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    2. Alle Rezensionen von Bernd Friedrich bei jpc.de

    Bernd Friedrich

    Aktiv seit: 02. Februar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 32
    2 Rezensionen
    Weißes Gold (Jubiläums-Edition) Weißes Gold (Jubiläums-Edition) (CD)
    21.10.2018
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Eine Lücke der Musikgeschichte wird geschlossen - „Weißes Gold“ – Jubiläumsedition

    Wie viele Alben mag es geben, auf denen eine Band ein und dasselbe Werk in vier Versionen dokumentiert, die in einem Zeitraum von 40 Jahren aufgenommen wurden? Das wird wohl einzigartig sein. Und wer das zu veröffentlichen wagt, muss von der Qualität seines Produktes und vom musikalischen Interesse seiner Fans absolut überzeugt sein. Glücklicherweise ist das hier wohlbegründet der Fall: Die Jubiläumsedition „Weißes Gold“ ist ein Ereignis!

    Vor vierzig Jahren hörte ich das Werk zum ersten Mal im Rundfunk der DDR und dieser Eindruck war so nachhaltig, dass einige Textpassagen für mich heute immer noch präsent sind, obwohl die Worte von Kurt Demmler nach 1978 nie mehr zu hören waren. Ich habe damals allerdings nicht verstanden, warum die Stern-Combo von Norbert Jäger einen neuen Text schreiben ließ, der die poetische Qualität des Demmler-Textes in keiner Weise erreicht. Freilich ist er in seiner Plakativität merchandising-tauglicher…

    Kurt Demmler stellt den Einzelnen auf seiner Suche nach Erkenntnis dem Interesse der Macht an der Produktion materieller Werte gegenüber. Er zeichnet den Weg Böttgers vom Scharlatan zum erfolgreichen Forscher nach, der auf ihm zwar nicht die Freiheit von äußeren Abhängigkeiten, wohl aber die innere Freiheit der Erkenntnis gewann – ein Gedanke, der recht offen die Situation mancher DDR-Bürger in dieser Zeit widerspiegelte. „Wo kommt die Liebe her? Wo ist der Mensch zu Haus'? Wo geht die Freiheit hin und woran glüht man auf?“ – diese Fragen stellt und beantwortet Demmler, bevor er ein Fazit zieht:
    „Und alle Asche wieder und alles, was er tat,
    schlägt auf die Erde nieder für die neue Saat, für die neue Tat.
    Nein es ist nicht wahr, um das was er tat.“

    Der letzte Satz ist freilich rätselhaft – genaugenommen ergibt er überhaupt keinen Sinn, ist aber in allen mir bekannten Veröffentlichungen im Netz so formuliert. Und er wird auf der Aufnahme tatsächlich so gesungen. Unklar.

    Könnte es sich um einen Schreibfehler handeln? Nach dem alten Satz, dass Geschichte dadurch entsteht, dass einer vom anderen abschreibt, drängt sich mir dieser Gedanke auf. Kurt Demmler reimt „tat“, „Saat“, „Tat“, „wahr“, „tat“ – was soll das „wahr“ dazwischen? Und die Formulierung „Nein, es ist nicht wahr, um das, was er tat“ ist beim besten Willen kein korrekter deutscher Satz und er enthält für mich auch keinen inhaltlichen Sinn.

    Das Reimlexikon bietet eine sinnvolle Alternative: „schad“. Dieses Wort passt grammatisch zu dem „um“ nach dem Komma: „Um“ etwas kann es schade sein, aber nicht „wahr“. Und auch inhaltlich passt es: Es ist nicht schade darum, dass Böttger sich in magischen Vorstellungen verrannt hatte, Irrwege gegangen ist – in einem argen Weg der Erkenntnis fand er Sinn und Bestätigung als der Forscher, der das europäische Porzellan erfand.

    Mich interessiert, ob diese Vermutung zutrifft – oder ob es andere sinnvolle Deutungen gibt.

