von dunnemals geworden? Dave Edmunds scheint sich zu meinem größten Bedauern (von seltenen Live-Auftritten abgesehen) weitestgehend in den musikalischen Vorruhestand verabschiedet zu haben. Nick Lowe hat sich mit den Worten "The days of the Nazi-Beat are over!" in Richtung Crooner neu orientiert - mit Erfolg zwar, aber auch mit durchwachsenen Resultaten. Und von Über-Drummer Terry Williams hört man nach seinem Ende als Dire Strait so gut wie gar nichts mehr. Allein Billy Bremner hält die musikalische Fahne des ehemaligen Sauf-Kollektivs unbeirrt aufrecht. Allein dafür gebührt ihm eigentlich die Ernennung zum Rock 'n' Roll-Ritter des neuen Jahrtausends. Nach seinem Mini-Gastspiel bei den Pretenders war er ein paar Jahre lang in Nashville zugange und hat dort als Studiomusiker diverse Scheiben der New-Country-Szene veredelt. Irgendwann hat er dann schließlich in Schweden eine neue Heimat gefunden und dort beispielsweise die nationalen Greaser-Grö0en "The Refreshments" live und im Studio unterstützt. Fifties-Rock & Roll ist in Skandinavien ja schon seit jeher ganz groß, und Bremner hat auch sein 98er Album "A Good Week's Work" ausschließlich mit befreundeten Musikern der dortigen Szene eingespielt. Nicht dass man das herausgehört hätte - im Gegenteil: alles schwer kompetente Mucker!

    Und sein neuestes Werk? "No Ifs, Buts, Maybes" hält mühelos, was man sich von dem Namen Billy Bremner verspricht. Wer - wie ich - unbeirrt immer noch auf das Unmögliche (nämlich die Rockpile-Reunion) hofft, sollte sich zwischenzeitlich unbedingt mit diesem makellosen Song-Reigen trösten. Bremner verfügt über exquisite Songschreiber-Qualitäten, die Produktion ist blitzblank ohne glatt zu sein, und sein Gitarrenspiel (angesiedelt irgendwo zwischen der unaufdringlichen aber zwingenden Melodik eines George Harrison und der Country/Rock & Roll-Schule á la James Burton oder Albert Lee) lässt so manchen Nachahmer mehr denn je vor Neid erblassen.

    Thanks a million, Biily - and keep up the good work!
    The Woodstock Experience The Woodstock Experience (CD)
    28.02.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    nie (wieder) war johnny besser!

    über das konzept "the woodstock experience", welches den woodstock-auftritt mit dem damalig-aktuellen studio-album (leider nur) einiger cbs/sony-künstler kombiniert, kann man trefflich streiten - der fan hat die studio-aufnahmen in der regel ohnehin schon lange im regal stehen. auch und gerade im fall von johnny winter's gleichnamigem debut-album muss man unweigerlich den kopf schütteln.
    "johnny winter" war 1969 ein karriere-auftakt von außerordentlichster güte und zählt nach wie vor zum besten, was der weißhaarige gitarren-schlaksel jemals herausgebracht hat, was unter eingefleischten anhängern wohl auch recht unumstritten sein dürfte. NUR: nach der ursprünglichen vinyl-scheibe, der ersten cbs-cd-ausgabe und einer reissue auf beat-goes-on erschien (wiederum auf columbia/sony) im jahre 2004 eine erweiterte remaster-edition inklusive dreier bis dato unveröffentlichter bonus-tracks. und die darf getrost als die non-plus-ultra-version dieses bluesrock-klassikers gelten - sowohl bezüglich inhalt als auch klangtechnisch. warum nun in diesem kombi-pack besagte bonus-tracks fehlen? ein schelm, wer böses dabei denkt! das heißt schlichtweg: wer johnny's nächtlichen auftritt auf yasgur's farm haben will, muss sich dieses 1. album unnötigerweise noch mal zulegen. das ist die verkaufspolitik, mit der es die plattenfirmen auf's beste verstehen, sich bei uns fans immer wieder unbeliebt zu machen!
    aber gehen wir zum angenehmen teil über: nachdem johnny winter (aus welchen gründen auch immer) weder im berühmten film, noch auf den beiden festival-alben vertreten war, gab es 1994 mit der veröffentlichung des "mean town blues" (wenn auch in stark gekürzter fassung) einen ersten eindruck von seinem fulminanten auftritt. und pünktlich mit 40 jahren verspätung erblickte dann endlich mal der komplette gig des trios das licht der cd-welt. und was für eine großartige vorstellung die 3 (zuzüglich johnny's bruder edgar als gast bei 3 nummern) gegeben haben! zu sagen, johnny war heiß, ist untertrieben - ich würde eher sagen: er stand geradezu in flammen. wenn ich mir nur eine seiner live-aufnahmen mit auf die einsame insel nehmen dürfte, dann wäre es ohne zweifel diese! die sound-qualitäten sind für woodstock-verhältnisse erstaunlich gut. und man muss trotz allem diesem 2-cd-set bescheinigen, dass die ausstattung mit schuber, 2 miniaturisierten lp-covers und faltposter ansprechend ausgefallen ist. als informations-liebhaber hätte ich mir zwar noch ein dickes booklet gewünscht, und überhaupt wäre mir die live-cd alleine lieber gewesen. aber man kann bekanntlich nicht alles haben . . .
    Cool Step Cool Step (CD)
    28.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    chicago muss in germany sein!

