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    Synclavier

    Aktiv seit: 28. Juni 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    3 Rezensionen
    Worst Of Jennifer Rostock (Limited-Deluxe-Edition) (Yellow Vinyl) Worst Of Jennifer Rostock (Limited-Deluxe-Edition) (Yellow Vinyl) (LP)
    10.02.2018
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Happy Birthday to you!

    Jennifer Rostock feiern ihr zehnjähriges Bandjubiläum. Alle Achtung. Viel ist seitdem passiert. Fünf Studioalben, eine EP und ein Livealbum wurden inzwischen veröffentlicht. Hinzu kommen noch unzählige Konzerte wurden veranstaltet (die letzte Tour steckt noch in meinen Beinen) und so mancher Shitstorm ist über die Band hinweg geflogen.

    Und anstatt jetzt irgendein BEST OF Album zu veröffentlichen, haut die Band einfach mal ein komplett neues Album raus. Wie cool ist das denn bitte?! Passenderweise heißt das Album WORST OF JENNIFER ROSTOCK.

    Das sich die Band im Sommer 2017 ins Studio begab, war für den geneigten Fan keine Verwunderung. Umso überraschender war dann aber das Ergebnis. Die Songs sind nämlich eigentlich gar nicht so neu. Liegengebliebene Songs aus den vergangenen 10 Jahren wurden heraus gekramt, und Songs die gut genug waren wurden überarbeitet und neu aufgenommen. Dafür nahm sich die Band nur eine Woche. Während der Produktion des Albums wurde dann festgestellt, wie toll diese aussortierten Songs doch sind. Im Endergebnis entstand so quasi ein komplett neues Album.

    Das Album erscheint auf CD, Vinyl oder in der Limited-Deluxe-Edition bestehend aus Vinyl und einem Fotobuch. Als Jennifer Rostock-Fan kaufte ich natürlich letzteres. Die Schallplatte ist gelb, was sehr schick aussieht, und wiegt 180 g. Qualitativ gibt’s hier absolut nichts zu beanstanden.

    Doch wie hören sich nun die Songs an? Auch auf diesem Album gibt es eine bunte Mischung, wie man sie von Jennifer Rostock gewöhnt ist. Insgesamt erinnert alles sehr an die Phase von 2013 bis 2016, also beginnend ab dem Album „Schlaflos“. Das sind alles sehr gute Alben, jedoch vermisst man manchmal auch die rotzfreche Seite der Band, wie zu ihren Anfangszeiten. Egal, fangen wir von vorne an:

    Gleich das erste Lied „Alles Cool“ besticht durch den Einsatz einer Flöte! Das finde ich sehr genial. Ich hätte mir eine solche Kombination nie im Leben gedacht, aber sie passt perfekt. Der Text ist ebenso toll und bietet Ohrwurmpotential. Das nachfolgende „Flaschendrehen“ hat einen ebenso tollen Text. Insgesamt macht der Song sehr Spaß. Ein weiterer Ohrwurm ist das Lied „Schockverliebt“. Wieder so ein schöner Pop-Rock-Song, den man von der Band gewöhnt ist. Weitaus ruhiger wird es in der Ballade „Polarmeer“, die allerdings eine kraftvolle Hookline hat und dadurch weitaus abwechslungsreicher ist, als man zu Beginn sich denken könnte. Kleines Highlight ist für mich das kurze „Wenn ich dein Gesicht seh, denk ich an meine Faust“. Ich mag es einfach sehr, wenn sie ab und zu auch mal „rumschreit“. Mit „Weltbilder“ folgt dann aber eine waschechte Ballade, die nicht weh tut und man sich schamlos anhören kann. Das große Highlight ist für mich „Schlaflos Part 3“. Das ist wie der Name verrät nun der dritte Teil. Teil eins befindet sich auf dem Album „Schlaflos“, der zweite auf der EP „Kaleidoskop“. Alles großartige Songs. Teil drei ist wiederum in den Strophen sehr atmosphärisch und im Refrain dann einfach atemberaubend schön. Das abschließende „Die guten alten Zeiten“ kann dann das hohe Niveau zu Beginn nicht aufrechterhalten und fällt etwas ab. Erst zum Schluss, als es rockiger wird, blüht der Song auf. Insgesamt aber trotzdem kein schlechtes Lied.

