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    2. Alle Rezensionen von LittleWalter bei jpc.de

    LittleWalter Top 25 Reviewer

    Active since: September 3, 2010
    "Helpful" ratings: 1129
    480 reviews
    Praise & Blame Praise & Blame (LP)
    Oct 23, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    5 of 5

    Der alte Tiger zeigt die Krallen

    Wer hätte gedacht, dass der grade 70 Jahre alt gewordene Tiger aus Wales noch mal seine Krallen ausfährt und Fans und Kritiker dermaßen überrascht? Ein Gospel-Album wollte er schon immer machen, lässt er hinsichtlich der Veröffentlichung von PRAISE & BLAME verlauten. Und diesen Wunsch hat er sich jetzt erfüllt. Von kommerziellem Selbstmord ist in einem internen Schreiben der Musikbranche zu diesem 26. Soloalbum die Rede, so ungewöhnlich und untypisch sei es. Egal ob diese Meldung der Wahrheit entspricht oder nur eine geschickt gesetzte Fälschung ist, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Fest steht: das Album hat solche Methoden nicht nötig, es besticht allein durch seine schiere Brillanz. Produzent Ethan Johns hat seinem Schützling ein eindringliches, entschlacktes Werk auf den Leib geschneidert. Der Geist der Revitalisierungsstrategie, die Rick Rubin z.B. bei Johnny Cash angewandt hat, ist hier allgegenwärtig. Wobei es Tom Jones im Gegensatz zu Cash auch mal richtig krachen lässt und sich nicht nur im Balladen- und Mid-Tempo-Bereich tummelt. Mit Cash`s American Recordings verbindet PRAISE & BLAME auch die Mischung aus erlesenen Fremd- und inspirierten Eigenkompositionen. So findet man hier auch den Song AIN`T NO GRAVE, der Cash`s letztem posthum veröffentlichten Album den Namen gegeben hat. Und hier kommt auch der bereits angesprochene Gospel-Einfluss ins Spiel, der sich eher textlich als musikalisch äußert. Das Album beschäftigt sich mit der Endlichkeit des Seins, dem Sinn des Lebens sowie mit Schuld und Sühne. Es werden eindringliche Gefühle transportiert, die musikalisch zwischen leise und laut, Demut und Aufbegehren, Melancholie und Frohsinn sowie Trauer und Wut umgesetzt werden. Elemente, die die Musik von Tom Jones schon immer beinhaltet hat, nur nicht in dieser Zusammensetzung und Konzentration. Hier hört man nicht den Showman und Ladykiller der 60er Jahre, der mit DELILAH Frauenherzen zum Schmelzen brachte. Auch nicht den Tanzflächeneroberer, der mit SEXBOMB einen zweiten Frühling feierte. Hier zeigt er Tiefe und Spiritualität und begegnet dem Rock`n`Roll bei seinen Wurzeln im Blues und Rhythm & Blues. Zurückhaltung und Muskelspiel, Kirche und Kneipe halten sich atmosphärisch in etwa die Waage. Tom Jones sucht Wahrheit und Klarheit und er hat es nicht nötig, oberflächliche Erwartungen zu erfüllen.
    Das Album eröffnet mit einer andächtigen Version von Bob Dylans WHAT GOOD AM I und dann wird mit LORD HELP ein gradliniger Rocker nachgeschoben. DID TROUBLE ME beginnt verschleppt und todtraurig. Der spätere Einsatz eines klapprigen Banjos lässt aufhorchen. Das dezent dazugeführte Schlagzeug sorgt dann ebenfalls noch für mehr Konturen. Der Song bleibt aber in der Grundstimmung nachdenklich. Jones versteht es, die Spannung am Köcheln zu halten. Der Boogie-Blues STRANGE THINGS bekommt durch den Backgroundgesang eine Gospelnote. Ein Highlight des Albums ist die Version von John Lee Hooker`s BURNING HELL. Im Original ist das ein rumpeliger, kantiger, unrund laufender Delta-Blues. Tom Jones verwandelt ihn in ein treibendes, stumpf-rockendes Monster mit kochend heißen Gitarrenriffs von Produzent Ethan Johns. Das Wechselbad der Gefühle hält an: Auf heftige Gefühlsausbrüche folgen jetzt wieder besinnliche Töne. IF I GIVE MY SOUL ist intimer Folk mit sakralem Einschlag. Treibender, gehetzter Rock wird bei DON`T KNOCK geboten. Die Aggressivität wird hier durch die schon bei STRANGE THINGS zur Geltung gekommene Hintergrund-Begleitung abgemildert. Der Song klingt nicht nach den Staple Singers, ist aber von ihnen. Bei NOBODY`S FAULT BUT MINE denkt man sofort an die Staple Singers. Nicht nur die Pops Staples Gedächtnis-Gitarre erinnert an die große Gospel-Soul-Institution, sondern auch die lässige, seelenvolle Interpretation lässt wohlige Erinnerungen aufkommen. Dieser Song ist jedoch laut Booklet von Tom Jones und Ethan Johns. Bei DIDN`T IT RAIN spielt der Tiger seine ganze gesangliche Erfahrung aus. Mühelos modelliert er das Tempo von abwartend bis swingend. Tom Jones`Umsetzung von AIN`T NO GRAVE ist natürlich nicht so brüchig wie die von Johnny Cash. Schließlich hat Cash den Song quasi im Angesicht des nahenden Todes aufgenommen, während Tom Jones nach eigenen Angaben noch voll im Saft steht. Dementsprechend wechselt er jetzt wieder von nachdenklich-akustisch zu zupackend-elektrisch und beschließt das Album mit dem locker rollenden Boogie RUN ON.
    Das ganze Album ist wohltuend sparsam und transparent produziert. Den 3 Eigenkompositionen stehen 8 fremde Nummern entgegen. Im Begleitheft ist das Traditional AIN`T NO GRAVE fälschlicherweise als T. Jones/E. Johns-Komposition angegeben. Tom Jones beweist die Fähigkeit, alle Songs zu seinem Eigentum zu machen, indem er durch seinen charakteristischen Gesang persönliche Duftmarken setzt. Die wenigen exzellenten Gäste wie Booker T. Jones an Orgel und Piano und B.J. Cole an der Steel-Guitar spielen sich nicht in den Vordergrund, sondern agieren sehr eindringlich und songdienlich. Nach ca. 38 Minuten ist das Vergnügen vorbei. Man kann nur hoffen, dass Tom Jones auch in Zukunft solch unangepasste, markante Alben veröffentlicht und wie hier mit den richtigen, einfühlsamen Partnern zusammenarbeitet.
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    Oct 23, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    3 of 5

