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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 648
    311 Rezensionen
    Violinsonaten Nr.1-10 Violinsonaten Nr.1-10 (CD)
    18.10.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beethoven französisch

    Beethovens Violinsonaten sind bestens geeignet, um für die Kammermusik zu werben: Das Wechselspiel zweier Instrumente im fluffig leichten Stil der Wiener Klassik, meist fröhliche Melodien, verspielt, mit vielen Details, die es zu entdecken gibt. Die Sonaten sind aus dem Konzertsaal nicht weg zu denken. Mitunter inflationär, wenn z.B. fünf Sonaten an einem Abend gespielt werden. Kaum ein Virtuose oder Konzertmeister, der die Dinger nicht im Repertoire hat.
    Die beiden Franzosen Bralay und Capucon sind von der Bühne bestens bekannt. Sie kennen sich lange und verstehen einander blind. Die Einsätze, Tempowechsel und Dynamik funktionieren perfekt. Unter den vielen Aufnahmen der Beethoven-Sonaten auf dem Plattenmarkt, gehören die hier vorliegenden zweifellos zu den sehr guten. Die beiden Künstler spielen die Werke so, wie sie sie vermutlich auch auf der Bühne präsentieren: Mit viel Spielfreude und leichtem Zugang für das Publikum.
    Die Verpackung und das Booklet sind ebenfalls toll gemacht. Schöne Fotos und ein dreisprachiges Booklet mit allgemein verständlichem Text. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!
    Sämtliche Ouvertüren Sämtliche Ouvertüren (CD)
    01.09.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schöner Querschnitt

    Carl Maria von Weber war Komponist einer Übergangszeit. Wie bei seinen Zeitgenossen Beethoven und Schubert ist dies beim Vergleich der Früh- und Spätwerke deutlich hörbar. Gilt Schuberts "Gretchen am Spinnrade" als Startschuss für die Romantik beim Liedgesang, so ist dies Webers Freischütz für die Oper. Die vorliegende CD mit seinen Opern- und Schauspielouvertüren ist Zeugnis dieser Entwicklung. Eine sehr interessante Zusammenstellung. Dabei sind die einzelnen Stücke für sich betrachtet schon tolle Musik. Aus den Ouvertüren kann man nicht auf das gesamte Werk des Komponisten schließen. Dafür hat er in seinem kurzen Leben zu viel andere Werke geschrieben. Eine Entdeckung lohnt sich.
    Das WDR SO und Howard Griffiths sind immer gern gehörte Künstler, insbesondere bei Plattenaufnahmen. Sie spielen die Stücke im Stil der Entstehungszeit. Freischütz, Oberon und Euryanthe sind auch auf den Bühnen zu hören. Letztere meist nur konzertant.
    "God save the King", hier am Ende der Jubelouvertüre, hat zur damaligen Zeit wohl fast jeder Komponist irgendwie in einem seiner Stücke verwurstelt, wenn er auf der Insel aufgetreten ist. Ein lustiger Abschluss der Platte.
    Klavierkonzert Nr.2 Klavierkonzert Nr.2 (CD)
    01.09.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schwedische Botschafter

    In ihrem Heimatland sind und waren die auf dieser CD vereinten Künstler und der Komponist des Klavierkonzerts Berühmtheiten und feste Größen im Konzertbetrieb. In Deutschland bemüht sich Herbert Blomstedt in seinen Konzerten um das Vermächtnis des sinfonischen Werks Wilhelm Stenhammars.
    Das 2. Klavierkonzert ist sehr gegensätzlich in den Stimmungen, die es beim Hörer erzeugt. Lyrische Passagen des Solo-Klaviers werden durch bedrohlich wirkende Orchestereinwürfe unterbrochen, Solo-Klavier und Orchester agieren über weite Teile im Wechsel - für die Künstler eine große Aufgabe. Das Werk ist wie eine Rhapsodie geschrieben und besteht aus einem Stück.
    Ganz anders dagegen die h-Moll-Sonate Franz Liszts. Eine runde Komposition, die so aufhört, wie sie begonnen hat, nur umgekehrt. Romantische, wechselhafte Musik, sehr gefühl- und anspruchsvoll. Gern auf der Bühne gespielt.
    Anders Kilström spielt sehr kräftig und virtuos. Die beiden Stücke liegen ihm. Das Gävleborg SO gehört in Skandinavien zur ersten Garnitur. Zurzeit erlebt es gerade wieder eine stärkere Beachtung. Im vorliegenden Konzert agiert es ohne Tadel.
    Ein Stenhammar-Konzert als Entdeckung und eine bekannte Liszt-Sonate auf einer Platte und in guter Qualität lohnen den Kauf.
    Klavierkonzerte Nr.2 & 4 Klavierkonzerte Nr.2 & 4 (CD)
    01.09.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Zwei Wunderkinder

