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    2. Alle Rezensionen von Elchi130 bei jpc.de

    Elchi130 Top 100 Reviewer

    Active since: September 21, 2018
    "Helpful" ratings: 22
    221 reviews
    Oxen. Noctis

    Oxen. Noctis (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Apr 24, 2022

    Gut, aber nicht das erhoffte Highlight

    Ein Scharfschütze tötet Veteranen. Das PET ist ratlos und bittet den Ex-Elitesoldaten Oxen um Unterstützung. Margrethe Franck und Niels Oxen versuchen herauszufinden, warum die Veteranen sterben mussten. Wählt der Täter seine Opfer zufällig aus oder gibt es etwas, das sie miteinander verbindet? Doch dann kommt Oxen den Drahtziehern gefährlich nah…

    Ich liebe die Reihe um den Ex-Elitesoldaten Niels Oxen, die Geheimdienstermittlerin Margrethe Franck und ihren ehemaligen Chef Axel Mossman. Daher habe ich dem Erscheinen dieses Buches „Oxen – Noctis“, dem fünften Band der Reihe, entgegengefiebert. Toll war, dass die drei Hauptfiguren weiterhin einen Platz in der Geschichte einnehmen. Zumindest bei dem Rentner Axel Mossman war das nicht ganz klar. Zudem ist noch eine neue Figur hinzugekommen, bei der ich hoffe, dass sie der Reihe erhalten bleibt.

    Leider habe ich fast 100 Seiten benötigt, um in der Geschichte anzukommen. Den Schreibstil habe ich im Vergleich zu den Vorgängern als karg und sachlich empfunden. Obwohl wir die Morde geschildert bekommen und miterleben, wie die Ermittlungen anlaufen, fehlte mir Bewegung in der Handlung. Alles wirkte, als würde ich mit Abstand starr auf ein Geschehen schauen und nicht, als würde ich mich mitten drin in der Erzählung befinden.

    Doch zum Glück ist dann mehr Tempo in die Geschichte gekommen. Niels Oxen, Margrethe Franck und auch Axel Mossman agierten miteinander und es wurden langsam Zusammenhänge hergestellt. Der Mittelteil des Buches hat mir genau das geliefert, was ich mir vom Autor, Jens Henrik Jensen, erhofft habe. Figuren, bei denen ich mich Zuhause fühle, die ich mag und die mich interessieren. Ich liebe den Scharfsinn, über den alle drei verfügen. Genauso, wie ich den Ex-Geheimdienstchef Mossman extrem gerne begleite, wenn er seine Fühler ausstreckt, Kontakte aktiviert und virtuos sein Netz um alle spinnt.

    Im letzten Drittel des Buchs ist die Handlung immer extremer geworden. Mir machte die in diesem Teil geschilderte Gewalt zu schaffen. Die Auflösung habe ich als passend zur Geschichte, jedoch nicht als originell oder neu empfunden. Die Lösung hinter dem Rätsel um die Morde habe ich in ähnlicher Form bereits mehrfach gelesen.

    Trotz meiner Kritikpunkte habe ich es sehr genossen, wieder einen Fall mit Niels Oxen zu lesen und hoffe sehr, dass noch viele folgen werden.
    Dryden, W: Stadt der Dolche

    Dryden, W: Stadt der Dolche (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Apr 15, 2022

    So stelle ich mir unterhaltsame Fantasy vor

    Tumanbay ist eine Stadt, in der man auch als Sklave Karriere machen kann. Es ist jedoch auch eine Stadt, in der man schnell den Kopf verliert. Dafür braucht es nur einen vermeintlichen Fehltritt und schon ist das eigene Leben vorbei. Denn in dieser Stadt herrscht der launische Sultan al-Ghuri. Doch seine Zeit scheint gekommen. Denn die Witwe eines Kommandanten seiner Provinzen, Maya, kündigt an, Tumanbay von seiner Verderbtheit und seinen Lastern befreien und erobern zu wollen…

    Das Buch „Die Stadt der Dolche“ erzählt die Geschichte der Stadt Tumanbay und ihrer Einwohner mit Hilfe mehrerer Erzählstränge. Genau diese Erzählweise lese ich sehr gerne. Wir begleiten mehrere Figuren, erhalten nach und nach Einblicke in deren Leben und erlangen so im Laufe des Buches ein umfassendes Bild der Welt, in der die Geschichte spielt. Wirken die Erzählstränge zu Beginn des Buches oft unabhängig voneinander, so verweben sie sich nach und nach miteinander und zeigen Zusammenhänge auf. Je weiter ich lese, desto mehr entblättert sich eine komplexe Geschichte, die das Buch erzählt, vor mir.

    Die Handlung besteht aus vielen Intrigen und jede Menge Lügen. Die Figuren arbeiten oft nicht zusammen, sondern agieren gegeneinander. Jeder hat nur seinen Eigennutz im Blick. Es werden Allianzen geschmiedet, es wird Verrat geübt und neue Bündnisse entstehen.

    Auch wie die Figuren angelegt sind, hat mir sehr gut gefallen. Sie bekommen ein paar Charaktereigenschaften zugewiesen. Doch sie bleiben zudem nebulös und geheimnisvoll. Denn kaum jemand ist, was oder wie er auf den ersten Blick erscheint. Jeder versucht die Ereignisse auf seine Art zu beeinflussen und für sich zu entscheiden.

    Der Erzählstil ist ausführlich und wirkt dadurch eher ruhig. Trotzdem hatte mich das Buch schon nach wenigen Seiten im Griff. Denn wir wissen von Anfang an, welche Geschichte das Buch erzählen wird. Wir sehen, wie willkürlich das Leben in Tumanbay zu sein scheint. Wir erleben, wie Unschuldige fallen und Schuldige aufsteigen.

    Im Laufe des Lesens ist mir klar geworden, worauf das Ganze am Ende hinauslaufen wird. Dabei hat mich die Frage umgetrieben, wie dies geschehen wird. Wer wird fallen, wer wird bestehen? Wie sind die einzelnen Handlungsstränge miteinander verbunden? Am Ende angekommen war ich erst ein wenig enttäuscht, dass so viele Fragen offen geblieben sind. Doch dann habe ich mit Freude entdeckt, dass im Juni der zweite Teil „Der vergiftete Thron“ erscheinen wird.

    Fazit: Das Buch war unterhaltsam und spannend. Die gezeichnete Welt ist tückisch und grausam. Und kaum etwas ist, wie es scheint. Wer heute die Geschicke des Landes führt, kann morgen schon ein Sklave sein. Und wer sich jetzt noch ganz unten in der Hierarchie befindet, kann im nächsten Augenblick schon von großer Bedeutung sein. Ein Buch, das ich gerne gelesen habe und bei dem ich mich sehr auf die Fortsetzung freue.
    Das »Anders« gehört zu mir

    Veronique Kouchev
    Das »Anders« gehört zu mir (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Apr 15, 2022

    Keine leichte Kost

    Vero ist anders. Sie eckt schon von klein auf an. Doch sie versteht gar nicht, warum viele Menschen sie nicht mögen. Mit 17 Jahren erhält sie dann die Diagnose Asperger Autismus.

    Das Buch „Das Anders gehört zu mir“ hat mich von Anfang an persönlich sehr berührt und auch getroffen. Obwohl ich wusste, was in dem Buch auf mich zukommt, habe ich nicht damit gerechnet, dass mich die Schilderungen der Autorin, Veronique Kouchev, so mitnehmen. Ihre Erlebnisse haben mich in meine eigene Kindheit hineingeworfen und sehr viele verschüttete Erinnerungen wieder hochgeholt. Sehr gut ist daher die Triggerwarnung zu Beginn des Buches.

    Erschüttert haben mich die wiederholten Mobbingvorfälle, bei denen ich die Hilfe von pädagogischer Seite vermisst habe. Dabei ist mir sehr wohl bewusst, dass wir hier die Schilderungen aus der Sicht der Betroffenen erhalten. Trotzdem hoffe und wünsche ich mir, dass heutzutage nicht alleine die bloße Diagnose einer Autismus Spektrums Störung viele Jahre dauert. Auch eine pädagogisch ausgewogenere Beurteilung der Beziehungen von Schüler*innen untereinander, Hilfestellungen für ausgegrenzte Kinder und konsequentes Vorgehen gegen Mobbing sind dringend erforderlich. Denn verantwortungs- und respektvolles Verhalten sowie Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen Menschen sollte in allen Lebensbereichen bereits Kindern beigebracht werden. Im Hinblick auf diese Mängel im Schulwesen habe ich das Buch sehr spannend gefunden.

    Genauso, wie mich die Weltsicht von Vero immer wieder fasziniert hat. Wie geht sie mit den Situationen um? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt ihr „Anders“ an die Hand? Wie nimmt sie ihr Umfeld wahr?

