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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    633 Rezensionen
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 3 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 3 (Buch)
    09.04.2024

    Chinesische High Fantasy im Graphic Novel Format und in absoluter Perfektion

    Meine Meinung:
    Dies ist der dritte Band der „Himmelsstürmer-Reihe“ und nachdem mich schon die ersten beiden Bände voll und ganz begeistert hatten, hat auch Band drei dies mühelos geschafft. Die Geschichte ist verwurzelt in der chinesischen Mythologie, mehrschichtig angelegt und komplex konzipiert. Daher braucht es unbedingt die Kenntnisse der beiden Vorgängerbände, auch wenn diesem Band dankenswerter Weise ein „Was bisher geschah“ vorangestellt ist. Dazu gibt es sogar noch weitere, tolle Hilfestellungen, um sich in der Geschichte zurechtzufinden, wie z.B. eine Stammbaum-ähnliche Figurenkonstellation (wer steht mit wem in welcher Beziehung) sowie eine Kurzdarstellung aller (neu hinzugekommenen) Figuren, Welten & Wesen. Wirklich super gemacht!

    Zu der anspruchsvollen und komplexen Story gesellt sich das einzigartige Artwork Xia Das. Hierüber habe ich in meinen Rezensionen zu den ersten Bänden ja schon einiges geschrieben, daher nur so viel: es hat mich voll und ganz begeistert, in jedem einzelnen Band und auf jeder einzelnen Seite. Allein das Betrachten der Bilder ist hier ein absoluter Hochgenuss!

    Wer also Spaß hat an High Fantasy und der asiatischen Mythologie hat und wer bereit ist, der Geschichte aufmerksam zu folgen, wird mit dieser Reihe mit Sicherheit seinen Spaß haben. Und wer einfach „nur“ auf geniale und absolut beeindruckende Comic-Art steht, wird sich auch in die „Himmelsstürmer“ verlieben!

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Reihe mit genialem Artwork.
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 2 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 2 (Buch)
    03.04.2024

    Bildgewaltige Fortsetzung der chinesischen High Fantasy

    Meine Meinung:
    Band eins hatte mich schon begeistert und Band zwei steht diesem in nichts nach! Einmal mehr bin ich fasziniert von Xia Das genialem Artwork, das in meinen Augen zeitgenössische Comic-Kunst auf allerhöchstem Niveau ist. Ich zitiere mich selbst aus meiner Rezension zu Band eins: „Allein das Betrachten der Bilder ist ein absoluter Hochgenuss und wird jedem Comic-Fan das Herz aufgehen lassen.“

    Die Geschichte knüpft nahtlos an ihren Vorgänger an. Dankenswerter Weise ist ein „Was bisher geschah“ vorangestellt, um die vorausgegangenen Ereignisse noch mal in knappen Worten ins Gedächtnis zu rufen. Warum gibt es so etwas nicht bei allen Reihen-Büchern?
    In diesem Band wird die Geschichte wilder und abenteuerlicher, insbesondere durch Quchens Reise zu phantastischen Orten, an denen monströse Kreaturen lauern. Wie schon in Band eins schreitet die Geschichte rasant voran und lässt uns kaum Raum zum zwischenzeitlichen Verschnaufen. Entsprechend schnell und atemlos bin ich durch diese wunderbare Graphic Novel geflogen, bis sie am Ende mit einem Cliffhanger die ungezügelte Neugier auf den nächsten Band weckt!

    Auch hier gibt es im Anhang wieder eine sehr gelungene und hilfreiche Übersicht über die neu hinzugekommenen Charaktere, Orte und Wesen. Und – besonders schön – zu Beginn des Bandes eine Charakterübersicht, die die Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander erklärt.

    FAZIT:
    Eine Geschichte voller Phantastik in atemberaubenden Bildern.
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 1 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 1 (Buch)
    03.04.2024

    Eine bildgewaltige Graphic Novel mit einer phantastsichen Geschichte

    Meine Meinung:
    Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin und Autorin Xia Da zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Comickünstlern Chinas. Die Reihe „Bu Tian Ge“ („Die Ballade von den Himmelsstürmern“) ist ihre neuste Reihe und erzählt das Schicksal kaiserlicher Zwillinge, die unter widersprüchlichen Omen geboren und direkt nach der Geburt getrennt worden sind.

    Bereits auf den ersten Seiten, noch bevor ich richtig in der Geschichte angekommen war, hat mich der Zeichenstil Xia Das schon voll und ganz begeistert: absolut detailverliebt, wahnsinnig ausdrucksstark und immer wieder abwechslungsreich und mit ganz bewusst eingesetzter Farbgestaltung. Gekonnt verbindet sie klassische Elemente der chinesischen Kultur und Mythologie mit einem modernem Zeichenstil. Allein das Betrachten der Bilder ist ein absoluter Hochgenuss und wird jedem Comic-Fan das Herz aufgehen lassen.

    Die Geschichte selbst scheint von Anfang an auf mehrere Bände ausgelegt zu sein, ist komplex und in der chinesischen Mythologie verwurzelt. Ich hatte zwischendurch ein paar Probleme, der schnell voranschreitenden Story dicht folgen zu können, was sich aber im Verlauf des Buches immer mehr gelegt hat. Am Ende des Buches finden sich noch sehr hilfreiche Charakter-, Orts- und Objektbeschreibungen, die für das Verständnis der Geschichte sehr hilfreich sind. Auf jeden Fall hat mich Band eins sehr, sehr neugierig darauf gemacht, wie es weitergeht mit den außergewöhnlichen Zwillingen Quchen und Ating.

    p.s.: Sehr gut gefallen haben mir auch die Anmerkungen des Übersetzers in den Fußnoten, die Erklärungen zur chinesischen Mythologie liefern. Toll gemacht!

    FAZIT:
    Ein sehr gelungener Reihenauftakt mit wunderschönem, ästhetischem Artwort und anspruchsvoller Geschichte.
    Der Rabengott Ann Leckie
    Der Rabengott (Buch)
    03.04.2024

    Eine ungewöhnliche High-Fantasy-Geschichte, die Geduld benötigt

    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Lord Mawat, dem Sohn des Statthalters des Rabengottes, und seinem Adjutanten Eolo in der Küstenstadt Vastai, Hauptschauplatz des Geschehens, bezeugt von einem geheimnisvollen Beobachter, aus dessen Perspektive diese Geschichte erzählt wird.
    Zwei parallele, sich stetig abwechselnde Handlungsstränge führen uns durch das Buch. Was diese beiden miteinander zu tun haben, bleibt dabei sehr lange im Dunkeln. Der Strang um Mawat und Eolo ist in der jüngsten Erzählzeit angesiedelt und absolut statisch, spielt er doch ausschließlich in der Stadt Vastai. Das ist für einen High-Fantasy-Roman schon sehr ungewöhnlich und erinnert mit seinen wenigen Schauplätzen innerhalb der Stadt schon fast an ein Theaterstück. Auch die Handlung selbst, die mehr einem Kriminalroman gleicht, entwickelt sich nur sehr langsam und könnte in wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Dennoch schafft es Ann Leckie mit ihrer intensiven Erzählweise und der ungewöhnlichen Perspektive, diesen Strang interessant zu gestalten, so dass ich beim Lesen immer wieder gerne in diesen Strang zurückgekehrt bin.
    Der zweite Strang ist viel abstrakter, beginnt vor langer Zeit und (wird) berichtet von einem Gott. Immer wieder werden hier einzelne Geschichten erzählt, die anfangs eher zusammenhang-, ja manchmal schon fast planlos wirken und erst weit nach der Hälfte des Buches langsam ein großes, ganzes Bild zeichnen, wie es in dieser Welt um die göttlichen Mächte bestellt ist. Zu Beginn fand ich diesen Strang zäh zu lesen, fragte mich, was die Autorin uns damit bloß vermitteln will. Erst im letzten Viertel des Buches fingen die beiden Stränge an, sich anzunähern und die akribisch gelegten Grundlagen aus dem einen Strang begannen, die Ereignisse des anderen Strangs zu erklären.
    Ich muss zugeben, dass sich bei mir nach den ersten Dutzend Seiten, die mich sehr angefixt hatten, schnell Ernüchterung breit gemacht hat. Die Geschichte des einen Handlungsstrangs kam nicht wirklich voran, während die des anderen rätselhaft und losgelöst schien. Dazu fehlte mir jegliche Struktur, denn es gab weder Kapitel zur Gliederung, noch zeitliche Fixierungen. So habe ich mich durch den Mittelteil des Buches doch eher gequält als das Lesen zu genießen. Aber die Geduld hat sich ausgezahlt, und zwar voll und ganz: Als Ann Leckie zum Schluss die gekonnt konzipierte Struktur ihrer Geschichte offenlegt und alles zusammenfügt, ergab sich ein faszinierendes Gesamtbild, das mir rückwirkend betrachtet sehr gut gefallen hat und eine erfrischend neue Erzählart von High Fantasy mit sich gebracht hat, auch wenn mich die Grundidee der Entwicklung der Gottheiten doch ein bisschen an den wunderbaren Roman „Einfach göttlich“ des großartigen Terry Pratchett erinnert hat.

    p.s.: Die Aufmachung des Buches ist wirklich top! Ein glanzgeprägtes Cover, ein düsterer Farbschnitt, ein farblich passendes Lesebändchen, eine Übersichtskarte zu Beginn und ein Personenverzeichnis zum Schluss des Buches. Dazu noch ein einleitendes, mehrseitiges einfach gehaltenes Artwork, dessen ganzen Sinn man erst versteht, wenn man das Buch ausgelesen hat. Hier hat jemand wirklich sehr viel Herzblut in die Gestaltung gesteckt!