    Wurden meine Erwartungen eingehalten? Absolut! Ich bin mit dem neuen Album sehr zufrieden. Die neuen Songs brauchen sich auch nicht vor den anderen Alben verstecken. Sie machen ebenso viel Spaß. Das Album hat bis auf ein paar Ausnahmen so gut wie keine Schwachstellen.

    Weiter geht’s mit dem Fotobuch. Dieses ist ein echtes Schmuckstück. Äußerlich ist es ganz bescheiden, lediglich mit dem Bandnahmen in goldenen Buchstaben. Im inneren gibt’s viele Fotos, beginnend bei der Anfangszeit der Band bis zur „Genau in diesem Ton Tour 2017“. Da ich so manche Auftritte der Band selbst miterlebt habe, kamen bei einigen Fotos wieder die tollen Erinnerungen hoch. Diese Band ist einfach unglaublich gut, und wird es auch immer für mich bleiben.

    Also, ganz kurz zusammengefasst: Für jeden Jennifer Rostock – Fan ist das Limited-Deluxe-Set, bestehend aus Vinyl, CD und Fotobuch, ein absolutes Must-Have! Besorgt es euch unbedingt, solange es noch geht.
    To The Bone Steven Wilson
    To The Bone (CD)
    20.08.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gekonnte Gratwanderung zwischen Pop und Prog

    Am 18. August erschien das neue Album des Masterminds Steven Wilson, welches den Titel „To the Bone“ trägt. Wilson geht mit dem Album wieder in eine andere Richtung und kündigte vorab an, dass es sehr durch die Musik von Peter Gabriel, Kate Bush oder Talk Talk beeinflusst sein soll. Das klingt verlockend, waren dies doch alle große Alben des 80er Art-Rocks / Art-Pops. Auch das stylische Albumcover – welches wieder von Lasse Hoile entworfen ist – trägt dazu bei. Ich war auch dieses Mal sehr gespannt, was Steven Wilson gezaubert hat. Sein Vorgängeralbum „Hand. Cannot. Erase“ ist für mein Geschmack immer noch perfekt – habe es die Woche gerade wieder im Surround gehört. Auch die nachfolgende EP „4 ½“ hatte viele nette Momente („My Book of Regrets“, „Vermillioncore“ und auch „Happiness III“).

    Die vorab veröffentlichten Songs deuteten schon eine gewisse Veränderung, eine Weiterentwicklung seines Stils an (gefühlt poppiger). Doch jetzt liegt das komplette Album vor, welches ich hiermit mal kurz durchsprechen möchte.

    Es geht gleich los mit dem titelgebenden Song „To The Bone“. Wir hören zuerst gesprochene Worte von Jasmine Walkes, ehe eine von Mark Feltham gespielte Mundharmonika einsetzt. Nach diesem atmosphärischen Intro folgt die bekannte Stimme Wilsons, ehe ein eher eingängigerer Rock-Part beginnt. Im gefälligen Refrain ist auch die israelische Sängerin Ninet Tayeb herauszuhören. Spannend wird es, als ein kurzer, aber treibender Instrumentalteil einsetzt. Zum Schluss blüht der Song wahrlich auf. Definitiv ein guter Opener. Weiter geht’s.

    Mit „Nowhere Now“ folgt ein poppiger Rocksong. Besonders der Refrain geht ins Ohr. Daneben besticht der Song aber durch einen groovigen Sound und tollen Melodien auf der Gitarre. An beiden Songs wirkte übrigens XTC-Songwriter/Gitarrist Andrew „Andy“ Partridge beim Songwriting mit.

    Als nächstes folgt „Pariah“, der auch schon lange vor dem Erscheinen ausgekoppelt wurde. In seiner Form ist es quasi der typische melancholische-depressive Steven Wilson Song. Und hier ist Ninet Tayeb mit ihrem grandiosen Gesang im Refrain dabei. Wisst ihr woran ich zuerst gedacht habe? Genau: Don’t Give Up von Peter Gabriel mit Kate Bush. Gewisse Ähnlichkeiten sind vorhanden. Beide Songs sind in den Strophen eher verzweifelnd und depressiv, während der Refrain aufmunternd wirken soll. Zum Ende von Pariah gibt es noch ein großes Finale – ein atmosphärisches Ende. Gefällt mir sehr! Ich nenne diesen Teil inzwischen Coldplay-Teil (bezogen auf das Album Mylo Xyloto mit den Einflüssen von Brian Eno). Jup, „Pariah“ ist ein guter Song, hat sich aber mittlerweile vom vielen Hören ein wenig bei mir abgenutzt (aber dafür kann der Song nichts).

