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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Hannover

    Natascha Manski
    Hannover (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.04.2022

    kurzweilig, amüsant und sehr informativ – nicht nur für Hannoveraner*innen!

    Meine Meinung:
    Das Image Hannovers ist ja eher – vollkommen zu Unrecht! – etwas blass. Das mag auch daran liegen, dass viele Menschen mit Niedersachsens Landeshauptstadt spontan nicht viel verbinden können. Mit dem „Heimat-Quiz Hannover“ der Wahl-Hannoveranerin Natascha Manski gibt es nun die Möglichkeit, diese wunderbare Stadt (denn das ist sie zweifellos!) auf eine sehr unterhaltsame Art (näher) kennenzulernen!
    Die Spielregeln für dieses Quiz sind denkbar einfach: Reihum nimmt ein Spieler eine der 100 Karten zur Hand und stellt die darauf vermerkte Frage. Wer sie richtig beantwortet, bekommt die Karte, und wer am Ende die meisten Karten besitzt, hat gewonnen. Aber eigentlich geht es hier gar nicht um das „Gewinnen“, sondern darum, einen geselligen Abend mit Familie & Freunden zu genießen und dabei viel Erstaunliches über Hannover zu erfahren.
    Wer jetzt denkt: „Super, ich kenne Hannover doch gar nicht!“, hat natürlich nicht ganz Unrecht. Manche der Fragen kann man natürlich nur beantworten, wenn man Hannover schon kennt. Aber es gibt auch viele Fragen, bei denen selbst waschechte Hannoveraner nur mit den Achseln zucken können, und darüber hinaus auch einige Schätzfragen, bei denen alle die gleichen Chancen haben. Dennoch würde ich persönlich empfehlen, dass Quiz entweder nur mit Menschen zu spielen, die Hannover kennen oder eben nur mit Menschen, die es nicht kennen. Im letzteren Fall kann man bei vielen Fragen auch nach dem Prinzip „Wer weiß denn sowas?“ verfahren und gemeinschaftlich drauflos rätseln und hat auf diese Weise auch viel Spaß dabei. Für den Fall, dass die Gruppe doch recht gemischt ist, kann man natürlich zur Chancengleichheit auch entsprechende Teams bilden.
    Nun aber noch zu der Fragenauswahl an sich: Sie ist wunderbar abwechslungsreich und immer wieder überraschend – garantiert! Selbst Hannoveraner lernen hierbei ihre Stadt auch von einer ganz neuen Seite kennen. Sehr schön ist auch, dass die Antworten nicht nur platt aus einem Wort oder einer Zahl bestehen, sondern dass Natascha Manski stets eine Erklärung „drumherum“ mit anbietet. Man merkt schnell, dass sie die Fragen mit Bedacht und viel Herzblut ausgewählt, und die Antworten mit gründlicher Recherche unterlegt hat. Sehr gut gemacht!
    Neben einem geselligen und unterhaltsamen Spiele-Abend ist aber vor allem eines garantiert: Hannoveraner werden danach einige ganz konkrete Ausflugstipps im Sinn haben und Nicht-Hannoveraner mit Sicherheit den Wunsch, diese schöne Stadt einmal selbst zu besuchen!

    FAZIT:
    Ein tolles Quiz für einen unterhaltsamen Spieleabend, das garantiert Lust auf Hannover macht!
    Bullet Train

    Bullet Train (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.04.2022

    Zu Beginn für mich ein bisschen enttäuschend, zum Ende hin aber genial!


    „Obwohl er nicht wusste, in was er da hineingeraten war, schien ihm diese Feindseligkeit nicht normal. Nicht, dass in diesem Zug irgendetwas normal wäre, aber diese Szene schoss definitiv den Vogel ab.“ (ebook, S. 294)

    Meine Meinung:
    Ich muss zugestehen, dass ich am Anfang ein paar Probleme hatte, in die Story hineinzufinden. Das lag wahrscheinlich an den für mich ungewöhnlichen Namen und den schnellen Perspektivwechseln. Doch nach und nach habe ich in den Plot hineingefunden und konnte die einzelnen Charaktere auseinanderhalten. Ein weiters Problem war allerdings, dass mir keine der Figuren so richtig sympathisch wurde, ich zu keinem Charakter eine „Nähe“ entwickeln konnte. Lediglich Nanao, der stets von Pech und Unglück verfolgte „Marienkäfer“, ist mir im Verlauf des Buches bis zu einem Gewissen Grade dann doch noch sympathisch geworden. Und das ist auch gut so, denn Bücher, in denen ich keine einzige Figur mag, haben es bei mir grundsätzlich eher schwer…
    Die Spannung war durchaus von Anfang an gegeben, denn in dem mit Höchstgeschwindigkeit durch Japan rauschenden Shinkansen geht es sehr schnell sehr heiß zur Sache und stets weiß man, dass da noch mehr kommen wird. Zu schicksalshaft und merkwürdig sind die Umstände dieser Zugfahrt, und zu gefährlich und latent explosiv sind die Charaktere, die hier drinnen auf Gedeih und Verderb zusammengepfercht sind. Ebenso, wie der Shinkansen unaufhaltsam seinem Ziel entgegenrast, ist einem von Beginn an klar, dass der Plot – ebenso unaufhaltsam - auf eine oder mehrere Katastrophen zusteuert. Das war von der ersten Seite an spannend und unterhaltsam zu lesen, mutete über weite Strecken aber doch ein bisschen überdreht und überzeichnet an.
    Noch nach den ca. ersten zwei Dritteln war ich mir absolut sicher, dass dieses Buch mit viel gutem Willen maximal knappe vier Sterne erreichen wird. Doch je mehr sich der Plot dem großen Finale in Morioka nährte, desto mehr hat mich Autor Kotaro Isaka mit donnerschlagartigen Wendungen überrascht, hat einzelne Puzzlestückchen zurechtgerückt und mich staunen lassen über eine Komplexität des Plots, die ich diesem Buch lange Zeit nicht zugetraut hätte. Auf den letzten Metern hat er es geschafft, mich von seinem Buch voll und ganz zu überzeugen und ihm damit doch noch fünf Sterne in der Endbewertung zu sichern. Sehr gekonnt gemacht, Herr Isaka!

    FAZIT:
    Ungewöhnlich und absolut überraschend – ein Stoff, an dem Quentin Tarantino seine wahre Freude hätte!
    Oxen. Noctis

    Oxen. Noctis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.04.2022

    A nocturnal freak – ein verzwickter Plot mit tollen Charakteren

    „Die kahle Landschaft, die Schneewehen, die Feuchtigkeit, die Kälte, das Ur-Echo der Schreie vom ewigen Kampf auf Leben und Tod, all das vereinigte sich in einem Schauer, der ihn eiskalt durchfuhr.“ (S. 27)

    Meine Meinung:
    „Noctis“ ist mein erster „OXEN“ aber ich habe auch ohne Vorkenntnisse problemlos ins Buch hineingefunden. Nach einem wahrlich furiosen Thriller-Start mit gleich mehreren Opfern in der weiten Einöde Dänemarks lässt uns Autor Jens Henrik Jensen erstmal zutiefst besorgt bangen…

    Im Folgenden entwickelt sich zunächst einmal ein waschechter Krimi-Plot, allerdings ganz ohne Thrill. Unterschiedliche Vorfälle und Tatorte geben den Ermittlern – und auch uns Lesern – Rätsel auf. Die Suche nach Verbindungen und möglichen Motiven gestaltet sich mühsam, ist aber durchaus spannend zu lesen. Insbesondere die sich in sehr kurzer Folge stetig abwechselnden Sichtweisen verschiedener Charaktere – inklusive eines Erzählstrangs aus Sicht des Täters – sorgen für Abwechslung und Tempo, auch wenn es mit dem Fall an sich in der ersten Hälfte des Buches noch nicht so richtig vorangehen mag.

    Nach rund der Hälfte des Buches hält der Autor dann eine dramatische Überraschung für uns bereit und verpasst seinem Plot eine komplett neue Richtung. Die Krimi-Gene des Beginns wandeln sich zu einem waschechten Thriller mit 1-A-Pageturner-Qualitäten und lässt uns erneut bangen - bis zum Schluss! Das ist echt Spannung auf Top-Niveau!

    Das Grundmotiv dieser Story – traumatisierte Kriegsveteranen – ist an sich kein neues Thema und wurde schon in vielen Büchern und Filmen bespielt. Jens Henrik Jensen verpflanzt dieses Thema aber mitten in das eigentlich beschauliche, kleine Dänemark, und weist damit eindrücklich darauf hin, dass es eben kein reines Problem US-amerikanischer Vietnam-Veteranen ist, sondern ein globales Problem, das leider überall auftritt, wo Menschen den Gräueltaten eines Krieges ausgesetzt werden. Ein – leider! – top aktuelles Thema in unserer heutigen Zeit. Allein dafür, das Thema Krieg und PTBS behutsam, aber nachdrücklich durch einen „Unterhaltungsroman“ weiter bekannt zu machen, vergebe ich gerne einen Extra-Stern.

    Als besonders gelungen empfunden habe ich die verschiedenen Charaktere, und es freut mich, dass mit Margrethe Franck und Sally „Stealth“ Finnsen zwei sehr starke und sympathische weibliche Figuren hier dem eigentlichen Protagonisten Oxen fast den Rang ablaufen. Aber auch Axel Mossmann läuft im Verlauf der Story zu ganz großer Form auf

    Darüber hinaus war auch der immer wieder eingestreute trockene Humor ganz nach meinem Geschmack („der Ragnar Lodbrok für Arme“ - S. 230).

