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    Contrapunctus

    Aktiv seit: 21. Januar 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 384
    68 Rezensionen
    Streichquartett Nr.14 op.131 (SHM-SACD) Streichquartett Nr.14 op.131 (SHM-SACD) (SAN)
    15.11.2018
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Traumhaft

    Zentrales Werk auf dieser SHM-SACD ist das für Streichorchester arrangierte Streichquartett cis-moll op. 131 von Beethoven. Die Aufnahmen - enthalten sind ferner noch vier Ouvertüren Beethovens - stammen alle aus den späten Siebziger Jahren, in der Bernstein mit den Wiener Philharmonikern neben dem bekannten Beethoven-Sinfonienzyklus auch noch eine Reihe von Ouvertüren und eben dieses Streichquartett eingespielt hat. Im Gegensatz zu den Sinfonien, die zwischenzeitlich mehrfach erfolgreich remastert wurden (2015: Emil Berliner Studios - 6 SHM-SACDs; 2017: Polyhymnia - BluRay/CD-Ausgabe), führte die Aufnahme des op. 131 eher ein Schattendasein - zumindest was Remastering anging.

    Der Klang dieser neuen SACD ist nach meinem Eindruck einfach sensationell - im Vergleich zu den bisherigen CD-Ausgaben. Der Orchesterklang ist präsent, glasklar und räumlich sehr gut abgebildet. Wo die bisherigen CD-Ausgaben eher distanziert und verhangen, ja auch etwas verhallt wirkten, offenbart die SACD hier einen klaren und unverstellten Blick auf das musikalische Geschehen. Und es geschieht im Fall von op. 131 eine ganze Menge!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) (SAN)
    • Symphonien Nr.7-9 (SHM-SACD) Symphonien Nr.7-9 (SHM-SACD) (SAN)
    Symphonien Nr.1-9 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1-9 (SHM-SACD) (SAN)
    23.05.2018
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Karajans 'mittlerer' DG-Beethovenzyklus ertönt in neuer Pracht und Schönheit

    Mit der vorliegenden 4-SACD-Box, die Karajans Einspielung der Beethoven-Sinfonien mit den Berliner Philharmonikern aus den Jahren 1975-77 enthält, endet die seit Mitte des letzten Jahres mit der SACD-Ausgabe der Tschaikowsky-Sinfonien begonnene Sonder-Edition von Universal Music Japan anlässlich des 110. Geburtstages Herbert von Karajans. Damit sind nun wesentliche Sinfonien-Zyklen und Einzelaufnahmen Karajans aus den 1960er und insbesondere 1970er Jahren klangtechnisch "auf dem neuesten Stand".

    Der Klang der neuen SACD-Ausgabe ist - wie bei dieser SHM-SACD-Reihe gewohnt - allen bisherigen CD-Ausgaben deutlich überlegen. Der Klang wirkt aufgeräumt und fein aufgelöst. Die allzu harten Dynamikkontraste der CD-Ausgaben sind im Rahmen des neuen Remasterings beseitigt worden. Ebenso sind nun auch die auf den CD-Ausgaben an zahlreichen (Forte-)Stellen nach meinem Eindruck übermäßig betonten Blechbläser auf ein "natürlicheres" Maß zurückgeregelt worden. Der Orchesterklang wirkt nun deutlich entspannter und - soweit man bei Karajan-Aufnahmen überhaupt davon sprechen kann - natürlicher.

    Mit der Neuausgabe könnte dieser oft vernachlässigte Beethoven-Zyklus alte und neue Hörer begeistern.
    Symphonien Nr.1-4 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1-4 (SHM-SACD) (SAN)
    27.04.2018
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenz

    Mit "Referenz" meine ich nicht die Interpretation, sondern die Klangqualität dieser Karajan-Aufnahmen, die Anfang der 1970er Jahre entstanden. Für die vorliegende SACD-Edition wurden die Originalbänder in den Emil Berliner Studios gereinigt und ohne klangtechnische Veränderung hochauflösend abgetastet und digitalisiert (24/192) und anschließend ins DSD-Format konvertiert.

    Das Resultat ist - wie bei allen Ausgaben aus dieser Reihe - klanglich allen bisherigen CD-Ausgaben weit überlegen. Im Vergleich beispielsweise zu den allseits gelobten CD-Ausgaben der "Karajan-Würfel" 1960s, 1970s oder 1980s sind die Unterschiede deutlich hörbar. Im Falle der vorliegenden Schumann-Sinfonien gilt das ganz besonders: der Klang ist erheblich klarer, feiner aufgelöst und konturierter. Die unterschiedlichen Frequenzbereiche (Höhen- und Tiefenlagen) sind vollkommen präsent - und nicht (wie bei den CD-Ausgaben) beschnitten oder übermäßig betont. Dass bei fast allen CD-Ausgaben ein zusätzlicher Hall "eingearbeitet" wurde, wird beim vergleichenden Anhören dieser SACDs einmal mehr deutlich: kein zusätzlicher Hall mehr - auch dadurch gewinnen die Aufnahmen an Transparenz und Direktheit.

    Die beiden Single-Layer-SACDs (= nur auf SACD-Spielern abspielbar) enthalten:

    SACD 1: 1. + 4. Sinfonie + Mendelssohn: Hebriden-Ouvertüre
    SACD 2: 2. + 3. Sinfonie + Allegro, Scherzo und Finale

    Der Preis dieser SACDs ist hoch. Andererseits erhält man dafür aber auch die klangtechnischen Referenz-Ausgaben.

    Die Jubiläums-Reihe der von Universal Music Japan LLC zum 110. Geburtstag Karajans seit Mitte 2017 produzierten SHM-SACDs findet Ende Mai 2018 mit der Veröffentlichung des Beethoven-Sinfonienzyklus aus den Jahren 1975-77 (auf 4 SACDs) ihren Abschluss.
    Symphonien Nr.7-9 (SHM-SACD) Symphonien Nr.7-9 (SHM-SACD) (SAN)
    21.02.2018
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vorbildliche Frischzellenkur

    In dieser 3er-SACD-Box sind die Bruckner-Sinfonien 7-9, das Te Deum sowie das Siegfried-Idyll von Wagner enthalten. Alles Analog-Aufnahmen aus den 1970er Jahren, die in den vergangenen Wochen bei den Emil Berliner Studios unter Verwendung der originalen und gereinigten Masterbänder hochauflösend (24bit/192kHz) abgetastet und dann für die SACD DSD-remastert wurden.

    Anders als in der Vorgänger-Box mit den Bruckner-Sinfonien 4-6 gibt es bei der vorliegenden Ausgabe durchweg nur Erfreuliches zu berichten. Offenbar waren zu allen Aufnahmen die entsprechenden Originalbänder greifbar. Das Resultat ist in diesem Fall wirklich beeindruckend!

    Die klangliche Verbesserung durch die hochauflösende Neuabtastung der Originalbänder ist so frappierend, dass ich alleine beim ersten (auszugsweisen) Durchhören der SACDs teilweise Gänsehaut bekam – und dass, obwohl ich diese Aufnahmen seit über 30 Jahren aus dem „ff“ kenne! – Es ist müßig, mit Einzelheiten zu kommen und sich dabei nicht ständig zu wiederholen: KEINE der bisherigen CD-Ausgaben (einschließlich japanischer SHM-CD oder UHQCD) kann auch nur ansatzweise mit diesen SACDs mithalten. Insofern erscheint mir der Vergleich mit einer Frischzellenkur ganz angemessen zu sein. So klar, transparent, fein durchgezeichnet und im positiven Sinne „voluminös“ haben diese Aufnahmen noch nie geklungen.

