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    2. Alle Rezensionen von Elchi130 bei jpc.de

    Elchi130 Top 100 Reviewer

    Active since: September 21, 2018
    "Helpful" ratings: 22
    204 reviews
    Grenzfall - In der Stille des Waldes Anna Schneider
    Grenzfall - In der Stille des Waldes (Buch)
    Jan 21, 2023

    Ich will mehr davon

    Bei Bauarbeiten im Tiroler Gnadenwald werden ausgestopfte Dachse gefunden, die in ihrem Inneren Babykleidung beherbergen. Da der Fund ungewöhnlich ist, zieht die Bezirkspolizei den erfahrenen Chefinspektor Bernhard Krammer und seine Kollegin zu den Ermittlungen hinzu. Schnell wird den beiden klar, dass hinter den vergrabenen Dachsen ein weit größeres Verbrechen steckt. Zur selben Zeit begibt sich Oberkommissarin Alexa Jahn in Deutschland mit einem ehemaligen Kollegen auf die Suche nach einem Tatverdächtigen in einem Mordfall.

    „Grenzfall – In der Stille des Waldes“ von Anna Schneider ist der dritte Teil um die deutsche Oberkommissarin Alexa Jahn und den österreichischen Chefinspektor Bernhard Krammer. Für mich war es der erste Fall, den ich von dem Duo gelesen habe – und ich bin begeistert.

    Die Ermittler und ihre beruflichen sowie privaten Verwicklungen sind spannend. Beide waren mir sehr schnell ungemein sympathisch. Beide sind stark, mutig und neugierig. Es hat mir super gefallen, sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten.

    Die beiden Fälle waren interessant, wobei die Autorin es stets geschafft hat, die Ermittlungen so weit voranzutreiben, dass Entwicklungen erkennbar wurden und sich gleichzeitig viele neue Fragen stellten, sodass es spannend blieb. Beiden Fährten bin ich gleich gerne gefolgt. Wobei ich mich stets gefragt habe, ob die Ermittlungen zum Ende hin zusammenlaufen oder ob es zwei voneinander unabhängige Fälle bleiben werden. Anna Schneider hat beide Handlungsstränge sehr geschickt nebeneinander erzählt. Dabei hat sie die Spannung konstant hochgehalten, sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit beendet hatte.

    Einen Ausblick auf den vierten Band liefert sie gegen Ende des Buches auch noch, sodass ich es kaum erwarten kann, zu erfahren, wie es weitergeht. Bis dahin kann ich zum Glück erst einmal die ersten beiden Grenzfall-Bücher lesen. Mich hat die Autorin auf jeden Fall von ihrem Können überzeugt und ich hoffe auf viele weitere spannende Fälle.
    Ein Abend mit Marilyn Maxine Wildner
    Ein Abend mit Marilyn (Buch)
    Jan 15, 2023

    Weder Fisch noch Fleisch

    In einem Restaurant wird der 36. Geburtstag von Marilyn Monroe gefeiert. Alle sind sie gekommen – Billy Wilder, Marilyns Mutter, ihre Schauspiellehrerin, Laurence Olivier und sogar einer ihrer Ex-Ehemänner. Wer fehlt ist das Geburtstagskind. Marilyn befindet sich Zuhause und ist bislang weder geschminkt noch angezogen.

    Die Ausgangsidee fand ich gut und interessant. Da sitzen viele Berühmtheiten in einem italienischen Restaurant um einen Tisch und warten auf DAS Sexsymbol ihrer Zeit. Dabei geraten sie ins Plaudern über ihre Erinnerungen an Marilyn. Unterbrochen wurde dies durch einzelne Szenen, in denen wir erleben, was Marilyn zeitgleich in ihrer Wohnung treibt.

    Doch nach und nach rückte das Warten auf Marilyn immer mehr in den Hintergrund. Verdrängt wurde das aktuelle Geschehen durch immer ausschweifendere Ausflüge in die Vergangenheit von Marilyn Monroe. Das Gefühl, ein Teil der wartenden Runde zu sein, konnte ich nicht mehr aufrechterhalten. Die Rückblicke lesen sich wie eine Biografie. Der Schreibstil ändert sich radikal. Wir schauen von außen auf das Geschehen. Geschildert werden Marilyns Geburt, ihre Kindheit und Jugend. Wir erfahren etwas über die Umstände der ersten Hochzeit, erhalten kurze Einblicke in ihre weiteren Ehen. Leider entfernen wir uns dadurch immer weiter von der Grundidee. Die illustre Gesellschaft im Restaurant dient lediglich noch als Stichwortgeber für weitere umfangreiche biografische Details.

    Beim Lesen habe ich mich dann gefragt, was für ein Buch die Autorin, Maxine Wildner, eigentlich schreiben wollte? Eine unvollständige Biografie, einen biografischen Roman, einen Roman, indem sie uns eine Geschichte erzählt, die so fast wahr sein könnte? Zumindest in mir hat sich nach und nach der Eindruck festgesetzt, dass die Autorin sich nicht wirklich entscheiden konnte. Sie hatte eine gute Idee, wusste diese jedoch nicht mit einer Geschichte zu füllen und hat deshalb teilweise die Biografie von Marilyn Monroe erzählt.

    Mich hat das Buch daher enttäuscht. Mehr feucht-fröhliche Tischgespräche mit kurzen Erinnerungen an die Begegnungen der versammelten Personen mit der Hollywood-Ikone in Verbindung mit Szenen von Marilyn, wie sie Zuhause unschlüssig ist, hätten das Buch zu einer hervorragenden Lektüre machen können. Schade fand ich zudem, dass die biografischen Schilderungen nicht einmal in jedem Fall von einer Person am Tisch stammen konnten, da keiner der Versammelten etwas mit den Geschehnissen zu tun hatte.

    Das Buch „Ein Abend mit Marilyn“ ist auch nicht als eine Hommage an die Künstlerin zu sehen. Denn diese wird nicht positiv geschildert. Sie erscheint nach außen als reines Kunstprodukt, das innerlich unsicher, zerbrechlich und selbstzerstörerisch ist.

    Insgesamt war das Buch daher eine Enttäuschung für mich. Es gab eine gute Idee, deren Umsetzung in meinen Augen nicht gelungen ist.
    Mind Gap Mind Gap (MP3)
    Jan 15, 2023

    Erschreckende Zukunftsvision

    Wie wäre unser Leben, wenn wir einen Chip ins uns tragen würden, mit dessen Hilfe wir jede Sprache sprechen könnten? Der dafür sorgt, dass wir traumatische Erlebnisse einfach vergessen? Wie sähe die Rückseite der Medaille aus?

    Die Autorin Anne Freytag entwirft in ihrem neuen Thriller genau so ein Szenario. Und das ist unglaublich spannend. Obwohl ich, seitdem Corona unsere Welt im Griff hatte, Verschwörungsmythen gegenüber sehr skeptisch bin, schafft es die Autorin schnell, mich mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen.

    Doch worum geht es: Vor zwei Jahren hat die Journalistin Silvie Mankowitz ihren Bruder Samuel zu Grabe getragen. Deshalb kann sie es erst auch gar nicht glauben, als eines Abends ihr Handy klingelt und eben jener Bruder ihr mitteilt, dass er sie dringend sehen muss. Doch am vereinbarten Treffpunkt taucht er nicht auf. Wenig später stehen ein Polizist und eine Psychologin vor ihrer Tür, um ihr mitzuteilen, dass ihr Bruder sich vor wenigen Stunden das Leben genommen hat. Silvie ist erschüttert von den aktuellen Ereignissen und will Licht in das dunkle Geheimnis um ihren Bruder bringen.

    Wir erleben die Geschichte anhand mehrerer Handlungsstränge. Einen bilden die Ereignisse um Silvie Mankowitz. Zeitgleich arbeitet in Manila Mayari Morales in einem Unternehmen, das für die Überwachung von Daten weltweit zuständig ist. Jede Nachricht, jeder Post im Internet muss überprüft werden. Gefährliche Inhalte werden gelöscht. So zumindest sollte die Arbeit von Mayari und ihren Kollegen aussehen. Nun muss Mayari jedoch feststellen, dass etwas nicht so läuft wie sonst. Wie hängen die beiden Ereignisse zusammen und was hat damit die Politikerin Dr. Irene Kallmann zu tun? Diese bereitet sich auf den wichtigsten Schritt in ihrer Karriere vor, denn morgen sind Wahlen und sie ist die Favoritin für das Amt der Kanzlerin. Ausgerechnet an diesem Tag wird ihr größter Widersacher ermordet – der rechte Politiker Johannes Nowak. Und wie passt der ehemalige Soldat Marc ins Bild, der dringend auf eine Nachricht von seinem besten Freund Samuel Mankowitz wartet?