    vor ein paar jahren war es mir gegönnt, diese blues-brüder auf einem straßenfest erleben zu dürfen. ich schwöre bei allem, was mir lieb und heilig ist: ich hab' mich noch nie in meinem leben der maxwell street in chicago so nahe gewähnt - so einen wunderbar dreckigen, rotzigen, urwüchsigen und authentischen chicago-blues hat's mir lebig (neudeutsch: live) noch nie und nirgendwo in meine gehörgänge geblasen! was man heutzutage in diesem genre so auf den brettern, die die blues-welt bedeuten, verkauft bekommt, ist in den seltensten fällen sowas wie "the real thing". dieses trio hat's mir hier auf diesem straßenfest (man möge mir die drastische ausdrucksweise verzeihen) regelrecht "besorgt".
    ich habe dann mit dem letzten rest an verstand zwar an ort und stelle den künstlern diese cd abgekauft, allerdings mit einer gewissen erwartung, welche man als erfahrener cd-beim-konzert-käufer immer wieder bestätigt bekommt - nämlich, dass sich die musik aus den digtalen rillen wahrscheinlich doch etwas anders anhört: steriler, mehr oder weniger überproduziert, eben doch nicht so ganz wie lebig. chapeau! "cool step" hält eindrucksvoll, was mir der auftritt dieser drei rabauken versprach. peter krause spielt seine blues-bratpfanne mit einer amp-einstellung, die immer ein bisschen (nicht zuviel!) zerrt, hat aber gleichzeitig einen so vollen sound, dass man das fehlen eines bassisten gar nicht bemerkt. im maschinenraum schaufelt michael maass in selbstloser dienlichkeit den exakt passenden understatement-anteil an rhythmus aus seiner schießbude, was ihn zum zweifellos besten boogie-schlagwerker in diesem unserem lande macht. und dann ist da noch paul orta am "mississippi-saxofon": meist mit dem magischen sound, der der mundharmonika im blues eben diesen beinamen eingebracht hat (der "kleine walter" lässt schön grüßen), mitunter aber auch akustisch im stile von sonnyboy williamson (dem 2., richtiger name: rice miller). und so geht's dann munter durch's repertoire von den eben genannten, muddy waters, snooky pryor, "shakey" horton und stilsicherem eigenmaterial.
    inzwischen sind die jahre in's land gegangen und es ist nicht mehr alles ganz so wie es war: paul orta ist ausgestiegen, henry heggen kam als (absolut gleichwertiger) ersatz, das ganze firmiert mittlerweile unter dem namen "crazy hambones", peter krause hört nun auf den namen peter crow c., hat das hambone-terzett zwischenzeitlich aber auch verlassen. zwei weitere cds sind bis heute dazugekommen, welche jedoch das gnadenlos hohe niveau von "cool step" für meinen geschmack leider nicht halten konnten. lebig (neudeutsch: live) aber sind die "crazy hambones" nach wie vor eine wucht. und jedes mal, wenn ich "cool step" auflege, sehe ich mich vor meinem geistigen auge auf jenem straßenfest, wo mir drei bis dato völlig unbekannte blues-bleichgesichter den verstand abgekocht hatten.
    Nobody Left To Crown Nobody Left To Crown (CD)
    28.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    je oller, je doller!