    Der einzige Wermutstropfen an dieser rundum gelungenen Ausgabe ist letztlich der Preis. Wer aber diese Aufnahmen besonders schätzt und über einen SACD-Spieler verfügt, sollte sich nach wohlwollender Prüfung seiner Finanzlage zu einem Kauf durchringen. Es lohnt sich.
    Ein Kommentar
    mike1963
    02.11.2018

    Kaufentscheidung

    Alleine dieser großartige Kommentar hat mich zum Kauf dieser 3 SACDs gebracht. Auch wenn ich genügend Aufnahmen der Bruckner-Sinfonien mit anderen Dirigenten habe.
    Symphonien Nr.4-6 Symphonien Nr.4-6 (SAN)
    07.02.2018
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Licht und Schatten

    Für mich geht mit dieser und der Ende Feb. 2018 erscheinenden Folge-Box (Sinfonien 7-9) einer der größten Audio-Wünsche überhaupt in Erfüllung. Endlich haben die analogen Bruckner-Einspielungen Karajans ein sorgfältiges und hochauflösendes Remastering erhalten. Seit der ersten CD-Überspielung in den 1980er Jahren hat sich die Deutsche Grammophon hierzulande darauf beschränkt, mit jeder neuen Auflage (es gab einige!) höchstens verschlimmbessernde digitale Nachbearbeitungen von Kopien vorzunehmen. Die Resultate sind hinlänglich bekannt. Und auch für die neueren "Großtaten" der Deutschen Grammophon (Karajan 60s, 70s; Karajan Complete DG/Decca Recordings) sind die Remastering-Ergebnisse nach meinem Eindruck nur teilweise geglückt: im Falle der Bruckner-Einspielungen wurde zwar der zusätzliche Hall weitestgehend entfernt, jedoch wurde auch der Bassbereich zu stark beschnitten, so dass die Aufnahmen unausgewogen klingen.

    Die vorliegende Neuausgabe, der ein brandneues DSD-Remastering (11/2017) aus den Emil Berliner Studios unter Verwendung der originalen, gereinigten Masterbänder zugrunde liegt, ist denn auch nicht von der Deutschen Grammophon Berlin in Auftrag gegeben worden, sondern von der japanischen Konzernsparte Universal Music Japan LLC.

    Nun zu den erfreulichen Dingen: der Klang der (Single-Layer-)SACDs ist mit Ausnahme der 4. Sinfonie hervorragend. Ich habe schon eine Vielzahl der japanischen SHM-SACDs sehr gelobt (vgl. Rezensionen) und bisher haben alle - nicht nur die Karajan-Veröffentlichungen - eine Verbesserung des Klanges gezeigt. Offenbar wurde aber in den letzten Monaten etwas zu viel / zu schnell bei den EBS remastert oder man konnte das entsprechende Originalband nicht mehr auffinden: die 4. Sinfonie (Romantische) fällt in der vorliegenden SACD-Version klanglich negativ auf. Die Aufnahme wirkt wie eine direkte Kopie der bisherigen CD-Ausgaben. Die SACD klingt wenig transparent und extrem verhallt. Nach mehrmaligem Vergleichshören komme ich zu dem Schluss, dass nicht die Originalmasterbänder der 4. Sinfonie, sondern (minderwertiges) Kopienmaterial verwendet wurde. In diesem Fall bietet die entsprechende CD aus der Karajan 70s Box (und Karajan Complete DG&Decca Recordings) den besten und saubersten Klang. Man hätte in diesem Fall vielleicht besser auf eine Übernahme ins SACD-Format verzichten sollen. Schade!

    Etwas anders liegen die Dinge im Falle der 5. Sinfonie. Diese Aufnahme zählt noch heute zu den überzeugendsten Interpretationen dieses Werks überhaupt und kann auch in aufnahmetechnischer Hinsicht punkten. Neben den bereits bekannten Effekten ist hier auf eine weitere Besonderheit der neuen DSD-Remsterings bei den Emil Berliner Studios hinzuweisen: der Dynamikbereich. Die Remasterings werden nämlich ohne weitere Nachbehandlung/klangliche Veränderung der Masterbänder durchgeführt. Das schließt ganz offensichtlich auch die möglichst genaue Beachtung/Übernahme der Lautstärkepegel auf den Masterbändern ein. Im Ergebnis wirken ganze Passagen merklich leiser als von den bisherigen CD-Transfers gewohnt. Der SACD-Klang ist großartig und übertrifft alle bisherigen CD-Ausgaben.

    Noch ein Blick auf die 6. Sinfonie, die kurz vor Beginn der Digital-Ära 1979 entstand. Der Klang ist hier wirklich ganz besonders "schön" eingefangen worden. Was in den CD-Ausgaben nie zum Vorschein kam, kann hier erlebt werden: wunderschöne Holzbläserklänge! - Das Coverbild dieser Box greift die Original-LP-Cover mit dem verschneiten Flügel auf, die auch auf den CD-Erstausgaben zu sehen waren.

    Fazit: Die SACD-Ausgabe der 5. und 6. Sinfonie können vollkommen überzeugen. Nur das Remastering der 4. Sinfonie bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück und stellt damit einen echten negativen Ausreißer in der bisherigen Universal Music Japan SHM-SACD-Reihe dar. Angesichts des hohen Preises möchte ich hier auch keine Kaufempfehlung aussprechen.

    (Die parallel erschienene Doppel-SACD-Box mit den Mendelssohn-Sinfonien kann ich aber uneingeschränkt empfehlen - da gibt es auf der ganzen Linie nur klangliche Verbesserung!)
    Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) (SAN)
    29.11.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Spektakuläre Neuausgabe

    Über die klanglichen Vorzüge der japanischen SHM-SACD-Produktion von Universal Music Japan habe ich in zahlreichen Rezensionen bereits geschrieben. Der Zugewinn in der Klangqualität liegt im neuen Remastering (hier: der Emil Berliner Studios) unter Verwendung der originalen Masterbänder. Die hochauflösenden DSD-Remasterings bieten dann als Resultat häufig ein Klangerlebnis, das bisher vermutlich noch nicht erreicht wurde. Selbst alte LP-Ausgaben schneiden (vor allem hinsichtlich der Dynamik) schlechter ab - von bisherigen CD-Ausgaben ganz zu schweigen.

    Die seit 22.11.17 vorliegende Ausgabe der 9. Sinfonie Gustav Mahlers in der analogen Studioaufnahme von 1979/80 unter der Leitung Herbert von Karajans ist ein klangliches Juwel. Diese Aufnahme, die - typisch für Karajan-Aufnahmen - in zahllosen LP- und CD-Auflagen veröffentlicht wurde, konnte von Anfang an mit einer außergewöhnlich guten Aufnahmequalität glänzen.

    Die SACD-Neuausgabe erlaubt nun den Genuss in uneingeschränkter Masterbandqualität: da ist nichts mehr verwaschen, vernebelt oder verhallt, sondern kristallklar und direkt hörbar. Da es sich bei dieser Aufnahme aus der Spätphase der Analogzeit um eine 8- oder 16-Spur-Aufnahme handelt, musste im Rahmen des Remasterings auch eine Neuabmischung vorgenommen werden.

    Ich empfinde das Ergebnis sehr überzeugend. Die Aufnahme vermag in dieser Form sofort zu begeistern und kann damit spielend manche aktuelle Aufnahme dieser Sinfonie in den Schatten stellen. Es kommt nicht oft vor, dass etwas Gutes noch erfolgreich verbessert werden kann - hier ist es gelungen.