    Der Komponist wurde in seiner Jugend bezüglich seiner musikalischen Gabe mit Mozart verglichen. Glücklicherweise lebte er mehr als doppelt so lange wie der Salzburger und konnte ein nahezu ebenso umfangreiches Werk hinterlassen. Soviel zu unsinnigen Vergleichen. Die Klavierkonzerte sind mit den vielen Ideen und wechselnden Stimmungen für den Hörer ein Genuss und für den Solisten eine Herausforderung.
    Für Idil Biret musste in der Türkei extra eine Gesetzesnovelle erlassen werden, damit das Wunderkind im Ausland studieren durfte. Sie entwickelte eine sehr präzise und dynamische Spielweise, ohne überzogene Romantik. Das ist den vorliegenden Aufnahmen aus ihrer aktivsten Zeit zweifellos anzuhören und von Vorteil.
    In diesem Jahr hat Camille Saint-Saens seinen 100. Todestag. Hierzulande wurde dies kaum registriert. In den Konzertsälen kommen nur Der Karneval der Tiere, die Orgelsinfonie und das 5. Klavierkonzert vor. Denjenigen, die mehr von ihm hören wollen, bleiben die Konserven. Diese CD ist gut und zu empfehlen.
    Schwanengesang D.957 Schwanengesang D.957 (CD)
    31.08.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Schuberts frühes Ende

    Die Familien Tetzlaff/Donderer und Helmchen/Hecker haben zusammen mit dem lyrischen Tenor Prégardien und Frau Roberts an der Bratsche ein schön konzipiertes Schubert-Album mit dessen letzten Kompositionen, ergänzt mit zwei passenden Stückchen der Geschwister Mendelssohn, aufgenommen. Ein, so finden ich, gelungenes Konzept. Die gackernden Schwäne auf dem Cover zeigen, dass man es mit der Todesmelancholie des viel zitierten Schwanengesangs nicht gar zu ernst nimmt.
    Die Gesangsnummern sind in dieser Interpretation sehr speziell und für Kenner der Aufnahmen Dietrich Fischer-Dieskaus und Fritz Wunderlichs etwas gewöhnungsbedürftig. Julian Prégardien (der mit der wunderbaren Dichterliebe von 2019) singt die Lieder sehr wuchtig und pathetisch, mit wenig Vibrato und hervorragendem Textverständnis. Einige Nummern geraten recht lang, vor allem die Schlusstöne, und man wird selbst von der Todessehnsucht übermannt. Die kräftige Begleitung im Stakkato mit viel Rubato und Kunstpausen tut ihr Übriges. Besonders "In der Ferne", "Kriegers Ahnung" und die Heine-Texte neigen zum Fatalismus. Entgegen dem obigen Ankündigungstext ist die Vertonung der "Taubenpost" von Johann Gabriel Seidl nicht mit drauf.
    Das C-Dur-Quintett ist ein Meilenstein der Kammermusik. Die hier vorliegenden Aufnahme mit dem Primarius Christian Tetzlaff ist es auch. Man kann das Stück gelegentlich auf der Bühne erleben. Es ist immer ein Fest für Publikum und Musiker. Die fünf Herrschaften schaffen es hier, einen dramaturgischen Bogen über die einzelnen Sätze und das Stück als Ganzes zu spannen. Dabei bleibt alles im Fluss. Selbst bei den Brüchen im Adagio und im Scherzo. Für mich referenz-verdächtig.
    Der dreisprachige Booklet-Text kommt ohne musiktheoretischen Exkurs aus. Dafür erfahren wir, wo in Musik und Literatur der Mythos vom Schwanengesang überall vorkommt. Und, dass Herr Schubert wohl beim Komponieren der letzten Werke eine Todesahnung hatte. Nun ja.
    Für dieses Schubert-Paket gebe ich eine unbedingte Kaufempfehlung. Liedgesang mit Kammermusik der Frühromantik, vorgetragen von den Spitzenleuten der Szene; das ist schon was!
    Klaviertrio op.1 Klaviertrio op.1 (CD)
    29.08.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Junges Genie

    Andreas Röhn und Kai Moser vom SO des BR und die schwedische Pianistin Kerstin Hindart, eine Spezialistin für Kammermusik und Korrepetition, haben das Publikum 15 Jahre lang mit hervorragenden Konzerten und Aufnahmen der Klaviertrio-Literatur begeistert. Die vorliegende Platte von 1990 ist dafür ein exzellentes Dokument. Sie spielen technisch perfekt und stilsicher die vor allem interpretatorisch nicht einfachen Stücke des musikalisch frühreifen Korngold.
    Der Komponist gilt als eines der letzten absoluten Wunderkinder der Musikgeschichte. Seine Stücke klingen ein wenig nach Richard Strauss, ohne ihn zu kopieren. Er soll wohl sehr wissbegierig gewesen sein und in Sachen Kompositionslehre bereits als Teenie ausgelernt gehabt haben. Nun, das Trio und die Sonaten beweisen es.
    Das Booklet hat einen informativen und gut verständlichen Text. Auch, wenn ich nicht alle Ansichten des Verfassers teile. Doch das tue ich ohnehin selten.
    Ich kann die CD nur wärmstens empfehlen. Lange wird sie nicht mehr auf dem Markt sein.
    Symphonie Nr. 2 g-moll op. 23 (Exklusive Wiederauflage für jpc) Symphonie Nr. 2 g-moll op. 23 (Exklusive Wiederauflage für jpc) (CD)
    21.08.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Romantiker aus dem Baskenland