    Geschickt und unglaublich spannend verknüpft die Autorin diese Handlungsstränge. Jeder für sich hat mich den Atem anhalten lassen, hat mich vorangetrieben in der Geschichte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie und ob die einzelnen Figuren heil aus der Sache herauskommen. Apropos, welcher Sache überhaupt? Worum geht es eigentlich genau? Und wie sieht der gemeinsame Nenner aus, der hinter allen Ereignissen steckt?

    Selten habe ich einer so fesselnden Geschichte gelauscht. Die Autorin schafft es spielend, die Dramatik auf einem hohen Niveau zu halten. Zwischendurch war ich geradezu froh, wenn die Erzählung ein wenig ruhiger wurde, damit ich kurz Luft holen konnte.

    Empfehlen kann ich, sich „Mind Gap“ als Hörbuch vorlesen zu lassen. Der Sprecher Herbert Schäfer liest gut, weiß sein Publikum zu fesseln. Doch die Sprecherin Vera Teltz hat mich geradezu umgehauen. Sie hat eine tolle Stimme und liest so lebendig, pointiert und mitreißend, wie ich es bislang selten erlebt habe. Daher mein Rat, das Buch unbedingt als Hörbuch zu genießen.
    Kuckuckskinder Camilla Läckberg
    Kuckuckskinder (Buch)
    Jan 2, 2023

    Das Warten hat sich gelohnt

    Während Erica Falck und ihr Mann Patrik Hedström mit dem Ehepaar Elisabeth und Henning Bauer deren Goldene Hochzeit feiern, wird in unmittelbarer Nähe des Hotels, in dem die Feier stattfindet, der bekannte Fotograf Rolf Stenklo ermordet. Er war sehr eng mit dem Ehepaar Bauer befreundet, und umso unverständlicher fanden es alle, dass er an seiner neuen Ausstellung gearbeitet hat, statt mit den Freunden zu feiern. Kommissar Patrik Hedström nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf. Doch sie finden einfach kein Motiv. Bis es zu einem weiteren Verbrechen kommt und Erica bei den Recherchen zu ihrem Buch immer mehr Verbindungen zu den aktuellen Ereignissen findet.

    Etwa 5 Jahre musste ich auf „Kuckuckskinder“, den 11. Teil der Reihe um Erica Falck und ihren Mann, den Kommissar, Patrik Hedström warten. Zeitweise habe ich bereits befürchtet, dass „Die Eishexe“ der letzte Band war und wir keine Krimis aus Fjällbacka mehr von Camilla Läckberg zu lesen bekommen. Doch zum Glück habe ich mich geirrt.

    Zu Beginn des neuen Krimis nimmt sich die Autorin viel Zeit, um uns wieder an Erica und Patrick heranzuführen, damit wir uns erinnern, wie das Leben der beiden aussieht. Und auch, um uns auf den neuesten Stand zu bringen. Zudem können wir die Figuren kennenlernen, die im Zuge der Ermittlungen eine größere Rolle spielen. Mir war das Tempo des Buches zu Beginn zu langsam. Doch das hat die Autorin mit ihrer guten Story und dem folgenden Spannungsbogen mehr als wett gemacht.

    Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Da ist die Gegenwart mit ihren Ermittlungen rund um den Mord an Rolf Stenklo. Hier strickt Camilla Läckberg routiniert und gut eine Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Nach und nach erfahren wir, wie es dem Chef und den Kollegen von Patrik Hedström geht und was Erica und ihre Schwester aktuell beschäftigt. Das hat mir wieder gut gefallen. Denn das Privatleben von Erica und ihrer Schwester gehört ebenso zu den Fjällbacka-Krimis wie das Leben von Patrik und seinen Kollegen. Der zweite Handlungsstrang spielt im Stockholm des Jahres 1980. Die Geschichte von Lola, die als Mann geboren wurde, sich jedoch als Frau fühlt und ihrer Tochter Pytte hat mich von Anfang an fasziniert und ich habe immer wieder begierig darauf gewartet, dass der Handlungsstrang aus dem Jahr 1980 weitererzählt wird. Nach und nach führt die Autorin die beiden Stränge zusammen. Das macht sie gekonnt wie stets.

    Die Auflösung war für mich nicht in jeder Hinsicht eine Überraschung. Trotzdem fand ich sie gut herbeigeführt und glaubhaft. Ein guter Krimi aus Fjällbacka und hoffentlich folgen weitere Fälle mit Erica Falck und Patrik Hedström.
    Zimt Zwischen Den Welten Geküsst Dagmar Bach
    Zimt Zwischen Den Welten Geküsst (CD)
    Dec 14, 2022

    Wieder ein tolles Abenteuer

    Vicky und Konstantin springen in eine neue Parallelwelt. Hier hat Vicky eine ältere Schwester. Sie freut sich riesig, wollte sie doch schon immer Geschwister. Doch schnell merkt sie, dass es ihrem Parallel-Ich damit anders geht. Und schon hat sie die Parallelwelt ganz schön durcheinandergebracht. Dabei passiert in ihrer Welt schon so viel, dass sie kaum Zeit zum Entspannen findet. Ihre Freundin Pauline benimmt sich sehr merkwürdig. Ihre Mutter überlegt, ob sie sich für das Bürgermeisteramt bewerben soll und verbringt schon jetzt so ziemlich ihre gesamte Zeit damit, Aufgaben für das Rathaus zu erledigen. Als Vicky dann auch noch von Albträumen geplagt wird, spitzt sich die Lage immer weiter zu.

    Auf das zweite Abenteuer der zweiten Staffel von Vicky und Konstantin habe ich mich schon riesig gefreut. Die beiden sind für mich schon fast so etwas wie gute Freunde geworden. Ich war extrem neugierig, welche Abenteuer sie nun zu bestehen haben. Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Die Autorin Dagmar Bach hat immer wieder tolle Ideen. Wobei es für mich dieses Mal schon fast zu viel war, wie sehr Vickys Leben ins Trudeln geraten ist. Die Geschichte dreht sich so sehr um Vicky und ihre Probleme in ihrer Parallelwelt und die Gedanken, die sie sich immer wieder darum macht, wie sie Parallel-Vicky helfen kann und ob sie eingreifen darf, dass mir die anderen Figuren zu kurz gekommen sind. Ja, Vicky ist lustig mit den ganzen verrückten Ideen, die sie so hat. Aber ab und an ist sie auch ein wenig anstrengend.

    Sehr gut gefallen hat mir, wie uns die Autorin auf falsche Fährten führt und wie sie unser gesamtes vermeintliches Wissen über den Haufen wirft. Trotzdem lässt sie ausreichend Rätsel bestehen, um uns auf den dritten Teil neugierig zu machen. Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, dass die Abenteuer von Vicky und Konstantin weitergehen.

    Gelesen wird auch dieser Teil wieder von Christiane Marx. Ihre Stimme ist für mich mittlerweile quasi die Stimme von Vicky. Jemand anderen kann ich mir als Sprecher bzw. Sprecherin gar nicht mehr vorstellen. Sie macht das auch einfach gut. Denn sie bringt mit ihrer Betonung die Gefühle von Vicky und den anderen stets auf den Punkt.

    Fazit: Vicky und Konstantin haben mich wieder begeistert. Viel zu schnell war das Abenteuer vorbei und ich fiebere bereits dem nächsten entgegen.
    Agent Sonja Ben Macintyre
    Agent Sonja (Buch)
    Dec 8, 2022

    Eine Biografie, spannend wie ein Roman

    Ursula Kuczynski war die Top-Spionin der russischen Kommunisten während der NS-Zeit. Geboren in der Kaiserzeit ist sie als Jüdin des Großbürgertums im Berlin der Weimarer Republik aufgewachsen. Sie war Kommunistin aus Überzeugung und lieferte Russland unter dem Codenamen „Sonja“ entscheidende Hinweise für ein Gleichgewicht des Schreckens in Bezug auf die Atombombe und auch für entscheidende Angriffe auf Nazi-Deutschland gegen Ende des zweiten Weltkrieges.

    Der Autor Ben Macintyre liefert mit seiner Biografie „Agent Sonja“ ein Buch ab, das sich fast liest wie ein Roman. Er schreibt sehr lebendig, unterhaltsam und spannend. Selten habe ich eine Biografie gelesen, die mich so mitgerissen hat. Immer wieder musste ich mir während des Lesens vergegenwärtigen, dass ich nicht eine erfundene Geschichte, sondern die Lebensgeschichte einer realen Person lese.

    Oft konnte ich das Buch kaum zur Seite legen, da mich die Geschichte so gefangen genommen hat und ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. So etwas kannte ich bislang nur von sehr guten Romanen. Ben Macintyre hat mich vollkommen begeistert mit seinem Stil. Das Buch ist für mich auf jeden Fall ein Highlight des Jahres 2022.

    Aber auch die Zeit, in der Ursula Kuczynski lebte und als Agentin tätig war, ist in meinen Augen eine ungeheuer spannende Zeit. In Anbetracht der politischen Entwicklungen der letzten Jahre, finde ich die Auseinandersetzung mit dem Geschehen vor rund 100 Jahren sehr wichtig. In diesem Buch wird die politische Stimmung der damaligen Zeit sehr gut herausgehoben und der Umgang mit Demokratie, Faschismus und Kommunismus aufgezeigt.

    Fazit: Unbedingt lesen!
    Meyer, K: Bücher, der Junge und die Nacht Meyer, K: Bücher, der Junge und die Nacht (Buch)
    Dec 3, 2022

    Ein tolles Buch

    Robert Steinfeld hat 1971 bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Seine ersten Lebensjahre hat er eingesperrt mit Büchern in einem Zimmer in der Bücherstadt Leipzig verbracht. Als 1943 Bomben auf Leipzig fallen, wird er von einem Mann gerettet, der ihn für ein Jahr mit sich durch das vom Krieg erschütterte Deutschland nimmt. Doch eines Nachts verschwindet dieser Mann spurlos. Im Jahr 1971 meint Robert, eben diesen Retter auf einer Beerdigung wiederzuerkennen. Durch dieses Ereignis, werden bei ihm viele Erinnerungen ausgelöst und er fängt zusammen mit seiner guten Freundin Marie an, nach diesem Mann zu suchen, um endlich zu klären, wer er ist und woher er stammt.

    Kai Meyer lässt in „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ eine spannende Geschichte vor uns entstehen. Diese erzählt er auf drei Zeitebenen und das macht er so gut, dass jeder Erzählstrang auch für sich stehen könnte. Allerdings sind diese Erzählstränge miteinander verwoben und ergeben zum Schluss eine runde und schlüssige Geschichte. Selten habe ich so ein komplexes Werk gelesen, das zudem so stimmig erzählt wird.

    Kai Meyer war mir bisher aus dem Fantasybereich bekannt und ich lese ihn sehr gerne. Doch dieses Buch ist etwas ganz Anderes und für mich auch ein besonders gelungenes Buch. Der Autor führt uns von den Anfängen der NS-Zeit über die Zeit der Bombardierungen Deutschlands in das Jahr 1971 zu einem geteilten Deutschland. Dieses Buch ist Krimi, Liebesgeschichte, Geschichtsstunde und Mythenlehre in einem. Zudem zieht sich wie ein roter Faden die Liebe zu Büchern durch dieses Buch. Eine Liebe, die man dem Autor anmerkt und die ich mit ihm teile.

    Fazit: Eine spannende, komplexe Geschichte, die mich auf ganzer Linie überzeugt hat.
    DAS BRENNEN DER STILLE - Silbernes Schweigen (Band 2) Sandy Brandt
    DAS BRENNEN DER STILLE - Silbernes Schweigen (Band 2) (Buch)
    Nov 23, 2022

    Die Geschichte wird immer besser

    Liv und Kyle leben wieder in unterschiedlichen Welten. Sie muss als Mitglied der Oberschicht wieder schweigen. Er ist nun Teil der Rebellenbewegung von Jeff. Doch beide kämpfen sie für dasselbe Ziel – eine freie Welt, in der jeder Leben kann, wie er mag.

    Zu Beginn habe ich Band 2 von „Das Brennen der Stille“ als zu lang angelegt und somit vom Erzähltempo her als zu langsam empfunden. Diese Einschätzung habe ich allerdings revidiert, denn die Autorin Sandy Brandt hat damit erreicht, dass ich als Leserin einen guten Eindruck darüber erhalte, wie das Leben von Liv an der Seite ihres Mannes, als Teil der Führungselite von Tudor, aussieht. Liv versucht, die Machtverhältnisse von innen heraus zu ändern. Ihr gegenüber stehen jedoch die erfahrenen Hüter der Macht. Nach und nach muss sie also ihre Methoden anpassen.

    Spannend fand ich, dass die beiden Hauptfiguren umgeben sind von Lügnern und Intriganten. Sie werden manipuliert, geblendet und tappen immer wieder in Fallen, die ihnen gestellt werden. Doch sie geben den Kampf nicht auf. Denn, wenn sie nicht mehr für die Veränderung der Gesellschaft kämpfen, hat ihre Liebe keine Chance – und das ist für beide keine Lebensalternative.

    Von Kapitel zu Kapitel nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Zum Ende hin konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlugen sich regelrecht. Als Leserin wurde ich in ein Wechselbad der Gefühle geworfen – Freude, Angst, Hoffnung, Entsetzen, Mitgefühl und viele mehr.

    Sehr gut eingefangen hat die Autorin die Stimmung der Dystopie. Die Gesellschaft, in der Liv und Kyle leben ist düster, extrem ungerecht, voller Gewalt und ich bin froh, dass ich nicht in dieser Welt leben muss.

    Achtung: Das Buch endet auf dem Höhepunkt der Dramaturgie mit einem bösen Cliffhanger. Daher kann ich es kaum erwarten, Band 3 in den Händen zu halten und zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht.
    EAST. Welt ohne Seele Jens Henrik Jensen
    EAST. Welt ohne Seele (Buch)
    Nov 18, 2022

    Kein lauter Action-Agententhriller

    Jan Kordi Kazanski befindet sich ganz unten seit dem Tod seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Tag für Tag sucht er sein Seelenheil am Grund einer Flasche Schnaps. Doch dann sorgt sein bester Freund beim CIA dafür, dass er noch einmal einen Auftrag erhält, um sich zu beweisen. In Krakau soll er die Königin der Unterwelt „Die Witwe“ aufspüren. Diese hatte Kontakt zum CIA aufgenommen. Doch nun scheint sie es sich anders überlegt zu haben. Kazanski ist kaum in Krakau angekommen, da wird schon der erste Anschlag auf sein Leben verübt und es wird nicht der letzte bleiben.

    Zu Beginn war mir „East – Welt ohne Seele“ von Jens Henrik Jensen zu leise erzählt, zu unspektakulär. Die Kunst des Autors besteht nicht darin, mit viel Lärm und Action eine Spionagegeschichte zu erzählen. Vielmehr zieht er uns in die Abgründe seiner Figuren. Er lässt uns ihre ganze persönliche Verlorenheit, ihr gesamtes Versagen spüren. Das hatte auf mich eine unglaubliche Sogwirkung. Ich bin mit Kordi Kazanski durch Krakau gestolpert, habe mich mit ihm bis zur Besinnungslosigkeit betrunken, bin mit ihm durch die zwischenmenschlichen Begegnungen geschlittert. Verwirrt, verloren und mit dem unbedingten Willen, „Die Witwe“ zu finden. Auch die beiden Nebenfiguren Xenia, die Agentin von Europol, und Ewa, eine undurchsichtige Person aus Krakau, waren sehr gut herausgearbeitet in ihren Widersprüchen, Sehnsüchten und Abgründen.

    Die Verwicklungen der Suche nach der Witwe haben mich gut unterhalten. Auch die sonstigen Geschichten, die nach und nach aufgedeckt wurden, habe ich als spannend und gut erzählt empfunden. Das Buch hat für mich alles, was ich von einer guten Spionagegeschichte erwarte. Die Guten, die Bösen und das Verwirrspiel, wer letztendlich gut und wer böse ist. Mächtige Geheimdienste, übermächtige Mafiosi. Bis zum Schluss war nicht klar, wer gewinnt und wer verliert.

    Fazit: Der Start in die neue Reihe von Jens Henrik Jensen ist gelungen. Ich freue mich schon auf weitere Einsätze von Jan Kordi Kazanski.
    Sten, V: Kalt und still Sten, V: Kalt und still (Buch)
    Nov 18, 2022

    Ein Krimi nach meinem Geschmack

    Die Polizistin Hanna Ahlander wird von ihrem Chef aufgefordert, sich nach einem neuen Job umzusehen. Als sie völlig niedergeschlagen nach Hause kommt, offenbart ihr Partner ihr, dass er sich von ihr trennt und sie bis zum Wochenende die gemeinsame Wohnung räumen soll. Als ihre Schwester ihr anbietet, in ihr Ferienhaus nach Are zu fahren, um erst einmal Abstand zu gewinnen, nimmt sie das Angebot gerne an. Kaum ist sie in dem kleinen Ferienort angekommen, verschwindet eine 18-Jährige. Hanna hilft spontan bei der Suche nach der jungen Frau, die auf dem Weg von einer Party nach Hause spurlos verschwunden ist.

    „Kalt und still“ ist der erste Teil einer neuer Kriminalromanreihe der bekannten Autorin Viveca Sten. Für mich ist das Buch rundum gelungen. Der Autorin schafft es sehr gut, die Kriminalhandlung auf einem durchweg spannenden Niveau zu halten. Das ist nicht selbstverständlich. Geschickt werden die einzelnen Erzählstränge zu einer stimmigen Auflösung zusammengeführt. Es gibt im Laufe der Geschichte mehrere Verdächtige, die alle ein Motiv aufweisen. Als Leserin konnte ich miträtseln, was mir bei einem Krimi sehr wichtig ist.

    Ebenfalls gelungen fand ich die erzählerische Mischung aus Ermittlung und Privatleben der Polizisten. Allerdings fand ich die Ermittlerin Hanna Ahlander nicht wirklich sympathisch. Sie macht aus allem ein Geheimnis, anstatt mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren. Ihrem Partner hat sie nichts über ihre beruflichen Probleme erzählt. Auf der Arbeit verschweigt sie Ungereimtheiten, die ihr im Ort auffallen und ermittelt auf eigene Faust. Ich hoffe, dass sie ihr Verhalten im Laufe der Reihe ändert.

    Insgesamt ist das Buch für mich ein Krimi, wie er sein sollte. Spannend, unterhaltsam, mit einer gelungenen Auflösung.
    Die Vergessene Karin Slaughter
    Die Vergessene (Buch)
    Oct 26, 2022

    Spannend

    Andrea Oliver hat es geschafft. Sie ist US-Marshal und ihr erster Einsatzort ist der Heimatort ihres Vaters, Longbill Beach. Hier soll sie für den Schutz einer Richterin sorgen, die Todesdrohungen erhalten hat. Sie will jedoch auch herausfinden, wer vor 40 Jahren die Tochter der Richterin ermordet hat.

    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Da ist die frischgebackene US-Marshal Andrea Oliver. Kaum ist sie in Longbill Beach angekommen, überschlagen sich die Ereignisse. Nachts ist sie mit ihrem Partner Bible für die Sicherheit der Richterin und ihrer Familie zuständig. Tagsüber will sie herausfinden, wer Emily, die Tochter der Richterin, ermordet hat. Doch bevor sie mit ihren Ermittlungen starten kann, wird auf einem Feld eine tote junge Frau gefunden. Sie kommt von einer Biofarm, die ein ehemaliger Lehrer und ein enger Freund von Emily leiten. Schnell ist klar, dass auf dieser Farm nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

    Der zweite Erzählstrang spielt zu Beginn der 1980er Jahre. Wir tauchen ein in die Gefühls- und Gedankenwelt von Emily. Sie ist nach einer Party, auf der sie und ihre Clique mit LSD experimentiert haben, schwanger. Da sie jedoch einen Filmriss hat und sich an nichts erinnern kann, was in dieser Nacht geschehen ist, stellt sie selbst Ermittlungen an. Hat einer ihrer besten Freunde die Situation ausgenutzt und sie missbraucht? Oder war es ihr Lehrer, der sie in dieser Nacht Zuhause abgesetzt hat?

    Beide Handlungsstränge waren sehr spannend. Geschickt hat die Autorin, Karin Slaughter, Fährten ausgelegt, viele Fragen aufgeworfen, uns nach und nach einige Antworten geliefert, die oft weitere Fragen aufgeworfen haben.

    In der Vergangenheit begegnen wir den Lastern und Geheimnissen von Emily und ihren Freunden. Die Autorin zeichnet das Bild von eifersüchtigen, manipulativen und selbstherrlichen Jugendlichen, die glauben, sie sind etwas ganz Besonderes und werden als einzige die Welt retten können. In der Gegenwart treffen wir einzelne Personen aus der Vergangenheit wieder. Hier fand ich den Vergleich sehr spannend. Wie waren die Personen vor 40 Jahren und welche Entwicklung haben sie durchgemacht.

    Unglaubwürdig fand ich, dass wir in der Geschichte gleich auf zwei psychopathische Sektenführer stoßen, die unabhängig voneinander agieren. Die Autorin versucht dies im Buch zu erklären. Trotzdem fand ich dies zu konstruiert.
    Insgesamt ist „Die Vergessene“ ein spannender Thriller, der uns in die Abgründe des menschlichen Seins führt. Einmal mit dem Buch begonnen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich am Ende alle Geheimnisse ergründet hatte. Ein paar Fragen bleiben leider offen. Aber das ist ja auch im wahren Leben oft so.

    Für mich das bislang beste Buch, das ich von Karin Slaughter gelesen habe.
    Lupus Noctis Melissa C. Hill
    Lupus Noctis (Buch)
    Oct 26, 2022

    Ein Autorinnen-Duo, das man sich merken sollte

    Theo und seine Freunde treffen sich regelmäßig in sog. Lost Places, um ihr Lieblingsrollenspiel „Lupus Noctis“ zu spielen. Dieses Mal haben sie sich ein unterirdisches Bunkerkrankenhaus, welches für eine atomare Katastrophe errichtet wurde und mittlerweile nicht mehr genutzt wird, ausgesucht. Als sie den Bunker am nächsten Morgen wieder verlassen wollen, müssen sie feststellen, dass sie eingeschlossen sind und aus dem Spiel Ernst geworden ist…

    Die beiden Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor haben mit „Lupus Noctis“ ihren ersten gemeinsamen Jugendthriller geschrieben. Dieser besticht durch seinen atmosphärisch dichten Schreibstil. Egal, ob wir uns gerade im chaotischen Wohnzimmer von Theos Familie oder im unterirdischen Bunkerkrankenhaus befinden, die Atmosphäre der Umgebung nehmen wir stets deutlich wahr. Überhaupt ist das transportieren von Stimmungen eine der großen Stärken dieses Buches. Selten habe ich die beim Lesen eines Thrillers die Gefühle der Figuren so eindringlich wahrnehmen und selbst spüren können. Das Unbehagen, die Angst und die Beklemmung saßen mir im Nacken. Immer wieder konnte ich mein Misstrauen den Figuren gegenüber genauso spüren, wie das der Freunde untereinander.

    Die Autorinnen legen geschickt falsche, aber auch richtige Fährten aus. Dadurch wurden mir im Laufe des Buches die Gründe für das Einschließen der Jugendlichen klar. Doch, obwohl ich fast alle Auslöser im Laufe des Lesens richtig erkannt habe, hat mich das Buch weiterhin ungemein gefesselt. Denn immer wieder haben die Autorinnen es verstanden, mich mit neuen - aber schlüssigen - Wendungen zu überraschen und weiter gut zu unterhalten. Dazu kommt, dass es Melissa C. Hill und Anja Stapor gelungen ist, mich in eine emotionale Nähe zu den Personen zu bringen, so dass ich sie alle sehr gerne begleitet habe und unbedingt wissen musste, was aus ihnen wird und ob sie wohlbehalten aus der Gefangenschaft herauskommen.

    Fazit: Ein atmosphärisch dichter Jugendthriller, der uns gekonnt in die Geheimnisse seiner Figuren einweiht und bis zum Ende spannend bleibt. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der beiden Autorinnen.
    Der Tag,An Dem Tiffany Das Wasser Aus Der Wanne Marc-Uwe Kling
    Der Tag,An Dem Tiffany Das Wasser Aus Der Wanne (CD)
    Oct 10, 2022

    Ich liebe Marc-Uwe Kling

    Die Frauen der Familie legen einen Wellnesstag ein. Nur Tiffany, das jüngste Mitglied der Familie, bleibt mit ihrem Bruder beim Vater und Opa Zuhause. Was auch hier ein entspannter Tag werden sollte, wird ein Tag voller Schrecken und Mühsal. Denn Tiffany hat beim Baden so geschaukelt, dass sich das Wasser nicht in der Wanne, sondern vor allem im Badezimmer und im Flur befindet.

    „Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat“ ist Teil einer Reihe von Erlebnissen rund um eine Familie. Jedes Familienmitglied steht im Mittelpunkt eines Tages und wird somit „Held“ eines eigenen Buches. Dabei zeichnet sich die Hörbuchbearbeitung bei diesem Teil durch Extras aus. So ist das Gesprochene teilweise mit Musik unterlegt und oft wird das entsprechende Geräusch zur Situation, z.B. das Platschen von Wasser, wenn jemand durch den mit Wasser vollen Flur geht, eingespielt. Gesprochen wird das Buch vom Autor selbst und das macht er, wie immer, super.

    An Marc-Uwe Kling mag ich besonders seinen Blick auf die Welt. Er beobachtet ganz genau und verbindet dann Situationen, die man erst einmal nicht miteinander in Verbindung bringen würde. Dabei fällt mir neben dieser Kombinationsgabe immer wieder seine übersprudelnde Fantasie ins Auge. Kombiniert wird das Ganze mit seinem Humor, der fast immer genau ins Schwarze und auch meinen Humor meistens genau trifft.

    Fazit: Für mich ist auch dieses kleine und feine Hörbuch von ihm wieder ganz großes Kino.
    Bremmer, M: Gangs of Katzenstadt Bremmer, M: Gangs of Katzenstadt (Buch)
    Oct 5, 2022

    Für Katzenliebhaber, die gerne Krimis lesen

    Vor ein paar Jahren sind fast alle Menschen Hals über Kopf aus Katzenstadt geflohen. Zurück geblieben sind die Katzen, die seitdem alleine in der Stadt leben. Doch dann verschwinden Katzen und ein Mensch taucht mit seinen Kampfhunden auf, um die Katzen zu vertreiben…

    Besonders an diesem Buch ist auf jeden Fall der Schreibstil. Da die Figuren oft wechseln, ebenso wie die Orte der Handlung, haben die Autoren den neuen Abschnitt jeweils mit einer fettgedruckten Überschrift versehen. Diese verrät bereits etwas über den nachfolgenden Inhalt. Dieses Stilmittel ist ungewöhnlich. Mir hat es jedoch sehr gut gefallen, denn so konnte ich mich stets darauf einstellen, dass nun, wie bei einem Schnitt im Film, eine neue Szene beginnt.

    Am Anfang des Buches war mir der Sprachstil zu schlicht. Kurze Sätze, einfache Sprache. Da hätte ich mich über einen raffinierteren Stil gefreut. Doch im Laufe der Geschichte, hat mich der Inhalt so gefesselt, dass mir der Sprachstil gar nicht mehr aufgefallen ist.

    Als Katzenfreundin hat mir sehr gut gefallen, wie genau Michael Bremmer und Veronika Grüning ihre Katzen beobachtet haben und dieses Wissen in den Roman eingebaut haben. Auch ich konnte die eine oder andere Eigenheit meines Katers entdecken. Das war einfach toll.

    Wir begleiten mehrere Katzengangs, die für ihr Zuhause und ihre Stadt kämpfen. Sie alle sind sehr unterschiedlich, aber uneingeschränkt sehr liebenswert. Schnell habe ich mit ihnen gelitten und mitgefiebert.

    Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich, spannend, witzig und liebenswert. Allerdings gibt es auch immer wieder brutale Szenen. Zum einen versuchen die Bösen, die Katzen mit allen Mitteln zu vertreiben. Zum anderen kämpfen die Katzen mit allem, was sie zur Verfügung haben, gegen diese Vertreibung. Das Ganze erinnert immer wieder an einen Krimi. Die Autoren haben dabei wirklich tolle Einfälle. Ich habe mir gar nicht vorstellen können, wie die Katzen sich gegen die Übermacht, die sich ihnen entgegenstellt, behaupten wollen. Zum Glück verfügen die Autoren über mehr Fantasie als ich und haben mir eine Geschichte präsentiert, die ich als schlüssig empfunden habe. Gerne würde ich weitere Bücher über die Katzen aus Katzenstadt lesen.
    Dian Fossey - Die Forscherin Susanna Leonard
    Dian Fossey - Die Forscherin (Buch)
    Oct 4, 2022

    Macht Lust auf mehr über die Forscherin

    Dian Fossey, die eigentlich Tiermedizin studieren wollte, fängt nach einer Ausbildung zur Ergotherapeutin an einer Klinik für Kinder mit Kinderlähmung an. Doch ihr Traum ist es, nach Afrika zu reisen. Diesen erfüllt sie sich im Jahr 1963. Auf dieser Reise lernt sie den Forscher Leakey kennen und hat zum ersten Mal die Möglichkeit, Berggorillas in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. 1966 sucht Leakey nach einer Frau, die als Verhaltensforscherin in den Kongo geht und die Berggorillas langfristig beobachtet. Diese Person findet er in Dian Fossey.

    Die Autorin Susanna Leonard schreibt in „Dian Fossey – Die Forscherin“ in Romanform über das Leben eben jener Frau. Dabei lernen wir Dian Fossey von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod im Jahr 1985 anhand vieler Szenen kennen, die für ihr Leben von großer Bedeutung waren. Dian Fossey wird uns als eine willensstarke, mutige und eigensinnige Person beschrieben. Sie ist schwierig und launisch, aber auch empathisch und voller Liebe.

    Das Buch hat mich nach und nach immer neugieriger auf die Forscherin gemacht, die ich, wie wahrscheinlich viele Menschen, vor allem aus dem Film „Gorillas im Nebel“ kannte. Dabei zeigt uns die Autorin, wer die Frau war, die alles für ihre Liebe zu den Gorillas geopfert hat und indem sie deren Lebensweg nachzeichnet, wird uns deutlich, warum sie so geworden ist, wie sie war.

    Das Buch ist ein biografischer Roman, aber auch ein toller Abenteuerroman. Mich hat er immer wieder dazu gebracht, nach weiteren Details zu Dian Fossey und anderen Personen aus ihrem Umfeld zu suchen. Genauso, wie ich immer wieder nach Bildern gesucht habe, die ihre Berggorillas und sie selbst zeigen.

    Fazit: Ein spannender Roman, bei dem mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht hat, ich etwas lernen durfte und der mich zu weiteren Recherchen motiviert hat.
    Kerl aus Koks Michael Brandner
    Kerl aus Koks (MP3)
    Sep 21, 2022

    Das Buch hat mich gut unterhalten

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Paul. In Bayern geboren, wächst er im Herzen des Ruhrgebiets auf. Die Mutter ist Hausfrau, der Stiefvater arbeitet auf der Zeche.

    Der bekannte Schauspieler, der hier seinen Erstling als Autor vorlegt, betont zu Beginn des Buches, dass es sich bei „Kerl aus Koks“ um einen Roman handelt und nicht um eine Autobiografie, gleichwohl er biografische Begebenheiten in das Buch einfließen lässt. Das führte bei mir natürlich dazu, dass ich mich immer wieder gefragt habe, was so passiert ist und was der Fantasie des Autors entsprungen ist. Immer wieder habe ich mich daher als Detektivin versucht und bin im Internet auf Spurensuche gegangen, um etwas über Michael Brandner zu erfahren.

    Zu Beginn des Buches habe ich noch gedacht, dass die Geschichte, die der Autor erzählt, keine Buchveröffentlichung rechtfertigt. Zu gewöhnlich erschien mir das Geschriebene. Die Ansicht habe ich jedoch bald korrigiert. Viele Anekdoten aus dem Leben von Paul waren interessant, spannend, unterhaltsam oder lustig oder mehreres davon oder alles.

    Obwohl ich viele Jahre nach Paul geboren wurde, konnte ich den Geist der Zeit gut nachempfinden und dachte immer wieder: “Ja, so war das damals“. Leider war die zeitliche Einordnung gar nicht so leicht. Oft haben mir Jahreszahlen zur Orientierung gefehlt. Lediglich einmal habe ich bewusst eine Jahreszahl wahrgenommen. Manchmal konnte ich eine ungefähre Einordnung in die Zeit anhand der Ereignisse vornehmen.

    Das Hörbuch wird vom Autor selbst gesprochen. Da er eine angenehm tiefe Stimme hat, konnte ich ihm gut zuhören. An ein paar Stellen dachte ich jedoch, dass ein erfahrener Hörbuchsprecher aus der Geschichte mehr herausgeholt hätte, da er pointierter gelesen hätte.

    Fazit: Ein schönes Buch, dass uns das Lebensgefühl der damaligen Zeit gut vermittelt und ein paar lohnenswerte Anekdoten bereithält.
    Pelt, S: Glück hat acht Arme Pelt, S: Glück hat acht Arme (Buch)
    Sep 19, 2022

    Ein Wohlfühlroman

    Vor zwei Jahren ist Tova Sullivan Witwe geworden und seitdem putzt sie im Sowell Bay Aquarium. Eines Tages rettet sie dem Riesenkraken Marcellus das Leben. Seit diesem Tag fühlen sie sich füreinander verantwortlich. Als Marcellus hinter ein Geheimnis kommt, das Tova betrifft, tut er alles dafür, ihr zu helfen.

    Das Buch „Das Glück hat acht Arme“ wird aus drei Perspektiven erzählt. Zum einen gibt es kurze Kapitel aus der Sicht des Kraken. Dadurch habe ich Marcellus sofort ins Herz geschlossen. Besonders seine Sicht auf die Gattung Mensch ist liebevoll und witzig. Zum anderen begleiten wir Tova durch ihr Leben, ihre Gewohnheiten und ihre Gedankenwelt, die sehr vom frühen Verlust ihres einzigen Kindes geprägt ist. Die dritte Erzählperspektive ist die von Cameron, einem Taugenichts und Loser. Er übernimmt die Arbeitsstelle von Tova, als diese sich den Fuß verletzt und für viele Wochen ausfällt.

    Zu Beginn war ich enttäuscht von dem Buch. Mir war der Erzählstil zu gewöhnlich, zu real. Die Ereignisse wurden geschildert, als könnte sich die Geschichte auch hier bei meinen Nachbarn ereignen. Ich hatte mit einer märchenhafteren, blumigeren und romantischeren Sprache gerechnet. Daher musste ich mich erst an den Schreibstil der Autorin, Shelby Van Pelt, gewöhnen.

    Doch, wenn man sich zurücklehnt und die Geschichte einfach auf sich zukommen lässt, gelingt es ganz leicht, dem Zauber der Ereignisse zu verfallen. Nach und nach werden die Schicksale miteinander verwoben. Alle drei Hauptfiguren wachsen Stück für Stück über sich selbst hinaus. Am Ende des Buches war ich rundum zufrieden und glücklich. Hier lernen wir einiges über ein positives Miteinander, über Hilfsbereitschaft und wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein. Ein schönes Buch, das ich jedem ans Herz lege, der ein Buch zum Wohlfühlen lesen möchte.
    Jean, E: Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe Jean, E: Tokyo ever after - Prinzessin auf Probe (Buch)
    Aug 15, 2022

    Zu Beginn war ich skeptisch, aber dann hat es mir gefallen

    Izumi Tanaka lebt mit ihrer Mutter in einer Kleinstadt in den USA. Eines Tages entdeckt sie durch Zufall, wer ihr Vater ist. Toshihito ist der Kronprinz von Japan und ihm ist es bestimmt, eines Tages Kaiser zu werden. Als Izumi, genannt Izzy, ihrem Vater schreibt, wird sie von ihm nach Tokyo in den kaiserlichen Palast eingeladen. Was klingt wie ihr schönster Traum, entwickelt sich schnell zu einem Spießrutenlauf…

    Zu Beginn des Buches war ich von Izumi enttäuscht. Sie ist 18 Jahre alt, als sie erfährt, dass sie zur japanischen kaiserlichen Familie gehört. Sie agiert in den ersten Kapiteln des Buches jedoch eher wie eine 14-Jährige. Um sich mit dem japanischen Hof vertraut zu machen, bekommt sie ein ausführliches Dossier ausgehändigt. Wenn ich gerade erfahren hätte, wer mein, von mir lange vermisster und heiß ersehnter Vater ist, hätte ich jede Information verschlungen, die ich über ihn und sein Leben in die Finger bekommen könnte. Das Verhalten würde ich auch von einem 18-jährigen Mädchen erwarten. Leider hat Izzy jedoch ganz andere Vorstellungen davon, wie sie die Zeit verbringt, bis sie auf ihren Vater trifft. Daher hat sie mich lange Zeit irritiert und genervt.

    Japan ist für mich zwar ein exotisches und interessantes Land. Da es jedoch auch ein Land voller Traditionen, Rituale und Bräuche ist, in dem strenge Benimmregeln vorherrschen, ist es ein Land, in dem ich mich niemals wohl fühlen könnte. Es gibt so viele unausgesprochene Kleinigkeiten zu beachten, die ansonsten das Gegenüber brüskieren und beleidigen, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dort zu leben. Was Izumi erwartet, ist jedoch die Kombination aus den japanischen Traditionen und dem Lebensstil in Verbindung mit der strengen Etikette bei Hof. Daran kann eine Person, die ausschließlich die amerikanische Lebensart kennt, nur scheitern. Dieser Umstand hat mich beim Lesen immer wieder sehr wütend gemacht. Man kann von einem westlich geprägten Menschen nicht erwarten, dass ihm die asiatische bzw. japanische Denk- und Lebensweise vertraut ist.

    Begeistert hat mich, wie wunderschön die Autorin, Emiko Jean, die Liebesgeschichte in diesem Buch beschrieben hat. Die vorsichtige Annäherung, das Besinnen auf die jeweiligen Traditionen und Rollen, die romantischen Begegnungen. Das alles hat mein Herz im Sturm erobert. Die Romanze wirkte auf mich stets glaubhaft. Sie war nie übertrieben oder unpassend für das Setting des Buches, sondern einfach zuckersüß.

    Des Weiteren hat mich Izzy im Laufe des Buches für sich eingenommen. Sie ist an ihren Erfahrungen gewachsen. Zudem ist sie eine Figur, die nach ihrem Herzen handelt, voller Mitgefühl steckt und immer wieder einen positiven Weg aus jeder Situation finden will. Doch das Buch bietet noch viele weitere liebenswerte Personen, die mir im Laufe des Lesens ans Herz gewachsen sind.

    Und somit hat sich meine anfängliche Skepsis in Freude über die Geschichte verwandelt.
    Liebe funkelt apfelgrün Pauline Mai
    Liebe funkelt apfelgrün (Buch)
    Jul 17, 2022

    Ein (fast) perfekter Liebesroman

    Als Mila Theo trifft, ist es bei ihr Liebe auf den ersten Blick. Und sie glaubt, auch Theo geht es ähnlich. Daher bricht für sie eine Welt zusammen, als sie ihm unverhofft in Begleitung seiner Verlobten gegenübersteht. Um ihre falschen Hoffnungen und Theo hinter sich zu lassen, flieht sie nach Schottland in den kleinen Ort Applemore. Als sie in dem Dorf keinen Anschluss findet, fängt sie an zu backen und mit Hilfe ihrer Brote erobert sie die Bewohner im Sturm…

    Zuerst war ich irritiert, dass die Episode mit Theo so viel Raum in dem Buch „Liebe funkelt apfelgrün“ eingenommen hat. Es hat mich genervt. Doch dann habe ich mich entschieden, es hinzunehmen und zu warten, wohin mich die Geschichte führt. Und für mich hat es sich gelohnt.

    Schon lange hat mir kein Liebesroman mehr so gut gefallen, mir ein paar schöne Stunden beschert und mich so gut unterhalten. Immer wieder musste ich beim Lesen an romantische Hollywood-Komödien denken, die ich sehr vermisse, da sie scheinbar aus der Mode gekommen sind. Klar, das Buch lieferte mir nicht viele Überraschungen. Die Geschichte war bis auf Kleinigkeiten vorhersehbar. Aber ganz genau so, wie ich sie mir gewünscht habe. Es ist für mich der fast perfekte Wohlfühlroman geworden und ich hoffe, dass die Autorin Pauline Mai noch weitere davon schreibt.

    Zu kurz gekommen sind nach meiner Ansicht die Liebesszenen zwischen Mila und dem Mann ihres Herzens. Wenn dies während der Geschichte aus dramaturgischen Gründen nicht möglich war, dann wenigstens als Epilog. So ist meine romantische Seele zu kurz gekommen.

    Außerdem ist mir aufgefallen, dass es im Buch Handlungsimpulse gibt, deren Fäden nicht wiederaufgenommen werden. Das finde ich verwirrend und frage mich, ob die dazugehörenden Szenen bei der Endfassung des Buches herausgelöscht wurden. Dann hätte jedoch auch die Einleitung entfernt werden sollen. So kündigt z.B. Milas Vater an, dass er sich um einen Flug zu ihr nach Schottland kümmert. Davon liest man jedoch nie wieder.

    Das sind jedoch nur Kleinigkeiten, die das Buch von einem perfekten zu einem fast perfekten Liebesroman für mich gemacht haben.
    Die Schuld der Zeugen Die Schuld der Zeugen (Buch)
    Jun 28, 2022

    Ein englischer Krimi, wie er sein sollte

    Als die Schwägerin von Detective Inspector Jackman Selbstmord begeht, steht die gesamte Familie vor einem Rätsel. Sarah war eine tolle Mutter und Ehefrau. Sie liebte ihr Leben und doch hat sie es beendet. Schnell stellen die Ermittler Rowan Jackman und Marie Evans jedoch fest, dass Sarah nicht die einzige Person war, die überraschend Selbstmord begangen hat. Schon bald ist den beiden klar, dass es ein Muster hinter den Taten gibt und sie einen Wettlauf gegen die Zeit antreten, wenn sie die Selbstmord-Serie beenden wollen.

    „Die Schuld der Zeugen“ von Joy Ellis ist der vierte Teil einer Reihe um die beiden Ermittler Rowan Jackman und Marie Evans. Sie sind mir beide sehr sympathisch. Sie sind sehr unterschiedlich, harmonieren jedoch trotzdem gut miteinander und ergänzen sich perfekt.

    Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der Ermittlungsarbeit. Dabei stoßen die Ermittler immer wieder auf Geheimnisse. Sie lösen Rätsel, stoßen dabei aber auf weitere Rätsel. Das ist für mich als Krimi-Fan genau das, was ich von einem guten Krimi erwarte. Denn ich habe denselben Wissensstand und kann mit ihnen mitraten, wer der Täter ist, was passiert ist und welche Gründe hinter den Taten stecken. Ich liebe es! Zwischendurch gibt es kurze Passagen aus der Sicht des Täters. Doch diese sind so kurz gehalten, dass sie zwar die Spannung steigern, jedoch nicht zu viel verraten.

    Das Ende des Buches hat mich leider ein wenig enttäuscht. Ich hätte mir eine runde Lösung gewünscht. Doch die Autorin hat anders entschieden. Zudem könnte das Privatleben der beiden Hauptfiguren mehr Raum einnehmen, sodass ich als Leserin bei jedem neuen Band das Gefühl habe, gute Freunde wiederzusehen.

    Fazit: Wer Krimis mag, in denen die Ermittlungsarbeit im Mittelpunkt des Geschehens steht, der ist hier goldrichtig. Ich hoffe, Jackman, Evans und ich werden noch viele Fälle gemeinsam lösen.
    In einer stillen Bucht Luca Ventura
    In einer stillen Bucht (Buch)
    Jun 19, 2022

    Wie erwartet gut

    Die Bücher von Luca Ventura gehören zu den Krimis der leisen Sorte. Der Autor entführt uns in der Reihe um die beiden Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo auf die traumhafte Insel Capri. Es wird nicht viele Leser und Leserinnen geben, die bei der Lektüre nicht am liebsten sofort die Koffer packen würden, um die schöne Insel zu erkunden.

    „In einer stillen Bucht“ ist bereits der dritte Teil der Reihe. Auf Capri wird die Leiche der resoluten Leiterin des bekannten Konservatoriums von Neapel gefunden. Ermordet. Die beiden Inselpolizisten Rizzi und Cirillo stürzen sich mit Eifer in die Ermittlungen. Was wollte Maria Grifo auf Capri? War sie beruflich oder privat auf der Insel? Wen hat sie getroffen? Warum musste sie sterben?

    Wie schon in den vorherigen Bänden der Serie, ist für die Mordermittlung wieder die Mordkommission in Neapel zuständig. Diese sieht es nicht gerne, dass Rizzi und Cirillo eigene Ermittlungen anstellen und sich nicht zu Laufboten der Mordkommission degradieren lassen. Zumal die beiden Inselpolizisten voller Motivation und echtem Interesse an der Lösung des Verbrechens ermitteln. Im Gegensatz zu den Kollegen, denen das Dolce Vita wichtiger ist als die Verbrecherjagd.

    Auch bei diesem Buch der Reihe habe ich wieder das Flair der Insel, die sommerliche Atmosphäre und den Dorfcharakter von Capri genossen. Jeder kennt jeden und überall regiert der Klatsch, sodass Geheimnisse nicht lange geheim bleiben. Und, man glaubt es kaum, auch eine Großstadt wie Neapel hat in dieser Geschichte ihre dörflichen Züge.

    Den Kriminalfall um die ermordete Leiterin der Musikschule fand ich interessant und spannend. Nach und nach gewannen sowohl die Ermittler als auch ich neues Wissen und wir gelangten gemeinsam zu neuen Erkenntnissen. Das Rätsel um den Täter und das Tatmotiv hat mir viel Spaß bereitet.

    Nicht ganz so gut gefallen hat mir der Schwerpunkt, den der Autor neben den Ermittlungen gelegt hat. Die Beschreibungen der Insel Capri und auch von Neapel waren mir zu umfangreich. Dafür ist mir das Privatleben von Rizzi und auch von Cirillo zu knapp und zu oberflächlich abgehandelt worden. Hier würde ich mich über eine Verschiebung der Prioritäten in den nächsten Büchern freuen.

    Fazit: Wem die ersten beiden Bände gefallen haben, der wird auch seine Freude an Band 3 haben.
    The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht) Rebekka Weiler
    The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht) (Buch)
    Jun 8, 2022

    Wider Erwarten ein tolles Buch

    Auf einer Party stirbt Mias bester Freund Brant in ihren Armen. Vier Jahre später steht ihr plötzlich der Mensch gegenüber, der für den Tod von Brant verantwortlich ist. Sein Name ist Nathan und er ist wieder da. Mia ist außer sich vor Zorn und Schmerz. Doch Stück für Stück lernt sie Nathan kennen.

    Nachdem ich gelesen habe, wie Brant auf der Party in Mias Armen gestorben ist und wie sehr Mia unter diesem Verlust gelitten hat, war ich mir sicher, dass ich diese Geschichte nicht mögen werde. Denn ich hielt es für ausgeschlossen, dass die Autorin Rebekka Weiler mich davon überzeugen kann, dass aus Mia und Nathan ein Liebespaar werden könnte. Doch sie hat es geschafft! Das lag daran, dass sie die Gedanken- und Gefühlswelt von Mia sehr sorgfältig herausgearbeitet hat. Wir tauchen tief ein in das Innerste der weiblichen Hauptfigur Mia und kommen dabei nicht nur ihr, sondern auch Nathan Stück für Stück immer näher.

    Sehr geschickt fand ich, dass lediglich zwei Kapitel von „The Moment I lost you“ aus der Sicht von Nathan geschildert werden. So erleben wir fast das gesamte Buch aus Sicht von Mia.

    Eine Szene hat mir allerdings im Buch gefehlt. Als Mia und Nathan bei einem Poetry Slam Festival sind, begegnen sie einem Pärchen aus Mias Trauergruppe. Dort kommt es zu einem Eklat. Diese Begegnung hätte ich gerne beim nächsten Treffen der Trauergruppe aufgearbeitet gehabt. Ich denke, dass die Autorin darauf verzichtet hat, weil zwar der Eklat für die Beziehung zwischen Mia und Nathan wichtig war, die Aufarbeitung in der Trauergruppe jedoch nicht.

    Die beiden Hauptfiguren konnten mich überzeugen und haben mich emotional erreicht, sodass ich ihnen unbedingt ein Happy End gewünscht habe.

    Fazit: Eine Liebesgeschichte, die sensible und gefühlvoll geschrieben sowie zudem sorgfältig herausgearbeitet wurde. Sehr gerne würde ich noch die Geschichten zu Adam, Jack, Sarah und den Studienfreundinnen von Mia lesen.
    Talberg 2022 Max Korn
    Talberg 2022 (Buch)
    Jun 8, 2022

    Der Krimi hat mich wieder überzeugt

    Bei einem starken Unwetter finden Bewohner von Talberg unter einem großen Baum die Knochen eines Jungen. Dem Dorfpolizisten Adam Wegebauer gelingt es, einen Teil des Skeletts zu bergen, bevor der Sturzbach alles mit sich davon reißt. Doch wer ist dieser Junge? Etwa der vor fast 100 Jahren verschwundene Alfred Hirscher?

    Der Autor Max Korn nimmt uns zum dritten Mal mit in das Dorf Talberg. Talberg ist ein abgeschiedenes Fleckchen Erde, wo nichts lange geheim bleibt. Die Bewohner begegnen jedoch allem Fremden mit Misstrauen. In der Talberg-Trilogie haben wir es immer wieder mit den gleichen Sippen, jedoch anderen Generationen zu tun. Band 1 spielt 1933, Band 2 1977 und der dritte Band 2022.

    Auch in diesem Buch gelingt es dem Autor wieder hervorragend, uns die Atmosphäre des Dorfes zu vermitteln. Der Ort ist den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert. Das Leben in Talberg ist auch im Jahr 2022 nicht leicht. Obwohl der Fortschritt auch vor diesem Ort nicht Halt macht, sind die zentralen Begegnungsstätten immer noch die Kirche und die Kneipe. Doch in dem Dorf regiert immer noch das Misstrauen, die Schwermut und Gewalt. Beim Lesen habe ich die düstere, erdrückende Stimmung genauso wie die Resignation der Bewohner jederzeit deutlich gespürt.

    Nach und nach rollt der Autor die Geschehnisse auf, die zu dem Fund des Skeletts im Jahr 2022 führen. Im Mittelpunkt des Buches stehen der Dorfpolizist Adam Wegebauer und seine Familie. Adam hatte eine harte Kindheit, der er zu entfliehen suchte, indem er Polizist geworden ist. Auch seinen Vater, der die beiden Kinder aus dem Haus getrieben hat, lernen wir als Teenager kennen. Nach und nach verstehen wir, welches Erbe in dieser Familie Generation für Generation weitergegeben wird.

    Richtig spannend wird die Geschichte erst mit der Ankunft der LKA-Ermittlerin Eva Engler in Talberg. Vorher dümpelt die Geschichte etwas vor sich hin . Adam Wegebauer versucht eher unstrukturiert herauszufinden, wer das Skelett sein könnte. Aber mit der Ermittlerin kommt auch Unruhe ins Dorf und die Handlung gewinnt an Tempo. Nun überschlagen sich die Ereignisse fast. Der Fall wird spannend, erschreckend und auch erdrückend.

    Fazit: Auch das dritte Buch „Talberg 2022“ konnte mich wieder überzeugen. Es ist nach anfänglichen Startschwierigkeiten spannend zu lesen. Ich möchte in Talberg nicht leben, treffe im Buch aber viele interessante Figuren.
    Tiefes, dunkles Blau Seraina Kobler
    Tiefes, dunkles Blau (Buch)
    May 29, 2022

    Zu viele Beschreibungen, zu wenig Handlung

    Der Arzt einer Kinderwunschklinik, Dr. Moritz Jansen, wird tot aus dem Zürichsee gefischt. Die Seepolizistin Rosa Zambrano soll zusammen mit dem Ermittler Martin Weiss von der Kriminalpolizei in dem Fall ermitteln. Doch ist sie dafür die richtige Person? Denn ihre Schwester und deren Frau waren ebenso Kundinnen bei Dr. Jansen, wie sie selbst…

    Als Leserin kommt man gar nicht darum herum, die tiefe Verbundenheit der Autorin Seraina Kobler mit Zürich zu bemerken. In ihrem ersten Zürich-Krimi mit der Ermittlerin Rosa Zambrano nimmt sie uns immer wieder mit auf eine Führung durch die Stadt. Dabei kommt nach meiner Meinung die Krimihandlung viel zu kurz in diesem Buch. Auf den ersten 100 Seiten beschäftigen sich nach einer wohlwollenden Schätzung etwa 10 Seiten mit dem Verbrechen und dem Auffinden der Leiche. Die restlichen Seiten liefert uns die Autorin Landschafts- und Stadtbeschreibungen, beschreibt Wohnungseinrichtungen, Dekorationsartikel und Nahrungsmittel. Da mich solche Beschreibungen maßlos langweilen, war ich versucht, das Buch einfach abzubrechen. Was ich nicht getan habe.

    Nach dem ersten Drittel des Buches starteten zum Glück endlich die Ermittlungen zu dem Toten und seinem Umfeld. Sofort schöpfte ich Hoffnung, da das Buch erst einmal spannender wurde. Zudem nahmen die im ersten Drittel ausufernden Beschreibungen auch endlich ab.

    Bei ihrem ersten Krimi hat sich die Autorin einem sehr kontroversen Thema zugewandt. Es geht um Genforschungslabore und die Fragen, welche Versuche gesetzlich erlaubt sind und was ethisch vertretbar ist. Leider hat sie diesem wichtigen Thema jedoch nicht den Raum eingeräumt, den sie den oben genannten Beschreibungen gewährt hat. Das Thema wurde in meinen Augen nur angerissen und hätte mehr Tiefe verdient.

    Auch die Ermittlungen weisen für einen Kriminalroman große Lücken auf. Zum Ende des Buches kann man sich durchaus fragen, warum der Arzt nun eigentlich sterben musste. Wiederholt hatte ich den Eindruck, dass es der Autorin nicht gelungen ist, die Arbeit der Polizei handwerklich auszuarbeiten. Denn Erkenntnisse erlangen die Ermittler zum Teil per Geistesblitz während anderer Tätigkeiten.

    Die Figuren konnten bei mir ebenfalls nicht punkten. Obwohl wir über die weibliche Hauptfigur ein paar Dinge erfahren, ist es mir nicht gelungen, eine emotionale Verbindung zu ihr einzugehen. Ich konnte die Fakten zur Kenntnis nehmen, aber Nähe zu ihrer Person ist nicht entstanden.

    Für mich ist somit der erste Krimi um die Ermittlerin Rosa Zambrano auch mein letzter Krimi mit ihr.
    Die Knochenleser Jacob Ross
    Die Knochenleser (Buch)
    May 29, 2022

    Leise erzählter Krimi, der vor allem kulturell interessant war

    Der Detective Superintendent Chilman stellt sich auf der Karibikinsel Camaho sein eigenes Team an Ermittlern zusammen. Dabei rekrutiert er sehr gerne Menschen, die bislang Kleinkriminelle waren oder am Rande der Gesellschaft gelebt haben. Zu ihnen gehört auch Michael „Digger“ Digson. Nichts lag ihm ferner als Polizist zu werden. Doch Chilman überzeugt ihn schließlich und schickt ihn zur forensischen Ausbildung nach London. Als Chilman in den Ruhestand geht und erwartet, dass seine bisherige Abteilung seinen wichtigsten Fall löst, geraten die Dinge außer Kontrolle...

    Das Buch „Die Knochenleser“ zeichnet sich durch seinen besonderen Schreibstil aus. Es wurde bei der Übersetzung versucht, den Slang, der auf der karibischen Insel gesprochen wird, einzudeutschen. Dabei entsteht eine eigenwillige Sprache. Diese ist jedoch beim Lesen leicht verständlich. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Michael „Digger“ Digson. Die Beziehungen, die er zu seiner Umwelt pflegt, wirken generell sehr speziell. Doch gerade dieser Blick auf die Insel und seine Bewohner macht einen Teil des Charmes aus, den dieses Buch versprüht. Doch genau dieser Erzählstil führte bei mir regelmäßig dazu, dass ich den Eindruck hatte, es mit einer mir vollkommen fremden Kultur zu tun zu haben. Das bedeutet auch, dass es oft einen Subkontext gab, den ich nicht entschlüsseln konnte. Das erschwerte mir das Verständnis für die Zusammenhänge immer wieder.

    Trotzdem hat mir der Blick auf Digger, sein Leben und seine Arbeit sehr gut gefallen. Ich habe es sehr interessant gefunden, das Weltbild, die Kultur und die Vorgehensweise der Figuren zu erkunden. „Die Knochenleser“ ist weniger ein klassischer Kriminalroman als vielmehr ein Blick auf eine fremde Kultur und ihre Eigenheiten. Und diese Sicht findet auch auf die Ermittlungsarbeit der Polizei statt.

    Für mich ein außergewöhnliches, wenngleich nicht immer ganz verständliches Buch. Auf jeden Fall hat es mich neugierig gemacht und ich bin auf weitere Bücher mit und über Digger gespannt.
    101 to 125 of 204 reviews
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