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

    Es ist nicht zwangsläufig so, dass der Nachwuchs großer Künstler auch deren Talent geerbt hat. Da gibt es positive Beispiele (Rufus + Martha Wainwright), aber auch eher Negative (die Lennon Söhne, John Carter Cash). Harper Simon ist der Sohn von Paul Simon und veröffentlicht jetzt sein erstes Album unter eigenem Namen. Da wundert man sich natürlich kaum, dass Simon juniors Stimme große Ähnlichkeit mit der des Vaters hat. Harper Simon hat sich Großes vorgenommen. Ein klassisches Album wollte er einspielen. Nur 10 Songs sollte es enthalten, wie zu LP-Zeiten üblich, dafür aber alles Qualitätsnummern. Als Vorbilder für sein Werk nennt er renommierte Alben wie Sgt. Pepper der Beatles, Pet Sounds von den Beach Boys, Dylans Blonde On Blonde, Sticky Fingers von den Rolling Stones oder Bridge Over Troubled Water, bei dem sein Herr Vater mitgewirkt hat. Durch die Beziehungen vom Papa konnte er für die eigene Produktion auf die allerfeinste Crew für die Umsetzung zurückgreifen: bei vier Titeln gewann er Bob Johnston, der schon Aufnahmen von Bob Dylan, Johnny Cash und Leonard Cohen begleitet hat, als Co-Produzent. In der Backing Band dieser in Nashville entstandenen Aufnahmen waren u.a. der renommierte Pedal-Steel-Gitarrist Lloyd Green und der Multiinstrumentalist Charlie McCoy. Außerdem konnte Simon aktuelle Künstler wie Inara George (die Tochter von Little Feat`s Lowell George), Joan Wasser (Joan As Police Woman) und Steve Nieve (von Elvis Costello`s Attractions) gewinnen. Aber hat die Beteiligung der namhaften und talentierten Künstler auch zu einer überdurchschnittlichen CD geführt? Die Platte beginnt verhalten mit einer fast sakralen Nummer mit dem Titel ALL TO GOD. Es folgt ein federnder Popsong, der in Wohlklang badet (WISHES AND STARS). THE AUDIT ist eine Ballade in der Traditon der MAGICAL MYSTERY TOUR-Phase der Beatles, ohne den Tiefgang dieser Aufnahmen zu erreichen. Dazu ist der Song zu berechenbar aufgebaut. SHOOTING STAR ist Country Rock, der an NEIL YOUNG`s HARVEST geschult ist. Eine unwiderstehliche Pedal Steel-Guitar trifft auf eine ebensolche Melodie. Mit beschwingtem Country-Rock geht es bei TENNESSEE weiter. Co-Autor ist hier PAUL SIMON. Dessen Stil hat auch bei HA HA und CACTUS FLOWER RAG deutliche Spuren hinterlassen. ALL I HAVE ARE MEMORIES ist wieder ein typischer klassischer Country-Rock-Titel a la OZARK MOUNTAIN DAREDEVILS. THE SHINE ist eine auch in Nashville entstandene Ballade, die mich anfangs etwas an BROKEN ARROW von BUFFALO SPRINGFIELD erinnert hat. Den Abschluss bildet der unspektakuläre folkige Pop-Song BERKELEY GIRL.
    Alles in Allem hat HARPER SIMON ein sehr solides Solo-Album vorgelegt. Nicht mehr und nicht weniger. Handwerklich ist es topp umgesetzt. Der ganz große Wurf ist ihm noch nicht gelungen, dazu wirkt die CD teilweise zu kalkuliert. Statt jugendlichem Überschwang regiert überlegte, gesetzte Altersweisheit. Auch das wundert nicht: Harper Simon ist schließlich schon 38 Jahre alt und wurde von Haus aus musikalisch eher konservativ geprägt.
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    Oct 23, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    3 of 5

    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

    Es ist nicht zwangsläufig so, dass der Nachwuchs großer Künstler auch deren Talent geerbt hat. Da gibt es positive Beispiele (Rufus + Martha Wainwright), aber auch eher Negative (die Lennon Söhne, John Carter Cash). Harper Simon ist der Sohn von Paul Simon und veröffentlicht jetzt sein erstes Album unter eigenem Namen. Da wundert man sich natürlich kaum, dass Simon juniors Stimme große Ähnlichkeit mit der des Vaters hat. Harper Simon hat sich Großes vorgenommen. Ein klassisches Album wollte er einspielen. Nur 10 Songs sollte es enthalten, wie zu LP-Zeiten üblich, dafür aber alles Qualitätsnummern. Als Vorbilder für sein Werk nennt er renommierte Alben wie Sgt. Pepper der Beatles, Pet Sounds von den Beach Boys, Dylans Blonde On Blonde, Sticky Fingers von den Rolling Stones oder Bridge Over Troubled Water, bei dem sein Herr Vater mitgewirkt hat. Durch die Beziehungen vom Papa konnte er für die eigene Produktion auf die allerfeinste Crew für die Umsetzung zurückgreifen: bei vier Titeln gewann er Bob Johnston, der schon Aufnahmen von Bob Dylan, Johnny Cash und Leonard Cohen begleitet hat, als Co-Produzent. In der Backing Band dieser in Nashville entstandenen Aufnahmen waren u.a. der renommierte Pedal-Steel-Gitarrist Lloyd Green und der Multiinstrumentalist Charlie McCoy. Außerdem konnte Simon aktuelle Künstler wie Inara George (die Tochter von Little Feat`s Lowell George), Joan Wasser (Joan As Police Woman) und Steve Nieve (von Elvis Costello`s Attractions) gewinnen. Aber hat die Beteiligung der namhaften und talentierten Künstler auch zu einer überdurchschnittlichen CD geführt? Die Platte beginnt verhalten mit einer fast sakralen Nummer mit dem Titel ALL TO GOD. Es folgt ein federnder Popsong, der in Wohlklang badet (WISHES AND STARS). THE AUDIT ist eine Ballade in der Traditon der MAGICAL MYSTERY TOUR-Phase der Beatles, ohne den Tiefgang dieser Aufnahmen zu erreichen. Dazu ist der Song zu berechenbar aufgebaut. SHOOTING STAR ist Country Rock, der an NEIL YOUNG`s HARVEST geschult ist. Eine unwiderstehliche Pedal Steel-Guitar trifft auf eine ebensolche Melodie. Mit beschwingtem Country-Rock geht es bei TENNESSEE weiter. Co-Autor ist hier PAUL SIMON. Dessen Stil hat auch bei HA HA und CACTUS FLOWER RAG deutliche Spuren hinterlassen. ALL I HAVE ARE MEMORIES ist wieder ein typischer klassischer Country-Rock-Titel a la OZARK MOUNTAIN DAREDEVILS. THE SHINE ist eine auch in Nashville entstandene Ballade, die mich anfangs etwas an BROKEN ARROW von BUFFALO SPRINGFIELD erinnert hat. Den Abschluss bildet der unspektakuläre folkige Pop-Song BERKELEY GIRL.
    Alles in Allem hat HARPER SIMON ein sehr solides Solo-Album vorgelegt. Nicht mehr und nicht weniger. Handwerklich ist es topp umgesetzt. Der ganz große Wurf ist ihm noch nicht gelungen, dazu wirkt die CD teilweise zu kalkuliert. Statt jugendlichem Überschwang regiert überlegte, gesetzte Altersweisheit. Auch das wundert nicht: Harper Simon ist schließlich schon 38 Jahre alt und wurde von Haus aus musikalisch eher konservativ geprägt.
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    Oct 23, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    3 of 5

    CD entspricht nicht den Erwartungen

    Danny George Wilson hatte 2003 eine schöne, intime, country-infizierte Platte mit dem Namen THE FAMOUS LAST MILE aufgenommen. Er steckt auch hinter der Bezeichnung DANNY & THE CHAMPIONS OF THE WORLD. STREETS OF OUR TIME ist weit weniger introvertiert als besagte Solo-CD. Man hört heute flauschig angenehmen Wohlfühl-Country mit Folk- und Rockausflügen. Die Mischung ist jetzt wesentlich temporeicher als früher. Es wird mehr gute Laune-Musik als tiefgreifende Einblicke in das Gefühlsleben geboten. Das klingt dann mehr nach WATERBOYS als nach GRAM PARSONS. Man fühlt sich eher an BRUCE SPRINGSTEEN als an BOB DYLAN erinnert. Das hat die Wurzeln eher bei den frühen EAGLES als bei den BYRDS. Mir ist die Umsetzung etwas zu clean geraten, da fehlen die Ecken und Kanten. Herausragende Songs konnte ich nicht entdecken. Das geht runter wie Coke, löscht den Durst aber nicht nachhaltig. Meine Beurteilung fällt natürlich auch deswegen so nüchtern aus, weil ich etwas anderes erwartet hatte. Aber ich werde auch nach einigen Hördurchgängen nicht warm mit dieser Platte.
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    Oct 23, 2010