    FAZIT:
    Ungewöhnliche High Fantasy, sehr statisch und mit wenigen Charakteren. Doch wenn man dranbleibt, wird man mit einer gekonnt konstruierten Geschichte belohnt!
    Das kleine Buch der großen Risiken Jakob Thomä
    Das kleine Buch der großen Risiken (Buch)
    19.03.2024

    Sehr informativ, wirklich unterhaltsam aber auch erschreckend

    „Diesem Buch soll es gelingen, von A bis Z 26 zivilisatorische Risiken ausfindig zu machen, von denen einige definitiv real, andere womöglich real sind und wiederum andere durchaus als echte Probleme gelten dürfen“ (S. 185)

    Meine Meinung:

    Ein Buch voller Risiken. Nicht nur Risiken, die uns allen wohl fest im Bewusstsein verankert sind (wie etwa Atomwaffen und Klimawandel), sondern auch viele Risiken, die es noch nicht in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung geschafft haben, wie etwa Geoengineering oder auch der Bevölkerungskollaps (nicht zu verwechseln mit der „Bevölkerungsexplosion“). Entsprechend überraschend war dieses Buch für mich.

    Jedes der 26 Kapitel zu den einzelnen Risiken beginnt mit einer Kurzdarstellung „Das Risiko in einem Satz“ und darunter direkt mit der wichtigen Frage „Muss ich mir Sorgenmachen“. So viel sei an dieser Stelle schon verraten: in den allermeisten Fällen lautet die Antwort „Ja!“.

    Es gibt in diesem Buch sehr viel zu lernen, viel zu staunen und natürlich auch sehr viel, um darüber nachzudenken und sich an der einen oder anderen Stelle auch Sorgen zu machen. Am meisten überrascht hat es mich, dass hier Risiken genannt werden, über die ich mir selbst tatsächlich noch nie den Kopf zerbrochen habe. Beispiel Vulkanausbrüche: hier sind wir in Norddeutschland nicht im globalen „Hot Spot“ angesiedelt. Und trotzdem könnten wir eines Tages betroffen sein: Mit einer Wahrscheinlichkeit von rd. 1% (das ist wenig, aber eben auch nicht Null!) könnte noch in diesem Jahrhundert ein Vulkanausbruch der VEI-Stufe 8 zu einer neuen Eiszeit führen! Anderes Beispiel: Nach Einschätzung des internationalen Versicherungs-Riesen Lloyds könnten durch eine große Sonneneruption (was regelmäßig passiert) etwa 40 Millionen Menschen für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren (!) von der Stromversorgung abgeschnitten sein. Das mag man sich wirklich nicht ausmalen!

    Es gibt hier wirklich viele sehr erstaunliche Dinge zu erlesen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Autor, der bei einer großen europäischen Zentralbank mal als der „alien guy“ vorgestellt wurde, klärt uns beispielsweise über das „Fermi-Paradoxon“ und die „Methusalerity“ auf. Er erklärt, was die „AMOC“ (die atlantische Umwälzzirkulation) ist und dass einem Nasa-Bericht(!) zufolge, der Klimawandel das Risiko einer außerirdischen Invasion erhöht. Selbst im letzten Kapitel, „Z wie Zombies“, belegt uns Jakob Thomä, dass „Zombies“ schon heute überall um uns herum sind. „Nicht unter uns Menschen, natürlich nicht, aber überall sonst in der Natur“. Erschreckend, gell?

    Sehr gut gefallen hat mir, dass sich dieses Buch trotz aller „Schrecken“, die es bereithält, durchgehend sehr unterhaltsam, stellenweise schon humorvoll lesen lässt. Beispiele hierfür sind etwa der Verweis, selbst einmal „DART Mission“ bei Google einzugeben und zu schauen, was passiert, oder Sätze wie „Wem es bisher gelungen ist, an die Matrix und das ewige Leben zu glauben, für den klingt die „graue Schmiere“ geradezu vernünftig“ (S. 116).

    Aber dieses Buch ist keine Schwarzmalerei: Es geht um Aufklärung und am Ende versucht der Autor auch, jedes Kapitel „stets mit einem Vorschlag zu beenden, was wir tun können und, falls möglich, auch mit einem Hinweis, wie wir einer Gefahr entgegentreten und sie abmildern können, damit wir ein gesundes Verhältnis zu ihr entwickeln.“ Ist doch tröstlich (zumindest ein bisschen), oder? Und eines dürfen wir am Ende auf keinen Fall vergessen: „Viele Risiken in diesem Buch haben wir selbst zu verantworten“!

    FAZIT:

    Ein unglaublich interessantes Buch, nicht nur für Pessimisten und Schwarzseher – ganz im Gegenteil!
    Vom Kochen und Leben auf dem Land Julius Roberts
    Vom Kochen und Leben auf dem Land (Buch)
    15.03.2024

    Ein sehr stimmungsvolles und persönliches Kochbuch

    „Der Garten steht in voller Blüte, all die harte Arbeit vom Frühling zahlt sich nun aus.“ (S. 238)

    Meine Meinung:
    Julius Roberts wird in England schon als neuer Jamie Oliver gehandelt und begeistert in den Sozialen Medien Hunderttausende mit seinen Berichten über das Leben auf dem Land und seiner oft deftigen Küche. So ist dieses Buch auch nicht „nur“ ein Kochbuch, sondern viel mehr ein Appell für mehr Regionalität und mehr Bodenständigkeit, weg von Convenience und Fast Food, hin zum bewussten Kochen und Genießen und hin zum „Slow Food“.

    Das Buch beginnt mit einem sehr ausführlichen, schönen und auch sehr persönlichen Einstieg, der mir gut gefallen hat. Ich mag Julius´ Einstellung zum Leben und seine Sicht auf die Dinge. Er schreibt selbst „Das Ganze sieht von fern aus wie ein Traum“ – und so liest es sich auch, auch wenn natürlich das naturnahe Leben auf dem Land nicht immer einfach ist. Sehr schöne und stimmungsvolle Bilder, die schon fast künstlerisch anmuten, transportieren die ländlich-friedliche Atmosphäre perfekt und wecken die Sehnsucht nach dem Land, der Natur, der Weite und der Freiheit.

    Aber kommen wir zum Herzstück des Buches: Über 100 Rezepte sind hier zusammengetragen, aufgeteilt in vier Kapitel, die sich an den Jahreszeiten orientieren. Regionalität und Saisonalität haben hier einen sehr großen Stellenwert. Viele dieser Rezepte haben mich direkt angesprochen, ein paar habe ich inzwischen ausprobiert und war jedes Mal vom Ergebnis begeistert. Neben Rezepten, die klassisch britisch wirken, finden sich auch viele Rezepte, die mediterran inspiriert sind, was mir persönlich gut gefällt. Man sollte aber auch wissen, dass sehr viele Rezepte Fisch und Fleisch enthalten, so dass Vegetarier oder Veganer mit diesem Buch sicherlich nicht so glücklich sein werden. Auch enthalten viele Rezepte Alkohol, was geschmacklich sicherlich ganz hervorragend passt, aber für das Kochen mit Kindern oder Personen, die ein Alkoholproblem hatten, eben nur bedingt empfehlenswert ist.

