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    joebom Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 26. September 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 253
    76 Rezensionen
    Deviant Motions Deviant Motions (CD)
    20.08.2018
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Für den Freund anspruchsvoller Rockmusik. Es lebe Jake Allen!!

    2011 erschien Jake Allens Debüt Etherica. Ich war mächtig beeindruckt. Zum einen von seiner musikalischen Virtuosität. Er ist ein Multiinstrumentalist; besonders die Akkustikgitarre beherrscht er - stilistisch ist sein Spiel durchaus mit dem von Michael Hedges vergleichbar.
    Nun, sieben Jahre und zwei EPs später legt er nach und landet wieder einen Volltreffer. Auch hier hat er wieder (fast) alle Instrumente selber eingespielt; alle Songs komponiert und eingesungen. Stilistisch ist es mehr dem Pop zugewandt. Die jazzigen Elemente hat er etwas zurückgefahren, wenngleich sie immer noch vorhanden sind (Lascivious). Für mich ist gerade die Melodieseeligkeit seiner Songs sehr ansprechend: In einem knapp fünfminütigen Stück hat man unterschiedliche Stilrichtungen, Tempiwechsel. Ich wage die Behauptung, dass selbst Frank Zappa Spaß an dieser Musik gehabt hätte.
    Auch bei ihm wünschte ich wieder einmal, das Radiosender auf seine Musik aufmerksam würden. Etwas eingängig und zugleich Anspruchsvoll klingen zu lassen schafft nicht jeder. Jake Allen schafft das und ist damit für mich ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft der Rockmusik.
    White Noise Noah Gundersen
    White Noise (CD)
    05.10.2017
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Imagewechsel

    Gundersens vierte Solo Veröffentlichung unterscheidet sich wesentlich von den vorangegangenen drei Alben. Sie ist erheblich rockiger und Keyboardlastiger als "Carry the Ghost". Die intime Atmosphäre fehlt fast gänzlich bzw. wird von den dominierenden Tasteninstrumenten fast erstickt. Manchmal hat man das Gefühl, man lausche einer New Wave Veröffentlichung der frühen 80er Jahre.
    Dennoch die Qualität seiner Songs ist ausgezeichnet. Er kann sowohl wunderbar singen, als auch qualitativ hochwertig schreiben. Das ist das Bindeglied zwischen den früheren Veröffentlichungen und diesem Werk. Da ist immer noch sehr viel Dunkelheit in seinen Texten. Da ist immer noch die Sehnsucht nach Erlösung bei gleichzeitiger Faszination der schnöden Weltlichkeit. Die Schlange vor dem künstlichen Blumenarrangement und der weißen Wand als sterilem Hintergrund, ist bei Gundersen, der in einem tief religiösen Elternhaus aufwuchs wohl Symbol für die ewige Spannung zwischen Gut und Böse.
    13 Songs bei einer Spieldauer von immerhin 67 Minuten lassen einigen Spielraum für Experimente. Somit klingt mancher Song auch "psychedelischer", weniger eingängig (z. B. "Cocaine, Sex & Alcohol); man muss ihn sich quasi erarbeiten, während andere sehr eingängig daherkommen und auch in Erinnerung bleiben.
    Gut gemacht Noah. Durchaus anders als Ledges oder Carry the Ghost. Beim nächsten Album dürften es für mich etwas weniger Keyboards sein, aber das ist Geschmackssache. Gundersen ist noch keine 30. Da muss man sich stilistisch nicht festlegen.Schön ist, dass die Familie wieder dabei ist Schwester Abbys wunderbare Violine verschönert so manchen Track.
    Sky Trails David Crosby
    Sky Trails (CD)
    05.10.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    David Crosby hat mit Sky Trails ein weiteres beachtliches Album veröffentlicht. Die Dritte in knapp vier Jahren. Er hat in den vergangenen Jahren einige alte Begleiter vor den Kopf gestossen. Graham Nash ärgert sich über ihn; Neil Young tut das sowieso seit einiger Zeit. Ihn hat der Abschluss mit seiner musikalischen Vergangenheit offensichtlich befreit und er klingt so entspannt und in sich selbst ruhend. Der wunderbare Opener "She´s got to be somewhere" atmet den Geist von Steely Dan und klingt nach einer Verbeugung vor dem kürzlich verstorbenen Walter Becker. Rockig, Jazzig und soo relaxt. Das fantastische Titelstück "Sky Trails" geschrieben und eingesungen mit der wunderbaren Becca Stevens ist eine wirklich schöne Ballade und ein weiteres Highlight auf der CD. Wer tolle Musik mag, sollte sich ihr Album Regina (auf dem Crosby Backup auf dem Stück "The Muse" singt) unbedingt kaufen.
    Politisch bezieht er auf "Capitol" klar Stellung gegen die unheilvolle Verquickung zwischen Wirtschaft und Politik und prangert die Geldgier vieler Politiker an, die er größtenteils für unfähig hält. Er ist trotz seiner 76 Jahre immer noch wütend, klingt aber auch ein wenig desillusioniert.
    Die versierten Musiker perfektionieren das Album. Sohn James Raymond bedient die Tasteninstrumente und hat das Meisterwerk produziert, Saxofonist Steve Tavagliono sorgt mit seinen Tenorsaxophon Tupfern für die leichten, jazzigen Akzente und über das souveräne Gitarrenspiel von Jeff Pevar kann man sich auch freuen.
    Die Liste der Co Autoren der Songs liest sich wie die Creme de la Creme des West Coast Rock. Michael Mc Donald, besagte Becca Stevens und James Raymond haben mit dazu beigetragen, dass das was er hier veröffentlicht hat zum Besten gehört, was er in seiner fünfzig Jahre währenden Schaffensperiode geliefert hat.
    Meine Produktempfehlungen
    • Regina Regina (CD)
    Things I've Never Said Things I've Never Said (CD)
    10.08.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Es gibt sie noch, die jungen talentierten Songwriter

