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    angelsachse44 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 256
    121 Rezensionen
    Europäische Musik aus Mittelalter & Renaissance "Saints and Sinners" Europäische Musik aus Mittelalter & Renaissance "Saints and Sinners" (CD)
    16.12.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überblick bis Monteverdi

    Es handelt sich hier um eine Werbemaßnahme natürlich, denn im Booklet sind alle Bestellnummern aufgezählt; dennoch handelt es sich um eine bildungsmäßige Großtat der Firma Naxos. Auf 10 CDs gibt es hier Auszüge aus der Alte Musik-Produktion des Labels Naxos im Verlauf der letzten ca. 30 Jahre zu hören, dabei sind stellenweise ganze Werke dabei, auch Auszüge werden dargeboten - aber das sind nicht allein "Appetithäppchen", sondern durchaus auch "Sättigungbeilagen". Dass für die Firma Naxos die Renaissance bis etwa 1650 anhält, mag für manche eine Überraschung sein, macht diese Sammlung jedoch noch wertvoller. Der Booklet-Text ist ausschließlich in englischer Sprache, aber sehr informativ.
    Lamenti Barocchi Lamenti Barocchi (CD)
    16.12.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr gut!

    Sergio Vartolo und sein Team stellen hier verschiedene Lamenti aus dem Italien des 17. Jahrhunderts vor. Der Vortrag ist exzellent - das sind alles in Alter Musik ausgebildete Stimmen, auch die Instrumente sind unbedingt als "historisch" zu bezeichnen. Man hört gebannt zu, der Klang ist gut, wenn auch nicht unbedingt hervirragend.
    Klavierkonzerte op.85 & op.89 Klavierkonzerte op.85 & op.89 (CD)
    05.06.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Mozart-Schüler von seiner besten Seite

    Trotz ihrer hörbaren Nähe zu ähnlichen Werken Mozarts versprühen diese Klavierkonzerte einen ganz eigenen Charme. Die dreisätzigen Konzerte ("Schnell - langsam - schnell") sind im Hinblick auf ihre Länge mit Beethovens Klavierkonzerten zu vergleichen, doch der Stil verweist eindeutig auf Mozart, dessen Schüler Hummel war. Ähnlichkeiten zu Chopin, wie gelegentlich behauptet, sind wohl eher zufällig. Auffällig das lobenswerte Klavierspiel der Koreanerin Hae-wong Chang, das ich als "anmutig", gar "wie eine der ganz Großen" bezeichnen möchte. Auch die sehr gut aufgenommene Leistung der begleitenden ungarischen Musiker macht Freude: Wem die Wiener Klassik gefällt, der sollte sich ein Exemplar dieser ursprünglich bei Marco Polo zum Hochpreis erschienenen Aufnahme nicht entgehen lassen.
    17 Lautenstücke 17 Lautenstücke (CD)
    20.03.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5
    Obwohl diese (analoge) Aufnahme bereits 1982 (in Lilienthal bei Bremen) entstand, klingt sie heute noch wunderbar frisch und im musikalischen Sinne appetitanregend. Stephen Stubbs, heute eher als Operndirigent oder als Ensembleleiter bekannt, begann seine Karriere als hervorragender Lautenist, und er beweist hier sein großes Können sowie sein wunderbares Stilempfinden mit einer Aufnahme der "XVI (eigentlich 17) auserlesene Lautenstücke" von dem sonst kaum bekannten David Kellner, die jeden Liebhaber barocker Lautenmusik begeistern wird. Einzig möglicher Nachteil: Die Aufnahme ist äußerst direkt und m. E. wenig räumlich, was einerseits jede Nuance des Lautenspiels hörbar macht, andererseits manchmal etwas hart klingen kann. Die Übergänge der einzelnen Tracks sind ebenfalls nicht immer ganz sauber, aber das fällt hier kaum ins Gewicht. Besonders schön bleibt das zweite Rondeau in Erinnerung. Das Beiheft ist für cpo-Verhältnisse recht dünn geraten, enthält jedoch alle benötigten Informationen zum Komponisten, zur Musik und zum Lautenisten.
    Symphonie f-moll op.12 (1884) Symphonie f-moll op.12 (1884) (CD)
    08.01.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine etwas überdimensionierte Zweite des erst 19jährigen Strauss

    Richard Strauss: Sinfonie f-moll, Op. 12 - Slowakische Philharmonie, Ltg. Michael Halász. Aufgenommen am 21. Juli 1985 in Bratislava. Erstveröffentlichung 1986 als Marco Polo 8.220358. Gesamtspiellänge: 47'44".