    Jedes Rezept hat eine kleine eigene Einleitung erhalten, in der Julius über Persönliches berichtet, die Charakteristika des Gerichts betont oder auch Tipps zu Variationen gibt. Sich also auch den „Rezept-Prolog“ durchzulesen, kann ich nur empfehlen. Die Zutatenlisten sind übersichtlich strukturiert und die meisten Zutaten sind i.d.R. gut beschaffbar, gerade wenn man die Saisonalität beachtet.

    Etwas ungewohnt sind die Zubereitungsanweisungen im Fließtext. Das einzige Gestaltungsmittel sind hierbei Absätze. Da sich die Zubereitungsanweisungen aber schon mal über zwei Seiten erstrecken können, ist das zwischenzeitliche Wiederfinden der Stelle, an der man sich gerade befindet, manchmal etwas mühsam während des Kochens. Hier hätte etwas mehr Layout (z.B. durch Fettdruck oder Unterstreichen der wichtigen Stichpunkte) dem praktischen Handling wirklich sehr gutgetan (ebenso wie ein Lesebändchen, das leider fehlt). Auch fehlen Angaben über die - oftmals vergleichsweise langen - Zubereitungszeiten. So ist es grundsätzlich sehr ratsam, sich vor Kochbeginn das ganze Rezept einmal aufmerksam durchzulesen, um sich selbst ein Bild über die zu erwartende Zeit zu machen. Dies sind für mich in Summe aber nur kleine Abzüge in der B-Note.

    Größter und eindeutiger Pluspunkt sind und bleiben für mich aber die vielen und abwechslungsreichen Rezepte, die sich oftmals auch schnell und einfach nach persönlichem Geschmack variieren lassen. Über 100 Rezepte sind heutzutage schon sehr deutlich über dem Durchschnitt. Wer allerdings (wie beschrieben) auf Fleisch, Fisch und / oder Alkohol verzichten muss oder möchte, wird in der Rezeptauswahl dann doch deutlich eingeschränkt.

    FAZIT:
    Abwechslungsreiche Rezepte, von süß bis deftig und sehr viel mit Fleisch und Fisch
    Mein ziemlich seltsamer Freund Walter Sibylle Berg
    Mein ziemlich seltsamer Freund Walter (Buch)
    15.03.2024

    Eine kleine Geschichte, die berührt und Mut macht

    „Vielleicht gibt es mich ja gar nicht, und ich bin nur eine Einbildung von mir. Aber dann dürfte ich eigentlich auch kein Spiegelbild haben. Und keine Angst. Habe ich aber.“ (S. 13)

    Meine Meinung:
    Lisa ist fast neun, sehnt sich aber schon danach, endlich erwachsen zu sein und ihrem Leben entfliehen zu können. Seit ihre Eltern arbeitslos geworden sind, suhlen sie sich nur noch im Selbstmitleid und Lisa vereinsamt und verwahrlost immer mehr. Sie ist hochintelligent, hat aber keinen einzigen Freund und wird in der Schule von allen gemobbt, selbst von ihrer Lehrerin Frau Gumpenhuber. Doch als eine kleine außerirdische Reisegruppe auf einem interstellaren Tagesausflug mit Spaziergang, zwei Mahlzeiten und einer Übernachtung einen Reiseteilnehmer auf der Erde vergisst, findet Lisa endlich einen Freund: Klakalnamanazdta. Lisa nennt ihn Walter und Walter hilft Lisa, wieder Freude am Leben zu empfinden…

    Schon nach wenigen Seiten hat mich diese Geschichte berührt. Lisa, allein gegen den Rest der Welt. Ein Mädchen, noch ein Kind, das endlich erwachsen sein möchte, um allem und jedem zu entfliehen. Das ist traurig, sehr traurig, aber leider auch viel zu oft Realität in unserer Gesellschaft. Die Tipps, die Walter Lisa hier gibt, sind ebenso allgemeingültig, wie z.B. mehr Selbstbewusstsein zu schaffen (vielleicht über Kung-Fu), aktiv nach Freunden mit gleichen Interessen zu suchen oder auch einfach andere ernst zu nehmen, um selbst ernst genommen zu werden. Gefreut hat es mich aber auch, dass es trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik und dem Tiefgang auch Momente zum Schmunzeln gibt, wie z.B. das Staubsauger-Raumschiff oder auch Lisas trockener Facepalm-Kommentar "Jetzt rappen sie wieder...". Das lockert die Geschichte auf und verleiht ihr einen bittersüßen Beigeschmack.

    Julius Thesing hat diese wirklich schöne, kleine Geschichte perfekt in schwarz-weiß-Bilder transformiert und es dabei geschafft, die Atmosphäre und Lisas Gefühle sehr gut zu transportieren. Die Figuren erinnern mich mit ihren runden Gesichtern und Knollnasen an die Sesamstraße. Ein gewollter Effekt? Denn größer kann die Diskrepanz zwischen der fröhlich-bunten Welt der Sesamstraße und der traurig-grauen Tristesse von Lisa gar nicht sein. Toll gemacht!

    FAZIT:
    Ein ganz besonderer Comic-Roman mit bittersüßer Geschichte und tollen Illustrationen
    Idefix und die Unbeugsamen! 05 René Goscinny
    Idefix und die Unbeugsamen! 05 (Buch)
    12.03.2024

    Das erste „full size“ Abenteuer für unseren kleinen Helden – einfach super!

    Meine Meinung:
    Dies ist zwar schon der fünfte Band des Asterix-Spin-Offs, aber der erste, der ein ganzes Abenteuer in Album-Länge enthält (die ersten vier Bände umfassten jeweils drei kurze Geschichten). Kein Wunder also, dass mit diesem Band noch mehr „original Asterix-Feeling“ aufkommt als schon bei seinen Vorgängern!

    Was habe ich sie in meiner Kindheit geliebt, die Asterix-Bände und ich freue mich, dass unser lieber Idefix inzwischen ein Spin-Off bekommen hat. Die Aufmachung und der Stil gefallen mir sehr gut, da sie sich wirklich sehr eng an die klassischen Vorlagen halten. Vom Zeichenstil über Farbgestaltung, Layout, Namensgebung (Doppelclix Terminicus & Technicus), Humor bis hin zu einer abenteuerlichen und spannenden Storyline hält sich dieser Comic sehr, sehr dicht an die Originale von Goscinny und Uderzo. Ein großes Lob an M. Choquet und P. Fenech!

    Und so ist es wieder ganz so wie damals in meiner Kindheit: Sobald die erste Seite des Comics neugierig aufgeschlagen ist, rausche ich begeistert in einem Rutsch durch diesen Band durch. Besonders gefreut hat es mich, dass in diesem Band einige alte Bekannte mit dabei sind – und zwar nicht nur Miraculix! Auch einer meiner „Lieblingsantagonisten“ der Asterix-Reihe ist hier mit dabei (wer, wird hier nicht verraten!). Darüber hinaus gibt es noch ein paar andere Stilmittel, ja fast schon „Easter Eggs“ zu entdecken, die die berühmten Originale zitieren, wie z.B. der aufbrausende Streit mit förmlichen Anreden („FROILEIN“) oder auch Miraculix´ Verweis auf sein Reflextraining dank „fliegender Fische“. Solche Kleinigkeiten liebe ich!

    FAZIT:
    101% echtes „Asterix Feeling“ – vielen Dank für diese kleine, wunderschöne Reise zurück in meine Kindheit! ?
    Hier fließt die Liebe. Persische Küche Forough Sodoudi
    Hier fließt die Liebe. Persische Küche (Buch)
    11.03.2024

    fröhlich, bunt und eine tolle Bereicherung für die Küche

    Meine Meinung:
    Dieses Kochbuch „serviert“ schon beim ersten Durchblättern eine gehörige Portion gute Laune, denn es ist wunderbar farbenfroh, wirklich appetitanregend und beschert uns gleichzeitig noch eine Portion Fernweh. Für noch mehr authentisches Feeling gibt es auf Seite 3 sogar einen QR-Code, der zur rund einstündigen Playlist auf Spotify führt – ein Fest für Gaumen, Augen und Ohren! Eine tolle Idee! Nach einer sehr persönlichen und sympathischen Einleitung der beiden Autorinnen, die den Doktorhut gegen die Küchenschürze getauscht haben, und einer Vorstellung ihres „Dr. & Dr. Konzepts“ geht es zügig in den Rezeptteil über.