    Fazit: wer diese wichtige Karajan-Aufnahme von Mahlers 9. Sinfonie besonders liebt und über einen SACD-Spieler verfügt, sollte sich von den hohen Kosten dieser Ausgabe nicht abschrecken lassen!
    Meine Produktempfehlungen
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    Symphonien Nr.1-4 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1-4 (SHM-SACD) (SAN)
    15.11.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Qualität statt Quantität

    Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Ansätze (und deren Ergebnisse) innerhalb ein- und desselben Konzerns, Universal Music, sein können. Am Beispiel der Vermarktung der Aufnahmen Karajans lässt sich das sehr gut verdeutlichen. Insofern bitte ich etwas um Geduld und um Entschuldigung für den kleinen Exkurs - die Rezension der Brahms-Box folgt danach.

    Anlässlich des 110. Geburtstags Karajans hat sich die Deutsche Grammophon/Universal (Europa/USA) dafür entschieden, mit einer fast monströsen Luxus-Ausgabe ('Karajan - Complete Recordings on DGG and DECCA') ein Zeichen zu setzen. Rekordverdächtig an dieser Ausgabe dürfte aber wohl in erste Linie die physische Präsenz (ca. 16 kg) sein, denn in klanglicher Hinsicht wird hier nur bisher Vorhandenes (Karajan 60s, 70s, 80s etc.) zusammengebunden - und zwar ohne klangliche Veränderung/Remastering. Man hat wohl bewusst darauf verzichtet, allen Aufnahmen ein Remastering nach dem aktuellen Stand der Technik zu geben. Das Original Image Bit Processing kann wohl kaum noch als Referenz gelten, denn spätestens seit 2012 gibt Universal Music JAPAN bei den Emil-Berliner-Studios (EBS) hochauflösende DSD-Remasterings unter Verwendung der alten Originalmasterbänder in Auftrag. Diese Auftragsarbeiten münden in die Produktion der SHM-SACDs von Universal Music Japan. In der Regel handelt es sich hierbei um Remasterings mit 24Bit/192 kHz als Basis. Zum Vergleich: die alten OIBP-Remasterings wurden auf Basis von 24Bit/96 kHz durchgeführt. - Da sich die Unternehmenssparten Europa/USA und Japan offensichtlich nicht austauschen, sind diese neuen 'Premium-Remasterings' bis auf ganz wenige Ausnahmen nur dem japanischen Markt (in Gestalt der SHM-SACDs) vorbehalten.

    In klanglicher Hinsicht scheint man seitens Universal Japan offenbar sehr viel qualitätsbewusster als im Rest der (Universal-Music-)Welt zu sein, denn die recht aufwendigen DSD-Remastering bei den EBS werden aktuell weiter vorangetrieben - seit August ausnahmlos mit Analog-Aufnahmen Karajans (vgl. Produktempfehlungen).

    Die neueste Produktion aus Japan ist nun die 2-SACD-Box mit den 4 Brahms-Sinfonien sowie den Haydn-Variationen und der Tragischen Ouvertüre. Die Aufnahmen stammen aus den späten 1970er Jahren. Nur die Haydn-Variationen sind von 1964. Die beiden SACDs (Non-Hybrid, daher nur auf SACD-Playern abspielbar) sind randvoll bespielt (98 bzw. 90 Minuten). Das Cover orientiert sich - wie die Vorgängerboxen aus dieser Reihe - an den entsprechenden LP-Boxen der damaligen Zeit. Mit anderen Worten: Cover, die man lange nicht mehr gesehen hat!

    Der klangliche Zugewinn ist gut hörbar. Offenbar wurde in allen Fällen vollständig neu remastert und abgemischt. Das Klangbild wirkt auf mich sehr angenehm, da es im Gegensatz zu einer früheren SHM-SACD, die bereits die 2. und 3. Sinfonie enthielt, etwas anders - ich finde harmonischer und transparenter - abgemischt wurde. Von einem breiigen oder dumpfen Klang ist nichts mehr zu merken (gelegentlich wurde Karajans Brahms-Zyklus aus den 70ern in dieser Hinsicht kritisiert). 'Mehr' in klanglicher Hinsicht kann man aus den alten Masterbändern nicht mehr herausholen. Den EBS ist hier erneut eine bemerkenswerte Arbeit gelungen, die SACD-fähigen Karajan-Freunden wärmstens ans Herz gelegt werden kann!

    Abschließend noch ein kurzer Ausblick auf kommende SHM-SACD-Produktionen (nur Karajan/BPO bei DGG) - alles von und durch Universal Music Japan in Auftrag gegeben und produziert:

    Mahler: 9. Sinfonie (Studioaufnahme 1979/80) - erscheint 22.11.2017
    Das "Marschalbum" - erscheint 22.11.2017
    Schostakowitsch: 10. Sinfonie (1966) - erscheint Ende Dezember 2017
    Mendelssohn: 5 Sinfonien (1971/73) - erscheint Ende Januar 2018
    Bruckner: Sinfonien 4, 5, 6 (1970er Jahre) - erscheint Ende Januar 2018
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    • Symphonien Nr.4-7 (SHM-SACD) Symphonien Nr.4-7 (SHM-SACD) (SAN)
    Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    14.11.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Krönender Abschluss

    Mit den Sinfonien 1 und 2 findet die Naxos-Produktion der Gesamteinspielung der Sinfonien von Heitor Villa-Lobos ihren krönenden Abschluss. Das Sao Paulo Sinfonieorchester unter der Leitung von I. Karabtchevsky bietet gerade in dieser Ausgabe eine überbordende Klangpracht in bestechender Tonqualität.

    Obwohl die 2. Sinfonie recht ausufernd angelegt ist und dadurch an Stringenz einbüßt, dürfte sie andererseits aufgrund ihrer Tonsprache und Harmonik, die sich von allen Sinfonien am ehesten den bekannten Bachianas annähert, auch denjenigen unmittelbare Freude bereiten, die mit der Musik Villa-Lobos' bisher noch nicht vertraut sind. (Die späteren Sinfonien - ab Nr. 6 - sind harmonisch erheblich unruhiger.)

    Die Aufnahmequalität kann ich nur als hervorragend bezeichnen. Der Klang des in diesen beiden Sinfonien geforderten umfangreichen Orchesters kommt sehr gut zur Geltung. Interessant: fast alle Aufnahmen dieses Projektes sind auch in einschlägigen Downloadportalen als hochauflösende (24/96) Downloads verfügbar. Der Klang dieser HiRes-Fassungen ist - gerade im Falle der vorliegenden 2. Sinfonie - einfach phantastisch.

    Fazit: ein außerordentlich klangsinnlich eingespielter Sinfonienzyklus, der seinen Reiz besonders im hochauflösenden 24bit-Format ausspielen kann - und in dieser Form konkurrenzlos ist. Chapeau!
    Symphonien Nr.4-7 (SHM-SACD) Symphonien Nr.4-7 (SHM-SACD) (SAN)
    21.09.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Danke, EBS!

    Mit dieser Veröffentlichung geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: endlich sind die Sibelius-Aufnahmen Karajans (DG) aus den 1960er Jahren in voller, uneingeschränkter Klangpracht zu hören! - In den Emil Berliner Studios wurden dazu vor wenigen Wochen die Originalbänder hochauflösend ohne klangtechnische Nachbehandlung abgetastet und digitalisiert (DSD-Remastering). Das Ergebnis auf den beiden SHM-SACDs ist beeindruckend: Streicher erklingen glasklar und funkelnd, Bläser sind sonor und präsent, Bässe druckvoll und voluminös vorhanden. Und alles ohne irgendwelchen zusätzlichen Hall.

