Inhalt Einstellungen Privatsphäre
jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
Filter
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Elchi130 bei jpc.de

    Elchi130 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 21. September 2018
    "Hilfreich"-Bewertungen: 22
    199 Rezensionen
    You will be the death of me Karen M. McManus
    You will be the death of me (Buch)
    23.12.2021

    Meine Erwartungen wurden erfüllt

    Vor vielen Jahren haben sich Mateo, Cal und Ivy kennengelernt, als sie zusammen einen Tag Blau gemacht und gemeinsam den schönsten Tag ihres Lebens miteinander geteilt haben. Das war der Beginn einer großen Freundschaft. Mittlerweile, kurz vor dem Schulabschluss, sind sie schon länger nicht mehr befreundet. Doch dann treffen sie auf dem Schulparkplatz zusammen und beschließen spontan, noch einmal miteinander Blau zu machen. Als sie über die Leiche eines Mitschülers stolpern, ist klar, dass dies keine Neuauflage des „schönsten Tages ihres Lebens“ wird.

    Die Autorin Karen M. McManus stellt uns zu Beginn des Buches „You will be the death of me“ ausführlich die drei Hauptfiguren ihrer Geschichte vor. Dadurch passiert erst einmal nicht viel, außer dass wir ein Gespür für Ivy, Mateo und Cal bekommen. Doch nach und nach baut sich eine fesselnde Geschichte auf. Jeder der drei hatte seine ganz eigenen Gründe, den Toten nicht zu mögen. Doch hat deshalb einer von ihnen ihn umgebracht?

    Im Laufe der Geschichte werden immer mehr Geheimnisse offenbart, Lügen offengelegt und Fehlentscheidungen aufgedeckt, die ungeahnte Auswirkungen mit sich gebracht haben. Schnell wird klar, dass alles irgendwie miteinander verbunden ist und am Ende stets der tote Mitschüler steht und die Frage, wer für seinen Tod verantwortlich ist. Die frühere und wiederaufkeimende Freundschaft von Cal, Ivy und Mateo wird immer wieder auf die Probe gestellt.

    Zu Beginn fehlte mir bei dem Buch das Tempo. Doch nachdem die Drei über die Leiche gestolpert sind, nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Schließlich konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen konnte ich miträtseln, warum der Schüler tot ist, wer dafür verantwortlich ist und welche Geheimnisse die einzelnen Personen verbergen. Je mehr Figuren auftauchen, desto mehr Verdächtige gibt es.

    Leider hat die Autorin es jedoch erst etwa 80 Seiten vor Buchende geschafft, mich komplett in die Geschichte hineinzuziehen. Bis dahin fühlte ich mich eher wie eine Beobachterin, die von außen auf das Drama blickt. Ich konnte mich in die Figuren nicht einfühlen, fühlte mich ihnen nicht verbunden. Erst gegen Ende des Buches habe ich wirklich Anteil an den Ereignissen genommen. Das ist sehr schade, denn so fehlte mir das Miterleben mit den Figuren, wie Mitfiebern, Leiden und Hoffen.

    Fazit: eine gute und spannende Geschichte, die mich jedoch nicht komplett erreichen konnte.
    Late Night Nora Welling
    Late Night (Buch)
    28.11.2021

    Nora Welling schreibt einfach toll

    Der erfolgreiche Selfmade-Millionär Ruben Stephanski ist Teil der TV-Show Unter Haien. Hier suchen Jungunternehmer nach Investoren, die sie und ihre Ideen beim Unternehmensstart unterstützen. Die junge Programmiererin Louisa hat ein Programm entwickelt, das Autisten die Kommunikation erleichtern soll. Ruben ist sowohl von der Idee als auch von Louisa überzeugt und bietet ihr an, ein Jahr lang ihr Mentor zu sein. Obwohl beide versuchen, ihre geschäftliche Professionalität zu wahren, kommen sie sich doch unweigerlich näher…

    Nora Welling gelingt auch in ihrem neuen Buch „Late Night – Unter Haien“ wieder der Spagat zwischen einer schönen Liebesgeschichte und der Vermittlung tiefgründiger, ernster Themen. Sie zeigt uns, welchen Preis Workaholics für den Ruhm und den Erfolge zahlen können. Wir können sehen, wie unterschiedlich die Kommunikation von Menschen aus dem Autismusspektrum und aus dem Bereich der Neurotypiker ist. Zudem dürfen wir an einer Liebesgeschichte teilhaben, die nicht in dem Bereich der Märchen fällt, sondern sich an der Realität orientiert.

    Sehr gut gelungen ist auch die Darstellung von Louisa. Ist sie zu Beginn noch unerfahren und unsicher auf dem Parkett der Arbeitswelt, findet sie nach und nach in ihre Rolle hinein und lernt es, selbstbewusst aufzutreten und für sich und ihr Produkt einzustehen, indem sie anderen klare Grenzen setzt.

    Der Schreibstil der Autorin ist einnehmend, sowohl für die Geschichte als auch für die Figuren. Es macht Spaß, sich in der beschriebenen Welt zu verlieren, was an den tollen Einfällen der Autorin liegt. So schafft sie es, aus einem hektischen und anstrengenden Büroalltag durch innovative Ideen und spielerische Elemente einen Platz zu erschaffen, an dem ich als Leserin sehr gerne meiner Arbeit nachgehen würde. Die Ideen, wie unser Leben nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet werden könnte, haben mir ebenfalls super gefallen.

    Das Besondere an den Büchern der Autorin ist, dass sie versucht, uns eine Geschichte zu erzählen, die sich an der Wirklichkeit orientiert. Dadurch schafft sie persönliche Nähe zu den Figuren. Diese Figuren haben zudem mit realen Problemen zu kämpfen, die auch in unserem Leben auftreten könnten. In diesem Buch haben diese Schwierigkeiten, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten, jedoch so viel Raum eingenommen, dass mir die Liebesgeschichte zu sehr in den Hintergrund getreten ist. Zudem hätte mir eine Sexszene genügt. Dafür hätte ich lieber noch eine Szene gelesen, in der die Verbundenheit, Nähe und Gefühle der beiden Liebenden verdeutlicht worden wären.

    Fazit: Alles im Allem eine schöne Geschichte, die ernste Themen behandelt, tolle Ideen aufweist. Für mich hätte lediglich die Liebesgeschichte noch weiter im Vordergrund stehen dürfen.
    In ewiger Freundschaft In ewiger Freundschaft (Buch)
    28.11.2021

    Hat alles, was ich mir von einem guten Krimi wünsche

    Die neuesten Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein in die Verlagswelt. Heike Wersch, war bis vor kurzem Programmleiterin beim Traditionsverlag Winterscheid. Doch nach ihrer fristlosen Kündigung teilt sie gegen ihren früheren Arbeitgeber und einen ihrer erfolgreichsten Schriftsteller aus. Als sie spurlos verschwindet, beginnen Sander, Bodenstein und das Team zu ermitteln und müssen bald feststellen, dass sie in ein Wespennest gestochen haben…
    Für mich ist „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus einer der besten Kriminalromane, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Das Privatleben von Oliver Bodenstein gestaltet sich immer schwieriger und nimmt einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit in Anspruch. Die privaten Probleme des Kommissars fand ich jedoch genauso spannend, wie den Kriminalfall, den uns die Autorin präsentiert.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Ermittlungen im Verlagswesen stattfinden und ich als Leserin einen kleinen Einblick in die Welt von Schriftstellern, Literaturagenten und Verlagen erhalten habe. Hier Mäuschen zu spielen fand ich genauso spaßig, wie die Anspielungen auf die Krimis von Pias Exmann, Dr. Henning Kirchhoff, der nach seinem großen Erfolg „Eine unbeliebte Frau“ vor der Veröffentlichung seines zweiten Buches steht.

    Doch losgelassen hat mich das Buch nicht mehr, weil die Autorin uns viele Verdächtige und mindestens ebenso viele Fährten präsentiert. Dabei erscheint jede Figur, die Heike Wersch kannte, verdächtig und alle Beteiligten scheinen ein gutes Motiv zu haben, sich an ihr zu rächen. Wir dringen nach und nach immer tiefer in die Verwicklungen des Verlages und das Netz der langjährigen Freundschaften von Heike Wersch ein. Schnell wird klar, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Durch raffinierte Winkelzüge treibt die Autorin die Handlung immer weiter vorwärts und hält somit ein stets hohes Niveau der Spannung. Ein Weglegen des Buches wurde mir dadurch unmöglich gemacht.

    Besonders die Verbindung zu den Ereignissen in der Vergangenheit war faszinierend. Die Auflösung der Rätsel hat mir sehr gut gefallen und zeigte noch einmal die Verstrickungen der Figuren untereinander.

    Fazit: Unbedingt lesen!
    Alles Dunkel dieser Welt Alles Dunkel dieser Welt (Buch)
    17.10.2021

    Harter Stoff

    Mark Lanegan, ehemals Sänger der Screaming Trees, tourt heutzutage als Solokünstler durch die Welt. Bereits in jungen Jahren sprach er dem Alkohol, Marihuana und dem LSD zu. Schon als Jugendlichen verurteilte ein Richter ihn zu einem Entzug, da er Mark Lanegan die Chance geben wollte, einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden. Zu Beginn seiner Karriere mit den Screaming Trees schwor er allen berauschenden Substanzen ab. Doch dann rutschte er nur um so tiefer in die Drogensucht…

    Der deutsche Titel der Autobiografie von Mark Lanegan „Alles Dunkel dieser Welt“ trifft den Inhalt des Buches sehr gut. Ich habe beim Lesen kaum Szenen entdeckt, die ich als optimistisch, hell oder positiv erkannt habe. Das Leben des Sängers war durchdrungen von Misstrauen, Depression, Aggressivität und dem Wunsch, sein Dasein zu betäuben. Das war für mich sehr interessant, doch manchmal nur schwer zu ertragen.