    Andrés Isasi widmete sich der Musik wohl mehr aus Leidenschaft denn zum Broterwerb. Letzteren hatte er aufgrund seiner begüterten Herkunft nicht nötig. Die Leidenschaft galt der deutschen Romantik. Was zur Folge hatte, dass er im eigenen Lande als Komponist kaum wahrgenommen wurde. Und in Deutschland gab es begnadetere Zeitgenossen als ihn. Trotzdem gefallen mir die beiden vorliegenden Orchesterwerke sehr gut. Isasi schreibt leicht, mit schönen Melodien und ausgesprochen schelmischer Orchestrierung. Plötzliche Paukenschläge, kleine Solis in den Streichern, Flötengezwitscher, ein "Muss i denn ..."-Zitat im Finale der Sinfonie usw.. Der Meister nahm sich wohl selbst nicht so ernst.
    Maestro Mena ist hierzulande kein Unbekannter. Er hebt die kleinen Feinheiten der Komposition hervor, was seine Konzerte für das Publikum interessant macht. Auch bei den Isasi-Werken tut er dies. Die Platte hat Seltenheitswert. Es ist absolut kein deutsches Konzertrepertoire, aber schön anzuhören! Das Booklet in Spanisch (oder Katalan?) und Englisch fordert dem Leser einige Sprachkenntnisse ab, insbesondere die üblichen musiktheoretischen Erklärungsversuche.
    Eine Empfehlung für alle Freunde der leichten Spätromantik.
    Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    20.08.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Neue Klassik aus Frankreich

    Karl-Heinz Steffens ist ein Mann für selten Gespieltes und für die Neue Klassik des zwanzigsten Jahrhunderts bis zur Gegenwart. In der kleinen Reihe Modern Times frönt er dieser Leidenschaft zusammen mit der Deutschen Staatsphilharmonie aus Ludwigshafen, die in den Aufnahmen eine beachtliche Qualität zeigt.
    Dutilleux ist fast ein Gegenwartskomponist. Erst 2013 im stolzen Alter von 97 Jahren gestorben. Komponieren hält jung - oder macht alt. Seine Stücke unterliegen stilistisch keinem der zeitgemäßen Dogmen. Er nutzt die vollen Klangmöglichkeiten des Orchesters, um Emotionen an den Hörer zu bringen. Deshalb ist er nach der Wiederentdeckung seiner Werke anläßlich der Konzerte zu deinem 100. Geburtstag auch heute in den Konzertprogrammen der großen philharmonischen Orchester zu finden. Seine Métaboles gelten als Meilenstein der Musikgeschichte.
    Handwerklich ist die CD gut gemacht. Die beiden Sonette werden von Paul Armin Edelmann mit sicherem und kräftigen Bariton gegeben. Das Booklet ist informativ und kommt ohne Geschwurbel aus.
    Eine Empfehlung für Freunde der Musik des letzten Jahrhunderts.
    Symphonien Nr.1-3 Symphonien Nr.1-3 (CD)
    14.08.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Licht und Schatten

    Wie die meisten romantischen Komponisten war Richard Wetz ein etwas merkwürdiger Charakter. Auf der einen Seite von sich selbst maßlos überzeugt - Studienabbrecher, Autodidakt -, auf der anderen Seite fehlte ihm wohl der Mut, eine Lehrauftrag an der preußischen Akademie anzunehmen. Bequemlichkeit allein wird's nicht gewesen sein.
    Seine Sinfonien sind reine Brucknersche Pausensinfonik. Wetz ist m.E. einfalls- und abwechslungsreicher, insbesondere in den Arrangements des Orchesters. Er baut aufsteigende Spannungen, die vor der Auflösung in eine Generalpause münden. Dann geht es in neuer Klangfarbe weiter. Sehr hörenswert. Diese Attribut kann man auch seinem Violinkonzert und seiner, hier nicht mit enthaltenen Kammermusik bescheinigen. Dagegen ist die Vokalmusik, gelinde gesagt, eine Herausforderung für Hörer und Musiker. Alles kann man sich wohl nicht im Selbststudium aneignen. Satztechnik und Affektion Pustekuchen.
    Es ist bewundernswert, wenn Künstler Stücke nur für die Platte einüben. Im Konzertleben findet Wetz nicht statt. Damit sind es sicher einmalige Aufnahmen. Mir gefallen die Orchesterwerke sehr gut. Sie lassen Spielraum für andere Interpretationen. Vielleicht findet sich ja jemand. Die Aufnahmequalität ist gut. Für die Verständlichkeit des Booklets ist eine Promotion in Musiktheorie empfehlenswert.
    Ein Kommentar
    Anonym
    08.01.2025

    Korrekturen

    In der Rezension werden über Ausbildung und Kompetenz des Komponisten Behauptungen aufgestellt, die einer Überprüfung nicht standhalten.