    Die Anschaffung dieser 2-SACD-Box lohnt schon allein aufgrund des klanglichen Zugewinns beim Violinkonzert: erst jetzt wird das Soloinstrument zum brillanten Mittelpunkt des Geschehens. Verglichen damit sind ALLE bisherigen CD-Ausgaben dieser Aufnahme nur billiger Abklatsch.

    Die SACDs sind randvoll bespielt. Mit über 102 bzw. 95 Minuten Laufzeit enthalten die beiden Scheiben alle Aufnahmen aus den 60er Jahren, die Karajan bei der DG mit Sibelius-Werken eingespielt hat. Die optische Gestaltung der Box orientiert sich am Cover der damaligen 4-LP-Ausgabe gleichen Inhalts. - Uneingeschränkte Empfehlung für alle audiophil veranlagten Karajan-Fans!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-6 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1-6 (SHM-SACD) (SAN)
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    • Am stillen Ozean Karl May
      Am stillen Ozean (MP3)
    Ein Kommentar
    Contrapunctus
    28.11.2018

    Das SACD-Remastering jetzt auch als CD

    Nun können auch alle, die nicht über einen SACD-Spieler verfügen, die neuen Remasterings, die den SACD-Ausgaben der Karajan-Aufnahmen von Universal Music Japan zugrunde liegen, genießen. Die ersten CDs (als SHM-CD) sind nun veröffentlicht worden. Darunter die Sinfonien 4-7 von Sibelius (BestNr. 8703449).
    Symphonien Nr.1-6 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1-6 (SHM-SACD) (SAN)
    24.08.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Großartige Leistung der Emil Berliner Studios

    Was die Emil Berliner Studios mit ihrem neuen DSD-Remastering der Originalbänder im Auftrag von Universal Music Japan erreicht haben, verdient Lob und Beachtung. Mit „neu“ ist natürlich nicht die Technik des hochauflösenden DSD-Remasterings gemeint, sondern die Tatsache, dass die Arbeiten aus diesem Jahr (2017) stammen (nur für die 3. Sinfonie wurde auf ein bereits vorliegendes DSD-Remastering aus 2012 zurückgegriffen).

    Klanglich sind Veränderungen/Verbesserungen auf Anhieb hörbar. Zum Vergleich beziehe ich mich in erster Linie auf einen seit 2016 von der Deutschen Grammophon auf einschlägigen Downloadportalen verfügbaren hochauflösenden Download in 24bit/96kHz. Weitere Vergleichsausgaben – wie z.B. die CDs aus der Karajan 70s Box – sind meiner Ansicht nach unnötig, da sie qualitativ sowohl dem Download als auch den vorliegenden SHM-SACDs deutlich unterlegen sind.

    Generell fällt bei den vorliegenden Aufnahmen sofort auf, dass das Klangbild erstaunlich räumlich und direkt wirkt. Diese Klarheit führe ich hauptsächlich auf das konsequente Weglassen jeglicher nachträglicher Halleffekte beim Remasteringprozess zurück. Im Vergleich mit dem Download (und erst recht mit den CDs) zeigt sich wieder einmal, wie sehr nachträglicher Hall zur Verunklarung und Verwischung des Klangbildes führen kann. Beim Anhören dieser SACDs kann ich mir den Verweis auf „geputzte Fensterscheiben“ nicht verkneifen.

    Ein paar Beispiele: im Scherzo der 1. Sinfonie klingen die Streicher zu Beginn klar und konturiert – und nicht so „verwaschen“ oder vernebelt wie in den bisherigen Ausgaben. Im folgenden Finale lässt sich sehr gut der „fehlende“ Halleffekt zeigen, denn a) ist bei genauem Hinhören bei den vollen Akkordschlägen des Orchesters weniger Nachhall zu hören und b) zeigt sich die anschließende filigrane Variation des Eingangsthemas viel detailreicher und räumlich präsenter als jemals zuvor.
    In der 4. Sinfonie fällt mir z.B. im 2. Satz sehr angenehm zu Beginn der äußerst präsente und direkte Klang der Oboe auf. In der 5. Sinfonie schließlich empfinde ich besonders die volltönenden (tiefen) Holzbläser als sehr angenehm. So schön haben viele Stellen bislang noch nie geklungen!

    Diese SHM-SACDs gehören meiner Meinung nach zu den Produktionen, die als rundum gelungen betrachtet werden können. Das positive Gesamtbild wird überdies noch durch das Ausnutzen der Single-Layer-SACD-Kapazitäten abgerundet: die Scheiben haben Spielzeiten von 80 bis 95 Minuten!
    Klavierkonzert Nr.1 (SHM-SACD) Klavierkonzert Nr.1 (SHM-SACD) (SAN)
    03.08.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klanglich bisherigen CD-Ausgaben überlegen

    Auch diese (und die parallel erschienene Ausgabe des 2. Klavierkonzerts) SHM-SACD bietet dank des erneuten und exklusiv für diese SACD-Produktion bei den Emil-Berliner-Studios durchgeführten Remasterings eine gut hörbare klangliche Verbesserung gegenüber bisherigen CD-Ausgaben. Ich habe die vorliegende SACD mit einer CD-Ausgabe aus den späten 1990er Jahren aus der Reihe "Galleria" verglichen. Sofort wird - wie bei fast allen SHM-SACDs - deutlich, dass das Klangbild spürbar klarer, direkter und 'räumlicher' wirkt. (Ich bin mir der Problematik des Begriffs "räumlich" in diesem Zusammenhang durchaus bewusst; allerdings fällt mir keine bessere Beschreibung ein.)

    Erneut wird deutlich, dass die CD-Ausgabe mit zusätzlichen Halleffekten angereichert wurde. Die SHM-SACD enthält keinerlei nachträgliche/zusätzliche Halleffekte. Allein aus diesem Grund wirkt der Klang direkter. Es kommt mir bei den SHM-SACDs manchmal so vor, als ob man hier das klangliche Original hören würde - im Gegensatz dazu erscheinen viele entsprechende CD-Ausgaben als mehr oder weniger blasse/verschwommene/diffuse Kopie.

    Kleine Einschränkung: die Aufnahme selbst weist hinsichtlich der Räumlichkeit mitunter leichte Defizite auf; der Orchesterklang wirkt gegenüber dem Klavier etwas benachteiligt/vernachlässigt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) (SAN)
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    • Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 (CD)
    Symphonie Nr.3 (SHM-SACD) Symphonie Nr.3 (SHM-SACD) (SAN)
    14.07.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Geduld bis Ende August 2017

    Zur Erklärung der eigenwilligen Überschrift: Ende August 2017 erscheint in Japan der komplette Tschaikowsky-Sinfonienzyklus mit den 1970er-Jahre-Aufnahmen Karajans in einer 3er SHM-SACD-Box. Mit darin enthalten ist dann auch die vorliegende 3. Sinfonie, die bereits 2012 in den Emil Berliner Studios unter Verwendung der Originalbänder DSD-remastert wurde und als einzelne SHM-SACD seit einigen Jahren vorliegt.