    Auf die "Erste" des erst 16jährigen Richard Strauss folgte 1883 die "Zweite" des mittlerweile 19jährigen, ein Werk, das Eindruck schinden sollte. Die Uraufführung fand im Dezember 1884 in New York statt, die erste deutsche Aufführung wenig später in Köln. Klang die "Erste" eindeutig nach Schumann und Mendelssohn, so scheint die etwas überdimensionierte "Zweite" mit ihren imposanten Bläsereinsätzen irgendwo zwischen Brahms und Bruckner zu liegen. Es wechselt sich Dramatisches mit Leichtfüßigem (Scherzo) ab, und Brahms, der die Sinfonie bei einer Aufführung in Meiningen erlebte, mag Recht gehabt haben, als er monierte, dass das Werk eine Fülle überflüssiger Themen aufweise. Dennoch lässt sich dieses Werk des jungen Richard Strauss mit großem Vergnügen anhören, zumal die Einspielung durch die slowakischen Philharmoniker unter dem rührigen Michael Halász ohne Fehl und Tadel geraten ist. Höchstens das etwas knappe Beiheft hätte ein wenig üppiger ausfallen können. Für Richard Strauss-Fans und ungebremst Neugierige eine unbedingte Empfehlung, für alle anderen Klassikhörer gilt: Kann man hören, muss man aber nicht!
    Rue des Jugleors Rue des Jugleors (CD)
    17.05.2013
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Mittelaltermusik aus Kanada

    Der Pferdefuß bei älteren Analekta-CDs ist das Beiheft - so auch hier. Es gibt weder Angaben zu den Instrumenten noch zu den einzelnen Musikern, und bei den gesungenen Texten ist völlige Fehlanzeige. Schade, denn Claude Bernatchez und seine französisch-kanadische Truppe haben hier eine Mittelalterplatte vorgelegt, die durchaus in der Lage wäre, für diese uralte Musik neue Freunde zu gewinnen. Bernatchez stellt sich die "Straße der Gaukler" in Paris vor und reproduziert, was er für Klänge da erwarten würde. So gibt es neben mehrstimmigen Liedern auch wilde Tänze sowie alle Instrumente, die man mit dem Mittelalter wohl in Verbindung bringt: Drehleier, Dudelsack, Laute, Truhenorgel, Blockflöten, Rébec, diverse Schlaginstrumente, auch einen Maultrommel an prominenter Stelle. Zum Schluss gibt es Auszüge aus den "Carmina burana", teils vokal, teils instrumental aufgeführt. Da wird nicht wissen, wie Mittelaltermusik wirklich geklungen hat, darf Bernatchez natürlich einige Ideen verwirklichen, die nicht unbedingt im strengen Sinn historisch sein müssen. Jedenfalls klingt das Ganze aus meiner Sicht hervorragend, auch wenn einzelne Nummern anderswo vielleicht noch ein Quäntchen lebhafter interpretiert werden.
    Lautenwerke BWV 996 & 997 für Cembalo Lautenwerke BWV 996 & 997 für Cembalo (CD)
    16.05.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bachtranskriptionen aus Kanada

    Dom André Laberge spielt hier auf einem doppelmanualigen Cembalo, das im Beiheft leider nicht näher beschrieben wird. Hat man sich an den tiefen Klang gewöhnt, der sich durch die verhältnismäßig nahen Mikrophone verstärkt wird, dann ergibt sich eine ungemein spannende Hörerfahrung. Die hier aufgenommenen Stücke wurden allerdings allesamt nicht für das Cembalo geschrieben; André Laberge spielt Transkriptionen, die wohl von Bachs Schülern (oder vielleicht von dem einen oder anderen seiner Söhne) fertig gestellt wurden. Die Suite oder Partita BWV 997 wird hier nach der Neuen Bach-Ausgabe eingespielt, allerdings mit Laberges eigenen "Verbesserungen", und beeindruckt durch die tiefe Tessitura. Die Sarabande scheint eine Bearbeitung des Schlusschores aus der Matthäuspassion zu sein; das ist vor allem am Anfang sehr deutlich zu hören. Die Suite BWV 996 wurde vermutlich für Lautenclavicymbel komponiert und erklingt nach einer Kopie von Joh. Gottfr. Walther.

    Die a-moll-Suite BWV 1003 für Solovioline ist in einer Transkription überliefert, die von Joh. Gottfr. Müthel kopiert wurde, und klingt hier wirklich überzeugend auf dem Cembalo. Nur die abschließende Chaconne g-moll aus BWV 1004 ist eine moderne Transkription, und zwar nicht die Version von Gustav Leonhardt, sondern eine extra für diese CD angefertigte von Pierre Gouin. Im Vergleich zur Version für Solo-Violine klingt die Cembalo-Version bei aller erforderlichen Virtuosität lockerer, ausdrucksvoller.

    Das sind natürlich Nebenpfade der Bachpflege, aber durchaus interessante, auf die sich Dom Laberge begeben hat. Wer für den direkten, oft recht tiefen Cembaloklang ein Ohr hat, wird hier nicht enttäuscht.
    Frans Brüggen Edition Frans Brüggen Edition (CD)
    23.03.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hochwertige Dokumentation einer Solistenkarriere