    Manchmal erschrickt man über sich selbst. Im Fall von Sophie Frances Cooke war ich überrascht, wie gut mir das Debüt gefiel. Sehr abwechslungsreich und vielfältig. Es gibt hochmoderne Pop Nummern, wie Borrowed Time, aber daneben auch sehr reduzierte Stücke, die Cookes Handschrift klar erkennen lassen. Je weniger sie ihre Songs aufmotzt, desto besser gefallen sie mir. Aber selbst die Serientauglichen Nummern (When it comes to us) haben dank Co Sänger Ritual ihren eigenen Reiz.
    Ich bin gespannt auf weitere Veröffentlichungen.
    Dark Matter Dark Matter (CD)
    10.08.2017
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gut, aber der Meister kopiert sich selbst

    Vorab muss ich eins sagen: Auch mit 74 Jahren gehört Randy Newman für mich zu den intelligentesten und scharfzüngigsten Beobachtern des menschlichen Lebens und in Zeiten, in denen sich unzählige Verrückte auf der politischen Bühne herumtreiben, die man besser in der Psychiatrie unterbringen sollte, ist es eine Wohltat ihm zuzuhören.
    Dennoch sind die Zeiten, in denen er stilistisch vielfältige Werke herausgebracht hat wohl vorbei. Damit meine ich z. B. Land of Dreams, das mich auch heute noch bezaubert, weil es Pop, Blues, Rap und Ragtime Stücke enthielt.
    Heutzutage hört man kaum noch Pop Einflüsse. Blues, Ragtime und Gospel sind hingegen stark vertreten. Nachdem ich das neue Werk nun mehrmals gehört habe, hat sich der Eindruck verfestigt, dass zumindest musikalisch wenig neues geboten wird. Das erstaunlich lange The great debate klingt phasenweise sehr fragmentarisch und an einer Stelle sehr nach Glory Train, einem Stück dass er bereits auf seinem Musical Faust veröffentlicht hat.
    Auch die Titelmelodie zur Fernsehserie Monk wird mit leicht veränderten Textzeilen und kaum merkbarer Melodieänderung nochmal neu aufgelegt.
    Ich erwarte nicht, dass er dem Hörer etwas völlig neues bietet, aber hier hat er Streckenweise bei sich selbst abgekupfert. Als Einstieg für neue Newman Fans finde ich Little Criminals, Born again, oder das bereits erwähnte Land of Dreams besser geeignet.
    Dennoch vier Sterne, weil Newman nur noch in großen Abständen als Songwriter veröffentlicht, seine Lyrics immer noch super sind und die Liebeslieder einfach zauberhaft schön klingen.
    Wenn er seinen Veröffentlichungsmodus beibehält, wird er beim nächsten Werk bereits über achtzig sein.
    The Other River Joel Harrison
    The Other River (CD)
    28.07.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Jazzgitarrist goes Songwriting

    Der Fluß als Metapher steht Pate für Joel Harrisons neues Album. Eigentlich ist er Jazzgitarrist, aber gelegentlich packt ihn die Lust, sich als Singer-Songwriter zu versuchen. Das gelingt ihm erstaunlich gut. Die Texte auf "The other River" sind von poetischer Schönheit, sehr tiefsinnig, ausgesprochen persönlich und traurig....zumindest machen sie nachdenklich.
    Dieses Album ist nicht der erste Versuch. Bereits 2008 hat er "Passing Train" veröffentlicht; ebenfalls eine sehr hörenswerte CD.
    Wie gesagt, Harrison kommt aus dem Jazz, er beherrscht mehr als drei Akkorde und den 4/4 Takt. Er ist kein begnadeter Sänger, aber wie ebenfalls bereits gesagt, sind die Texte so intim, dass er sie eigentlich nur selber singen kann. If I forgive myself, will I become somebody else? We´re the heroes and the villains in our own story, heißt es in "My beautiful enemies", dem schönsten Titel auf der CD.
    Harrison ist ein Tausendsassa. Er hat Jazz CDs veröffentlicht, ein Album mit Coverversionen seines (fast) Namensvetters George Harrison eingespielt, mit dem indischen Sarod-Virtuosen Anupam Shobhakar gearbeitet, der hier als Gastmusiker zu hören ist. Dieses Weltmusik Flair tut dem Album sehr gut, weil es auch rhythmisch weit vorn liegt. Manchmal klingt es nach Tom Waits, mal nach JJ Cale. Jazz, Blues, Folk....alles ist dabei.
    Wie es sich bei einem guten Eintopf gehört.
    Wilderland Zervas & Pepper
    Wilderland (CD)
    28.07.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Zervas & Pepper aus dem regnerischen Wales transportieren sonnendurchflutete Harmonien ins Wohnzimmer