    und das meine ich im wahrsten und positivsten sinne des (sprich-)wortes: der mann läuft in seinen späten tagen noch mal zu dermaßen ungeahnter hochform auf, dass es eine wahre wonne ist.
    es macht wenig sinn, die ganze vita des woodstock-veteranen herunterzubeten. fakt ist, dass seine erste hoch-zeit so mitte der 70er jahre zu ende ging, und so ziemlich alles, was nach "portfolio" ('73) kam, kann man mehr oder weniger vergessen. havens verlor sich (wie so manch andere auch) in stilistischer verunsicherung, wurde seinen warmen akustischen arrangements untreu und ließ sich streckenweise sogar von einem drum-computer begleiten (brrrr!). von seinem auftritt bei "ohne filter" (ard/swf-fernsehen, ende der 80er) blieben fast ausnahmslos lediglich die stücke im gedächtnis haften, bei denen er seine etwas deplaziert wirkenden begleitmusiker links liegen ließ und allein mit seiner akustischen guild-gitarre (seinem markenzeichen) zu werke ging. und ich hatte ihn, offen gesagt, schon als einen "old has-been" abgeschrieben. allerdings berichtete mir ein freund mitte der 90er jahre von einem solo-konzert in wien in kleinstem rahmen, und da sei er wieder ganz der alte gewesen. und dann, 2002, startete er sein stilles comeback mit der wunderbaren platte "wishing well". da war er wieder: dieser warme, heimelige sound, den ich bei seinen großen platten immer so geliebt hatte, seine sonore stimme und auch der typische richie-havens-guild-gitarren-schrabb! die welt schien wieder ein besserer platz zu sein.
    2008 schließlich stand "nobody left to crown" zumindest in den regalen der plattenläden, die noch was auf sich halten können. und es hat den anschein, als würde er immer noch besser werden. trotz wechsel der co-produzenten und der begleitmusiker hat er wieder ein album vorgelegt, das nicht nur seinen rang als vorzüglichen interpreten ausgesuchter fremdkompositionen (z.b. "won't get fooled again" - ganz große klasse!) bestätigt; auch als songwriter hat richie havens mit immerhin 7 songs sowohl in bezug auf masse als auch klasse einen ganz starken anteil am hervorragenden eindruck dieses melodeien-reigens. und alles eingebettet in eine kongeniale produktion mit äußerst fähigen mitmusikern. da tauchen zwar keine großen namen auf, aber sie verstehen es allesamt, sich in den dienst des großen richie havens zu stellen, als hätten sie das schon seit jahrzehnten getan.
    ein exzellentes alterswerk, welches einem wohlige schauder über den rücken jagt, und wo man froh ist, dass es beim cd-player eine repeat-taste gibt. richie, auf dein wohl!
    The Complete Chess Mast The Complete Chess Mast (CD)
    28.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    the king of chicago bluesharp

    1992 brachte charly records schon einmal eine bemerkenswerte werkschau von little walter heraus, "the chess years 1952-1963", welche jedoch bereits binnen kürzester zeit (infolge des lizenz-entzugs seitens chess aus dubiosen gründen) wieder vom markt verschwunden war und seither zu mondpreisen auf dem second-hand-markt gehandelt wurde. mit diesem feinen 5-cd-paket gibt es nun endlich einen mehr als würdigen nachfolger, der alle anderen kompilationen mehr als flüssig macht, nämlich überflüssig!
    angefangen mit "evans shuffle" (ein früher showcase für walter's mundharmonika noch aus seiner zeit bei muddy waters), über die ganzen hits seiner großen jahre, bis zu seinen letzten sporadischen und teils deutlich weniger inspirierten aufnahmen für leonard chess, gibt's hier alles (und noch viel mehr), was jeder liebhaber und kenner der blues-mundharmonika haben MUSS: alternative versionen, outtakes und auszüge aus den 67er "super blues"-sessions mit seinem ehemaligen arbeitgeber muddy waters und bo diddley.
    um's kurz zu machen: schlicht und ergreifend überlebensnotwendiger stoff vom pionier der elektrisch verstärkten blues-harp und einem der größten des chicago-blues überhaupt!
    Loud Music Loud Music (CD)
    26.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    gitarren-sideman mit großartigem solo-debut

    "loud music" verdeutlicht, warum dieses ausgekochte gitarren-ass sowohl im studio als auch live einer der meistbeschäftigten begleitmusiker im us-amerikanischen heimatlied-bereich ist. blues, rock, country - der mann hat's sowas von knüppeldick drauf. manchmal könnte man meinen, man hätte es mit "zz top" zu ihren besten zeiten zu tun (wenn man nicht wüsste, dass die leider schon laaaang in der bedeutungslosigkeit versunken sind). dann wieder präsentiert er perlen aus dem eher ländlichen bereich. und alles mit seiner ihm so ganz eigenen spielkunst auf dem elektrischen (und auch akustischen) 6-saitigen eierschneider. ein riesen-wurf! auch das nachfolgewerk "10.000 feet" hält das außergewöhnlich hohe niveau.
    Live At Woodstock 1969 Live At Woodstock 1969 (CD)
    26.02.2011
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5

    cocker at the toppermost!