    Songs im Geist von Gram Parsons

    Die Stimme von Danny George Wilson transportiert perfekt das Gefühl von Einsamkeit und Weite. Die sparsame, an landläufigen Country-Folk-Alben orientierte Instrumentierung mit wohltuenden Mandolinen-, Banjo-, Dobro-, Cello-oder Violinen-Feinheiten tut ein Übriges. Natürlich erinnert das besonders, wenn Duettpartnerin Jess Klein einstimmt, an selige Gram Parsons / Emmylou Harris-Harmonien. Oder an die Intensität von Townes van Zandt Kompositionen. Dies wirkt aber nicht aufgesetzt sondern die Songs entwickeln eine warme, freundliche Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Die Titel erinnern an gute Bekannte, bei denen man grade eine andere, sympathische Seite entdeckt. Vertraut und spannend zugleich. Zeitlose Musik eben. Schließlich wurde die CD schon im Juni/July 2003 aufgenommen und ist überhaupt nicht angestaubt. Danny George Wilson, der sonst Mitglied der britischen Alternative Country Band GRAND DRIVE ist, schreibt ausgereifte Lieder, die tief im Americana-Bereich verwurzelt sind und sehr eindrucks- und stilvoll vorgetragen werden. Ihm stehen dabei hervorragende Musiker, wie z.B. der Geiger Josh Hillman von WILLARD GRAND CONSPIRACY zur Seite. Einziger Makel: die neun Songs von "The Famous Mad Mile" sind nicht mal 35 Minuten lang. Etwas wenig Musik zum vollen Preis einer CD. Dafür bekommt man aber ein Werk voller Seelenbalsam, welches das Zeug zum Evergreen hat.
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    Oct 23, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Ein typisches, interessantes, forderndes Album

    Richard Thompson muss man wahrscheinlich niemandem mehr großartig vorstellen. Der Erneuerer britischer Folk-Rock-Musik hat seine Spuren seit Mitte der sechziger Jahre nicht nur in der angestammten Folk-Szene sondern genreübergreifend als markanter, unverwechselbarer Gitarrist, tiefemotionaler Komponist und Sänger hinterlassen. Er hat es nicht mehr nötig, irgendjemandem etwas zu beweisen. Man schaut zu ihm auf, auch wenn er nicht mit jedem neuen Album Maßstäbe setzt, Grenzen einreißt oder Meilensteine produziert. Enttäuscht hat er in seiner langen Karriere sowieso selten. "Front Parlour Ballads" ist ein eher akustisches Album geworden, nicht sklavisch traditionell folkbesessen, aber ohne die geliebten langen E-Gitarrenexkursionen, die (ähnlich der klassischen Werke von Neil Young) immer den Höhepunkt seiner frühen Produktionen darstellten.

    Auf dem neuen Album spielt er trotzdem alle seine Trümpfe aus: der Opener "Let it blow" ist ein lockerer Rocker, der vortrefflich von der Perkussionistin Debra Dobkin unterstützt wird. Es schließt sich die herzzerreißende Ballade "For whose sake ?" an. "Miss Patsy" kann den Irish-Folk-Einfluss nicht leugnen, erstrahlt aber unter den bewährten Händen von Richard Thompson zu einem vertrauten heimeligen Pop-Kleinod. Eine weitere unnachahmliche Ballade ist "Old Thames Side": ergreifend und mächtig zugleich. Als Begleitung reicht die akustische Gitarre und man vermisst nichts. Etwas zu artifiziell ist "How does your garden grow ?" ausgefallen. Die Melodie will nicht recht zünden und das Kunstwerk auf der Gitarre entschädigt dafür nicht. Hypnotisch-rockig kommt "My soul, my soul" daher. Beinahe shakespearehaft konzertant muten "Cressida" und "Row, Boys row" an. Ein eher gewöhnlicher uptempo-Folk-Song ist "The Boys of Mutton Street". Hier hätte eine Band einiges mehr an Spannung vermitteln können. "Precious One" wirkt wie ein Gebet und erinnert in der Melodieführung an Gershwin`s "West Side Story". Bei "A Solitary Life" begleitet sich ein wortgewaltiger Mr. Thompson auf der akustischen Gitarre und der Mandoline zu einem quasi-Protest-Song. Moderner Minnegesang begegnet einem bei "Should I betray ?" und zum Abschluss gibt es mit "When we were boys at school" noch eine versöhnliche chansonhafte ruhige Nummer.

    Richard Thompson paart wieder Tradition und Individualität, plündert alte Werte, ergänzt und verschiebt sie, bleibt einzigartig und ist selten beliebig. Ein typisches, interessantes, forderndes Album.
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    One comment
    Anonymous
    Mar 27, 2020
    west side story ist nicht von gershwin sondern von bernstein - danke
    Front Parlour Ballads Front Parlour Ballads (CD)
    Oct 23, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Ein typisches, interessantes, forderndes Album

    Richard Thompson muss man wahrscheinlich niemandem mehr großartig vorstellen. Der Erneuerer britischer Folk-Rock-Musik hat seine Spuren seit Mitte der sechziger Jahre nicht nur in der angestammten Folk-Szene sondern genreübergreifend als markanter, unverwechselbarer Gitarrist, tiefemotionaler Komponist und Sänger hinterlassen. Er hat es nicht mehr nötig, irgendjemandem etwas zu beweisen. Man schaut zu ihm auf, auch wenn er nicht mit jedem neuen Album Maßstäbe setzt, Grenzen einreißt oder Meilensteine produziert. Enttäuscht hat er in seiner langen Karriere sowieso selten. "Front Parlour Ballads" ist ein eher akustisches Album geworden, nicht sklavisch traditionell folkbesessen, aber ohne die geliebten langen E-Gitarrenexkursionen, die (ähnlich der klassischen Werke von Neil Young) immer den Höhepunkt seiner frühen Produktionen darstellten.

    Auf dem neuen Album spielt er trotzdem alle seine Trümpfe aus: der Opener "Let it blow" ist ein lockerer Rocker, der vortrefflich von der Perkussionistin Debra Dobkin unterstützt wird. Es schließt sich die herzzerreißende Ballade "For whose sake ?" an. "Miss Patsy" kann den Irish-Folk-Einfluss nicht leugnen, erstrahlt aber unter den bewährten Händen von Richard Thompson zu einem vertrauten heimeligen Pop-Kleinod. Eine weitere unnachahmliche Ballade ist "Old Thames Side": ergreifend und mächtig zugleich. Als Begleitung reicht die akustische Gitarre und man vermisst nichts. Etwas zu artifiziell ist "How does your garden grow ?" ausgefallen. Die Melodie will nicht recht zünden und das Kunstwerk auf der Gitarre entschädigt dafür nicht. Hypnotisch-rockig kommt "My soul, my soul" daher. Beinahe shakespearehaft konzertant muten "Cressida" und "Row, Boys row" an. Ein eher gewöhnlicher uptempo-Folk-Song ist "The Boys of Mutton Street". Hier hätte eine Band einiges mehr an Spannung vermitteln können. "Precious One" wirkt wie ein Gebet und erinnert in der Melodieführung an Gershwin`s "West Side Story". Bei "A Solitary Life" begleitet sich ein wortgewaltiger Mr. Thompson auf der akustischen Gitarre und der Mandoline zu einem quasi-Protest-Song. Moderner Minnegesang begegnet einem bei "Should I betray ?" und zum Abschluss gibt es mit "When we were boys at school" noch eine versöhnliche chansonhafte ruhige Nummer.

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    Oct 23, 2010
    Sound:
    3 of 5
    Music:
    3 of 5

    Urbaner, rauher Blues, Folk und Country

    Ist schon ein harter Knochen, dieser Scott H. Biram aus Austin, Texas. Kaum einen Monat, nachdem er von einem Truck überrollt wurde, spielte er im Rollstuhl mit diversen Brüchen schon wieder live im Continental Club. Ganz der Stoff, aus dem die Legenden und Helden der USA geformt sind. Aber Mr. Biram hat mehr als nur eine außergewöhnliche körperliche Konstitution zu bieten. Sein urbaner, rauher Vortrags-Stil zwischen Blues, Folk und Country weiß trotz limitierter Ausdrucksweise und Unperfektion zu gefallen. Er schert sich einen Dreck um Konventionen und wenn er mal nicht den richtigen Ton trifft oder die Geschwindigkeit nicht halten kann, dann ist das eben so und wird nicht korrigiert. Authentizität, die Magie des Momentes ist alles, was zählt. Und damit man merkt, dass der Kerl auch ein weiches Herz hat, hat er mit "Sweet Thing" noch eine perfekt arrangierte und produzierte Ballade eingespielt, die selbst einem Gram Parsons gut zu Gesicht gestanden hätte. Manchmal übertreibt er seine Mätzchen, indem er dem Hörer z.B. gefakte CB-Funk Konversationen als Pointe unterjubelt oder billig aufgenommene Live-Aufnahmen anbietet. Aber das gehört wohl zum Image und ist allemal sympathischer als jeglicher gecasteter an Massenkonventionen angelegter Mainstream.
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    Oct 23, 2010
    Sound:
    4 of 5
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    4 of 5

    Psychedelic-Pop eines gereiften Musikers

    Das ehemalige Grunge-Label SubPop hat in den letzten Jahren sein Programm diversifiziert und bietet jetzt ein reichhaltiges Angebot von Pop-Spielarten jenseits des Mainstreams. Jetzt haben sie auch den home-recording-Frickler Kelley Stoltz unter Vertrag genommen. Dieser ist vor allem dadurch aufgefallen, dass er auf seiner CD "Crock-O-Dials" (2005) das gesamte "Crocodiles"-Album von "Echo and The Bunnymen" aus 1980 gecovert hat.