    FAZIT:
    Der verzwickte Plot entfaltet sich nur langsam, dann aber gewaltig! Dazu gibt es tolle Charaktere und schnelle Perspektivwechsel. Top Unterhaltung!
    Johnson, P: Wie man 13 wird und die Nerven behält (Wie man

    Johnson, P: Wie man 13 wird und die Nerven behält (Wie man (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.04.2022

    Die super-coole Grusel-Reihe geht weiter - mit einem neuen Protagonisten!

    „Wenn ich mich in einer Geschichte verliere, dann fühlt es sich an, als wäre ich von einem unsichtbaren Kraftfeld um­ geben. Solange ich in die Geschichte vertieft bin, prallen alle meine Probleme und Enttäuschungen von mir ab.“ (S. 9)

    Meine Meinung:
    Dies ist bereits der fünfte Band der Reihe - und zugleich der Erste, in dem nicht Markus und Tallulah die Protagonisten sind. Diesmal steht der schüchterne Bücherwurm Chester im Mittelpunkt des Geschehens. Trotz seiner super-coolen bionischen Hand ist Chester der absolute Außenseiter an seiner Schule und hat keinerlei Freunde. Doch wenn man denkt, schlimmer ginge es nicht mehr, irrt man gewaltig: Nicht nur, dass ihn der Schul-Rowdy Seth als neues Mobbing-Opfer auserkoren hat, zu allem Unglück erscheint Chester eines Nachts auch noch ein gruseliger Geist, der höhnisch seinen Namen ruft…

    Ruck-zuck ist man mitten drin in der Geschichte um den armen, aber so liebenswürdigen Chester und die Spannung schnellt mit der geisterhaften Ruhestörung rasend schnell in die Höhe. Natürlich müssen wir Fans der Reihe nicht lange warten, bis auch Markus & Tallulah ihren bedeutenden Auftritt in diesem Band bekommen. Für Neulinge der Reihe dürften die beiden allerdings erstmal eher ziemlich suspekt erscheinen. Damit sind sie allerdings nicht allein, denn Pete Johnson fährt natürlich noch ein paar andere potenziell Verdächtige Charaktere auf - ganz, wie wir es von ihm gewohnt sind und wie wie es von dieser Reihe lieben. So bietet auch dieser Band jede Menge Spannung, wohligen Grusel, ein paar echt gefährliche Szenen und zum Schluss natürlich auch die passende Auflösung für die merkwürdigen Vorkommnisse im ansonsten so beschaulichen Little Besing. Einmal mehr eine echt fesselnde Story, die uns perfekt unterhalten hat!

    Ein klitzekleines bisschen enttäuschend war allerdings, dass die coole und toughe Tallulah - unsere persönliche Lieblingsfigur dieser Reihe (sorry, Markus!) - für unseren Geschmack in diesem Band ein bisschen zu kurz gekommen ist. Gerade, nachdem ein Großteil des Vorgängerbandes aus ihrer Sicht geschrieben war, hätte ich mir auch hier eine präsentere Rolle für sie gewünscht. Aber hey, hat der Autor mit Chester und Holiday etwa den erfolgreichen Grundstein für ein Spin-Off gelegt? Uns würde es auf jeden Fall freuen!

    So oder so - Nun fiebern wir Band 6 entgegen!

    FAZIT:
    Supercool, echt witzig und wohlig gruselig - wir lieben diese Reihe!
    Mackay, N: Legend Academy. Fluchbrecher / 2 MP3-CDs

    Mackay, N: Legend Academy. Fluchbrecher / 2 MP3-CDs (Div.)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    01.04.2022

    Ein vielversprechender Auftakt, der seine Klasse erst in Band zwei unter Beweis stellen wird

    “Monster, Mythen, sprechende Kolibris, Visionen aus der Vergangenheit – klar war bei mir alles ok!“ (Kapitel 5)

    Meine Meinung:
    Schon die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht und bereits nach den ersten paar Seiten war mir Graylee mit ihrer kodderigen Art und den coolen Sprüchen sehr sympathisch. Autorin Nina MacKay fackelt dann auch nicht lange und ruck-zuck finden wir uns zusammen mit Graylee an der merkwürdigen „Swanlake Academy for special needs“ mitten im texanischen Nirgendwo wieder.

    Wirkliche Spannung sucht man in der ersten Hälfte des Buches allerdings vergebens, dafür nimmt sich die Autorin viel Zeit, ihr geheimnisumwittertes Setting aufzubauen und eine Vielzahl von Charakteren einzuführen. Auch wenn die „Swanlake Academy“ alles andere als ein normales Internat ist, entspricht das Leben dort doch sehr den gängigen High-School-Klischees, die wir schon aus unzähligen Büchern, Filmen und Serien kennen. Neben der Hauptfigur, die als Neuling und Underdog hinzukommt (Graylee), gibt es natürlich auch den irgendwie unnahbaren, aber mit enormer Anziehungskraft ausgestatteten Mädchenschwarm der Schule (Hudson), die Ober-Schul-Zicke und passionierte Mobberin (Vivian), das herzensgute Mauerblümchen (Willow) und natürlich auch die Schul-Klatschtüte mit eigenem Schulradio zur direkten Verbreitung von Sticheleien aller Art (Ornella). Schwärmereien, Lästereien, kleinere und größere Gemeinheiten und jede Menge Missverständnisse und Missgeschicke sind hier an der Tagesordnung. Im Zentrum des Ganzen steht natürlich eine manchmal etwas nervige Love- / Not-Love-Story um die Protagonistin, die sich oft (zu Recht!) über sich selbst wundert. Garniert wird dieser Standard-High-School-Plot allerdings mit einer gehörigen Portion Mystery.

    Erst in der zweiten Hälfte des Buches kommt langsam Spannung auf, als eine Schülerin spurlos verschwindet. Danach häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse und es wird durchaus mehr als einmal brandgefährlich für Greylee. In dieser zweiten Hälfte hat das Hörbuch dann auch einiges an Boden bei mir gut gemacht. Immer mehr offene Fragen und Rätsel türmen sich auf, bis dieser Band zum Schluss mit einer wahren „Bombe“ abrupt endet.
    Nun muss Nina MacKay beweisen, dass sie ihre Story im zweiten Band der Dilogie zu einem plausiblen Ende bringen und alle aufgeworfenen Fragen zufriedenstellend beantworten kann. Bis dahin erreicht „Legend Academy“ bei mir ganz knappe vier Sterne.

    Zur Hörbuchproduktion:
    Die Hörbuchfassung hat meiner Meinung nach der Geschichte sehr gutgetan und mich besser unterhalten, als es wohl das „reine“ Buch gekonnt hätte. Zu verdanken ist das in erster Linie Sprecherin Pia-Rhona Saxe, die dieses Buch mit viel Herzblut zum Leben erweckt und für mich stimmlich perfekt zu Graylee passt. Selbst den kleinen Kolibris (meine persönlichen Lieblinge in diesem Buch) verpasst sie eine unverwechselbare Identität – richtig klasse gemacht!

    FAZIT:
    Nach einem etwas langatmigen Anlauf ein vielversprechender Start, wobei sich die Güte der Story erst in Band zwei zeigen wird.
    Die andere Schwester

    Die andere Schwester (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    30.03.2022

    viel verschenktes Potenzial und ein unsympathischer Protagonist

    Meine Meinung:
    Obwohl ich Band eins noch nicht kannte, ist mir der Einstieg in dieses Buch sehr leichtgefallen. In den zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen kommt durchaus schnell Spannung auf, zum einen durch den Mord an Stella Bjelke, der extravaganten Chefin des umstrittenen Internet-Datingportals Raw, und zum anderen durch die undurchsichtige Bedrohungslage, der sich Ermittler John Adderley ausgesetzt sieht. So weit, so gut – eine sehr vielversprechende Ausgangslage für einen Krimi, auf den ich mich sehr gefreut habe!
    Nur leider reiten sich die beiden Protagonisten im Folgenden immer weiter in schwerwiegende Probleme hinein. Das ist streckenweise zwar durchaus spannend zu lesen, aber mehr als einmal fragt man sich, was sich die Charaktere dabei nur denken. Insbesondere John Adderley – der ehemalige „Top-Undercover-Ermittler“ – agiert dabei oftmals absolut kopflos und verbiegt das Gesetz, wo er nur kann. Dazu kommt noch, dass er mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer geworden ist. Nicht nur durch seinen blinden Aktionismus, sondern insbesondere auch durch sein Verhalten, das von reinem Egoismus getrieben ist. So mutierte er bis zum Ende des Buchs zu einem wahren Anti-Helden, an dem auch der bittere Auftritt seiner kleinen Nichte (hat nichts mit dem Hauptplot zu tun) auf den letzten Seiten nichts mehr ändern konnte. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem ein so vielversprechender Protagonist so schnell verheizt wurde – schade!
    Auch die zweite Protagonistin, Alicia Bjelke, ist mir nicht wirklich sympathisch geworden. Zwar kämpft sie schon fast ihr ganzes Leben mit den schwerwiegenden Folgen eines dramatischen Vorfalls in ihrer Kindheit und litt stets unter der toxischen Beziehung zu ihrer Schwester Stella, doch auch ihr oft unüberlegtes und impulsives Handeln konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Darüber hinaus verfällt sie immer wieder in schockstarreartiges Selbstmitleid und ertränkt ihre Sorgen ein ums andere Mal in literweise Alkohol. Ja, so etwas kommt im echten Leben leider immer wieder vor, aber gerade deshalb hätte ich mir für dieses Buch eine starke Figur gewünscht, die sich den Problemen selbstbewusst entgegenstellt. Und die letzte Szene mit Alicia, liebe Autoren, soll nun was genau bedeuten? Dass sie sich nun endgültig ihrem „Schicksal“ ergeben hat – oder dass sie selbstbewusst auf alles pfeift? Für mich hatte diese Szene auf jeden Fall einen sehr schalen und chauvinistischen Beigeschmack…
    Am Ende bringen die beiden Autoren die Handlungsstränge zwar souverän zusammen, präsentieren ein Detail, das wohl überraschen sollte (mich aber nicht überrascht hat), und lassen ihre Geschichte auf eine Art enden, die zwar legitim ist, mich als absoluten Krimi-Fan aber nicht zufrieden stellen konnte.