    was wird doch immer wieder erwähnt, dass so manche bei der "woodstock music & art fair" vertretenen musiker damals schon auf dem höhepunkt ihres musikalischen schaffens waren. und wenn man diese völlig verspätete veröffentlichung hört, kommt man nicht umhin, diese ansicht zu unterschreiben.
    meine güte, was hatte der mann damals für eine ungebremste power, phrasierte seine raspelröhre wie ein junger gott, und hatte mit der "grease band" eine absolut geile bluesrock-kapelle im rücken (allein das wurlitzer e-piano von chris stainton treibt mir immer wieder freudentränen in's gesicht)! so sollte man joe cocker in erinnerung behalten - nicht mit seinem beliebigen mainstream-allerlei der letzten jahrzehnte, mit welchem das format-radio dieser tage uns den guten joe verleidet.
    leider gibt es auch hier einige, wie ich finde, unnötige wermutstropfen. der sound ist zwar ganz ordentlich (obwohl natürlich nicht top-notch), der mix lässt allerdings mitunter zu wünschen übrig. so sind die background vocals von henry mccullough und alan spenner (z.b. bei "with a little help . . .") nahezu unhörbar! weiteres manko: das booklet. magere und auch falsche information. so ist beispielsweise neil hubbard als rhythmusgitarrist aufgeführt - der kam aber erst in's bild nachdem cocker (schändlicherweise) die grease band in die wüste geschickt hat. andererseits bleibt unerwähnt, wer bei "feeling alright" die congas gespielt hat (drummer bruce rowland war's genauso wenig wie cocker selbst).
    aber das ändert alles nichts daran, dass dies das allerbeste live-dokument von joe cocker ist - vermutlich für alle zeit!
    Johnny Winter And: Live At The Fillmore East 10/3/70 Johnny Winter And: Live At The Fillmore East 10/3/70 (CD)
    26.02.2011
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    johnny in rock

    auf bewegte bilder der doch recht kurzlebigen formation "johnny winter and" wartet der fan bis heute vergeblich (eigentlich kaum vorstellbar, dass es da so gar nichts geben soll, aber bisher: fehlanzeige!). mit dieser veröffentlichung hat man die anhängerschar des bluesrock-albinos jedoch einigermaßen überrascht.
    2 alben hat die band "zu lebzeiten" herausgebracht. die gleichnamige studio-produktion von 1970 bot einen schwenk johnny's weg vom blues, hin zum rock . . . und hat ungeachtet ihrer qualitäten ziemlich geflopt. "johnny winter and live" (1971) war produktionstechnisch gesehen recht lausig (u.a. krude und dilettantische, für jeden laien erkennbare schnitte!) und bescherte johnny seine einzige goldene platte.
    "live at the filmore (sic!) east 10/3/70" kam nun ohne viel tam-tam auf den markt. im gegensatz zum früheren in mancher hinsicht arg zusammengeschusterten live-album gibt's hier einen kompletten konzertabend aus dem new yorker rock-tempel. auch 2 nummern von der "and live"-scheibe ("good morning little schoolgirl" & "mean town blues") waren von diesem fillmore-konzert und tauchen somit hier auch wieder auf. letzteres macht mit seiner laufzeit von 18(!) minuten überdeutlich, in welchem maße das material auf "and live" z.t. zusammengeschnitten wurde. ärgerlich ist bei dieser cd allerdings die billige aufmachung (ein liebloses faltblatt - booklet kann man nicht gerade sagen - und etliche druckfehler). musikalisch bot die combo mit der kombination von winter und seinem kollegen rick derringer damals aber trotz einiger längen schon kräftige kost.
    ein spätes und auch wichtiges rock-dokument. wer johnny winter allerdings auf seinem absoluten zenith hören will, dem sei sein auftritt beim woodstock-festival (nachzuhören auf der doppel-cd "the woodstock experience") allerwärmstens an's herz gelegt.
    All Our Own Work All Our Own Work (CD)
    26.02.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    essenzieller britischer folk!