    Es gibt einzelne Szenen, die ich kaum lesen konnte. Manche waren ausgesprochen ekelhaft, andere voller Brutalität. Dann empfand ich wiederholt ein Gefühl von Fremdschämen, weil Mark Lanegan sich wirklich nichts geschenkt hat und oft einfach den peinlichen Weg gegangen ist.

    Den Schreibstil habe ich als sehr authentisch empfunden. Allerdings war er oft zu einfach und dadurch an der Grenze zur Monotonie. Hier hätte ich ein wenig Schliff durch das Lektorat sehr zu schätzen gewusst. Die Sprache ist oft brutal, vulgär und enthält viele Schimpfworte. Das passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Durch den Schreibstil und die Sprache wurde das Elend, die Hoffnungslosig- bzw. Sinnlosigkeit und der Umstand, was es heißt, Junkie zu sein, sehr gut transportiert.

    Durch die vielen Namen von Stars und Gruppen habe ich während des Lesens immer wieder im Netz nach zusätzlichen Informationen gesucht. Das hat mir eine Menge Spaß bereitet. Zudem habe ich alte CDs von mir herausgekramt und viele Lieder gehört, die ich schon lange nicht mehr abgespielt habe. Das Buch führte mich nicht nur in das Leben von Mark Lanegan, sondern auch in meine Vergangenheit und die damit verbundene Musik. Danke dafür!

    Die Autobiografie von Mark Lanegan ist für mich weniger eine Schilderung seiner Karriere, sondern viel mehr die Darstellung eines Lebens als Junkie. Bei mir hat die Biografie vor allem Mitgefühl und Trauer für die Person Mark Lanegan ausgelöst.

    Ein lesenswertes, aber auch sehr hartes Buch.
    Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann Kerstin Gier
    Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann (Buch)
    08.10.2021

    Das Warten hat sich gelohnt

    Nachdem Quinn durch einen Zusammenstoß mit einem Auto fast gestorben wäre, ist nichts mehr, wie es vorher war. Plötzlich sieht er Gesichter in Blumen, kann Menschen oder Gegenstände, die weit entfernt sind, sehen wie durch eine Lupe und auch sein Gehör wird immer besser. Er entdeckt eine ganz neue Welt neben unserer Welt. Mit seinen Freunden kann er darüber nicht reden, die finden ihn sowieso schon seltsam seit seinem Unfall. Doch zum Glück gibt es Matilda. Matilda, die aus einer streng gläubigen Familie stammt, in der alle Mädchen gleich aussehen und der er schon als Kind mit Vorliebe Streiche gespielt hat. Doch auf einmal ist auch mit Matilda alles anders…

    Ehrlich gesagt, fällt es mir verdammt schwer, „Vergissmeinnicht – Was man bei Licht sehen kann“, den ersten Teil der neuen Trilogie von Kerstin Gier, zu bewerten. Was schreibe ich über das neue Fantasybuch einer Autorin, die nach meiner Meinung mit ihrer ersten Fantasytrilogie, der Edelsteinreihe, bereits ein Meisterstück abgeliefert hat!?

    Quinn und Matilda sind tolle Figuren, die mir als Leserin schnell ans Herz gewachsen sind. Sie sind einfach perfekt miteinander. Matilda, die kein Blatt vor den Mund nimmt und meistens einfach sagt, was sie denkt und damit oft den Nagel auf den Kopf trifft. Quinn, der zu Beginn ein arroganter Mädchenschwarm ist, plötzlich ganz neue Seiten an sich entdeckt und schnell merkt, wie toll Matilda ist. Diese beiden Hauptfiguren werden durch viele Nebenfiguren ergänzt, die alle eine ganz eigene Persönlichkeit haben – im Guten wie im Schlechten.

    Sehr gut gefallen hat mir zudem der Saum, die Fantasywelt, die neben unserer Erde existiert. Diese weist viele tolle Fantasyfiguren auf und ich würde sie gerne einmal erkunden.

    Der Schreibstil ist, wie immer bei Kerstin Gier, gelungen. Ich mag ihren Humor, der ungemein unterhaltsam und oft urkomisch ist. Immer wieder habe ich leise in mich hineingekichert oder auch laut aufgelacht. Diesen Erzählstil weiß ich sehr zu schätzen. Dazu kommen tolle Ideen und immer wieder Wendungen, die ich nicht vorhergesehen habe. Und doch habe ich mit diesem Buch auch das bekommen, was ich erwartet habe, nämlich eine zuckersüße Liebesgeschichte.

    Das Warten auf dieses Buch hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es nicht an die Edelsteintrilogie heranreicht. Dennoch warte ich nun sehr ungeduldig auf die weiteren Bände von Vergissmeinnicht.
    Underworld Chronicles - Gejagt Jackie May
    Underworld Chronicles - Gejagt (Buch)
    04.10.2021

    Nicht so überzeugend wie Band 1

    Nora ist nun Teil der Unterwelt. Damit ihre Freunde sie im Blick behalten können, arbeitet sie in Zukunft im Underworld. Doch das reicht natürlich nicht aus, um Nora vor den Gefahren der Unterwelt zu bewahren und sie davon abzuhalten, in neue Schwierigkeiten zu geraten.

    Auch Teil 2 der Underworld Chronicles von Jackie May lässt sich wieder schnell und mit Freude lesen. Das Buch ist unterhaltsam, spannend und kurzweilig.

    Nora hat stets eine eigene Meinung und einen eigenständigen Willen. Da sie jedoch „nur“ ein Mensch ist, ist sie schwächer als die meisten Unterweltler, da diese ihr in Größe und Kraft überlegen sind. Doch im Laufe des Buches lernt Nora immer mehr über ihre Fähigkeiten. Sie beweist Mut und steht für sich ein. Das gefällt mir sehr gut an dieser Figur.

    Problematisch ist für mich das Männerbild, das hier gezeichnet wird. Der Mann, der seinen Urinstinkten ausgeliefert ist. Er strotzt vor Testosteron, akzeptiert keine schwächeren Männer neben sich. Die Frau, die er sich aussucht, gehört ihm – wörtlich sagt und denkt er „Mein“. Die Frau? Sie kann nur gute Miene zum bösen Spiel machen. Wenn sie sich zur Wehr setzt, wird der Mann davon erregt und sie verschlimmert die Situation. Auf Hilfe braucht sie gar nicht zu hoffen, denn ihre Hilflosigkeit und ihr Ausgeliefertsein ist Anlass für Hohn und Spott. Da heißt es stillhalten und abwarten, bis es vorbei ist. Mir hat diese Überschreitung der persönlichen Grenzen, die uneingeschränkte Dominanz, das Bedrängen und Nötigen, schon beim Lesen die Luft zum Atmen geraubt. Gerade in Zeiten, in denen wir über den eigenen Willen, sexuelle Übergriffe und Belästigungen diskutieren, haben mich die Schilderungen in diesem Buch irritiert, verstört und auch verwundert.

    Zudem ist es mir im Laufe des Buches allmählich auf die Nerven gegangen, dass Nora einen Männer-Harem um sich versammelt. Auf der einen Seite will sie keinen Mann, denn sie vertraut ihnen nicht. Auf der anderen Seite findet sie alle Männer sexy und will sie doch ohne Konsequenzen ausprobieren. Das war für mich anstrengend. Mittlerweile wünsche ich mir, dass Nora sich auf sich selbst besinnt, ihr Ding macht und die Männer in die Wüste schickt.

    Trotz dieser gewichtigen Kritikpunkte, an dem sehr gewöhnungsbedürftigen Geschlechterverständnis, hat mir das Lesen des Buches auch viel Spaß gemacht. Es war nie langweilig. Geheimnisse, Intrigen und unvorhersehbare Ereignisse sorgten dafür, dass es immer spannend war. Als Leserin konnte ich viel Miträtseln, z.B. welcher Spezies gehört Nick an, woher hat Nora ihre Fähigkeiten, entscheidet sie sich für einen Partner? Aber auch die eigentliche Geschichte von Band 2 „Gejagt“, die wie das Cover bereits vermuten lässt, viel mit Werwölfen zu tun hat, hatte es in sich und war spannend wie ein Krimi.
    Pochoda, I: Diese Frauen Pochoda, I: Diese Frauen (Buch)
    20.09.2021

    Diese Frauen sind mir unter die Haut gegangen

    Western Avenue, Los Angeles: Dorian lebt schon ewig hier. Sie hat alles verloren und doch bleibt sie hier. Sie kämpft um ihr Überleben und das der anderen Frauen. Feelia ist eine Überlebende. Sie hat das Grauen erlebt und ist immer noch hier. Julianna ist hier aufgewachsen. Sie will das Leben voll auskosten, Party machen, das schnelle Geld verdienen. Für Detective Esmerelda Perry zählen nur Fakten. Denn Fakten führen zu Lösungen.

    Sie alle sind diese Frauen. Diese Frauen, über die geurteilt wird. Diese Frauen, über die geredet wird. Diese Frauen, denen niemand zuhört. Diese Frauen denen niemand glaubt.

    Die Autorin Ivy Pochada schafft es, dass ich das Leben dieser Frauen sehe, ihr Leben verstehe, nachfühlen kann. Sie vermittelt mir die Atmosphäre dieses Stadtteils, der Leben dieser Frauen. Ich kann es fühlen, schmecken, erspüren. Denn Ivy Pochada schreibt so, als wäre sie in dem Viertel nicht nur Beobachterin, sondern Teil der Geschichte, als teile sie das Leben mit diesen Frauen.