    Frans Brüggen, heute einer der weltweit führenden Dirigenten der HIPP-Bewegung, steht zu Recht im Ruf, die Blockflöte als Soloinstrument neu entdeckt und salonfähig gemacht zu haben. Die hier versammelten 12 CDs aus den Jahren 1962 - 1979 zeigen ihn als hochvirtuosen, aber stets musikalisch äußerst geschmackvollen Interpreten auf der historischen Blockflöte (er spielt zahlreiche Originalinstrumente sowie verschiedene Nachbauten) wie auf der barocken Traversflöte. Es sind hier zwar nicht sämtliche Aufnahmen, die er für "Das Alte Werk" gemacht hat, gesammelt, aber eine sehr reiche Auswahl - und die übrigen Aufnahmen sind separat noch erhältlich. Die Klangqualität ist für so alte Aufnahmen - bis auf wenige Ausnahmen - hervorragend, und das, obwohl Warner Classics im Beiheft keinerlei Angaben darüber macht, ob oder wie die Scheiben remastert wurden. Das Beiheft (mehr als 70 Seiten) enthält eine ausführliche Trackliste mit Details zu den meisten Instrumenten und einen Aufsatz, der die Lebensleistung Frans Brüggens würdigt, ohne jedoch auf die hier gehörte Musik einzugehen. Insgesamt sind das zwölf äußerst vergnügliche Stunden für Liebhaber der Barockmusik. Ab und an spielt Brüggen übrigens an einer sehr hoch gestimmten Blockflöte, die hier als "fifth flute" bezeichnet wird und wie eine Sopranino klingt. Das ist nicht jedermanns Geschmack, sicher, aber Brüggen spielt auch hier so souverän, dass der "piepsige" Ton nicht nervt. Klasse!
    Missa pro defunctis (Requiem) Missa pro defunctis (Requiem) (CD)
    26.01.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Galaktisch

    Kein Wunder, dass "Gramophone Award Winner" groß auf der Vorderseite des Beihefts prangt: Diese galaktisch gute CD gehört zu den schönsten Chorplatten, die man heute erstehen kann. Bis auf die holprige deutsche Übersetzung im Beiheft stimmt hier alles: Herrliche, ruhige, geistlich inspirierende Musik; ausgezeichnete Solostimmen, die aufs Beste miteinander harmonieren; reiner, klarer Klang aus einer alten englischen Kirche; deutliche Aussprache des Lateinischen mit bestmöglicher Textverständlichkeit; wissenschaftliche Grundlage und abgedruckte Gesangstexte mit (allerdings englischer) Übersetzung. Diese CD ist wirklich fantastisch und verdient es, von jedem Alte-Musik-Liebhaber gekauft, gehört und geschätzt zu werden. Das ist ein wirkliches Erlebnis!
    Music for Strings Music for Strings (CD)
    21.12.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Hindemith? - Her damit! Aber Vivaldi?

    Diese CD bietet ein ungewöhnliches Programm: Aufnahmen von Hindemith und Prokofieff aus den Jahren 1974 und 1972 mit der Academy of St. Martins in the Fields unter Marriner und von Bartók und Vivaldi aus dem Jahr 1962 mit dem Moskauer Kammerorchester unter Rudolf Barshai. Im Mittelpunkt des Interesses stehen hier weniger die bekannteren Komponisten, sondern zum einen Rudolf Barshai, der hier nicht nur einen furiosen Bartók und einen überraschend leichtfüßigen Vivaldi dirigiert, sondern ebenfalls die ursprünglich für Klavier konzipierten Prokofieff-Visionen für Streichorchester bearbeitete, und zum anderen Paul Hindemith, der, ebenso wie Barshai, Bratschist und Dirigent war. Hinzu kommt ein gewisser Blick auf die Erneuerung des barocken Concerto Grosso im 20. Jahrhundert: Während die Stücke von Hindemith und Prokofieff mit Kontrasten zwischen Soloinstrumenten und Tutti arbeiten, könnte man Bartóks Divertimento durchaus als neo-klassizistisches Concerto Grosso auffassen. Die beiden Werke von Vivaldi, die gewissermaßen hier als Anhang fungieren, zeigen aus der Sicht von 1962, wie ein barockes Concerto auch als Concerto grosso funktionieren konnte, da Vivaldi die vier Violinen (und das Cello beim ersten Konzert) beinahe in die Rolle eines Concertino drängt.

    Die Vivaldi-Stücke werden für damalige Verhältnisse bravourös gespielt, etwas langsamer als die Maßstab setzenden neueren Einspielungen auf historischem Instrumentarium, aber dennoch stets "vivace" und im brillanten Klangbild, wobei natürlich durch die "modernen" Instrumente das Ganze eine Klangfärbung gewinnt, die Vivaldi wohl nicht kannte.

    Die fünf Stücke von Hindemith werden von der Academy absolut überzeugend gespielt. Allerdings muss man sich diese Stücke aus Hindemiths "Schulwerk für Instrumental-Zusammenspiel" öfters anhören, ehe sie anfangen, wirklich zu begeistern. Das können sie aber - ich bin dabei, es zu erleben.

    Prokofieffs "Visionen" sind die musikalische Umsetzung einer Gedichtzeile Balmonts: "In jeder flüchtigen Vision sehe ich Welten,/ Voll des Regenbogen-Wechselspiels." Tatsächlich wird jeder hier, vermutlich auch bei jedem erneuten Anhören, einen anderen Eindruck bekommen - was vermutlich bei einem spät- bzw. postimpressionistischen Werk der Zweck der Sache sein soll. Jedenfalls packt Prokofieff - eigentlich Barshai, der nicht alle Klavierstücke arrangierte - ein riesiges Spektrum an Gefühlen in die gut 17 Minuten. Leider gibt es im Beiheft keine weiteren Angaben zu den einzelnen Vorlagen, so dass man beim Hören auf sich allein gestellt ist.

    Bartóks Divertimento entstand 1939, kurz vor Ausbruch es Zweiten Weltkriegs. Während die beiden schnellen Außensätze Bartók-typisch mit Rhythmus und Kontrapunktik spielen, scheint der düstere, bedrohliche Mittelsatz die Schrecken der noch künftigen Kriegsjahre vorwegzunehmen.