    Der Klang der Aufnahme ist im Vergleich mit ALLEN bisherigen CD-Ausgaben (einschließlich der Karajan 70s-Box!) erheblich 'besser'. Das Klangbild wirkt natürlicher und räumlich 'tiefer', die Höhen- und Tiefenlagen sind druckvoll und konturscharf. Im direkten A-B-Vergleich mit bisherigen CD-Ausgaben fällt - wie bei allen SHM-SACD von Universal Japan - auf, dass wirklich nur das 'rohe' Bandmaterial digitalisiert wurde und keinerlei nachträgliche Effekte (Hall!) dazugemischt wurden. Mit anderen Worten: erst im Vergleich mit der SHM-SACD merkt man, DASS überhaupt Halleffekte auf den regulären CD-Transfers vorhanden sind.

    Der Vollständigkeit halber möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass alle 6 Sinfonien bereits seit letztem Jahr (2016) als hochauflösender 24/96 Download in den einschlägigen Downloadportalen erhältlich ist. ABER: das Remastering dieser Downloads entspricht NICHT den DSD-Remasterings der vorliegenden SHM-SACD(s). Laut Auskunft der Emil Berliner Studios werden für die japanischen SHM-SACDs gesonderte DSD-Remasterings der Originalbänder angefertigt. Das ist sicher ein großer Aufwand, der sich nach meinen bisherigen Erfahrungen jedoch lohnt: die von mir verglichenen SHM-SACDs schnitten in der Regel klanglich besser ab als die entsprechenden hochauflösenden Downloads.

    An dieser Stelle möchte ich den Emil Berliner Studios ausdrücklich für Ihre Arbeit im Rahmen der japanischen Universal Music SHM-SACDs danken. Schade nur, dass Universal Europa bzw. die Deutsche Grammophon diese Arbeit so vollständig ignoriert bzw. sie gar nicht kennt! (-> Universal Music Japan arbeitet offenkundig vollkommen unabhängig von Universal Europa/Deutsche Grammophon.)
    Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) (SACD)
    14.06.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Von den Stärken und Grenzen der SHM-SACDs

    Im Laufe der Jahre habe ich eine ganze Reihe der von Universal Japan herausgebrachten SHM-SACDs mit Aufnahmen der Deutschen Grammophon aus der Analogzeit zusammengetragen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die klanglichen Unterschiede zu regulären CD-Ausgaben je nach Aufnahme variieren. So gibt es SHM-SACDs, deren Klang nur wenig 'akustischen Mehrwert' bieten; andere SHM-SACDs wiederum zeigen im Vergleich zu regulären CD-Ausgaben eine frappierende Klangverbesserung, die in Einzelfällen wirkliche Glücksmomente bereiten. In letztere Kategorie fallen meiner Ansicht nach z.B. die Beethoven-Sinfonien mit Bernstein und den Wiener Philharmonikern.

    Die vorliegende Aufnahme der 9. Sinfonie von Anton Bruckner unter der Leitung Eugen Jochums fällt tendenziell eher in die erste Gruppe. Zwar sind auch hier im direkten Vergleich klangliche Unterschiede gut hörbar: so wirkt das gesamte Klangbild räumlicher, 'tiefer' und irgendwie natürlicher; auch sind keinerlei Halleffekte mehr hörbar, wie sie auf vielen CD-Transfers zu hören sind/waren.

    Aber es wird auch gleichzeitig deutlich, dass jedes Remastering - sei es auch noch so sorgfältig, behutsam und hochauflösend - immer nur so gut sein kann, wie es die Ausgangsqualität der Originalbänder erlaubt. Gewiss können auch ältere Bänder noch eine herausragende Qualität aufweisen. Meiner Beobachtung nach nimmt aber der 'akustische Mehrwert' der SHM-SACDs zum Ende der Analog-Ära zu. Das hat neben dem geringeren Alter der Aufnahmebänder sicher auch etwas mit der sich stetig verbessernden Aufnahmetechnik zu tun.

    Die Remasterings für die SHM-SACDs werden übrigens in der Regel von den Emil Berliner Studios im Auftrag von Universal Japan durchgeführt. Dabei werden stets die Originalbänder ohne weitere Nachbearbeitung (z.B. Halleffekte) hochauflösend abgetastet/digitalisiert. Es handelt sich damit tatsächlich um eigenständige/unabhängige Remasterings, die mit denen von Universal Europa nichts zu tun haben. (Diese Information habe ich auf telefonische Nachfrage direkt bei den Emil Berliner Studios erhalten.)

    Zurück zur vorliegenden Aufnahme: auch wenn das Bandmaterial bzw. die Aufnahmetechnik hörbare Schwächen aufweist, wurde aus den Bändern das Bestmögliche herausgeholt. Die Aufnahme klingt im Vergleich mit den aktuellen CD-Ausgaben räumlich-tiefer, etwas konturenschärfer/kontrastreicher und insgesamt 'natürlicher'. Wer also die 9. Bruckner mit Jochum in bestmöglicher Klangqualität hören möchte und die leider hohen Kosten nicht scheut, sollte zu dieser Ausgabe greifen. (Gleiches gilt auch für die 8. Bruckner/Jochum, ebenfalls als SHM-SACD.)
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.8 (SHM-SACD) Symphonie Nr.8 (SHM-SACD) (SACD)
    • Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) (SAN)
    • Symphonie Nr.5 (SHM-SACD) Symphonie Nr.5 (SHM-SACD) (SAN)
    • Symphonie Nr.6 (SHM-SACD) Symphonie Nr.6 (SHM-SACD) (SAN)
    Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 (CD)
    18.05.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Nach langer, langer Zeit wieder erhältlich: Helmut Walchas Einspielung des Wohltemperierten Klaviers bei der Deutschen Grammophon (1974)

    Die vorliegende japanische 4-CD-Box enthält die vollständige Einspielung des Wohltemperierten Klaviers (I & II), die Helmut Walcha 1974 für die Deutsche Grammophon auf historischen Cembali eingespielt hat. Diese Aufnahmen waren hierzulande vermutlich nur als LPs im Handel. Somit stellt diese japanische Wiederauflage von Universal Japan ein besonderes Ereignis dar: endlich sind diese bedeutenden Aufnahmen auf CD erhältlich!

    Walcha hatte Anfang der 1960er Jahre dieses Werk schon einmal aufgenommen - damals jedoch auf einem "modernen" Cembalo. Der Klang dieser frühen Aufnahme ist daher deutlich abweichend - meiner Ansicht nach in negativer Weise. Interpretatorisch sind - ähnlich wie bei seinen Orgelaufnahmen - die Unterschiede nur gering.

    Ich halte aus diesem Grund gerade die vorliegende (zweite) Aufnahme Walchas für die Aufnahme der Wahl. Sie bietet neben einem harmonischeren Klang auch eine altersbedingt etwas gereiftere, geschlossenere Darstellung.

    Warum angesichts der schier unüberschaubaren Fülle an Einspielungen vom Wohltemperierten Klavier diese Aufnahme Helmut Walchas auch heute noch (oder: wieder) von Bedeutung ist, liegt in der sehr eigenen, streng dem polyphonen Verlauf der Stimmen folgenden Herangehensweise. Unabhängig von der historischen Aufführungspraxis gelangt Walcha so zu einem äußerst intensiven musikalischen Ausdruck, der nur von wenigen anderen Interpretationen dieses Werks erreicht wird (Fischer, Landowska, Tureck, Gould, Gulda, Richter, ...).
    21 Klavierkonzerte (SHM-CD) 21 Klavierkonzerte (SHM-CD) (CD)
    16.05.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Diskographische Juwelen im High-End-Format

    Die vorliegende Box enthält nicht 8, sondern 10 CDs. Im Unterschied zur regulären 8-CD-Box mit den 21 Klavierkonzerten ist in diesem Set auch noch das Klavierquintett KV 452 enthalten. Zudem wurden keine Konzerte auf 2 CDs verteilt, wie dies bei der regulären 8-CD-Box wohl der Fall ist.