    Nach der Diagnose mit 17 Jahren hat mir Vero sehr imponiert. Sie akzeptiert diese Diagnose sofort und wendet sich der Frage zu, was sie tun kann, um sich ihr Leben zu erleichtern. Was muss sie lernen, damit „Anders“ ihr nicht immer wieder im Weg steht? Auch die Offenheit, mit der sie ihre Diagnose mit der Welt teilt, hat mich sehr beeindruckt. Die Autorin hat sich zu einer mutigen, spannenden Frau entwickelt. Hut ab!

    Für mich ist „Das Anders gehört zu mir“ ein wichtiges Buch, um einerseits die Mängel aufzuzeigen, die in unserer Gesellschaft bestehen, wenn es um Menschen geht, die nicht der Norm entsprechen. Dieses Buch kann zeigen, wo es Schwachpunkte gibt, die sozialpädagogisch aufgearbeitet werden sollten, damit sich jeder Mensch in seiner Welt wohl und sicher fühlen kann. Andererseits kann es Betroffenen Mut geben, dass eine Auseinandersetzung mit sich und der eigenen Umwelt zu einem starken, selbstbewussten und mutigem Ich führen kann.
    Nordwestnacht

    Svea Jensen
    Nordwestnacht (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Apr 9, 2022

    Auch der dritte Fall konnte mich wieder überzeugen

    In St. Peter-Ording soll ein mehrteiliger Krimi gedreht werden. Doch über der Produktion scheint kein guter Stern zu stehen. Erst wird ein Produktionshelfer tot aufgefunden und dann verschwindet auch noch eine Darstellerin. Dienststellenleiter Hendrik Norberg, Eva Wagner und Nils Scheffler haben alle Hände voll zu tun, um die Fälle zu lösen…

    Die Autorin Svea Jensen schafft es, mich mit ihrem neuen Buch „Nordwestnacht“ wieder einmal vollständig zu überzeugen. Der Kriminalfall ist spannend, geheimnisvoll, wendungsreich und bietet mir viel Raum zum Miträtseln. Genauso mag ich Krimis. Der Fall startet langsam, entwickelt sich dank vieler kleiner Hinweise spannend weiter, ändert die Richtung und überzeugt mit einer guten Auflösung.

    Dazu kommt, dass ich mich in dem kleinen, beschaulichen Kosmos von St. Peter-Ording bereits wie Zuhause fühle. Die wiederkehrenden Figuren habe ich ins Herz geschlossen. Ich leide mit ihnen, freue mich, wenn ihnen Gutes widerfährt und bin stets neugierig auf die weiteren Entwicklungen in ihrem Privat- und Berufsleben. Toll ist zudem, dass die Figuren so herrlich „normal“ sind. Leute wie du und ich.

    Fazit: Weiter so!
    Der Mann aus dem Schatten

    Der Mann aus dem Schatten (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Apr 4, 2022

    Politisch und mit einem tollen Ermittlerduo

    Nach einem Fußballspiel wird der Schiedsrichter im Wald erschlagen aufgefunden. Der Täter scheint schnell gefunden zu sein. Denn es gab einen Streit zwischen dem betrunkenen Vater eines Spielers und dem Schiedsrichter. Nur die Polizistin Micaela Vargas glaubt nicht an die einfache Lösung und gräbt tiefer…

    „Der Mann aus dem Schatten“ ist ein tolles Buch. Es beginnt ganz harmlos und entwickelt sich dann zu einem Politthriller. Ich mag Bücher, in denen politische Skandale aufgedeckt werden. Besonders, wenn diese Skandale viel Ähnlichkeit mit realen politischen Ereignissen haben. Und das ist in diesem Buch von David Lagercrantz der Fall. Wir können eintauchen in eine Welt der Lüge und Vertuschung. Aber ebenso in eine Welt der Intoleranz und Unterdrückung. Für mich sind diese Einblicke sehr spannend.

    Doch der Autor weiß nicht nur mit politischen Themen zu überzeugen. Mich hat besonders eine Figur in seinem Buch völlig umgehauen, und zwar der Psychologe Hans Rekke. Er ist ein Genie und doch auch eine hochtragische Person. Aber er weckt Neugierde, Bewunderung, Abwehr und Mitgefühl. Als Ergänzung zu ihm ist die Polizistin Micaela Vargas perfekt. Sie kommt aus einer gänzlich anderen Welt. Sie ist das Kind von Migranten, lebt in einem sozialen Brennpunkt und ihre Brüder sind beide vom rechten Weg abgekommen. Bei der Polizei wird sie wegen ihres Geschlechts und ihres Migrationshintergrundes verspottet. Dabei hinterfragt sie leichte Lösungen, hat eine sehr gute Auffassungsgabe gepaart mit einer ausgezeichneten Kombinationsgabe.

    Der Schreibstil des Autors hat mir auch super gefallen. Seine Figuren treiben die Handlung voran. Was er nicht über Rekke oder Micaela erzählen kann, lässt er in Form von Rückblenden in die Handlung einfließen. Viel Wissen erlangen wir aufgrund der genialen Einfälle, des überscharfen Blickes oder der ausgezeichneten Kombinationsgabe der Figuren.

    Fazit: mich hat die spannende Politstory in Kombination mit aussagekräftigen, faszinierenden Figuren nicht mehr losgelassen. Daher kann ich das Erscheinen des zweiten Buches des tollen Ermittlerduos kaum erwarten.
    Der zweite Sohn

    Loraine Peck
    Der zweite Sohn (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Mar 27, 2022

    Es war eine Hassliebe zwischen uns

    In Liverpool, Australien, haben sich verschiedene Clans die Stadt aufgeteilt. Als der Erstgeborene von Milan, dem Oberhaupt des kroatischen Clans, erschossen wird, steht die Stadt vor einem Bandenkrieg. Denn die Kroaten sind sich sicher, als Täter kommt nur der serbische Clan in Frage. Also soll Johnny, der zweite Sohn von Milan, Rache nehmen und das serbische Clanoberhaupt erschießen. Johnny, der bisher nie töten musste, weil der Bruder ihn immer geschützt hat, ist nicht überzeugt von der Schuld der Serben. Vor allem will er keinen Bandenkrieg vom Zaun zu brechen und versucht einen Weg zu finden, um den wahren Täter zu ergründen.

    Die Geschichte selbst ist spannend und ich war neugierig, wie eine moderne Mafiageschichte aussehen könnte. Besonders Johnny habe ich schnell ins Herz geschlossen. Auf Johnny wird von allen Seiten Druck ausgeübt. Sein Vater hält ihn für einen Schwächling und will ihn genau deshalb zwingen, schnell Rache an den Serben zu üben. Seine Frau wiederum verlangt von ihm, aus dem Clan auszusteigen und mit ihr und dem gemeinsamen Sohn ein neues Leben, weit weg von der Verwandtschaft, zu beginnen. Dazu kommt noch ein unbekannter Dritter, der Johnny in einem fort das Leben schwer macht. Dadurch fühlt Johnny sich ständig hin- und hergerissen zwischen seiner Verpflichtung der Familie gegenüber und der seiner Frau und dem Sohn gegenüber. Er versteht auch nicht, wer ihm zudem das Leben schwer macht und warum. Erst im Laufe der Geschichte klären sich diese Fragen für ihn und auch für mich als Leserin.

    Zum Teil fand ich das Buch sehr spannend erzählt. Der Schreibstil war toll und mitreißend. Ich wollte wissen, wie Johnny aus der Situation herauskommt, ohne einen Bandenkrieg auszulösen bzw. ob ihm dies gelingt.

    Doch besonders zwei Figuren haben mir das Lesen immer wieder verleidet, sodass ich mitunter gar keine Lust hatte, weiterzulesen. Da war zum einen Milan, das kroatische Clanoberhaupt. Er war ein störrischer alter Mann, der selbst nichts leistet, aber fürchterlich selbstgerecht ist. Wiederholt habe ich mir gewünscht, dass er das Zeitliche segnet, damit Johnny endlich seinen Frieden hat. Genauso erging es mir mit Johnnys Frau Amy. Statt ihren Mann zu unterstützen oder mit ihm gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, übt auch sie Druck auf ihn aus. Sie erpresst ihn, ist ebenfalls sehr selbstgerecht und nervte mich oft durch ihre Einfältigkeit. Warum Johnny sie unbedingt wiederhaben wollte, war mir ein Rätsel. An Johnny Stelle hätte ich mir alles Bargeld geschnappt, das ich habe, und hätte irgendwo ein neues Leben ohne Vater und Ehefrau angefangen.

