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    Bücherfreundin

    Aktiv seit: 04. September 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    300 Rezensionen
    Gelegenheiten Romy Schneider
    Gelegenheiten (Buch)
    10.07.2023

    Leichte Sommerlektüre

    Der Kopfreisen Verlag hat "Gelegenheiten", den Debütroman von Romy Schneider, veröffentlicht.
     
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Marketingmanagerin Karla. Der 34-Jährigen geht es eigentlich bestens: sie lebt mit ihrem Freund Marc, einem erfolgreichen Vermögensberater, in einer großen Penthousewohnung in Berlin, hat Karriere gemacht und verdient gut. Das Paar lebt im Luxus, macht teure Reisen und genießt gesellschaftliches Ansehen. Aber Karla ist nicht glücklich, denn sie hat seit langem einen Traum. Sie wünscht sich, Schriftstellerin zu sein und sieht sich dabei in einem kleinen Häuschen in der Provence. Marc hat jedoch andere Lebensziele, und so fasst Karla den Entschluss, ihn zu verlassen und allein einen neuen Anfang zu wagen.
     
    Karla kündigt ihren Job, packt 2 Koffer und fährt zum Haus ihrer Eltern. Von dort aus macht sie sich auf den Weg in die Provence, wo sie durch Vermittlung einer befreundeten Buchhändlerin ein Haus in der Nähe von La Motte-d'Aigues mietet. Dort verbringt sie die ersten Tage mit den nötigen Einkäufen und Renovierungsarbeiten und widmet sich fortan ihrem Buchprojekt.
     
    Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr gelungen, konnte ich doch Karlas Wunsch nach Veränderung gut nachvollziehen. Wir begleiten Karla nun auf ihren Wegen in der neuen Umgebung, lernen ihre neuen Freunde kennen und erleben dank schöner Landschaftsbeschreibungen die Faszination der Provence. Mit Karlas Ankunft in der Provence flacht die Geschichte aber leider sehr schnell ab. Nahezu alles, was Karla anpackt, ist von Erfolg gekrönt und perfekt. Das habe ich als wenig authentisch empfunden, es mangelte mir an Tiefgang und ging mir zu sehr in die Richtung eines sogenannten Wohlfühlromans. 
     
    Das Buch ist in angenehmem Sprachstil geschrieben und liest sich sehr flüssig. Alle Charaktere sind sehr sympathisch, allerdings zeigt keine der Personen Ecken und Kanten. Der Teil des Buches, der in Berlin und in Karlas Heimatdorf spielt, hat mir gut gefallen. Ich empfand die Handlung als stimmig und authentisch. Den Teil, der in der Provence spielt, fand ich hingegen in weiten Teilen unrealistisch und vorhersehbar. Die Buchidee eines Neuanfangs als Schriftstellerin ist so  schön und interessant, ich habe mir viel erhofft und mich auf eine tiefgründige Lektüre gefreut. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch - der Roman hat mich leider nicht überzeugen können.
    One of the Girls One of the Girls (Buch)
    08.07.2023

    Dramatischer Junggesellinnenabschied

    Der dtv Verlag hat "One of the Girls" vorgelegt, den neuen Roman der britischen Autorin Lucy Clarke.
     
    Lexi Lowe ist überglücklich. Bald wird die 31-Jährige Yogalehrerin heiraten, ihr Auserwählter heißt Ed Tollock und ist 35 Jahre alt. Lexi wünscht sich eine Hochzeit im kleinen Kreis, in einer alten Mühle. Ihre selbsternannte beste Freundin Bella macht ihr klar, dass sie um einen Junggesellinnenabschied nicht herumkommt und organisiert einen Flug nach Griechenland. Auf einer kleinen Insel wollen Lexi und fünf Freundinnen während eines verlängerten Wochenendes eine unbeschwerte Zeit genießen. 
    Nach und nach lernen wir die Freundinnen kennen und erfahren, woher und wie lange sie Lexi kennen. Außer Bella ist da noch Fen, die Lebensgefährtin Bellas, deren Tante den jungen Frauen die Villa, die bald verkauft werden soll, zur Verfügung stellt. Robyn ist Anwältin und Mutter eines kleinen Jungen. Außerdem ist Eleanor dabei, Eds Schwester, deren Verlobter Sam vor einem Jahr kurz vor der Hochzeit gestorben ist. Und wir lernen Ana kennen, alleinstehende Mutter eines 15-jährigen Sohnes.
    Die Freundinnen sind begeistert von ihrer geschmackvollen Unterkunft unter griechischer Sonne, genießen die Abgeschiedenheit und den herrlichen Blick aufs Meer. Doch schon bald kommt es zu Spannungen und Auseinandersetzungen, der reichliche Alkoholkonsum trägt dazu bei, dass Geheimnisse enthüllt und Freundschaften auf den Prüfstand gestellt werden.
     
    Das spannende Buch hat mir sehr gut gefallen. Bereits der Einstieg in die Geschichte ist sehr gelungen. Von Anfang an weiß der Leser, dass in der Strandfeuernacht etwas Schreckliches passieren wird, dass eine Person den Urlaub nicht überleben wird. Das hält die Spannung durchgehend auf einem hohen Level. Lucy Clarke erzählt die Geschichte in kurzen Kapiteln, trotz ständig wechselnder Perspektiven behält man sehr gut den Überblick. Das Buch ist sehr gut aufgebaut und hat zahlreiche unerwartete Wendungen, immer wieder wurde ich überrascht. Nach und nach erfahren wir viel aus der Vergangenheit der Freundinnen, gute und schlechte Erinnerungen werden enthüllt. Es gibt aufschlussreiche Verknüpfungen zwischen den Frauen, und es werden wahre Gefühle preisgegeben. Die interessanten und vollkommen unterschiedlichen Charaktere hat die Autorin sehr bildhaft und gekonnt beschrieben.
     
    Ich habe den Roman sehr gern gelesen und war gefesselt bis zum für mich vollkommen überraschenden Ende.  
    Zwei Wochen für ein ganzes Leben Dierk Breimeier
    Zwei Wochen für ein ganzes Leben (Buch)
    04.07.2023

    Berührende Geschichte vor faszinierender Kulisse

    Dierk Breimeier erzählt in seinem Roman "Zwei Wochen für ein ganzes Leben" die Geschichte des jungen Raimund, der einst als Matrose auf einem Frachtschiff zur See gefahren und nun als Theaterregisseur tätig ist. Er ist fasziniert von der Schönheit Lapplands und tritt Ende August zum dritten Mal die lange Reise von Hamburg nach Lappland an. Diesmal hat er für 8 Monate eine abgelegene Hütte gemietet, um dort den arktischen Winter zu verbringen und sich auf eine neue Theaterproduktion vorzubereiten. Die Hütte ist klein, sie hat keinen Strom, besteht nur aus einem einzigen Raum und ist zweckmäßig eingerichtet. Während der ersten Tage ist Raimund mit der Beschaffung von Brennholz beschäftigt, Wasser holt er sich aus dem nahe gelegenen See.

    Im nächstgelegenen Ort befindet sich eine Cafeteria, die von Kajssa und Jokki sowie deren Tochter Lilija bewirtschaftet wird. Hier kann Raimund nicht nur einkaufen und telefonieren, man kümmert sich dort auch um seine Wäsche. Zwischen Lilija und Raimund kommt es zur behutsamen Annährung, und auch Lilijas Eltern begegnen Raimund mit viel Herzlichkeit. Dieser steht bald vor der Frage, ob eine Liebe zwischen zwei Menschen aus derart unterschiedlichen Kulturkreisen möglich ist ...

    Das in ruhigem und klarem Sprachstil geschriebene Buch liest sich flüssig und hat mir gut gefallen. Es nimmt den Leser mit auf die Reise in ein außergewöhnliches Land. Wir lernen die Samen, ihre Bräuche und Traditionen kennen und begleiten Raimund auf seinen mehrtägigen abenteuerlichen Wanderungen. Beeindruckend sind die faszinierenden und intensiven Naturbeschreibungen. Die sich langsam entwickelnde Zuneigung zwischen Raimund und Lilija hat mich sehr berührt, Raimunds Überlegungen, seine innere Zerrissenheit und seine Entscheidung konnte ich gut nachempfinden.

    Diese schöne und berührende Geschichte hat ein größeres Publikum verdient. Allerdings gibt es einen Kritikpunkt: anscheinend hat das Buch vor der Veröffentlichung kein professionelles Lektorat durchlaufen. Das sollte vor einer Neuauflage nachgeholt werden, da der Roman leider viele Rechtschreib- und Zeichenfehler, aber auch Setz- und stilistische Fehler enthält.
    Wunder gibt es immer wieder Beate Sauer
    Wunder gibt es immer wieder (Buch)
    30.06.2023

    Geschichte über eine junge Frau, die für ihren Traum kämpft

    Der Heyne Verlag hat "Wunder gibt es immer wieder", den neuen Roman von Beate Sauer, veröffentlicht. Es handelt sich um den ersten Band der Trilogie "Die Fernsehschwestern". Die beiden Fortsetzungen werden im Oktober 2023 bzw. Januar 2024 erscheinen.