    1. Wetz war kein "Studienabbrecher". Er hat das Leipziger Konservatorium nach wenigen Monaten verlassen, dann aber bei Richard Hofmann und Alfred Apel (über den er Enkelschüler Friedrich Kiels ist) Privatunterricht genommen. Anschließend beendete er seine Studien bei Ludwig Thuille in München. Seine tonsetzerische Lehrzeit dauerte insgesamt etwa drei Jahre.

    2. "[Es] fehlte ihm wohl der Mut, einen Lehrauftrag an der preußischen Akademie anzunehmen." Das ist eine aus der Luft gegriffene Behauptung. Wetz war von 1911 bis zu seinem Tode ununterbrochen Musiklehrer, davon fünf Jahre lang an zwei Konservatorien parallel (Erfurt und Weimar 1916-1921). Er hat gerade in den späteren Weimarer Jahren regelmäßig mehr Zeit in seine Lehrtätigkeit investiert als er seinen Verpflichtungen gemäß hätte tun müssen. "Bequem" hat er sich sein Lehrerdasein jedenfalls nicht gemacht.

    3. "Dagegen ist die Vokalmusik, gelinde gesagt, eine Herausforderung für Hörer und Musiker. Alles kann man sich wohl nicht im Selbststudium aneignen. Satztechnik und Affektion Pustekuchen." - Das ist schlichtweg eine Frechheit! Thuille hat Wetz zahlreiche Fugen schreiben lassen und streng auf korrekten Tonsatz geachtet. Man darf also davon ausgehen, dass Wetz hinsichtlich der Satztechnik immer genau wusste, was er tat. Außerdem hat Wetz zahlreiche Chorkonzerte dirigiert, mehrere Chorvereine geleitet und war als Dirigent im letzten Jahrzehnt seines Lebens vorrangig Chorleiter. Er wusste aus eigener Praxis, was er Chören zumuten konnte. Einige seiner A-cappella-Stücke gehören zum Schwierigsten, was die Chorliteratur zu bieten hat, aber das beweist nur, wie erfolgreich Wetz bei der Arbeit mit seinen Chören war.
    Jan Vogler & Mira Wang - Doppelkonzerte für Violine, Cello & Orchester Jan Vogler & Mira Wang - Doppelkonzerte für Violine, Cello & Orchester (CD)
    14.08.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wechselbad der Gefühle

    Zwei Auftragswerke aus der Gegenwart um einen Romantiker gruppiert - das ist auf jeden Fall spannend. Der äußerst produktive Wolfgang Rihm hat für die Feier zur zehnjährigen Wiedereröffnung der Dresdner Frauenkirche den beiden Solisten ein Duo concerto geschrieben und gewidmet, das dann sinnvollerweise in New York uraufgeführt worden ist. Beim Dresdner Festakt lief die europäische Erstaufführung. Diese klang ganz anders als die vorliegende Aufnahme. Was keine Wertung darstellt. Damals spielte das Orpheus Chamber Orchestra, wie immer ohne Dirigenten. Hier hält Peter Oundjian die Fäden zusammen und bringt eine gewisse Stringenz in das Werk. Für Gegenwartsmusik ist dies meist ganz angebracht.
    Harbisons Double concerto konnte ich noch nicht auf der Bühne erleben. Was ich aber gern würde, denn ich halte es für eine Bereicherung der Gegenwartsliteratur. Auch hier werden Orchester und Solisten eng geführt.
    Das Brahmskonzert ist pure Romantik. Die vorliegende Aufnahme ist es nicht. Die Einspielung ist stilistisch den anderen beiden Werken angepasst. Kann man so machen. Für diese Platte funktioniert es. Für die Bühnenpraxis ist es nicht geeignet. Dort verträgt das Werk mehr Vibrato und Rubato, Tempovorhalte und Pausen.
    Die Musiker spielen durch die Bank exzellent. Die Eheleute Wang/Vogler sind selbstredend hervorragend aufeinander eingestellt. Die modernen Stücke würden sonst nicht funktionieren. Leider sind es, bis auf den Brahms, keine Repertoirestücke. Vielleicht gelingt es ja Jan Vogler, die Werke auf seinen Festivals zu etablieren.
    Capriccio Espagnol op.34 Capriccio Espagnol op.34 (CD)
    10.08.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Rimsky-Korsakow auf Amerikanisch