    Fazit: Die Autorin, Loraine Peck, kann spannend und fesselnd erzählen. Leider haben mich ihre Charaktere teilweise extrem genervt. Trotzdem werde ich auch ihr nächstes Buch neugierig lesen.
    Engel des Todes

    Thomas Ziebula
    Engel des Todes (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Mar 22, 2022

    Wieder ein sehr gutes Buch mit dem Ermittler Paul Stainer

    Wir befinden uns wieder in Leipzig, und zwar im März 1920. In Berlin hat der Kapp-Putsch stattgefunden. Die Auswirkungen sind bis nach Leipzig zu spüren. Die Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren gegen die Putschisten und für ein demokratisches Deutschland. Mitten in diesen Unruhen treibt ein brutaler Mörder sein Unwesen. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da Paul Stainer und seine Mitarbeiter kaum Spuren finden, denen sie folgen können.

    Im dritten Teil um den Kriminalinspektor Paul Stainer „Engel des Todes“ von Thomas Ziebula stehen nicht die Ermittlungen im Vordergrund des Geschehens. Dafür passiert viel zu viel im persönlichen Umfeld von Paul Stainer vor einem aufregenden politischen Hintergrund. Trotzdem werden die Verbrechen sehr gut in Szene gesetzt. Wir begleiten den Täter auf seinem Rachefeldzug. Dadurch lernen wir seine Motive immer mehr kennen. Zudem wissen wir mit der Zeit, welche Personen noch auf der Liste des Mörders stehen. Das fand ich sehr gut und sehr spannend dargestellt.

    Sehr gut gelungen finde ich zudem die Darstellung der historischen Ereignisse. Dem Autor gelingt es sehr gut, die verschiedenen Denkweisen der unterschiedlichen Lager zu vermitteln. Wie verhält sich das Militär in Leipzig während der Unruhen? Warum, welche Denkweise steckt dahinter? Was wollen die Royalisten? Was wünscht sich das Volk? Aus der Sicht der heutigen Zeit war ich erstaunt und schockiert, wie alltäglich der Einsatz von Waffen und die Anwendung von Gewalt für die Menschen damals waren. Viele schleppten sich mit einem Kriegstrauma durchs Leben und werden durch Unruhen und Schüsse getriggert. Es gibt jedoch auch unzählige Menschen, die sich den gerade beendeten Krieg und den Kampf zurückwünschen. Für sie bedeutet Kampf Heldentum, Ehre und Größe.

    Die wiederkehrenden Figuren sind mir schon sehr ans Herz gewachsen, ganz egal, ob Paul Stainer, Mona König, Vera Sonntag, Familie Schilling und viele mehr. Dabei mag ich es besonders, wie gekonnt und scheinbar mühelos Thomas Ziebula diese Leben miteinander verflechtet und sie schnell wie eine große Gemeinschaft auf mich wirken. Zudem stellt er sie immer wieder in den Mittelpunkt der Handlung, sodass ich ihre Erlebnisse mit ihnen teilen kann. Das erhöht auf jeden Fall meinen Lesegenuss.

    Fazit: Eine spannende Zeitreise, in eine politisch interessante Zeit; tolle Hauptfiguren, die ich mag und deren Entwicklung ich gerne begleite. Das Ganze ist verknüpft mit einer interessanten Kriminalhandlung, die für mich fesselnd, nachvollziehbar und schlüssig ist. Weiter so!
    Flüsterwald (04) Der Schattenmeister erwacht

    Andreas Suchanek
    Flüsterwald (04) Der Schattenmeister erwacht (CD)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Mar 13, 2022

    Toller Abschluss der ersten Staffel

    Der dunkle Magier ist zurück und will die Schattenzwillinge wieder in den Flüsterwald holen. Lukas, Ella, Punchy, Rani und Felicitas versuchen, dies mit allen Mitteln zu verhindern.

    Neben Rani treffen wir in diesem Band den Rest seiner Familie, allen voran den Großmenok. Zudem können die Freunde das gefangene Menokweibchen Pera befreien. Mir hat es sehr viel Spaß bereitet, weitere Menoks zu treffen und Rani dadurch noch besser kennenzulernen. Denn so hat mich nicht nur Rani immer wieder zum Lachen gebracht, sondern der Rest der Menoks ebenfalls. Ein sehr interessantes Volk.

    Die Geschichte ist, wie es vom Autor Andreas Suchanek zu erwarten ist, sehr spannend, voller toller Einfälle, unvorhersehbarer Ereignisse und temporeich. Es gibt weder Längen in der Erzählung noch sonst etwas, was bei mir Langeweile aufkommen ließ. Mich begeistert, wie ein Rädchen ins andere greift und am Ende alle Fragen beantwortet wurden. Die Geheimnisse sind aufgedeckt, das Meiste hat sich zum Guten gewendet und bei dem Rest bin ich zuversichtlich, dass sich noch eine Lösung finden wird.

    Zum Schluss wird der Grundstein für die zweite Staffel gelegt. Auch hierbei hat der Autor mich überrascht. Ich hatte genaue Vorstellungen, was das Thema der nächsten Bücher sein wird. Aber der Autor hat alle meine Erwartungen über den Haufen geworfen und mich sehr neugierig auf die kommenden Geschichten gemacht.

    Zudem bin ich der Ansicht, dass es sich auf jeden Fall lohnt, die Flüsterwald-Reihe als Hörbuch zu genießen. Der Sprecher Timo Weisschnur liest einfach mitreißend, haucht jeder Figur Leben ein und macht zumindest mich süchtig nach mehr. Auch in diesem Band „Flüsterwald – Der Schattenmeister erwacht“ hat er mir wieder ein tolles Hörerlebnis beschert.
    Blossom

    Amelia Cadan
    Blossom (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Mar 13, 2022

    Für mich ein Pageturner

    Jun wird am College nur die Eisprinzessin genannt. Sie ist abweisend, stolz, beherrscht und eine begabte Schauspielerin. Leith ist der ewige Sunnyboy. Bis vor kurzem waren er und seine Freundin Ella das Traumpaar des Campus. Doch seitdem Ella ihn verlassen hat, ertrinkt Leith im Liebeskummer. Als sowohl Jun als auch Leith für einen Ball eine Begleitung benötigen, gehen sie zusammen dahin…

    Zu Beginn war das Buch „Blossom“ von Amelia Cadan für mich einfach eine weitere New-Adult-Geschichte. Doch der Schreibstil ist unglaublich fesselnd und die Hauptfiguren Jun und Leith sind beide sehr interessante Persönlichkeiten, sodass ich schnell in den Sog des Buches geraten bin. Jun ist eine starke, mutige Person, die immer wieder für eine Überraschung gut ist. Und Leith ist von Anfang an der strahlende Goldjunge; was ich sehr genossen habe. Zum Ende hin haben beide Personen eine unglaubliche Entwicklung durchlaufen. Sie sind von College-Kids zu jungen Erwachsenen gereift.

    Ein wenig erstaunt hat mich, dass dem Buch weder eine Triggerwarnung vorangestellt wurde noch im Anschluss der Geschichte zu finden ist. Denn das Buch behandelt sensible Themen, die Menschen mit einer entsprechenden Vorgeschichte triggern und das Trauma hochkommen lassen könnten. Zumal diese Themen etwa ab der Mitte des Buches einen großen Teil der Handlung einnehmen.

    Selten habe ich ein Buch so schnell durchgesuchtet. In jeder freien Minute musste ich einfach wissen, wie die Geschichte von Jun und Leith weitergeht. Ich liebe das Setting und die Haupt- und Nebencharaktere des Buches. Sehr gerne würde ich noch weitere Bücher aus der Welt von Jun, Leith und ihren Freunden lesen. Zum Glück erscheint zumindest noch ein zweiter Band.
    Böhm, N: Golden Hill Touches

    Böhm, N: Golden Hill Touches (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Mar 6, 2022

    Buch mit Wohlfühlatmosphäre

    Parker kauft die alte Golden Hill Ranch seiner Großeltern zurück, um dort mit seiner Schwester ein Therapiezentrum aufzubauen, bei der die Therapie mit Pferden im Mittelpunkt steht. Doch die Einwohner von Boulder Creek empfangen die beiden nicht mit offenen Armen. Denn vor 11 Jahren ist Parker nach einem Sommer auf der Ranch im Streit zurück nach Denver gegangen. Er hat damals nicht nur seine Großeltern, einen großen Schlamassel, sondern auch Clay, seine Sommerliebe, zurückgelassen. Doch jetzt ist Parker wieder da und möchte Clay zurückgewinnen.

    Das Buch erzählt eine erstaunlich ruhige Geschichte. Es wird oft von der tollen Atmosphäre getragen, die die Wildnis, die Pferde und das beschauliche Leben auf dem Land vermitteln. Nicole Böhm erzählt in „Golden Hill – Touches“ die Liebesgeschichte von Parker und Clay so, dass ich diese authentisch finde. Es hat mir einfach Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Es hat mich gut unterhalten und entspannt, da das Gelesene so eine große Ruhe auf mich ausstrahlte.