    FAZIT:
    Sowohl die Story als auch die Protagonisten bieten jede Menge Potenzial, das hier leider überhaupt nicht ausgeschöpft worden ist.
    Luzifer junior (Band 11) - Campingtrip nach Hölland

    Jochen Till
    Luzifer junior (Band 11) - Campingtrip nach Hölland (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.03.2022

    Einmal mehr: einfach höllisch gut!

    “Ich denke, das wird ein äußerst erfreulicher Urlaub. Urlaub.“ (S. 47)

    Unsere Meinung:
    Wer schon zehn erfolgreiche Bände hinter sich gebracht hat, der hat sich einen Urlaub redlich verdient. Das denkt sich nicht nur Höllen-Genie und Dämon-für-alles Steven, sondern auch die Clique um Luzifer Junior. Wie schon am Ende von Band 10 angekündigt, soll es zum Camping Richtung Hölland – sorry, Holland – gehen. Doch wenn die liebe Höllenbrut auf Reisen geht, ist Teufelswerk meist auch nicht weit…

    Wir sind schon lange absolute Fans der Reihe und freuen uns jedes Mal über einen neuen Band. Und wieder einmal hatten wir von der ersten bis zur letzten Seite jede Mange Spaß und ganz viele Lachanfälle. Es ist schon echt erstaunlich, wo Autor Jochen Till immer diese irrwitzigen Ideen hernimmt – von spontanen Einkaufs-Flashs an der Autobahnraststätte bis hin zu Dämonen mit besonders hübschen Hintern. Garniert sind diese ganzen skurrilen Szenen mit jeder Menge cooler Sprüche („als hätte man ihm eine Pobacke auf den Kopf geklebt“) und natürlich ganz vielen wunderbaren Cornibus-Auftritten. Wer bei diesem Buch nicht lachen kann, ist selber schuld!

    Selbstverständlich wird es auch diesmal wieder ganz schön spannend und die Bösen bekommen natürlich einmal mehr ihr Fett weg und sogar eine standesgemäße Standpauke vom Höllenfürst persönlich. Am Ende dann wartet Jochen Till sogar noch mit einem ganz fiesen Cliff-Hanger auf, der auf wilde Zeiten in St. Fidibus hindeutet…

    Selbstverständlich dürfen auch in Band 11 die vielen, wunderbaren Illustrationen von Raimund Frey nicht fehlen. Egal ob Szenen aus der Hölle, wunderbare Freundschaftsmomente oder Cornibus´ zahlreiche Verwandlungskunststücke. Die Texte von Jochen Till und die Bilder von Raimund Frey haben sich gesucht und gefunden. Oder wie der Autor es wahrscheinlich formulieren würde: Die passen wie Arsch auf Eimer!

    FAZIT:
    Luzifer Junior ist immer wieder ein Garant für perfektes Lachmuskeltraining.
    Die Lügendiebin - Spannungsgeladene Fantasy mit opulenter Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Metallic-Folienveredelung und Lesebändchen!

    Saskia Louis
    Die Lügendiebin - Spannungsgeladene Fantasy mit opulenter Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Metallic-Folienveredelung und Lesebändchen! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    21.03.2022

    Blutrote Lügen – der Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Story

    „Lügen zu stehlen, war nicht wie Atmen. Es war anstrengender. Es war Fingerspitzengefühl. Es war, als würde man seine gesamte Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt richten und ihn allein mit seinem Willen dazu zwingen, sich zu bewegen.“ (ebook, S. 17)

    Meine Meinung:
    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an fasziniert und die Protagonistin Fawn war mir mit ihrer rebellischen, toughen Art sofort sympatisch. Es geht um Lügen und ihren „Diebstahl“, um Geheimnisse und Nichtwissen und um das rätselhafte Stadt-Königreich „Mentano“, in dessen konzentrischer Anordnung die einzelnen Stände ein starkes Gefälle von Wohlstand und Macht hinnehmen müssen. Ein sehr interessantes Gesamt-Konstrukt, dass sich Autorin Saskia Louis da erdacht hat! Leider schöpft sie die Möglilchkeiten „ihrer“ Welt in diesem ersten Band noch nicht wirklich aus und so bleibt „Mentano“ noch ein bisschen blass. Ich hätte gerne noch mehr Details zu dieser faszinierenden Welt erfahren.

    Die Geschichte selbst lebt von den vielen Geheimnissen und Fragen, von denen sich im Verlauf der Story immer mehr auftun, und selbstverständlich vom Zusammenspiel der beiden Protagonisten Fawn und Caeden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Fawn, die aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammt, ihr Herz auf der Zunge trägt, sehr impulsiv und emotional ist und auf der anderen Seite Caeden, Stammhalter einer der drei wichtigsten Familien Mentanos, stets beherrscht und augenscheinlich kein großer Freund zwischenmenschlicher Beziehungen. Ihre Rededuelle und die Interaktion der beiden haben mir extrem gut gefallen und mich sehr an Ophelia und ihren kantigen Thorn aus Christelle Dabos Spiegelreisende-Reihe erinnert. Für mich ein wirkliches Highlight dieses Buches.

    Die Spannung nimmt dafür eher langsam, aber kontinuierlich zu, bis sie sich gegen Ende dieses ersten Bandes der Dilogie regelrecht überschlägt. Und so endet Band eins mit einem wirklich, wirklich gemeinen Cliff-Hanger und sehr, sehr vielen offenen Fragen. Ein Ende, bei dem man wirklich *sofort* weiterlesen möchte.

    Wenn es der Autorin dann gelingen sollte, im zweiten Band alle losen Fäden miteinander zu verweben und alle Fragen nachvollziehbar – und gerne auch überraschend – zu beantworten, hätte diese Dilogie sehr gute Chancen auf volle fünf Sterne!

    FAZIT:
    Ein gelungener Fantasy-Roman, dessen Sog im Laufe des Lesens immer größer wird.
    Das geheime Leben der Tiere (Wald, Band 1) - Die weiße Wölfin

    Vanessa Walder
    Das geheime Leben der Tiere (Wald, Band 1) - Die weiße Wölfin (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.03.2022

    Eine tolle, spannende Story, die uns das Leben der Wölfe näherbringt

    „Ein starker Wolf gewinnt jeden Kampf... ein kluger Wolf kämpft nur den Kampf, den er gewinnen kann. Und ein weiser Wolf kennt den Unterschied." (S. 96)

    Unsere Meinung:
    Wölfe haben uns schon immer fasziniert. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um die wilden Vorfahren der Hunde und selbst heute, in unserer aufgeklärten Gesellschaft, bestehen noch immer viele Vorurteile und Ängste, was Wölfe angeht.

    Die Kinderbuchreihe „Das geheime Leben der Tiere“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit spannenden Geschichten und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Fakten jungen Leser*innen die Lebensweise verschiedener Tierarten nahezubringen. Mit „Die weiße Wölfin“ ist das Vanessa Walder ganz hervorragend gelungen, denn auf rund 200 Seiten lässt sie uns teilhaben am Leben der weißen Wölfin Fünf, von ihrem ersten bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie schildert ein Leben voller Gefahren und Herausforderungen, aber auch voller Freundschaft und Familiensinn („Wir sind Rudel!“). Wir begleiten die tapfere Wölfin durch wohliges „Familienleben“ im Rudel, durch gefährliche Jagden und Kämpfe, durch Zeiten des Hungers genauso wie durch Zeiten der Hoffnung und letztlich auf der Suche nach ihrem eigenen Platz im Leben. Es ist eine Geschichte, wie sie das Leben, die Natur genau so schreiben könnte, ja in Teilen tatsächlich genauso geschrieben hat. Denn Vanessa Walder hat für dieses Buch jahrelang recherchiert, Dokumentationen über Wölfe gesehen, Fachbücher gelesen und mit Experten geredet. Und so ist es auch kein Wunder, dass das fiktive Leben von Fünf durchaus einige Parallelen zu der außergewöhnlichen Wölfin namens „06“ bzw. „She-Wolf“ hat, die einst im Yellowstone-Park gelebt hat.

    Natürlich sind Wölfe Raubtiere und somit gehört das Jagen und Erlegen anderer Tiere unweigerlich zu dieser Geschichte dazu. Doch genau in diesen Punkten zeigt sich Vanessa Walders große Erfahrung als Kinderbuchautorin, denn alle Kämpfe und alle Jagden schildert sie zwar stets fesselnd und spannend, doch gleichzeitig auch immer mit der angemessenen Zurückhaltung und in gefühlvollen Worten, mit viel Respekt auch vor den Beutetieren und dem Kreislauf des Lebens allgemein. Sie lässt dabei natürlich auch das Erlegen und Verspeisen der Beute nicht aus, schildert es aber sehr behutsam, ja schon fast friedlich und erklärt dabei, dass es sich bei der Beute zumeist um ältere und kranke Tiere handelt. Und dass die Wölfe selbst verhungern müssten, würde die Jagd nicht gelingen…

    Wer dieses Buch gelesen hat, hat nicht nur ein spannendes und erfülltes Wolfsleben „miterlebt“, sondern wird mit Sicherheit auch keine Angst mehr haben vor Wölfen. So ist dieses Buch ein von Herzen kommendes und sehr eindrückliches Plädoyer für ein friedliches Miteinander mit diesen wunderbaren Tieren!