    „The Same Asylum as Before“ ist dagegen viel rockiger. Schönes Gitarrenriff. Ich musste zuerst so lachen, als Wilson in den Strophen falzet singt. Kann man machen. Der Refrainist aber noch bessser und geht wahrlich ins Ohr. „The Same Asylum as Before“ macht einfach Spaß beim Zuhören. Porcupine Tree lassen grüßen! Ein richtig guter Song!

    „Refuge“ handelt von der Not syrischer Flüchtlinge. Der Song beginnt ganz verhalten mit Klavierbegleitung und steigert sich immer weiter. Wilson unterstreicht mit dem zurückhaltend instrumentierten Gesangsteil den emotionalen Text. Der Gesangsteil mündet schließlich in einen ergreifenden Instrumentalteil, der mit einem Mundharmonika-Solo eingeleiter wird und immer großartiger wird. Ein Gitarrensolo von Paul Stacey und Wilson am Synth. Ich höre hier sehr viel Pink Floyd heraus. Das hier ist Steven Wilson wie man ihn kennt, wie ich ihn mag. „Refuge“ ist grandios. Eins der Highlights des Albums.

    „Permanating“ gehört wohl zu den poppigsten Songs, die ein Steven Wilson bisher geschrieben hat – dazu noch geradezu fröhlich. Die ABBA-Einflüsse sind nicht zu leugnen. Man hört im Refrain fast schon Mamma Mia raus. Dennoch klingt es auch etwas nach Coldplay. Ich muss gestehen, dass ich den Song zunächst etwas zu übertrieben fand. Nach einer Weile – mit dazugehörigem Bollywood-Musikvideo – hat sich der Song aber in meinem Kopf festgesetzt und wurde zum fröhlichmachenden Ohrwurm. Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass mir „Permanating“ mittlerweile sehr gefällt. Ein perfekter Song für den Sommer!

    Das kurze „Blank Tapes“ ist dagegen ein ziemlicher Kontrast und dient zum Verschnaufen. Auch hier singt Ninet Tayeb im Refrain mit. Es ist ein netter, kleiner Song, der einem auf die folgenden Großtaten vorbereitet.

    „People Who Eat Darkness“ gehört wieder zu den düsteren Songs des Albums. Wie auch schon „The Same Asylum As Before“, geht es wieder in die rockigere und härtere Richtung, ohne dabei aber zu übertreiben. Dieses Mal hat sich Wilson wohl vom Punk beeinflussen lassen. Aber auch hier höre ich eine Portion Porcupine Tree raus. „People Who Eat Darkness“ gehört für mich zwar jetzt nicht zu den Favoriten des Albums, kommt aber abwechslungsreich und groovig daher.

    Ein weiterer interessanter Song ist „Song of I“. Gesangliche Unterstützung erhält Wilson dieses Mal von Sophie Hunger, eine Sängerin und Songwriterin aus der Schweiz. Entstanden ist ein atmosphärischer, leicht düsterer Song, der seine Kate Bush, David Bowie und Peter Gabriel (und Depeche Mode, Prince usw.….) -Einflüsse nicht leugnen kann. Mir gefallen vor allem der Refrain und der symphonische Mittelteil. Sophie Hunger hat eine erotisch-verführende und geheimnisvolle Stimme. Auch zu diesem Song wurde ein Musikvideo gedreht, welches absolut perfekt ist. Zusammen ist das einfach Kunst, die dazu noch sehr gut produziert ist! „Song of I“ hat mich von Anfang an beeindruckt und gehört definitiv zu meinen Favoriten des Albums.

    Es folgt das fast zehnminütige „Detonation“. Auch dieser Song zeichnet sich durch eine düstere Atmosphäre aus, gepaart mit teils verfremdenden Sounds. Dazu trägt im hohen Maße auch der Songtext bei, der von Gewalt und religiösem Fanatismus handelt. Keine leichte Koste also. Musikalisch zeigt Steven Wilson noch mal allen, was er drauf hat. Der Song steigert sich immer weiter und mündet in einen grandiosen Instrumentalteil. Ein richtig schönes Gitarrensolo ist dann die Krönung. So ganz kann es Wilson mit den epischen Songs doch nicht lassen. „Detonation“ ist mit Sicherheit eins der stärksten Songs des neuen Albums.