    Ich konnte die Bedenken der Bewohner von Boulder Creek gegenüber Parker nachempfinden. Boulder Creek ist eine kleine Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt und sich alles in Windeseile herumspricht. Hier vergisst keiner und vergeben dauert auch seine Zeit. Genauso wie ich die gemischten Gefühle von Clay verstehen konnte. Allerdings konnte ich die besondere Magie zwischen Parker und Clay schnell spüren. Ich habe es sehr genossen, ihre Geschichte zu lesen. Es hat gut getan, einmal nicht von großen Dramen zu lesen. Klar, gab es im Buch auch Auseinandersetzungen, Misstrauen und Ärger. Aber es wirkte oft realistisch und war nicht unnötig aufgebauscht.

    Fazit: wer ruhige Liebesgeschichten verknüpft mit Naturverbundenheit mag, ist hier richtig. Ich freue mich schon darauf, in Band 2 den besten Freund von Parker kennenzulernen und in Band 3 die Geschichte seiner Schwester Sadie, die mir bereits jetzt sehr ans Herz gewachsen ist, zu lesen.
    Boom Town Blues

    Ellen Dunne
    Boom Town Blues (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Mar 2, 2022

    Garantiert nicht mein letztes Buch von der Autorin

    Patsy Logan braucht eine Auszeit – privat und beruflich. Deshalb befindet sich die Kriminalhauptkommissarin aus München bei ihrer Cousine in Dublin. Als bei einem Empfang in der österreichischen Botschaft die deutsche Praktikantin vergiftet wird, soll KHK Logan bei den Ermittlungen helfen, genauso wie der österreichische Magister Sam Feuerstein.

    Zuerst einmal finde ich es sehr ungewöhnlich, die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Ermittlerin zu schildern. Das kannte ich bislang lediglich aus Krimis, deren Hauptfigur ein Privatdetektiv bzw. eine Privatdetektivin waren. Es ist jedoch schon sehr lange her, seitdem ich über so eine Kriminalstory gestolpert bin. Diese Art der Erzählung bringt mir die Ermittlerin Patsy Logan jedoch sofort näher. Ich tauche in ihre Gedankenwelt ein und kann mir dadurch schnell ein Bild von ihrer Person, ihren Werten und ihrer Gefühlswelt machen. Daher finde ich die Erzählperspektive der Autorin Ellen Dunne sehr gut.

    Dem Kern des Buches nähern wir uns auf zweierlei Art und Weise. Zum einen begleiten wir Patsy bei der Ermittlungsarbeit und wissen daher immer, wie der Stand der Dinge ist. Zum anderen führt uns die Autorin in die Hochzeit des Baubooms in Irland, den anschließenden Absturz in die Finanzkrise und den erneuten Aufstieg der Wirtschaft. Wir sehen, welche Folgen dies für die einfachen Menschen, ihre Arbeit, ihre Häuser und ihr Leben hatte. Ellen Dunne zeigt uns jedoch auch, wer vom Boom und der Krise profitiert hat und als Gewinner beim folgenden Aufschwung aus der Misere hervorgegangen ist.

    Beide Erzählstränge waren für mich ungemein spannend und ich wollte unbedingt wissen, wie beide miteinander verknüpft sind. Warum musste eine junge Frau, die ihr gesamtes Leben noch vor sich hatte, sterben? Wer wird am Ende des Buches Opfer und wer Täter sein?

    Fazit: Ein spannender und vom Thema her interessanter Fall, in Kombination mit einer Ermittlerin, die Ecken und Kanten hat und der ich hoffentlich noch öfter begegnen werde.
    Wann immer wir träumen (Immer-Trilogie, Band 2)

    Michelle Schrenk
    Wann immer wir träumen (Immer-Trilogie, Band 2) (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Mar 2, 2022

    Das Buch hat mich mitgerissen

    Kaia ist ein Kopfmensch. Sie ist sehr diszipliniert, strukturiert und erstellt für alles einen Plan. Jakob ist das Gegenteil. Er ist spontan, unorganisiert und will das Leben genießen. Doch dann sollen sie gemeinsam für die Uni ein Projekt ausarbeiten. Und schon steht beider Leben Kopf…

    Kaia und Jakob sind wie Feuer und Wasser, wie Tag und Nacht, wie Regen und Sonnenschein. Aber gerade das macht die Magie dieser Geschichte aus. Denn wenn die beiden aufeinandertreffen, dann spüre ich das Kribbeln und das Knistern, das entsteht, bis zu mir in meine Welt außerhalb des Buches. Als Leserin spüre ich sofort, dass etwas Besonderes geschieht und sie sich prima ergänzen könnten, wenn ihnen ihre Gegensätze nicht im Weg stehen. Das Buch hat mehrere Szenen, die einfach magisch sind. Ich bin beim Lesen ganz in die Welt der Geschichte eingetaucht und habe mich mitreißen lassen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert und ich habe jede einzelne Seite sehr genossen.

    Ich habe schon lange nicht mehr mit so viel Freude und Spaß eine Liebesgeschichte gelesen. Durch die Seiten bin ich nur so geflogen und habe mich dabei auch ein kleines Bisschen in Kaia und Jakob verliebt. Sie haben mir wirklich sehr miteinander gefallen.

    Das Buch lebt jedoch auch durch die enge Verbindung von Kaia zu ihren Schwestern Lina und Nika sowie ihrer besten Freundin Sophie. Sie bilden eine tolle Einheit und leben eine aufrichtige, enge Freundschaft miteinander.

    Alle Figuren haben liebenswerte Eigenschaften. Jedoch zeigt uns die Autorin Michelle Schrenk auch ihre schlechten Seiten, sodass die Personen nicht nur schwarz oder weiß wirken. Ich mag sie zwar alle, habe mich jedoch im Laufe des Buches auch über alle mindestens einmal geärgert. Doch genau so soll es sein, denn das macht die Menschen im Buch lebensechter.

    Es gibt jedoch einzelne Szenen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Einfach, weil mir Kaia da zu abhängig war oder keine Grenzen gesetzt hat. Genauso wie Jakob mir ab und an zu sprunghaft erschien und ich seine Handlungsmotive nicht verstanden habe. Auch der große Konflikt der beiden und die Auflösung dieses Konfliktes haben mir nicht besonders gefallen. Denn die Botschaft, die dadurch transportiert wird, halte ich für verkehrt.

    Das Ende war mir persönlich zu kitschig. Toll war jedoch, dass das Buch nicht sofort endete, sondern wir noch ein wenig aus dem Alltag der beiden erfahren haben.
    Im Schatten der Wende

    Frank Goldammer
    Im Schatten der Wende (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Feb 20, 2022

    Eine Beurteilung fällt mir sehr schwer

    Polizeianwärter Tobias Falck glaubt an die DDR, den Staat, in dem er lebt. Er ist davon überzeugt, dass das Leben im sozialistischen System ein gutes Leben ist, in einem Staat, der sich um seine Bürger kümmert. Und dieser Staat muss vor den wenigen Menschen geschützt werden, die der DDR schaden wollen. Doch dann kommt die Wende und von einem Tag auf den anderen ist alles anders…

    Frank Goldammer schildert sehr eindrücklich die Zustände, die zu Zeiten der Wende in Dresden herrschten. Viele Menschen haben den Glauben an die DDR verloren. Die Häuser verfallen, es mangelt an allen möglichen Dingen, die zum Leben notwendig sind. Der Autor zeigt uns die Missstände sehr nachdrücklich auf. Und da fängt für mich schon eine Schwierigkeit des Buches an. Die eher sachliche und kalte Sprache erinnert an ein Sachbuch, sodass die Schilderung eines Landes im Verfall sehr authentisch wirkt. Für mich ist es jedoch nur schwer zu glauben, dass viele Häuser verfallen und im Grunde unbewohnbar waren. Die Einwohner jedoch darin hausen mussten, weil es keine Alternative gab. Ich selbst war etwa ein Jahr nach dem Mauerfall in Wittenberg. Da ist mir auch aufgefallen, dass alles trist und grau wirkte. Die Hausfassaden waren renovierungsbedürftig und die Geschäfte erinnerten mich an meine Kindheit in den 70er Jahren. Trotzdem kann ich nicht beurteilen, ob die Zustände so schlimm waren, wie in „Im Schatten der Wende“ dargestellt.

    Gestört hat mich auf jeden Fall, dass die Polizei nach der Wende wie ein Haufen Trottel dargestellt wird. Von meinem Vater weiß ich, dass das Heer dem Westdeutschen um Längen voraus war, wenn es um Disziplin, Bereitschaft und Strukturen ging. Denn er war nach der Wende als Soldat in Ostdeutschland, um die Bundeswehr und das DDR-Heer aneinander anzugleichen.