    Obgleich ich sehr gerne international koche, hatte ich mit der persischen Küche bislang noch keine Berührungspunkte, aber Dank dieses Kochbuchs weiß ich nun, was ich bislang verpasst habe: eine unglaubliche Vielfalt toller und vor allem auch gesunder Rezepte! Nahezu auf jeder Seite gab es hier für mich Neues zu entdecken und Rezeptnamen, die ich zuvor noch nie gehört hatte. Eine solch farbenfrohe Küche ist mir persönlich, vielleicht mit Ausnahme der indischen Küche, noch nicht untergekommen. Rot leuchtende Berberitzen und Granatapfelkerne, kräftig-grüne Minigurken und Jalapenos und knallgelbe Safran-Mandeln machen die Gerichte zu einer wahren Augenweide.

    Zu jedem Gericht gibt es eine kleine Einleitung, eine (oftmals erfreulich kurze) Zutatenliste, leicht verständliche und gut strukturierte Zubereitungsanweisungen und gleich auch noch ein paar Tipps für Kombinationen oder Variationen. (Mir) nicht so geläufige Zutaten (Stichwort „Berberitze“) werden im Glossar am Ende des Buches erläutert. Dank Google und Online-(Spezialitäten)-Lieferanten ist auch die Beschaffung meist problemlos, nur „spontan“ geht es halt nicht immer, wenn man keine passenden Geschäfte vor Ort hat.

    Dieses Buch hat meinen persönlichen kulinarischen Horizont erheblich erweitert, vielen lieben Dank dafür!

    FAZIT:
    Das Buch eine Augenweide, die Rezepte eine spannende kulinarische Reise in die bunte Welt der persischen Küche.
    Nature Guide Wildpflanzen Theresa Ester
    Nature Guide Wildpflanzen (Buch)
    26.02.2024

    Klein, kompakt, hilfreich und äußerst informativ!

    „In diesem Buch nehme ich dich mit auf eine Reise in die Natur, damit du die wild wachsenden Pflanzen in deiner Umgebung sicher bestimmen kannst. Denn auch direkt vor deiner Haustüre gibt es unglaublich viel zu entdecken“ S. 7)

    Meine Meinung:
    Ernährungswissenschaftlerin Theresa Ester-Nacke stellt uns in ihrem Natur Guide rund 90 Wildpflanzen mit jeweils ein- bis zweiseitigen „Artenportraits“ vor, die die wichtigsten Eckdaten und Erkennungsmerkmale beinhalten. Ein auf der Blütenfarbe basierender Farbindex sorgt dabei für eine schnellere Auffindbarkeit und eine gute Orientierung im Buch.
    Jedes Artenportrait enthält die typischen Erkennungsmerkmale und die wichtigsten Eckdaten der jeweiligen Pflanze, z.B. zu Blüte, Größe, Lebensraum und verwendbaren Pflanzenteilen. Dazu gibt es noch Fotos mit Markierungen zur Erkennungshilfe und auch interessante Fakten rund um die Pflanzen. Neben vielen nützlichen Informationen, wie z.B. dass der gewöhnliche Giersch im Mittelalter als Spinatersatz herhalten musste oder dass Waldmeister durchaus mit Vorsicht zu genießen ist, finden sich hier auch einige Fun-Facts, wie z.B. dass schon die Wikinger ihr Bier mit Waldmeister würzten oder dass die Wilde Möhre eine eingebaute „Fliegenattrappe“ besitzt.
    Neben einigen weitläufig bekannten Wildpflanzen habe ich diesem Buch viele mir zuvor unbekannte Spezies entdeckt, wie etwa Behaartes Knopfkraut oder auch Gamander-Ehrenpreis. Aber selbst bei den Pflanzen, die sehr bekannt sind, gibt es doch nicht interessantes und oftmals wichtiges zu lernen. Beispiel Walderdbeere: Ihre Blätter enthalten Gerbstoffe, die bei Entzündungen im Mund- & Rachenraum helfen können. Gleichzeitig hat sie noch einen „Zwilling“, die Schein-Erdbeere, die ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Wusste ich bislang auch noch nicht.
    Da wären wir auch schon bei einem ganz zentralen Punkt, der dieses Buch von einigen bekannten Pflanzenbestimmungs-Apps abgrenzt: Theresa Ester-Nacke gibt – wo nötig – gezielte Tipps, wie man Verwechslungen mit anderen Pflanzen ausschließen kann, z.B. mit welchem einfachen Trick man die Echte Kamille ganz einfach von anderen Kamillenarten unterscheiden kann. Am Beispiel Bärlauch und Maiglöckchen wird dann auch schnell ersichtlich, wie wichtig eine sichere und einwandfreie Bestimmung ist.
    Und noch einen zweiten, zentralen Vorteil bietet dieses Buch gegenüber den Apps: Es braucht keine Internetverbindung! ?
    Last but not least: Wer sich hier auch gleich viele Rezepte für die Wildpflanzen erhofft, wird evtl. etwas enttäuscht sein. Der Fokus liegt klar auf der Bestimmung, auch wenn Verwendungsbeispiele immer wieder gegeben werden (z.B. junge Löwenzahn-Knospen als Kapernersatz) und auch ein paar schöne Rezepte zu finden sind (für Blütenessig, Oxymel und Harzsalbe).

    FAZIT:
    Ein sehr praktischer und kompakter Wegbegleiter für die Ausflüge in die Natur, die viel mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick erkennt!
    Thieves' Gambit Kayvion Lewis
    Thieves' Gambit (Buch)
    15.02.2024

    A very special Quest - ein fesselnder Genre-Mix mit genialer Story und coolen Charakteren

    „Auf der to-do-Liste meines Lebens hatten der Sieg beim Gambit und Moms Rettung oberste Priorität, und nicht, sich in einen Typen zu vergucken, der vermutlich mit allem flirtete, was zwei Beine hatte, solange er davon profitieren konnte.“ (S. 76)



    Meine Meinung:

    Kayvion Lewis´ „Thieves´ Gambit“ ist eine Story, die es wirklich in sich hat und die sich in kein gängiges Genre pressen lässt. Die Story bietet spannende Heist-Action und damit Krimi-Gene, coming-of-age-Motive als Antriebsmotor und enemies-to-lovers Entwicklungen zum „Verkomplizieren“ des Ganzen. Es ist ein Buch, dass sich aufgrund seiner coolen jugendlichen Protagonisten mit diversen ethnischen Hintergründen an junge Leserinnen und Leser wendet, dass sich aufgrund seiner ausgeklügelten, rasanten Storyline aber genauso sehr an Erwachsene richtet, die eine gute und außergewöhnliche Geschichte zu schätzen wissen. Somit ist es ein Buch, dass sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Oder vielmehr: Ein Buch, dass das Beste aus ganz verschiedenen Schubladen bietet!



    Von der ersten Seite an hat mich die Story voll und ganz in ihren Bann gezogen. Erst ein schnell & geschickt durchgeführter Gentlewoman-Raub vor exotischer Kulisse, dann ein Beutezug á la „Into the Blue“, der mächtig schief geht und den Ausgangspunkt für diese rasante Geschichte voller Überraschungen und Wendungen bildet. Kombiniert mit einer Handvoll interessanter Charaktere mit viel Potenzial ergibt sich daraus ein Sog, der die Seiten regelrecht dahinfliegen lässt, während uns die Geschichte mehrfach quer durch die Welt jagt.



    Auch wenn wir erst Januar haben, gehört „Thieves´ Gambit“ für mich persönlich schon jetzt zu den Lesehilights 2024!



    FAZIT:

    Rasante Action, unvorhersehbare Wendungen und eine toughe Protagonistin – ein absolutes „must read“!
    Korman, G: Fort Korman, G: Fort (Buch)
    07.02.2024

    Geheimprojekt Peru

    “Langsam, aber sicher entsteht ein vollständiges Bild in meinem Kopf. Ein mysteriöses unterirdisches Versteck. Seltsame Aussagen über eine Invasion und darüber, Russisch oder Chinesisch zu sprechen. Eine altmodische Videokassette aus den Siebzigern oder Achtzigern.“ (S. 26)



    Meine Meinung:

    Ein Hurrikan fegt über das kleine Städtchen Canaan hinweg, entwurzelt zahlreiche Bäume und legt den Zugang zu einem jahrzehntelang vergessenen Bunker mitten im Wald frei. Bei ihren Streifzügen durch den Wald entdecken ihn die fünf Kids Evan, C.J., Jason, Mitchell und Ricky und funktionieren ihn zu ihrem geheimen Fort und neuen Treffpunkt um. Alle fünf Jungs haben ihre ganz eigenen Probleme und Sorgen, die sie mit sich herumschleppen und ihr neuentdecktes Fort gibt ihnen den dringend benötigten Freiraum zum Rückzug. Gleichzeitig schweißt sie das gemeinsame Geheimnis in ihrer Freundschaft (weiter) zusammen und sorgt auf diese Weise dafür, dass sich die Lasten jedes einzelnen von ihnen von ihren Schultern lösen.