    FAZIT:
    Eine wunderbare Geschichte, die fesselt, berührt und aufklärt!
    Keeper of the Lost Cities - Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)

    Shannon Messenger
    Keeper of the Lost Cities - Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.03.2022

    Eine geniale Fortsetzung mit jeder Menge Spannung, Action und Enthüllungen

    Meine Meinung:
    Schon der kurze Prolog („Ein weiterer Verrat“ – S.7), in Kombination mit dem Titel des Bandes („Der Verrat“) sorgen für Spannung von der ersten Seite an. Wahnsinnig schnell wird es abenteuerlich, als sich Sophie und ihre Freunde zu Black Swan aufmachen und dabei einige Rätsel zu entschlüsseln haben.

    Wir sind nun seit dem ersten Band dieser Reihe absolute Fans der KotLC, aber dieser Band übertrifft die ersten drei sogar noch! Er bietet ein ständiges Auf & Ab der Gefühle, eine Vielzahl extrem atmosphärischer und cooler Schauplätze und immer wieder überraschende Wendungen und gleich reihenweise Enthüllungen. Dass der Plot dabei erschreckende Parallelen zu unserer aktuellen Zeit aufweist, ist allerdings tatsächlich reiner Zufall, da das Original bereits 2015 veröffentlicht wurde.

    Atemlos folgen wir als Leser der mutigen Gruppe um Sophie, die in diesem Band herzensgut, schlagkräftige und sehr coole Verstärkung erhält. Und das können Sophie & Co auch absolut gebrauchen, denn immer wieder sehen sie sich mit scheinbar aussichtslosen Situationen konfrontiert. Und immer, wenn man dann beim Lesen denkt „schlimmer kann es ja jetzt nicht mehr werden“, hat man Shannon Messenger gehörig unterschätzt. Denn: Schlimmer geht es immer! Und so ist es auch kein Wunder, dass nach den rund 630 Seiten mal wieder ein fieser Cliff-Hanger auf uns wartet. Doch allen Fans der Reihe sei noch eines hier versprochen: In diesem Buch erfahren wir tatsächlich die wahre Identität von Mr. Forkle! Allein das ist schon ein Grund, sich diesen Band ganz, ganz schnell zu besorgen!

    FAZIT:
    Eine geniale Reihe, die immer besser und besser wird!
    Papier & Blut

    Kevin Hearne
    Papier & Blut (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.03.2022

    Moderne Fantasy mit viel Action und derben Sprüchen

    „Auf neue Freunde, ohne die alten zu vergessen; auf bahnbrechende neue Wege, ohne die Pfade unserer Jugend aus den Augen zu verlieren; auf Selbsterkenntnis und Liebe zu dem, was wir sehen.“ (Buck Foi - S. 339)

    Meine Meinung:
    Nachdem mich Band eins begeistert hatte, war Band zwei natürlich ein absolutes „must read“ für mich. Eines Vorab: ein riesengroßes Dankeschön an Kevin Hearne dafür, dass er dieser Geschichte ein „Was bisher geschah“ vorangestellt hat! Allein dafür gibt es von mir einen Extra-Stern und ich hoffe sehr, dass andere Autoren / Verlage diesem guten Beispiel folgen werden!

    Die Geschichte selbst ist wirklich sehr geradlinig und kann in wenigen Worten komplett zusammengefasst werden: Die zwei Siegelagentinnen Shua-hua und Wu Mei-ling sind im Australischen Outback spurlos verschwunden, Al & Co machen sich darauf hin zur Suche auf und treffen auf Gefahren, Gefahren, Gefahren. Ein verschachtelter und verzwickt komponierter Plot ist sicherlich etwas anderes… Als kleinen Ausgleich hierfür bietet Kevin Hearne ein paar eingestreute, kleine Geschichten an, die von einem Ring erzählen, um Hobgoblins zu knechten, oder auch von einer riesigen Eichhörnchenverschwörung, die Oberon (ein ganz guter Junge!) aufgedeckt hat. Unterhaltsame Abwechslungen für zwischendurch.

    Trotzdem hat mich auch dieses Buch wieder voll und ganz begeistert und regelrecht gefesselt. Warum? Weil der Autor hier wieder einmal eine moderne, rotzig-freche und mit Humor gespickte („offizieller Eiscreme-Oger“) Fantasy-Story mit unglaublich coolen Charakteren bietet. Dank meinem Lieblings-Hobgoblin Buck Foi wimmelt es hier nur so vor Kraftausdrücken und schnodderigen, meist schon nicht mehr zweideutigen Sprüchen. Nadia, „ein düster glitzernder Avatar der Qualen“ (S. 254), sorgt für oberste Coolness, Weitsicht in ungewohnter Art und jede Menge Schlagkraft, während der gute Al jede Menge (Un)Wissen und coole Siegel beisteuert. Dazu gesellen sich mit „Roxanne“ und „Gladys, die schon viel Schei*e erlebt hat“ zwei Sidekicks dazu, die zu faszinieren und absolut zu überraschen wissen. Und dann bekommt auch noch der Eiserne Druide himself eine gewichtige Rolle, was sicherlich alle Fans seiner „Chronik“ freuen dürfte! So eine schlagkräftige und coole Truppe hat man schon lange nicht mehr gesehen und so macht es einfach nur Spaß, ihnen durch das Australische Outback zu folgen – von der ersten bis zur letzten Seite!

    FAZIT:
    Rotzig-freche Fantasy mit absolutem Coolness-Faktor!
    Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche

    Akram El-Bahay
    Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.03.2022

    Märchenhafte Phantastik für junge und junggebliebene Leser*innen

    „Fabula war mehr als ein Ort. Mehr als eine Welt. Es war alle, die in ihm lebten. Gleich, wo sie dies taten.“ (S. 339)

    Meine Meinung:
    Während einer Biologie-Exkursion in den Central Park entdeckt Will einen seltsamen Baum – und merkwürdige Wesen gleich noch dazu. Doch niemand mag ihm glauben, nicht einmal seine Zwillingsschwester Charlotte. Erst als ein Fabelwesen bei ihnen zu Hause auftaucht und die ganze Wohnung auf den Kopf stellt wird den beiden Zwillingen klar, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt…

    Wahnsinnig schnell nimmt diese abenteuerliche Geschichte an Fahrt auf! Nach einem rätselhaften Prolog und der mehr als brenzligen Situation zu Hause, führt uns diese phantastische Reise in die unglaubliche Märchenwelt von Fabula. Zusammen mit den beiden Geschwistern kommt man hier auch als Leser*in kaum aus dem Staunen heraus. In Fabula treffen wir auf viele „alte Bekannte“ aus der Märchen- und Fantasy-Welt. Allerdings bricht Akram El-Bahay dabei aber auf erfrischende Art und Weise mit so einigen Klischees, seien es bissige Einhörner oder kleine Elfen mit nadelspitzen Zähnen. Gekonnt reichert der Autor die faszinierende Welt von Fabula mit eigenen Ideen und Details an, wie etwa den Plappergeien, Fabelbällen oder auch dem äußerst praktischen Optikon. So entsteht eine wahrlich phantastische Welt, die ihren ganz eigenen Charme hat und eine unglaublich starke Anziehungskraft besitzt.

    Natürlich lebt „Fabula“ nicht nur von der tollen Welt, sondern auch von der wahnsinnig spannenden Geschichte um die Zwillinge Will und Charlotte und deren mysteriöser Bande zum Reich Fabula. Denn in der Märchenwelt ist eben nicht alles Friede, Freude, Sonnenschein, da eine dunkle Bedrohung immer näher kommt. Durch mehrere, sehr atmosphärische Schauplätze führt uns die Geschichte, viele unvorhergesehene Ereignisse sind zu meistern und mehr als einmal müssen die sympathischen Protagonisten über sich selbst hinauswachsen. Am Schluss beschert uns Akram El-Bahay ein atemberaubendes und actionreiches Finale und belohnt uns mit einem Ende, dass uns wohlig und zufrieden das Buch zuklappen und auf ein Wiederlesen mit „Fabula“ hoffen lässt.

    Last but not least noch ein paar Worte zu dem wunderbaren Schreibstil des Autors. Ich liebe die überbordende Fantasie und den Humor, der immer wieder aufblitzt und auch in brenzligen Situationen für eine Portion Leichtigkeit sorgt. Und natürlich auch die vielen, tiefsinnigen Verse, die sich hier finden lassen: „Sei vorsichtig mit deinen Worten. Einmal ausgesprochen, können sie für immer klingen und demjenigen die Zunge verbrennen, aus dessen Mund sie kamen.“ (S. 219)

    Akram El-Bahay entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten deutschen Autoren für moderne Phantastik für junge Leser*innen.

    FAZIT:
    Eine wunderbare, moderne Märchengeschichte und liebevolle Hommage an die Kunst des Erzählens
    Nur noch eine Folge!

    Michael Mittermeier
    Nur noch eine Folge! (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.02.2022

    Vom wettsüchtigen Rauschgoldengel zum Darklord des gepflegten Verbrechens – Ich liebe es!