    Das Buch beginnt mit zwei Erzählsträngen, auf zwei Zeitebenen und es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich in das Buch eingelesen hatte. Gerade die Erzählungen von Feelia wirken am Anfang wirr und ein bisschen verstörend. Ich habe sie erst einmal für sich stehen gelassen und denke, das war die richtige Entscheidung. Denn Feelia findet sich in den Rest der Geschichte ein. Der zweite Strang spielt im Jahr 2014 und stellt verschiedene Frauen in den Mittelpunkt der jeweiligen Abschnitte. Und obwohl die Figur im Mittelpunkt wechselt, entwickelt sich die Geschichte weiter. Es werden nicht viele unterschiedliche Geschichten erzählt, sondern sie gehören alle zusammen. Es zieht sich ein roter Faden durch das gesamte Geschehen.

    Das Buch „Diese Frauen“ trägt einen fantastischen Titel, denn wenn ich erklären sollte, worum es geht, würde ich genau das sagen. Es geht darum, dass wir die Frauen zu diesen Frauen machen. Nachdem ich es geschafft habe, mich auf das Buch einzulassen, hat es eine Sogwirkung entwickelt. Ich bin ganz tief in die Geschichte eingetaucht und die Geschichte ist ganz tief in mich eingetaucht. Hat mich berührt, hat mich vorgeführt, mich aufgeweckt. Das passiert selten und macht dieses Buch genau deshalb zu einem Highlight für mich.

    Für alle, die eine Kriminalgeschichte erwarten, habt Geduld. Sie kommt und ich finde, auch sie ist fantastisch eingewoben in die Geschehnisse. Klar, ich habe sie kommen sehen. Sie verliert dadurch jedoch nichts von ihrer Kraft.

    Fazit: Unbedingt lesen. Ich habe in diesem Jahr noch kein besseres, eindrucksvolleres Buch gelesen.
    Falkenreiter - Flucht aus Luma Angie Sage
    Falkenreiter - Flucht aus Luma (Buch)
    01.09.2021

    Fantasievoller Auftakt

    Als ihre Eltern verhaftet werden, geben sie Alex in die Hände einer Frau, die sich zufällig neben ihnen befindet. Das Einzige, was Alex von ihnen bleibt, sind ein paar Spielkarten. Zehn Jahre später sagt Alex Menschen mit Hilfe dieser Karten die Zukunft voraus. Doch Magie ist in der Stadt Luma, in der sie lebt, verboten. Als sie deswegen verraten wird, muss sie fliehen und findet auf ihrem Weg wahre Freunde…

    Schon seit der Reihe um Septimus Heap liebe ich die Bücher der Schriftstellerin Angie Sage. Bereits vor zwei Jahren habe ich mich sehr gefreut, als von ihr das Buch Silberdrache erschienen ist. Doch jetzt meldet sie sich mit Falkenreiter zurück, von dem bereits ein weiterer Teil angekündigt wurde und wenn es nach mir geht, gerne noch viel viel mehr folgen dürfen.

    Der erste Band „Falkenreiter – Flucht aus Luma“ hat mich sofort begeistert. Der Schreibstil ist, wie es für ein Buch „ab 11 Jahren“ zu erwarten war, einfach gehalten. Die Geschichte wird jedoch an keiner Stelle langweilig, sondern nimmt sofort Tempo auf und überzeugt mit unerwarteten Wendungen. Durch den humorvollen Erzählstil macht das Lesen riesengroßen Spaß. Dazu kommt, dass es der Autorin wieder gelingt, tolle Figuren zu erschaffen und zu entwickeln. Den Großteil der Menschen, Magier und Tiere habe ich als Leserin schnell ins Herz geschlossen. Fast alle zeichnet großer Mut, Humor, Stärke und Einfallsreichtum aus. Die wenigen Figuren, die keine Sympathieträger sind, bekommen immer mal wieder ihr Fett weg und sorgen so ebenfalls für den einen oder anderen Lacher.

    Das Buch endet mit einem gemeinen Cliffhanger, sodass ich mir sicher bin, dass alle Lesenden, auch die etwas Älteren, es kaum erwarten können, bis Band 2 erscheint, damit wir alle endlich erfahren können, wie es weitergeht.

    Fazit: ein fantasiereicher, humorvoller Lesespaß nicht nur für junge Lesende.
    Frau Maier macht Dampf Jessica Kremser
    Frau Maier macht Dampf (Buch)
    29.08.2021

    Nette Urlaubslektüre

    Elfriede, die Freundin von Frau Maier hat einen Wellness-Urlaub gewonnen. Doch leider kann sie den Gewinn aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten. Damit dieser nicht verfällt, begibt sich Frau Maier in das Hotel „Steirische Oase“ in der Steiermark…

    Schon auf den ersten Seiten wurde deutlich, dass das Buch „Frau Maier macht Dampf“ dem Untergenre des Cosy Crime zuzuordnen ist. Die Geschichte wird im Plauderton erzählt und schnell entsteht vor meinem inneren Auge das Bild einer modernen Miss Marple. Stets wachsam und von Neugierde getrieben, erkundet Frau Maier das Wellnesshotel. Dabei stolpert Frau Maier wie zufällig in Ungereimtheiten und Verbrechen. Aufgrund ihres Mutes und ihrer Beharrlichkeit werden die Verbrechen dann mit ihrer Hilfe gelöst.

    Das Buch war nett zu lesen und entspannend. Durch den gefälligen Plauderton kam jedoch leider selten Spannung auf. Einen richtigen Spannungsbogen im Sinne einer dramaturgischen Zuspitzung konnte ich auch nicht ausmachen. Das lag daran, dass die Geschichte vor sich hinplätscherte und sich auch die Verbrechen und ihre Lösung unaufgeregt in die Handlung einpassten.

    Fazit: Das Buch ist nett, lässt sich schnell lesen und ist entspannend. Mir war das für einen spannenden Krimi jedoch zu wenig.
    Die Stadt ohne Wind Éléonore Devillepoix
    Die Stadt ohne Wind (Buch)
    17.08.2021

    Spannende Fantasygeschichte

    Die 13-jährige Arka hat sich ganz alleine auf den Weg in die Stadt Hyperborea begeben. Dies ist die einzige Stadt, die es noch gibt, in der Magie gebraucht werden darf. Geführt wird die Stadt von einem König und seinem Rat aus Magiern. Und genau zu diesen Magiern möchte Arka, denn sie will ihren Vater finden, einen Magier, der sich vor ihrer Geburt von ihrer Mutter getrennt hat…

    Die Schriftstellerin Eleonore Devillepoix nimmt sich zu Beginn ihres Buches „Die Stadt ohne Wind – Arkas Reise“ sehr viel Zeit, um uns ausführlich die beiden Hauptfiguren, das Mädchen Arka und den Magier Lastyanax, vorzustellen. Ebenso ausführlich führt sie die Stadt Hyperborea ein. Daher ist das Tempo am Anfang der Geschichte eher gemächlich. Das störte mich aber nicht sonderlich, da ich so Gelegenheit bekommen habe, in diese neue Welt einzutauchen. Der Aufbau der Stadt ist sehr bildhaft dargestellt und zudem sehr einleuchtend. Die Autorin hat zum Teil wirklich tolle Ideen, was den Aufbau, die Transportwege und Fortbewegungsmittel angeht.

    Im Mittelpunkt des Geschehens stehen jedoch viele Geheimnisse und Intrigen am Hof des Königs, im Umfeld der Magier und rund um Arka, die dem Buch Spannung verleihen. Als Leserin habe ich so zum einen Gelegenheit mitzurätseln, wer hinter den Ränkespielen steckt und zum anderen, wie die einzelnen Ereignisse miteinander verknüpft sind und was Ziel und Zweck der Machenschaften ist.

    Die Protagonisten Arka und Lastyanax sind ein interessantes Gespann. Der Magier ist ein Eigenbrötler, sehr pedantisch und stets mürrisch. Arka dagegen ist ein Wirbelwind. Sie ist sehr quirlig, impulsiv, wagemutig, frech und hat ihren eigenen Kopf. Die beiden wachsen nur langsam zu einem Team zusammen. Aber gerade das Gefühl, dass die beiden nie eine Einheit werden, macht einen Teil der Unterhaltung des Buches für mich aus. Ich mag beide, auch wenn Arka mir viel schneller ans Herz gewachsen ist als der unnahbare Lastyanax.

    Es hat mir sehr gut gefallen, einmal wieder ein Buch über Magier und ihre Zaubertricks zu lesen. Zum Ende wurden zwar ein paar Rätsel gelöst, doch der Beginn des zweiten Teils wurde bereits vorbereitet. Ich freue mich schon darauf, wenn es weitergeht. Sehr gespannt bin ich sowohl auf die Welt außerhalb von Hyperborea als auch darauf, wie es mit der Stadt weitergeht.

    Fazit: „Die Stadt ohne Wind – Arkas Reise“ liefert uns eine ereignisreiche Geschichte, die in einer ganz eigenen Welt mit einer starken und mutigen Heldin spielt.
    Witchghost Lynn Raven
    Witchghost (Buch)
    24.07.2021

    Das Warten hat sich gelohnt

    Cassandra Castairs, genannt Cass, entstammt einer uralten Hexenfamilie. Aufgrund eines Vorfalls vor mehreren Jahrhunderten, haben sich die Castairs vom Rest des Coven losgesagt. Als Cass Familie nach und nach stirbt, bis sie die Letzte ihrer Familie ist, weigert sie sich, Hexerei auszuüben. Da sie allerdings sehr mächtig ist, versuchen die Familien des Covens sie für sich zu gewinnen. Doch so einfach lässt sich Cass Castairs nicht vereinnahmen.