    "Below the branches" ist musikalisch ein weiterer Schritt nach vorn. Stoltz hat handwerklich dazugelernt und füllt seine Songs mit Zitaten aus Psychedelic-Pop (Syd Barrett; Kevin Ayers; "Sgt. Pepper"; "Pet Sounds") auf.

    Weitere Ähnlichkeiten mit Elliott Smith und Will Oldham sind wohl nicht zufällig.
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    Sound:
    4 of 5
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    4 of 5

    Gute Unterhaltung

    Die neue Blumfeld-CD hat einen zentralen Themenbereich, ohne ein Konzeptalbum zu sein. Alle Texte drehen sich mehr oder weniger um Natur und Umwelt und unsere Beziehung dazu. Damit ist Blumfeld wieder Avantgarde, denn wer traut sich schon über das Besondere des Alltäglichen zu singen. Und wer bringt das so rüber, dass es nicht banal oder peinlich ist ? Kaum jemand kann mit der deutschen Sprache so geschickt umgehen wie Jochen Distelmeyer. Die Worte umschmeicheln die Noten, der deutschen Sprache wird ihre Ungelenkigkeit genommen, die Reime kommen überraschend und nicht hölzern. Die Inhalte werden zumeist konkret geschildert, abstrakte Poesie findet sich nur selten. Wie schon auf dem Vorgängeralbum "Jenseits von jedem" stehen akustische Instrumente im Vordergrund, der Schrammelpop früherer Jahre wird zurückgedrängt. Ohne Zweifel hat sich die Gruppe seit ihrer Gründung kontinuierlich von einer schroffen Underground-Pop-Band zu einer Vorzeigeband des Bildungsbürgertums fortentwickelt. Die Gruppe präsentiert eine Leichtigkeit, die nicht ins Beliebige abrutscht. Sie gibt sich Mühe, den Arrangements Raum zu geben und setzt Farbtupfer durch die Erweiterung ihres Klangspektrums. Bei den verwendeten Stilarten variieren sie souverän zwischen folkigem Erzählstil, duftigen Popsongs und launigen Up-Tempo-Rockern. Kurzum: gute Unterhaltung ist garantiert.
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    Oct 19, 2010

    Ein reifes Alterswerk

    Bruce Cockburn ist eine Institution. Und das nicht nur in seinem Heimatland Kanada, wo er schon etliche Juno Awards (den kanadischen Grammy) gewonnen hat. Auch in Europa, speziell in Deutschland, hat sich Cockburn, der seit 1970 Musik veröffentlicht, aufgrund seiner engagierten Texte und gehaltvollen Musik, aber auch wegen seiner politischen und sozialen Gradlinigkeit einen guten Namen gemacht. Ursprünglich vom Folk kommend, hat er im Laufe der Jahre Elemente aus Jazz, Rock, Reggae und Weltmusik in seinen Sound einfließen lassen.
    Die Musik von "Life short call now" ist überwiegend in Moll gehalten und wird von akustischen Instrumenten dominiert. Wobei das getragene "Beautiful creatures" , - bei dem im Mittelteil ein Orchester eingesetzt wird - und das feierliche "To fit in my heart" durch besondere Inbrunst auffallen. Das elegant und locker fließende Titelstück gefällt durch eine zwingende Melodie. "See you tomorrow" erweckt durch seinen hypnotischen Rhythmus Aufsehen. "Slow down fast" ist ein treibender rockiger Song und fällt dadurch aus dem Rahmen. "This is Baghdad" verrät klare politische Inhalte. Die Instrumentalnummern "Peace March", "Jerusalem Poker" und "Nude descending a staircase" könnten von den Sessions zum Vorgängeralbum "Speechless" rübergerettet worden sein.
    Cockburn spielt längst in einer eigenen Liga. "Life short call now" besticht durch seine reifen Kompositionen und seinen runden, transparenten und voluminösen Klang.
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    4 of 5
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    5 of 5

    Zurück zu alten Tugenden

    Dies ist das erste Solo-Album des Chefdenkers von Van der Graaf Generator seit 2004. Also seit Peter Hammill einen Herzinfarkt überlebte. Das Album ist inhaltlich von dieser Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod geprägt. Es beleuchtet die Vergänglichkeit des Seins, hat aber auch aufmunternde, Mut spendende Passagen. Es ist dadurch eine sehr persönliche, eindringliche Veröffentlichung geworden, welche musikalisch an seine spätsiebziger Werke "ph7" und "The Future now" erinnert. Es hat also überwiegend diese spröden, kompromisslosen, distanziert wirkenden, dunklen Sounds.
    Wer leicht verdauliche Unterhaltung sucht, ist hiermit falsch bedient. Wer aber die Auseinandersetzung mit anspruchsvoller Pop-Musik sucht und bereit ist, aufmerksam zuzuhören, wird mit abenteuerlichen Einblicken in das Seelenleben Hammills und Songs voller innerer Spannung belohnt.
    Peter Hammill hat diesmal ohne Gastmusiker gearbeitet und alle Instrumente selbst gespielt. Herausgekommen ist ein Songzyklus, der mit dem relativ entspannten Mid-Tempo-Rocker "Our eyes give it shape" beginnt und mit dem avantgardistischen Schlusspunkt "White dot" endet. Dazwischen findet man engagierte, aufwühlende Lieder, die Hammill - wie immer - mit seiner einzigartigen vocalen Präsenz veredelt.
    Peter Hammill ist seit Mitte der sechziger Jahre musikalisch aktiv, hat etliche herausragende Alben unter eigenem Namen oder mit Van der Graaf Generator veröffentlicht. Er hat immer noch was zu sagen und ist immer noch unangepasst und kreativ. Der klingende Beweis liegt jetzt mit "Singularity" vor.
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    Oct 19, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Dylan als Traditionsverwalter