    Die Geschichte spielt in München, wir schreiben das Jahr 1953. Im Mittelpunkt steht die junge Eva Vordemfelde, die mit ihren Eltern und den beiden Zwillingsschwestern Franzi und Lilly in München lebt. Ihr Vater Axel ist Journalist beim Münchner Abend, die Mutter Annemie ist Hausfrau. Das Fernsehen hält Einzug in viele Haushalte, und auch die Familie Vordemfelde erlebt vor dem Bildschirm live die Krönung von Queen Elizabeth. Zwei Jahre später arbeitet Eva als Sekretärin in einer Druckerei. Sie ist nicht glücklich damit, sie entwirft und näht mit Leidenschaft ihre Kleider und wäre viel lieber Schneiderin geworden. Aber der Vater hat es ihr nicht erlaubt, war der Meinung, das sei etwas für kleine Leute. Während eines Urlaubs mit ihrer Cousine Margit in Ischgl hat Eva in dem Film "Sissi" mit Romy Schneider einen kurzen Einsatz als Statistin. Sie bewundert die wunderschönen Kostüme der Schauspieler und beschließt, Kostümbildnerin zu werden. Ihr Vater torpediert ihren Plan, doch er hat nicht mit der Zielstrebigkeit und dem Mut seiner Tochter gerechnet ....

    Das Buch führt uns in die Welt der fünfziger Jahre, wir erleben die historischen Ereignisse und die Anfänge des Fernsehens. Das alles ist bestens recherchiert und sehr unterhaltsam. Die Autorin beschreibt das Leben einer typischen Familie der fünfziger Jahre, als die Rolle der Frau noch eine ganz andere war als heute. Die Väter verdienten das Geld und erwarteten, dass die Familienmitglieder sich nach ihren Wünschen richteten. Das ist auch bei den Vordemfeldes so. Axel hat das Sagen, seine Frau Annemie ordnet sich ihm vollkommen unter. Eva hingegen verfolgt ihre eigenen Ziele, für die ihr Vater kein Verständnis hat. Nach dem Umzug nach Bonn vermittelt er ihr eine Stelle als Sekretärin beim NWDR, dem späteren WDR. Aber Eva ist nicht glücklich in ihrem Beruf und setzt alles daran, ihren Traum zu verwirklichen, auch gegen den Willen des konservativen Vaters.

    Der Roman hat mir in weiten Teilen gut gefallen. Der Autorin ist es ganz wunderbar gelungen, den damaligen Zeitgeist einzufangen. Der Roman liest sich flüssig, die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben. Die Handlung ist stimmig und für mich nachvollziehbar. Im letzten Drittel nimmt das Buch dann gewaltig an Fahrt auf. Die Ereignisse innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne überschlagen sich. Diese vielen Geschehnisse wirkten auf mich sehr unglaubwürdig und haben mir dann letztlich die Lesefreude genommen. Auch die Liebesgeschichte von Eva und Paul konnte mich leider nicht begeistern, ich fand sie am Ende eher kitschig und wenig glaubhaft.
    So weit der Fluss uns trägt Shelley Read
    So weit der Fluss uns trägt (Buch)
    28.06.2023

    Wunderbar erzählter Debütroman über eine mutige Frau

    Shelley Read erzählt in ihrem aufsehenerregenden Debütroman, der in über 30 Ländern erscheint, die Geschichte der jungen Victoria Nash, die als Tochter eines Pfirsichbauern in Iola, einem kleinen Städtchen nahe des Gunnison River, in Colorado aufwächst. Als sie 12 Jahre alt ist, verliert sie durch einen tragischen Autounfall ihre Mutter, ihre Tante und ihren Cousin. Sie sieht fortan ihre Aufgabe darin, ihre Mutter zu ersetzen und übernimmt alle anfallenden Hausarbeiten. Darüber hinaus hilft sie dem Vater auf der Pfirsichplantage und kümmert sich um ihren 2 Jahre jüngeren Bruder Seth und den kriegsversehrten Onkel Og. Die Familie bringt ihr wenig Zuneigung entgegen, ihr Alltag besteht aus Arbeit.
     
    Als Victoria 17 Jahre alt ist, begegnet sie im Ort einem Fremden, von dem sie sofort fasziniert ist. Wilson Moon ist aus den Kohlebergwerken in Dolores weggelaufen und auf der Suche nach einer Unterkunft. Doch im Ort begegnet man dem dunkelhäutigen Mann mit Ablehnung. Wil und Victoria verlieben sich ineinander und treffen sich heimlich. Bald kommt es zu einer Tragödie, und Victoria verlässt ihr Elternhaus. In der Wildnis muss sie Hindernisse überwinden, um ihr Leben und das ihres ungeborenen Kindes kämpfen und trifft in ihrer Verzweiflung eine folgenschwere Entscheidung .....
     
    Der wunderschön geschriebene Roman wird in der Ich-Form aus der Perspektive von Victoria erzählt und umfasst die Zeitspanne zwischen 1948 und 1971. Während dieser 23 Jahre erleben wir Victorias Schicksal, ihre Tragödien und Verluste. Die junge Frau erlebt Leidenschaft und Verrat, dennoch schafft sie es, sich mit Stärke und Ausdauer ein neues Leben aufzubauen. 
    Ein wichtiger Teil des in ruhigem Schreibstil verfassten Buches widmet sich der kargen und rauen Natur Colorados. Die faszinierenden Naturbeschreibungen haben mich sehr beeindruckt. Auch fand ich es sehr interessant, Einblicke in viele Tätigkeiten zu bekommen, die auf einer Pfirsichplantage notwendig sind, um eine außergewöhnliche Pfirsichernte von hoher geschmacklicher Qualität zu erzielen.

    Das Buch, das sich auch mit den Themen Tod und Trauer, Heimat und Rassismus auseinandersetzt, hat mich von der ersten Seite bis zum hoffnungsvollen Ende fasziniert und zutiefst berührt. Ich mochte Victoria, ihr Schicksal ist mir sehr nahegegangen, und ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Gleichzeitig war ich aber auch voller Bewunderung für ihren Mut und ihre Kraft. Shelley Read hat nicht nur die Hauptprotagonistin Victoria, sondern auch alle Nebenfiguren liebevoll und authentisch skizziert. 

    Der Roman hat mir sehr viel Lesefreude bereitet, und ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Werk der Autorin.
    Absolute Leseempfehlung von mir für diesen beeindruckenden und ergreifenden Debütroman über eine mutige Frau, die ihren Weg sucht.
    Institut für gute Mütter Jessamine Chan
    Institut für gute Mütter (Buch)
    26.06.2023

    Dramatisch und beklemmend

    Der Ullstein Verlag hat "Institut für gute Mütter", den beeindruckenden Debütroman der amerikanischen Autorin Jessamine Chan, veröffentlicht.
     
    Im Mittelpunkt der verstörenden Geschichte steht die alleinerziehende 39-jährige Frida Liu, die mit der Betreuung ihrer 18 Monate alten Tochter Harriet und ihrer Tätigkeit im Homeoffice vollkommen überfordert. ist. Ihr Ehemann Gust hat sie 3 Monate nach Harriets Geburt verlassen, seitdem teilen sie sich das Sorgerecht für ihre Tochter. Es ist für Frida "ein schlechter Tag", an dem sie total übermüdet einen folgenschweren Fehler begeht und Harriet über zwei Stunden allein in der Wohnung zurücklässt, um sich einen Kaffee zu besorgen und anschließend kurz ihren Arbeitsplatz aufzusuchen. Nachbarn hören das Kind schreien und benachrichtigen die Polizei, die es umgehend aus der Wohnung holt. Die eingeschaltete Kinderschutzbehörde entzieht der Mutter mit sofortiger Wirkung das Sorgerecht und gibt die Kleine in die Obhut ihres Vaters Gust und dessen Lebensgefährtin Susanna. 
     
    Frida darf ihre Tochter fortan nur kurzzeitig und in Anwesenheit einer Sozialarbeiterin besuchen. Es kommt zu einer Gerichtsverhandlung, und Frida muss für die Dauer eines Jahres an einem Rehabilitierungsprogramm teilnehmen. In einem ehemaligen College absolviert sie gemeinsam mit anderen Müttern zahlreiche Unterrichts- und Trainingsstunden mit dem Ziel, eine gute Mutter zu werden und dabei stets das Wohl des Kindes über das eigene zu stellen. Dabei wird ihr eine KI-Puppe, die ihrer Tochter ähnlich sieht und die sie Emmanuelle nennt, zur Seite gestellt. Das Projekt unterliegt strengster Geheimhaltung, im Institut gelten zahlreiche Regeln, Verbote und Strafen sind an der Tagesordnung.
     
    Die Autorin führt uns in eine neue dystopische Welt, in der mütterliche Verfehlungen drakonisch geahndet werden. Wir erleben Fridas verzweifelte Bemühungen, das Rehabilitierungsprogramm erfolgreich zu absolvieren und leiden mit ihr, wenn ihr - oft aus nichtigen Gründen - untersagt wird, mit Harriet zu telefonieren. Das Training mit der Puppe ist fordernd und bringt Frida immer wieder an ihre Grenzen. Neben Frida lernen wir auch weitere Mütter mit unterschiedlichen Schicksalen und Lebenswegen kennen. Sie alle sind ständigen Demütigungen und Schikanen durch die Mitarbeiter des Instituts ausgesetzt, werden ständig überwacht. Was den Frauen angetan wird, ist oft nur schwer zu ertragen. In der Besserungsanstalt gibt es auch Väter, die sich Verfehlungen haben zuschulden kommen lassen, jedoch werden diese weniger hart behandelt als die weiblichen Insassen.
     