    Seit Jahren schon habe ich auf ein neues Buch von Lynn Raven gewartet. Beim Lesen ihres neuen Buches „Witchghost“ ist mir nach und nach wieder klar geworden, dass es dafür einen guten Grund gibt. Die Autorin schreibt spannend und einnehmend. Selten schaffe ich es, ein Buch von knapp über 500 Seiten innerhalb von 3 Tagen durchzulesen. „Witchghost“ konnte ich jedoch einfach nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, wie es endet.

    Die ersten Kapitel habe ich als ein wenig verwirrend empfunden. Zum einen konfrontiert uns die Autorin mit einer Unmenge Namen, die wir noch gar nicht einordnen können. Zum anderen spielt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, was vorher nicht angekündigt wird und deshalb im ersten Moment verwirrt, bis ich mich als Leserin zurechtgefunden habe. Wenn man sich jedoch auf die Geschichte einlässt, verschlingt einen das Buch zügig.

    Der Schreibstil ist humorvoll, bildreich und bringt die Atmosphäre sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit gut rüber. Die Hauptfigur Cass zeichnet sich durch ihren Mut, ihre Eigenwilligkeit, viel Humor und Selbstbewusstsein aus. Deshalb fiel es mir sehr leicht, Cass ins Herz zu schließen. Die anderen Figuren blieben hingegen oft ein wenig blass, da sie alle hinter Cass´ Präsenz verschwanden. Eine weitere tolle Figur ist die Katze Pointers. Sie weiß mit Cass zu kommunizieren, ist schlau und immer da, wenn sie gebraucht wird – und ich liebe Katzen in Büchern.

    Die Autorin konfrontiert uns im Laufe der Geschichte mit einigen Toten, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Die eine oder andere Szene fand ich sehr gruselig, sodass ich froh war, dass ich sie nicht nachts gelesen habe. Aber gerade dadurch war das Buch ungemein spannend und die Seiten flogen nur so dahin.

    Die Liebesgeschichte in dem Buch nahm für mich zu wenig Raum ein. Mir ist zwar klar geworden, dass sich die beiden verliebt haben, ich konnte diese Liebe jedoch nicht fühlen. Lynn Raven hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie das besser kann.

    Enttäuscht hat mich auch die Schlüsselszene, in der das Gute gegen das Böse kämpft. Die Vorgänge wurden nur ungenau beschrieben, sodass mir als Leserin nicht klar war, was genau gerade geschieht. Zudem wurde mir die Auflösung um die böse Hexe nicht deutlich genug gemacht, sodass ich auch hier nur raten kann, was genau hinter dem Verhalten steckt. Das ist sehr schade, denn ich denke, die Autorin hätte nur ein paar zusätzliche Sätze schreiben brauchen, um die beiden Sachverhalte schlüssig zu erklären.

    Die Schlussszenen waren dann wieder super. Sie waren voller Humor und die Atmosphäre des neuen Lebens wurden sehr gut herübergebracht.

    Fazit: ein tolles Buch, das ich verschlungen habe, mit leichten Schwächen, die ich der Autorin jedoch verzeihe.
    Underworld Chronicles - Verflucht Jackie May
    Underworld Chronicles - Verflucht (Buch)
    07.06.2021

    Band 2 ist schon vorbestellt

    Das Leben hat es bislang nicht gut mit Nora Jacobs gemeint. Doch zum Glück besitzt sie ein inneres Frühwarnsystem, dass sich meldet, wenn ihr Gefahr droht. Als sie eines Abends mit dem Bus auf dem Weg nach Hause ist, springt eben dieses an. Doch leider merkt sie zu spät, dass die Gefahr vom psychopathischen Sohn ihres Vermieters und seinem Freund Parker ausgeht. Um die beiden loszuwerden, schlägt sie vor, in den Nachtclub „Underworld“ zu gehen. Denn was die Menschen normalerweise nicht wissen, ist, dass sich in diesem Nachtclub die Wesen der Unterwelt vergnügen…

    Ich habe mich riesig gefreut, dass ich endlich einmal wieder auf ein Buch gestoßen bin, indem Vampire, Werwölfe, Magier, Trolle, Succubi, Feen und noch viele andere Wesen eine Rolle spielen. Es gab eine Zeit, da habe ich sehr viele Bücher gelesen, die in dieser Welt spielten. Und genau an diese Bücher musste ich beim Buch „Underworld Chronicles – Verflucht“ von Jackie May auch immer wieder denken. Die Bücher von Lara Adrian, Larissa Ione, Alexandra Ivy, Nalini Singh habe ich geradezu verschlungen. Doch diese Bücher richteten sich an erwachsene Leserinnen und erotische Szenen waren ein fester Bestandteil der Geschichten. Die „Underworld Chronicles“ richten sich an junge Lesende ab 16 Jahren. Erotik wird angedeutet, thematisiert und tritt in Form von Symbolen, wie z. B. das Trinken von Blut, auf, wird jedoch nicht explizit beschrieben. Das hat mir sehr gut gefallen.

    Nora tritt im Laufe des Buches in Kontakt mit den Wesen der Unterwelt und es wird immer deutlicher, dass sie kein normaler Mensch ist. Sie hilft dabei, eine Vermisste dieser Welt zu finden. Das ist sehr spannend erzählt und ich fand die eine oder andere Szene auch recht gruselig. Da der Humor jedoch nicht zu kurz kommt, lassen sich auch die Szenen, in denen die Nerven zum Zerreißen gespannt sind, gut lesen.

    Während des Schmökerns hat mich am meisten interessiert, ob die Wesen der Unterwelt es mit Hilfe von Nora schaffen, die Vermissten zu finden und zu befreien. Immer neugieriger bin ich auch bei der Frage geworden, was an Nora so besonderes ist und warum sie besondere Fähigkeiten hat. Und natürlich frage ich mich, ist sie eine Mischung aus Unterweltwesen und Mensch? Wenn ja, welches? Dazu kommt der Punkt, der mir lange keine Ruhe gelassen hat. Wird es einem der männlichen Wesen gelingen, Noras Herz zu erobern? Wenn ja, wem?

    Okay, ich gebe zu, ich stehe auf die Mischung des Buches. Verbotene, gefährliche Wesen, eine spannende Kriminalstory, eine außergewöhnliche Liebe, die in der Luft hängt oder Teil des Buches ist. Jackie May hat es geschafft, mich gut zu unterhalten und mich neugierig auf die weitere Geschichte zu machen. Deshalb habe ich umgehend, nachdem ich Teil 1 beendet hatte, den zweiten Band vorbestellt.
    Tote ohne Namen Tote ohne Namen (Buch)
    20.05.2021

    Ich möchte mehr von Vega und Caplan

    Die privaten Ermittler Alice Vega und Max Caplan unterstützen die Polizei von San Diego und das DEA, die amerikanische Drogenvollzugsbehörde, bei den Ermittlungen. Das Departement hat zwei tote, mexikanische Mädchen gefunden. Nichts deutet darauf hin, wer diese beiden Mädchen gewesen sind. Allerdings trägt eine von beiden einen Zettel bei sich, auf dem der Name Alice Vega steht. Wird es Vega und Caplan gelingen, das Rätsel um die beiden Toten zu lösen?

    „Tote ohne Namen“ von Louisa Luna ist zwar auf Deutsch das erste Buch mit den beiden Ermittlern Vega und Caplan im amerikanischen Original ist es jedoch bereits der zweite Teil der Reihe. Das wird einem als Leserin des Buches auch schnell klar. Immer wieder wird Bezug auf einen alten Fall genommen, den die beiden privaten Ermittler zuvor gemeinsam gelöst haben. Auch habe ich eine Einführung der beiden Hauptfiguren vermisst. Über den Hintergrund von Max Caplan erfahren wir sogar zu Beginn etwas. Das Leben von Alice Vega bleibt jedoch komplett im Dunkeln. Auch im weiteren Verlauf des Buches erfahren wir nur wenig über die toughe, emotionslose, jedoch sehr intelligente Frau Vega. Die Beweggründe der weiblichen Hauptfigur sind für mich auch der einzige Punkt, bei dem ich mir mehr Informationen gewünscht hätte.

    Louisa Luna hat bei ihren beiden Hauptcharakteren die genretypischen Geschlechterrollen getauscht. Max Caplan ist fürsorglich, alleinerziehender Vater einer fast erwachsenen Tochter, vorsichtig. Alice Vega ist unkonventionell, neigt zu Gewalt und zeigt selten Mitgefühl gegenüber den Personen, denen sie bei den Ermittlungen begegnet.

    Die Atmosphäre des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine harte, gnadenlose Welt, in die uns die Autorin in diesem Buch schickt. Überall lauert Gefahr, überall lauert der Tod. Die beiden Protagonisten stechen wiederholt in ein Wespennest und kommen geradeso mit dem Leben davon. Sehr gut gelungen ist auch, dass die Autorin sich auf das Wesentliche der Handlung konzentriert und diese nicht unnötig aufbläst. Dadurch gab es im Buch für mich keine Längen, was selten der Fall ist bei Krimis und Thrillern.