    „Es ist viel passiert zwischen Lassie und dem Bachelor, und zwischen den Drombuschs und Game of Thrones.“

    Meine Meinung:
    1996 ist Comedian Michael Mittermeier mit seinem Programm „Zapped“ rund um das Thema „TV“ bekannt geworden. Nun, rund 25 Jahre später, schließt sich der Kreis und „der Michel“ nimmt wieder die breitgefächerte TV-Landschaft auf´s Korn.

    Auch wenn hier natürlich die „Kassenschlager“ der letzten Jahre nicht fehlen dürften, wie etwa „GoT“, „Breaking Bad“ oder das RTL´sche Reality-Universum der Y-Promis („Dschungelcamp – die Bad-Bank von RTL“), kommt Mittermeier als Kind des „Duo-TV´s“ („Ich bin aufgewachsen mit zwei Fernsehsendern“) doch immer wieder auf die „Classics“ der deutschen Fernsehgeschichte zurück. Egal ob „Aktenzeichen XY („True-Crime-Ede“ – der „Darklord des gepflegten Verbrechens“), Columbo, die Waltons, Familie Feuerstein, Biene Maja, Derrick, Schwarzwaldklinik, Lassie, McGyver und Raumschiff Enterprise. Wer jetzt denkt „Bitte was?“, der mag als Millennial vielleicht einfach noch zu jung sein für „Nur noch eine Folge!“. Ich bin es auf jeden Fall nicht und nehme Michael Mittermeier auch so manch alten Hut im aktuellen Programm (ich sag´ nur: „AOK Auslandskrankenschein“) nicht krumm…

    Ich mag einfach seinen Humor, und dass er in diesem Programm über alles herzieht, was die letzten 50 Jahre über die deutschen Mattscheiben geflimmert ist, reizt nicht nur immer wieder meine Lachmuskeln, sondern beschert mir auch jede Menge nostalgische Momente. Seine Sprüche und Pointen treffen auch nach 25 Jahren noch immer zielsicher meinen Humor-Nerv. Mal bezeichnet Mittermeier „Game of Thrones“ als „eine Mischung aus Herr der Ringe, Grimms Märchen und CDU-Parteitag“, dann wieder als „Verfilmung der politischen Verhältnisse Österreichs“. Ja, da hat er ja nicht ganz Unrecht. Genau wie mit dem Spruch „Bevor Deppen in den Himmel kommen, kommen sie ins Fernsehen“…

    Michael Mittermeier wäre aber nicht Michael Mittermeier, wenn er in seinem Programm zwischendurch nicht auch immer wieder humorvolle Anekdoten aus seinem Privatleben preisgeben würde. Ob es nun Details aus seinem Familienleben sind, oder die Antwort auf die Frage, warum er nicht mehr auf die Konzerte von Jan Delay gehen kann. Das macht sein Programm sympathisch und nahbar.

    Selbstverständlich kann niemand anders das Hörbuch sprechen, als der „echte Fersehnative“ himself. Das ist Humor-Hörgenuss pur, und wenn man dabei die Augen schließt, sieht man im Geiste den Michel auf der Bühne stehen. Selbstverständlich mit Base-Cap, blauem T-Shirt und schwarzer Lederhose…

    FAZIT:
    Genau meine Zeit, genau mein Humor – Danke, Michel!
    Iland-Olschewski, B: Sea Monsters - Ungeheuer weckt man nich

    Iland-Olschewski, B: Sea Monsters - Ungeheuer weckt man nich (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.02.2022

    Ein spannendes Abenteuer für junge Leser*innen ab 9

    „Wir kennen das Weltall und den Mars doch besser als unsere Ozeane!“ (S. 14)

    Unsere Meinung:
    Seit einem Unfall beim Wellenreiten hat der zehnjährige Finn schreckliche Angst vor dem Meer. Als er zusammen mit Poppy auf der winzig kleinen Insel „Verbotener Fleck“ unfreiwillig festsitzt, nachdem ihnen fiese Mitschüler einen gemeinen Streich gespielt haben, decken die beiden durch Zufall ein uraltes und unglaubliches Geheimnis auf…

    Es ist ein wunderbares Leseabenteuer, dass sich Autorin Barbara Iland-Olschewski da erdacht hat. Angefangen bei dem schroffen, reizvollen Setting auf der abgeschiedenen Nordseeinsel Haimsend bis hin zur Inspiration durch die Zeichnungen auf alten Seekarten. Um was es hierbei geht, verraten selbstverständlich (Unter-)Titel und Cover schon, aber das hat dem Lesevergnügen trotzdem nicht geschadet. Mein Sohn (10) und ich haben mit Finn und Poppy mitgefiebert und mit staunenden Augen die sehr fantasievollen Geschehnisse um Haimsend verfolgt. Nachdem zunächst die unglaublichen Entdeckungen der Kids für Spannung und Abenteuerfeeling sorgen, lässt das Vorgehen mancher Inselbewohner im weiteren Verlauf der Geschichte Sorgen aufkommen und die Spannung weiter verdichten. Gegen Ende hält die Autorin dann auch noch einen Schreckmoment für uns parat, belohnt die Leser*innen dann aber auch mit einem ganz zauberhaften Moment…

    Uns hat dieses Abenteuer rundum gut gefallen! Durch die vergrößerte Schriftart, einen breiten Zeilenabstand und die vielen tollen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Timo Grubing ist das Selbstlesen für Kinder ab ca. Klasse drei / vier überhaupt kein Problem.

    FAZIT:
    Ein rundum gelungener Kinderabenteuerroman rund um alte Seemannsmythen.
    Catacombia 02. Grimorgas Erwachen

    Catacombia 02. Grimorgas Erwachen (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.02.2022

    Das Abenteuer geht weiter – eine spannende Fortsetzung!

    „Die Wahrheit kann furchtbaren Schmerz mit sich bringen. Aber auch Freude.“

    Unsere Meinung:
    Nachdem uns schon Band 1 dieser phantastischen Reihe voll und ganz überzeugen konnte, hat uns auch Band 2 in keiner Weise enttäuscht! Während es im ersten Teil zu Beginn noch viel um die Charaktervorstellung und das Worldbuilding ging, geht es im zweiten Band recht schnell ins Eingemachte und es wird richtig spannend, denn nach einem schlimmen Unfall ist für Sam nichts mehr wie zuvor…

    In Sams – oft unbeholfen wirkenden – Bemühungen, die schreckliche Situation wenigstens ein bisschen besser zu machen, kommt er vom Regen in die Traufe und reitet sich dabei ungewollt, aber umso zielsicherer in immer größere Probleme hinein. Das tut einem beim Lesen / Hören zwar unendlich leid für den herzensguten Protagonisten, aber es sorgt zugleich auch für eine gehörige Portion Spannung und für einige wirklich verzwickte Turns in der Story. Selbstverständlich wird es dabei mehr als einmal richtig gefährlich für Sam und seine Freunde. Und am Ende wartet dann auch noch ein großes Finale mit echtem Schockmoment. Alles in allem hat uns dieser Band wieder richtig tief nach Catacombia „hineingezogen“ und uns bestens unterhalten.

    Zur Hörbuchproduktion: Sprecher Julian Greis ist für uns die perfekte Besetzung! Seine jugendlich anmutende, sympathische Stimme passt perfekt zum 13jährigen Sam und wir kennen und lieben seine Art schon seit „Beastchangers“ und „Die Reise des weissen Bären“. Er nimmt seine Hörer mit auf eine Reise und lässt sie tief eintauchen in die Geschichte. So vergehen die Hörstunden wie im Flug!

    FAZIT:
    Eine starke Fortsetzung einer sehr vielversprechenden Reihe!
    Die Legende von Frostherz 2. Flucht aus Aurora

    Die Legende von Frostherz 2. Flucht aus Aurora (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.02.2022

    Auf der Suche nach Sonnwende – eine ganz, ganz starke Fortsetzung!

    „Sieh nur, wie viel du schon vollbracht hast! Ein Kind aus der Mitte des Nirgendwo, weiter entfernt vom Rest der Welt, als man nur sein kann. Und nun stehst du hier, im Zentrum der Dinge.“ (S. 278)

    Meine Meinung:
    Nach dem spannenden und rätselhaften Prolog knüpft das Buch nahtlos an die Geschehnisse des Vorgängerbandes an, den man unbedingt gelesen haben sollte. Angekommen in der sagenumwobenen Feste Aurora, muss Ash feststellen, dass auch hier einige seiner Hoffnungen und Träume wie Seifenblasen zerplatzen. Daher bleibt ihm nichts weiter übrig, als sich zusammen mit der unerschrockenen Crew der Frostherz wieder hinaus in die ungezähmte und brandgefährliche Wildnis zu wagen…

    Von der ersten Seite an ist man wieder mitten drin in diesem phantastischen Abenteuer und in dieser so einzigartigen Welt. Der Spannungsbogen schnellt früh in die Höhe und führt von einer brenzligen Szene zur nächsten. Unwirtliche und geheimnisvolle Schauplätze, neue und beängstigende Gegner und mehr als eine unvorhersehbare Wendung begleiten Ash und uns durch diese Story und sorgen dafür, dass man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen mag, bis auch die allerletzte Seite gelesen ist. Da Nachfolger bereits angekündigt ist, ist natürlich auch klar, dass wir am Ende dieses Bandes noch nicht alle Antworten auf unsere Fragen erhalten. Und doch ist es ein rundes Ende, das einem beim Lesen eine Gänsehaut beschert, und das gleichzeitig den Beginn für das folgende finale Abenteuer markiert.