    Das Buch liest sich flüssig und ist fesselnd geschrieben. Die Charaktere sind sehr authentisch und bildhaft skizziert. Frida war mir sympathisch, ich habe mitgelitten und gehofft, dass sie Harriet bald wiedersehen darf. Allerdings konnte ich nicht verstehen, dass sie als Auslöser ihrer Situation immer nur den "richtig schlechten Tag" sieht und keine wirkliche Einsicht zeigt.
    Der Roman zeigt ein beunruhigendes Schreckensszenario auf, das betroffen macht und unter die Haut geht. Er behandelt auch Themen wie Rassismus, Sexismus und Diskriminierung. Die Geschichte bietet viel Diskussionsstoff und regt zum Nachdenken an. Das Ende hat mir gefallen, ich fand es sehr stimmig. 
     
    Leseempfehlung für diesen dramatischen und beklemmenden Roman, der bald als TV-Serie verfilmt wird. 
    Die Affäre Alaska Sanders Die Affäre Alaska Sanders (Buch)
    15.06.2023

    Meisterhaft erzählt, faszinierend und spannend!

    Der Piper Verlag hat "Die Affäre Alaska Sanders", den neuen Erfolgsroman des Schweizer Autors Joël Dicker, veröffentlicht. Das Buch ist nach "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" und "Die Geschichte der Baltimores" der dritte Band der Marcus Goldman-Reihe. Sicherlich ist es hilfreich, die beiden Vorgänger zu kennen, das Buch kann jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden. 

    Die faszinierende Geschichte beginnt im Jahr 1999. In Mount Pleasant, einem Ort an der amerikanischen Ostküste, findet eine Joggerin in den frühen Morgenstunden am Ufer eines Sees die Leiche einer jungen Frau. Es handelt sich um die 22-jährige Alaska Sanders, die erst vor einem halben Jahr zu ihrem Freund gezogen war und in einer Tankstelle arbeitete. Die zuständige Staatspolizei New Hampshire unter der Leitung von Sergeant Perry Gahalowood überführt innerhalb kurzer Zeit die Schuldigen, und der Fall scheint trotz einer unvorhersehbaren Katastrophe abgeschlossen zu sein.

    Die Handlung springt in das Jahr 2010, und wir begegnen dem Autor Marcus Goldman, der die Verfilmung seines Romans "G wie Goldstein" verfolgt. Die Ereignisse um Harry Quebert liegen mittlerweile 2 Jahre zurück, damals arbeitete er eng mit Sergeant Perry Gahalowood zusammen. Perry erhält nach 11 Jahren einen beunruhigenden anonymen Brief. Wurde damals wirklich der Richtige eingesperrt? Gemeinsam mit Marcus rollt er den Fall neu auf, um herauszufinden, was tatsächlich mit Alaska Sanders passierte. 

    Das Buch ist in schönem und klugem Sprachstil geschrieben und liest sich sehr flüssig. Bereits die erste Seite ist spannend, die Spannung steigert sich immer weiter und bleibt bis zum Ende auf hohem Niveau. Die Auflösung ist verblüffend und gleichzeitig sehr bewegend. Der Roman ist auf zwei Zeitebenen erzählt, blickt darüber hinaus aber auch auf viele Ereignisse der Vergangenheit zurück. Diese Zeitsprünge sind sehr übersichtlich dargestellt, so dass man der Handlung jederzeit gut folgen kann. Den authentisch und äußerst bildhaft skizzierten Charakteren räumt der Autor breiten Raum ein. 

    Die geschickt konstruierte Geschichte ist äußerst spannend und steckt voller Überraschungen. Der Autor hat mich nicht nur einmal auf falsche Fährten geführt, immer wieder gab es raffinierte Wendungen, neue Spuren und Erkenntnisse. Nach und nach wurden alle Geheimnisse aufgedeckt. Ich konnte das spannende Buch kaum aus der Hand legen und fühlte mich von Anfang bis Ende bestens unterhalten.

    Absolute Leseempfehlung für diesen meisterhaft erzählten Krimi!
    Leonard und Paul Rónán Hession
    Leonard und Paul (Buch)
    14.06.2023

    Hinreißender Debütroman über zwei Freunde

    Der Debütroman "Leonard and Hungry Paul" des irischen Autors Rónán Hession wurde bereits 2019 in Irland und England veröffentlicht. Damit das erfolgreiche Buch auch in deutscher Übersetzung erscheinen konnte, haben Frauke Meurer & Torsten Woywod eigens einen Verlag gegründet.
     
    Leonard, schüchternes Kind schüchterner Eltern, lebt auch mit über dreißig noch bei seiner verwitweten Mutter. Sie schätzen sich, leben friedlich miteinander und gehen gemeinsam auf Reisen. Beide lieben es, zusammen in Museen zu gehen und Kirchen zu besichtigen. Nachdem seine Mutter überraschend an einem Herzinfarkt verstirbt, muss Leonard sich einem neuen Alltag stellen.
    Sein bester und einziger Freund ist Paul, der wie er über dreißig ist, noch bei seinen Eltern lebt und sich dort wohlfühlt. Paul arbeitet aushilfsweise als Briefträger, Leonard verfasst als Ghostwriter Sachbücher und Lexika für Kinder. Beide sind introvertiert, zufrieden mit ihrem Leben, und sie treffen sich regelmäßig, um Gesellschaftsspiele zu spielen. Doch bald gibt es Veränderungen in ihrem Leben, neue Chancen eröffnen sich.
     
    Der Autor erzählt die vollkommen kitschfreie Geschichte, die mich von der ersten Seite an begeistert hat, in ruhigem und brillantem Sprachstil. Der Leser lernt neben Leonard und Paul sowie dessen Eltern auch Pauls Schwester Grace kennen, die sich mitten in den stressigen Vorbereitungen für ihre Hochzeit befindet. Sie liebt ihren Bruder, der zu ihrem Leidwesen nicht daran denkt, aus seinem Kinderzimmer auszuziehen, um endlich ein eigenständiges Leben zu führen.
     
    Warmherzig und humorvoll beschreibt Rónán Hession seine Protagonisten. Sie sind sehr speziell, etwas unbeholfen im Umgang mit anderen, in ihren Gewohnheiten fest verankert und wissenschaftlich interessiert. Das Miteinander der Freunde ist geprägt von großem Interesse am anderen, Achtung und Freundlichkeit. Beide sind sehr sympathisch und mir schnell ans Herz gewachsen. Sehr gern habe ich Leonard und Paul begleitet und mitgefiebert, wenn sie vor besonderen Situationen standen. Immer wieder bringt uns der Autor zum Schmunzeln, z.B. beim Anzugkauf, dem Konfekt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum bereits lange abgelaufen ist oder dem Deppenaprostoph.
     
    Es hat mir sehr viel Freude bereitet, dieses außergewöhnliche und berührende Buch zu lesen.
    Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Roman des Autors, der hoffentlich bald auch in deutscher Übersetzung zu lesen sein wird. 
    Absolute Leseempfehlung von mir für diesen unterhaltsamen, humorvollen und tiefgründigen Roman, den ich mir auch sehr gut als Vorlage für einen Film vorstellen kann.
    Unsere Stimmen bei Nacht Franziska Fischer
    Unsere Stimmen bei Nacht (Buch)
    11.06.2023

    Harmonisches Miteinander in der Wohngemeinschaft

    Der Dumont Verlag hat "Unsere Stimmen bei Nacht", den neuen Roman von Franziska Fischer, veröffentlicht.
    Gloria und Herbert, Eigentümer einer alten Berliner Villa, haben sich dafür entschieden, vier Räume unterzuvermieten, da ihre Kinder längst erwachsen sind und eigene Wege gehen. Die ersten Mieter sind der Chemieprofessor Gregor und seine Tochter Alissa, es folgt der Student Jay, und als letzte Mieterin wird Lou, die Tanzkurse für Jugendliche gibt und in einem Programmkino arbeitet, in die Wohngemeinschaft aufgenommen. Gloria bekocht ihre Mieter, Herbert fällt es schwer, sich auf die neue Situation einzustellen. Er betreibt im Erdgeschoss des Hauses ein Antiquariat.

    Die Geschichte über die Wohngemeinschaft, in deren Mittelpunkt Lou steht, ist in ruhigem und angenehmem Sprachstil erzählt und liest sich flüssig. Nach und nach lernen wir die Bewohner kennen und erleben ihr Zusammenleben und ihren Alltag.