    Wer mit dem Thema Kinderprostitution oder mit gewalttätigem Vorgehen von Privatdetektiven oder Polizisten Probleme hat, sollte dieses Buch nicht lesen. Mir hat es jedoch sehr gut gefallen. Ich mag diese Art Bücher. Es hat mich ein wenig an Autoren wie Elmore Leonard und Candice Fox erinnert. Zwar nicht so genial, aber was nicht ist, kann im weiteren Verlauf der Reihe ja noch werden. Zunächst wünsche ich mir nun erst einmal, dass der erste Teil übersetzt wird – und dann können gerne noch weitere Fälle von Vega und Cap folgen.
    Payne, L: Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 Payne, L: Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Buch)
    14.05.2021

    Ganz nach meinem Geschmack

    Die Zwillinge Felix und Noah James müssen sich, nach dem plötzlichen Unfalltod ihrer Eltern, um die jüngere Schwester Sophie kümmern. Da eine entfernte Tante gerne das Sorgerecht für Sophie hätte, engagieren sie May als Nanny, die sich nach der Schule und am Wochenende um die kleine Schwester kümmern soll. Doch nicht nur Sophie schließt May schnell in ihr Herz, auch Felix hält sich auffällig oft in der Nähe der beiden Mädchen auf...

    Okay, ich muss gestehen, ich habe eine Schwäche für die Kombination aus dem privilegierten, reichen Jungen und der armen Außenseiterin. Immer wieder stelle ich fest, dass gerade diese Liebesgeschichten mir besonders viel Freude bereiten und ich sie sehr gerne lese.

    Hier mag ich sehr, dass wir die Geschichte sowohl aus der Sicht von May als auch aus der von Felix lesen. Das macht mir Felix wesentlich schneller sympathisch als es sonst der Fall gewesen wäre. Nach dem Unfalltod der Eltern, lenkt Felix sich mit Hilfe von Alkohol und schnellem Sex von seiner Trauer ab. Ein Mädchen, wie die zwar hübsche, aber unprivilegierte May wäre ihm gar nicht aufgefallen, wenn sie ihn nicht aus einer schwierigen Situation mit seiner kleinen Schwester gerettet hätte. Und May hat viel größere Sorgen in ihrem Leben als den Bad Boy Felix James. Ihre Großmutter ist überraschend gestorben. Wenn sie nicht zurück zu ihrer drogenabhängigen Mutter und deren übergriffigen Partner will, muss sie sich vorzeitig für mündig erklären lassen. Doch wie soll das klappen, wenn sie kaum genügend Geld fürs Essen hat. Da kommt ihr das Angebot von Felix James gerade recht, auf seine Schwester Sophie aufzupassen. Zumal sie das trauernde Mädchen sofort ins Herz geschlossen hat.

    Die Geschichte weist die typischen Unwägbarkeiten einer klassischen Märchen-Romanze zwischen Cinderella und dem Prinzen auf. Es gibt ein wenig Auf und Ab und natürlich auch die große Krise. Da ich die Figuren jedoch sehr mochte, haben mich die Klischees nicht gestört, sondern sie haben eher zu meinem Lesegenuss beigetragen. Nun freue ich mich schon auf die Geschichten von Felix Zwillingsbruder Noah, Jo, der besten Freundin von May, sowie von Riley, dem nettesten Mädchen aus der Clique von Felix und Noah.
    Jaffa Road Daniel Speck
    Jaffa Road (Buch)
    18.04.2021

    Ein großer Roman, der ein wenig braucht, bis er einen packt

    Der Autor, Daniel Speck, schildert die Entstehung des Staats Israel aus der Sicht zweier Parteien. Da ist Joelle, sie ist mit Moritz und ihrer Mutter übers Meer gekommen, um hier in dem neu zu gründenden Staat eine Heimat zu finden. Es soll ein Ort entstehen, der den Juden in aller Welt ein Zuhause bietet. Und dann ist da Amal, sie wird die dritte Liebe von Moritz. Sie ist christliche Palästinenserin und wird aus ihrer Heimat Jaffa vertrieben. Sie wird heimatlos, damit dieser neue Staat entstehen kann.

    Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingelesen hatte. Das lag vor allem daran, dass mir die Figuren so fremd geblieben sind. Ich konnte einfach keine Nähe bzw. kein Gefühl zu ihnen aufbauen. Doch nach etwa 200 Seiten hatte mich der Konflikt der Erzählung gefangen. Die Errichtung des Staates Israel aus der Sicht von Juden, die hoffen, hier endlich in Sicherheit und Frieden leben zu können und eine Heimat zu finden. Und dann das Geschehen aus der Sicht der Vertriebenen, der Palästinenser, die durch einen Eroberungskrieg ihre Heimat verlieren und kein Zuhause mehr haben. Sie können nirgendwo hin und verstehen nicht, warum ihr Staat plötzlich nicht mehr existiert. Dazu kommt, dass ich als Deutsche zwischen den Stühlen sitze und mich immer wieder gefragt habe, inwieweit ich mir ein Urteil erlauben darf, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Denn hat Deutschland nicht einen großen Anteil daran, dass es zu dieser Situation gekommen ist?

    Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist die Erzählung in der Vergangenheit. Hier wird die Geschichte von Moritz, Yasmina und Amal erzählt. Doch ein Strang spielt in der Gegenwart. Moritz ist gestorben und seine Nachkommen treffen aufeinander. Da ist Nina, seine Enkelin aus der Beziehung zu einer deutschen Frau. Dann Joelle, aus der Ehe mit seiner jüdischen Frau Yasmina. Und Elias, sein Sohn mit Amal. Diese drei treffen aufeinander, wollen teilweise verstehen, was Moritz bewegt hat. Doch da steht auch die Unversöhnbarkeit zwischen Juden und Palästinensern im Raum. Dazu gesellt sich Eifersucht und Unverständnis, warum der Großvater bzw. Vater gegangen ist. Diese Konstellation treibt das Geschehen immer wieder voran, vor allem getrieben von Nina, die die beiden Geschwister nach dem Leben ihrer Eltern fragt und sich die Geschichten aus der Vergangenheit erzählen lässt. Zudem strebt Nina die Versöhnung der drei Nachkommen an.

    Ist mir die Hauptfigur, Moritz Reincke alias Maurice Sarfati, zu Beginn des Buches fremd und erscheint er mir distanziert, so schleicht er sich im Laufe des Buches, Seite um Seite in mein Herz. Dieser warmherzige, fürsorgliche, hilfsbereite, treue Mann, der stets den tragischen Helden zu verkörpern scheint. So gerne würde ich ihm beistehen, ihn an die Hand nehmen, um ihm den richtigen Weg zu weisen.

    Der Autor hat die Gabe, uns mit jeder Seite der Geschichte mitfühlen zu lassen. Es gibt nicht die Guten oder die Bösen. Jede Gruppe hat ihre guten und ihre bösen Facetten. Ich konnte die Handlungen und Motive von allen Gruppierungen gut nachvollziehen, ihre Gefühle, Träume, Wünsche und doch konnte bzw. musste ich mich für keine Seite entscheiden. Es gibt nicht viele Autoren, die das so gut hinbekommen.

    Ein toller Roman, der mit jeder Seite süchtiger macht und deshalb eine klare Leseempfehlung von meiner Seite erhält.
    Nordwesttod Svea Jensen
    Nordwesttod (Buch)
    27.03.2021

    Neue Krimireihe mit großem Potential

    Nach dem Tod seiner Frau hat Hendrik Norberg sich von der Mordkommission als Dienststellenleiter zur Polizei nach St. Peter Ording versetzen lassen, um sich besser um seine beiden Söhne kümmern zu können. Doch schon am ersten Arbeitstag auf der neuen Dienststelle trifft er auf Kommissarin Anna Wagner und ihren neuen Fall. Sie ist von München nach Schleswig-Holstein gekommen, um hier eine Stelle aufzubauen, in der sie Fällen von vermissten Personen nachgeht. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach Nina Brechtmann, die aus einer Hoteliersfamilie aus St. Peter Ording stammt…

    Zu Beginn des Buches war ich skeptisch, ob die Autorin Svea Jensen mich mit ihrem Krimi „Nordwesttod“ überzeugen kann. Doch je weiter ich in dem Buch las, desto mehr nahmen mich die Geschichte und die Figuren gefangen.

    Mit Hendrik Norberg, seiner Familie und seinem Team bei der Arbeit, hat die Autorin Figuren geschaffen, die mir sehr gut gefallen, mein Interesse geweckt haben und über die ich noch über dieses Buch hinaus gerne etwas lesen und erfahren möchte. Ebenso gut gefällt mir die Kommissarin der Sonderstelle, Anna Wagner. Sie ist ehrgeizig, mutig, humorvoll und lässt sich nicht für dumm verkaufen, weder von Kollegen noch von Zeugen bzw. Verdächtigen.

    Der Fall der Vermissten Nina Brechtmann hat ebenfalls schnell meine Neugier geweckt. Nina Brechtmann ist sehr eigenbrötlerisch und es fällt den Ermittlern schwer, überhaupt etwas über die Frau in Erfahrung zu bringen. Doch je mehr sie über das Leben der Vermissten erfahren, desto mehr Verdächtige tauchen auf. Das Rätseln, was mit der verschwundenen Frau passiert sein könnte und ob sie noch lebt oder nicht, hat mir sehr viel Spaß gemacht.