    Nach diesem aufwühlenden Lied folgt mit „Song Of Unborn“ abschließend eine Ballade. Im Songtext wird die Sicht eines ungeborenen Kindes thematisiert. Die Stimmung ist gedrückt, ja gar melancholisch. Zum Ende wird der Song aber doch noch hoffnungsvoller.

    Don't be afraid to die
    Don't be afraid to be alive
    Don't be afraid to die
    Don't be afraid to be alive

    Don't be afraid

    Ein Hoffnungsschimmer sozusagen. Unterstützt wird er von einem dezent arrangierten Chor. Ein schönes Ende eines abwechslungsreichen Albums.

    Das war es mit dem Album. Manche Sorgen, er würde sich mit diesem Album zusehends vom Progressive Rock verabschieden und stattdessen puren Pop abliefern, sind zum unbegründet. Einzig „Nowhere Now“ und das frohe „Permanating“ gehen in die Richtung. Aber alle anderen Songs sind in ihrer Art immer noch Steven Wilson-Songs, nur wieder etwas anders als auf den Vorgängeralben. Der Mann hat sich weiterentwickelt, kann aber seine Porcupine Tree – Wurzeln nicht leugnen. Auch die eingangs erwähnten Einflüsse mancher großartiger Art-Rock/Art-Pop Alben sind definitiv herauszuhören. Er hat aus all diesen Zutaten ein wunderbares und abwechslungsreiches Album erschaffen. Songs wie „Refuge“, „The Same Asylum as Before“ oder „Song of I“ sind einfach perfekt. Und nicht zu vergessen das düstere „Detonation“. Und selbst das poppige (als ob Pop-Musik etwas richtig Schlimmes wäre) macht richtig Spaß. Das ganze Album bietet einfach schöne Musik.

    Ihr hört es schon raus: Ich wurde mit dem Album bisher keinesfalls enttäuscht. Somit kann ich auch ruhigen Gewissens 5 von 5 Sternen geben.

    Ob es sich bei „To the Bone“ um das „Album des Jahres“ oder „Meisterwerk“ handelt, kann ich natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Dafür ist es selbstverständlich viel zu früh. Aber wenn der positive Eindruck anhalten wird und sich die Songs noch weiter in meinem Kopf festsetzen werden, besteht die Möglichkeit dazu. Ansonsten kann ich allen anderen nur sagen: Bitte gebt dem Album eine Chance. Hört es Euch mehrmals in Ruhe an. Lasst die Songs sich entfalten. Und Steven Wilson soll einfach weiter machen und sich gerne immer wieder neu erfinden. Ich bin mir sicher, dass er uns nicht enttäuschen wird.

    (Wenn ihr Fragen, Anmerkungen oder Kritik bezüglich meiner Rezension habt, dürft ihr dies gerne in den Kommentaren kundtun.)
    The Total Experience Live In Liverpool Steve Hackett
    The Total Experience Live In Liverpool (CD)
    28.06.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Acolyte To Wolflight with Genesis Revisited

    Im letzten Jahr feierte Steve Hacketts erstes Soloalbum „Voyage Of The Acolyte“ seinen 40. Geburtstag. Gleichzeitig wollte der ehemalige Genesis-Gitarrist sein aktuelles Soloalbum „Wolflight“ vorstellen. Aus diesen Gründen wurde letztes Jahr sowie Anfang dieses Jahres wieder ausführlich getourt. Die Tour lief unter den tollen Namen „Acolyte To Wolflight with Genesis Revisited“. Wie der Titel es auch schon andeutete, durften natürlich auch einige Genesis-Klassiker nicht fehlen. Und so kam es, dass InsideOut Music Steve anbot, einen Film von der Herbst-Tour 2015 zu machen. Als Ort wurde dieses Mal Liverpool, Heimatstadt der Beatles, gewählt. Produziert wurde der Konzertfilm von Paul Green. Das Ergebnis trägt den Namen „The Total Experience: Live in Liverpool“. InsideOut hat aus dem Konzert ein 2DVD/2CD-Set gemacht, das eine Bonus-DVD enthält und das gesamte Konzert, verteilt auf zwei Audio-CDs. Gleichzeitig erscheint der Konzertfilm auch auf BlueRay, hier allerdings ohne die zwei CDs. Im Folgenden wird das 2DVD/2CD-Set bewertet.