    Glücklicherweise bedeutet der Titel "Modern Times" nicht, dass Dylan jetzt auf im Trend liegende Musik zurückgreift. Ganz im Gegenteil. Sie spiegelt quasi seine Sicht auf alte US-amerikanische Musiktraditionen wider. Er betätigt sich seit einiger Zeit als DJ und spielt auch da Lieder, die lange vor dem Rock`n`Roll entstanden sind. Das hat wohl abgefärbt und so hat Bob Dylan seine Adaptionen der alten Stile entworfen.
    Eingespielt wurde das neue Werk mit seiner aktuellen Tourband: Tony Garnier am Bass, Schlagzeuger George G. Receli, den Gitarristen Mike Hansen, Stu Kimball und Denny Freeman sowie dem Multiinstrumentalisten Donnie Herron. Der Meister selber hat wieder unter dem Pseudonym Jack Frost produziert.
    Die CD beginnt unspektakulär mit dem lockeren Boogie "Thunder on the mountain", bei dem die Begleitband ihre ganze Routine ausspielt. Es folgt "Spirit on the water", ein federleicht hingetupfter Swing, der aus den goldenen 20er Jahren zu stammen scheint, aber wie alle Titel ein Dylan-Original ist. "Rollin' and tumblin'" bildet einen ersten Höhepunkt. Hier assoziiert man einen stoisch treibenden Blues-Rock-Klassiker in der Interpretation von z.B. Canned Heat als Vorlage. Bobs brüchig, raspelnde Stimme ergänzt den Song perfekt. Bei "When the deal goes down" wird es beschaulich. His Bobness croont sich durch eine waschechte Schnulze. "Someday baby" bietet wieder souveränen, abgeklärten Boogie-Blues und die anschließende Ballade "Workingman's Blues" bietet sich förmlich als Cover-Version fürs Americana-Umfeld an. "Beyond the horizon" bemüht wieder die Swing- und Ragtime-Ära als Referenz. Die raffiniert aufgebaute Ballade "Nettie Moore" ist mit einem monoton-primitiven Drum-Beat unterlegt. Wenn dieser ausgesetzt wird, übernehmen Streicher die Untermalung. "The Levee's gonna break" ist ein flotter Rockabilly-Swing. Den Ausklang und Höhepunkt des Albums bildet der über 8 1/2minütige Song "Ain't talkin'". Die mehrschichtige, fein abgestimmte Instrumentierung verbreitet eine mysteriöse Atmosphäre, wie man sie von der CD "Oh mercy" kennt. Der Refrain kriecht nach und nach in die Gehörgänge und nistet sich da ein.
    Unbestritten ist Bob Dylan einer der bedeutendsten Musiker unserer Zeit. Mit "Modern Times" legt er kein Meisterwerk à la "Highway 61 revisited" oder "Blood on the Tracks" vor, er bietet aber solides Handwerk mit nicht alltäglichem Material. Und dass er damit die Charts stürmen konnte ist erfreulich, weist er damit doch einigen der gut verdienenden talentlosen Selbstdarsteller auch umsatzmäßig auf die Plätze.
    Wer an der CD interessiert ist, sollte sich ein Exemplar der limitierten Auflage mit beigelegter DVD und verbesserter Aufmachung sichern. Die DVD enthält das Promo-Video von "Blood in my eyes" (auf "World gone wrong" von 1993), den Auftritt bei der Grammy-Verleihung anlässlich von "Love sick" von 1998, das Video zum Song "Things have changed", der im Film "Wonder boys" mit Michael Douglas verwendet wurde sowie die komplette Band-Version von "Cold irons bound" aus dem Film "Masked and anonymous", in dem Dylan selbst mitspielt. Die 3 Gitarristen (u . a. das texanische "Gitarren-Wunderkind" Charlie Sexton) liefern sich hier einen heißen Ritt.
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    Naturally Sharon Jones & The Dap-Kings
    Naturally (LP)
    Oct 19, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    5 of 5

    Inspiration für Amy Winehouse

    Das Gesangstalent von Sharon Jones wurde im heimischen Augusta, Georgia, schon früh entdeckt. Sie sang zunächst im Kirchenchor und versuchte dann Anfang der 70er Jahre über lokale Bands und Sangeswettbewerbe eine Karriere aufzubauen. Sharon Jones wurde durch die Musik von James Brown - der auch aus Augusta stammte - geprägt. Außerdem bewundert sie Otis Redding, Aretha Franklin, Ike and Tina Turner, Wilson Pickett und Mavis Staples. Durch diese Vorlieben ist im Grunde auch ihr Stil abgedeckt. Die klassische energetische, emotionale Soul- und Funkschule. Aber Sharon`s Karriere verlief trotz nicht zu überhörender Talente nicht gradlinig nach oben. Erst in den späten 90er Jahren - sie ist schon über 40 Jahre alt - nimmt sie ihre ersten Vinyl-Singles auf. Dann wird ihr Label aufgelöst und erst 2002 erscheint ihr erstes Album "Dap Dippin with Sharon Jones & The Dap-Kings". Die Dap-Kings sind die Hausband ihrer neuen Plattenfirma "Daptone". Diese Verbindung wächst zu einer konzentriert und eindringlich agierenden Einheit zusammen und legt 2005 das 2. Album "Naturally" vor. Es besticht durch klare Kompositionen, die ohne modischen Firlefanz oder nachträglich eingebaute Studiotricks arrangiert werden. Der pure, an Aufnahmen der 60er und 70er Jahre angelegte Stoff. Die souligen Elemente werden durch zeitlose Melodien geadelt, die das Zeug zu alltime-Klassikern haben. Geschmackvolle Fills setzen den gefühlvollen Momenten das Sahne-Häubchen auf. Die Funk-Elemente ersticken nicht in endlosen Wiederholungen, sondern werden schmissig auf den Punkt gebracht und songdienlich eingesetzt. Die Dap-Kings tragen kompakte, geölte Rhythmen, messerscharfe Bläsereinsätze und knackige, klare Gitarren bei. Sharon Jones singt warm, kraftvoll und einnehmend. Ihre volle Stimme schwebt über den ansteckenden Grooves. "Naturally" hat etliche Highlights zu bieten. Zum Beispiel die Soul-Ballade "Stranded in your love". Ein Ex-Lover will hier Zugang zur Wohnung erhalten. Er erzählt, man habe ihm das Auto geklaut. Im tollen Frau/Mann-Call and Response-Gesang werden Argumente und Erinnerungen ausgetauscht. Eine hinreißende Melodie und ein grandioser Refrain begleitet dieses Zwiegespräch. Der hypnotische Deep-Funk von "How long do I have to wait for you?" ist treibend und mitreißend. Beeindruckend ist die Cover-Version von Woody Guthrie`s Protest-Folk-Klassiker "This Land is your Land", das man nur noch am Text erkennt. Im Grunde genommen handelt es sich hier um ein eindeutiges politisches Statement der afro-amerikanischen Künstlerin. Bislang haben sich mit diesem Lied immer weiße Musiker zu ihrer Heimat bekannt. Jetzt macht Sharon deutlich, dass die U.S.A. natürlich genauso die Heimat aller anderen dort lebenden Volksgruppen ist.
    Durch die musikalischen Referenzen an die Großen des Soul- und Funk und das solide Songwriting hat man das Gefühl, einer alten Bekannten zuzuhören. Und live ist der kleine Wirbelwind mit ihrer fetzigen Backing-Band eine Granate. Mit seiner Back-to-the-Roots-Ästhetik lieferte Naturally" die Blaupause zu dem, was Amy Winehouse mit "Back To Black" so erfolgreich gemacht hat. Diese schnappte sich hierfür gleich die "Dap-Kings" als Studiobegleitung und Tour-Band. Und Sharon Jones hat 2007 mit ihrer 3. Scheibe "100 Days, 100 Nights" auf gleichem Niveau nachgelegt.
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    Life Short Call Now Life Short Call Now (CD)
    Oct 17, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Ein reifes Alterswerk

    Bruce Cockburn ist eine Institution. Und das nicht nur in seinem Heimatland Kanada, wo er schon etliche Juno Awards (den kanadischen Grammy) gewonnen hat. Auch in Europa, speziell in Deutschland, hat sich Cockburn, der seit 1970 Musik veröffentlicht, aufgrund seiner engagierten Texte und gehaltvollen Musik, aber auch wegen seiner politischen und sozialen Gradlinigkeit einen guten Namen gemacht. Ursprünglich vom Folk kommend, hat er im Laufe der Jahre Elemente aus Jazz, Rock, Reggae und Weltmusik in seinen Sound einfließen lassen.

    Die Musik von "Life short call now" ist überwiegend in Moll gehalten und wird von akustischen Instrumenten dominiert. Wobei das getragene "Beautiful creatures" , - bei dem im Mittelteil ein Orchester eingesetzt wird - und das feierliche "To fit in my heart" durch besondere Inbrunst auffallen. Das elegant und locker fließende Titelstück gefällt durch eine zwingende Melodie. "See you tomorrow" erweckt durch seinen hypnotischen Rhythmus Aufsehen. "Slow down fast" ist ein treibender rockiger Song und fällt dadurch aus dem Rahmen. "This is Baghdad" verrät klare politische Inhalte. Die Instrumentalnummern "Peace March", "Jerusalem Poker" und "Nude descending a staircase" könnten von den Sessions zum Vorgängeralbum "Speechless" rübergerettet worden sein.