    Ich bin davon ausgegangen, auf sechs vollkommen unterschiedliche Personen mit Ecken und Kanten zu treffen, die sich zusammenraufen und im Alltag ihre kleinen und größeren Meinungsverschiedenheiten haben. Aber das trifft auf die Geschichte absolut nicht zu. Es geht immer freundlich und harmonisch in der Wohngemeinschaft zu, man gibt Mitbewohnern Lebenshilfe und ist stets mit Rat und Tat zur Stelle, kocht und chillt später sogar gemeinsam. Das alles ist sehr warmherzig erzählt, aber in meinen Augen doch eher unrealistisch. Nie kommt es zu Konflikten, nie wird gestritten. Das mag vielen gefallen, mir ging die Geschichte zu sehr in Richtung Wohlfühlroman. Die mir fehlende Spannung kam leider erst kurz vor dem Ende auf und scheint eine Fortsetzung des Buches anzudeuten.

    Trotz flachem Spannungsbogen habe ich das Buch der leisen Töne gern gelesen, der Sprachstil hat mir gefallen, die Protagonisten sind sympathisch und bildhaft beschrieben und führen schöne und anregende Gespräche.
    Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen John Ironmonger
    Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen (Buch)
    09.06.2023

    Spannendes und berührendes Buch über eines der wichtigsten Themen unserer Zeit

    Der Fischer Verlag hat "Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen", den neuen Roman von John Ironmonger, veröffentlicht.

    In einem Pub des kleinen Fischerortes St. Piran in Cornwall, das wir bereits aus dem Bestseller "Der Wal und das Ende der Welt" kennen, kommt es zwischen dem 20-jährigen Studenten Tom Horsmith und dem 40-jährigen Abgeordneten Monty Causley zu einem hitzigen Streitgespräch über den Klimawandel, den Monty leugnet. Unter Alkoholeinfluss schließen sie eine folgenschwere Wette auf die Zukunft ab. Tom wettet mit dem Politiker, dass dieser in 50 Jahren bei Flut nicht im Wohnzimmer seines unmittelbar am Meer gelegenen Hauses sitzen kann, sondern ertrinken würde. Diese Wette bestimmt fortan ihr Schicksal, und die beiden Männer werden sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder begegnen.

    In brillantem Sprachstil bringt uns John Ironmonger die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels nahe. Die informativen Schilderungen über das Klima, die Naturgewalten, das Abschmelzen der grönländischen Gletscher und das Ansteigen der Meeresspiegel sind hochinteressant. Der Autor erzählt die faszinierende Geschichte in teils größeren Zeitsprüngen und verknüpft sie mit einer berührenden Liebesgeschichte, die das Buch aber nicht dominiert. Der Roman ist spannend, zugleich humorvoll und poetisch. Es geht nicht nur um den Klimawandel, sondern auch um Freundschaft, Liebe und Trauer. Das überraschende Ende ist stimmig und macht Hoffnung.

    Dem Autor ist es gelungen, nicht nur die Charaktere der beiden sehr unterschiedlichen Hauptprotagonisten, sondern auch die sämtlicher Nebenfiguren äußerst authentisch und bildhaft zu zeichnen. Die Entwicklung von Tom und Monty über die Jahrzehnte ist ganz wunderbar beschrieben. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt und in ihren Bann gezogen. Die Zeitsprünge haben mir sehr gut gefallen, ebenso die interessanten Einblicke in die politische Medienarbeit und der Ausblick auf das Leben der nächsten Generation. Die Begegnung mit dem Eisbären ist sehr berührend.

    Ich habe das großartige Buch, das mich keine Minute gelangweilt hat und bereits jetzt zu meinen diesjährigen Highlights gehört, mit sehr viel Freude gelesen. Es ist ein eindringlicher Appell an uns, es geht um unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel!
    Absolute Leseempfehlung von mir für diesen faszinierenden Roman, der mich noch lange beschäftigen wird!
    Wo du mich findest Anne Barns
    Wo du mich findest (Buch)
    04.06.2023

    Geschichte über einen Neubeginn

    Der Harper Collins Verlag hat "Wo du mich findest" veröffentlicht, den neuen Roman von Anne Barns.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Übersetzerin Sophie, die in einem Büchercafé auf Rügen mit einem Fremden zusammenstößt, der über die Leine ihres Hundes Lotte gestolpert ist. Kaffee ergießt sich aus dem Becher, den Sophie in der Hand hält und hinterlässt einen Fleck auf dem Hemd des Mannes. Wenige Wochen später, Sophie ist mit ihrem Ehemann Thomas wieder nach Hamburg zurückgekehrt, träumt sie von dem Fremden. Das verwirrt sie, und von nun an ist der Fremde nicht nur in ihren nächtlichen Träumen, sondern auch in ihren Gedanken.
     
    Sophie, die innerhalb eines Jahres zwei ihrer wichtigsten Bezugspersonen verloren hat und nun auch von Thomas verlassen wird, entschließt sich, zurück nach Rügen zu fahren, um dort den Mann zu suchen, nach dem sie sich so sehnt ...
     
    Der Roman umfasst nur 186 Seiten und ist sehr schnell gelesen. Der Schreibstil ist einfach, das Buch liest sich sehr flüssig. Die Geschichte wird von Sophie in der Ich-Form erzählt und richtet sich mit dem "Du" an den Unbekannten. 
    Ich fand die Buchidee sehr interessant, war aber von der in meinen Augen eher nüchternen und oberflächlichen Umsetzung enttäuscht. Ich hätte gern mehr über die Gefühlswelt der Protagonistin erfahren, hier habe ich mehr Tiefgang erwartet. Auch die Beziehungen zum Vater, Tessa und Thomas werden nur kurz angerissen. Das Buch hat mir bis zu Sophies Rückkehr nach Rügen gut gefallen, ab da fand ich die Handlung leider wenig glaubwürdig. Möglicherweise ist es der Kürze des Buches geschuldet, dass vieles an der Oberfläche blieb und es mich trotz schönem Setting und stimmigem Ende in seiner Gesamtheit nicht überzeugen konnte.
    Und morgen ein neuer Tag Claire Alexander
    Und morgen ein neuer Tag (Buch)
    01.06.2023

    Intensiver und zutiefst berührender Roman

    Der Goldmann Verlag hat den neuen Roman "Und morgen ein neuer Tag" der britischen Autorin Claire Alexander veröffentlicht.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 39-jährige Meredith Maggs, die ihr Haus in Glasgow seit 1214 Tagen nicht mehr verlassen hat. Diese Aussage machte mich sofort betroffen, da ich ahnte, dass sich dahinter ein schweres Trauma verbergen muss.
     
    Meredith Maggs hat sich gut eingerichtet in ihrer Isolation. Sie lebt in Gesellschaft ihres Katers Fred und arbeitet als Texterin von zu Hause aus. Ihre einzige Besucherin ist ihre beste Freundin Sadie mit ihren Kindern James und Matilda . Meredith kocht und backt gern und vertreibt sich die Zeit mit Lesen und dem Legen komplizierter Puzzles. Lieferdienste sorgen dafür, dass es ihr an nichts mangelt. Einmal wöchentlich kommuniziert sie online mit ihrer Therapeutin Diane. Die Mutter und ihre Schwester Fee hat sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Eines Tages steht Tom McDermott vom Freundesverein Helfende Hände vor ihrer Tür und besucht sie von nun an regelmäßig, um ihr zuzuhören, mit ihr zu reden oder gemeinsam zu essen. Als Meredith in einem Internetforum Celeste kennenlernt und auch ihre Schwester Fee sich wieder bei ihr meldet, wird sie vor neue Herausforderungen gestellt ....
     
    Die Handlung springt von der Gegenwart mit den tagebuchartigen Aufzeichnungen über die Dauer von 10 Monaten immer wieder in Merediths Vergangenheit. Nach und nach werden die zurückliegenden Erlebnisse der jungen Frau aufgeblättert, und wir erfahren, wie es zu ihrer ungewöhnlichen Lebenssituation gekommen ist. Die Rückblicke in Merediths schwierige Kindheit sind schockierend und offenbaren das lieblose und egoistische Verhalten der alkoholkranken Mutter, die ihre Töchter vernachlässigte.
     
    Das Buch ist in ruhigem und schönem Sprachstil - stellenweise auch mit viel Humor - geschrieben und liest sich sehr flüssig. Nicht nur die sympathische Meredith, auch sämtliche Nebenfiguren sind äußerst authentisch und bildhaft skizziert. 
    Merediths hoffnungsvolle Geschichte hat mir sehr gut gefallen, sie hat mich gefesselt, schockiert und zutiefst berührt. Sie ist absolut kitschfrei, warmherzig und mit viel Empathie erzählt. Die Autorin behandelt die Themen Gewalt, Depressionen, Panikattacken und Ängste sehr sensibel und bringt dem Leser die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin nahe. Es ist auch ein Roman über die Kraft der Freundschaft, Liebe zwischen Schwestern, Vergangenheitsbewältigung, Hoffnung und Mut. 
    Ich habe Meredith gern auf ihrem Weg begleitet, mit ihr gelitten, mich über ihre Erfolge gefreut und war traurig über ihre Misserfolge.
     
    Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen Roman, der mich zutiefst berührt hat und noch lange beschäftigen wird!
    Wolfskinder Vera Buck
    Wolfskinder (Buch)
    23.05.2023

    Spannender und düsterer Thriller

    Der Rowohlt Verlag hat "Wolfskinder" veröffentlicht, das Thrillerdebüt der deutschen Autorin Vera Buck.