    Insgesamt ist dies eine Platte für Freunde des Streichorchesters im 20. Jahrhundert. Der Klang ist ganz und gar nicht historisch, sondern entspricht dem üblichen hohen Decca-Standard. Ein Unterschied in der Akustik zwischen den beiden Aufnahmesitzungen der Academy und des Moskauer Kammerorchesters, das damals wohl in London aufspielte, ist bei normalem Wiedergabegerät nicht festzustellen. Das nur englischsprachige Beiheft beschränkt sich auf Hintergrundinformationen und wenigen äußerst knappen Anmerkungen zur Musik.
    Triosonaten Triosonaten (CD)
    15.12.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Fagott-Würze

    Die "Würze" auf dieser CD sind die Fagotte. Sergio Azzolini und Ai Ikeda spielen ihre historischen Nachbauten, dass es eine Wonne ist, auch da übrigens, wo sie in der Besetzung gar nicht mit aufgezählt werden. Egal, ob als Solisten oder als Continuo - das reißt einfach mit. Dazu kommen die köstlichen Töne, die Telemann für Traversflöte(n) und Oboe komponiert hat. Schwierig ist das alles nicht, eher leichte Kost, eingängig, zum Fuß-Wippen in den Allegri und überhaupt eine Erinnerung daran, dass eine positive Grundhaltung das Leben leichter bewältigen lässt. Das Continuo wird durch Erzlaute und Cembalo bzw. Kammerorgel ergänzt. Die Klangqualität spielt eindeutig in der Bundesliga, wenn auch vielleicht nicht gerade um die Champions League-Plätze. Das für CPO typische Beiheft ist informativ und gut geschrieben, obwohl ich, für CPO eher untypisch, ein paar Druckfehler entdeckt habe. Insgesamt, auch wegen des ausgesuchten Repertoires (zwei Stücke aus der Schlossbibliothek Arnsberg-Herdringen und ein von Sergio Azzolini ergänztes, ansonsten nicht spielbares Stück aus der Landesbibliothek Münster) eine dicke Empfehlung für Telemann- und Barockfreunde. Die gefällige Musik dürfte auch den einen oder anderen Klassik-Hasser auf Kurs bringen, deshalb auch: verschenken!
    Missa Albanus Missa Albanus (CD)
    14.11.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Subtile vorreformatorische Polyphonie

    Die dritte Folge der geistlichen Werke von Robert Fayrfax enthält die wohl für die Abteikirche St. Albans komponierte, fünfstimmige Missa Albanus. Der Missa voraus geht eine passende gregorianische Einleitung, darauf folgen zwei Marienmotetten, wie sie damals üblich waren, sowie eine lange Motette, die Elizabeth, der Ehegattin Königs Heinrich VII., gewidmet ist. Der Chor besteht aus 22 Sängern und Sängerinnen, wobei die Altstimmen nach englischer Manier alles im Falsett singende Männer sind. Diese vorreformatorische Polyphonie fließt, wie man das erwartet, ruhig dahin; es sind die subtilen Details, die die Musik von der anderer Komponisten unterscheiden. Aufgenommen wurden diese Stücke in der herrlichen Spätmittelalter-Akustik der Fitzalan-Kapelle zu Arundel; der Klang ist m. E. erstklassig. Nur das Beiheft lässt, zumindest in der deutschen Version, zu wünschen übrig: Wer "critical acclaim" mit "kritischem Beifall" wiedergibt, sollte sich eine andere Tätigkeit aussuchen. Aber das kennt man ja von ASV ...
    Oboenkonzert Oboenkonzert (CD)
    07.11.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Stimmungsmusik, die "aufs Land" einlädt

    Verträumte Musik aus England: Diese CD enthält sowohl die Vaughan Williams-, Delius- und Walton-Aufnahmen, die Daniel Barenboim Mitte der 1970er Jahre mit dem English Chamber Orchestra machte, als auch das ziemlich einzigartige Konzert f-moll für Basstuba und Orchester, das Barenboim 1977 mit dem Chicago Symphony Orchestra, das er später leiten sollte, einspielte. Die Musik ist hier einfach zum Träumen schön, wobei nur wirklich das Konzert für Bass-Tuba etwas aus dem Rahmen fällt, da das Instrument, zumindest in den Außensätzen des Konzerts, etwas ganz Lustiges an sich hat. Ansonsten handelt es sich hier durchweg um langsam dahinfließende Stimmungsmusik, die zum Träumen "aufs Land" einlädt: Englische Volksweisen, das Flirren einer Lerche, ein recht pastorales Oboenkonzert, ein Spaziergang in den Frühlingswäldern, eine Bootsfahrt auf sommerlichem Fluss ... hier fühlt man sich einfach wohl, zumal die Klangqualität der Deutschen Grammophon absolut tadellos ist, so dass man den Aufnahmen die fast 40 Jahre, die sie mittlerweile auf dem Buckel haben, nicht anhört. Das ist eine wirklich schöne CD geworden!
    Song To A Seagull Song To A Seagull (CD)
    05.11.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Joni Mitchells Erstling, digital remastert