    Neben der unglaublich guten Story besticht die Frostherz-Reihe aber auch durch den Tiefgang. Es geht in diesem Buch um Freundschaft und Familie, um Wissen und Vertrauen, aber auch um Ängste, Vorurteile und Unwissen. Und es geht darum, Vertrauen in sich selbst und in seine Freunde zu haben und sich nicht von falschen Versprechungen in die Irre führen zu lassen.

    Einmal mehr haben mich auch die zahlreichen, wunderbaren Illustrationen begeistert, die viele der Szenen aus dem Buch zum Leben erwecken und die Atmosphäre beim Lesen noch weiter verdichten. Ein wahrlich tolles Gesamtwerk, das Jamie Littler hier abgeliefert hat!

    FAZIT:
    Band eins war genial – Band zwei ist noch besser!
    Die Legende von Frostherz 1. Die Reise beginnt

    Die Legende von Frostherz 1. Die Reise beginnt (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.02.2022

    Die Lieder der Klangweber – ein atemberaubendes Abenteuer in einer außergewöhnlichen Welt

    „Den driftenden Stern, der die Nacht macht hell und dich führt,
    zum uralten Leuchtfeuer, kalt und grell.
    Hast du es gefunden, so hüte es gut,
    sonst bricht der Schatten aus seiner Zell.“ (S. 127)

    Meine Meinung:
    Gute Fantasybücher für junge Leser*innen gibt es eine ganze Menge. Mit „Frostherz“ hat es der britische Autor und Illustrator Jamie Littler dennoch geschafft, eine ganz eigene, innovative und bizarr-faszinierende Welt zu erschaffen. Sie ist verdeckt von ewigem Eis und Schnee, absolut lebensfeindlich und voller todbringender Leviathane. Weit im Norden dieser unwirtlichen Welt, inmitten einer weißen Einöde, liegt die kleine Feste Feura. Hier ist Ash zu Hause, doch seit seine Eltern vor vielen Jahren auf eine gefährliche Mission aufgebrochen sind, wurde Ash von einem Vormund zum nächsten weitergereicht. Denn Ash hat eine seltene Gabe: Er ist ein Klangweber – und abgesehen von den schrecklichen Leviathanen selbst ist diese Gabe das, was die Menschen am meisten fürchten…

    Rasend schnell nimmt einen diese durch und durch faszinierende Welt gefangen. Und ebenso rasch schließt man Ash, der in seinem noch jungen Leben schon so viel Misstrauen und Zurückweisung erfahren musste, ins Herz. Als er dann mit der Besatzung des Pionier-Seglers „Frostherz“ aufbricht ist sofort klar, dass dies der Beginn eines unglaublichen, atemberaubenden Abenteuers ist. Zusammen mit Ash, seinem etwas schroffen und strengen, aber getreuen Vormund, dem Yetikrieger Tobu und der Besatzung der „Frostherz“ geht es auf zu bizarren Schauplätzen und skurrilen Völkchen (von denen mich die knuffigen, Fuchsartigen Vulpis sehr an die Ewoks aus Star Wars erinnert haben). Selbstverständlich wird es dabei mehr als einmal extrem gefährlich, denn: „„Der Schnee versteckt den Tod““ sagte man im Volk der Feura – nur eine von vielen fröhlichen Redewendungen, die sie ihren Kindern beibrachten“ (S. 9)
    Ich habe dieses Abenteuer von der ersten bis zur letzten Seite voll und ganz genossen. Ich habe mit Ash und seinen Freunden mitgezittert und mitgelitten, und bin nach der letzten Seite noch immer voll und ganz fasziniert von dieser Geschichte!

    Besonders erwähnenswert sind noch die unzähligen, wirklich wunderbaren und teils sogar doppelseitigen Illustrationen des Autors selbst, die für noch mehr Atmosphäre sorgen!

    Fazit:
    Eine bizarre Welt, tolle Charaktere und ein geheimnisvolles Rätsel - Phantastik pur!
    Alkoholfreie Drinks

    Eva Derndorfer
    Alkoholfreie Drinks (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    14.02.2022

    Willkommen in der Wunderbar! - Eine Vielzahl sehr außergewöhnlicher Drinks mit extravaganten Geschmackserlebnissen


    „Alle Drinks sind aus natürlichen Zutaten zubereitet, wir verwenden keine künstlichen Aromen und auch keine alkoholfreien Nachbauten bekannter Spirituosenmarken. Wir komponieren unsere Rezepte nur mit dem, was die Natur bietet.“ (S. 3)

    Meine Meinung:
    Ich liebe außergewöhnliche, leckere Getränke. Daher war es klar, dass dieses Buch mein Interesse geweckt hat. Und tatsächlich: Es bietet eine große Fülle an sehr kreativen und ausgefallenen Getränken, von denen die meisten mit nur wenigen Zutaten zuzubereiten sind. Fast alle Drinks werden aus „frischen“ Zutaten gemixt und kommen ohne industrielle Fertigprodukte aus. Die Ausnahmen hiervon sind fertige Säfte (was m.E. aber unproblematisch ist, wenn man hier gute Qualität kauft) und ein paar Rezepte, die auf alkoholfreiem Bier oder Sekt basieren.

    Wer exklusive und innovative Geschmackserlebnisse sucht, wird hier mit Sicherheit fündig, darf sich aber zugleich auch nicht wundern, dass einige der verwendeten Zutaten alles andere als „gängige“ Produkte aus dem 0815-Supermarktregal sind. Verjus, Almwiesenheu (natürlich Tee und kein Kaninchenfutter…), Rosenwasser, Quittenessig oder Spitzwegerich-Sirup. Die muss man erst mal suchen und finden. Und manchmal sorgen gerade die auf den ersten Blick befremdlich anmutenden Zutaten, wie z.B. Kümmel, Anis oder Kardamomkapseln, erst für den besonderen Extra-Kick. Aber mal ehrlich? Jeder, der eine eigene kleine Bar unterhält, weiß, dass zu einer Barausstattung eben auch ein paar besondere Zutaten gehören, oder? Wenn man erstmal die passenden Zutaten zusammen hat, sind dann fast alle Drinks im Handumdrehen zubereitet. Und manche davon sind wirklich verblüffend einfach (wie der „One in a Melon“ Melonensaft)!

    Wir haben in diesem Buch einige tolle Drinks gefunden, die uns echt begeistert haben, wie etwa die Ananas-Mango-Himbeer-Bowle, der Mojito-Ersatz „Moskito“ oder auch der Schwarzwälder-Kirsch-Kokos-„Likör“. Wahnsinnig lecker!

    Besonders schön finde ich es, dass es am Ende des Buches noch zehn Rezepte für verschiedene Sirupe gibt. Diese sind vielfältig einsetzbar (z.B. auch für Salate) und richtig aufbewahrt gut haltbar.

    Einen kleinen Abzug in der B-Note gibt es für mich allerdings: Viele Rezepte basieren auf frisch entsaftetem Obst oder Gemüse. Das an sich ist eine super Sache, nur leider wird nirgendwo erklärt, wie man z.B. Quitten oder grünen Spargel richtig entsaftet. Zwar gibt es zwei Seiten zu diesem Thema, aber wie das dann genau geht und was man dazu für eine Küchenmaschine benötigt, wird nicht erwähnt. Das wird also m.E. ohne die Investition in einen qualitativ guten Entsafter nichts werden. Hier sollten die Autorinnen in der nächsten Auflage noch einen kleinen Exkurs nachlegen.

    FAZIT:
    Alles außer gewöhnlich! Unkonventionelle Drinks, die ein riesiges Geschmacksspektrum entfalten.
    Bone Music

    David Almond
    Bone Music (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.02.2022

    Die Ballade von Sylvia Carr – eine metaphorische und philosophische Geschichte

    „Da war ein Mädchen.
    Und ihr Name war Sylvia Carr?
    Ja Nein. Nein ja. Ich war sie und sie war ich.“ (S. 200)

    Meine Meinung:
    „Willst du meine Schwester sein?“ – Das ist der erste Satz, den die fünfzehnjährige Sylvia vom neunjährigen Colin hört, dem seltsamen Jungen, den sie noch nie zuvor gesehen hat und der – woher auch immer – so viel über sie zu wissen scheint, wo sie doch erst vor Kurzem mit ihrer Mutter vom quirligen Newcastle nach Blackwood im schroffen Northumberland gekommen ist…

    „Bone Music“ ist einer dieser Romane, der eine ganz eigene, schwer zu greifende Anziehungskraft besitzt. Der Beginn ist federleicht und zugleich ein wenig geheimnisvoll. Man fragt sich, wohin diese Geschichte wohl mäandern wird, was es mit Sylvia und ihrer mystischen Verbindung zur Natur wohl auf sich hat. Ohne großen Spannungsbogen, ohne Effekthascherei, dafür mit – im wahrsten Sinne des Wortes – vielen leisen Tönen erschafft David Almond eine Geschichte, in der die Grenzen zwischen Realität und Mystik verwischen. Eine Geschichte, in der ein Mädchen zu sich selbst findet – in einer überraschenden und geheimnisvollen Art. Eine Geschichte, die ein zurückhaltendes und gleichzeitig doch so eindrückliches Plädoyer dafür ist, den Bezug zur Natur nicht zu verlieren und nicht zu vergessen, wo wir herkommen.