    Gerade läuft die CD zum ersten Mal durch und ich fühle mich ausgesprochen wohl damit. Flirrende Gitarren und dann diese melodiebeseelten Harmonien. Ja, es klingt tatsächlich sehr nach Crosby, Stills & Nash oder Sonne, Meer & Strand. Das ist nichts Neues, aber verdammt gut gemacht und selbst der Altmeister o. g.Band, nämlich David Crosby persönlich, lobt die Beiden in den höchsten Tönen. Bei dem eher durchwachsenen Sommer des Jahres 2017 ist das genau die richtige Musik, um in gute Stimmung zu kommen. Paul Zervas und Kathryn Pepper haben verstanden, dass es bei Musik generell auch darum geht, einen Menschen irgendwohin zu transportieren, wo es schöner ist, als da, wo man sich gerade befindet. Never forget and Never give up singen sie in Class of `96. Zeitlose Mut-mach-Mucke, die auch aus den frühen 70ern kommen könnte.
    Das alles ist wohltuend kitschig und klingt nach "guten alten Zeiten", aber das ist überhaupt nicht schlecht, es bleibt ein angenehmes Kribbeln auf der Haut, man vergisst Zeit und Raum.
    Was will man mee(h)r ?
    Silent Light Silent Light (CD)
    17.04.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Ein Zwitter aus Folk, World und einen kleinen Prise Jazz.

    Solo Einspielungen haben bei ECM eine lange Tradition. Die Werke von Ralph Towner, Egberto Gismonti oder auch die frühen Alben von Bill Connors haben hier Maßstäbe gesetzt. Auch in der Verschmelzung verschiedener musikalischer Stilrichtungen und kultureller Traditionen war das Label Vorreiter lange bevor es den Begriff Weltmusik überhaupt gab. Man denke an CoDoNa, oder die wunderbare und leider einzige Zusammenarbeit zwischen dem Südafrikaner Steve Elliovson und Colin Walcott: Dawn Dance.
    Nun hat Dominic Miller, der Haus und Hofgitarrist von Sting sich entschlossen ein Album beim Münchner Jazzlabel zu veröffentlichen.
    Herausgekommen ist ein sehr reduziertes Album, das die Akustik Gitarre in den Mittelpunkt stellt. Millers Fingerpicking ist schön anzuhören. Gelegentlich wird er von Miles Bould an verschiedenen Percussionsinstrumenten unterstützt.
    Millers Heimat ist im Pop und Rock. Das merkt man dem Werk an. Kein Titel überschreitet die Grenze von sechs Minuten. Die meisten liegen zwischen drei und vier Minuten. Improvisationsfreudigkeit des Jazz sucht man vergeblich. Miller nutzt Elemente verschiedener Stilrichtungen. Brasilianische Einflüsse, aber auch die Nähe zum Englischen Folk sind immer wieder hörbar.
    Somit ist Silent Light kein Jazz Album im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Folk/World Hybrid, der häufiger nach New Age als nach Jazz klingt.Einzig Chaos Theory ist mit Drums und E-Bass etwas üppiger arrangiert und klingt nach Fusion.
    Mir gefällt es dennoch und ich kann mir vorstellen das Album häufiger im Sommer auf dem Balkon zu hören. Beruhigend und melodiös wie es ist, eignet es sich gut zum Entspannen nach Feierabend. Dazu trägt eben auch die bei ECM übliche tolle Klangqualität bei.
    Your Wilderness Your Wilderness (CD)
    22.02.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Für mich war es das Highlight in 2016

    Dieses Album ist ein Gesamtkunstwerk und hier stimmt einfach alles. Bruce Soord schreibt wunderbare, atmosphärisch dichte und schön melancholische Songs. Gavin Harrison an den Drums einzusetzen war dabei eine hervorragende Idee. Sein vielschichtiges und virtuoses Spiel gibt den ohnehin schönen Songs "das gewisse Etwas". Auch der dezente Einsatz von Streichern passt ganz ausgezeichnet.
    Es braucht eine gute Anlage, damit dieses Album seine Kraft entfalten kann und über ebenso gute Kopfhörer wird daraus wahrlich ein Hochgenuss.
    Honest Life Honest Life (CD)
    22.02.2017
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Sie hat eine Stimme wie ein Engel, aber die Songs sind nur Mittelmaß