    dieses juwel des britischen sixies-folk ist hier nun erstmals angemessen auf cd präsentiert.
    die erstausgabe auf dem hannibal-label war etwas verwirrend: da waren plötzlich andere versionen bzw. mixes von manchen stücken zu hören, anderes fehlte, wiederum andere songs waren bisher ungehört. hier hat man nun nicht nur die komplette version der vinyl-platte von 1973 (damals immerhin mit 6-jähriger verspätung auf dem billig-label hallmark erschienen!), sondern auch die alternativ-mixes von der hannibal-cd, zuzüglich outtakes und demos - das ganze programm also! und auch am sound gibt es angesichts der damaligen aufnahme-umstände nix zu mäkeln. was heute aus einem studio kommt, klingt in der regel natürlich anders; aber das gehört in diesem falle eben auch zum charme dieser platte
    hat nun auch nochmal gedauert, bis sich das strawbs-eigene label witchwood dieses leider oft unterbewerteten klassikers angenommen hat, aber lieber spät als gar nicht. gelohnt hat sich das warten allemal. die frühe sandy mit den noch folkigen strawbs - ein MUSS!
    As If... As If... (CD)
    26.02.2011
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    sternstunde des a-cappella-gesangs

    wow - was für eine grandiose platte! was diese drei herren hier abgeliefert haben, ist britischer a-cappella-gesang vom aller-allerfeinsten.
    natürlich wird man an die watersons erinnert, an waterson:carthy, an die unbegleiteten stücke von steeleye span etc. aber das ist alles andere als altmodisch oder abgestanden. dafür sorgen außer den ausgefuchsten arrangements auch das zeitgenössische songmaterial. auch aufnahmetechnisch ist das sahne: ein warmer, intimer sound ohne überflüssigen hall.
    für liebhaber dieses genres garantiere ich gänsehaut pur!
    Rockpalast: Blues Rock Legends Vol. 3 Rockpalast: Blues Rock Legends Vol. 3 (DVD)
    26.02.2011
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    5 von 5

    superkonzert - durchwachsene dvd

    wer - wie ich - dem "mittelalter" angehört und auf johnny winter steht, der kennt dieses geile rockpalast-konzert, weswegen ich hier ausschließlich auf die technischen aspekte dieser dvd-ausgabe eingehen will.
    lange, viel zu lange mussten fans auf eine offizielle veröffentlichung warten und haben daher bisher mit tv-mitschnitten oder bootlegs vorlieb nehmen müssen. und nun hinterlässt diese heißersehnte dvd doch leider einen zwiespältigen eindruck.
    1. minus: das bild. ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, dass da ein kleiner hamilton-fan bei der bildbearbeitung mit seinem weichzeichner am werke war. wer den gig im tv mitgeschnitten hat, ist besser bedient; und selbst auf bootlegs kam das schärfer 'rüber!
    2. minus: wer gehofft hatte, dass die dvd mit der legendären ansage von albrecht "tschörmen telewisch'n" metzger oder zumindest mit dem augenblick, als die band die bühne betritt, beginnt, den muss ich an dieser stelle enttäuschen. schlimmer noch: auch auf die berühmt-berüchtigten letzten bilder aus der garderobe (als jon paris mit seinem bass gerade noch verhindert, dass man johnny's bereitwillig zur schau gestellten private parts sieht) wartet man vergebens. das mögen nun vielleicht nebensächlichkeiten sein - aber wir haben es hier schließlich auch mit einer hochpreisigen dvd-ausgabe zu tun, da setze ich auch einen entsprechenden maßstab an.
    3. der sound war seinerzeit bei der live-übertragung schon alles andere als überwältigend. und daran hat sich auch bei dieser dvd so gut wie nichts geändert: ein mittiger brei ohne höhen und tiefen (im wahrsten sinne des wortes), der im vergleich mit allen mir bekannten mitschnitten höchstens unwesentlich besser abschneidet. ob die gleichzeitig erschienene cd dieses konzerts wohl genauso wenig sound auf die waage bringt - das auszutesten überlasse ich lieber dem geldbeutel anderer.
    bleibt das einzige plus dieses silberlings: ein legendäres, rattenscharfes konzert, welches johnny winter mit den mitunter kongenialsten begleitmusikern seiner gesamten karriere zeigt. in den jahren danach ging's mit johnny langsam aber doch recht stetig bergab. (die hintergründe hierzu lassen sich übrigens in seiner 2010 erschienenen aufschlussreichen biografie "raisin' cain - the wild and raucous story of johnny winter" eindrucksvoll nachlesen.) hier kann man ihn nochmal "in vollem saft" sehen und hören. ich hätte in dem zusammenhang gerne von einem erlebnis gesprochen, aber dazu hat diese dvd leider nicht genug format! daher ist meine empfehlung auch nur "mit vorsicht zu genießen". (und wenn sie diese rezension hier veröffentlicht sehen, spricht das zusätzlich FÜR jpc!)
    76 bis 97 von 97 Rezensionen
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