    Gut gefallen hat mir, dass wir hier nicht ein bestimmtes Verbrechen und seine Aufklärung verfolgen, sondern den Arbeitsalltag des jungen Polizisten Tobias Falck. Sehr deutlich dargestellt ist die Entwicklung von Tobias Falck. Zu Beginn ist er ein Verfechter des DDR-Regimes und kann die häufige Kritik an der DDR und ihren Politikern nicht verstehen. Nach der Wende sieht er sowohl die Vor- als auch die Nachteile der DDR. Doch er sieht auch die Gefahren, die in den Glorifizierungen der BRD gegeben sind – auch hier sieht er Licht und Schatten. Als Polizist entwickelt er sich von einem schüchternen, unterwürfigen Menschen, der blind gehorcht, zu einem Menschen mit Selbstvertrauen, der seine Meinung kundtut, analytisch denkt und selbstständig handelt. Diese Studie eines Menschen, der sich von einem stets gehorsamen Befehlsempfänger zu einem emanzipierten Wesen entwickelt, ist sehr gut gelungen.

    Fazit: Das Buch hat mir gerade deshalb gut gefallen, weil der Ansatz ein für mich neuer war. Ob die Schilderung der damaligen Zeit den Tatsachen entspricht, vermag ich jedoch nicht zu beurteilen.
    606

    606 (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Feb 20, 2022

    Schwächer als ihre bisherigen Bücher

    Aus einem Gefängnis in der Wüste Nevadas können bei einem Massenausbruch 606 Gefangene fliehen. Besonders die Insassen des Todestraktes müssen schnell wieder gefangen genommen werden. Denn unter ihnen gibt es Massenmörder, Terroristen und Psychopathen. Doch hier saß auch John Kradle, ein unschuldig zum Tode Verurteilter.

    Candice Fox gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Ich liebe sie für ihre abgedrehten Ideen, ihre liebevolle Figurenzeichnung und gaaaaanz viel Skurrilität in jedem Buch. Die Idee zu dem Buch „606“ klingt erst einmal abgefahren. Eine Gruppe will einen der ihren aus dem Gefängnis befreien. Damit die Jagd sich nicht auf eine bestimmte Person konzentriert, wird die Freilassung aller Insassen erpresst. Also bin ich sehr neugierig und mit froher Erwartung in die Geschichte gestartet.

    Es hat dann jedoch sehr lange gedauert, bis ich mich eingelesen hatte. Der Aufbau der Story war mir zu lang angelegt. Die Nebengeschichten, die von der Idee her meistens nett waren, haben das Tempo der Hauptgeschichte weiter ausgebremst. Candice Fox wollte hier wahrscheinlich witzige Ideen einbauen, die sich nicht für ein eigenes Buch eigneten, ihren Einfallsreichtum jedoch dokumentieren. Eine intensivere Konzentration auf John Kradle und die Figuren, die zu seiner Erzählung gehören, hätten dem Buch bestimmt gut getan.

    Die Ausarbeitung der Hauptpersonen finde ich wie stets gelungen. John Kradle, der warmherzige, hilfsbereite, für die gute Sache kämpfende und zu Unrecht zum Tode Verurteilte, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Die Gefängniswärterin Celine und die Leiterin des Einsatzes zur Ergreifung der Flüchtigen Trinity finde ich klasse. Auch die ein oder andere Nebenfigur hat mich sehr gut unterhalten.

    Insgesamt war mir das Buch jedoch zu brav. Candice Fox steht für mich für abgedrehte Geschichten, skurrile Figuren und witzige Einfälle. Das alles gab es auch in diesem Buch, aber nicht in dem Maße, wie ich es mir gewünscht und erwartet habe. Wenn ich „606“ mit anderen Büchern vergleiche, ist es immer noch ein tolles Buch. Wenn ich es den anderen Büchern der Autorin gegenüberstelle, ist es wesentlicher schwächer als die vorherigen Bücher.
    Ein Grab Für Zwei

    Ein Grab Für Zwei (MP3)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Feb 19, 2022

    Ein guter erster Fall für Selma Falck

    Norwegens beste Skifahrerin, Hege Morell, wird des Dopings verdächtigt. Ihr Vater, Jan Morell, wurde von der, an Spielsucht leidenden, Anwältin Selma Falck um viel Geld betrogen. Er hat ihr eine Frist gesetzt, um die Summe zurückzuzahlen, ihre Anwaltslizenz zurückzugeben und sich einen Therapeuten zu suchen. Doch nun braucht er Selma, um die Unschuld seiner Tochter zu beweisen. Wenn sie es schafft, Hege von allen Anschuldigungen reinzuwaschen, zieht er seine Forderungen zurück. Selma begibt sich an die Ermittlungen, wird jedoch von immer neuen Ereignissen überrollt…

    Die Figur Selma ist ganz am Ende ihrer Talfahrt angekommen. Kein Geld, kein Job, keine Familie mehr und als Wohnung nur eine Bruchbude. Also geht sie auf Jan Morells Angebot ein. Ich fand Selma zwar klischeehaft, aber interessant angelegt. Sie ist strukturiert, intelligent und löst gerne Rätsel. Zu den wenigen Kontakten in ihrem Leben gehört ein abgestürzter, psychisch kranker, ehemaliger Polizist, der auf der Straße lebt. Die beiden ergänzen sich hervorragend, wie ich finde. Selma recherchiert und bespricht ihre Erkenntnisse regelmäßig mit Einar Falsen, der aus seiner Tätigkeit als Polizist jede Menge Erfahrung mitbringt.

    Angelegt ist „Ein Grab für zwei“ von Anne Holt wie ein klassischer Kriminalroman. Es gibt Selma als Ermittlerin, ein Verbrechen, das vermeintliche Doping, welches erst der Anfang ist, jede Menge Verwicklungen und Verdächtige. Genauso mag ich es. Allerdings habe ich eine Weile gebraucht, bis ich in die Geschichte eingetaucht war. Denn zum einen waren mir zu Beginn die Ausführungen zum Langlaufsport zu ausführlich. Da ich den Sport nicht betreibe und über keinerlei Kenntnisse verfüge, habe ich mich bei den vielen Ausführungen gelangweilt. Zum anderen hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten damit, die männlichen Figuren zuzuordnen. Das lag daran, dass ich den Krimi als Hörbuch gehört habe. Leider verfügte ich dadurch weder über die Möglichkeit im Buch zurückzublättern noch hatte ich ein Personenverzeichnis, in dem ich kurz nachschlagen konnte.

    Sehr neugierig hat mich gemacht, dass es neben dem Haupthandlungsstrang noch zwei kleine Nebenstränge gab, wovon zumindest einer für mich erst einmal nicht zum Rest des Geschehens passte. Ich war sehr gespannt darauf, zu erfahren, wie alles miteinander verknüpft ist. Je weiter ich in die Erzählung eingetaucht bin, desto mehr hat mich diese gefangen genommen und ich musste unbedingt erfahren, wer der Täter war und warum er seine Taten begangen hat. Mir hat die Auflösung gefallen und ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle für Selma Falck.

    Gesprochen wird das Hörbuch von Katja Bürkle. Sie hat für mich die klassische Stimme für Kriminalromane, bei denen die Hauptfigur weiblich ist. Die Stimmtiefe ist angenehm, variiert gut. Sie liest abwechslungsreich und einnehmend. Daher finde ich sie sehr gut besetzt für dieses Hörbuch und hoffe, sie spricht auch die weiteren Teile der Reihe.
    Unser Wirkliches Leben

    Imogen Crimp
    Unser Wirkliches Leben (MP3)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Feb 13, 2022

    Der Titel passt gut

    Anna ist erst vor kurzem nach London gezogen, um Gesang zu studieren. Sie möchte Opernsängerin werden und konnte an einer renommierten Schule sowohl einen Platz als auch ein Stipendium ergattern. Um sich das Geld für die Miete zu verdienen, singt sie nachts Jazz in einer Hotelbar. In dieser Bar lernt sie Max kennen. Max arbeitet im Finanzwesen, ist wohlhabend und mehr als 10 Jahre älter als Anna. Die beiden beginnen eine Affäre, sodass sich Annas Leben zwischen ihrer Ausbildung und den Nächten mit Max abspielt.

    Das Buch trägt den Titel „Unser wirkliches Leben“ und schon alleine deshalb ist klar, dass wir hier nicht eine kitschige Liebesgeschichte, die auf rosaroten Wolken schwebt, erzählt bekommen. Die Liebe in diesem Buch ist so, wie sie auch im wirklichen Leben immer noch viel zu häufig vorkommt. Weil wir Frauen auch heute noch so erzogen werden, dass wir nicht uns an die erste Stelle in unserem Leben stellen, sondern dem Mann an unserer Seite den Platz im Zentrum einräumen.

    Anna steht für mich für viele Frauen, die ihre erste Liebe im Erwachsenenleben eingehen. Sie ist jung, naiv, steckt voller Träume und hat bislang wenig Erfahrungen mit Männern gesammelt. Ihr mangelt es an einem gesunden Selbstvertrauen. Stets fühlt sie sich Max unterlegen, legt viel Wert auf seine Meinung und denkt, dass er sie nicht ernst nimmt. Dabei entsteht bei mir sehr schnell der Eindruck, dass sie sich selbst, ihre Ansichten und Wünsche nicht ernst nimmt. Und letzteres ist die eigentliche Tragödie.

    Oft habe ich mich in Anna, ihrem Verhalten und Denken wiedererkannt. Ich habe ihr zugeschaut und hätte sie so gerne vor den Fehlern bewahrt, die sie im Laufe der Liebesbeziehung zu Max begangen hat. Gerne hätte ich zu ihr gesagt: Konzentriere dich auf dein Leben, auf deine Wünsche, auf deine Träume und mache dich nicht so abhängig von diesem Mann.

    Aber genauso hätte ich sie gerne gebeten, in der Freundschaft zu ihrer Mitbewohnerin mehr für sich einzustehen. Auch hier setzt sie zu wenig Grenzen, lässt ihrer Freundin zu viel durchgehen.

    Es hat mir oft weh getan, Anna auf ihrem Weg zu begleiten. Besonders, da ich sie als Figur schnell in mein Herz geschlossen habe. Aber auch, weil ich immer wieder dachte, ja, genauso verhalten sich sehr viele Frauen immer noch Tag für Tag im wirklichen Leben. Teilweise hat Anna auch meine Schmerzgrenze überschritten, sodass ich es kaum ertragen konnte, weiterzulesen.

    Zu der Sprecherin gibt es nicht viel zu sagen, denn Sandra Voss ist perfekt für die Figur gewählt. Sie verkörpert für mich Anna und hat mir alle Gefühle, Gedanken und Handlungen super vermittelt. Nie hatte ich den Eindruck, sie liest mir vor. Vielmehr lauschte ich Anna, wie sie mir ihre Geschichte erzählt.
    Lost

    Lost (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Feb 13, 2022

    Die Geschichte hat mich gepackt

    Bei einem Anschlag auf einer Militärbasis wird Captain Harry Peterson verletzt und von einem Krankenwagen abgeholt. Doch er wird nicht, wie die anderen Verletzten, ins nächst gelegene Krankenhaus gebracht. Als er mehrere Tage später in einem anderen Hospital auftaucht, fehlen ihm die Erinnerungen an seine letzten vier Jahre…

    Krimis oder Thriller, die in der Welt des Militärs spielen, lese ich zwischendurch sehr gerne. Denn das Militär bedeutet viele Geheimnisse und die strenge Rangordnung wiederum, dass diese gewahrt werden. Das bringt Spannung in die Ermittlungen, denn die Ermittler müssen Wege und Mittel finden, um die Geheimnisse und Lösungen aufzuspüren.

    Die Ermittler sind hier die Kriminalpsychologin und Profilerin Augusta Bloom und der ehemalige MI6-Mitarbeiter Marcus Jameson. Bloom zeichnet sich durch eine hohe Intelligenz und sehr gute Menschenkenntnis aus. Jameson dagegen hat noch Kontakte zu seinem ehemaligen Arbeitgeber und kennt die Tricks von Geheimdiensten, Militär und Polizei.

    Die erste Hälfte des Buches habe ich sehr spannend gefunden. Ich hatte keine Idee, was Harry passiert sein und warum man ihm das Gedächtnis genommen haben könnte. Genauso wenig wusste ich, wer hinter alldem stecken könnte. Meine Neugierde war jedoch geweckt und ich bin nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt alles aufklären wollte.

    Doch etwa zur Mitte des Buches betritt eine neue Figur die Geschichte. Ab da wurde mir das Geschehen oft zu abgedreht. Zudem mich Figuren, die offenbar allwissend sind, aber nichts davon mitteilen, nerven. Sie dirigieren, manipulieren, sind aber nicht zu fassen und wirken dadurch sehr unrealistisch.

    Das Ende hat mir dann wieder gut gefallen. Meine Fragen wurden beantwortet und der Fall gelöst. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Augusta Bloom und Marcus Jameson.
    Der Mann, der zweimal starb

    Der Mann, der zweimal starb (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jan 29, 2022

    Sehr unterhaltsam

    Die vier Senioren der Residenz Coopers Chase stolpern in einen neuen Fall, als sich Douglas, der Ex-Mann von Elizabeth, meldet und sie um Hilfe bittet. Douglas war nicht nur mit ihr verheiratet, sondern ist auch ihr Ex-Geheimdienstkollege. Bei der heimlichen Durchsuchung der Villa eines Geschäftsmannes, der für die Mafia arbeitet, hat er Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund mitgehen lassen. Diese will nicht nur die Mafia unbedingt wieder haben…

    Auch in seinem zweiten Krimi „Der Mann, der zweimal starb“ begeistert mich der Autor Richard Osman erneut durch seinen lockeren und humorvollen Schreibstil. Er erzählt uns die Handlung wieder gekonnt im Plauderton, indem er uns einerseits von außen das Geschehen schildert, aber weiterhin teilweise auch Joyce beim Schreiben ihres Tagebuchs von den Ereignissen berichten lässt. Es bleibt immer wieder vieles im Verborgenen, sodass ich als Leserin super miträtseln kann. Das betrifft sowohl die weitere Handlung, die Täter als auch den Tathergang. Mir macht das sehr viel Spaß und ich fühle mich super unterhalten.

    Die Figuren sind im Großen und Ganzen liebenswert und ich würde gerne an den Treffen des Donnerstagsmordclubs teilnehmen, die Ermittler Chris und Donna kennenlernen und in die Seniorenresidenz einziehen.

    Von der Kriminalhandlung erwarte ich keine realistischen Darstellungen, der Verbrechen oder Aufklärungsmethoden. Lieber lasse ich mich von dem Autor mit originellen, lustigen und interessanten Ideen unterhalten. Und genau das ist in diesem Buch der Fall.

    Nach Beendigung des Buches wünsche ich mir noch viele weitere Abenteuer des Donnerstagsmordclubs gemeinsam mit den Polizisten Donna und Chris.
    Die Brücke der Ewigkeit

    Wolf Hector
    Die Brücke der Ewigkeit (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Jan 14, 2022

    Vielschichtige Erzählung

    Kaiser Karl IV möchte sich in Prag eine Brücke für die Ewigkeit bauen lassen. Bei der Ausschreibung gewinnt Jan Otlin vor seinem Kontrahenten Rudolph von Straßburg. Er darf seinen Entwurf umsetzen und wird zum Baumeister für die Brücke ernannt., Rudolph neidet ihm dies und sinnt auf Rache. Er will Otlin auf jeden Fall ausschalten, damit er das Amt übernehmen kann.

    Ich habe ein wenig gebraucht, um in dem Buch „Die Brücke der Ewigkeit“ von Wolf Hector anzukommen. Zu Beginn hatte ich keine Vorstellung darüber, wohin mich diese Geschichte führen möchte. Das lag unter anderem daran, dass es sehr lange gedauert hat, bis ich ein Gespür für die Figuren entwickelt hatte. Mir haben Schilderungen der Emotionen der Personen gefehlt. Lediglich die Gedanken und das Gefühlsleben von Rudolph von Straßburg wurden sehr deutlich beschrieben. Bei den anderen Personen dauerte es mitunter lange, bis ich ihren Platz in der Erzählung zuordnen konnte. Was auch daran lag, dass seine Figuren nie nur gut oder böse sind, sondern von allem etwas.

    Begeistert bin ich von dem verschachtelten Aufbau der Intrigen und Komplotte. Der Autor wählt stets das rechte Maß, um seine Figuren in Bedrängnis zu bringen. Zu keiner Zeit habe ich den Eindruck, dass ich es in dem Buch mit dem übermächtigen Bösen zu tun habe, gegen das nichts und niemand ankommt. Zudem mag ich es, wie die Ereignisse ineinandergreifen, sodass beim Lesen oft nicht klar ist, ob hier ein Plan oder der Zufall die Feder führt.

    Sehr gut finde ich, dass die Figuren nie nur eindimensional, nie nur schwarz oder weiß sind. Jede Figur hat ihre guten Seiten und ihre Abgründe. Das sorgt dafür, dass ich mir die Personen so oder so ähnlich im Prag des 14. Jahrhunderts vorstellen kann. Auch die Lebensumstände sind gut geschildert. Zudem ist sehr gut herausgearbeitet, dass für die verschiedenen Gesellschaftsschichten unterschiedliche Rechte und Regeln gelten.

    Fazit: Wolf Hector ist ein Autor, der es versteht, eine vielschichtige Geschichte spannend zu erzählen. Lediglich das Gefühlsleben ist mir manchmal zu kurz gekommen.
    David Bowie - Alle Songs

    David Bowie - Alle Songs (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jan 14, 2022

    Beeindruckend

    Worum es in diesem Buch geht, sagt bereits der Titel. Wir begleiten die Karriere von David Bowie. Zu Beginn des jeweiligen Kapitels gibt es einen kurzen Abriss, wo Bowie sich gerade in seiner Schaffensperiode befindet. Im Anschluss folgt das Album. Hier wird auf jeden Titel Bezug genommen und etwas zur (Entstehungs-)Geschichte des Songs sowie der Aufnahme geschrieben. Ergänzt wird das Kapitel um Singles und sonstige Lieder, die der Sänger zu der Zeit aufgenommen hat. Dabei finden wir jeweils zusätzliche Informationen, wie z.B. Interpreten, Aufnahmestudio, Aufnahmetag.

    Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand gehalten habe, war ich völlig aus dem Häuschen, da ich niemals mit so einem monumentalen Werk gerechnet habe. Sofort musste ich durch die Seiten blättern und mir die vielen Fotos anschauen. Tolle Bilder von David Bowie, aber auch welche, die mich erstaunt oder zum Lachen gebracht haben. Es sind auf jeden Fall ein paar ganz besondere Perlen dabei. Zudem enthält das Buch viele Fotos von Menschen, die den Künstler beeinflusst oder begleitet haben. Schon alleine dadurch hat sich das Buch für mich gelohnt.

    Ich selbst habe die Musik von David Bowie erst in den 80er Jahren kennen- und lieben gelernt. Aus den 60er und 70er Jahren sind mir lediglich die Hits bekannt. Doch nun in sein Gesamtwerk einzutauchen, bringt mich dem Künstler nahe. Doch nicht nur dem Künstler, sondern auch dem jeweiligen Jahrzehnt, seiner Musik, seiner Mode und seinen Stars.

    Besonders gut gefallen hat mir, dass mir durch das Buch meine Lieblingsstücke des Künstlers wieder ganz nahegebracht worden sind und ich in für mich unbekannte Werke eintauchen konnte, die ich mir begleitend zum Lesen angehört habe.

    Da ich keine Noten lesen und kein Instrument spielen kann, waren die Ausführungen bei den einzelnen Liedern zum Teil zu technisch für mich. Das wird den Menschen, die dies können, jedoch bestimmt anders gehen. Zumal diese Angaben auch zu den Stücken dazu gehören.

    Leider konnte mich der Schreibstil des Autors Benoit Clerc nicht vollends begeistern. Die Texte waren mir zu unrund bzw. holprig. Sie haben mich dem Künstler auch nicht nähergebracht, weil ich kein Gefühl für die beschriebenen Person darin wahrnehmen konnte. Viele Anekdoten wurden mir überdies zu oft wiederholt. Teilweise konnte ich mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass der Autor sich ab und an widersprochen hat. Hier hätte ein Co-Autor, der durch seinen Schreibstil besticht, helfen können.

    Insgesamt finde ich das Buch jedoch super. Es eignet sich nicht dazu, es von vorne bis hinten am Stück weg zu lesen. Ich empfehle, sich jede Woche ein anderes Album vorzunehmen und dabei gleichzeitig in die Lieder einzutauchen, die beim Hören besprochen werden. So wird das Buch zu einem tollen Ausflug zu einem Ausnahmekünstler und seiner Musik. Außerdem hat man so viel länger etwas davon. Natürlich eignet sich das Buch auch hervorragend, um es als Nachschlagewerk zu verwenden. Und für Bowie Fans ist es sowieso ein MUSS.
    Helles Land

    Helles Land (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Jan 9, 2022

    In jeder Hinsicht ein tolles Buch

    Zwei Sonnen scheinen unerbittlich nieder auf Helles Land. Lediglich eine Lichteiche beschützt die Welt vor dem Untergang. Die Welt ist in drei Landesteile aufgeteilt: die Türme, Savannah und das Refugium. In den Türmen sitzt die Elite, die Wissenschaft und die politische Führung des Landes. In Savannah leben viele Händler und es herrscht Wasserknappheit und Hunger. Das Refugium besteht in weiten Teilen aus Natur und Wald. Hier steht auch die letzte Lichteiche. Clay ist ihre höchste Hüterin. Als die Eiche bedroht wird, nimmt Clay mit ihren Freunden den Kampf gegen einen mächtigen Gegner auf.

    Die Welt, die Mary E. Garner in diesem Buch erschaffen hat, ist einfach toll. Nach und nach lernen wir alle drei Landesteile von Helles Land kennen. Die Autorin beschreibt sie so anschaulich, dass man beim Lesen den Eindruck gewinnt, sich in dem jeweiligen Bereich der Welt zu befinden. Alle drei Teile haben ihren Reiz, verströmen ihren Zauber, lassen uns jedoch auch die Gefahren sehen, die hier lauern. Und obwohl die Welt fast komplett untergegangen ist, wirkt der überlebende Rest so hell, positiv und heimelig, dass ich mir gewünscht habe, dieses Universum betreten zu können.

    Der Schreibstil ist so mitreißend, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mochte. Ich fieberte mit der Welt, der Eiche und den Hauptakteuren mit. Die Figuren sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich hätte ihnen sehr gerne geholfen. Man wünscht sich einfach, dass die Helden eine Lösung finden, die die gesamte Welt vor dem Untergang bewahrt.

    Besonders gut hat mir gefallen, dass man fast von Beginn des Buches an Rätseln und Raten kann. Stimmt die Geschichte so, wie sie Clay erzählt wird? Sind wirklich alle Personen das, was sie vorgeben zu sein? Werden Clay und ihre Freunde verraten? Oder finden sie Unterstützer? Wem ist zu trauen und wem nicht. Das hält die Spannung schnell auf einem hohen Niveau. Die Handlung ist abwechslungsreich. Das Buch steckt voller fantastischer Ideen. Es lädt zum Mitfiebern, aber auch zum Nachdenken ein. Nachdenken darüber, wie wir mit unserer Welt umgehen wollen, damit es nicht soweit kommt, wie in Helles Land.
    Strahlentod

    Daniel Holbe
    Strahlentod (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Dec 26, 2021

    Unterhaltsamer Krimi

    Als sich die Umweltaktivisten der Gegend im hessischen Knüllwald treffen, um gegen Atommülltransporte zu demonstrieren, explodiert ein VW Bus. Geschockt denkt Kommissar Ralph Angersbach, dass die verkohlte Leiche in dem Camper nur sein Vater sein kann. Wer bringt einen Umweltaktivisten um und warum? Doch der Tote bleibt nicht der einzige, dem jemand nach dem Leben trachtet.

    „Strahlentod“ von Daniel Holbe und Ben Tomasson ist bereits der sechste Kriminalroman um das Ermittler-Duo Ralph Angersbach und Sabine Kaufmann. Für mich war es das erste Buch der Reihe.

    Die Kriminalstory fand ich gut überlegt und logisch aufgebaut. Die Jagd nach dem Täter, die vielen Verdächtigen und ihre Motive sowie die weiteren Morde waren für mich überzeugend. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, wie die beiden Ermittler im Trüben fischen bzw. im Nebel stochern. Sie rennen ständig von einem Verdacht zum nächsten. Immer wieder bekommen sie vom Pathologen oder dem LKA neue Hinweise. Doch leider gelingt es ihnen nicht, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Mir war von Anfang an klar, worauf die Auflösung hinausläuft. Da ich diese jedoch schlüssig fand, habe ich das Buch trotzdem weiterhin mit viel Freude gelesen und das Ermittlerteam bei seinen Irrungen und Wirrungen begleitet.

    An die beiden Ermittler musste ich mich jedoch erst einmal gewöhnen. Da ist der verstockte, brummige und undiplomatische Kommissar Ralph Angersbach. Er stürzt immer mit der Tür ins Haus und handelt stets, ohne zu überlegen. Er ist in Sabine Kaufmann verschossen, schafft es jedoch nicht, den Gedanken Taten folgen zu lassen. Bei Sabine Kaufmann dreht sich das Denken zum großen Teil darum, dass sie sich den richtigen Partner wünscht. Allerdings geht es dabei offenbar mehr um die Sehnsucht als um eine wirkliche Beziehung. Sie ist zwar an Ralph Angersbach interessiert, allerdings erwartet sie, dass der Mann den Anfang macht. Zudem ist sie in Gedanken ständig damit beschäftigt, aufzuzählen, was sie an ihrem Kollegen alles nicht mag. Daher frage ich mich, was sie mit einem Mann will, den sie nicht akzeptieren kann, wie er ist. Als ein vermeintlicher Traumpartner auftaucht, macht sie auch bei diesem schnell einen Rückzieher. Dadurch hatte ich den Eindruck, dass sie viel zu viel Angst vor einer Bindung hat und deshalb ihr Schwärmen für ihren Teamkollegen, der sich sowieso nicht traut, die perfekte Ausrede ist. Ehrlich gesagt, könnten die Autoren diesen Aspekt der Reihe gerne weglassen, denn für mich war er eher nervend als unterhaltend.

