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    Kruzenstern

    Aktiv seit: 04. April 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 51
    5 Rezensionen
    Sämtliche Streichquartette Vol.1 Sämtliche Streichquartette Vol.1 (CD)
    01.04.2013
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Reibungsenergie

    Immer wieder stellt sich bei den großen Werken des Repertoires die Frage nach der Berechtigung einer Neueinspielung. Vielleicht genügt es schon, dass jede Zeit auch das Recht zugesprochen bekommt, ihre eigenen klanglich-interpretatorischen Abdrücke zu hinterlassen. Aber gelegentlich wird auch bewiesen, dass in der Tat noch nicht alles gesagt wurde, dass durchaus noch etwas zu sagen, zu spielen ist. Im Fall der ersten Abteilung der Beethoven'schen Streichquartette durch das Belcea Quartett muss dies geltend gemacht werden. Dieses erste Volumen, das nicht chronologisch abbildet, sondern Quartette aller Schaffensphasen zusammenträgt, überrascht und erfreu in ganz besonderem Maße. Sicherlich zählt es nicht zu jenen Quartettformationen, die in aller Munde sind, aber vielleicht müssen sie es auch gar nicht. Eine erste Violinistin – und ein Alternieren von erster und zweiter Geige gibt es nicht! –, die der sowjetischen Geigentradition verpflichtet ist und aus Rumänien stammt, ein Bratscher aus Polen und zwei Franzosen an der Sekundgeige und dem Cello; das macht einiges aus. Es verschmelzen zwei Traditionen von Streicherschulen oder verschmelzen eben auch nicht. Die Aufnahme, live eingespielt in Brittens Snape Maltings zwischen Dezember 2011 und März 2012, zeigt einen Facettenreichtum, der beeindruckt. Das Quartett um Corina Belcea vermag wunderbar zwischen dem einen Klangkörper und den vier Stimmen zu scheiden, weiß diesen Spielraum, der er im wahrsten Sinne ist, zu nutzen. Eine etwas raue, manchmal harsch-silbrige erste Geige, gepaart mit der zweiten Geige Axel Schachers (Konzertmeister beim Sinfonieorchester Basel), unverkennbar ein Spieler der französischen Schule; etwas mehr Vibrato, Wärme, Weichheit. Krzysztof Chorzelskis Bratsche bildet eine volle, aber nie übertriebene Mittelstimme, die die besten Lagen dieses Instrumentes voll auskostet. Und ein wahrer Höhepunkt ist das Cellospiel von Antoine Lederlin (Solocello ebenfalls in Basel) – selbst nicht gerade ein großer Freund des Cellos muss ich doch sagen: er beweist hier die große Klasse der französischen Cello-Tradition. Ein wunderbarer, voller, aber auch erdiger Klang, wohlproportioniert, die affektiert oder schrill und stets eine tragende Linie in den Quartettkompositionen bildend – grandios.
    Diese unterschiedliche Mixtur verleiht dem Spiel etwas lebendiges ohne dabei je ins Überzogene abzudriften. Es ist kraftvoll, ohne nur zu posen, es ist elegant ohne in den Kitsch abzudriften. Und es ist von sagenhafter Luzidität, ohne dabei das Ganze aus dem Blick zu verlieren. Die langsamen Sätze bezeugen eine rührende Lauterkeit und die schnellen Momente können einen Witz haben, den musikalisch auszudrücken so schwer ist. Die gelingt wohl dank der glücklichen Mischung von Geist, Reibung und Musikantentum, die dieses Quartett auf allen Ebenen vereint.