    Die Auflösung ist nicht sonderlich originell, aber dafür sehr glaubwürdig. Es wird nicht gebogen und konstruiert, um eine gekünstelte, außergewöhnliche Lösung zu konstruieren, sondern es wird eine Geschichte erzählt, die genau so passiert sein kann. Ich hoffe, dass die Autorin diesen Weg in den weiteren Fällen der Ermittler Norberg und Wagner beibehält und freue mich schon auf die nächste Ermittlung der beiden.
    Das Flüstern der Bienen Das Flüstern der Bienen (Buch)
    25.03.2021

    Ganz großes Kino

    Mexiko vor gut 100 Jahren. Die Großgrundbesitzerfamilie Morales findet auf seinem Grundstück ein ausgesetztes Baby. Das Baby, Simonopio, ist entstellt und von Bienen umgeben. Viele Bewohner des Ortes Linares und der Hacienda der Morales begegnen ihm mit Aberglauben und Misstrauen. Doch die Familie Morales nimmt Simonopio, der stets von Bienen umschwärmt wird, bei sich auf und betrachtet ihn als Ziehsohn. Im Laufe der Jahre bewahrt der Junge die Bewohner durch seine prophetische Gabe immer wieder vor Unheil…

    Die Autorin Sofia Segovia entführt uns mit ihrem Roman „Das Flüstern der Bienen“ ins Mexiko der Jahre 1910 – 1930. Das Land wird erst von einem langen Bürgerkrieg und dann auch noch von der Spanischen Grippe erschüttert. Fürchteten die Großgrundbesitzer sich erst vor den kämpfenden Parteien, die ihnen die Ernte oder Frauen stahlen, so bangen sie bald um die Enteignung ihrer Ländereien.

    Das Buch ist sprachgewaltig und teilweise poetisch. Die Autorin schreibt tiefgründig und ihre Beobachtungen und Überlegungen haben mitunter durchaus etwas philosophisches. Die Autorin bedient sich unterschiedlicher Erzählelemente, um uns als Leser in ihre Geschichte zu entführen bzw. „versinken zu lassen.“ Zu Beginn des Buches fiel es mir ein wenig schwer, den unterschiedlichen Erzählperspektiven zu folgen. Mir hätte es sehr geholfen, wenn den Kapitelüberschriften zusätzlich Jahreszahlen beigefügt worden wären. Doch nach der anfänglichen Verwirrung, breitet sich eine spannende, detailreiche und fantasievolle Geschichte vor dem Leser aus. Auch der Humor kommt in dem Buch nicht zu kurz. Dieser ist zum Teil subtil, oft sehr schwarz, aber Sofia Segovia trifft damit stets ins Schwarze. Über weite Strecken hinweg ist der Erzählstil warmherzig, doch durchaus auch brutal, wenn es um die Schilderung von Verbrechen geht. Die wichtigsten Figuren sind gut ausgearbeitet und dadurch sehr lebendig.

    Den Roman hat die Autorin bereits im Jahr 2015 geschrieben. Umso erstaunlicher sind ihre Schilderungen zum Ausbruch der Spanischen Grippe und was diese für das Leben der Menschen bedeutete. Immer wieder werden der heutigen Leserin Parallelen zur Corona-Pandemie deutlich.

    Mich hat die Mischung aus Familiengeschichte, magischer Erzählung um das Findelkind und Sozialstudie der damaligen Zeit sehr gut unterhalten. Ich habe gelacht, war geschockt, habe mich gefreut, hatte Tränen in den Augen, verspürte Wut und viele Emotionen mehr. Genauso sollte ein gutes Buch sein.
    Völler, E: Durch die Nacht und alle Zeiten Völler, E: Durch die Nacht und alle Zeiten (Buch)
    23.03.2021

    Flotter, humorvoller Schreibstil

    Loris Eltern sind große Fans historischer Festivals. In historische Kostüme gekleidet, nehmen sie an der Nachstellung berühmter Schlachten und an Traditionen vergangener Zeiten teil. Die 16-jährige Lori und ihre jüngere Schwester Mia kennen es gar nicht anders, fühlen sich jedoch mittlerweile zu alt für diese Spektakel. Beim Blücherfest am oberen Mittelrhein trifft Lori eines nachts auf Thomas. Sie schwankt zwischen Schwärmerei und Sorge um seine geistige Gesundheit.

    Eva Völler hat mich von Anfang an durch ihre flotte und humorvolle Erzählweise in den Bann der Geschichte gezogen. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen, da die Erzählung so locker und leicht wirkt, dass es einfach nur Spaß macht, immer weiterzulesen.

    Im Mittelpunkt stehen die beiden Figuren Lori und Thomas. Bei den früheren Zeitreiseromanen der Autorin, in deren Mittelpunkt Anna und Sebastiano standen, hat mich die naive, tollpatschige und unbedarfte Art von Anna so manches Mal an den Rand der Verzweiflung getrieben. Auch Lori ist manchmal naiv und ein wenig unbedacht, was wohl ihrem Alter geschuldet ist. Zum Glück gibt es jedoch nur wenige Szenen, in denen Lori diese Eigenschaften zeigt, sodass ich es nicht als so störend empfunden habe. Lori ist sonst eine mutige und selbstständige Teenagerin, die sich den Abenteuern, die auf sie warten, offenen Auges stellt.

    Und Thomas – ach, ich liebe Thomas. Er ist eine tolle Romanfigur. Stets der formvollendete Gentleman mit perfekten Manieren. Zudem stellt er sich immer vor Lori, um sie zu beschützen, sowohl sprichwörtlich als auch verbal. Selten bin ich in einem Jugendbuch einem so positiven Helden begegnet.

    Das Buch „Durch die Nacht und alle Zeiten“ bietet großen Lesespaß, eine tolle und wie ich finde, spannende Geschichte und zudem eine schöne Liebesromanze. Die Reise durch die Zeiten zeigt auf spielerische und humorvolle Weise manche Unterschiede zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart.

    Schade finde ich, dass es sich bei dem Buch um einen Einzelband handelt. Viel lieber wäre es mir, ich könnte Thomas und Lori auf weiteren Abenteuern durch noch mehr Nächte und noch mehr Zeiten begleiten.
    Abels Auferstehung Thomas Ziebula
    Abels Auferstehung (Buch)
    13.03.2021

    Grandios

    Marlene Wagner, eine resolute Journalistin, fährt nach Basel, um sich die Leiche eines ertrunkenen Soldaten anzusehen, der ihr verschollener Bruder sein könnte. Dies ist nicht der Fall. Doch der Soldat trägt ein teures Zigarettenetui bei sich, das aus Leipzig stammt. Zurück in Leipzig begibt sie sich auf die Suche nach dem Besitzer des Etuis, in der Hoffnung, die Identität des Ertrunkenen zu ermitteln. Ungefähr zeitgleich werden Ermittler Paul Stainer und seine Mitarbeiter zur Leiche eines ermordeten Künstlers in ein Hotel gerufen. Auch er ist vor kurzem in Basel gewesen. Denn hier kommen die ehemaligen Kriegsgefangenen an, die aus Frankreich entlassen werden.

    „Abels Auferstehung“ ist der zweite Fall um den Kriminalermittler Paul Stainer, der zwischen den beiden Weltkriegen in Leipzig ermittelt. Für mich ist es das erste Buch des Autors Thomas Ziebula und ich bin restlos begeistert.

    Der Roman weist eine erzählerische Dichte auf, wie sie nicht oft zu finden ist. Die Geschichte wird mit Hilfe mehrerer Erzählstränge erzählt, die sich immer wieder berühren, auseinanderlaufen, um dann erneut aufeinander zu treffen. Als Leser tauchen wir tief ins Leipzig des Jahres 1920 ein. Wir erleben eine Stadt, die politisch zerrissen ist. Da sind die Deutschnationalen, die dem Kaiserreich nachtrauern, den Verlust des Krieges nicht verwinden können und sich autoritär und mittels Gewalt durch Leben bewegen. Ihre Feinde sind die Sozialisten, die sie als Zerstörer des Reiches sehen und entsprechend verfolgen. Die Sozialisten stehen für Fortschritt. Sie treten für die Rechte der Arbeiter, der Armen und der Frauen ein. Sie führen jedoch einen schweren Kampf, haben jedoch auch Sympathisanten in fast allen Gesellschaftskreisen.

    Die Frauen in diesem Buch werden als starke, mutige und fortschrittliche Figuren dargestellt, die sich durch ihr Auftreten jedoch nicht nur Freunde machen. Da ist die Journalistin Marlene Wagner, die für die Leipziger Volkszeitung schreibt. Diese Zeitung wird immer wieder verboten, da sie zu sozialistische Ansichten vertritt. Marlene ist unabhängig, hat wechselnde Männerbekanntschaften und nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn sie einer Spur nachgeht, lässt sie sich nicht stoppen.

    Aus Band 1 „Der rote Judas“ kennen die Leser/innen bereits Rosa Sonntag. Sie spielt auch in „Abels Auferstehung“ wieder eine tragende Rolle. Auch sie ist eine weibliche Figur, die für sich und andere einsteht und den Herausforderungen des Lebens mutig ins Auge blickt.

    Der Kriminalermittler Paul Stainer ist ein Mann, der zum einen noch die Erlebnisse im Krieg und die anschließende Kriegsgefangenschaft verarbeiten muss und zum anderen um seine ermordete Frau trauert. Zudem arbeitet er in einer Behörde, die ebenso politisch zerrissen ist, wie die restliche Bevölkerung. Nationalistisch gesinnte Kollegen und Vorgesetzte versuchen ihn mit aller Macht loszuwerden. Doch Stainer und seine Kollegen sind ganz mit der Aufklärung des Mordes an einem Künstler beschäftigt, die immer weitere Kreise zu ziehen scheint.

    Das Buch hat mich schnell völlig in die damalige Zeit gesogen. Die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit nach dem ersten Weltkrieg werden eindrücklich geschildert. Immer wieder habe ich es als Leserin bedauert, dass ich weiß, wohin diese spannenden Entwicklungen geführt haben. Denn so, wie der Autor Thomas Ziebula die unterschiedlichen Strömungen und Kräfte schildert, klingt diese Zeit nach einer Chance, Deutschland zu einem gerechteren Ort zu machen, die das deutsche Volk vertan hat.