    Ein wenig trotzig und sehr verletzlich blickt Courtney den Betrachter direkt an. Ihre Songs singt sie mit Inbrunst und ganz viel Herzblut. Beim Hören habe ich mich allerdings sehr oft dabei ertappt zu denken: Das kennst Du schon; diese Melodie oder diesen Riff habe ich so oder so ähnlich schon oft gehört. Nun gut, ich gebe zu, ich höre Singer-Songwriter ganz gern. Da kann es schon mal vorkommen, das etwas so ähnlich klingt wie.....
    Aber es geht eben auch anders. MusikerInnen, die mich mit ihrem Debut absolut überzeugen konnten, Wenn ich nach dem ersten Hören das unwiderstehliche Gefühl habe, die Repeat Taste drücken zu müssen. Das war z. B. bei Alben von Johanna Warren oder auch Cory Sipper der Fall. Bei C. M. Andrews ist das zumindest bisher nicht so. Die schöne Stimme allein reicht mir da nicht.
    Gregory Alan Isakov With the Colorado Symphony Gregory Alan Isakov
    Gregory Alan Isakov With the Colorado Symphony (CD)
    21.08.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Sehr schöner "Best of..." mit Orchesterverstärkung.

    Gregory Alan Isakov kündigte auf seinem letzten Deutschlandbesuch 2014 an, dass er das nächste Album mit einem Sinfonieorchester aufnehmen würde. Das passt ja gut, dachte ich mir. Er hat ohnehin immer mal wieder Streicher verwendet.
    Das Ergebnis liegt nun vor und ist, wie soll ich sagen?! Bombastisch.
    Es gibt auf dem Album keinen neuen Song. Das Eröffnungsstück "Liars" hat sein Kumpel Ron Scott geschrieben. Der Rest stammt von Isakovs früheren Alben. Und es handelt sich tatsächlich um Songs die ich sehr schön finde. Das wunderbare "Big Black Car" ist im Original schon wunderschön. Durch die üppigen Streicher des Colorado Symphony Orchestras gewinnt es noch an Tiefe. Wahrscheinlich hat die Verwendung eines Orchesters auch dazu beigetragen, dass Isakov vor allem die introspektivsten Songs neu aufgenommen hat.
    Wieder so ein Album, in das man sich hineinfallen lassen kann. Die Musik trägt Einen und nach einer dreiviertel Stunde fühlt man sich wie nach einem Kurzurlaub. Vorausgesetzt man bevorzugt die Einsamkeit der amerikanischen Prärie gegenüber der lärmenden und lebhaften Fülle einer Großstadt. Und ein Hang zur Melancholie sollte auch im Urlauber angelegt sein, denn Isakovs Musik ist nicht fröhlich, wohl aber lyrisch und berückend schön.
    These American Blues Levi Parham
    These American Blues (CD)
    21.08.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Parham ist ein altmodischer Newcomer

    Parham macht seine Sache gut. Die Stimme - leicht rauchig - erinnert manchmal ein wenig an Ray Lamontagne. Beim Opener fallen mir immer wieder Creedence Clearwater ein. Der Rest ist Blues, Gospel und Southern Rock der sanfteren Art. Trittsicher bewegt Parham sich in den Fußstapfen seiner Vorbilder, spielt dabei eine wunderbar gezupfte Akkustik Gitarre. Genau das Richtige für lange Autofahrten auf staubigen Highways oder Abende mit Bourbon.
    Es handelt sich hier um keinen alten Hasen, sondern einen Newcomer, der sich das Fell eines alten Hasen übergestreift hat. Das steht ihm aber gut und so kann er gern weitermachen. Es klingt manchmal nach CCR, mal nach Leon Russell oder Dr. John und oft nach Hobos oder Baumwollpflückern. Chemical Train ist für mich das beste Stück, aber der Rest ist ebenfalls nicht zu verachten.
    Transcendence Shawn Phillips
    Transcendence (CD)
    20.05.2016
    Musik:
    5 von 5

    Schnulzig, aber als Einstieg in sein Gesamtwerk gut geeignet.

    Die Hippie Ära wäre ohne Shawn Phillips nicht denkbar. In seinen Texten verbreitet er Botschaften des Friedens und der Menschlichkeit, wettert gegen Gier und Egoismus, prangert die Ausnutzung von Mensch und Erde an und fordert seine Hörer auf, sich höheren Zielen zu verschreiben. Das Leben ist mehr als Geld und Profit.
    Transcendence ist ursprünglich auf dem RCA Label erschienen. Es ist einerseits genauso vielseitig wie die vorherigen Alben, weil sich mit "Good Evening Madam" ein Country Song darauf findet, während "I´m an American Child" eine prima rockige Nummer ist. Andererseits sind auf Transcendence selbst für Phillips Verhältnisse relativ viele Balladen versammelt. "Motes of Dust" und "Ease your Mind" kann man fast schon schnulzig nennen. Jazzrock fehlt auf dieser Aufnahme gänzlich. Wer das möchte, sollte sich besser "Spaced" zulegen.
    Erwähnenswert ist natürlich seine Stimme, die sich mühelos über mehrere Oktaven erstreckt; außerdem spielen hier wieder sehr gute Studiomusiker (u. a. Lee Sklar am Bass).
    Für den Einstieg in Phillips Gesamtwerk ist diese Aufnahme gut geeignet.
    Out Of Nowhere Out Of Nowhere (CD)
    15.05.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Endlich hat mein Warten ein Ende