    Gerard Schwarz gilt als Entdecker, Bewahrer und Experte der Musik US-amerikanischer Komponisten. In seinen 26 Jahren als Chef des Seattle SO hat er das Orchester zu neuen Höhen geführt. Dies ist auf der vorliegenden Platte zweifellos hörbar. Nun greift er nach der Musik eines russischen Komponisten des späten 19. Jahrhunderts und noch dazu einem Vertreter des "Mächtigen Häufleins". Eine Handvoll Komponisten aus St. Petersburg, die sich der Musik der russischen Nation verpflichtet fühlten und westliche Kompositionstechniken ablehnten. Dies ist besonders in Rimsky-Korsakows Werken spürbar. Selbst im Capriccio espagnol schwingt die russische Seele mit. Schwarz' Interpretation lässt davon nicht allzu viel erkennen. Er treibt das Orchester in den Strettas als gäbe es kein Morgen. Es sind schöne Stücke in hoher Aufnahmequalität. Wer mehr russische Wehmut spüren möchte, sollte zu Aufnahmen russischer Dirigenten greifen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-3 Symphonien Nr.1-3 (CD)
    Original Album Series Vol.2 Emmylou Harris
    Original Album Series Vol.2 (CD)
    06.08.2021
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Country Music - Geschichte der 80er

    Für Genre-Fans ist diese Sammlung obligatorisch. Emmylous zweite Fünferserie im Kompaktformat. Musik zum Nebenbeihören. Beim Autofahren, im Garten, bei der Arbeit etc.. Einfache Musik in gleichbleibender Lautstärke. Zu dieser Zeit hat die Sängerin noch die Vokale überdehnt und den Rest weggenuschelt, sodass die Texte selbst für Eingeborene nur bedingt verständlich sind. Amerikanische Schlagermusik der 80er Jahre von einer Mittdreißigerin gesungen. Ihre heutigen Platten haben eine andere Qualität.
    Sonaten für Cello & Klavier Nr.1 & 2 Sonaten für Cello & Klavier Nr.1 & 2 (CD)
    18.07.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Aus der Versenkung

    Für Königsteiner Musikfreunde ist Camillo Schumann kein Unbekannter, für den Rest der Welt schon. Es ist wohl eine der ersten Aufnahmen seiner Werke von einem großen Label überhaupt. Und was für eine. Naxos konnte zwei Stars der Szene gewinnen, um Stücke fernab des Bühnenrepertoires einzuspielen. Bei der Schwierigkeit der Kompositionen war das wohl auch gut so.
    Schumann ist ein Anachronist. Je älter er wurde, um so romantischer wurden seine Werke. Die Cellosonaten sind hoch emotional. Bei den Läufen geht die Post ab. In den langsamen und liedhaften Sätzen kommt man in Versuchung, die Kerze anzuzünden. Die beiden Konzertstücke sind eigentlich auch als Teile einer Sonate begreifbar.
    Die beiden Musiker sind perfekt im Zusammenspiel. Nicht nur hinsichtlich der Tempi und Einsätze, sondern auch in Sachen Dynamik und Gestaltung. Ulrich Rasche ist in seinem Booklettext auf die noch im Werden befindliche Schumann-Forschung eingegangen. Wünschen wir ihr Erfolg und genießen die tolle Musik.
    Klarinettensonaten Nr.1 & 2 (op.112 & 134) Klarinettensonaten Nr.1 & 2 (op.112 & 134) (CD)
    18.07.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Es ist an der Zeit

    Neben Fritz von Bose und Julius Otto sind die Schumann-Brüder d i e großen Musiker, die in dem kleinen Städtchen Königstein geboren worden sind. Es war ein wesentlicher Verdienst des hiesigen Heimatforschers Harald Schurz, dass diese Künstler und ihre Werke nicht in der Versenkung verschwunden sind. Seit den achtziger Jahren sind zumindest die Orgel- und Chorwerke gelegentlich in der Region zu hören. Es ist wunderbar, dass nun auch die Kammermusik auf Platte erscheint und hoffentlich das Interesse eines breiten Publikums, inklusive der Konzertveranstalter, finden möge.
    Die Klarinettensonaten und die Serenade sind fröhliche, leicht zu hörende Musik zum Träumen, für festliche Anlässe und zum Entspannen. Die beiden Künstlerinnen, wie auch das Aufnahmeteam haben ihre Sache sehr gut gemacht. Die Musizierfreude ist zweifellos zu hören. Und technisch mussten die Damen wohl nicht an ihre Grenzen gehen. Die CD ist eine Bereicherung für jeden Plattenschrank, nicht nur für die Freunde der Blasrohrromantik.
    Klavierquintett op.87 Klavierquintett op.87 (CD)
    16.07.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klavierquintette mit Kontrabass

    Kammermusik in leicht ungewöhnlicher Besetzung ist meist Auftragsmusik. So auch die beiden vorliegenden Quintette aus der Zeit der Wiener Klassik. Schuberts Forelle ist beinahe inflationär auf Bühne und CD erlebbar. Hummels Quintett etwas weniger, aber keinesfalls in der Versenkung verschwunden. Ob das Eine Vorbild für das Andere war, ist Spekulation. Jedenfalls sind sie angenehm und leicht zu hören. Man kann bei der Interpretation viel falsch machen. Bei den Aufnahmen Libertalias ist das nicht der Fall. Sie gehören eindeutig zu den guten Produktionen der beiden Werke und sind auf jeden Fall hörenswert. Die Herren beherrschen ihr Metier, das Zusammenspiel ist nahezu reibungslos. Alle sind noch jung und haben offensichtlich Spielfreude. Die Stücke klingen rund und sind ausgewogen aufgenommen. Nichts, was mir missfallen hat. Klare Kaufempfehlung.
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    07.07.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Auferstehung