    Joni Mitchells Debütalbum aus dem Jahr 1968 klingt heute - dank des hervorragenden Remastering-Verfahrens sowie HDCD-Qualität - noch wesentlich besser als von der ursprünglichen LP. Jonis Stimme hat hier eine Frische und einen Schmelz zum Dahinschmelzen. Die Instrumente sind über beide Kanäle wunderbar deutlich herauszuhören - einschließlich Stephen Stills, der bei "Night in the City" den Bass beisteuert. Jonis Lieder sind poetisch und hoch empfindsam, die Melodien nicht schwer, aber ausgeklügelt. Alle Texte sind im beigelegten Faltblatt abgedruckt. Die ersten fünf Tracks befassen sich mit dem Leben in der Großstadt, die letzten fünf haben alle im weitesten Sinn mit dem Landleben bzw. dem Leben an der Meeresküste zu tun. Bekanntes Stück: "Michael from Mountains", das von Judy Collins auf "Wildflowers" gecovered wurde. Jonis Version ist einfacher, ursprünglicher.
    5 Flötensonaten 5 Flötensonaten (CD)
    02.11.2012
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Hübsche, gefällige Flötenmusik

    Jean-Marie Leclairs Sonaten waren eigentlich der Violine als Hauptinstrument zugedacht. Die Flötenversionen wurden aus kommerziellen Gründen eingerichtet. Das haben Christoph Huntgeburth, Barthold Kuijken und viele andere zum Anlass genommen, die Flötenversionen einzuspielen. Das Ergebnis ist stets sehr hübsch, lässt einen jedoch mit der Frage zurück: Wenn das alles ist, weshalb wird Leclair bis heute so verehrt? Ich jedenfalls werde mich demnächst mit den Triosonateneinspielungen des Purcell Quartet (Chandos) befassen, um Geigenversionen zu hören.

    Christoph Huntgeburths Flötenspiel ist tadellos, intonationsrein, geschmackvoll verziert und stets sehr gefällig. Seine Begleiterinnen, Mitzi Meyerson und Hille Perl, brauchen keine Empfehlung von mir; ihr Spiel ist perfekt, wobei allerdings die Traversflöte (keine Angabe zu den verwendeten Instrumenten!) konstant im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit bleibt - Christoph Huntgeburth stand so nahe am Mikrophon, dass man beim Ansetzen stets seine Atemzüge hört.

    Das ASV-Beiheft ergeht sich in Allgemeinheiten und erläutert die hier gespielte Musik überhaupt nicht. Es gibt Künstlerporträts, aber keine Angaben zur Tonhöhe oder zu den Instrumenten. Und die deutsche Übersetzung ist mit größter Vorsicht zu genießen: Das englische "viol" als "Violine" zu übersetzen, erfordert einen erheblichen Grad an Nichtwissen!
    A Maid Of Constant Sorrow / Golden Apples Of The Sun A Maid Of Constant Sorrow / Golden Apples Of The Sun (CD)
    24.10.2012
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Kultivierte Folksängerin mit ihren ersten beiden LPs

    1961 und 1962 erschienen diese ersten beiden reinen Folk-Alben der damals blutjungen Judy Collins. Schon ein Jahrzehnt später, als sie anfing, berühmt zu werden, konnte man diese legendären Folk-Alben kaum, wenn überhaupt, noch bekommen. Umso erfreulicher, dass Elektra sie jetzt auf einer CD gepresst hat. Es sind hier insgesamt 22 "traditionals", hauptsächlich aus dem Irisch-Schottischen, aber auch Gospels und Amerikanisches sind dabei - so z. B. "Fannerio", das Bob Dylan auf seiner ersten LP in unnachahmlicher Weise verewigte. Zwei Tracks enthalten neue Songs - ein Hinweis auf die Entwicklung, die Judy Collins bald nehmen würde. "Tim Evans" ist von Ewan MacColl, fügt sich jedoch nahtlos in die Reihe der traditionellen Balladen. "Golden Apples of the Sun" ist ein Arrangement von Judy Collins selbst um einen Text des irischen Dichters W.B. Yeats. Judy Collins war stets eben mehr als ein "folk singer" - als gebildete, kultivierte Frau hatte sie einen Blick für das, was uns damals als Studenten beeindruckte, und das verlieh ihr "Kultstatus", auch wenn sie nie die Popularität einiger anderer "folk singers" erreichte. Ihre tiefe Altstimme bleibt stets warm, auch wenn sich hin und wieder Unsicherheiten zeigen, und die Begleitung (zwei Gitarren, Banjo, Bass) ist stets geschmackvoll. Die alten Tonbänder geben einen guten Klang, obwohl man auf der zweiten Hälfte der CD (= LP "Golden Apples") Geräusche vernimmt, die auf ein Vorecho hindeuten. Meine Fünf-Sterne-Wertung ist natürlich total subjektiv; ich war vor 40 Jahren ein großer Fan und habe mich riesig gefreut, diese CD jetzt endlich kaufen zu können.
    Geistliche Chorwerke Geistliche Chorwerke (CD)
    23.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Hoher Repertoirewert, ungewöhnlicher englischer Komponist