    Ich kann mich noch erinnern, wie ich um 1980 in einem örtlichen Jugendclub saß. Im Hintergrund lief ein Radio und vorgestellt wurde die Platte des Monats. Natürlich handelte es sich um Joe Egans Out of Nowhere und natürlich führte mich mein Weg am nächsten Tag sofort nach der Schule in einen Plattenladen. Etwa zwölf Jahre später habe ich mir meinen ersten CD Player gekauft. Die Schallplatte hatte inzwischen ernsthaft gelitten und ich habe all die Jahre gehofft, man würde dieses "Meisterwerk" mal auf CD veröffentlichen. Außer Danny Doumas Night Eyes auch aus dem Jahr 1979 hat mich in dem Jahr kein Album so beeindruckt, wie das von Joe Egan. Auch 37 Jahre nach Erstveröffentlichung finde ich die simple Mitsumm-Melodie von "Back on the Road" noch wunderschön. Egans sanfte und leicht angeraute Stimme ist immer noch einschmeichelnd und die stilistische Vielfalt dieses Albums haut mich immer noch um. Egan hat danach mit "Map" noch ein weiteres Album veröffentlicht. Das war nicht ganz so charmant wie sein Solodebut und leider ebenso erfolglos und er zog sich aus dem Musikgeschäft zurück.
    Es gibt (für mich) wahrlich keinen schwachen Song auf der jetzt veröffentlichten CD. "Back on the road" und "Freeze" würde ich immer noch auf eine private Kuschelrock CD brennen; das leicht jazzige "Ask for no favors" hat ebenso Ohrwurm-Qualitäten und schöne Lyrics. Es wird von zwei rockigeren Stücken abgelöst. "Natural high"ist mit Cello und wunderbarer E-Gitarre etwas psychedelischer und die Melodie von "Why let it bother you" hat sogar etwas Funk. Dann folgt mit "The last farewell" ein echtes englisches Schunkel-Folkrock Kleinod. So geht es weiter. Jeder Song eine Klasse für sich. Die Streicher Arrangements sind wundervoll.......
    Jetzt ist Egan, sofern er noch lebt, etwa 70 und mit neuen Veröffentlichungen dürfte wohl nicht zu rechnen sein. Sein Ex Partner Gerry Rafferty ist seit ein paar Jahren tot. Aber die Resonanz auf die Wiederveröffentlichung zeigt, dass außer mir noch einige andere Musikliebhaber sehnlichst darauf gewartet haben, dass diese musikalische Perle wieder aus der Versenkung auftaucht.
    Damals wurde das Album von der Fachpresse hochgelobt, aber von der sogenannten musikinteressierten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Ich fürchte, das wird heute ähnlich sein. Menschen, die diese Musik geliebt haben, werden sich die CD kaufen. Alle anderen werden sie vermutlich ignorieren.
    Einziges Manko ist der Klang: Die CD wurde von Vinyl überspielt und man hört eindeutig Knackser. Darauf hätte man im ansonsten netten Booklet ruhig hinweisen können.
    Aber das schmälert die Freude darüber, dass ich sie jetzt endlich wieder hören kann nicht sehr.
    The Better Man The Better Man (CD)
    15.04.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Eric "Red" Schwartz ist bissig und klasse

    Wie schade dass es für dieses Album keine Samples gibt, denn sowohl Texte als auch Musik sind größtenteils eine Wucht. Die Stücke sind zwischen den Jahren 2000 und 2012 entstanden und viele von ihnen sind bereits auf früheren Schwartz Alben veröffentlicht. Somit kann man fast von einer Compilation "Schwartz sings Schwartz" sprechen; allerdings wurden alle Stücke noch mal neu und wesentlich üppiger arrangiert und das macht den besonderen Reiz dieser CD aus. In seinen Texten geht es um Alltagsdinge und auf vielen Stücken bezieht er klar Stellung: "Gods a lie, you die when you die" singt er auf dem ersten Track "Don´t Ask" und macht sich auf humorvolle Art über die Sinnsuche vieler Menschen lustig. Schwartz ist Jude; das ist für das Verständnis der Texte durchaus wichtig. Dafür das Gott eine Lüge ist, kommt er in seinen Texten erstaunlich oft vor. Im fantastischen "Another Mother Flood" prangert er aus der Position Gottes die ignorante Haltung gegenüber Menschen an, die eine andere Religion oder Hautfarbe haben und zieht die Aussage vieler Fundamentalisten zur Güte Gottes in Zweifel, denn Gott weiß sich letztlich auch keinen Rat mehr als angesichts der menschlichen Zerstörungswut nochmals eine Sintflut zu schicken, obwohl er versprochen hat, dass es keine Zweite geben wird. Das Youtube Video zu diesem Stück ist klasse!
    Da irritiert es mich dann schon, dass er sich in "Welcome Back to the USA" so patriotisch über die Vereinigten Staaten äußert. Diese - wie ich finde - schreckliche Country Schnulze ist aber der einzige Totalausfall auf einem ansonsten großartigen Album. Seine Texte enthalten häufig ausdrücklich sexuelle Anspielungen. Damit hält er sich hier relativ zurück. Allerdings sind auch seine vorangegangenen CDs sehr hörenswert und wer mehr Sex and Crime möchte, kann sich ruhig den Vorgänger "The Aristocrat" gönnen.
    Musikalisch gibt es auf "The Better Man" nix zu meckern. Knackige Bläser, erstklassiger Gesang. Ein fast perfektes Album.
    Sky Won't Fall Sky Won't Fall (CD)
    15.04.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    So soll Bluesrock sein!