    Es ist eine sehr gefühlvolle Story, die ohne große Action- und Spannungseffekte auskommt und einem beim Lesen doch tief unter die Haut geht. Sie schildert Probleme, die (leider) allgegenwärtig sind, in denen sich viele Kinder und Jugendliche wiederfinden werden. Gordon Korman macht dabei mit seiner Geschichte aus kleinen Dingen ein großes Abenteuer, ganz in der Tradition klassischer Kinderbücher von Erich Kästner und Astrid Lindgren. So macht es einfach Spaß, diese fünf Kinder einen Sommer lang zu begleiten, ihre Sorgen, Wünsche und Nöte mitzuerlesen, mit ihnen mitzufühlen und stellenweise mitzuzittern. Innerhalb dieser 240 Seiten sind mir die fünf Kids doch sehr ans Herz gewachsen, jeder auf seine eigene Art.



    Es ist die - wie der Untertitel schon sagt - Geschichte eines Sommers. Und so verwundert es auch nicht, dass diese Geschichte am Ende des Buches, am Ende des Sommers auserzählt ist. Doch Gordon Korman lässt es sich zum Glück nicht nehmen, daraus ein kleines Sommermärchen mit Wohlfühlende zu machen. Ganz zum Schluss serviert er uns noch einen herzhaften Lacher, als er das Geheimnis vom Grandmas Spaghettisauce lüftet, und eine extra große Portion wohliges Bauchgefühl.

    Und auf diese unaufdringliche, aber nachhaltige Weise zeigt der Autor uns, dass zum Schluss, wenn man offen zueinander ist, sich vertraut und sich gegenseitig hilft, doch alles gut werden kann!



    FAZIT:

    Ein unaufdringliches, auf seine ganz eigene Art zauberhaftes Sommermärchen in der Tradition der Klassiker der Kinderbuchliteratur.

    Die Burg Ursula Poznanski
    Die Burg (Buch)
    06.02.2024

    In den Fängen der KI

    „Ihr werdet fertig sein, wenn man euch gefunden hat und wieder ans Tageslicht trägt. Dann folgt eure zweite Beerdigung. Dies hier ist eure erste.“ (S. 114)

    Meine Meinung:
    Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie treffsicher es Ursula Poznanski - scheinbar mühelos - immer wieder gelingt, top-aktuelle Themen aufzugreifen und daraus spannende Thriller zu machen. Diesmal kombiniert sie mit „Escape Rooms“ und „Künstlicher Intelligenz“ zwei Trends, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, die aber - gemixt mit einem genialen Setting - für absolut spannende Unterhaltung und auch den ein oder anderen Anflug von Gänsehaut beim Lesen sorgen.
    Nevio, ein nachnamenloser und milliardenschwerer wie gleichsam extrovertierter Entrepreneur kauft eine verlassene Burganlage, saniert diese und lässt in den labyrinthartigen Höhlensystemen unter der Burg ein System von Exit-Rooms errichten, das durch den Einsatz von Virtual Reality und KI ganz neue Maßstäbe setzen und eine 360-Grad-Illusion erschaffen soll. Zur Generalprobe stellt er eine kleine, sehr heterogene Gruppe zusammen, mit der er in die Tiefen des Burgbergs hinabsteigt, um das System vor der Eröffnung auf Herz und Nieren zu prüfen…
    Natürlich ist von Anfang an klar, dass das nicht gut gehen wird und ich hatte zu Beginn so meine Zweifel, ob zum einen diese Storyline über die gesamten 400 Seiten tragen würde, ohne sich abzunutzen, und zum anderen, ob es der Autorin gelingen würde, eine creepy Atmosphäre zu erzeugen, obwohl es sich doch bei allem „nur“ um künstliche Intelligenz in Kombination mit Hightech handelt. Und was soll ich sagen. Sie hat es geschafft - und wie!
    Es war wirklich erstaunlich zu lesen, wie schnell sich die Atmosphäre von fröhlich-unterhaltsam über unterschwellig bedrohlich bis hin zu absoluten Horrormomenten weiterentwickelt. Die KI scheint aus dem Ruder zu laufen, hält den Teilnehmern einen Spiegel vor, konfrontiert sie mit ungeliebten Wahrheiten und zwingt sie zu sehr persönlichen Geständnissen. Auf einmal scheint Kismet die persönlichsten Geschichten und Geheimnisse der Teilnehmer zu kennen - und gegen zu verwenden! Das zu lesen ist wirklich wahnsinnig spannend, bis zur letzten Seite. Dabei stellen sich Fragen und ergeben sich Mutmaßungen, die durchaus über diesen Thriller hinaus gehen und schon fast philosophisch anmuten, wie etwa „verfügte künstliche Intelligenz über etwas wie Laune?“ (S. 105) oder auch „Vielleicht hat die KI Lust bekommen, etwas auszuprobieren.“ (S. 39). Ein wahrlich erschreckender Gedanke, nicht nur in diesem Buch.
    Sehr gut gefallen hat es mir, dass mich dieses Buch nicht nur vollkommen in seinen Bann gezogen und bestens unterhalten hat, sondern auch, dass die zu Beginn sehr stereotyp und überspitzt gezeichneten Charaktere mich zum Teil über den Verlauf des Buches sehr überraschen konnten, allen voran Yvonne. Dazu kommt, dass Ursula Poznanski - ganz souverän - am Ende eine schlüssige und glaubhafte Erklärung für die Ereignisse in der Burg liefert. Dass der Verlag diesem Buch auch noch eine Übersichtskarte des Höhlensystems auf den Umschlaginnenseiten spendiert hat, war für mich mehr als hilfreich. Ich weiß gar nicht, wie oft ich dorthin geblättert habe um zu mutmaßen, wo sich die Gruppe wohl gerade befinden mag.
    Alles in allem ein wirklich gelungenes und packendes Buch, dass mich an eine ganz eigenständige und top-aktuelle Mischung aus „2001: Odyssee im Weltraum“ und Stefan Bachmanns „Palast der Finsternis“ erinnert hat.

    FAZIT:
    Ein sehr atmosphärischer und spannender Thriller mit erschreckendem Bezug zur aktuellen technischen Entwicklung.

    Die Erben der Animox 5. Die Rache des Tigers Aimée Carter
    Die Erben der Animox 5. Die Rache des Tigers (Buch)
    24.01.2024

    Ein perfekter Schluss für diese geniale Reihe

    „Du bist ein Mensch, und Fehler sind menschlich - ich mache Fehler, wir alle machen Fehler. Aber du hast uns erschaffen. Du hast uns geeint. Du hast für uns gekämpft, und bald wird die Zeit kommen, in der du uns in eine bessere Zukunft führst. Das ist deine Bestimmung.“ (S. 178)

    Meine Meinung:
    Seit dem ersten Animox-Band sind wir große Fans dieser wirklich genialen Reihe von Aimée Carter und kein einziger Band hat uns bislang enttäuscht – auch dieser hier nicht, im Gegenteil!
    Rund ein Monat ist vergangen, seit die Ereignisse der „Erben der Aninox“-Reihe mit Band 1 ins Rollen geraten sind. Wie gewohnt, knüpft auch der finale Band wieder nahtlos an das Ende des vorangegangenen Buches an, als Simon seine Freunde nach den dramatischen Geschehnissen am Amazonas hat stehen lassen und zusammen mit Nolan Richtung Asien aufgebrochen ist.
    So ist es auch kein Wunder, dass sowohl Simon als auch wir Lesenden zu Beginn auf die liebgewonnenen Freunde Ariana, Winter, Jam & Co. verzichten müssen. Dafür kommen sich die Zwillinge Simon und Nolan wieder näher und zudem gibt es ein Wiederlesen mit weiteren liebgewonnenen Erben aus Band zwei und drei.
    Nachdem der Kampf zwischen den Erben und dem Imperium nun schon über vier Kontinente getobt ist, kommt es zur neuen Konfrontation in der Wildnis Chinas. So steht auch dieser Band seinen Vorgängern in Sachen Spannung, Action und Dramatik in nichts nach und die Seiten lesen sich viel zu schnell weg. Dabei steuert alles unaufhaltsam auf das große Finale zu, der letzten großen Schlacht gegen das Ungeheuer Wadim und seine Truppen. Dass Aimée Carter dafür den Kreis wieder schließt (was das Setting anbelangt) hat mich sehr gefreut und fühlte sich auch einfach richtig an.
    Zum Ende mag ich natürlich nichts verraten, also nur ein paar Worte dazu: es war unglaublich spannend, dramatisch, ja teilweise schon schockierend und atemberaubend. Ich habe mit Simon und seinen Freunden Seite für Seite mitgezittert und konnte nicht mehr aufhören zu lesen, bis die Schlacht geschlagen war. Am Ende konnte ich das Buch mit einem wohligen Gefühl zuklappen und mit dem festen Wunsch, sehr gerne noch mehr aus dem Animox-Universum zu lesen.