    Cockburn spielt längst in einer eigenen Liga. "Life short call now" besticht durch seine reifen Kompositionen und seinen runden, transparenten und voluminösen Klang.
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    Song Of The Blackbird Song Of The Blackbird (CD)
    Oct 17, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    5 of 5

    Gediegene Songs einer verletzten Seele

    Mit "Song of the blackbird" legt William Elliott Whitmore den dritten Teil seiner Trilogie, die sich im Kern um die Entwicklung seines Lebens nach dem Tod seiner Eltern dreht, vor.

    Im ersten Teil "Hyms for the hopeless" verarbeitete er den Schmerz. "Ashes to dust", Teil zwei, behandelte die Auseinandersetzung mit dem Erlebten und "Song of the blackbird" zeigt den Umgang mit neuen Herausforderungen.

    In 9 Songs, die 31 Minuten dauern, zelebriert der 27jährige Musiker meist karge, immer intime und intensive Eindrücke. Da pluggert ein einsames Banjo vor sich hin und Whitmore singt mit altersweiser, gegerbter Stimme im Stile von Bob Neuwirth oder Richard Buckner. Mal folkig ("Dry"), mal bluesig à la Sixteen Horsepower ("One man`s shame"), mal als uptempo-Variante ("Lee County Flood"), mal unterstützt von Basstrommel-Rhythmus ("Take it on the chin") und dann auch ungeheuer traurig ("Everyday"). Trotz der spartanischen Begleitung vermisst man keine Band im Hintergrund. Die Musik fesselt und beeindruckt durch tief empfundene, zu Herzen gehende Interpretation.

    Für Abwechslung in der Darbietung sorgt "The Chariot", bei dem Whitmore an die akustische Gitarre wechselt. Mit Unterstützung von Dave Zollo am Piano und Hammond-Orgel sowie John "Crawdaddy" Crawford am Schlagzeug gelingt ihm hier eine faszinierende Verbindung von Melancholie und Weite. In der gleichen Besetzung ist auch "Red Bulls" eingespielt. Es hört sich wie ein Outtake der "Harvest"-Sessions von Neil Young an, so entspannt und souverän fließt es dahin. Bei "Rest his soul" spielt er sein Talent, zu Tränen rührende Balladen schreiben zu können, voll aus. Im athmosphärisch dichten Instrumentaltitel "And then the rain came" werden analoge Bandschleifen von akustischen Gitarrenakkorden untermalt.

    Das Album konfrontiert den Hörer eindringlich mit den Alltagsproblemen der Farmer im mittleren Westen der U.S.A., die immer wieder mit Naturkatastrophen fertig werden müssen, wie aktuell mit großer Dürre.

    Aber Musik kann in schweren Zeiten eine Stütze sein, so argumentiert auch William Elliott Whitmore. Zumindest ist seine CD musikalisch und inhaltlich ein starkes Statement für das Suchen und Finden des Lichts am Ende des Tunnels einer Lebenskrise und kann für alle Menschen in der gleichen Lage Seelenbalsam sein.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Dylan als Traditionsverwalter

    Glücklicherweise bedeutet der Titel "Modern Times" nicht, dass Dylan jetzt auf im Trend liegende Musik zurückgreift. Ganz im Gegenteil. Sie spiegelt quasi seine Sicht auf alte US-amerikanische Musiktraditionen wider. Er betätigt sich seit einiger Zeit als DJ und spielt auch da Lieder, die lange vor dem Rock`n`Roll entstanden sind. Das hat wohl abgefärbt und so hat Bob Dylan seine Adaptionen der alten Stile entworfen.

    Eingespielt wurde das neue Werk mit seiner aktuellen Tourband: Tony Garnier am Bass, Schlagzeuger George G. Receli, den Gitarristen Mike Hansen, Stu Kimball und Denny Freeman sowie dem Multiinstrumentalisten Donnie Herron. Der Meister selber hat wieder unter dem Pseudonym Jack Frost produziert.

    Die CD beginnt unspektakulär mit dem lockeren Boogie "Thunder on the mountain", bei dem die Begleitband ihre ganze Routine ausspielt. Es folgt "Spirit on the water", ein federleicht hingetupfter Swing, der aus den goldenen 20er Jahren zu stammen scheint, aber wie alle Titel ein Dylan-Original ist. "Rollin' and tumblin'" bildet einen ersten Höhepunkt. Hier assoziiert man einen stoisch treibenden Blues-Rock-Klassiker in der Interpretation von z.B. Canned Heat als Vorlage. Bobs brüchig, raspelnde Stimme ergänzt den Song perfekt. Bei "When the deal goes down" wird es beschaulich. His Bobness croont sich durch eine waschechte Schnulze. "Someday baby" bietet wieder souveränen, abgeklärten Boogie-Blues und die anschließende Ballade "Workingman's Blues" bietet sich förmlich als Cover-Version fürs Americana-Umfeld an. "Beyond the horizon" bemüht wieder die Swing- und Ragtime-Ära als Referenz. Die raffiniert aufgebaute Ballade "Nettie Moore" ist mit einem monoton-primitiven Drum-Beat unterlegt. Wenn dieser ausgesetzt wird, übernehmen Streicher die Untermalung. "The Levee's gonna break" ist ein flotter Rockabilly-Swing. Den Ausklang und Höhepunkt des Albums bildet der über 8 1/2minütige Song "Ain't talkin'". Die mehrschichtige, fein abgestimmte Instrumentierung verbreitet eine mysteriöse Atmosphäre, wie man sie von der CD "Oh mercy" kennt. Der Refrain kriecht nach und nach in die Gehörgänge und nistet sich da ein.

    Unbestritten ist Bob Dylan einer der bedeutendsten Musiker unserer Zeit. Mit "Modern Times" legt er kein Meisterwerk à la "Highway 61 revisited" oder "Blood on the Tracks" vor, er bietet aber solides Handwerk mit nicht alltäglichem Material. Und dass er damit die Charts stürmen konnte ist erfreulich, weist er damit doch einigen der gut verdienenden talentlosen Selbstdarsteller auch umsatzmäßig auf die Plätze.

    Wer an der CD interessiert ist, sollte sich ein Exemplar der limitierten Auflage mit beigelegter DVD und verbesserter Aufmachung sichern. Die DVD enthält das Promo-Video von "Blood in my eyes" (auf "World gone wrong" von 1993), den Auftritt bei der Grammy-Verleihung anlässlich von "Love sick" von 1998, das Video zum Song "Things have changed", der im Film "Wonder boys" mit Michael Douglas verwendet wurde sowie die komplette Band-Version von "Cold irons bound" aus dem Film "Masked and anonymous", in dem Dylan selbst mitspielt. Die 3 Gitarristen (u . a. das texanische "Gitarren-Wunderkind" Charlie Sexton) liefern sich hier einen heißen Ritt.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Dylan als Traditionsverwalter

    Glücklicherweise bedeutet der Titel "Modern Times" nicht, dass Dylan jetzt auf im Trend liegende Musik zurückgreift. Ganz im Gegenteil. Sie spiegelt quasi seine Sicht auf alte US-amerikanische Musiktraditionen wider. Er betätigt sich seit einiger Zeit als DJ und spielt auch da Lieder, die lange vor dem Rock`n`Roll entstanden sind. Das hat wohl abgefärbt und so hat Bob Dylan seine Adaptionen der alten Stile entworfen.

    Eingespielt wurde das neue Werk mit seiner aktuellen Tourband: Tony Garnier am Bass, Schlagzeuger George G. Receli, den Gitarristen Mike Hansen, Stu Kimball und Denny Freeman sowie dem Multiinstrumentalisten Donnie Herron. Der Meister selber hat wieder unter dem Pseudonym Jack Frost produziert.