    Schotten können mehr als Haggis zubereiten oder Dudelsack spielen. Nimmo spielt auf seinem zweiten Solo Album wohl nicht die erste Geige, aber eine erstklassige druckvolle Gitarre. Sein Gesang ist kraftvoll, geht aber manchmal zwischen den Gitarren etwas unter. Craig Bacon (Drums) und Matt Beable (Bass) unterstützen ihn. Mehr als diese klassische Besetzung braucht es auch nicht für ein fantastisches Album. Und Nimmo beschränkt sich nicht nur auf Blues. Die Country Anklänge auf "Walk the thin line" sind sind ebenso beabsichtigt, wie die Nähe zu Singer-Songwritern auf dem letzten Stück.
    Obwohl ich sonst eine ausgesprochene Schwäche für langsame Songs habe, gefallen mir die härteren und treibenden Tracks wesentlich besser, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
    Mich persönlich langweilt Blues auch schnell mal, aber die CD von Nimmo hat mich gepackt. So soll Bluesrock sein. Gitarre, Bass und Drums, sonst nix
    Bomb Bomb (CD)
    15.04.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Immer wieder ein Genuss!

    Jeff Arundel begann seine Karriere im Jahr 1989 mit dem Album "Dancing in the Dark". Seitdem hat er sechs weitere Alben veröffentlicht. Dies ist (leider) die Einzige regulär erhältliche CD. Alle anderen Alben sind inzwischen vergriffen, oder nur noch als Download erhältlich. Da ich fast alle Cds besitze, kann ich sagen: Jede ist ein Hochgenuss!!
    Liest man sich Rezensionen durch fällt immer wieder der Name James Taylor. Und tatsächlich gibt es Referenzen. Sein Finger Picking Stil ähnelt dem von J.T, seine Songs sind ebenso sorgsam arrangiert und schön komponiert, ohne dass sie sich auf einen Stil bzw. eine musikalische Richtung festlegen lassen. Da vermischen sich Elemente aus Blues, Gospel, Folk, Soul und Rock. Im Unterschied zu J. T. ist Arundel meines Erachtens kein so begnadeter Sänger, obwohl mir seine Stimme inzwischen auch sehr gefällt. Auf diesem Album arbeitet er - wie auf den anderen - mit hochkarätigen Musikern zusammen; Rob Arthur (Peter Frampton Gitarrist) ist ebenso dabei wie die Rapperin Desdamona und Country Musikerin Ashleigh Still, die sich den Gesangspart auf dem schönen letzten Stück "Corner of my heart" mit ihm teilt.
    Tatsächlich ist es schade, dass es viele Musiker gibt, die nie über einen lokalen Bekanntheitsstatus hinauskommen. Arundel gehört für mich ohne Frage zu denen, die es verdienst hätten, von einem Roots Radiosender rauf und runter gespielt zu werden. Songs wie "Saved, It´s OK", oder das bereits erwähnte Duett mit Ashleigh Still sind einfach wunderbar. Tatsächlich gibt es auf "Bomb" keinen einzigen schlechten Song. Man kann sich entspannt zurücklehnen, oder bei etwas schnelleren Tracks wie "Little Lisa" mitgrooven.
    Kurzum: Ich hoffe, das meine Kritik dazu beiträgt, dass die alten und ebenso schönen Alben wieder erhältlich sind und Arundel auch in Deutschland etwas bekannter wird. Verdient hätte er es.
    Wazi's Dream Wazi's Dream (CD)
    13.02.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    R.I.P. John

    Trudell war politischer Aktivist der Native American Bewegung, Schauspieler und eben Spoken Word Artist.
    1979 hielt er eine Rede in der er den Umgang des F.B.I. mit der politischen Bewegung der amerikanischen Ureinwohner anprangerte. Wenig später brannte das Haus seines Schwiegervaters nieder. Seine schwangere Frau, seine drei Kinder und seine Schwiegermutter kamen ums Leben. Er hatte stets den amerikanischen Geheimdienst als Initiator für den Brand in Verdacht. Bewiesen wurde das nie.
    Nach dieser Tragödie verarbeitete er Trauer und Wut in Gedichten. Aber nicht nur Zorn, sondern auch die heilende Kraft der Liebe, der verschwenderische Umgang des weißen Mannes mit den Ressourcen der Erde war Thema seiner Lyrics. Musikalisch untermalt wurde es von Blues und Rock, das seine indianischen Wurzeln nie verleugnete. Einige seiner Alben wurden von Jackson Browne produziert.
    Am 08. Dezember 2015 ist Trudell im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.
    Calm Seas Don't Make Good Sailors Calm Seas Don't Make Good Sailors (CD)
    19.12.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein prima Erstwerk