    FAZIT:
    Aimée Carter bringt mit diesem Band eine der besten Jugendbuch-Fantasyreihen der letzten 10 Jahre zu einem passenden und packenden Ende
    Ice Guardians 1. Die Macht der Gletscher Anna Maria Praßler
    Ice Guardians 1. Die Macht der Gletscher (Buch)
    16.01.2024

    Ein spannendes und geheimnisvolles Abenteuer vor verschneiter Kulisse

    „Da oben begreifst du wirklich, wie großartig die Natur ist. Wie schön und mächtig. Wir müssen alles tun, um sie zu schützen!“ (S. 70)

    Meine Meinung:
    Ein spannender und geheimnisvoller Prolog macht gleich von der ersten Seite an sehr neugierig auf diese Story und im ersten Kapitel ereignen sich gleich mehrere mysteriöse Vorfälle. Entsprechen schnell ist man mittendrin und die Geschichte beginnt, ihren Sog zu versprühen, der einen bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt. In rauschendem Tempo geht es aus tropischen Gefilden in die eisigen Höhen am verschneiten Mont Blanc. Und auch hier häufen sich die Fragen, je weiter man im Buch vorankommt – sowohl bei Cléo, als auch bei uns Lesenden.
    Langeweile kommt zwischen den Buchdeckeln dieses Buches auf keinen Fall auf. Im Gegenteil, an einigen Stellen „hetzt“ die Geschichte regelrecht voran, so dass brenzlige und / oder spannende Situationen nach nur wenigen Seiten schon wieder passé sind und die Charakterentwicklung, insbesondere die der Side-Kicks, doch ein gutes Stück zu kurz kommt. Es hätte der Geschichte und dem Buch sehr gut getan, etwa 50 bis 100 Seiten mehr zu haben. Das Potenzial dafür ist auf jeden Fall vorhanden, denn sowohl die faszinierende Grundidee, als auch die geniale Location und die Charaktere haben allesamt das Potenzial, noch mehr „ausgeschmückt“ zu werden.
    So ist es auch kein Wunder, dass für mich gefühlt einige Themen zu kurz gekommen und damit blass geblieben sind. Ein Beispiel ist die Idee des Patentiers. Cléos Patentier prangt sogar mitten auf dem Cover, in der Geschichte spielt es aber bislang so gut wie gar keine Rolle. Und auch die „ESM“ (hier verwende hier die Abkürzung aus dem Buch, um nicht zu spoilern) bietet ein großes Potenzial, das noch nicht einmal annähernd ausgeschöpft worden ist und bis zum Ende von Band eins rätselhaft bleibt. Ich hoffe einfach, dass die Autorin dies alles in Band zwei aufgreift, weiterentwickelt und ihren tollen Ideen mehr Raum zur Entfaltung lässt.
    Sehr gut gefallen hat mir hingegen, dass die Themen Klima- und Umweltschutz ein zentrales Element dieser Geschichte bilden und immer wieder betont werden. Und ganz zum Schluss noch ein kleines Detail, dass ich ganz wunderbar fand: denn mein persönlicher Lieblingscharakter dieses Buches ist tatsächlich eine kleine Maus, die es für mich absolut verdient hätte, auch das Cover zu schmücken.

    FAZIT:
    Tolle Grundidee, faszinierendes Setting und spannende Charaktere, aber das zweifellos vorhandene Potenzial wird noch nicht ausgeschöpft.
    Sind wir allein im Universum? Lisa Kaltenegger
    Sind wir allein im Universum? (Buch)
    11.01.2024

    Eine faszinierende Reise in die Weite des Weltalls


    „Auf diese Reise zu den faszinierenden Welten fernab unseres Planeten möchte ich Sie mitnehmen. Und wahrscheinlich werde ich Ihren Blick auf den Sternenhimmel dabei für immer verändern. Sie brauchen dazu kein Vorwissen, nur ein klein wenig Neugier für die Reise.“ (S.9)

    Meine Meinung
    Sind wir allein im Universum? Eine Frage, die die Menschheit seit ewigen Zeiten bewegt, und auf die wir heute trotz aller hoch technologisierten Mittel noch immer keine Antwort haben. Natürlich kann auch die Autorin Lisa Kaltenegger diese Antwort nicht liefern, aber sie kann fundiert und gut verständlich erklären, mit welchen Methoden aktuell nach Leben im Universum gesucht wird und dass es – rein statistisch gesehen – sehr wahrscheinlich ist, dass es irgendwo im All weiteres Leben gibt – wie auch immer es aussehen mag.

    Dieses Buch ist ein sehr interessantes und auch für Laien gut verständlich geschriebenes Sachbuch zum Thema Weltraumforschung, und unterhaltsam ist es obendrein! Selbst physikalisch komplexere Themen, wie etwa die Relativitätstheorie oder der Doppler-Effekt, erklärt Lisa Kaltenegger in einfachen Worten und mit plastischen Beispielen. Dazu gibt es zahlreiche cartoonartige Illustrationen, die viele Sachverhalte noch einmal viel deutlicher machen.

    Es ist wirklich spannend zu lesen, was sich in der Weltraumforschung in den letzten Jahrzehnten alles getan hat und welch erstaunliche Entdeckungen die Wissenschaft dabei gemacht hat. Wussten Sie zum Beispiel, dass es auf dem Titan, Saturns größtem Mond, flüssiges Methan regnet? Oder dass jeder Planet einen individuellen Licht-Fingerabdruck hat? Oder was es mit Blutschnee auf sich hat? Ich wusste es jedenfalls noch nicht und finde es wirklich spannend, so viel Neues dazugelernt zu haben.

    Für alle, die schon immer wissen wollten, wie Weltraumforschung „geht“ und was die bahnbrechenden Entdeckungen der letzten Jahrzehnte sind, ist dieses Buch genau die richtige Lektüre!

    FAZIT:
    Lisa Kaltenegger erklärt das Weltall – absolut fundiert, leicht verständlich und sehr unterhaltsam!

    Oxen. Pilgrim Jens Henrik Jensen
    Oxen. Pilgrim (Buch)
    11.01.2024

    Drei gegen den Rest der Welt – ein spannender, vielschichtiger Thriller

    „Alles auf der Welt war eine Frage des Werts. Alles hatte einen Preis. Und alles hatte seinen Preis. Kaum etwas hatte er so sehr gefürchtet, wie sich letzteres irgendwann eingestehen zu müssen: dass auch er für seine Taten geradestehen – und den Preis dafür bezahlen musste.“ (S. 325)

    Meine Meinung:
    Dies ist der mittlerweile sechste Band der Reihe um den dänischen Ex-Elite-Soldaten Niels Oxen. Man muss nicht die ganze Reihe kennen, aber ohne den Vorgängerband „Noctis“ (5) gelesen zu haben, wird man mit „Pilgrim“ definitiv keinen Spaß haben, denn die Handlung knüpft sehr direkt daran an und das Wissen um die vorangegangenen Ereignisse ist einfach unabdinglich!
    Zwei außergewöhnlich professionell inszenierte Morde sorgen gleich zu Beginn für eine gehörige Portion Spannung und die Frage beim Lesen, was es damit auf sich hat (und darüber wird uns der Autor lange Zeit im Dunkeln lassen). Währenddessen hat Niels Oxen nach den traumatischen Erlebnissen in den Katakomben der alten Ziegelei auf einem langen Weg wieder zurück zu sich selbst gefunden und PET-Altmeister Mossmann zieht im Hintergrund die Strippen für einen aufsehenerregenden internationalen Deal. Eine Sehr vielversprechende Ausgangsituation also!
    Erst in diesem Band zeigt sich, nach und nach, welche ungeahnten Dimensionen der Fall aus „Noctis“ hat und wie weit die Erschütterungen dieser Vorgänge tatsächlich reichen. Das ist wahnsinnig spannend zu lesen und man fragt sich über weite Strecken des Buches, wer hier wohl welches Spiel spielt. So fragen sich nicht nur Oxen, Franck und Finnsen, wem sie hier überhaupt noch vertrauen können – sondern wir Lesende gleich mit. Ein wirklich sehr geschickt aufgebauter und immer wieder überraschender Plot mit von Jens Henrik Jensen, der sich hinter internationalen Spionagethrillern nicht zu verstecken braucht! So hat mich dieser Thriller trotz seiner mehr als 500 Seiten keine einzige Seite lang gelangweilt, sondern von der ersten bis zur letzten Seite perfekt unterhalten. Genial gemacht, auch wenn unserem kleinen Ermittlerteam das ein oder andere Mal auch der Zufall oder eine dritte Person geholfen hat. Aber so ist das Leben nun mal, oder?