    Das französische Lable ZIG ZAG territoires, das darf man an dieser Stelle hervorheben, bietet CDs an, die auch optisch wie haptisch einen hochwertigen Eindruck hinterlassen und sehr geschmackvoll gestaltet sind. Ein handfestes Produkt, das ein gelungenes Argument gegen den Download bietet.
    Sämtliche Streichquartette (Artemis Quartett) Sämtliche Streichquartette (Artemis Quartett) (CD)
    24.11.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Muskelschwund

    Das Artemis erfreut sich einer außerordentlichen Beliebtheit und hat in den letzten Jahren erstaunlich reussiert. Der Beethoven-Zyklus dieses Quartetts stand daher vielfach im Blickpunkt kritischer Augen und Ohren. Auffällig ist dabei besonders, dass die Metapher des "muskulösen" Spiels gerne benutzt wird. Nun zeichnen sich die Musiker, trotz wechselnder Besetzung, nicht durch strammen Bizeps, sehr wohl aber durch ein sehr zugreifendes Spiel aus. Interessant ist, dass der Eindruck des Muskulösen vielfach wahrgenommen wird, und durchaus als Zugriff auf diese Musik hörbar ist. Aber fraglich ist doch, ob es ein sinnvolles Konzept ist, sich diesen (!) sechzehn Quartetten so anzunehmen. Es handelt sich dabei nun weder um ein theoretisch fundiertes intellektuelles Konzept, noch um ein (quasi unintellektuell) musikantisches. Beide Konzepte haben und hätten ihre Berechtigung, im Idealfall paarten sich beide.

    Das Artemis-Quartett spielt einen Beethoven, der unerträglich undifferenziert ist. In der Tat wird es zu einem wahren Ärgernis, sich durch die Quartette zu hören, weil keine Besserung in Sicht ist. Nicht umsonst spricht man von Phrasierungskunst, von der hier leider gar keine Rede sein kein. Alleine die in den Quartetten so häufigen Sforzati und Fortepiani sind so langweilig gestaltet, dass es einem öde wird. Themen, Motive, Cantilenen -- nichts davon wird mehr als nur notentreu gespielt. Geatmete und gelebte Passagen sind viel zu selten. Mitunter wird dieser Eindruck durch eine abträgliche Tempowahl verstärkt, die leider in manchem langsamen Satz nicht nachvollzogen werden kann und der Kohäsion abträglich ist. Wird das Tempo von (zu) langsam bis überschnell gewählt, ist das Tableau der Dynamik seltsam schmal geraten. Es kann der Eindruck nicht geleugnet werden, als hätte dieses Quartett eine Abneigung gegen p, pp und ppp. Mezzoforte dominiert das Spiel, das stets nach Forteausbrüchen giert, die aber in einem zu lauten Umfeld immer übertrieben werden müssen, um zu wirken. Gleichsam eng ist das klangliche Spektrum. Es ist zu bedauern, dass gerade ein Streichquartett so immer gleich klingt. Das, was Streichinstrumente können, das so weit auszulotende Klangbild, ist hier ein assimilierter Einheitsklang, dass man auch Klaviere nehmen könnte. Nichts wird verschattet, nichts blüht auf, kein Kratzen, kein Strahlen. Da nehmen sich die Instrumentalisten leider (die Wechsel an den Pulten berücksichtigt) wenig. Prischepenkos Ton ist hart und wenig modulationsfähig. Gregor Sigl spielt hier doch wärmer und beseelter. Friedemann Weigles Bratsche klingt zu unbeteiligt und kaum einmal glühend. Schlimm ist jedoch Eckart Runges Cellospiel, das schlicht furchtbar ist. Ein großer, halliger Ton, der jedes Cliché des Cellospiels bedient, vibratoselig mit einem dumpfen Bass und fiependen hohen Lagen.
    Leider bietet das Artemis-Quartett keinen intellektuellen Ansatz. Aber auch keinen, den man als musikantisch oder spielmännisch bezeichnen könnte. So adrett die Photos auf den Cover sind, so elegant die Dame und die Herren auf der Homepage auch erscheinen, nichts davon findet sich in ihrem Spiel. Es ist mittelmäßiges Spiel ohne jedwede Rafinesse, dem weniger Muskulatur und mehr Beweglichkeit gutgetan hätte.
    Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (CD)
    04.04.2011