    Eine Seltenheit: ein englischer Komponist mit einem ganz eigenen Stil, der sich nur aus seinem Lebensweg erklären lässt. Samuel Wesley, Sohn des Methodistenführers und Liederdichters Charles Wesley und Vater des bekannten Organisten Samuel Sebastian Wesley, schrieb hauptsächlich Kirchenmusik für Chor, für Orgel oder für beide zusammen. Als Einflüsse werden die katholische Polyphonie (Palestrina, Josquin) sowie die Musik Johann Sebastian Bachs (Wesley schätzte ihn sehr) angeführt. Doch beim Hören merkt man auch deutlich die englische Tradition, auch den erwecklichen Familienhintergrund: Obwohl Samuel Wesley zu Depressionen neigte, hört sich seine Musik irgendwie immer nach einem durch einen kirchlichen Filter passierten Erweckungsgottesdienst an: frisch, fröhlich, aber nie oberflächlich. Dass die Texte zum größten Teil lateinisch sind, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass Samuel Wesley eine Art Konversion zum Katholischen erlebt hatte und dass er viel für die Londoner Kapelle der Portugiesischen Botschaft arbeitete; eine der hier eingespielten Motetten feiert sogar die "verrückte" Königin Maria von Portugal. Bis auf die Motette "In Exitu Israel" und zwei kurze Orgelwerke handelt es sich hier um Ersteinspielungen; insofern ist der Repertoirewert sehr hoch. Ob alle Entscheidungen in Verbindung mit der Aufnahme wirklich der "historischen Aufführungspraxis" entsprechen, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Chor, insgesamt 24 Sänger und Sängerinnen, scheint mir mit acht Sopranistinnen ein wenig einseitig besetzt; die hohen, anscheinend vibratolosen Frauenstimmen klingen sehr wie die Knabenstimmen, die bei früher englischer Polyphonie üblich waren, und neigen zur Dominanz. Die Orgel der Kapelle, in der die Aufnahmen gemacht wurden, ist wohl auch nicht "historisch", so dass Geoffrey Webber in seiner Einführung darauf bedacht ist zu erklären, wie er Wesleys Stücke auf einem nicht zeitgemäßen Instrument spielen konnte. - Wenn ich die Textbeilage richtig verstehe, handelt es sich beim Choir of Gonville and Caius College um einen Studentenchor. Dann muss man den Chor und seinen Leiter zu dieser Leistung gratulieren.
    Violinsonaten Nr.1,2,4,5,7,8 Violinsonaten Nr.1,2,4,5,7,8 (CD)
    23.10.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Leider unvollständige Sonaten-Sammlung

    Nachdem ich mir diese beiden wiederveröffentlichten CDs mehrmals mit Genuss angehört hatte, stöberte ich ein wenig im Netz, um Rezensionen zu finden. Die Kritiker erwiesen sich jedoch wirklich als kritisch. Der eine bemängelt Claudio Arraus "solistische Tendenzen", der nächste den "trockenen Klang", während ein dritter sogar von einer "Fehlbesetzung" schwadroniert. Daraufhin habe ich mir beide CDs noch einmal sehr sorgfältig angehört. Doch habe ich nichts gehört, was mich im Geringsten gestört hätte. Im Gegenteil: Claudio Arrau, hier schon Mitte 70, spielt zwar sehr bewusst und deutlich, doch würde ich sein Spiel eher als "edel" bezeichnen. Dass es zwischen Arrau und Grumiaux irgendwelche Differenzen gegeben haben kann, davon war nichts zu hören. Grumiauxs seidiger Ton und Arraus beherzter Zugriff kamen mir vor wie aus einem Guss. Und der Klang der Decca-Toningenieure entsprach hundertprozentig meinen Vorstellungen von einer exzellenten Kammermusikaufnahme: die Instrumente im Vordergrund und im Stereopanorama klar platziert. Ein paar gelegentliche Nebengeräusche gibt es schon, aber nur solche, die das virtuose Beherrschen der Instrumente hervorruft. Die alten LPs wurden sorgfältig in Australien remastert und klingen - bis auf ein seltenes und kaum wahrzunehmendes Vorecho - mindestens ebenso gut wie neuere Digitalaufnahmen. Das nur englischsprachige Beiheft ist recht knapp gehalten und erklärt leider nicht, weshalb Grumiaux und Arrau die Sonaten Nr. 3, 6, 9 und 10 für Philips nicht aufnahmen. Wer also alle zehn Beethoven-Sonaten haben will, sollte woanders suchen. Wer aber nicht auf Vollständigkeit bedacht ist und bei Beethoven auf "historische Aufführungspraxis" verzichten kann, der findet hier eine Aufnahme, die m. E. zu den Highlights der Eloquence-Serie gehört.
    Partiten BWV 825-830 Partiten BWV 825-830 (CD)
    23.08.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ohne Wiederholungen, äußerst wohl klingend

    Der 2012 verstorbene Gustav Leonhardt hatte zu Recht einen einmaligen Ruf als Cembalist. Seine 1986 eingespielten Bach-Partiten, er verwendete dabei ein wunderschön klingendes Instrument von William Dowd nach Michael Mietke (Berlin), sind ein Vorbild an Klarheit und gutem Geschmack. Jeder der Tanzsätze ist sorgfältig ausgearbeitet, wirkt jedoch mühelos. Einziger Wermutstropfen: Leonhardt hat sich die Wiederholungen "geschenkt", was zwar das Hören erleichtert, aber nur bedingt den Willen des Komponisten widerspiegelt (Siegbert Rampes vergriffene Aufnahme derselben Stücke für Virgin Veritas ist von der Spieldauer her wesentlich länger, obwohl Rampe nicht langsamer spielt; er beachtet nur die Wiederholungen.) Trotzdem kann ich mir kaum eine wohklingendere Aufnahme dieser sechs faszinierenden Werke vorstellen, die Bach 1726 - 1730 veröffentlichte.
    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    25.07.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ältere Aufnahmen in brillanter Klangqualität - Schnäppchen!!