    FAZIT:
    Wer den Vorgängerband mochte, wird diesen Band lieben!
    Der Spurenfinder Marc-Uwe Kling
    Der Spurenfinder (Buch)
    29.12.2023

    Ein gelungener Genre-Mix für Jung und Alt

    „Ich habe nur so ein Gefühl, dass uns noch ein entscheidender Teil der Lösung fehlt. Immer wenn ich denke, jetzt hab ich´s, dann entwischt mir der Fall wieder.“ (S. 298)

    Meine Meinung:
    Ich war wahnsinnig gespannt auf dieses Buch und zu Beginn ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Denn obwohl hier sehr fantasievoll eine wunderbare, kleine „Welt“ mit teils überspitzt stereotypen Charakteren geschildert wurde, kam die eigentliche Geschichte auf den ersten 70 Seiten nicht so recht in Schwung.
    Doch dann – als hätte jemand den Schalter umgelegt – ging es los, und zwar so richtig! Mit dem Auffinden der Leiche wird diese Geschichte spannend, abenteuerlich, überraschend und immer wieder sehr humorig. Immer mehr wurde aus dem Ex-Spurenfinder ein wieder sehr aktiver und dauer-hmsender Ermittler und aus den beiden Spurenfinder-Sprösslingen aktive und gewitzte Spurenfinder-Helfer. Immer, wenn ich beim Lesen dachte „ok, ein netter kleiner Fall aber doch ein bisschen einfach“ überraschten mich die drei Klings mit einer neuen, unvorhersehbaren Wendung. Und wenn ich dachte „ok, netter kleiner Schauplatz“, führten mich die Klings überraschend in ganz neue Gefilde ihrer „verlorenen Provinzen“. Wirklich klasse gemacht!
    Je mehr Seiten ich las, desto faszinierter und begeisterter war ich von dieser Geschichte. Am Ende präsentieren uns die drei Klings eine Auflösung, die zwar so nicht vorhersehbar war, die aber durch ihre immer wieder überraschenden Wendungen für mich voll und ganz zu überzeugen weiß.
    Besonders gut gefallen haben mir die vielen witzigen und kreativen Details (wie das Glotzoskop, der Schdip oder auch die Stimmonade) sowie die zahlreichen humorvollen Stellen, mal kindlich direkt, mal skurril-verdreht und immer wieder mit viel Wortwitz („Streng genommen suchst du kein Loch, sondern ein verstecktes Loch, also ein ehemaliges Loch. Ein Loch, das nicht mehr als Loch zu erkennen ist.“ – S. 117).
    Last but not least möchte ich gerne noch die vielen wunderbaren Schwarz-Weiß-Illustrationen erwähnen, die die Geschichte noch lebendiger machen und die perfekt zur Story passen.

    FAZIT:
    Eine Geschichte, die erstmal einfach daherkommt, es aber faustdick hinter den Ohren hat!
    Miss Merkel: Mord auf hoher See David Safier
    Miss Merkel: Mord auf hoher See (Buch)
    29.12.2023

    Eine Seefahrt, die ist lustig…

    „Die Merkel hat mal wieder einen Toten“ (S. 62)

    Meine Meinung:
    Ich war sehr neugierig auf meinen ersten „Miss Merkel“, nachdem ich über die beiden Vorgängerbände nur Gutes gehört hatte, und der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leichtgefallen, da man bei der Protagonistin natürlich sofort ein Bild vor Augen und eine Stimme im Ohr hat. ?
    Der Kriminalfall, mit dem es die Hobbyermittlerin und Ex-Bundeskanzlerin diesmal zu tun bekommt, hat ein klassisches who-dun-it-Setting: mehrere potenziell verdächtige Charaktere mit unterschiedlichen Alibis und Motiven. Das Ganze serviert in dem abgeschotteten Kosmos eines Kreuzfahrtschiffs auf hoher See. Also ganz nach meinem Geschmack!
    Sehr gut gefallen hat mir, dass Autor David Safir für diesen Fall den berühmten Detection Club und seine goldenen Regeln für einen guten Kriminalfall zitiert – und in diesem Buch selbst einhält. Respekt! So macht das Mitermitteln beim Lesen viel Freude und man lässt sich dabei gerne auch das ein oder andere Mal in die falsche Ermittlungsrichtung lenken, um am Schluss dann über die verblüffende Auflösung des Falls und die retrograd erkennbaren Hinweise darauf zu staunen. Ein geschickt konstruierter Fall, sehr gut gemacht!
    Die zweite große Stärke dieses Buches ist natürlich der Humor, der das Salz in der Suppe ist und großzügig und gekonnt vom Autor eingesetzt wird. Immer wieder gibt es Spitzen der Ex-Kanzlerinnen gegen ehemalige und aktuelle Größen der (Welt-)Politik und das wunderbaste Ermittler-Duo seit Miss Marple und Mister Stringer, Angela und Joachim (aka Puffelline und Puffel), sorgen zusammen mit Mops Pupsi sehr oft für wunderbar skurrile Situationen. Dazu kommt noch, dass die illustren Krimischriftsteller und Schriftstellerinnen (natürlich ganz zufällig) an bekannte Größen des Genres erinnern und sich der Autor auch nicht zu schade ist, sich selbst aufs Korn zu nehmen.
    Alles in allem habe ich mich mit Miss Merkel von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten gefühlt und habe nun den festen Vorsatz, auch noch die beiden ersten Teile zu lesen.

    FAZIT:
    Ein sehr humorvoller who-dun-it-Krimispaß auf hoher See. Bitte mehr von Miss Merkel!
    20.000 Meilen unter dem Meer Disney
    20.000 Meilen unter dem Meer (Buch)
    22.12.2023

    ein kleinkindgerechtes Abenteuer mit den Disney-Stars in tollen Bildern

    Unsere Meinung:
    Die Geschichte dieses wirklich schönen Bilderbuchs ist inspiriert von Jules Vernes gleichnamigem Klassiker und passend für die gegebene Altersempfehlung von 4+ umgesetzt. Die Kleinen freuen sich, dass sie die Helden aus dem Disney-Universum, Mickey, Donald, Goofy & Co. widertreffen, und die Geschichte bietet auch ein paar spannende Momente.

    Noch viel gelungener finde ich aber die optische Gestaltung des Buches. Die Illustrationen, gerade auch die Farbgebung, sind wirklich ganz wunderbar! Das zieht sich vom Cover konsequent durch das ganze Buch bis zum Umschlagrücken. Das Goodname Studio hat hier wirklich einen tollen Job abgeliefert!

    So wird es bei jedem Umblättern spannend, was es Neues zu entdecken gibt, während die Kleinen dem Vorlesenden lauschen.

    FAZIT:
    Ein wirklich schönes Bilderbuch, mit dem Kiddies ab 4+ mit Sicherheit ihren Spaß haben werden.