    Schlussendlich handelt es sich hier auch um eine besonders hochwertige CD-Form: die Box enthält 10 SHM-CDs. Und gerade diese SHM-CDs sind für den Klang von Bedeutung, zumal hier offenbar auch ein gutes Remastering vorgenommen wurde. Das Klangbild ist erstaunlich transparent und brillant und steht für mein Empfinden ganz im Widerspruch zu einigen (älteren, auf die reguläre CD-Box bezogenen) Rezensionen, die einen tendenziell dumpfen Klang bemängeln.

    Diese hier vorliegende Ausgabe auf SHM-CDs, die im Oktober 2016 in Japan veröffentlicht wurde, bietet nach meinem Höreindruck einen sehr ansprechenden, transparenten und überhaupt nicht dumpfen Klang. Das Klavier ist im Verhältnis zum Orchester keineswegs dominierend, sondern fügt sich fast organisch in das Klangpanorama ein. Besondere Beachtung verdienen die Holzbläser, die in vielen Konzerten klanglich sehr präsent sind und dadurch Stimmen erkennen lassen, die bei vielen anderen Aufnahmen dieser Konzerte im Gesamtklang untergehen. Der Streicherklang ist hingegen eher zurückhaltend, lässt aber trotzdem sehr viele Details erkennen.

    Ich kenne und schätze die Einspielungen von Brendel oder Zacharias mit diesen Werken, muss nun aber feststellen, dass Uchidas Einspielungen aus den späten 1980er Jahren im SHM-CD-Format sich nicht hinter den beiden genannten Zyklen zu verstecken brauchen. Für mich besteht der Reiz dieser Aufnahmen darin, dass besonders im Holzbläserbereich Passagen deutlich(er) hörbar werden und damit ein teilweise neuartiges Hörerlebnis bieten.

    (Wer Interesse an dieser besonderen Ausgabe hat, sollte nicht zu lange warten, denn es handelt sich hierbei um eine limitierte japanische Ausgabe, die beinahe schon vergriffen ist.)
    Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) Symphonien Nr.1 & 2 (SHM-SACD) (SAN)
    24.04.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Paradebeispiel für ein mustergültiges HiRes-Remastering (oder: so schön hat Bernsteins Beethoven noch nie geklungen)

    Diese Rezension bezieht sich eigentlich auf alle 6 SHM-SACDs, die den ganzen Beethoven-Sinfonienzyklus mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Leonhard Bernstein aus den späten 1970er Jahren beinhalten. Für die SHM-SACDs wurde bei den Emil Berliner Studios im Mai 2015 eigens ein hochauflösendes DSD-Remastering der Originalmasterbänder - ohne weitere klangtechnische Nachbehandlung - vorgenommen.

    Leider kommt meine Begeisterung und damit auch diese Rezension ein wenig spät, denn es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass der Klang dieser Non-Hybrid-SACDs schlichtweg atemberaubend ist: die 3. Sinfonie ('Eroica') ist bereits international vergriffen. Und auch die anderen Scheiben sind aufgrund ihrer limitierten Auflage nur noch begrenzt verfügbar. Die Aufnahmen selbst sind seit Jahrzehnten ein Klassiker und gehören somit zum diskographischen Allgemeingut. Insofern beschränke ich mich auf den Aspekt der Klangqualität - und die ist phänomenal!

    Im Vergleich mit den bisherigen CD-Veröffentlichungen dieser Aufnahmen (z.B. in der 'Collector's Edition) hat man fast den Eindruck, vollkommen neue Aufnahmen zu hören: so klar, transparent und brillant ist das Klangbild. Erst im A-B-Vergleich wird deutlich, wie sehr die bisherigen CD-Ausgaben mit zusätzlichen Halleffekten zugekleistert wurden. Der Klang der SHM-SACDs dieser Aufnahmen wirkt sehr natürlich, die Streicher zeigen tatsächlich einen schönen Glanz, die Holzbläser sind sehr präsent und räumlich - wie übrigens alle Instrumentengruppen - hervorragend zu orten. - Dass es sich bei diesen Aufnahmen um Live-Aufnahmen handelt, wird hier bei den SHM-SACDs sehr deutlich: wenn 'Lenny' im Kopfsatz der zweiten Sinfonie irgendetwas ins Orchester brüllt (ca. 06:05) wirkt das so präsent direkt, dass man unwillkürlich zusammenzuckt!

    Bevor diese Rezension Gefahr läuft, zu sehr nach Werbetext für SHM-SACDs zu klingen, möchte ich ganz deutlich sagen, dass die gemachte Lobeshymne sich nur auf die obigen Beethoven-Sinfonien bezieht. Es gibt zahlreiche weitere SHM-SACDs, die zwar auch gut bis sehr gut klingen, im Vergleich mit den jeweiligen CD-Veröffentlichungen aber nicht derartig signifikante Klangunterschiede bieten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.4 & 5 (SHM-SACD) Symphonien Nr.4 & 5 (SHM-SACD) (SAN)
    • Symphonie Nr.6 (SHM-SACD) Symphonie Nr.6 (SHM-SACD) (SAN)
    • Symphonien Nr.7 & 8 (SHM-SACD) Symphonien Nr.7 & 8 (SHM-SACD) (SAN)
    La Mer (UHQ-CD) La Mer (UHQ-CD) (CD)
    23.03.2017
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leider sehr gut

    An innovativen CD-Formaten besteht kein Mangel. In dieser Hinsicht zeigt uns Japan eine besondere Vielfalt an Modifikationen: XRCD, BluSpecCD, SHM-CD - und nun die UHQCD. Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich - nicht weniger zungenbrecherisch - die sog. "UltraHiQualityCD". Was sollen uns diese ganzen Superlative sagen?

    Um herauszufinden, ob es sich am Ende nicht nur wieder um alten Wein in neuen Schläuchen handelt, habe ich die vorliegende Aufnahme, die aufgrund ihres Alters hinlänglich bekannt sein dürfte, in 2 unterschiedlichen (innovativen) CD-Formaten gegeneinander im Hörtest verglichen. Bei der Vergleichs-CD handelt es sich um eine (ebenfalls japanische) SHM-CD dieser Aufnahme.

    Resultat nach einigem Hin- und Herwechseln der beiden CDs:
    1. Es gibt klangliche Unterschiede, die über Kopfhörer gut hörbar sind
    1.1 Die UHQCD hat ein insgesamt etwas (in räumlicher Hinsicht) tieferes Klangbild; das Klangpanorama erscheint etwas breiter als bei der SHM-CD
    1.2 Der Klangcharakter erscheint etwas heller und brillanter, was die auf der CD enthaltenen Werke nach meinem Empfinden noch mehr funkeln und glitzern lässt.