    Galliers ist Engländer und kam nach Deutschland um eine Karriere als Fußballprofi zu starten. Daraus wurde nichts und glücklicherweise entdeckte er, dass man auch mit den Händen tolle Sachen machen kann und lernte Gitarre zu spielen. Er und seine Bandmitglieder residieren in Hamburg und haben ein tolles Debut veröffentlicht.
    Es ist Rockmusik mit Folk-Wurzeln, klugen und witzigen Texten und dem Einsatz auch ungewönlicher Instrumente. Es ist kein Einheitsbrei-Gedudel, sondern ziemlich individuelle Musik, die gut hörbar ist. Damit fällt Galliers aus der Masse der Newcomer heraus. Die Band lässt sich nicht auf einen Stil festlegen: Nicht nur Rock und Folk, sondern auch Jazz und Blues prägen ihren Sound.
    Das ist unbedingt hörenswert; weiter so!!!
    Dear Wormwood Dear Wormwood (CD)
    19.12.2015
    Musik:
    5 von 5

    Freunde von Mumford and Sons; hört euch die Oh-Hellos an

    The OH-Hellos kommen aus Texas, bestehen aus den Zwillingen Maggie und Tyler Heath und "Dear Wormwood" ist bereits ihre dritte Veröffentlichung nach einer ep und dem Longplayer "Through the deep, dark valley".
    Als Freund handgemachter Klänge bin ich natürlich sehr glücklich, dass sich inzwischen viele Bands entschließen ihre elektrisch verstärkte Musik mit dem Klang von Banjos, Mandolinen oder Geigen anzureichern.
    OH-Hellos machen davon ausgiebig Gebrauch. Auch mehrstimmige Harmoniegesänge sind reichlich vertreten; oft klingt es, als sänge ein ganzer Chor im Background. Der Effekt ist berauschend, die Musik bekommt dadurch etwas hymnisches. Die ruhigen Passagen klingen fast sakral und die lauteren wären durchaus auch auf Mittelaltermärkten spielbar und würden dort zum Tanzen animieren.
    Wenn ihre Musik schon in der Studioversion so flott daherkommt, was für ein Fest muss es sein, die Band live zu erleben. Ich hoffe, das eines Tages erleben zu dürfen.
    Das schönste Stück der OH-Hellos befindet sich auf der deep dark valley cd. "I have made mistakes" ist unglaublich schön und läuft bei mir seit geraumer Zeit im Dauerbetrieb.
    Leute, kauft diesen Silberling, legt ihn ein und lasst euch von den Heath Zwillingen entführen.
    Sowas Schönes hab ich lange nicht mehr gehört!
    The Lake Poets The Lake Poets
    The Lake Poets (CD)
    17.10.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5
    The Lake Poets ist nicht nur der Künstlername von Martin Longstaff, sondern auch der Name einer "Dichtergruppe" der englischen Romantik (Southey, Coleridge, Wordsworth), die alle im Lake District lebten.
    Insofern pokert Longstaff durchaus hoch, wenn er sich an diesen Meistern mißt. Aber fangen wir mit dem Positiven an:
    Longstaff ist Multi-Instrumentalist; besonders sein Gitarrenspiel sticht heraus und nimmt eine zentrale Stellung ein. Ebenso ist er Songwriter und bei einigen Texten lohnt sich das Hinhören durchaus.
    Reizvoll finde ich auch die sehr dezent eingesetzten elektronischen Gimmicks.
    Nun zu den Dingen, die mich nicht so überzeugt haben:
    Da ist zunächst seine Stimme; ob einem der Gesang eines Künstlers gefällt, oder nicht ist natürlich reine Geschmackssache, aber mir ist Longstaffs Stimme einfach ne Spur zu hoch.
    Bei vielen von Longstaff komponierten Songs beschlich mich dieses "das hab ich doch irgendwo schon mal gehört" gefühl. Natürlich ist auch das ziemlich subjektiv. Musiker erfinden die Welt nicht neu und man kann nicht erwarten, immer etwas völlig neues zu entdecken. Trotzdem erscheinen mir einige Melodien einfach zu abgenutzt. Track 3 (1996) wäre so ein Beispiel.
    Und der letzte Kritikpunkt betrifft nochmal die Lyrics. Wie gesagt, sind einige wirklich hörbar, während andere vor Kitsch triefen. "Wenn ich Dein Gesicht sehe, fühle ich mein Herz explodieren", singt er in Your Face. Mir sind Texte durchaus wichtig und seine haben z. T. "Schlagerniveau".
    Insofern ist der Gesamteindruck nur durchwachsen. Nicht Grottenschlecht die CD, aber sie hinterlässt bei mir auch keinen bleibenden Eindruck.
    Mount The Air The Unthanks
    Mount The Air (CD)
    14.06.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Wenn einem vor Ergriffenheit die Worte fehlen, die schöne Musik der Unthank Schwestern......!!