    AUFMACHUNG

    Das kleine Box-Set kommt in Form eines Digipacks anstatt einer hochkantiger DVD-Verpackung. Dieses Format wurde bereits für die Veröffentlichungen „Live At Hammersmith“ und „Live At The Royal Albert Hall“ gewählt. Das Digipack ist aufklappbar, mit einem schlichten und zweckmäßigen Design. Enthalten ist das gesamte Konzert in Form von zwei Audio-CDs und einer Konzert-DVD. Auf der zweiten DVD befinden sich die Extras wie die Tour-Dokumentation und Musikvideos einiger Wolflight-Stücke. Pluspunkt ist wie immer, dass man einen Abdruck des Covers mit FSK-Logo einlegte und dadurch keine Verunstaltung des Box-Sets machte.

    DAS KONZERT

    Die Setlist in der Übersicht:

    CD 1:
    1. Corycian Fire Intro
    2. Spectral Mornings
    3. Out of the Body
    4. Wolflight
    5. Every Day
    6. Love Song to a Vampire
    7. The Wheel's Turning
    8. Loving Sea
    9. Jacuzzi
    10. Icarus Ascending
    11. Star of Sirius
    12. Ace of Wands
    13. A Tower Struck Down

    CD 2:
    1. Shadow of the Hierophant
    2. Get 'em Out by Friday
    3. Can-Utility and the Coastliners
    4. After the Ordeal
    5. The Cinema Show
    6. Aisle of Plenty
    7. The Lamb Lies Down on Broadway
    8. The Musical Box
    9. Clocks
    10. Firth of Fifth