    Damit habe ich als großes Verdienst dieser CD benannt, dass mit ihr die Urfassung des Werkes dokumentiert wird. Und gleichzeitig frage ich mich, warum nicht wenigstens in der Fassung von 2018 wieder auf den Demmler-Text zurückgegriffen wurde…

    Aber egal: Die Musik versöhnt. Und erstaunlicherweise die Musik in allen vier Aufnahmen. Jede ist anders, jede hat ihre speziellen Schönheiten. Das dies so ist, verdanken wir neben den wunderbaren Musikern der Band den Klangzauberern Manuel Schmid (teilweise in Personalunion) und Joachim EROC Ehrig. Was sie aus den historischen Aufnahmen herausholten, ist atemberaubend. Schon die Rundfunkaufnahme von 1978 klingt vermutlich besser als am ersten Tag und zeigt, wie exzellent die Musiker der Sterncombo ihr damals noch recht neues elektronisches Instrumentarium bereits beherrschten und wie meisterhaft schon damals ihre Arrangements waren. In drei Aufnahmen hören wir Reinhard Fissler als Sänger, in der letzten Manuel Schmid, der seine eigene, schon unverwechselbare Interpretation einbringt – es ist, als würde ein Stafettenstab weitergegeben…

    Ein Fazit: Diese CD ist mehr als ein Stück Musikgeschichte – sie gibt einem mittlerweile klassischen Werk des deutschen Artrocks und ihren kongenialen Interpreten den Platz, der ihm gebührt.

    Leipzig, 21.10.2018 Bernd Friedrich


    So wie ich So wie ich (CD)
    02.02.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    So wie ich

    Letzte Woche erzählte ich einer jungen Kollegin (Musiklehrerin, selbst aktive Musikerin) von Uschi Brüning und stellte verblüfft fest, dass sie sie nicht kannte. Wie ist so etwas nur möglich?

    Ja, sie ist einfach zu jung, um wie ich 1970 während der Abiturfahrt meiner Klasse auf der Strandpromenade von Heringsdorf ein Reklameschild vor einem Hotel zu sehen, das für ein Konzert mit der Klaus-Lenz-Big Band warb und auf dem wohl auch der Name von Uschi Brüning zu lesen war. Neugierig setzte ich mich an einen Tisch in dem Hoteltanzsaal, bestellte mir ein Bier und hörte mir Big-Band-Jazz an, was damals (mit Achtzehn!) bestimmt nicht meine Musik war. Und dann trat sie auf die Bühne mit ihren langen braunen Haaren und ihrer großen Brille und auf einmal war alles anders. Diese Stimme! In der DDR! Da ereignete sich etwas völlig außerhalb meiner bisherigen Vorstellungkraft und ich hatte mein Edgar-Wibeau-Erlebnis. (Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Ullrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“ lesen…)

    Und seither bleibt mir nur, für ihre Kunst „Danke“ zu sagen. Da ist die LP mit Jazzstandards von 1982, die meines Wissens bisher leider nicht auf CD erschienen ist und die für mich zum schönsten gehört, was je irgendwo auf der Welt als Jazz veröffentlicht wurde. Ja – „sie ist nicht schlechter als Ella Fitzgerald oder eine…“ (Ullrich Plenzdorf)

    Da sind ihre deutschsprachigen Titel, Schlagerchansons mit musikalischem und poetischem Anspruch, die jetzt auf „Uschi Brüning – Das Porträt“ zusammengefasst sind und die die helle Klarheit ihrer Stimme erstrahlen lassen, die kleine und große Geschichten erzählen und meilenweit von manchem heutigen Schlagergehopse entfernt sind. Über (nur gelegentlich) ein wenig zu viel 80er-Jahre-Pathos kann man da locker drüberweghören.

    Und nun „So wie ich“. Ihre Stimme ist etwas rauchiger geworden, aber ausdrucksstark wie eh und je. Wunderschöne Lieder in traumhaften Arrangements von Andreas Bätzel und/oder Andreas Bicking, Texte u.a. von Gisela Steineckert, aber auch von Uschi Brüning selbst und ihr Gesang: Leicht und bestimmt, sicher und wenn es das Lied braucht, stark und kraftvoll.
    Wenn jemand nur die Titelliste liest, mag er sich fragen, was da für ein Durcheinander zusammengesampelt wurde. Burt Bacherach und Robert Stolz und dann sogar „Mit siebzehn hat man noch Träume“ – so what? Hört man die CD, weiß man plötzlich, dass das einfach so sein muss. Und singt sie dann als letztes Lied auf der CD Holger Bieges „Wenn der Abend kommt“, schließt sich für mich auf magische Weise ein Kreis zu jenem Tag im Juni 1970, an dem ich Uschi Brüning zum ersten Mal gehört habe. Liebe Uschi Brüning: Danke!
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