    Ob und inwieweit diese Unterschiede auf unterschiedliche Remasterings zurückgehen oder tatsächlich auf das besondere CD-Material zurückgeführt werden können, weiß ich nicht. Für den durchschnittlichen Hörer (das ist hier nicht abwertend gemeint, sondern soll nur zur Abgrenzung von audiophil veranlagten Sammlern dienen) dürfte diese wie auch die anderen UHQCDs entbehrlich sein. Für diejenigen aber, die gerne mal eine bestimmte Aufnahme in verschiedenen CD-Ausgaben haben, weil sie auf der Suche nach dem "bestmöglichen" Klang sind, dürfte sich diese UHQCD lohnen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) Symphonie Nr.9 (SHM-SACD) (SACD)
    Menschenjäger Karl May
    Menschenjäger (MP3)
    19.10.2016

    Auf in die Wüste: Auftakt der "Mahdi-Trilogie"

    Mit der ungekürzten Lesung des Bandes 16 "Menschenjäger" aus den Gesammelten Werken Karl Mays beginnt Sprecher Heiko Grauel den ersten Teil der "Mahdi-Trilogie". Im Gegensatz zu den letzten Veröffentlichungen des Karl-May-Verlags aus dieser Reihe ("Sand des Verderbens", "Vermächtnis des Inka") handelt es sich hier um eine Erzählung größeren Formats. Aber nicht nur aufgrund des größeren Umfangs erscheint mir dieses Werk gewichtiger, sondern auch wegen der meiner Ansicht nach gelungenen Verbindung zwischen detailverliebter Beschreibung und durchaus spannenden Handlungsverläufen.

    Heiko Grauel, der sich - ich kann es nicht oft genug sagen - nach inzwischen zahlreichen ungekürzten Karl-May-Lesungen perfekt in die May'sche Figurenwelt eingearbeitet hat, gestaltet auch die vorliegende Lesung spannend, humorvoll-kurzweilig, eindrucksvoll. Man spürt, dass er gerade diese Karl-May-Lesungen sehr sorgfältig vorbereitet - der Einsatz von verschiedenen Textmarkern zwecks Gliederung des Textes nach einzelnen Charakteren sei an dieser Stelle genannt. Bei einem Umfang von ca. 500 Seiten kann sich jeder leicht vorstellen, dass diese Arbeiten nicht in 5 Minuten erledigt sind. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass sich Heiko Grauel auf den Spuren des großen Gert Westphal befindet und kann ihm und dem Karl-May-Verlag nur zurufen: Großartig, bitte weiter so! Und nach der Mahdi-Trilogie dann bitte das "Opus Magnum" Karl Mays: "Ardistan und Dschinnistan".
    Weihnachtsoratorium BWV 248 (SHM-SACD) Weihnachtsoratorium BWV 248 (SHM-SACD) (SAN)
    18.09.2016
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zum 50. Todestag Fritz Wunderlichs

    Über die vorliegende Aufnahme des Weihnachtsoratoriums muss eigentlich nichts mehr gesagt werden - seit über 50 Jahren ist sie in Form von zahllosen LP- und CD-Veröffentlichungen ein "Klassiker". Vor allem die hochkarätige Besetzung macht diese Aufnahme zu etwas Besonderen. Und anlässlich Fritz Wunderlichs 50. Todestages (17.09.1966) möchte ich - wenn auch mit einem Tag Verspätung - erneut auf diese Aufnahme hinweisen.

    Warum ich überhaupt eine Bewertung abgebe, liegt allein daran, dass die vorliegende Ausgabe auf SHM-SACD vermutlich das bestmögliche Klangbild bietet. Die Unterschiede zur regulären CD-Ausgabe sind zwar nicht groß, aber dennoch hörbar: vor allem Hall- oder sonstige Effekte, die häufig bei CD-Transfers zum Einsatz kamen, sind hier nicht mehr hörbar. Besonders aus diesem Grund erscheint der Klang transparenter, direkter und konturierter. Die Original-Masterbänder wurden extra für diese Ausgabe hochauflösend abgetastet und ohne weitere nachträgliche Behandlung auf SHM-SACD transferiert. Das Resultat ist ein quasi analoger Klang.

    Die Kompromisslosigkeit dieser SHM-SACDs zeigt sich auch an der Konzeption der SACDs selbst, denn es sind "Single-Layer-SACDs", die nur eine einzige Datenschicht ('Tonspur') haben - und daher nur auf SACD-Spielern abgespielt werden können. Da es sich um japanische Produkte handelt (Universal Europa scheint im Gegensatz zu Universal Japan kein 'Herz' für audiophile Klassikhörer zu haben), ist das beiliegende Booklet nur auf japanisch verfasst - glücklicherweise sind die Künstlernamen lesbar.

    Aufgrund des hohen Preises wird diese Ausgabe wohl in erster Linie denjenigen zu empfehlen sein, die die Aufnahme bereits kennen und lieben.
    Meine Produktempfehlungen
    • Brandenburgische Konzerte Nr.1-3 (SHM-SACD) Brandenburgische Konzerte Nr.1-3 (SHM-SACD) (SAN)
    • Brandenburgische Konzerte Nr.4-6 (SHM-SACD) Brandenburgische Konzerte Nr.4-6 (SHM-SACD) (SAN)
    Sämtliche Orgelwerke Sämtliche Orgelwerke (SACD)
    14.09.2016
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine runde Sache

    Die vorliegende Gesamteinspielung der Regerschen Orgelwerke stellt die nun vierte Einspielung auf dem Markt dar. Sie ist gleichzeitig der erste Zyklus, der auf SACD vorliegt - der erste "HiRes-Reger" sozusagen.

    Vergleiche zwischen diesem und den bereits vorliegenden Zyklen (Haas, Marini, Buttmann) fallen mir - wie bei allen Orgelaufnahmen - schwer, da bereits die unterschiedlichen Instrumente einen Vergleich fast unmöglich machen. Die hier verwendeten Orgeln passen nach meinem Höreindruck sehr gut zu den jeweils ausgewählten Werken.

    Das Klangbild der Aufnahmen gefällt mir in der SACD-Stereo-Version sehr gut, da es räumlich und transparent ist. In der CD-Spur hingegen erscheint der Klang etwas diffuser; die räumliche Transparenz ist spürbar reduziert (im Vergleich zur SACD-Stereo-Spur). Etwas nervig auf die Dauer wirkt eine Ansage, eine Lautheitsreferenzierung, die jede SACD einleitet (dummerweise immer an den ersten Track gekoppelt). Hier sind die "nur-CD-Hörer" im Vorteil, denn die Ansage ist nur auf der SACD-Spur hörbar.

    Martin Schmeding interpretiert die Werke in zwar flüssigen Tempi, die ich aber als "passend" empfinde. Dem Hörer wird ausreichend Zeit zum (harmonischen und kontrapunktischen) Verstehen gegeben. Dass die Werke in dieser Darstellung im besten Sinne "schön" klingen, macht vielleicht den besonderen Reiz dieser Gesamteinspielung aus. In jedem Fall bietet sie nicht nur dem Reger-Freund eine brillante Gesamtschau der Orgelwerke, sondern eröffnet auch all' jenen, die bisher noch keinen Zugang zu Regers Musik gefunden haben, eine klangschöne neue Welt.

    Abschließend möchte ich noch auf eine weitere Gesamtaufnahme der Orgelwerke Regers hinweisen, die zwar noch nicht abgeschlossen ist, die ich aber schon jetzt als die vielleicht "schönste" und eigenständigste Interpretation ansehe. Es handelt sich hierbei um die Aufnahmen des französischen Organisten Jean-Baptiste Dupont. Leider sind die CDs (Label: EditionsHortus) hier auf jpc nicht erhältlich. Aber mit ein paar "Klicks" sind schnell passende Bezugsquellen gefunden. (Darüber hinaus sind diese Aufnahmen auch in SACD-Qualität auf dem Downloadportal qobuz zu finden.) - Dupont wählt im Vergleich zu Schmeding etwas breitere Tempi. Die Werke - vor allem die 'großen Brocken' erscheinen hier in geradezu sinfonischer Klangpracht. Das ist Regersche Maßlosigkeit - berückend klangschön!
    Die Kunst der Fuge BWV 1080 Die Kunst der Fuge BWV 1080 (SACD)
    12.09.2016
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unfug

    Für welches Instrument bzw. welche Instrumente Bach seine Kunst der Fuge geschrieben haben könnte, wird mit letzter Gewissheit wohl kaum jemand sagen können. Insofern sind der Experimentierfreude bei der Ausführung grundsätzlich keine Grenzen gesetzt - soweit die Klarheit und Transparenz des Werks nicht unnötig gefährdet wird.

