Sehr starke Story-Songs
Ein sehr gutes Album konnte man von ihm sowieso erwarten, aber
„The Black Dog And The Wandering Boy“ ist noch einen Tick besser. Erneut überzeugt James McMurtry als Songwriter und Geschichtenerzähler in bester Texas Tradition.
Den Rahmen bilden zwei gut gewählte Cover. Als würdevoller Abschluss, ein Lied vom verstorbenen Kris Kristofferson; so wie anfangs, ziemlich rockig, eine Nummer von Jon Dee Graham.
Jon Dee, eine weitere Größe aus Austin, ist bereits seit einiger Zeit gesundheitlich angeschlagen. So betrachtet, sind beide Songs einTribute.
Dazwischen liegen 8 feine McMurtry Originale, gitarrenbetont, typisch im Sound.
Eingespielt mit seiner langjährigen Band (Tim Holt, Cornbread, Daren Hess) plus eine handvoll Gästen (BettySoo, Don Dixon, Sarah Jarosz…) klingt das Album sehr natürlich, mittelschnell, rockig bis fließend, aus einen Guss.
Die Emotionen liegen bei McMurtry ja weniger in der Stimme/ im Sprechgesang, als vielmehr in und zwischen den Zeilen.
Ein starkes Highlight wäre zum Beispiel „Sons of the Second Sons“.
Die 1. Strophe täuscht noch einen netten Rückblick auf die Gründungsväter vor, doch schnell entsteht ein bitterböses Spiegelbild der USA heute.
Schön also, dass ein Faltblatt mit den Texten vorhanden ist, kleine Schrift zwar, aber immerhin.
Die Papphülle (Digisleeve) ist gerade groß genug, um die CD in eine zusätzliche Papierhülle zu stecken. - Leider ist die Plattenfirma nicht auf diese Idee gekommen.