    Mir ist zwar recht schnell klar gewesen, worauf die Geschichte hinausläuft. Das habe ich jedoch nicht als störend, sondern als sehr gelungen empfunden. Mein Lesevergnügen hat das nicht geschmälert.

    Das Buch bietet dem Leser eine gelungene Zeitreise in Verbindung mit einem spannenden Kriminalfall.
    Hasse, S: Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? Hasse, S: Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Buch)
    06.02.2021

    Beim Lesen merkt man den Rausch des Schreibens der Autorin

    Cara hat gerade mit ihrem Studium begonnen. Leider hat es mit dem zugesagten Zimmer im letzten Moment nicht geklappt. Doch dann wird ihr ein Zimmer in der Studentinnenverbindung der Ravens in Aussicht gestellt. Nun muss sie nur noch die Aufnahmeprüfungen bestehen…

    Als erstes ist mir der mitreißende Schreibstil der Autorin aufgefallen, den ich als unglaublich flott empfunden habe. Das sorgte dafür, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.

    Die Geschichte selbst ist nicht neu. Cara entstammt weder einer prominenten noch einer übermäßig reichen Familie. Sie ist im Großen und Ganzen das Mädchen von nebenan: hübsch, fleißig, gewissenhaft, nett und hilfsbereit. Als sie in die elitäre Welt der Studentenverbindungen der Ravens und Lions stolpert, ist sie fasziniert von dem Glamour, den Berühmtheiten und dem Reichtum. Sie fühlt sich wie Aschenputtel, die es in den Königspalast verschlagen hat. Doch die Autorin erzählt die Geschichte mit einer Freude, die auch mich völlig in diese Welt eintauchen lässt. Und ich mag die meisten Figuren sehr schnell.

    Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass Stefanie Hasse die Gratwanderung zwischen interessanter Geschichte und zu viel Drama, zu viel Intrige, zu viel Liebestaumel gut hinbekommt. Da ich Mobbingdramen und fiesen Intrigen in Büchern nicht viel abgewinnen kann und diese oft übertrieben gehässig geschildert werden, war es sehr angenehm, einmal davon zu lesen, ohne dass sie den Spaß am Lesen ruinieren. Ich denke, dass liegt an der unaufgeregten Erzählweise der Autorin bei diesen Szenen.
    Natürlich gibt es auch ausreichend Lesestoff für unsere romantische Herzen. Da ist der permanent flirtende Tyler. Mit ihm verbindet Cara eine tolle Freundschaft. Oder ist da doch mehr?!? Und da ist ihr Matching Night Partner Josh, mit dem zusammen sie als Paar um die Aufnahme in die Studentenverbindungen Raven und Lion kämpft. Oder ist da doch mehr?!?

    Im Nachwort von „Matching Night – Küsst du den Feind?“ schreibt die Autorin, Stefanie Hasse, dass das Schreiben des Buches für sie wie ein Rausch war. Genau das merkt man dem Buch an und für mich war es genauso ein Rausch, dieses Buch zu lesen. Teil 2 liegt schon bereit und ich hoffe, ich kann damit nächste Woche starten.
    Zwei Nächte und drei Leben lang Elja Janus
    Zwei Nächte und drei Leben lang (Buch)
    13.12.2020

    Jede Seite ist unglaublich intensiv

    Als Jess und Cem sich zum ersten Mal begegnen, ist sofort klar, dass das zwischen ihnen etwas Besonderes ist. Sie werden ein Paar. Aber das Schicksal treibt sie auseinander. Sie setzten jedoch alles daran, beste Freunde zu bleiben. Doch dann schlägt das Schicksal erneut zu und Cem wird überfallen. Als er im Krankenhaus aus dem Koma erwacht, hat er die Erinnerung an die letzten 1,5 Jahre verloren. Er weiß nicht mehr, dass Jess und er kein Paar mehr sind und kann sich auch nicht vorstellen, was zum Ende ihrer Beziehung hätte führen können. Für Jess ist die Zeit jedoch nicht rückwärts gelaufen. Sie kann sich an alles erinnern. Wie werden die beiden damit umgehen?

    Die große Liebe, die zwischen Jess und Cem herrscht, ist von Anfang an deutlich zu spüren. Und doch ist das Buch „Zwei Nächte und drei Leben lang“ kein Buch, das einfach eine nette Liebesgeschichte erzählt. Die Geschichte führt uns in ein Wechselbad der Gefühle und manchmal ist das Gelesene nur schwer zu ertragen. Denn die Autorin Elja Janus hat einen ganz eigenen Erzählstil. Das Buch wird aus der Sicht von Jess und aus der Sicht von Cem erzählt. Das ist noch nicht ungewöhnlich. Aber die Erzählung entwickelt sich über die Gefühle und Gedanken der beiden Hauptfiguren. Wir sind immer ganz nah und ganz tief im Innersten der beiden Protagonisten.

    Dadurch hatte ich als Leserin sehr schnell den Eindruck, dass ich die beiden schon ewig kenne und gut mit ihnen befreundet bin. Und so hat mich alles emotional sehr direkt berührt: Ihre Fortschritte, ihre Rückschritte, ihr Zögern und ihre Ausflüchte. Besonders Jess hätte ich manchmal gerne geschüttelt, weil sie so anders ist als ich. Sie hat sehr Vieles in sich verschlossen und es sich selbst und Cem dadurch unnötig schwer gemacht. Da wir jedoch auch die Gefühlswelt der beiden erleben, wird ihr Handeln zumeist verständlich. Sie leiden, trauern, sind wütend, verzweifelt, ängstlich, aber auch fröhlich, glücklich, mutig, stark.

    Selbst für mich, die Gefühle mag und wichtig findet, war das Lesen des Buches oft nicht einfach. Wer sich nicht gerne mit Gefühlen und den daraus resultierenden Möglichkeiten auseinandersetzt, wird von dem Buch jedoch entweder überfordert werden oder nichts damit anfangen können.

    Wer jedoch Geschichten mag, die über die Gefühls- und Gedankenwelt transportiert werden, sollte den Versuch wagen. Klar muss jedoch sein, dass dies keine heile Welt-Story ist. Hier geht es um ernste Probleme und die Auseinandersetzung damit. Und genau diese Tiefe, mit der die Autorin erzählt, ist es, was mich so begeistert hat. Daher werde ich mir ihre bisherigen Bücher auf jeden Fall auch noch zulegen.
    Dark Candice Fox
    Dark (Buch)
    30.11.2020

    Candice Fox hat es einfach drauf

    Einst war Blair eine erfolgreiche Ärztin. Doch nach einer Silvesternacht wird sie des Mordes angeklagt und verurteilt. Ihr Sohn, der im Gefängnis geboren wird, wird von einer Freundin großgezogen, während Blair sich die Zelle mit Sneak, einer Prostituierten und Drogensüchtigen, teilt. Blair ist erst seit einem Jahr wieder auf freiem Fuß, als sie in der Tankstelle, in der sie nun jobbt, überfallen wird. Ausgerechnet von Dayly, Sneaks Tochter. Das setzt Ereignisse in Gang, die dazu führen, dass eine illustre Gruppe, nämlich Blair, Sneak, die Polizistin, die Blair einst verhaftete, und Ada, eine harte Gangsterin, zusammen nach Dayly suchen.

    Zu Beginn des Buches dachte ich noch, dass dieses Buch nicht mehr an die Hades-Trilogie oder Crimson-Lake-Serie heranreicht. Doch nach und nach laufen die Fäden der Geschichte zusammen, wir lernen die Figuren immer besser kennen und ich durfte feststellen, dass Candice Fox es auch hier wieder drauf hat und mich in ihren Bann zieht. Die Figuren sind, wie man es von ihr kennt, sehr speziell und schräg. Das Gute ist, dass sie sich dabei nicht wiederholt, sondern stets ganz eigene, neue Charaktere erschafft. Das ist eine ihre Stärken.

    Ihre Figuren sind (fast) nie einfach nur schwarz oder weiß. Sie haben alle ihre Licht- und ihre Schattenseiten. Ganz egal, ob es Polizisten oder Mafiosi sind.

    Zudem hat Candice Fox einen unvergleichlichen Humor. Ein wenig wie die Bücher von Elmore Leonard, dessen Bücher ich ebenfalls sehr liebe. Wobei ich Candice Fox besser und wesentlich lustiger finde.

    Tja, und dann hat sie auch noch etwas zu erzählen. Und auch hier erfindet sie jedes Mal wieder eine neue Geschichte mit einer Handlung, die mich fesselt und erzählt nicht ihre alten Geschichten in einem neuen Gewand.