    Aber genau das - nämlich unnötige Gefährdung der Klarheit - betreibt Rachel Podger mit ihrer vorliegenden Einspielung, denn sie lässt die Streicher durch ein Continuo-Instrument begleiten. Durch diesen Unfug wird nun das ohnehin schon anspruchsvolle und schwierige Verfolgen des Stimmengeflechts durch völlig überflüssiges "Cembalogerassel" erschwert! - Ich weiß wirklich nicht, was sich die Ausführenden bei diesem "Kunstgriff" gedacht haben. Ich habe den Eindruck, dass hier Grundlegendes nicht verstanden wurde. - Aber sei's drum: die obigen Zeilen stellen nur eine Einzelmeinung dar.
    2 Kommentare
    Anonym
    10.02.2017

    Kunst

    Offenkundig hat Er die Aufnahme nicht richtig gehört: "Cembalogerassel" findet wohlüberlegt nur in den Canones statt; ansonsten ist die Aufnahme von höchter Klarheit und Durchsichtigkeit. Besser hinhören!!
    Contrapunctus
    13.02.2017

    Klarstellung

    Die im ersten Kommentar vorgebrachte Behauptung, dass nur bei den Kanons das Cembalo zum Einsatz käme, ist falsch. Bereits im 2. Contrapunctus ist das Cembalo mit von der Partie...
    Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind (Buch)
    13.03.2016

    Aller guten Dinge sind drei

    Das Strickmuster, das Jonasson bei seinen beiden Vorgängerbüchern zugrunde legte, findet sich auch im aktuellen Buch wieder. Insofern werden alle, die sich mit Jonasson bisher gut unterhalten fühlten, sich auch jetzt wieder köstlich amüsieren. Allerdings bilden weder geschichtliche noch politische Ereignisse einen Hintergrund für die Geschichte - wie dies vor allem beim "Hundertjährigen" der Fall war. Nein, in diesem Buch geht es um Geld, Gauner und Gott - sehr verkürzt dargestellt (und der Alliteration halber).

    Ein besonderes Lesevergnügen dürfte das Buch kirchlich Beschäftigten - vielleicht nicht gerade hauptamtlichen Pastoren - bereiten. Aber auch Pilzsammler mit botanischem Hintergrundwissen dürfte das Buch überraschen.

    Kurzum: ein neuer Jonasson, der auf inzwischen bewährte Art und Weise für humorvolle Unterhaltung sorgt.

    (Rezension des schwedischen Originals, das seit September 2015 auf dem Markt ist.)
    Messe h-moll BWV 232 (SHM-SACD) Messe h-moll BWV 232 (SHM-SACD) (SAN)
    09.03.2016
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Zum 90. Geburtstag

    Karl Richter hätte in diesem Jahr (2016) seinen 90. Geburtstag feiern können. Zu Ehren des 1981 verstorbenen Musikers und Dirigenten veröffentlicht Universal Japan eine Reihe von berühmten Einspielungen von Werken J.S. Bachs. Die Besonderheit dieser - leider hochpreisigen - Veröffentlichungen besteht darin, dass die Originalbänder aus den 1960er Jahren mit modernster Technik hochauflösend digitalisiert wurden und - ohne größere Nachbehandlung - auf SHM-SACDs gepresst wurden. Somit kommt man dem originalen Klang der damaligen Aufnahmen sehr nahe. - Wie bei vielen anderen SHM-SACDs aus der Universal-Reihe, zeichnen sich diese Veröffentlichungen durch ein klareres, transparenteres und druckvolleres Klangbild aus. Das in den 1980er/90er Jahren oft zum Einsatz gekommene Verfahren, nachträglich Hall oder andere "aufhübschende" Effekte hineinzumischen, ist hier nicht vorhanden: schon aus diesem Grund wirken die Aufnahmen häufig 'direkter' und nicht so 'verwaschen'. Basslinien und Höhenlagen sind klarer und trennschärfer konturiert.

    Diese Eigenschaften gelten nun auch für die vorliegende Aufnahme der h-Moll-Messe. Sicher keine Aufnahme für Puristen im Sinne der historisch-informierten Aufführungspraxis. Aber ganz sicher eine Bereicherung für Nostalgiker und solche, die Bachs Musik üppig, klangschön und emotional erleben möchten.
    Orchesterwerke Vol.4 Orchesterwerke Vol.4 (CD)
    06.02.2016
    Gesamteindruck:
    5 von 5

    Alte Aufnahmen

    (Keine Bewertung - nur Information)
    Im Gegensatz zu den Produktangaben hier auf der jpc-Seite findet sich auf den Chandos-Seiten die Angabe, dass es sich um Aufnahmen aus dem Jahr 1997 handelt. Das erklärt auch die Ausgabe auf CD - und nicht, wie die bisherigen 3 Volumes - auf SACD.
    Ein Kommentar
    Anonym
    09.02.2016
    Aber die anderen Kompositionen wurden im Januar 2015 aufgenommen.
    Concerti für Streicher Vol.1 Concerti für Streicher Vol.1 (CD)
    08.10.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Umfangreichste Werkschau

    Die Konzerte und Sinfonien für Streicher (ohne Soloinstrumente) stellen - kompositorisch gesehen - vermutlich die konzentriertesten und kontrapunktisch gehaltvollsten Werke Vivaldis dar. Die Anzahl dieser interessanten Werke umfasst ca. 60 Konzerte und Sinfonien.

    Es gab und gibt immer wieder einzelne Aufnahmen verschiedenster Ensembles, die eine Auswahl aus dieser Werkgruppe eingespielt haben. Allerdings gibt es nach wie vor keine Gesamtaufnahme dieser Werke.

    Die vorliegende CD und die beiden weiteren Volumes 2 und 3 bieten jedoch die bislang umfangreichste Zusammenstellung, die mit fast 40 Konzerten auf 3 CDs (also Volume 1-3) als Referenz gelten kann. In einigen wenigen Fällen wurde (aus meiner Sicht leider) von der reinen Streicherbesetzung abgewichen und das Instrumentarium um Bläser (z.B. Oboen, Fagotte) erweitert. Das soll für Abwechselung sorgen, stört für meinen Geschmack jedoch eher das ansonsten recht homogene Bild der gesamten Aufnahmen.

    Es ist - wie bei so vielen ambitionierten Projekten - bedauerlich, dass nicht auch die restlichen Konzerte eingespielt wurden. - Mein persönlicher Favorit aus dieser Reihe ist übrigens das 2. Volume: hier sind die meisten Konzerte enthalten, die einen Fugen-Satz haben.
    Meine Produktempfehlungen
    • Concerti für Streicher Vol.2 Concerti für Streicher Vol.2 (CD)
    • Concerti für Streicher Vol.3 Concerti für Streicher Vol.3 (CD)
    26 bis 50 von 68 Rezensionen
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