    So erscheint es auch fast unmöglich, dieses Buch einem Genre zuzuordnen. Es ist ein Mystery-Roman, wie gleichfalls auch ein Liebesroman in ungewohnter Art. Es ist eine Parabel, ein Gleichnis und ein Jugendbuch für alle, die jung sind – egal ob äußerlich oder innerlich. Es ist Poesie und Philosophie. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das zum Nachdenken, Reflektieren und Nachwirken anregt. Und es ist ein Buch, das das Leben in all seiner Form feiert und dabei auch den Tod thematisiert. Letzteres allerdings teilweise in schonungslos offenen Worten, was vielleicht nicht jedem gefällt. („Sie wurde zu Erde. Ihr Fleisch und ihre Knochen verwesten. Spinnen und Käfer krabbelten über sie hinweg. Würmer glitten durch sie hindurch.“ - S. 165)

    Ich glaube, dies ist ein Buch, das man entweder nach den ersten 50 Seiten verwirrt aus der Hand legt, oder von dem man sich mitnehmen und überzeugen lassen kann.

    FAZIT:
    Eine philosophische Geschichte in leisen Tönen und mit Nachhall.
    Ancora

    Colin Hadler
    Ancora (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.02.2022

    Geheimnisvoll, verwirrend und unglaublich atmosphärisch – ein durch und durch gelungener Mystery-Roman

    „Das Dorf fühlt sich bedrückend an – und gleichzeitig vertraut. So, als würde ich im Labyrinth des Lebens das erste Mal den Ausgang erkennen, nach dem ich mich schon immer gesehnt habe. Dabei kenne ich diesen Ort nicht. Ich war noch nie hier.“ (S. 34)

    Meine Meinung:
    Nach einem geheimnisvollen und sehr atmosphärischen Prolog springt die Story zur 18jährigen Romy, die mit ihrem Freund Aurel und ihrem besten Kumpel Jannis auf dem Weg zum mitten im Nichts gelegenen Aussteigerdorf Ancora ist, von dem Jannis vor Kurzem in einem obskuren Internetforum erfahren hat.
    Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Romy ein Geheimnis hat, einen Fluch, wie sie es selbst bezeichnet, denn manchmal, in Gefahrensituationen, stehen Raum und Zeit um Romy auf unerklärliche Weise still. Damit unterstreicht Colin Hadler auch sogleich, dass es sich bei seinem Buch um einen waschechten Mystery-Roman handelt.
    Mit der Ankunft im abgeschiedenen Dorf häufen sich die unerklärlichen und unterschwellig bedrohlich wirkenden Vorfälle, und viele der Dorfbewohner scheinen Vorurteile gegen die „Eindringlinge“ zu hegen. Doch als dann auch noch die geheimnisumwitterte „Feuerprüfung“ ansteht, nehmen die mirakulösen Geschehnisse immer weiter zu, und plötzlich wird es brandgefährlich…
    Dieser Roman hat es geschafft, mich wahnsinnig schnell und immer tiefer in seinen Bann zu ziehen. Das große, alles überlagernde und unmöglich erscheinende Geheimnis sorgt von Beginn an für Spannung. Die schwer greifbare Stimmung im Dorf sowie die umgebende Wildnis sorgen darüber hinaus für eine unterschwellig beklemmende Atmosphäre. Da die Geschichte aus Romys Sicht geschrieben ist, steht man vor den gleichen Fragen und Rätseln wie die sympathische und äußerst toughe Protagonistin. Überhaupt ist das ein Buch, das von vielen starken weiblichen Charakteren geprägt ist, was mir sehr gut gefallen hat. Die Interaktion der Charaktere macht dieses Buch lebendig und die Geheimnisse, die hier jede Figur hütet, verstärken nur die zahlreichen Fragen, die sich beim Lesen immer wieder auftun. Doch eines darf jedem gewiss sein: Am Ende seiner fesselnden Story liefert Colin Hadler die Antworten zu allen Fragen und eine Auflösung, die so faszinierend wie gleichsam spannend und dramatisch ist. Sehr gut gemacht!

    FAZIT:
    Wer intelligente, gut ausgearbeitete Mystery-Plots und starke Charaktere mag, wird seine wahre Freude an „Ancora“ haben!
    Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix

    Barbara Laban
    Mitternachtskatzen, Band 1: Die Schule der Felidix (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    01.02.2022

    Felidix - ein aufregendes Abenteuer, nicht nur für Katzenliebhaber!

    „Einmal eine Mitternachtskatze, immer eine Mitternachtskatze.“ (S. 170)

    Meine Meinung:
    Nova und Henry sind neu in Horatios merkwürdigem Internat in einem der Türme des berühmt-berüchtigten Londoner Towers. Es gibt anscheinend nur einen Lehrer (Horatio), der auch noch ernste Probleme mit dem Unterrichtsstoff zu haben scheint, und überall wuseln Katzen herum. Als dann eines Tages der Straßenkater Edison zu sprechen beginnt ist klar, dass dies alles andere als eine normale Schule ist…
    Das Abenteuer nimmt nach einer kurzen Ankunfts- und Kennenlernphase im Internat schnell an Fahrt auf, denn Quinn, die Königin der Katzen, wurde von ihrer machthungrigen und fiesen Gegenspielerin Penelope entführt. Nun brauchen die Mitternachtskatzen, die Leibgarde der Königin, Novas und Henrys Hilfe. Es geht zu nachtschlafender Zeit durch die Straßen Londons – und durch zahlreiche Tunnel und Kanäle im Untergrund. Das sorgt an sich natürlich schon mal für jede Menge Spannung und eine gehörige Portion Atmosphäre. Schnell ist klar, dass die Mission alles andere als einfach ist – und stellenweise sogar gefährlich wird. So müssen Nova, Henry und die Schar der Katzen sich mehr als einmal unvorhergesehenen Ereignissen und Hindernissen stellen.
    Dies alles ist spannend und sehr unterhaltsam zu lesen und für die jungen Leser*innen ab neun Jahren ein aufregendes Leseabenteuer. Dass die eigentliche Mission, die Befreiung von Königin Quinn, gefühlt relativ schnell über die Bühne gebracht wurde, ist da nur ein kleiner Abzug in der B-Note. Diese zentrale Szene hätte gerne noch ein bisschen detaillierter ausgearbeitet werden dürfen.
    Alles in allem bietet dieses Buch aber wirklich gute Leseunterhaltung und einen sehr vielversprechenden Auftakt für diese neue Buchreihe. Ich bin gespannt auf die nächsten Bände!

    FAZIT:
    Ein sehr vielversprechender Auftaktband, der Lust auf mehr macht!
    Romy Hausmann: Perfect Day

    Romy Hausmann: Perfect Day (MP3)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.01.2022

    Ein intelligent inszenierter, immer wieder überraschender und absolut fesselnder Psychothriller

    „Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht auch mich selbst.“ (S. 217)

    Meine Meinung:
    Der Plot beginnt an dem Tag, an dem Anns Leben durch die Verhaftung ihres Vaters vollkommen aus den Angeln gehoben worden ist. Er soll als „Schleifenmörder“ für den Tod von 10 Mädchen verantwortlich sein. Ann kann und will das beim besten Willen nicht glauben und begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche…
    Es ist ein spannender und zu Beginn doch noch etwas verwirrender und undurchsichtiger Start. Während sich im eigentlichen Fall gleich haufenweise offene Fragen ergeben, skizziert Romy Hausmann gekonnt Anns abgrundtiefe Verzweiflung und Hilflosigkeit. Immer tiefer verstrickt sich Ann in eigene Theorien und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr. Immer intensiver drängt sich dabei beim Lesen das Gefühl auf, dass dies alles zu keinem guten Ende führen kann, wenn Ann so weiter macht.
    Etwa zur Hälfte des Buches überrascht Romy Hausmann uns Leser dann mit einem vollkommen unerwarteten Twist, der alle bis dahin im Raum stehenden Theorien ins Wanken bringt und dem Plot eine ganz neue Atmosphäre verschafft. An diesem Punkt war ich schon so tief in die Story eingetaucht, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Neue Charaktere tauchen auf, neue, schreckliche Ereignisse lassen den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und ich als Leser? Bin mal wieder so ratlos wie zu Beginn des Buches…
    Nach vielen Schreckmomenten und überfallartigen Twists in der Handlung kommt es dann zu einem absolut spannenden, actionreichen und auch dramatischen Finale. Am Ende liefert Romy Hausmann die Antworten zu allen drängenden Fragen, setzt die Puzzleteile zu einem stimmigen und schockierenden Bild zusammen und führt mir vor Augen, dass sie mir im Laufe der Story doch so viele Hinweise gegeben hat, die ich aber nicht erkannt habe…
    Ich glaube, ich bin während des Lesens in jede "Falle" getappt, die die Autorin so gekonnt ausgelegt hat... Respekt, Frau Hausmann, klasse gemacht!

    Zum Hörbuch:
    Das Hörbuch bietet die perfekte, fesselnde Unterhaltung. Allerdings muss man schon aktiv zuhören, denn zum „Nebenbeihören“ eignet es sich meiner Meinung nach nicht, da die Story zu viele Twists enthält, an denen man sonst den „Anschluss“ verlieren könnte.
    Sprecherin Sandrine Mittelstädt ist für mich eine sehr gute Besetzung für dieses Buch, da ihre Stimme perfekt zu dem Bild von Ann passt, das in meinem Kopf entstanden ist. Darüber hinaus gelingt es ihr hervorragend, Anns Verzweiflung glaubhaft und nachspürbar zu transportieren.

    FAZIT:
    Ein Thriller, der tief unter die Haut geht und mich immer wieder aufs Glatteis geführt hat – Chapeau!
    Perfect Day

    Perfect Day (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.01.2022

    Ein intelligent inszenierter, immer wieder überraschender und absolut fesselnder Psychothriller

    „Der Riss, der sich seit der Verhaftung meines Vaters durch mein Leben zieht, scheint in einen Krater zu münden, der sich weitet und weitet und immer größere Teile meiner alten Welt verschluckt. Und vielleicht auch mich selbst.“ (S. 217)

    Meine Meinung:
    Der Plot beginnt an dem Tag, an dem Anns Leben durch die Verhaftung ihres Vaters vollkommen aus den Angeln gehoben worden ist. Er soll als „Schleifenmörder“ für den Tod von 10 Mädchen verantwortlich sein. Ann kann und will das beim besten Willen nicht glauben und begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche…
    Es ist ein spannender und zu Beginn doch noch etwas verwirrender und undurchsichtiger Start. Während sich im eigentlichen Fall gleich haufenweise offene Fragen ergeben, skizziert Romy Hausmann gekonnt Anns abgrundtiefe Verzweiflung und Hilflosigkeit. Immer tiefer verstrickt sich Ann in eigene Theorien und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr. Immer intensiver drängt sich dabei beim Lesen das Gefühl auf, dass dies alles zu keinem guten Ende führen kann, wenn Ann so weiter macht.
    Etwa zur Hälfte des Buches überrascht Romy Hausmann uns Leser dann mit einem vollkommen unerwarteten Twist, der alle bis dahin im Raum stehenden Theorien ins Wanken bringt und dem Plot eine ganz neue Atmosphäre verschafft. An diesem Punkt war ich schon so tief in die Story eingetaucht, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Neue Charaktere tauchen auf, neue, schreckliche Ereignisse lassen den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen. Und ich als Leser? Bin mal wieder so ratlos wie zu Beginn des Buches…
    Nach vielen Schreckmomenten und überfallartigen Twists in der Handlung kommt es dann zu einem absolut spannenden, actionreichen und auch dramatischen Finale. Am Ende liefert Romy Hausmann die Antworten zu allen drängenden Fragen, setzt die Puzzleteile zu einem stimmigen und schockierenden Bild zusammen und führt mir vor Augen, dass sie mir im Laufe der Story doch so viele Hinweise gegeben hat, die ich aber nicht erkannt habe…
    Ich glaube, ich bin während des Lesens in jede "Falle" getappt, die die Autorin so gekonnt ausgelegt hat... Respekt, Frau Hausmann, klasse gemacht!

    p.s.: Der QR-Code auf der vorderen Umschlag-Innenseite führt zum titelgebenden Song von Lou Reed. Ein schönes und sehr stimmungsvolles Detail!

    FAZIT:
    Ein Thriller, der tief unter die Haut geht und mich immer wieder aufs Glatteis geführt hat – Chapeau!
    Der Herzgräber

    Jen Williams
    Der Herzgräber (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    20.01.2022

    Das Rätsel um Fiddler´s Mill - ein Psychothriller, der unter die Haut geht

    „Ich weiß, was du bist, und ich denke, du weißt es auch.“

    Meine Meinung:
    Erst hat die Journalistin Heather Evans ihren Job verloren, und dann muss sie auch noch den Selbstmord ihrer Mutter Colleen verkraften. Zurück im alten Elternhaus, findet Heather einen Stapel gut versteckter Briefe. Der Briefwechsel erstreckt sich über Jahrzehnte – mit dem als Serienmörder inhaftierten Michael Reave, der als „Roter Wolf“ im ganzen Land gefürchtet ist…
    „Der Herzgräber“ (OT: „DOG ROSE DIRT“) ist einer dieser Thriller, die von Anfang an ganz tief unter die Haut gehen. Nach einem verstörenden und rätselhaften Prolog entfaltet die Story zunächst erstmal eine Art nicht genau greifbaren, latenten Schreckens. Neben der schockierenden Entdeckung, die Heather macht, mehren sich die mysteriösen Ereignisse im verlassenen und morbide anmutenden Elternhaus. Während immer mehr seltsame Dinge geschehen, begibt sich Heather auf die Spurensuche tief in die Vergangenheit. So rätselhaft die Zusammenhänge für Heather sind, so undurchschaubar sind sie auch für uns Leser, obgleich wir einen Informationsvorsprung haben, da es einen zweiten Handlungsstrang aus der Vergangenheit gibt, der die damaligen Ereignisse aus der Sicht von Michael Reave erzählt.
    Je weiter man voranschreitet, desto größer wird die Sogwirkung, die dieser Thriller entfaltet. Die zu Beginn nur als „indifferentes Bauchgefühl“ wahrnehmbare Bedrohung wird dabei schleichend immer realer und greifbarer. Unaufhörlich strebt die Story auf ein extrem atmosphärisches, actionreiches und bedrohliches Finale zu. Am Ende liefert uns Jen Williams die Fragen auf alle Antworten und eine wirklich faustdicke Überraschung noch dazu. Perfekte Thriller-Unterhaltung!

    FAZIT:
    Ein intelligent konzeptionierter und raffiniert umgesetzter Psychothriller.
    Gallerani, S: Weltall

    Gallerani, S: Weltall (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    20.01.2022

    Ein sehr gutes Buch, das auch komplexes Wissen anschaulich und unterhaltsam vermittelt

    „Im Himmel liegt das Geheimnis der Zeit und des Anfangs von allem.“ (S. 3)

    Meine Meinung:
    Das Weltall, unendliche Weiten… wie kaum etwas Anderes hat das Weltall die Menschen schon immer fasziniert. Das Wissen darüber ist noch immer minimal und von vielen Vermutungen geprägt und manche Theorien der Wissenschaft sprengen noch immer die Vorstellungskraft von und uns Laien.
    Die sechs Autorinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit diesem Buch junge Leser*innen ab (offiziell) ca. 10 Jahren über die mannigfaltigen Rätsel des Universums aufzuklären und zum Staunen zu bringen. Selbstverständlich auf eine sehr plastische und leicht verständliche Art, versehen mit einer Vielzahl von eindrucksvollen und passgenauen Illustrationen.
    Aufgeteilt in acht Kapitel spannt sich der Inhalt dieses Buches von der Entstehung des Universums über unser Sonnensystem bis hin zur Suche nach außerirdischem Leben. Dabei geht es als rahmengebende Handlung um ein Mädchen, dass zusammen mit ihrer Astrophysik studierenden Schwester die Wunder rund um das Universum „entdeckt“.
    Wer nun glaubt, dies sei ein „reines Kinderbuch“, der irrt – und zwar gewaltig! Denn dieses Buch taucht viel tiefer in die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Universum ein, als ich das erwartet hätte. Zwar sind die jeweiligen Abschnitte nur kurz und kratzen selbstverständlich nur an der wissenschaftlichen Oberfläche, aber sie sind stets gut verständlich erklärt und passend illustriert. Zu „bekannteren“ Themen wie etwa den Sternbildern, Mondphasen, der Wellenlänge und Amplitude von Licht oder gar der Lasertechnik mischen sich auch theoretisch anspruchsvolle Themen wie z.B. die Raumkrümmung durch schwarze Löcher, die Gravitationswellen oder auch das elektromagnetische Spektrum. Aber auch damit ist es noch nicht genug, denn wir lernen hier auch Dunkelwolken, Braune Zwerge, die Rotverschiebung oder Goldlöckchen-Planeten kennen. Spätestens hier muss ich zugeben, dass ich selbst auch noch einiges sehr Interessantes dazugelernt habe!
    So, wer nun glaubt, dies sei ein „langweiliges Fachbuch“, auch der irrt! Neben der Rahmengebenden Idee und dem direkten Ansprechen der jungen Leser*innen lebt dieses wunderbare Buch insbesondere auch von den farbigen, kindgerechten Illustrationen auf allen Seiten und von den vielen praktischen, kleinen Experimentier-Tipps, z.B. wie man am Sternenhimmel die Andromedagalaxie findet, wie man ein Sternen-Mobile bastelt oder auch das verblüffende Experiment mit Newtons Farbscheibe.
    Darüber hinaus stellt das Buch auch passende Legenden und Mythen vor, und aus unserer realen Welt einige erfolgreiche Frauen, die mit ihren Forschungen die Wissenschaft weit vorangebracht haben, wie etwa die Physikerin Lene Hau, die 2001 das Licht aufgehalten hat, oder auch Jocelyn Bell, die den ersten Pulsar entdeckt hat. Überhaupt ist dies ein sehr „weibliches“ Buch, was mir sehr gut gefällt, da insbesondere die Astrophysik ja oftmals noch zu Unrecht als eher männergeprägte Disziplin wahrgenommen wird.
    Alles in allem ein wirklich außergewöhnliches und absolut empfehlenswertes Buch. Das offizielle Lesealter würde ich aber eher von 12 bis 112 ansetzen, und für Jüngere nur empfehlen, wenn diese wirklich sehr aufgeweckt und wissbegierig sind.
    Zum Schluss habe ich nur zwei winzig kleine Kritikpunkte: Zum einen hätte ich mich – trotz der wunderbaren Illustrationen – über ein paar „echte“ Fotos gefreut, denn gerade aus der Astrofotografie gibt es so unglaublich schöne und faszinierende Fotos! Zum anderen ist die Schrift an manchen (wenigen!) Stellen etwas schwer zu lesen, wenn rotbraune Schrift auf blauem Hintergrund gedruckt ist. Das ändert aber nichts an dem sehr guten Gesamteindruck dieses Buches!

    FAZIT:
    Es ist ein ganz wunderbares Stöber- und Entdecker-Buch. Ein Buch zum Lernen, zum Staunen und zum immer wieder in die Hand nehmen. Toll!
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