    Die Setlist bietet ein recht kontrastreiches Programm, bestehend aus intensiven und ruhigeren Songs. Alleine der Anfang ist grandios. Schon zu Beginn spielt die Band den Klassiker SPECTRAL MORNINGS – eine ungewöhnliche und mutige Wahl, denn dieses Instrumental dürfte *DAS* Hackett-Stück schlechthin sein. Ob dieses Stück als Opener gut geeignet ist oder nicht, ist sicher Ansichtssache. Dennoch ist es ein wundervoller Start und sofort war die Gänsehaut bei mir da. Danach gibt es mit OUT OF THE BODY und WOLFLIGHT zwei Songs seines aktuellen Albums und besonders hier war es interessant zu erfahren, wie diese neuen Songs live wirken. Erfreulicherweise ist zu sagen, dass diese ohnehin fantastischen Songs live noch mal ein ganzes Stück dazugewonnen haben. Anschließend begrüßt uns alle Steve in seiner gewohnt freundlichen und offenen Art. Mit EVERY DAY folgte dann ein weiterer Kracher. Da ich diesen Song liebe, ist dies natürlich ein ganz besondere Moment für mich und sicher ein erstes Highlight. Als erster Gast kommt Amanda Lehmann auf die Bühne, welche Gesang und E-Gitarre beisteuert. Auf hohem Niveau geht es dann weiter mit LOVESONG TO A VAMPIRE, welches mit seinen ausufernden Chören im Refrain einem „Court of the Crimson King“ nicht unähnlich ist. Es folgt dann THE WHEEL'S TURNING mit seinem ulkigen Anfang („There is no Schadenfreude here“). Bei LOVING SEA wird es akustisch. Steve wechselte zur 12-saitigen Gitarre, Gary O’Toole kommt von seinem Schlagzeug hervor und gesellt sich neben Steve auf die Bühne, wo er zusammen mit Rob Townsend für Percussions zuständig ist – mal etwas anderes, aber sehr gut. Durch das geschickte Einstreuen solch ruhiger Song in mitten eines recht intensiven Programms, kann man sich als auch das Publikum erholen und entspannen. Jedenfalls sorgt der Song für einen guten Kontrast. Eine Akustikversion von JACCUZI von seinem 1980er Album Defektor folgt danach. Als weiteren Gast kommt Steves Bruder John Hackett auf die Bühne. Nach diesem leichten Stück kam erstmals Nad Sylvan auf die Bühne und sang ICARUS ASCENDING. Man war ja im Vorfeld schon darüber informiert, dass es gespielt werden sollte. Alle Welt hat sich gefragt, wie dieses Juwel mit Nad Sylvans Stimme wohl klingen mag. Es ist natürlich schwer, jemanden wie Richie Havens zu ersetzten, aber ich bin der Meinung, dass sich diese Liveversion vom Original nicht verstecken muss.
    Nach diesem Klassiker folgt ein Block bestehend aus vier Songs seines ersten Soloopus „Voyage Of The Acolyte“. Den Anfang macht hier STAR OF SIRIUS, welches wiederum von Nad Sylvan gesungen wird. Auch hier muss sich sylvan nicht verstecken, kommt er doch mit seiner Stimme an das Original (gesungen von Phil Collins) recht nahe dran. Anschließend geht es nahtlos in ACE OF WANDS über. Dieses farbenfrohe Instrumental darf natürlich bei keinem Hackett-Konzert fehlen, und auch diese hier dargebotene Version ist es ein echtes Highlight. Es ist ein wahrliches Feuerwerk, ein musikalisches Fest welches Steve Hackett samt Band hier zelebriert. Das ist die pure Lebensfreude. Darauf folgt A TOWER STRUCK DOWN, welches im Gegensatz zum Original ein ganzes Stück brutaler rüberkommt. Ich mag es ab und zu mal, wenn Steve die Leinen los lässt. Man traut es dem zurückhaltenden, höflichen Engländer eigentlich nicht so wirklich zu, aber manchmal zeigt er auch mal seine etwas härtere, experimentierfreudige Seite.
    Als letztes Stück des Solo-Blocks wird dann das epische SHADOW OF THE HIEROPHANT gespielt, welches von Amanda Lehmann gesungen wird. Ihr glasklarer, engelsgleicher Gesang passt wie immer wunderbar zu diesem Stück. Das Highlight ist hier selbstverständlich der furiose Instrumentalteil. Die Band gibt alles - man möchte, dass es damit nicht aufhört. SHADOW OF THE HIEROPHANT ist eins dieser bombastischen Nummern, für die Steve für immer ein Stein im Brett bei mir haben wird. Damit war der erste Teil des Konzertes vorbei.