    Manchmal braucht es lange, bis man entdeckt, was man da eigentlich für Perlen im Schrank stehen hat. So ging es mir mit den Unthanks und ihrem "Songs from the Shipyards". Der erste Eindruck: Ganz nett! Dann, an einem regnerischen Sonntagnachmittag, hab ich die CD mehrmals hintereinander gehört und sie gefiel mir immer besser.
    Umso mehr habe ich mich natürlich auf die Veröffentlichung von "Mount the Air" gefreut.
    Becky und Rachel Unthank sind für mich das was die Bronte Schwestern für die romantische Literatur des 19 Jahrhunderts waren; sie bewahren das Alte und schaffen doch etwas völlig Neues.Die Lyrics sind traditonell (u. a. dem Dorset Book of Folk-Songs entnommen), aber auch Eigenkompositionen, wie das großartige zehnminütige Titelstück vom Pianisten und Rachel Unthank Ehemann Adrian McNally.Die Musik ist ebenfalls sehr volksliedhaft und melancholisch und die Unthanks untermalen ihre Songs durch üppige Streicherarrangements. Das unterstreicht die z. T. schwermütigen Texte. In "Foundling" etwa besingt eine Mutter die Trauer über ein Jahre zuvor ausgesetztes Kind. Oder die ebenfalls verzweifelte Mutter, die ihrem Kind ein letztes Schlaflied singt und erst in Tränen ausbricht, als das Kind friedlich schläft. Das ist dramatisch und tragisch, aber eben auch wunderschön.
    Before This World Before This World (CD)
    14.06.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Typisch Taylor

    Es ist zur Genüge gesagt worden, dass Taylor sich 13 Jahre Zeit gelassen hat mit der Veröffentlichung neuen Materials.Menschen, die seine Musik mögen, werden sich freuen, denn er liefert genau das was sie erwarten. Solide Songs, hochkarätige Studiomusiker, schöne Melodien und immer noch diese weiche, honigsüße Stimme. Auch berühmte Kollegen lassen es sich nicht nehmen vorbeizuschauen - Sting veredelt das Titelstück mit super Vokalharmonien.
    Dennoch ist das was da entstanden ist ein Amalgam der letzten 30 Jahre. "Snowtime" klingt eher nach brasilianischem Feuer, als nach Glühwein und winterlicher Melancholie. Wie einst "Only a dream in Rio". Auch Traditionals hat Taylor schon häufig adaptiert. Diesmal ist es ein schottischer Folk-Song. Eigentlich ist es wie bei einem liebgewonnenen Freund,den man lange nicht gesehen hat. Man freut sich, aber er ist älter geworden, vielleicht sogar Altersmilde. Das man in ihm einen Freund gefunden hat, gilt allerdings nach wie vor und man weiß genau, woran man bei ihm ist.
    Who Is The Sender? Bill Fay
    Who Is The Sender? (CD)
    28.04.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Bill Fays musikalische Gebete

    2012 veröffentlichte Bill Fay nach vierzig Jahren Abstinenz sein "Comeback Album" Life is People.
    2015 veröffentlicht er den Nachfolger "Who is the sender"?
    Und wieder ist es ein Meisterwerk, voller Tiefe und Schönheit. Fays Texte sind schlicht; es gibt keine ausgefeilten Reflektionen über den Sinn des Lebens oder die Gesellschaft in der wir leben. Textzeilen wiederholen sich immer wieder wie Mantras.
    Musik und Text bilden ein homogenes Ganzes. Menschlichkeit und Mitgefühl stehen im Mittelpunkt, wenn er z. B. über Menschen singt, denen wir es zu verdanken haben, dass wir Bücher lesen können und unsere Meinung frei äußern, ohne dafür umgebracht zu werden(The Freedom to Read). .Niemals erhebt er den Zeigefinger und stellt sich als moralische Instanz über Andere, wenn er anprangert, dass wir alle Teil der Kriegsmaschinerie sind, weil wir sie dadurch das wir Steuern zahlen am Leben erhalten (War Machine). Fay ist inzwischen über siebzig und sich der Endlichkeit des Lebens bewusst. A page incomplete ist einer der berührendsden Songs dieses Albums. Das Buch seines Lebens ist noch nicht geschlossen und wenn es ein Vermächtnis gibt, dann das das wir Hörer durch seine Musik zu besseren Menschen werden können.
    Ledges Ledges (CD)
    21.11.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Ein Familienalbum.....

    Gundersen ist scheinbar ein echter Familienmensch. Das zeichnete sich schon auf seinem Debut ab, das schlicht mit "Family" betitelt war. Auf dem Zweitling Ledges wird er von seinen Geschwistern unterstützt.
    Und die machen ihre Sache ausnehmend gut. Gleich das erste Stück würde prima in einen Film der Coen Brüder passen. Südstaaten Flair pur. Das fokrockige Titelstück Titelstück "Ledges" wird von Schwester Abbys schöner Fiddle bereichert und ist ein weiteres Highlight auf dem Album
    Wer auf bodenständige und handgemachte Musik steht, wird an "Ledges" gefallen finden.
    1 bis 25 von 76 Rezensionen
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