    Erst die Resterampe von jpc hat mich auf Richard Wetz aufmerksam gemacht. Der Name war mir bekannt, seine Werke nicht. Die vorliegende Erst-Aufnahme seiner Dritten ist knapp sechzig Jahre nach der Uraufführung schon ein Wunder. Es ist wohl Erich Peter zu verdanken, dass das Wetz-Archiv wiederbelebt worden ist. Mit seiner letzten Plattenaufnahme hat er Wetz aus der Versenkung geholt und der Welt empfohlen. Zu recht, wie ich meine. Die Musik ist grandios. Wetz baut sich ständig steigernde Klanggebilde auf, die meist unmittelbar vor der harmonischen Auflösung abbrechen, um vollkommen anders fortgeführt zu werden. Sehr abwechslungsreich. Und im Scherzo auch humorvoll.
    Ob Maestro Peter den Komponisten persönlich gekannt hat oder eine Aufführung seiner Werke erlebt hat, weiß ich nicht. Vom Alter her wäre es möglich. Jedenfalls betritt er wohl mit der Aufnahme der dritten Sinfonie Neuland. Es ist eine Entdeckung, obwohl nicht jede Intonation sitzt. Das Booklet ist vom Produzenten geschrieben, der sein Unverständnis für die Ignoranz der Bühnen gegenüber den Wetzschen Werken zum Ausdruck bringt. Neben musiktheoretischen Ergüssen stehen einige interessante Dinge zum Komponisten drin. Alles in Allem eine schöne und entdeckenswerte Rarität.
    Ein Kommentar
    Anonym
    08.01.2025

    Erich Peter

    Erich Peter (1901-1987) kannte Richard Wetz persönlich. Er hat nicht nur durch die Einspielung der Dritten Symphonie das Andenken an den Komponisten wach gehalten, sondern auch zu dessen 100. Geburtstag 1975 den umfangreichen Dokumentenband "Richard Wetz als Mensch und Künstler in seiner Zeit" herausgegeben. Außerdem existiert eine von Peter dirigierte Rundfunkaufnahme der "Kleist-Ouvertüre".
    To All The Girls... Willie Nelson
    To All The Girls... (CD)
    07.07.2021
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Müder Schwanengesang

    Willie Nelson hat in seinem langen Leben viele tolle Lieder geschrieben, aufgeführt und auf Platte verewigt. Die Country-Szene verfügt über ein riesiges Potenzial an hervorragenden Songs. Leider kann der Altmeister nicht loslassen. Oder die Plattenfirma will mit ihm immer noch Kohle machen. Oder beides. Seine Stimme ist brüchig, Gesang kann man es nicht nennen. Die Gitarrensoli sind langweiliges Töne suchen. Kein Willie Nelson aus glorreichen Tagen. Die Damen und die Bands sind gut. Alles läuft im halben Tempo ab. Romantik sieht anders aus. Trauerfeiermusik.
    Hilary Hahn - Paris Hilary Hahn - Paris (CD)
    24.06.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Tolles Konzept

    Die begnadete Geigerin legt ein Album vor, das dramaturgisch von der Stadt der Liebe zusammengehalten wird. Wenn man lange genug sucht, dann findet man schon Zusammenhänge. Sei es drum, es ist wunderbare Musik. Es gibt Models, die sehen immer toll aus, egal, was sie tragen. Hilary Hahn kann alles spielen, was die Geigenliteratur hergibt, es klingt immer großartig. Keine Effekhascherei, Musik die zu Herzen geht. Mit den beiden Serenaden von Rautavaara hat sie nun noch zwei hübsche Zugabestücke für ihre Konzerte. Das Gespann Hahn - Franck - Französische Radiophilharmonie konnte ich im Konzertsaal erleben. Es ist eine perfekte Symbiose. Und lustig anzusehen ist es auch, wenn der Maestro von seinem Stuhl am Dirigentenpult herunterhüpft und zwischen den Musikern herumwuselt.
    Das technisch anspruchsvolle und schon mehr modern klingende Prokofjew-Konzert wird von zwei elegischen Stücken eingerahmt, deren Entstehung mehr als hundert Jahre auseinander liegt. Nicht zu glauben, wenn man es hört.
    Das Booklet ist schön bebildert und getextet. Die Aufnahmen sind technisch gut gelungen. Ein feines Produkt.
    Albrecht Mayer - Bach (Werke für Oboe,Chor & Orchester) Albrecht Mayer - Bach (Werke für Oboe,Chor & Orchester) (CD)
    21.06.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Gewagtes Experiment