    Als nächstes folgt ein Genesis-Block und erste Überraschung ist hier GET 'EM OUT BY FRIDAY. Das recht sperrige Stück brilliert durch die vielen aufgeteilten Gesangparts, denn nicht nur Nad Sylvan, sondern auch Gary O’Toole und Steve Hackett selbst teilen sich hier den Gesang. Erstes Highlight des zweiten Blocks ist dann aber CAN-UTILITY AND THE COASTLINERS – ein Song, welcher vielleicht wie kein anderer die Essenz von Genesis beinhaltet. Sofort ist dieser Gänsehautmoment während des Instrumentalteils da. Das Stück kann live überzeugen und wird auch vom Publikum verdienterweise gebührend gewürdigt. Anschließend wird es interessant….
    Richtig gespannt war ich nämlich auf den Dreiteiler, bestehend aus AFTER THE ORDEAL, THE CINEMA SHOW und AISLE OF PLENTY. Ersteres wird in einer erweiterten Version gespielt, als es auf Selling England by the Pound zu finden ist. Hier kann Neuling Roine Stolt an der E-Gitarre mit einem schönen Solo brillieren und zeigen, dass auch er ein hervorragender Gitarrist ist. Es folgt THE CINEMA SHOW, welches sich weitestgehend an das Original hält. Tonys Synthie-Solo wird von Roger King gespielt, mit Unterstützung von Rob Townsend an den Blasinstrumenten. Steve spielt Mike Rutherfords Rhythmusgitarren-Part, während Roine Stolt an der Doubleneck-Gitarre den Bass bedient. Auch hier ist es schön Gary beim Schlagzeug-Spiel zuzusehen. Es geht natürlich nahtlos in AISLE OF PLENTY über, in welchem Nad Sylvan allerdings nicht wie im Original die skurrilen Supermarkt-Angebote singt. Man war dennoch gut unterhalten. Vielleicht hätte man THE CINEMA SHOW anders arrangieren können, sodass Tony Banks Solo am Synthesizer von Steve mit der Gitarre gespielt worden wäre, allerdings jammere ich jetzt auch auf extrem hohem Niveau
    Über die Wahl von THE LAMB LIES DOWN ON BROADWAY lässt sich sicher streiten. Ich hab den Eindruck, dass es nicht wirklich ins Set passt. Man hätte vielleicht dann doch einen Song nehmen sollen, wo es einen direkten Bezug zu Steve gibt, wie beispielsweise CARPET CRAWLERS oder FLY ON A WINDSHIELD. Dennoch wurde das Stück solide dargeboten. Anschließend folgt mit THE MUSICAL BOX dann ein Klassiker, ein richtiges Highlight. Auch hier wird wieder einmal gezeigt, wie wichtig die Rolle von Rob Townsend doch ist. Durch das Einstreuen der Blasinstrumente wird dem Song das nötige I-Tüpfelchen verpasst.
    Als Zugabe des Konzertes wurden noch CLOCKS und FIRTH OF FIFTH gespielt. Ersteres ist inzwischen schon ein Live-Klassiker von Steve Hackett. Durch das Verwenden von reichlichen Mellotron-Streichern und Basspedalen, wird hier eine bedrohliche Stimmung erzeugt, welche sich dann schlagartig entlädt. Hervorzuheben ist hier wieder einmal Gary O’Toole, denn sein Drumsolo am Ende von CLOCKS ist grandios. Bevor die Band dann wirklich die Bühne verlässt, gibt es mit FIRTH OF FIFTH noch ein letztes Highlight und auch bei diesem Song ist die Stimmung einfach grandios. Das überragende Gitarrensolo ist wie immer zum Niederknien und dürfte auch den letzten Nörgler zufriedengestellt haben. Anschließend ist das Konzert dann wirklich zu Ende.

    Was mir noch auffällt: Es wurden keine Songs vom Vorgängeralbum „Beyond the Shrouded Horizon“ gespielt, was etwas schade ist, da es zu meinen persönlichen Lieblingen unter den Hackett-Alben gehört. Dennoch bietet die Setlist eine gelungene Werkschau durch das recht umfangreiche Schaffen von Steve Hackett.

    DIE BAND

    Steve Hackett – electric and acoustic guitars, lead vocals and backing vocals
    Roger King – keyboards and programming
    Rob Townsend – sax, flute, tin whistle, clarinet, additional keyboards, bass pedals, percussions, backing vocals
    Gary O'Toole – drums, percussions, vocals and backing vocals
    Roine Stolt – bass guitar, double-neck guitar (12 string guitar and bass), electric guitar, backing vocals
    Nad Sylvan – lead vocals, tambourine

    Guests:

    Amanda Lehmann – electric guitar, lead vocals and backing vocals
    John Hackett – flute

    Die Band spielt auf gewohnt hohem Niveau und ist stets gut gelaunt. Steve Hackett wirkt wie immer stets freundlich, offen und dem Publikum zugewandt. Man merkt dem Altmeister einfach an, dass er Spaß an seiner Sache hat. Ab und zu spricht er zum Publikum, lässt aber ansonsten seine Gitarre sprechen. Seine Gitarrenkünste sind ohne Zweifel erhaben und er spielt an diesem Abend alle Songs mit einer Leidenschaft, die Seinesgleichen sucht. Hervorzuheben seien da EVERY DAY, LOVE SONG TO A VAMPIRE und SPECTRAL MORNINGS. Ein weiterer Musiker, der an diese Abend wahnsinnig viel Spaß gehabt haben dürfte, ist Gary O'Toole. Er macht seine Sache sehr gut, wirkte locker und lässig. Es macht einfach Spaß ihm zuzuschauen. Besonders SHADOW OF THE HIEROPHANT und das Drumsolo am Ende von CLOCKS machten deutlich, dass Gary ein Vollblutmusiker ist. Zu erwähnen ist auch die Rolle von Rob Townsend, der schon seit vielen Jahren dabei ist und zu einem essentiellen Bestandteil der Band wurde. Die Einbindung der verschiedenen Blasinstrumente gibt den Songs das gewisse etwas. Aber auch Roger King an den Keyboards macht seine Arbeit wie gewohnt sehr gut. Der Neuling in der Runde – Roine Stolt – wirkt manchmal etwas schüchtern und unsicher. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich in der Rolle des Bassisten so richtig wohlfühlte. Man muss dazu aber auch sagen, dass es schwer ist, jemanden wie Nick Beggs zu ersetzten. Im zweiten Teil des Konzertes kam Roine weit besser zur Geltung und wirkte in der Rolle des Mike Rutherford sicherer. Dennoch macht er insgesamt seine Sache gut. Mit dabei ist auch weiterhin Nad Sylvan. Er ist – man mag von ihm halten was man will – inzwischen schon ein integraler Bestandteil der Steve Hackett – Mannschaft geworden. Seine Interaktionen mit dem Publikum sowie kleine Details, wie z.B. die Percussions bei CAN-UTILITY AND THE COASTLINERS machen ihn sehr sympathisch. Auch gesanglich kann er überzeugen. Selbst das im Vorfeld angezweifelte ICARUS ASCENDING bringt Sylvan mit Bravour rüber.