    Diese "Sammel-CDs" mit allen fünf Klavierkonzerten von Camille Saint-Saens (plus "Hochzeitstorte") enthalten zwar verschiedene Decca- und Philipsaufnahmen aus den Jahren von 1953 bis 1981, und das mit sechs verschiedenen Orchestern und fünf verschiedenen Dirigenten, doch ist das Ganze so geschickt zusammengestellt und so brillant remastert, dass man das alles bald vergisst und nur noch im herrlichen, glasklaren Klang sowie in der spannenden, abwechslungsreichen, sehr romantischen, aber ebenso klar aufgebauten Musik schwelgt. Alle sechs Solisten (Pascal Rogé, Daniel Chorzempa, Bella Davidovich, Michele Campanella und Magda Tagliaferro) spielen, von den Toningenieuren direkt eingefangen, auf höchstem Niveau. Sogar bei der 1953er Aufnahme der "Ägyptischen" hört man Details, die neuere Aufnahmen auch nicht immer hergeben, und dass die Aufnahme ursprünglich in Mono aufgezeichnet worden sein muss, merkt man nur beim ganz genauen Hinhören. Ich jedenfalls habe manch eine begeisterte Stunde vor den Lautsprechern zugebracht, und diese CDs haben mehr als alles andere dazu beigetragen, dass ich mich nun als Saint-Saens-Bewunderer bezeichnen würde. Das ist ein absolutes Schnäppchen!
    Der Fliegende Holländer Der Fliegende Holländer (SACD)
    06.07.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Kräftige Empfehlung!

    Diese Live-Aufnahme einer konzertanten Aufführung aus Berlin (13. November 2010) kann sich wirklich hören lassen. Unter Marek Janowskis Leitung gewinnt die m. E. recht alberne Geschichte, die Wagner von Heine übernahm, an dramatischen Konturen. Janowskis Sänger und Sängerinnen sind große Klasse, wobei natürlich Albert Dohmen und Matti Salminen als der Holländer und Daland sich leistungsmäßig fast überbieten. Aber auch Ricarda Merbeth als Senta vermag zu überzeugen. Der Chor lässt Matrosengesänge wirklich lebendig werden, während "Summ und brumm" von den Frauen sehr natürlich dargeboten wird. Orchestral ist alles aus einem Guss; man hört die Leitmotive sehr deutlich heraus und bekommt einen hervorragenden Eindruck vom Bemühen des 28jährigen Wagner um dramatische Einheit. Der Klang ist super, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt merkt man kaum. Für Wagner-Einsteiger, wie ich es einer bin, eine kräftige Empfehlung!
    Neun Deutsche Arien Neun Deutsche Arien (CD)
    06.07.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine der besten Händelaufnahmen von 1985

    1985 erschien diese Platte zum 300. Geburtstag von Händel - ein Geschenk an alle Freunde der Barockmusik. Die junge Emma Kirkby singt Händels Brockes-Arien so erfrischend-unschuldig, dass man beim Zuhören wahrhaftig vom "irdischen Vergnügen in Gott" träumen darf, während Geigerin Ingrid Seifert zusammen mit Charles Medlam, Violoncello, und John Toll, Orgel und Cembalo, alles tut, um die instrumentale Begleitung und die Intermezzi (Violinsonate HWV 370) ebenso erfreulich zu machen wie der kristallklare Gesang. Sogar die Aussprache des Deutschen stimmt größtenteils, so dass man dieser englischen Produktion bescheinigen muss, eine der besten Händelaufnahmen der Alte-Musik-Revolution zu sein. Dass die LP jetzt endlich auf einer fantastisch aufgemachten CD (Super-Booklet!) zu hören ist, setzt dem Ganzen die Krone auf. Kaufen - und genießen!!!
    Lieder Lieder (CD)
    12.06.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine strahlende Sopranistin, romantisches Liedgut

    Matthias Thiemel hat in "Klassik heute" 9/1999 eine Empfehlung für diese CD ausgesprochen, und ich habe sie daraufhin - wenn auch 13 Jahre später - gekauft. Bereut habe ich das nicht! Insbesondere ist es die Leistung der Sopranistin Bodil Arnesen, die immer wieder fasziniert. Thiemel schrieb (zu Recht): "Bodil Arnesen singt, klar, strahlend, niemals schrill, intoniert sicher, verzärtelt nichts, gestaltet liebevoll und in allen Lagen souverän." Am Klavier begleitet Erling Ragnar Eriksen "comme il faut"; leider gibt Naxos nicht an, was für ein Klavier er spielt. Sindings Lieder, es sind 15 auf norwegisch, 13 auf deutsch, vertonen allesamt romantische Gedichte des 19. Jahrhunderts. Einige der deutschsprachigen Texte stammen von bekannten Dichtern wie Heinrich Heine und haben literarischen Wert; einige der norwegischen Texte kamen mir aber eher "niedlich" oder "überromantisiert" vor, was Matthias Thiemel zu der Bemerkung veranlasste, die Lieder seien "nicht alle gleich spannend". Da Naxos im 20seitigen Beiheft alle gesungenen Texte in der Originalsprache und mit (teilweilse fehlerhafter) englischer Übersetzung abdruckt, kann man sich selbst ein Bild machen.