    Albrecht Mayer hat in seinen letzten Platten recht erfolgreich die Konzert- und Opernmusik Mozarts und Händels zum Leuchten gebracht. Jetzt hat er sich mit Andreas Tarkmann an Bachs Kirchenkantaten zzgl. einer weltlichen Abschiedskantate herangewagt. Wie bei der Händelplatte wurden die Arien zu Konzerten zusammengefasst und einige der Choräle aus den Kantaten mit einem kleinen Chor eingespielt. Das Mayersche Instrumentarium doppelt und verziert dabei die Melodiestimme. Als Orchester ist The English Concert auf historischen Instrumenten am Start. Was heißt das? Gebrauchsmusik aus dem Gottesdienst wird zur Konzertmusik. Die Streicher spielen auf Darmsaiten mit spannungsarmen Bögen. Keine langen Töne, dafür akzentuierte Einsätze und alles etwas dunkel. Die für Knabenchöre geschriebenen Choräle werden von maximal doppelt besetzten Stimmen gesungen. Das klingt zuweilen etwas geknödelt und wenig strahlend. Für Liebhaber alter Musik, gespielt auf historischen Instrumenten ist die Platte empfehlenswert. Mit BWV 140 und 147 sind zwei berühmte Choralbegleitungen dabei. Wenn ich an Bachkantaten denke, dann habe ich den Thomanerchor oder den Kreuzchor im Ohr. Davon sind die Aufnahmen weit entfernt. Die künstlerische Qualität ist gut. Leider ist die Dramaturgie dieses Mal absolut nicht mein Geschmack. Für die Beurteilung liegt mir nur die CD, nicht die DVD vor.
    Streichquintett D.956 Streichquintett D.956 (SACD)
    21.06.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wenig Wohlklang

    Die Aufnahmen des LaSalle-Quartetts (De mortuis nihil nisi bene) wirken ein wenig historisch. Entweder waren die Urbänder nicht viel wert oder das Re-Mastering hat nicht sonderlich funktioniert. Die Aufnahmen sind sehr dynamisch. Der Hörer wird von den Sforzandi förmlich erschlagen. Aber das ist nicht nur eine Frage der Aufnahmetechnik. Die Streicher gehen an ihre Grenzen, werden unsauber und kratzen. Hinzu kommen rhythmische Eigenheiten, die die Stücke aus dem Fluss kommen lassen. Das ist schade, denn beide Werke sind sehr unterhaltsame Kammermusik. Mit guten Musikern klingen die Stücke im Konzertsaal um Welten besser. Es ist ein wenig unklar, denn das LaSalle-Quartett hatte es eigentlich drauf.
    Albrecht Mayer - New Seasons (Händel für Oboe & Orchester) Albrecht Mayer - New Seasons (Händel für Oboe & Orchester) (CD)
    21.06.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Gute Unterhaltung

    Im Barock fragte keiner nach Urheberrechten. Die Komponisten bedienten sich bei Kollegen, Musiker schrieben sich die Stücke zurecht - alles erlaubt. Albrecht Mayer will sein Publikum unterhalten. Warum nicht mit Händel-Arien, für die Oboe arrangiert, im Stile von Vivaldis Jahreszeiten. Eine tolle Idee. Dieses Mal hat er Kollegen Tarkmann als Arrangeur ins Boot geholt. Einen Mann, der selbst von der Oboe kommt. Im Booklet gibt Barockexperte Harnoncourt seinen Segen. Obwohl die Aufnahmen nicht den strengen Regeln der historisch informierten Praxis gerecht werden. Mehr geht nicht.
    Das Ergebnis ist hörenswert und gefällt nicht nur Klassik-Fans. Mayers Oboe resp. Englischhorn singt, schluchzt, jubelt und weint, dass es eine Freude ist. Mit den Musikern der Sinfonia Varsovia hat er erneut die passenden Mitspieler gefunden.
    Es ist Begleitmusik für fast alle Anlässe, auch zum Auto fahren - gute-Laune-Musik eben.
    Albrecht Mayer - Auf Mozarts Spuren Albrecht Mayer - Auf Mozarts Spuren (CD)
    19.06.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Mozart für Oboe

    Albrecht Mayer ist unbestritten ein hervorragender Oboist und Schnitzer französischem Sumpfschilfrohres. Mit seinem ehemaligen Chef, Claudio Abbado, einem der renommiertesten Orchesterleiter dieses Planeten und mit dessem Baby, dem Mahler Chamber Orchestra, legt er eine wunderbare CD vor. Die Oboe singt und schwelgt, alles ist locker leicht, selbst die versonnenen Momente. Wiener Klassik eben.
    Ohne Abbado hätte Albrecht Mayer die Platte in dieser Form wahrscheinlich nicht machen können. Er hat ein Sakrileg begangen, was ihm die Puristen unter den Kritikern offensichtlich übel nehmen. Stücke des kleinen großen Salzburgers hat er nicht nur für Oboe eingerichtet oder transponiert - er hat Teile verändert. Und das nicht nur geringfügig. Die Vorbereitung dieses Projektes hat sicher sehr viel Zeit und Kraft gekostet. Aber es hat sich m.E. musikalisch gelohnt. Ob andere Blasrohrindianer Mayers Mozart-Variationen spielen werden, bleibt fraglich. Es wäre zu wünschen. Mir hat's gefallen.
    Albrecht Mayer - Lost and Found Albrecht Mayer - Lost and Found (CD)
    18.06.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Nichts geht je verloren