    BILD UND TON

    Das Bild der DVD ist sehr ordentlich - Standardauflösung eben, die BlueRay liegt mir leider nicht vor, sodass ich diese nicht bewerten kann. Vielleicht hätte man hier und dort etwas mehr herausholen können, aber ich jammere jetzt auf sehr hohem Niveau. Auch die Kameraeinstellungen sind optimal, keineswegs zu hecktisch sondern so angepasst, dass man das Geschehen auf der Bühne gut mit verfolgen kann. Der Sound an sich ist sehr klar, dynamisch und kraftvoll - keineswegs breiig, sondern gut abgemischt. Besonders die Bässe kommen sehr gut rüber.
    Verwirrend ist die Angabe, dass das Konzert in 4.1 daherkommt – laut Informationen aus dem Internet soll der Kanal für die Rear-Speaker ein einziger sein. Leider konnte ich das Konzert bisher nicht in Surround-Sound testen, um dies zu überprüfen. Vielleicht mag ja ein anderer Rezensent darauf hinweisen.

    ZUSAMMENFASSUNG

    Das war sie nun, die neue Live-Veröffentlichung von Steve Hackett. Über Sinn und Unsinn dieser Veröffentlichung lässt sich vielleicht streiten - gibt es doch inzwischen recht viele Live-Veröffentlichungen der letzten Tourneen (sowohl Solo als auch die Genesis-Revisited Tour). Einer sagte mal „Die Kuh wird weiter gemolken“. Davon kann jeder halten was er will, nichtsdestotrotz wird uns mit diesem Digipack ein tolles Konzert geboten. Die Band spielt auf Top-Niveau, die Songs sind allesamt gut bis sehr gut und auch das Bild ist ordentlich. Interessant war es zu erfahren, wie die neuen Songs seines aktuellen Albums im Livekontext wirken. Alle Zweifel wurden mit diesem Konzertfilm ausgeräumt. Die neuen Songs klingen live noch mal besser als im Original und das Publikum weiß das auch zu würdigen. Vor allem WOLFLIGHT und LOVESONG TO A VAMPIRE kommen live sehr gut rüber.
    Kritisieren könnte man eventuell den recht hohen Anteil an Genesis-Songs, was aber garantiert marketingtechnisch seine Gründe haben dürfte. Als Hackett-Fan wünsche ich mir wieder verstärkt Solosongs in die Setlist, wie es vielleicht auf der „Once above a time“ oder „Fire and Ice“ zu finden ist. Dennoch bietet aber auch der Genesis-Teil viele Highlights wie CAN-UTILITY AND THE COASTLINERS, THE CINEMA SHOW oder THE MUSICAL BOX. Und das abschließende FIRTH OF FITH sowieso über alle Zweifel erhaben. Welcher von den beiden Teilen jetzt besser ist, lässt sich schwer sagen. Ich tendiere zum Hackett-Soloteil, da dort viele Songs gespielt werden, die ich einfach liebe. Allem in allem ist es aber ein sehr abwechslungsreiches Konzert. Insgesamt ist dieses Box-Set eine lohnenswerte Investition (und Ergänzung!) für alle Hacketteers, sowie für alteingesessene Genesis-Fans der Prog-Phase.
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