    Schostakowitsch vom Rhein

    Semyon Bychkov, der Leningrader Schule entstammend, ist mit dem fulminanten WDR-Sinfonieorchester eine großartige Einspielung ausgewählter Schostakowitsch-Sinfonien gelungen (Nr. 4, 7, 8, 10, 11). Die 8. Sinfonie spielte er 1997 das erste Mal ein, mit den Berliner Philharmonikern: Diese Aufnahme packt einen nicht. Sie ist zu zart und vor allem das Orchester zu reserviert und samtig. Seine langjährige Arbeit in Köln hat sich jedoch bezahlt gemacht, die hinsichtlich der musikalischen Umsetzung keine Wünsche offen lässt und Lob verdient. Bychkovs Zugang ist im besten Sinne russisch. Nicht etwa erschlagend und theatralisch. Wie Mravinsky und Caetani (mit dem auch wenig bekannten Sinfonie Orchester Mailand) verbindet er eine wache und durchsichtige Darstellung der Partitur mit dem musikantischen, dem körperlichen Moment der Musik Schostakowitschs. Obschon er zum Teil weniger stark das Raue und Spröde betont wie Caetani, spannt sich die Einspielung über ein weites Tableau von Dynamik, Phrasierung und Vortragsanweisungen, ohne dabei ins Plakative zu verfallen. Die heikle Gratwanderung, die man mit Schostakowitsch geht, sie ist dem WDR-Sinfonieorchester mit seinem letzten Chefdirigenten herausragend gelungen.
    Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (CD)
    04.04.2011

    Spiel in Fesseln

    Die BBC hat im Laufe der Jahre eine beachtenswerte CD-Serie produziert, die "BBC Legends"; sukzessive wurden vornehmliche Mitschnitte, aber auch Studioaufnahmen, veröffentlicht. In den meisten Fällen handelt es sich um Erstveröffentlichungen. Im Katalog findet sich gerade für Schostakowitsch eine Vielzahl denkwürdiger Einspielungen. In vielen Fällen kann man sogar die Premieren hören, die eine Sinfonie im Westen oder im UK erlebte - zum Teil war der Komponist selbst anwesend. Vorwegnehmend kann diese Serie nur gelobt werden. Neben dem (sicherlich sehr unterschiedlichen) Wert der einzelnen Aufnahmen sind die Platten ansprechend gestaltet und bieten Booklets, die nicht nur gängige musikologische Informationen bieten, sondern vielfach die konkrete Aufführung beleuchten.
    Am 23. September 1960 spielten die Leningrader Philharmoniker in London diese 8. Sinfonie, es war ihre UK-Premiere. Das zögerliche Klatschen, der später immer wild umjubelten Leningrader (etwa 1971 unter Roshdestvensky) zeugt noch von der Fremdheit der Musik - in einem Land, das Schostakowtisch seitdem stets pflegte. Das herausragend disponierte Orchester leistet Bestes. Mravinsky, auch hier eher rasche Tempi, weiß zu konzentrieren und die Partitur luzide umzusetzen. Die Wucht mancher sowjetischer Aufnahme, die beeindrucken mag, ist durch geistige und musikalische Schärfe ersetzt und dennoch fehlt dieser Aufnahme nicht das Geerdete, nicht das Menschliche. Das oft zu vermissende Spröde und Brüchige zeigt sich hier. Aber auch linde Momente, die eine ganz eigene Wirkung haben können und dem Pathos letztlich dann doch überlegen und nachdrücklicher sind, findet sich. Die Qualität (mono) mag dem modernen Klang-Standart nicht entsprechen, tut dem ganzen jedoch auch keinen Abbruch. Das Live-Erlebnis ist erlebbar und das Aufeinandertreffen von sowjetischen Musikern und westlichem Publikum ein besonderes Erlebnis.
    Ein Kommentar
    Anonym
    25.06.2013
    Im Großen und Ganzen kann ich dieser Bewertung zustimmen aber diese Aufnahme ist in stereo und nicht in mono.
    Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (SACD)
    04.04.2011
    Caetani ist mit seinem famos aufspielenden Orchester eine herausragende Einspielung gelungen, welche in ihrer Lesart das musikantisch-physische und das intellektuelle auf das Beste mit einander zu verbinden weiß. Die klanglich wunderbare Live-Aufnahme wird den Kenner der Partitur durch ihre Detailfülle und luzide, den großen Bogen spannende Darstellung erfreuen.
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