    Das Buch „Dark“ ist böse, brutal, humorvoll und zum Schluss bin ich sogar ein wenig rührselig geworden. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch dieser tollen Autorin und bin gespannt, welche Geschichte sie mir dann erzählen wird.
    Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut Namina Forna
    Die Göttinnen von Otera - Golden wie Blut (Buch)
    24.10.2020

    Wird im Laufe des Buches immer besser

    Deka wächst als Frau in einem kleinen Ort in Otera auf. Frauen werden in diesem Land im Namen des Gottes Oyomo durch die Priester systematisch unterdrückt. Die Frauen selber halten diese Unterdrückung der Frau aufrecht, indem sie diese akzeptieren, leben und für die Einhaltung der Regeln sorgen. Einmal im Jahr gibt es ein Ritual, bei dem die jungen Mädchen auf ihre Reinheit geprüft werden. Ist ihr Blut rot, so werden sie im Ort in Zukunft als reine Frau angesehen. Doch fließt aus ihren Adern goldenes Blut, so sind sie ein Dämon, eine sogenannte Alaki. Und diese Dämonen gilt es zu vernichten. Doch eines Tages benötigt der Kaiser die Alaki, um sein Reich gegen übermächtige Feinde zu verteidigen und gründet eine Armee aus Dämonen. Da Dekas Blut golden ist, wird sie zur Ausbildung als Kriegerin in die Hauptstadt von Otera gebracht. Dort lernt sie, für den Fortbestand des Landes zu kämpfen, das sie unterdrückt und verachtet…

    Die ersten 200 Seiten habe ich als ziemlich ereignisarm empfunden. Die Autorin Namina Forna führt uns intensiv ein in die Welt von Otera und zeigt uns die systematische Unterdrückung der Frauen in diesem Reich. Zudem erfahren wir sehr genau, was es für eine Frau in diesem Reich heißt, eine Alaki, also ein Dämon, zu sein. Das Leben der normalen Frau ist bis ins kleinste Detail vorgegeben und geregelt. Sie sind die Gefangenen der männlichen Weltordnung. Sind sie unrein, so gelten sie als Aussätzige, Monster, Gefahr und müssen getötet werden. Doch als der Kaiser sie als Werkzeug braucht, werden sie in eigens für sie errichtete Ausbildungsstätten gebracht. Hier wird ihr Leben ebenso von Regeln und Fremdbestimmung beherrscht. Sie tauschen ein Gefängnis gegen ein anders ein.

    Jeder Alaki wird ein männlicher Krieger, ein Jatu, zur Seite gestellt. Sie müssen sich gegenseitig unterstützen und schützen. Die Jatu empfinden den weiblichen Dämonen gegenüber in der Regel Angst und Abscheu. So ist es auch bei Deka und ihrem Vertrauten, dem Jatu Keita. Doch mit der Zeit wird aus Angst und Abscheu Interesse und Neugierde, schließlich Respekt und Vertrautheit. Diese Annäherung von Keita und Deka hat die Autorin sehr gut beschrieben. Als Leser/in spürt man richtig, wie aus Misstrauen und Distanz Vertrauen und Nähe werden.

    Als die Zusatzausbildung von Deka und ihren Blutschwestern beginnt, wird die Geschichte endlich spannender. Deka wird von einer Marionette, die nur Vorschriften und Verhaltensregeln im Kopf hat, zu einer Figur, die anfängt, eigenständig zu denken und die Anweisungen und das Weltbild von Otera zu hinterfragen.

    Die Motive der obersten Führerin der Ausbilderinnen, Weißhand, bleiben oft im Dunkeln. Immer wieder frage ich mich, was sie wirklich bezweckt. Ist sie aufrichtig oder sehr manipulativ? Sie hat viele Geheimnisse und weiß offensichtlich mehr als sie preisgibt.

    Beides, die Fragen, die aufgrund von Weißhands Verhalten entstehen und die Neugier, die ich als Leserin empfinde, als Deka immer mehr die Gegebenheiten hinterfragt, steigert die Spannung und mein Lesevergnügen. Dazu kommt, dass die Einfälle, die die Autorin im Laufe des Buches hat und die Wendungen, die „Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut“ nimmt, dafür sorgen, dass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören kann und will. Und nun am Ende von Band 1 frage ich mich, wie soll ich es schaffen, ein Jahr lang auf Band 2 zu warten?
    Feuerrache Feuerrache (Buch)
    13.09.2020

    Spannendes Finale

    Nach dem Tod ihrer Mutter geht Sara mit ihrer Schwester Lina nach Stockholm zurück. Fortan arbeitet sie bei den schwedischen Streitkräften. Auch hier steigt sie schnell in der Hierarchie nach oben. Mittlerweile hat sich der Konflikt zwischen Sara und der Geheimorganisation, die sie jagt, dermaßen verschärft, dass ihr kaum eine Ruhepause gegönnt wird…

    Der dritte und letzte Teil der Widerstandstrilogie hat endlich das, was ich mir auch schon bei den ersten beiden Bänden gewünscht habe: er hat Tempo, er hat überraschende Wendungen, er hat eine dichte Handlung. Kurzum: er ist richtig spannend. Obwohl die Welt von Sara, Andreas und Sally eher beschaulich und strukturiert ist, verdichten sich die Ereignisse, die die drei aufrütteln und zum Handeln zwingen sollen. Sie fühlen sich verfolgt, der BSV scheint alles aus ihrem Leben zu wissen. Sie werden in kompromittierende Situationen geführt, aus denen es kein Entkommen zu geben scheint. Nach wie vor wissen sie jedoch nicht, was ihre Widersacher genau von ihnen wollen – außer ihnen ein Gefühl von Hilflosigkeit und Angst zu vermitteln.

    Und auch als Leser/in frage ich mich, was die Geheimorganisation im Hintergrund bezweckt und warum sie sich die drei nicht einfach schnappt. Stattdessen tauchen immer wieder Personen auf, die Sara in die eine oder andere Richtung drängen wollen. Oft ist nicht klar, wer zu den Guten oder den Bösen gehört. Dazwischen wird die Handlung, wie auch schon bei „Blutblume“ und „Scheintot“, von Zeitungsmeldungen oder anderen Berichten unterbrochen, die sich mit korrupten Vorgängen in Schweden befassen.

    Als schließlich klar wird, was sowohl BSV als auch der Widerstand von Sara wollen, beginnt ein Wettlauf auf Leben und Tod. Dabei habe ich die Actionszenen nie als zu aufgeblasen oder langwierig empfunden. Die Szenen waren spannend und haben zum Mitfiebern angehalten.

    „Feuerrache“ ist ein toller und spannender Abschluss einer Reihe, die in den ersten beiden Teilen ein paar Längen aufweist und durch die willkürliche Gewalt manchmal genervt hat. Wir bekommen endlich Antworten auf alle Fragen, die wir uns in den beiden vorherigen Bänden gestellt haben. Sara möchte ich auch im dritten Teil das eine oder andere Mal schütteln, weil sie sich alles gefallen lässt. Da sie jedoch aktiver agiert und sich immer wieder Unterstützung holt, konnte ich mit ihr in diesem Band insgesamt gut leben. Und zum Schluss tut sie genau das, was ich schon ein paar Seiten lang von ihr erwartet habe. Damit versöhnt sie mich dann vollends. Wer Teil 1 + 2 gelesen hat, sollte sich das Ende nicht entgehen lassen.
    Das Lied des Wolfes Anthony Ryan
    Das Lied des Wolfes (Buch)
    13.09.2020

    Tolles Buch

    Die Stählerne Horde im Norden hat einen neuen Anführer – Kehlbrand. Ihm gelingt, was bisher noch keinem gelang, er kann die verschiedenen Stämme seines Volkes einen und die Treue eroberter Völker erlangen, indem er sich zum Gott erklärt. Vaelin al Sornas muss nun genau dahin, wo die Stählerne Horde ihr Unwesen treibt. Denn er will Sherin retten, die Frau, die er vor Jahren geliebt und dann weggeschickt hat…

    „Das Lied des Wolfes – Rabenklinge 1“ ist das erste Buch, das ich von Anthony Ryan gelesen habe. Von Anfang an fällt mir auf, dass der Autor sehr gut und routiniert schreibt. Der Einstieg in die Geschichte bereitete mir keine Probleme, da der Schreibstil einen sofort mitnimmt.

    Ich hatte zu Beginn lediglich die Befürchtung, dass ein großer Teil der Handlung Kämpfe darstellt. Denn direkt zu Beginn geht es immer wieder ums Kämpfen. Doch diese Befürchtung bewahrheitet sich zum Glück nicht. Erst einmal begibt sich unser Held Vaelin al Sornas mit seinen Gefährten in das Nachbarreich. Seine Ankunft und die Schilderung der damit verbundenen Schwierigkeiten habe ich als ein wenig langatmig empfunden.

    Doch nach dem ersten Drittel des Buches hat die Handlung mich voll und ganz gepackt. Denn zum einen erfahren wir durch Luralyn, die Schwester von Kehlbrand, wie dieser seine Macht zementiert, indem er die Priester ausschaltet, die Sklaven befreit und erste Eroberungszüge durchführt. Zum anderen begleiten wir Vaelin auf seiner abenteuerlichen und spannenden Reise. Schnell hat sich der Turmherr der Nordlande durch seine Intelligenz, seinen Mut und Führungsstärke in mein Herz geschlichen. Ebenso seine Gefährten, wie z. B. sein Bruder, seine Nichte und alte Gefährten sowie auch die willensstarke Heilerin Sherin.
    Die Handlung habe ich als extrem abwechslungsreich empfunden. Es passiert laufend etwas und Anthony Ryan versteht es, eine packende Geschichte mit viel Tempo zu erzählen. Sehr gut gefallen hat mir, dass es magische Fähigkeiten gibt und Figuren, die Teile der Zukunft vorhersagen können. Das hat der Handlung eine besondere Note verliehen.

    Der Kampf zum Ende des Buches hat mich ein wenig ermüdet. Obwohl auch dieser sehr abwechslungsreich gestaltet war, hat er mir insgesamt zu lang gedauert. Die Schlussszene dieses tollen Buches war für mich noch einmal ganz großes Kino und hat mich ungemein begeistert.

    Nun werde ich in der nächsten Zeit die vorherigen Abenteuer von Vaelin al Sornas, die in der Rabenschatten-Trilogie niedergeschrieben sind, lesen und warte dann auf den zweiten Teil von Rabenklinge.
    151 bis 175 von 199 Rezensionen
    1 2 3 4 5 6
    7
    8
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt