Leider sehr schlecht abgemischt
Waters' Tontechniker beweist einmal mehr, wie man eine Aufnahme kaputtmischen kann. Der Ton ist einfach gesagt klinisch steril. Die Show durch ausufernde Playbackeinspielungen und Überperfektionismus zu einer kalten Darstellung geworden. Über die Wahl der Sänger kann man streiten. Ob allerdings die Nominierung von Jonathan Wilson als Sänger so glücklich war, der mit knabenhaft-hoher Stimme die Fraude an den Songs vergrätzt, ist ausserhalb jeder Diskussion. Anstelle der dauernden Wiederholung der ewig bekannten Songs versucht Waters eine teilweise Neuinterpretation der Stücke. On the run klingt dabei, wie von einer mittelmäßigen Coverband, bei Great Gig kommt der Gedanke auf: Machen die das so, weil sie den Originalgesang nicht draufhaben?
Floydmäßig bleibt der Bombast, der die Musik in den Hintergrund drängt. Über seine Ansicht zum amtirenden US-Präsidenten klärt Waters auch in genügender Weise auf, irgendwann ermüdet es einen. Wer die Show live erlebt hat, war entweder geblendet von der vermeintlich perfekten Livedarbietung, oder ist enttäuscht und still aufgestanden, nach Hause gegangen und hat sich an frühere Auftritte von Waters erinnert, die noch voller Leben waren. Kaufe ich die CD/DVD? Natürlich, ich bin Floydfan und Sammler. Ansehen werde ich sie nicht noch einmal.