    Die 26-jährige Smilla ist durch die Entführung ihrer besten Freundin Juli traumatisiert. Vor 10 Jahren verschwand die damals unmittelbar neben ihr schlafende 16-Jährige Juli beim Campen spurlos. Seitdem sind immer wieder junge Mädchen rund um den Faunfelsen verschwunden. Smilla, die nach ihrem Studium als Volontärin bei einem Fernsehsender arbeitet, hat die Suche nach ihrer Freundin nie aufgegeben. Im Archiv ihres Arbeitgebers entdeckt sie ein niemals ausgestrahltes brisantes Video, das sie auf die Siedlung Jakobsleiter, die sich hoch in den Bergen befindet, aufmerksam macht. Dort lebt eine Gruppe von Menschen zurückgezogen in einer Art Sekte fernab jeglicher Zivilisation und nach ihren eigenen Regeln. Als die 16-jährige Rebekka aus der Gemeinschaft verschwindet, begibt sich ihr Freund Jesse auf die Suche nach ihr ....

    Die Geschichte ist in einfacher und klarer Sprache sehr flüssig und fesselnd erzählt. Die einzelnen Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive mehrerer Personen in der Ich-Form geschrieben. Außer Smilla lernen wir die jungen Jakobsleiter-Bewohner Jesse, Rebekka und Edith kennen sowie die Dorflehrerin Laura. Ich fand es sehr gelungen, dass die Autorin die wichtigsten Personen in der Ich-Form erzählen lässt und dem Leser dadurch Einblicke in deren Gedanken- und Gefühlswelt ermöglicht. Durch die Augen der Kinder erfahren wir, was in der Siedlung Jakobsleiter vor sich geht. 

    Ich mochte die geheimnisvolle und bedrohliche Atmosphäre und habe mich von der Autorin bis zur Auflösung auf falsche Fährten führen lassen. Die Beschreibung der Charaktere fand ich sehr bildhaft und authentisch. Die Spannung baut sich gleich zu Beginn auf und bleibt auf hohem Niveau. Es gibt einige Wendungen, Geheimnisse werden aufgedeckt, und sukzessive gelangen wir zur für mich vollkommen überraschenden Auflösung. 

    Empfehlung für diesen spannenden und düsteren Thriller!
    Die einzige Frau im Raum Die einzige Frau im Raum (Buch)
    21.05.2023

    Unterhaltsamer Roman über eine außergewöhnliche Frau

    Im Rahmen seiner Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" hat der Verlag Kiepenheuer & Witsch den Roman "Die einzige Frau im Raum" veröffentlicht. Das Buch stammt aus der Feder der amerikanischen Autorin Marie Benedict und erzählt die Geschichte der aus Österreich stammenden Schauspielerin Hedy Lamarr, die unter ihrem bürgerlichen Namen Hedwig Maria Kiesler als behütete Tochter eines Bankiers und einer ehemaligen Konzertpianistin in Wien aufgewachsen ist.

    Im Mai 1933 spielt die 18-jährige Hedy Kiesler die zukünftige Kaiserin Sisi im berühmten Theater an der Wien. Sie erhält nicht nur frenetischen Beifall, sondern auch die Aufmerksamkeit eines Mannes, der von ihrer Schönheit fasziniert ist und sie von der Premiere an mit Blumen überhäuft. Es handelt sich bei ihrem Verehrer um den 14 Jahre älteren Waffenfabrikanten Friedrich Mandl, der bald um Hedys Hand anhält. Hedys Eltern sind jüdischer Abstammung und hoffen, durch die Eheschließung ihrer Tochter mit Fritz der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen. Hedy und Fritz heiraten, und die junge Frau ordnet sich ihrem Ehemann unter. Sie tritt auf seinen Wunsch hin bereits vor der Hochzeit zum katholischen Glauben über, gibt die Schauspielerei für ihn auf und präsentiert sich fortan bei den häufigen Geschäftsessen als Gastgeberin. Als ihr eifersüchtiger und gewalttätiger Ehemann sie wie eine Gefangene behandelt, schmiedet die verzweifelte Hedy einen Plan ...

    Der Roman ist in zwei Teile mit 44 Kapiteln gegliedert. Die Ich-Erzählerin Hedy schildert im ersten Teil des Buches ihr Leben in Österreich als Schauspielerin und Ehefrau. Der zweite Teil spielt zunächst in Paris und London und danach in den USA, wo sie sich als Schauspielerin unter dem Künstlernamen Hedy Lamarr ein neues Leben aufbaut. Ich fand es beeindruckend, mit wieviel Selbstbewusstsein und Geschick Hedy dort mit dem Chef der MGM- Studios verhandelte. Getrieben von Schuldgefühlen widmet sie sich neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin der Entwicklung einer Erfindung, die den Amerikanern helfen soll, die Nazis zu besiegen.

    Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben und liest sich flüssig. Es hat mich von Beginn an gefesselt, und ich fand es sehr spannend, neben der Schauspielerin die intelligente und an technischen Dingen interessierte Erfinderin Hedy kennenzulernen. Hedy als Person war mir nicht sympathisch. Sie wirkte auf mich eher oberflächlich und ichbezogen, es fehlte ihr an emotionaler Tiefe. Sie lässt uns teilhaben an ihren Gedanken, ihre Gefühlswelt bleibt uns dagegen leider verschlossen.
    Sehr interessant und fesselnd fand ich die Schilderung der politischen Gegebenheiten der damaligen Zeit.

    Leider zieht sich die Handlung des Buches über einen Zeitraum von nur 9 Jahren - ich hätte Hedy gern noch länger begleitet, um mehr über ihre späteren Jahre zu erfahren. Mich hätte auch interessiert, wie das Wiedersehen mit ihrer Mutter verlief und wie sich das Zusammenleben der beiden Frauen gestaltete.

    Leseempfehlung für diesen unterhaltsamen Roman über eine außergewöhnliche Frau.
    Als Großmutter im Regen tanzte Trude Teige
    Als Großmutter im Regen tanzte (Buch)
    18.05.2023

    Berührende Nachkriegsgeschichte

    Der Roman "Als Großmutter im Regen tanzte" der norwegischen Autorin Trude Teige, der bereits 2015 erschienen ist und lange auf den norwegischen Bestsellerlisten stand, liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor.

    Die Ich-Erzählerin Juni ist schwanger und verlässt ihren gewalttätigen Ehemann Jahn. Sie flieht auf die kleine norwegische Insel, auf der sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat. Ihre Mutter Lilla hat das Haus der Großeltern bis zu ihrem Tod bewohnt und ihrer Tochter vererbt. Nun muss Juni sich entscheiden, ob sie Jahns Kind zur Welt bringen möchte. Neben einem Brief, den ihre Großmutter Tekla aus Deutschland geschickt hat, entdeckt sie eine Aufnahme, die sie nie zuvor gesehen hat. Sie zeigt Tekla neben einem deutschen Soldaten. Juni findet heraus, dass ihre Mutter Lilla bereits 9 Monate vor der Hochzeit der Großeltern geboren wurde. Ihre Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf Spurensuche. Dabei ist ihr Georg behilflich, ihr neuer Nachbar und Freund. Gemeinsam reisen sie nach Berlin und Demmin.

    Die Geschichte wird in 67 Kapiteln auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir begleiten im Hier und Jetzt Juni bei ihren Recherchen. Auf der zweiten Zeitebene steht Junis Großmutter Tekla im Fokus, die sich in den vierziger Jahren in den deutschen Soldaten Otto verliebt. Ihre Beziehung stößt auf Ablehnung und Verachtung. Tekla und Otto reisen nach Deutschland aus, wo Ottos Familie in Demmin ihren Wohnsitz hat. Doch dort haben russische Soldaten den Hof besetzt, und nichts ist mehr wie früher ...

    Nach und nach erfahren wir, was Tekla nach dem Zweiten Weltkrieg widerfahren ist. Als Norwegerin, die in einen Deutschen verliebt war, wurde sie als "Deutschenmädchen" verachtet und verlor nach ihrer Heirat die norwegische Staatsbürgerschaft. Die Schilderung der Massensuizide in Demmin hat mich sehr erschüttert, davon hatte ich bisher nie gelesen. Junis Suche nach der Wahrheit ist sehr spannend erzählt, sukzessive werden Teklas traumatische Erlebnisse und ihre Geheimnisse aufgedeckt.

    Das gut recherchierte und flüssig zu lesende Buch ist in einfacher und klarer Sprache geschrieben. Teklas Geschichte wird sehr authentisch und berührend geschildert, sie ist mir sehr nahe gegangen. Den Erzählstrang um Juni fand ich dagegen recht unglaubwürdig und vorhersehbar. Außerdem hätte ich gern mehr über den gemeinsamen Lebensweg der Großeltern und Lillas Leben erfahren. 
    Wovon wir leben Birgit Birnbacher
    Wovon wir leben (Buch)
    15.05.2023

    Beeindruckender Roman

    Birgit Birnbacher erzählt in ihrem neuen Roman "Wovon wir leben" die Geschichte der 37-jährigen Julia Noch. Diese hat sich nach einer Bürolehre in einem Autohaus zur Krankenschwester ausbilden lassen und ist seither in einem Krankenhaus tätig. Durch einen fatalen Irrtum verabreicht sie einer Patientin ein Medikament, auf das diese allergisch reagiert. Die Patientin überlebt, Julia jedoch verliert nicht nur ihre Arbeit, sondern muss auch noch ihre Personalwohnung räumen. Sie ist nun arbeitslos und muss sich neu orientieren, denn als Krankenschwester möchte sie nicht mehr arbeiten. Darüber hinaus wird sie von einer asthmatischen Erkrankung gequält und versucht, sich aus einer aussichtslosen Beziehung mit einem verheirateten Arzt zu befreien.
    Sie kehrt in ihren Heimatort zurück und trifft im Elternhaus nur auf ihren Vater. Die Mutter ist nach Italien gezogen und möchte sich dort ein neues Leben aufbauen. Schon bald lernt Julia den Städter Oskar Marin kennen, der sich nach einem Herzinfarkt einer Rehamaßnahme unterzieht. Sie beneidet ihn, weil er eine Art Grundeinkommen für die Dauer eines Jahres gewonnen hat und sich dadurch im Gegensatz zu ihr ganz in Ruhe nach einer neuen Tätigkeit umsehen kann. 
     
    Die Autorin schildert das Zusammenleben Julias mit ihrem verbitterten Vater, der ganz selbstverständlich davon ausgeht, nach dem Weggang seiner Frau nun durch die Tochter versorgt zu werden. Interessant ist die Beschreibung der Dorfgemeinschaft, in der viele Männer ihre Arbeit verloren haben, seit die letzte Fabrik geschlossen wurde. Nun sind sie arbeitslos, wenden sich dem Alkohol zu und verbringen ihre Zeit mit Glücksspielen in der Wirtschaft. 

    Das Buch ist in sehr schöner und ruhiger Sprache geschrieben, die Charaktere sind authentisch skizziert. Birgit Birnbacher lässt uns tief in Julias Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen und seziert mit feiner Beobachtungsgabe die Dorfgemeinschaft. Sprachlosigkeit innerhalb der Familie ist ebenso Thema in diesem Buch wie Vorurteile und Rollenklischees. Die Beziehung Julias zu ihrem behinderten Bruder schildert die Autorin sehr eindrucksvoll und mit viel Empathie.

    Das unterhaltsame Buch, das Raum lässt für eigene Gedanken, hat mir sehr gut gefallen - Leseempfehlung von mir!
    Gidget. Mein Sommer in Malibu Frederick Kohner
    Gidget. Mein Sommer in Malibu (Buch)
    13.05.2023

    Neuauflage eines Jugendromans

    Der Fischer Verlag hat "Gidget - Mein Sommer in Malibu", den Roman von Frederick Kohner, veröffentlicht. Das Buch erschien bereits 1957 in Amerika und liegt nun in neuer Übersetzung vor. Der Autor schildert darin die Erlebnisse seiner Tochter Kathy im Sommer 1956 am Strand von Malibu.

    Die Ich-Erzählerin Franzie erzählt die Geschichte des ereignisreichen Sommers im Jahr 1956. Sie ist 15 Jahre alt und immer schon gern im wilden Pazifik geschwommen. Als sie in Malibu die ersten jungen Surfer sieht, ist sie fasziniert und wünscht sich, auch surfen zu lernen. Ihr Vater ist dagegen, er ist der Meinung, dass Surfen viel zu gefährlich und nichts für Mädchen sei. Heimlich sucht Franzie Kontakt zu der Surferclique und schafft es, von der Gruppe aufgenommen zu werden. Da das hübsche Mädchen nur 1,50 m groß ist, wird es bald nur noch "Gidget" genannt, was so viel bedeutet wie "Mädchen - Zwerg". Gidget verlebt einen aufregenden Sommer, in dem sie sich nicht nur in die faszinierende Sportart verliebt ...

    Frederick Kohner hat in seinem Roman die Geschichte seiner Tochter Kathy, die zu einer Ikone der weltweiten Surfkultur wurde, geschrieben. Der Roman entstand innerhalb eines Zeitraums von nur 6 Wochen und basiert auf Gesprächen zwischen Vater und Tochter. Er trug dazu bei, dass der bis dahin nur von jungen Männern ausgeübte Sport zur Massenbewegung wurde.

    Das Buch liest sich flüssig, ist allerdings in einer recht flapsigen und gewöhnungsbedürftigen Jugendsprache, die mich zunehmend genervt hat, geschrieben. Der Jugendroman hätte mir besser gefallen, wenn er ohne diese flapsige Sprache ausgekommen und in der dritten Person geschrieben worden wäre. Leider hat mir der Autor die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Tochter nicht überzeugend nahebringen können.

    Sehr interessant fand ich das Vorwort von Kathy Kohner-Zuckerman, der realen Gidget, sowie das Nachwort von Volker Weidermann, in dem er auf 10 lesenswerten Seiten über sein Telefonat mit der inzwischen 81-jährigen Kathy sowie das Schicksal der Familie Kohner berichtet.
    Die Klinik Hubertus Borck
    Die Klinik (Buch)
    07.05.2023

    Leider nur mäßig spannend

    Der Rowohlt Verlag hat "Die Klinik" veröffentlicht, den neuen Thriller von Hubertus Borck. Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe um Hauptkommissarin Franka Erdmann und ihren jungen Kollegen Alpay Eloğlu, der seit Beendigung seines Studiums beim Landeskriminalamt Hamburg arbeitet. Vielleicht ist es hilfreich, den ersten Band zu kennen. Mir fehlte das Basiswissen, da "Die Klinik" mein erster Roman der Serie ist. Trotzdem habe ich mich sofort zurechtgefunden, zumal die Fälle in sich abgeschlossen sind.
     
    Der 39-jährige Malte Ostersetzer erleidet durch einen schweren Fahrradunfall schwerste Kopfverletzungen und wird ins Koma versetzt. Als der junge Familienvater auf der Intensivstation endlich aus der Bewusstlosigkeit erwacht ist, stirbt er vollkommen unerwartet. Seine Witwe Anna ist davon überzeugt, dass er eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Durch die Unterstützung eines befreundeten Rechtsanwalts erreicht sie, dass ihrem Verdacht nachgegangen wird. Die Rechtsmedizin findet heraus, dass Malte Ostersetzer durch Verabreichung eines starken Herzmedikaments getötet wurde. Handelt es sich hier um ein Versehen seitens des Personals oder um Mord?
    Franka Erdmanns und Alpay Eloğlus Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig, da sie klinikintern auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Bei Befragungen des Personals finden sie heraus, dass es in der Vergangenheit auffallend viele mysteriöse Todesfälle in der Klinik gegeben hat. 
     
    Parallel zu den Ermittlungen durch Franka Erdmann und Alpay Eloğlu begleiten wir von der ersten Seite an den Mörder und blicken in seine Gefühls- und Gedankenwelt sowie seine Beweggründe für die Morde.
    Die beiden Ermittler sind sympathisch und authentisch dargestellt, mehr und mehr raufen sich die Hauptkommissarin und ihr junger Assistent, der von ihr noch viel lernen kann, zusammen. Wir erleben das ungleiche Ermittler-Duo auch in privaten Situationen, z.B. wenn die kettenrauchende Franka gegen ihre Energydrink-Sucht ankämpft und Alpay sich um seinen kranken Vater sorgt.
     
    Die Geschichte, die für mich mehr ein Krimi als ein Thriller ist, ist in einfacher Sprache sehr flüssig erzählt. Durch die frühe Enttarnung des Mörders fehlte es mir an Spannung, und nach der unerwarteten Wendung hatte ich sofort die richtige Vermutung. Ich mag Thriller, bei denen ich bis zur Auflösung im Dunkeln tappe - bei "Die Klinik" war das leider nicht der Fall. Wenig glaubwürdig fand ich den Vorfall mit dem Blumenkohl. Eine solche Treffsicherheit mit derart dramatischen Folgen halte ich für unmöglich.
    Sehr interessant fand ich die Ausführungen zu den Themen Pflegenotstand in Deutschland und Pflegealltag, den das Klinikpersonal zu bewältigen hat.
    Adas Fest Katrin Burseg
    Adas Fest (Buch)
    06.05.2023

    Bewegende Familiengeschichte

    Der Diana Verlag hat "Adas Fest", den neuen Roman der Autorin Katrin Burseg, veröffentlicht.
     
    Im Mittelpunkt der warmherzigen Geschichte steht die 74-jährige Ada, die in ihrem Strandhaus "Les Vagues" in Laplage-sur-mer ankommt. Sie liebt das Haus, in dem sie mit ihrem Ehemann Leo Kwant glücklich war. Leo, der vor 2 1/2 Jahren gestorben ist. war einst ein berühmter Maler, dessen Werke noch heute gefragt sind. Es wird Adas letzter Aufenthalt im Strandhaus sein, und sie plant ein großes Fest. Nach diesem Fest wird sie ihren drei Töchtern sagen, dass sie das Haus nach 50 Jahren aufgeben wird. Durch den steigenden Meeresspiegel und Stürme ist der Abstand zum Meer immer kleiner geworden, so dass die Gefahr besteht, dass das Haus in absehbarer Zeit überspült wird. Nach und nach treffen Adas Töchter Esther, Imme und Kiki ein, sie sind belastet durch eigene Probleme und Sorgen.
     
    In zahlreichen Rückblicken erfahren wir vieles über Adas Vergangenheit, über ihre schwierige Ehe mit Leo, ihre Töchter, ihren langjährigen Freund Vincent und dessen Frau Mathilde. Nach und nach werden Adas Geheimnisse und Lebenslügen aufgedeckt, und wir erleben neben ihren Höhen und Tiefen auch ihre Tragödien und ihr Leid. Auch die Lebenswege der Töchter und das Verhältnis der Schwestern untereinander werden sehr anschaulich geschildert.
    Die in schönem und ruhigem Sprachstil erzählte Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt. Katrin Burseg hat die sehr unterschiedlichen Charaktere der Haupt- und Nebenfiguren authentisch und bildhaft gezeichnet. Ihre Beschreibung der lukullischen Köstlichkeiten ließ mir mehr als einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sehr gut gefallen haben mir auch die Ausführungen zum wichtigen Thema Klimawandel.

    Die Lektüre von "Adas Fest"  hat mir sehr viel Lesefreude bereitet - Leseempfehlung für diesen berührenden Familienroman!
    30 Tage Dunkelheit Jenny Lund Madsen
    30 Tage Dunkelheit (Buch)
    03.05.2023

    Spannender und humorvoller Krimi

    Der Tropen Verlag hat den Kriminalroman "30 Tage Dunkelheit" veröffentlicht. Für ihren Debütroman, der bereits 2020 in der dänischen Originalfassung erschienen ist, wurde Jenny Lund Madsen mit dem Harald Mogensen Prize für den besten dänischen Kriminalroman ausgezeichnet.
     
    Hannah Krause-Bendix lebt in Kopenhagen und ist eine anerkannte Schriftstellerin. Sie hat bereits vier Romane geschrieben und eine treue Fangemeinde, allerdings ist der kommerzielle Erfolg bisher ausgeblieben. Mit einem neuen Roman will es nicht so recht klappen, sie leidet unter einer Schreibblockade und trinkt zu viel Alkohol.
    Bastian, seit 14 Jahren ihr treuer Lektor, überredet sie zur Teilnahme an einer Buchmesse. Dort kommt es vor Publikum zu einer Auseinandersetzung mit ihrem äußerst erfolgreichen Schriftstellerkollegen und Erzfeind Jørn Jensen. Hannah schleudert ihm entgegen, dass "jeder Idiot in einem Monat einen Krimi schreiben kann". Wenige Stunden nach dieser Kampfansage sitzt sie im Flugzeug nach Reykjavik. Hannah wird in den nächsten 30 Tagen bei einer Bekannten Bastians, der Seniorin Ella, in der abgelegenen Kleinstadt Húsafjördur wohnen, um dort in Ruhe einen Krimi zu schreiben.
     
    Wenige Tage nach Hannahs Ankunft wird Ellas Neffe Thor ertrunken aufgefunden. Der 17-Jährige ist der Sohn eines Fischers, konnte nicht schwimmen und näherte sich nie dem Wasser. Hannah, die mit dem Schreiben ihres Krimis nicht so recht weiterkommt, ist davon überzeugt, dass es sich bei dem Tod des Jungen um einen Mord handelt, und beginnt zu ermitteln .....
     
    Der Roman ist in ruhigem und humorvollem Stil geschrieben und liest sich sehr flüssig. Die Spannung steigert sich langsam, aber stetig. Die Geschichte ist gut durchdacht und hat mich gefesselt. Neben Hannahs Charakter sind auch die Nebenfiguren sehr bildhaft beschrieben. Hannah ist arrogant, nicht gerade sympathisch, aber auch direkt und ehrlich, und sie schafft es immer wieder, in verschiedene Fettnäpfchen zu treten. Ihre Ermittlungen gestalten sich schwierig, da sie die isländische Sprache nicht beherrscht und bei ihrer Spurensuche immer wieder auf Ablehnung und Misstrauen stößt. Sie überschreitet Grenzen, legt sich mit dem örtlichen Polizisten Viktor an und bringt sich selbst in Gefahr. Es gab viele verdächtige Personen, gut gehütete Geheimnisse, und ich tappte bis zur Aufklärung vollkommen im Dunkeln. Allerdings fand ich das Ende dann doch etwas zu spektakulär und nicht glaubhaft.
     
    Die Beschreibung der rauen und unberührten Natur Islands ist der Autorin sehr gut gelungen.
    Die unglaubliche Grace Adams Fran Littlewood
    Die unglaubliche Grace Adams (Buch)
    29.04.2023

    Großartiger Familienroman mit Tiefgang

    Der Ullstein Verlag hat "Die unglaubliche Grace Adams", den Debütroman der englischen Autorin Fran Littlewood, veröffentlicht.
    Wie die Autorin in ihrem Nachwort verrät, hat sie sich von "Falling Down", dem bekannten Film mit Michael Douglas in der Hauptrolle, inspirieren lassen. Douglas spielt darin einen Mann, der seinen Job und seine Familie verliert und unterwegs ist zu seiner Tochter, um ihr ein Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Mitten im Stau verlässt er sein Auto und geht in die Stadt, wo er immer zorniger wird und schließlich randaliert.

    Genau wie im Film spielt "Die unglaubliche Grace Adams" an einem einzigen Tag in London. Grace ist 45 Jahre alt, Übersetzerin und unterrichtet Französisch an einer Grundschule. Ben, ihr Ehemann, hat sie vor einigen Monaten verlassen, die gemeinsame Tochter Lotte lebt nach einem heftigen Streit mit Grace seit kurzem bei ihrem Vater. Sie feiert ihren 16. Geburtstag, und Grace möchte sie besuchen, obwohl sie hierzu ausdrücklich nicht eingeladen ist. Es ist der heißeste Tag des Jahres, und die Wechseljahre machen Grace zu schaffen. Sie steht mit ihrem Auto im Stau, lässt kurzentschlossen das überhitzte Fahrzeug stehen und begibt sich zu Fuß in die Stadt. Ihr Plan ist es, in der Bäckerei am anderen Ende der Stadt eine Geburtstagstorte für Lotte abzuholen, um sie ihr dann in der Hoffnung auf Versöhnung zu überreichen. 

    Während die Hauptgeschichte an einem einzigen Tag spielt, bilden zwei weitere Zeitebenen den Hintergrund für die aktuellen Ereignisse. Wir begleiten Grace sowohl am Geburtstag ihrer Tochter als auch über einen Zeitraum von vor einigen Monaten.
    Die dritte Zeitebene beginnt mit dem Jahr 2002. Grace ist 28 Jahre alt und gewinnt mit ihren hervorragenden Sprachkenntnissen den Wettbewerb "Polyglott des Jahres". Sie lernt hierbei Ben kennen, der Zweiter wird und mit dem sie sich den Hauptgewinn teilt.  Nach und nach werden neben der großen Tragödie ihres Lebens die Höhen und Tiefen der vergangenen 20 Jahre enthüllt. 

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und mich von der ersten Seite an gefesselt. Es ist in beeindruckendem Sprachstil geschrieben und liest sich flüssig. Die Autorin beschreibt die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung und Grace' Kampf um die Liebe ihrer Tochter sehr sensibel. Die Charaktere skizziert sie dabei äußerst authentisch. Ich mochte die chaotische und unberechenbare Grace, der es so oft an Diplomatie fehlt und die hilflos dabei zusehen muss, wie sich ihre Tochter immer mehr von ihr abwendet.

    Leseempfehlung von mir für diesen großartigen Familienroman mit Tiefgang! 
    Das Café ohne Namen Robert Seethaler
    Das Café ohne Namen (Buch)
    25.04.2023

    Großartige Erzählkunst

    Der Claassen Verlag hat "Das Café ohne Namen", den neuen Roman von Robert Seethaler, veröffentlicht. Ich habe bereits mehrere Bücher des Autors gelesen und mich sehr auf sein neues Buch gefreut - und ich wurde nicht enttäuscht!

    Wien 1966: Der Krieg ist seit 21 Jahren vorbei, die Stadt ist erwacht, überall herrscht Aufbruchstimmung.
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht der 31-jährige Robert Simon. Er hat kein leichtes Leben, sehr früh hat er seine Eltern verloren und seine Jugend in einem Heim für Kriegswaisen verbracht. Seit Jahren lebt er als Untermieter in einem Zimmer bei einer Kriegerwitwe. Acht Jahre harter Arbeit auf dem Markt liegen hinter ihm, als er beschließt, sich seinen Lebenstraum zu erfüllen. Robert pachtet ein heruntergekommenes Café am Karmelitermarkt, renoviert es und eröffnet es neu als "Café ohne Namen". Sein Café ist kein klassisches Café, sondern eher eine Gaststätte, in der er seinen Gästen Schmalzbrote, frische Gurken sowie Bier und Wein serviert. Er hat auf Anhieb Erfolg und stellt nach kurzer Zeit eine Hilfskraft ein. Die Hilfsnäherin Mila hat gerade ihre Stelle verloren und unterstützt ihn nun tatkräftig.

    Robert Seethaler ist ein begnadeter Geschichtenerzähler. In seinem gewohnt ruhigen und kraftvollen Sprachstil schildert er in 39 Kapiteln die Schicksale und Tragödien der einfachen Leute, die sich regelmäßig in Roberts Café begegnen. Sie kommen, um sich zu unterhalten, Karten zu spielen und um ihre Probleme zu vergessen. Manche halten Ausschau nach der Liebe. Wir erfahren von ihren Sorgen, Nöten und Sehnsüchten, lernen den Ringer René kennen, den Fleischermeister Johannes Berg von gegenüber, die Witwe Martha Pohl, den Vermieter Kostja Vavrovsky, den Hilfsarbeiter Arnie Stjanko und begegnen Jascha mit der Taube. 

    Liebevoll und mit viel Empathie beschreibt der Autor Roberts Lebensweg und die Wege seiner Gäste. Es geht um ihre Höhen und Tiefen, um Liebe und Schuld, Leid und Tod. Die Charaktere sind ganz wunderbar und authentisch skizziert. Ich habe das großartige Buch mit sehr viel Freude gelesen, es hat mich fasziniert und zutiefst berührt.

    Leseempfehlung für diesen ruhigen und melancholischen Roman!
    Wenn Worte töten Anthony Horowitz
    Wenn Worte töten (Buch)
    19.04.2023

    Unterhaltsamer ruhiger Krimi in britischer Tradition

    Der Insel Verlag hat "Wenn Worte töten" von Anthony Horowitz veröffentlicht. Bei dem klassischen Kriminalroman handelt es sich um den dritten Band einer Reihe um den ehemaligen Polizisten Daniel Hawthorne, der jetzt bei komplizierteren Ermittlungen für die Polizei arbeitet, und seinen "Assistenten", den Schriftsteller Anthony Horowitz.
    Für mich war es der erste Krimi dieser Reihe. Vielleicht ist es hilfreich, die ersten beiden Bände zu kennen. Mir fehlte das Basiswissen, dennoch habe ich mich sehr schnell zurechtgefunden.
     
    Der Ich-Erzähler Anthony Horowitz ist wenig begeistert, als sein Verlag ihn und Daniel Hawthorne zwecks Vorstellung ihres neuen Buches auf die kleine Kanalinsel Alderney zu einem Literaturfestival schickt. Der normalerweise eher zurückhaltende Daniel tritt die Reise bereitwillig an, während der eifersüchtige Anthony befürchtet, dass Daniel sich als Held seiner Romane zu sehr in den Vordergrund spielen könnte.
    Auf der Insel lernen die beiden die fünf anderen Teilnehmer des Festivals kennen: den Fernsehkoch Marc Bellamy, der mit seiner Assistentin Kathryn angereist ist, die durch Diabetes erblindete Hellseherin Elizabeth Lovell und ihren Ehemann Sid, den Historiker George Elkin, die Kinderbuchautorin Anne Cleary sowie die französische Lyrikerin Maissa Lamar.
     
    Am Morgen nach einer Party, zu der der wohlhabende Charles le Mesurier, der Sponsor des Festivals, eingeladen hatte, wird dieser tot aufgefunden. Daniel und Anthony werden gebeten, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Sehr schnell finden sie heraus, dass mehrere Bewohner wegen einer geplanten Stromleitung zwischen Frankreich und Großbritannien, die durch Alderney geführt werden soll, hoffnungslos zerstritten sind. Schon bald geschieht ein weiterer Mord ...
     
    Mit großer Begeisterung habe ich bereits zwei Bücher des Autors aus der Susan Ryeland-Reihe gelesen. Ich schätze seinen intelligenten und humorvollen Stil und habe "Wenn Worte töten" mit sehr viel Freude gelesen. Die Geschichte ist ruhig erzählt, die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Daniel und Anthony erinnern mich an den Krimihelden Sherlock Holmes und dessen Gehilfen Watson. Auch hier tappt der Gehilfe noch im Dunkeln, während sein Partner ihm bei der Aufklärung immer mindestens einen Schritt voraus ist. Ich fand den gut durchdachten Krimi bis zur für mich überraschenden Auflösung sehr spannend. Es gab viele Verdächtige und Wendungen, es wurden Geheimnisse und Verbindungen aufgedeckt, und mehr als einmal wurde ich in die Irre geführt.

    Der Autor skizziert die Hauptcharaktere sehr bildhaft: hier den wortkargen und sehr speziellen Daniel und dort den sympathischen, zeitweise etwas unbeholfenen Anthony. Auch die Charakterisierung der Nebenfiguren ist äußerst gelungen. Ich mochte das ungleiche Ermittlergespann, dessen Verhältnis zueinander nicht ohne Konflikte ist, und habe aufgrund einer Andeutung am Ende des Buches die Hoffnung, dass die Serie fortgesetzt wird.
     
    Leseempfehlung für alle, die ruhige und intelligent geschriebene Krimis ohne blutiges Gemetzel lieben. 
    Nach einem Traum Gina Schad
    Nach einem Traum (Buch)
    16.04.2023

    Großartiger Debütroman

    Der Goya Verlag hat "Nach einem Traum", den Debütroman von Gina Schad, veröffentlicht.

    Im Mittelpunkt der Geschichte, die in Berlin spielt, steht die junge Musikstudentin Marie. In einem Café lernt sie den Endvierziger Simon kennen. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch, und es kommt bald zu einem Wiedersehen. Simon macht Marie von Anfang an klar, dass er verheiratet ist, zwei Kinder hat und sich niemals von seiner Frau trennen wird. Sie beginnen, sich durch Chatnachrichten auszutauschen. Auf diesem Weg kommunizieren sie intensiv und kommen sich dabei näher. Vor allem Marie sehnt weitere Treffen herbei und wünscht sich körperliche Nähe, die Simon ihr nicht geben möchte. Immer mehr steigert sie sich in die Beziehung hinein, die keine ist und vernachlässigt darüber ihre Freundschaft mit Josie und ihr Cellospiel. Sie sehnt sich nach Simons Textnachrichten und folgt nicht nur ihm in den sozialen Medien, sondern sucht auch Informationen über seine Frau und seine Kinder. Obwohl Simon den Kontakt zu Marie abbricht, begegnen sie sich gelegentlich, zufällig, wie es scheint ....

    Der in sehr ansprechendem und schönem Sprachstil erzählte Roman, der aus Maries Sicht geschrieben ist, hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen, nicht nur Marie und Simon, sondern auch die Nebenfiguren Josie und Philipp sehr authentisch darzustellen. Die Idee, die Handlung mit Chatverläufen abzuwechseln, fand ich großartig. Oft bringt Marie am Ende eines Chatverlaufs weitere Gedanken zum Ausdruck. Der Roman zeigt sehr deutlich, dass es möglich ist, auch im Internet intensive Gefühle zu entwickeln, er zeigt aber auch, wie leicht sich daraus ein ungesundes Suchtverhalten entwickeln und wie schwer ein Rückzug sein kann.

    Das Buch hat mich vom Anfang bis zum Ende, das Raum für eigene Gedanken lässt, sehr gefesselt. Ich habe Marie häufig nicht verstanden, mit ihr gefühlt und mit ihr gelitten, und ich fand es erschreckend, wie sehr sie sich veränderte und sich ihre Prioritäten verschoben.

    Leseempfehlung von mir für dieses großartige Debüt mit aktueller und wichtiger Thematik!
    Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver Annette Brahms
    Der Wunschling - Wünsche schmecken nach Brausepulver (Buch)
    16.04.2023

    Liebevoll gestaltetes Kinderbuch

    Annette Brahms erzählt in ihrem neuen Kinderbuch auf 80 Seiten die Geschichte des kleinen Theo, der mit seinen Eltern und seiner Schwester Anne umgezogen ist und vor seinem ersten Tag an der neuen Schule vor Aufregung nicht einschlafen kann. Auf einmal hört er Geräusche - und ein kleines pelziges Wesen mit grünen Haaren, einer Maulwurfsnase und langen Fledermausohren sitzt auf seiner Bettdecke und erklärt ihm, dass es ein Wunschling ist. Wunschlinge erschnüffeln die Wünsche von Kindern und erfüllen sie dann heimlich. Nun hat Theo einen neuen Freund, der ihn sogar zur Schule begleitet und seine Wünsche erfüllt. Dabei kommt es auch immer mal zu lustigen Pannen. 
     
    Die spannende Geschichte, in der es nicht nur um Wünsche, sondern auch um Freundschaft geht, richtet sich an Kinder ab etwa 7 Jahren. Sie ist altersgerecht erzählt und kann dank der großen Schrift selbständig gelesen werden, eignet sich aber auch sehr gut zum Vorlesen für jüngere Kinder. Die schönen und bunten Illustrationen von Heidi Förster ergänzen die Texte. Auf den letzten Buchseiten befinden sich einige Rätsel, die es zu lösen gibt.

    Jungen und Mädchen werden den niedlichen Wunschling lieben - und dürfen sich bereits jetzt auf eine Fortsetzung der Geschichte freuen!
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