    Kürzlich sagte Albrecht Mayer bei einem Kammerkonzert, dass es ihn immer wieder freue, wenn er ein Werk entdeckt, was nicht schon auf Youtube zu finden ist. Bei vielen seiner Aufnahmen hat er Konzerte oder Stücke, die für andere Instrumente geschrieben worden sind, für die Oboe oder das Englischhorn umschreiben lassen. Dieses Mal hat er selten gespielte Konzerte, die direkt für seine Blasrohre komponiert worden sind, eingespielt.
    Es sind alles Werke aus der Zeit der Wiener Klassik. Leicht zu hörende, meist fröhliche Musik, flott zu spielen, dazwischen träumerische Adagios und Kadenzen. Alles meist anspruchsvoll für den Solisten, mit schönen Orchesterbegleitungen und effektvollen Mannheimer Manieren. Manchmal fragt man sich, wie der Künstler wohl gerade atmet.
    Oboenkonzerte werden selten im Rahmen der Sinfoniekonzerte angeboten. Das Kozeluch-Konzert, wohl die Eingängigste der vier Aufnahmen, konnte ich von ihm schon im Konzert erleben. Aber das war es dann auch schon. Gegen die Übermacht der Tasten- und Bogenschinder haben die Bläser keine große Chance auf breite Resonanz.
    Mayer und die KAP bieten eine hohe künstlerische Qualität inklusive einer exzellenten Aufnahmetechnik. Begleitmusik für fast jeden Anlass, vom lauen Sommerabend bis zum sonntäglichen Mittagmahl.
    Symphonie Nr.4 e-moll Symphonie Nr.4 e-moll (CD)
    13.05.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Enescu am Ende

    Enescu lebte in einer Zeit des musikalischen Umbruchs. Wie z.B. auch bei Josef Suk hatte er eine folkloristisch - romantische Jugendzeit mit seinen heute noch gespielten Rhapsodien und später den Übergang in die neue Klassik. Glücklicherweise hat er sich keinen Dogmen unterworfen, die die Musik schematisierten und die Hörer aus den Konzertsälen trieben. Enescu schrieb für Publikum und nicht für Kritiker.
    Die zwei Fragmente und die Kammersinfonie der vorliegenden CD sind in jeder Hinsicht hörenswert. Es ist abwechslungsreiche, klangfarbige Musik mit einem in diesem Repertoire erfahrenen Orchester und einem Dirigenten, der selbst Komponist ist. Peter Ruzicka denkt in anderen Kategorien als die Maestros der Romantik und davor. Für Enescus Spätwerk ein Gewinn.
    Das Booklet hat einen guten Text, sogar mit Quellenverweisen. Zum Repertoire deutscher Orchester gehören die Stücke nicht.
    Ich habe mir die Platte wegen der Kammersinfonie gekauft und bin sehr zufrieden. Selbst die abrupt endenden Herbstwolken sind eine schöne Bereicherung.
    Klare Kaufempfehlung für alle, deren Musikhorizont nicht bei Brahms aufhört.
    Symphonie g-moll Symphonie g-moll (CD)
    13.05.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Nicht ohne Helm

    Der Sohn einer Soldatendynastie hatte keine Lust auf Drill und machte lieber zackige Musik. Nach entbehrungsreichen Jugendjahren heiratete er günstig und konnte freier arbeiten. Aus dieser Zeit stammen die vorliegenden Werke. Das Soldatenblut wurde er wohl nie ganz los. Seine Spezialitäten waren ständig vorwärtsdrängende Rhythmen, meist aneiandergereihte Synkopen, wunderbare Trompetensoli (Rhapsodie, Scherzo) und aus dem Nichts kommende Tutti-Schläge des Orchesters mit reichlich Schlagwerk. Bei manchen Stücken (Sätze zwei und vier der Sinfonie, Rhapsodie und Scherzo) kommt man sich vor, wie auf einem kanonendonnernden Schlachtfeld.
    Die Aufnahmen fangen Lalos Charakteristika sehr gut ein. Mir sind die Tutti-Schläge, und vor allem die große Trommel darin, zu vordergründig aufgenommen. Bei den Fisque-Zwischenspielen wird es angenehmer.
    Van den Hoogens Text im Büchlein ist amüsant und informativ. In deutschen Landen wird Lalo wenig bis nicht gespielt. Vielleicht will man das meist ältere Publikum nicht verschrecken.
    Für alle Freunde französischer Klassik und dynamischer Orchestermusik empfehlenswert.
    226 bis 250 von 311 Rezensionen
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