    Zwei Minuspunkte bleiben übrig. Zum einen ist der Aufsatz im Beiheft, hier dreisprachig, eher eine Sinding-Biographie als eine Einleitung in die hier zu hörende Musik. So informativ das alles ist, es liest sich ein bischen wie "Wikipedia". Zum anderen ist der Naxos-Klang gut, aber nicht wirklich überragend: Ich hatte das Gefühl, die Lautstärke aufdrehen zu müssen, außerdem schienen die Interpreten weiter hinten zu stehen, als das bei Aufnahmen anderer Labels der Fall ist. Lobenswert ist allerdings die CD-Fertigung, die das Klavier stets ausklingen lässt und angebrachte Pausen zwischen den einzelnen Liedern einfügt.
    Klarinettenquintett op.115 Klarinettenquintett op.115 (CD)
    22.05.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Spannende Interpretationen aus den 1930er Jahren

    Das Horntrio von Brahms wurde bereits 1933 aufgenommen, doch merkt man das am erstklassigen Klang kaum, höchstens gibt es ein paar unerhebliche Rillengeräusche in den letzten beiden Sätzen. Keith Hardwicks Digitalüberspielung von 1990 ist so gut, dass man - abgesehen vom Mono-Sound - kaum eine historische Aufnahme vermuten würde. Der besondere Reiz der Aufnahme liegt sicher im exquisiten Hornton vom Vater des vermutlich noch berühmteren Hornisten Dennis Brain. Aber auch das Duo Adolf Busch (Violine) und Rudolf Serkin (Klavier) tragen zu einer ungemein spannenden Interpretation bei, die mich veranlasst hat, diese CD in letzter Zeit außerordentlich oft abzuspielen. Das war im Jahr 1990 für das Label Testament ein Auftakt mit Maß!

    Das Klarinettenquintett mit Reginald Kell und dem Busch-Quartett wurde 1937 für HMV eingespielt, und auch wenn die Tonqualität nicht ganz an das Wunder des Trios heranreicht, hört man hier eine glänzende, bald mitreißende, bald nachdenkliche Interpretation, die einem Vergleich mit moderneren Bemühungen durchaus standhalten kann. Reginald Kell wurde in den Vorkriegsjahren als Klarinettist gefeiert, weil er als erster auf diesem Instrument ein Dauervibrato pflegte, das ihm von keinem Geringeren als Wilhelm Furtwängler besonderes Lob einbrachte. Kells seidiger, einschmeichelnder Ton ist hier besonders deutlich zu hören.

    Das Booklet, ausschließlich in englischer Sprache, bietet Hintergrundinformationen sowohl zu den Künstlern als auch zur Musik. Außerdem gibt es, wie das bei historischen Aufnahmen eigentlich immer der Fall sein sollte, ausführliche diskographische Hinweise. Sehr empfehlenswert, sofern man das historische Klanggewand akzeptieren kann.
    Hornkonzert Nr.1 Hornkonzert Nr.1 (CD)
    22.05.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Solokonzerte aus dem Nachkriegs-England

    Drei sehr unterschiedliche Solokonzerte gibt es auf dieser CD zu hören: das frühe Hornkonzert Nr. 1 des 19jährigen Richard Strauss; sein 1945 komponiertes Oboenkonzert in D-dur; und Carl Maria von Webers virtuoses Fagottkonzert F-Dur, Op. 75. Allen Aufnahmen gemeinsam ist, dass sie im Jahr 1947 von Columbia Records aufgezeichnet wurden, die beiden Strauss-Konzerte in der exzellenten Akustik des Londoner Kingsway Hall, das Fagottkonzert im Philharmonic Hall der Liverpooler Philharmoniker. Bei Strauss war Walter Legge der Produzent, bei Weber war es Lawrance Collingwood. Die Aufnahmen wurden 1992 von Testament als Lizenzausgaben auf CD veröffentlicht, nach Angaben des Beihefts wurden sie allerdings "transferred from 78s", also von alten Schellackplatten überspielt. Das merkt man hin und wieder an Rillengeräuschen, am Monoklang sowieso, dennoch würde ich den Klang als recht gut einstufen. Natürlich steht das jeweilige Soloinstrument im Mittelpunkt, obwohl man die Orchester durchaus mit Genuss hören kann. Alle drei Solisten gehörten zu den besten, die das damalige Großbritannien aufzubieten hatten, und ihrem Spiel merkt man nicht nur ihr Können, sondern auch den Spaß an, den sie beim Musizieren hatten. Wenn man eine der drei Konzerte hervorheben wollte, müsste es wohl das Hornkonzert von Strauss sein, bei dem Dennis Brain wirklich brilliert. Er selbst hat diese Aufnahme für diejenige gehalten, auf der man sein Spiel am besten hören konnte.

    Im englischsprachigen Beiheft wird die Karriere eines jeden Solisten nachgezeichnet, auch die Umstände der Aufnahmen werden näher erläutert.
    1 bis 25 von 121 Rezensionen
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