    Fazit: Gut konstruierte Geschichte, die leider schnell zu durchschauen ist. Trotzdem unterhaltsam, da sie gut aufgebaut ist. Weiter so!
    You will be the death of me

    Karen M. McManus
    You will be the death of me (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Dec 23, 2021

    Meine Erwartungen wurden erfüllt

    Vor vielen Jahren haben sich Mateo, Cal und Ivy kennengelernt, als sie zusammen einen Tag Blau gemacht und gemeinsam den schönsten Tag ihres Lebens miteinander geteilt haben. Das war der Beginn einer großen Freundschaft. Mittlerweile, kurz vor dem Schulabschluss, sind sie schon länger nicht mehr befreundet. Doch dann treffen sie auf dem Schulparkplatz zusammen und beschließen spontan, noch einmal miteinander Blau zu machen. Als sie über die Leiche eines Mitschülers stolpern, ist klar, dass dies keine Neuauflage des „schönsten Tages ihres Lebens“ wird.

    Die Autorin Karen M. McManus stellt uns zu Beginn des Buches „You will be the death of me“ ausführlich die drei Hauptfiguren ihrer Geschichte vor. Dadurch passiert erst einmal nicht viel, außer dass wir ein Gespür für Ivy, Mateo und Cal bekommen. Doch nach und nach baut sich eine fesselnde Geschichte auf. Jeder der drei hatte seine ganz eigenen Gründe, den Toten nicht zu mögen. Doch hat deshalb einer von ihnen ihn umgebracht?

    Im Laufe der Geschichte werden immer mehr Geheimnisse offenbart, Lügen offengelegt und Fehlentscheidungen aufgedeckt, die ungeahnte Auswirkungen mit sich gebracht haben. Schnell wird klar, dass alles irgendwie miteinander verbunden ist und am Ende stets der tote Mitschüler steht und die Frage, wer für seinen Tod verantwortlich ist. Die frühere und wiederaufkeimende Freundschaft von Cal, Ivy und Mateo wird immer wieder auf die Probe gestellt.

    Zu Beginn fehlte mir bei dem Buch das Tempo. Doch nachdem die Drei über die Leiche gestolpert sind, nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Schließlich konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen konnte ich miträtseln, warum der Schüler tot ist, wer dafür verantwortlich ist und welche Geheimnisse die einzelnen Personen verbergen. Je mehr Figuren auftauchen, desto mehr Verdächtige gibt es.

    Leider hat die Autorin es jedoch erst etwa 80 Seiten vor Buchende geschafft, mich komplett in die Geschichte hineinzuziehen. Bis dahin fühlte ich mich eher wie eine Beobachterin, die von außen auf das Drama blickt. Ich konnte mich in die Figuren nicht einfühlen, fühlte mich ihnen nicht verbunden. Erst gegen Ende des Buches habe ich wirklich Anteil an den Ereignissen genommen. Das ist sehr schade, denn so fehlte mir das Miterleben mit den Figuren, wie Mitfiebern, Leiden und Hoffen.

    Fazit: eine gute und spannende Geschichte, die mich jedoch nicht komplett erreichen konnte.
    Welling, N: Late Night

    Welling, N: Late Night (Buch)

    4 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Inactive star
    Nov 28, 2021

    Nora Welling schreibt einfach toll

    Der erfolgreiche Selfmade-Millionär Ruben Stephanski ist Teil der TV-Show Unter Haien. Hier suchen Jungunternehmer nach Investoren, die sie und ihre Ideen beim Unternehmensstart unterstützen. Die junge Programmiererin Louisa hat ein Programm entwickelt, das Autisten die Kommunikation erleichtern soll. Ruben ist sowohl von der Idee als auch von Louisa überzeugt und bietet ihr an, ein Jahr lang ihr Mentor zu sein. Obwohl beide versuchen, ihre geschäftliche Professionalität zu wahren, kommen sie sich doch unweigerlich näher…

    Nora Welling gelingt auch in ihrem neuen Buch „Late Night – Unter Haien“ wieder der Spagat zwischen einer schönen Liebesgeschichte und der Vermittlung tiefgründiger, ernster Themen. Sie zeigt uns, welchen Preis Workaholics für den Ruhm und den Erfolge zahlen können. Wir können sehen, wie unterschiedlich die Kommunikation von Menschen aus dem Autismusspektrum und aus dem Bereich der Neurotypiker ist. Zudem dürfen wir an einer Liebesgeschichte teilhaben, die nicht in dem Bereich der Märchen fällt, sondern sich an der Realität orientiert.

    Sehr gut gelungen ist auch die Darstellung von Louisa. Ist sie zu Beginn noch unerfahren und unsicher auf dem Parkett der Arbeitswelt, findet sie nach und nach in ihre Rolle hinein und lernt es, selbstbewusst aufzutreten und für sich und ihr Produkt einzustehen, indem sie anderen klare Grenzen setzt.

    Der Schreibstil der Autorin ist einnehmend, sowohl für die Geschichte als auch für die Figuren. Es macht Spaß, sich in der beschriebenen Welt zu verlieren, was an den tollen Einfällen der Autorin liegt. So schafft sie es, aus einem hektischen und anstrengenden Büroalltag durch innovative Ideen und spielerische Elemente einen Platz zu erschaffen, an dem ich als Leserin sehr gerne meiner Arbeit nachgehen würde. Die Ideen, wie unser Leben nachhaltiger und umweltfreundlicher gestaltet werden könnte, haben mir ebenfalls super gefallen.

    Das Besondere an den Büchern der Autorin ist, dass sie versucht, uns eine Geschichte zu erzählen, die sich an der Wirklichkeit orientiert. Dadurch schafft sie persönliche Nähe zu den Figuren. Diese Figuren haben zudem mit realen Problemen zu kämpfen, die auch in unserem Leben auftreten könnten. In diesem Buch haben diese Schwierigkeiten, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten, jedoch so viel Raum eingenommen, dass mir die Liebesgeschichte zu sehr in den Hintergrund getreten ist. Zudem hätte mir eine Sexszene genügt. Dafür hätte ich lieber noch eine Szene gelesen, in der die Verbundenheit, Nähe und Gefühle der beiden Liebenden verdeutlicht worden wären.

    Fazit: Alles im Allem eine schöne Geschichte, die ernste Themen behandelt, tolle Ideen aufweist. Für mich hätte lediglich die Liebesgeschichte noch weiter im Vordergrund stehen dürfen.
    In ewiger Freundschaft

    In ewiger Freundschaft (Buch)

    5 of 5 stars Active star Active star Active star Active star Active star
    Nov 28, 2021

    Hat alles, was ich mir von einem guten Krimi wünsche

    Die neuesten Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein in die Verlagswelt. Heike Wersch, war bis vor kurzem Programmleiterin beim Traditionsverlag Winterscheid. Doch nach ihrer fristlosen Kündigung teilt sie gegen ihren früheren Arbeitgeber und einen ihrer erfolgreichsten Schriftsteller aus. Als sie spurlos verschwindet, beginnen Sander, Bodenstein und das Team zu ermitteln und müssen bald feststellen, dass sie in ein Wespennest gestochen haben…
    Für mich ist „In ewiger Freundschaft“ von Nele Neuhaus einer der besten Kriminalromane, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Das Privatleben von Oliver Bodenstein gestaltet sich immer schwieriger und nimmt einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit in Anspruch. Die privaten Probleme des Kommissars fand ich jedoch genauso spannend, wie den Kriminalfall, den uns die Autorin präsentiert.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass die Ermittlungen im Verlagswesen stattfinden und ich als Leserin einen kleinen Einblick in die Welt von Schriftstellern, Literaturagenten und Verlagen erhalten habe. Hier Mäuschen zu spielen fand ich genauso spaßig, wie die Anspielungen auf die Krimis von Pias Exmann, Dr. Henning Kirchhoff, der nach seinem großen Erfolg „Eine unbeliebte Frau“ vor der Veröffentlichung seines zweiten Buches steht.

    Doch losgelassen hat mich das Buch nicht mehr, weil die Autorin uns viele Verdächtige und mindestens ebenso viele Fährten präsentiert. Dabei erscheint jede Figur, die Heike Wersch kannte, verdächtig und alle Beteiligten scheinen ein gutes Motiv zu haben, sich an ihr zu rächen. Wir dringen nach und nach immer tiefer in die Verwicklungen des Verlages und das Netz der langjährigen Freundschaften von Heike Wersch ein. Schnell wird klar, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Durch raffinierte Winkelzüge treibt die Autorin die Handlung immer weiter vorwärts und hält somit ein stets hohes Niveau der Spannung. Ein Weglegen des Buches wurde mir dadurch unmöglich gemacht.

    Besonders die Verbindung zu den Ereignissen in der Vergangenheit war faszinierend. Die Auflösung der Rätsel hat mir sehr gut gefallen und zeigte noch einmal die Verstrickungen der Figuren untereinander.

    Fazit: Unbedingt lesen!
    151 to 175 of 221 reviews
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