    Die CD beginnt unspektakulär mit dem lockeren Boogie "Thunder on the mountain", bei dem die Begleitband ihre ganze Routine ausspielt. Es folgt "Spirit on the water", ein federleicht hingetupfter Swing, der aus den goldenen 20er Jahren zu stammen scheint, aber wie alle Titel ein Dylan-Original ist. "Rollin' and tumblin'" bildet einen ersten Höhepunkt. Hier assoziiert man einen stoisch treibenden Blues-Rock-Klassiker in der Interpretation von z.B. Canned Heat als Vorlage. Bobs brüchig, raspelnde Stimme ergänzt den Song perfekt. Bei "When the deal goes down" wird es beschaulich. His Bobness croont sich durch eine waschechte Schnulze. "Someday baby" bietet wieder souveränen, abgeklärten Boogie-Blues und die anschließende Ballade "Workingman's Blues" bietet sich förmlich als Cover-Version fürs Americana-Umfeld an. "Beyond the horizon" bemüht wieder die Swing- und Ragtime-Ära als Referenz. Die raffiniert aufgebaute Ballade "Nettie Moore" ist mit einem monoton-primitiven Drum-Beat unterlegt. Wenn dieser ausgesetzt wird, übernehmen Streicher die Untermalung. "The Levee's gonna break" ist ein flotter Rockabilly-Swing. Den Ausklang und Höhepunkt des Albums bildet der über 8 1/2minütige Song "Ain't talkin'". Die mehrschichtige, fein abgestimmte Instrumentierung verbreitet eine mysteriöse Atmosphäre, wie man sie von der CD "Oh mercy" kennt. Der Refrain kriecht nach und nach in die Gehörgänge und nistet sich da ein.

    Unbestritten ist Bob Dylan einer der bedeutendsten Musiker unserer Zeit. Mit "Modern Times" legt er kein Meisterwerk à la "Highway 61 revisited" oder "Blood on the Tracks" vor, er bietet aber solides Handwerk mit nicht alltäglichem Material. Und dass er damit die Charts stürmen konnte ist erfreulich, weist er damit doch einigen der gut verdienenden talentlosen Selbstdarsteller auch umsatzmäßig auf die Plätze.

    Wer an der CD interessiert ist, sollte sich ein Exemplar der limitierten Auflage mit beigelegter DVD und verbesserter Aufmachung sichern. Die DVD enthält das Promo-Video von "Blood in my eyes" (auf "World gone wrong" von 1993), den Auftritt bei der Grammy-Verleihung anlässlich von "Love sick" von 1998, das Video zum Song "Things have changed", der im Film "Wonder boys" mit Michael Douglas verwendet wurde sowie die komplette Band-Version von "Cold irons bound" aus dem Film "Masked and anonymous", in dem Dylan selbst mitspielt. Die 3 Gitarristen (u . a. das texanische "Gitarren-Wunderkind" Charlie Sexton) liefern sich hier einen heißen Ritt.
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    Love The Beatles
    Love (CD)
    Oct 16, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    4 of 5

    Aus alt mach neu

    Ein richtig neues Beatles Album mit unveröffentlichtem Material wäre eine Sensation. "Love" ist "nur" eine Remix-CD bekannter Songs und deshalb nur die zweitbeste Möglichkeit, das Beatles-Songbook zu verwerten.

    Aber wie war es überhaupt zu dem Projekt "Love" gekommen ? George Harrison knüpfte in den 90er Jahren Bekanntschaft mit dem Gründer des Cirque du Soleil, Guy Laliberté und die beiden beschlossen, an einem Musical über die Beatles zu arbeiten. 2003 griffen der langjährige Produzent der Fab Four, George Martin und dessen Sohn Giles die Idee auf und sie sichteten den Beatles-Output, um daraus einen Soundtrack zusammenzustellen. Dabei waren sie bemüht, ein neues organisches Ganzes mit eigener Dynamik zu schaffen. Was bei "Love" zuerst positiv auffällt, ist die atemberaubende Soundqualität der Aufnahme. Die Produzenten reihten die Titel nahezu ohne Pausen aneinander und gingen beim Zusammenstellen teilweise ungewöhnliche Wege: den Anfang macht ein a capella vorgetragenes "Because". "Yesterday" bekommt als Einleitung die Gitarrenakkorde von "Blackbird". "Sun King" wird rückwärts geschrieben und gespielt: es funktioniert, die Sprache hört sich dadurch gälisch oder elbisch an. In "Being for the Benefit of Mr. Kite" wird "I want you" eingewoben. Besonders gelungen: "Strawberry fields forever" beginnt als Demo-Version und nacheinander werden mehrere Bearbeitungen des Stückes aneinander geschachtelt.
    Sir George Martin, mittlerweile 80 Jahre alt, hat mit diesem Projekt sein Lebenswerk vollendet. Man spürt, dass er mit Herzblut daran gearbeitet hat. Ich denke, aufgrund seiner intimen Einblicke in die Arbeitsweise der Beatles wäre auch niemand geeigneter gewesen. Fazit: "Love" bietet alten Wein in neuen Schläuchen. Spannender wäre es natürlich, wenn Archivschätze gehoben würden. Oder Songs in unterschiedlichen Arbeitsphasen präsentiert würden (wie bei "Strawberry fields forever" auf "Anthology Vol. 2"). Deshalb ist dies nur die zweitbeste Möglichkeit, den Songs der Beatles unbekannte Facetten zu entlocken oder sie neu zu entdecken.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    3 of 5

    Gewogen und für zu leicht befunden

    Die ehemalige Software-Entwicklerin aus dem Silicon Valley legt mit "Dreaming through the Noise" ihr drittes Album vor. Teng hat zweifellos Talent und singt mit erotisch-charmanter Stimme ihre meist träumerischen Songs. Trotzdem hinterlässt das Album bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Hochklassige Kompositionen wie z.B. das verführerische, pastellfarbene "Blue Caravan" sowie das jazz-poppige "Love turns 40" und "Transcontinental, 1:30 A.M.", die mit Einfühlungsvermögen vorgetragen und geschmackvoll instrumentiert und arrangiert sind, stehen neben elfenhaften, New-Age-gefärbten Liedern. Diese konturlosen, aufgeblasenen Kompositionen (wie z.B. "Now Three" oder "Recessional") stoßen bei mir sauer auf. Da beschleicht mich doch das Gefühl, dass hier das Kalkül, dadurch im Fahrwasser eines Millionenpublikums von z.B. Enja schwimmen zu können, vor künstlerischer Integrität gestanden hat. Den Songs hätte mehr Straffheit und weniger Nebligkeit in der Produktion gut getan.
    Unterm Strich bleibt eine nette Unterhaltungsmusik, die gut nebenbei laufen kann, aber qualitativ nicht an die der Ikonen des Genres (wie z.B. Fiona Apple oder Mary Chapin Carpenter) heranreicht.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    4 of 5

    Originelle Interpretationen im Bluegrass-Stil

    Die Hillbilly- und Bluegrass-Punks aus Nashville, Tennessee haben wieder zugeschlagen. Nachdem sie schon AC/DC und Kiss-Titel zwischen Kuhstall und Heuschober angesiedelt haben, bietet ihr neues Album auch wieder erwartungsgemäße und ungewöhnliche Coverversionen. So haben sie z.B. dem Scissor Sisters-Hit "I don`t feel like dancin`", dem Status Quo-Standard "Down Down", "Paint it black" von den Stones und "Strawberry Fields Forever" (verbunden mit "Cotton Eyed Joe") ihren Stempel aufgedrückt. Als Bonus gibt es bei der europäischen Ausgabe noch drei Songs als Bonus: "Mein Teil" im Original von Rammstein, "I got erection" von Turbonegro und den Mitgröhl-Titel "Eisgekühlter Bommerlunder", den die Toten Hosen bekannt gemacht haben. Alles wurde in 3 Tagen mit Ausnahme der Geigenparts live eingespielt. Man hat versucht, die Auftritts-Situation möglichst authentisch nachzustellen. Sie variieren bei der Auswahl und Zusammenstellung der Titel geschickt zwischen down- und uptempo, so dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Sänger Barley Scotch hat eine ausdrucksstarke Stimme, die die Brücke zwischen ausgelassener und intimer Emotion mühelos nimmt, und die Interpretationen kommen aufgrund ihrer Kargheit nie in den Verdacht, dumpfe Truckermucke zu sein. Die Band bedient sich lediglich auch neuerer Songs, um das Repertoire aufzulockern. Die Musik ist aber weitgehend unverwässerter Bluegrass, so wie ihn Bill Monroe in den 40er Jahren kreiert hat: nur akustische Gitarre, Banjo, Geige, Mandoline und Bass bestimmen den Sound. Auf 2 Stücken wird ein stiluntypisches Schlagzeug verwendet. Die Musik ist rustikal und frech, hat erhabene Momente, kann aber auch eingeschlafene Partys wieder auf Trab bringen.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    5 of 5
    Music:
    5 of 5

    Auf den Spuren von Nick Drake

    Oren Lavie ist ein Amerikaner mit israelischer Herkunft, geboren 1976, der zur Zeit in Berlin lebt. Mit "The Opposite Side of the Sea" präsentiert er sein Debutalbum. Bei ihm kommt man an dem überstrapazierten Nick Drake-Vergleich nicht vorbei. Oren Lavie benutzt die gleiche Phrasierung wie der große Meister der Melancholie. Er dehnt häufig die letzten Wörter eines Satzes, lässt sie mit seiner warmen Stimme sanft fließend ausklingen, nimmt damit den Druck aus den Tönen und haucht ihnen dadurch eine gehörige Portion Romantik ein. Lavies Lieder sind nachdenklich, aber nicht depressiv. Er arbeitet stets aparte, gediegene Ideen ein, variiert geschickt das Tempo und schreibt Melodien mit überraschenden Wendungen. Oren Lavie singt unaufdringlich, aber mit Wiedererkennungswert und spielt Gitarre und Piano selbst. 3 Jahre hat er an dem Album gearbeitet, deshalb klingt es auch nicht wie ein Erstlingswerk, sondern eher altersweise. Der Opener "Her morning elegance" hilft seine Miete zu zahlen, denn er wurde als Titelmusik für die PRO 7 Serie "Verrückt nach Clara" verwendet. Das beschwingte Stück wird durch ein zurückgenommenes funkiges E-Piano, hingetupfte Vibraphoneinlagen, ein mit Besen bearbeitetes Schlagzeug und gelegentliche wohlige Cello-Parts geprägt. Der 2. Song "The man who isn`t there" ist eine Piano-Ballade, die durch Cellos unterstützt wird. Die Vision von der Auferstehung von Nick Drake ist hier gespenstisch nah. Das Titelstück kommt mit relativ harsch gespielten Cellos als Untermalung aus. Fast mantramäßig wird der Songtitel in den Text eingebaut, was die hypnotische Wirkung des Liedes verstärkt. "Locked in a way" ist eindringlicher Kammer-Folk. Bei "Ruby rises" kommt einem zunächst "Strawberry Fields Forever" in den Sinn, das Lied mutiert dann aber zu einer erhabenen Ballade. "A dream within a dream" hat die Harmonie einer David Crosby-Komposition, würde aber auch auf "Scott 4" von Scott Walker passen. Die Assoziationen schlagen Purzelbäume. Qualitativ fällt auch "Trouble don`t rhyme" nicht ab, eine weitere intensive Ballade mit dezentem Rauschen im Hintergrund. Wieder so eine charmante Idee, die den Liedern den Glanz des Besonderen verleihen. "A short goodbye" ist ein kleines Intermezzo in Moll. Auf "Caroline no" von "Pet Sounds" beklagt sich Brian Wilson darüber, dass sich seine Liebste die Haare abgeschnitten und dadurch an Weiblichkeit verloren hat. Hier bittet Oren Lavie: "Don`t let your hair grow too long" und begleitet sich dabei auf dem Piano und fügt eine geschmackvolle Cellountermalung ein. Oren war lange Zeit Theaterautor. Er hat wohl deshalb ein feines Gespür für Emotionen entwickelt. "Bei Blue Smile" nimmt einen der Harmoniegesang gefangen. Titel 11 heißt "Quarter past wonderful" und ist als "Unhidden Track" tituliert. Wahrscheinlich, weil sich der Tango-Rhythmus des Liedes nicht in das Gefüge der anderen Werke anschmiegt.
    Fazit: Das Album ist rundum gelungen und man darf gespannt sein, ob der Künstler dieses Niveau weiter halten kann - dann wird er vielleicht wirklich ein Anwärter auf die Nick Drake-Nachfolge.
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    Oct 16, 2010
    Sound:
    4 of 5
    Music:
    4 of 5

    Zurück zu alten Tugenden

    Dies ist das erste Solo-Album des Chefdenkers von Van der Graaf Generator seit 2004. Also seit Peter Hammill einen Herzinfarkt überlebte. Das Album ist inhaltlich von dieser Grenzerfahrung zwischen Leben und Tod geprägt. Es beleuchtet die Vergänglichkeit des Seins, hat aber auch aufmunternde, Mut spendende Passagen. Es ist dadurch eine sehr persönliche, eindringliche Veröffentlichung geworden, welche musikalisch an seine spätsiebziger Werke "ph7" und "The Future now" erinnert. Es hat also überwiegend diese spröden, kompromisslosen, distanziert wirkenden, dunklen Sounds.
    Wer leicht verdauliche Unterhaltung sucht, ist hiermit falsch bedient. Wer aber die Auseinandersetzung mit anspruchsvoller Pop-Musik sucht und bereit ist, aufmerksam zuzuhören, wird mit abenteuerlichen Einblicken in das Seelenleben Hammills und Songs voller innerer Spannung belohnt.
    Peter Hammill hat diesmal ohne Gastmusiker gearbeitet und alle Instrumente selbst gespielt. Herausgekommen ist ein Songzyklus, der mit dem relativ entspannten Mid-Tempo-Rocker "Our eyes give it shape" beginnt und mit dem avantgardistischen Schlusspunkt "White dot" endet. Dazwischen findet man engagierte, aufwühlende Lieder, die Hammill - wie immer - mit seiner einzigartigen vocalen Präsenz veredelt.
    Peter Hammill ist seit Mitte der sechziger Jahre musikalisch aktiv, hat etliche herausragende Alben unter eigenem Namen oder mit Van der Graaf Generator veröffentlicht. Er hat immer noch was zu sagen und ist immer noch unangepasst und kreativ. Der klingende Beweis liegt jetzt mit "Singularity" vor.
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    Real Time (Royal Festival Hall, 6.5.2005) Real Time (Royal Festival Hall, 6.5.2005) (CD)
    Oct 16, 2010
    Sound:
    3 of 5
    Music:
    5 of 5

    Spannendes Reunion-Konzert der Art-Rock Legende

    Wir schreiben den 06. Mai 2005. In der Londoner Royal Festival Hall findet ein denkwürdiges Ereignis statt. Die Art-Rock-Legende Van Der Graaf Generator begeht nach 29 Jahren ihr Live-Comeback in der Besetzung Peter Hammill (Gesang, Keyboards, Gitarre); Hugh Banton (Keyboards), David Jackson (Saxophon und Flöte) und Guy Evans (Schlagzeug). Das Konzert wird mitgeschnitten und liegt jetzt endlich nach Differenzen mit Virgin-Records auf dem Hammill-eigenen-Label "Fie-Records" als Doppel-CD vor. Die Band wird frenetisch gefeiert und beweist, dass ihre Reunion gerechtfertigt ist. Zwar ist sie noch nicht optimal aufeinander abgestimmt, aber die Musiker bersten wie eh und je vor Spielfreude: Hammill singt wie ein junger Gott, Tastenvirtuose Banton hat nicht verlernt, seinen Keyboards komplexe Strukturen zu entlocken, Jackson spielt unglaubliche Saxophon- und Flötenparts und Evans hält das ganze Gebilde durch seine dynamische, songdienliche Rhythmusarbeit zusammen. Das Repertoire umspannt die VDGG-Historie von "The least we can do is wave to each other" von 1970 bis "World Record" von 1976. Außerdem präsentieren sie "(In the) Black Room" von Hammills "Chameleon in the Shadow of the Night" (1973) sowie 2 Titel ihres aktuellen Studio-Albums "Present". Ein Rundumglücklich-Paket für den Fan also. Und in dieser Form eine Rarität, denn David Jackson will in Zukunft kein Van Der Graaf mehr sein, so dass es in dieser Konstellation keine weiteren Alben geben wird.
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