    Mit Bike und Boot zur Beringsee Richard Löwenherz
    Mit Bike und Boot zur Beringsee (Buch)
    22.12.2023

    Weite, Einsamkeit und Freiheit – Fernweh und echtes Abenteuer zum Lesen

    „Steine poltern unter meinen Stiefeln. Es ist das lose Geröll eines Flussbetts, das sich wie eine gepflasterte Straße durch ein menschenleeres Tal zieht. Karge Bergketten umschließen es, mit graubraunen Flanken und schroffen Gipfeln, die umgarnt von mystischen Nebeln den Himmel zu berühren scheinen.“ (aus dem Prolog über das Tal Gillenumkyveen)

    „Mit jedem Schritt, den wir uns hinauswagen, verschiebt sich auch der eigene Horizont. Was jenseits davon liegt, erscheint uns nur so lange unvorstellbar, bis wir in der Lage sind, es mit eigenen Augen zu sehen.“ (S. 152)

    Meine Meinung:
    Abenteurer und Autor Richard Löwenherz (ja, er heißt wirklich so!) ist mir schon von seinem bemerkenswerten Buch „Eis. Abenteuer. Einsamkeit“ bekannt, das ich wirklich sehr empfehlen kann, wenn man sich für abenteuerliche und außergewöhnliche Reiseberichte interessiert! Daher war ich auch auf sein neues Buch sehr gespannt.
    Schon der Prolog gewährt auf den ersten Seiten einen Einblick in die unendliche Weite dieser Natur und einen Ausblick auf die Herausforderungen, vor denen der Autor bei diesem Abenteuer stehen wird - mutterseelenallein und Tage entfernt von jeglicher menschlichen Behausung.
    Wie schon in dem oben erwähnten Buch begleiten wir Löwenherz hier von der Anreise bis zur Abreise, und natürlich die ganze Wegstrecke dazwischen, die auf 1.100 km durch eine unbesiedelte Bergwildnis Russlands führt („es ist ein schutzloses Land, in dem ich von nun an den launischen Wetterwechseln voll und ganz ausgesetzt sein werde.“ S. 60). Ein Landstrich, zweimal so groß wie Deutschland und mit gerade mal 50.000 Einwohnern – und das Ganze ohne GPS!
    Es ist ein spannender, authentischer und natürlich sehr abenteuerlicher Bericht, der uns Lesende zumindest ansatzweise erahnen lässt, wie sich totale Einsamkeit in schroffer Wildnis anfühlen muss. Besonders interessant fand ich dabei die zufälligen Begegnungen des Autors, sei es mit wilden Bären oder auch mit anderen, oft ebenfalls sehr außergewöhnlichen Menschen, die es aus ganz unterschiedlichen Beweggründen auch in diese unwirtliche Gegend verschlagen hat. Darunter finden sich ebenfalls Abenteurer auf der Suche nach ihren eigenen Grenzen, aber auch Menschen, die in der Einöde ihr Leben der Wissenschaft, der Forschung und dem Schutz der Natur verschrieben haben.

    Spannend sind auch die immer wieder neuen Herausforderungen, denen sich Richard Löwenherz stellen musste, von apokalyptischen Mückenplagen („entwickelt sich das ganze recht schnell zu einer grotesken Blutspendeparty“ S. 52), über Schnee und Eis im meteorologischen Sommer bis hin zu unachtsam versenkter Ausrüstung im Fluss. Glücklicher Weise sind dem Autor dabei nicht alle Fotos abhandengekommen, denn die Fotos, die es in diesem Buch zu betrachten und bestaunen gibt, sind teilweise wirklich großartig. Sie vermitteln die Weite, die Freiheit und die Unberührtheit dieser Gegend „am Ende der Welt“.
    Am Ende hat es mich gefreut, dass Richard Löwenherz seinem Reisebericht noch einen Epilog „Was wurde aus…?“ hinzugefügt hat, so dass wir auch noch miterlesen können, wie es seinen zufälligen Reisebegegnungen weiter ergangen ist. Ebenfalls: sehr beeindruckend!

    FAZIT:
    Ein sehr atmosphärischer und bildgewaltiger Bericht einer beeindruckenden Reise.
    Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten Roshani Chokshi
    Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten (Buch)
    15.12.2023

    Ein ganz starker Band zwei des turbulenten und actionreichen Abenteuers

    „Sie beschloss, sich ab sofort wie eine echte Heldin zu benehmen. Immerhin war sie ARU SHAH, furchtlose Verschlingerin von Lakritz und Gummibärchen, Besitzerin eines todbringenden Donnerkeils, Tochter des Gewittergottes und unerschöpflicher Quell von Filmzitaten. Sie würde sich von niemandem mehr blöd anmachen lassen.“ (S. 61)

    Meine Meinung:
    Schon Band eins hatte mich restlos begeistert – und Band zwei setzt tatsächlich noch einen oben drauf! Kaum sind die Ereignisse des Vorgängerbandes verklungen, schon stecken die beiden Pandavas Aru und Mini in ernsthaften Schwierigkeiten, den irgendjemand hat den Göttern machtvolle Artefakte geklaut. Und irgendwie sah die Diebin wie Aru aus…

    Zeit zum Durchatmen gibt es auch diesmal keine, denn das phantastische Abenteuer lässt einen von der ersten bis zur allerletzten Seite nicht mehr los. Action- und ideenreich meistern Aru und ihre Freunde eine Herausforderungen nach der anderen und erweisen sich dabei gewitzter als so manche Gottheit. Natürlich gibt es auch diesmal wieder jede Menge extrem cooler und wahnsinnig atmosphärischer Schauplätze. Manche schon bekannt, wie der geniale Nachtmarkt, andere neu und einfach nur zum Staunen. Dazu kommen noch jede Menge skurriler Situationen (man erfährt unter Anderem, wie „Despacito“ Leben retten kann) oder auch Figuren, wie z.B. eine schlechtgelaunte Riesenkrabbe, die echt tiefsitzende Komplexe hat, weil sie als Krabbenkind Klarinette lernen sollte, anstatt wie ihr Bruder Gesangsunterricht zu bekommen. Dumm gelaufen halt…

    Und so kommen wir auch zur zweiten, riesengroßen Stärke dieser Reihe und der Autorin Roshani Chokshi: die unglaubliche frische und irre witzige Schreibweise! Immer wieder hauen die Protagonisten coole Sprüche raus („Thomas erinnerte an ein Bio-Ei – kahl, braun und gesprenkelt“, S. 105), und immer wieder gibt es – natürlich von der Filmliebenden Aru – Querverweise und Seitenhiebe auf diverse Disney-Blockbuster und andere Film- & Serienhighlights („Das war eine echte Slytherin-List“, S. 84). Mit Humor wird hier echt nicht gekleckert, sondern sehr großzügig geklotzt. Genau nach meinem Geschmack!

    FAZIT:
    Witzig, actionreich und unglaublich fantasievoll - Wer Percy Jackson mag, wird Aru Shah lieben!
    Der Verwechsling Kai Lüftner
    Der Verwechsling (Buch)
    12.12.2023

    Ein bittersüßes Wintermärchen in wunderbaren Bildern

    „Rückblickend würden sowohl Per als auch Tove behaupten, dies sei gleichzeitig der schockierendste, der aufregendste und der magischste Moment in ihrem langen Leben gewesen. Nie zuvor war ihnen etwas Sonderbareres und Wunderbareres widerfahren wie dieser Junge.“

    Meine Meinung:
    Dieses wirklich schöne Kinderbuch „für Klein und Groß ab 6 Jahren“ bietet eine zauberhafte, kleine Märchengeschichte aus dem Reich nordischer Mythen. In bildgewaltigen Worten, leisen Tönen und auf herzerwärmende Art erzählt Kai Lüftner („Furzipups“, „Die Finstersteins“,…) die Geschichte vom kleinen, geheimnisvollen Vilmar, der so völlig unerwartet in das Leben von Per und Torve hineinplatzt und beiden das Abenteuer ihres Lebens, viel Liebe und auch ein bisschen Magie beschert – und uns Lesenden gleich mit. Eine wirklich ganz wunderbare, alterslose Geschichte!

    Dieses zauberhafte Märchen, das für sich allein genommen schon eine absolute Leseempfehlung verdient hätte, hat Emilie Dziubak mit ihren phantastischen Illustrationen in einen wahren kleinen Bilderbuchschatz verwandelt. Auf jeder Doppelseite gibt es neue, wunderschöne Bilder zu entdecken, die die Atmosphäre der Geschichte einfangen und zum Betrachten und Staunen einladen. Auf diese Art entsteht eine wirklich perfekte Symbiose von Wort und Bild, so dass die Jüngeren fasziniert in diesen Bildern versinken können, während die Geschichte vorgelesen wird. Traumhaft schön!

    FAZIT:
    Ein phantastisches kleines Märchen mit viel Text- und Bildmagie.
    Biblioteca Obscura: Frankenstein Mary Shelley
    Biblioteca Obscura: Frankenstein (Buch)
    04.12.2023

    Ein Klassiker in einem fantastischen neuen Gewand

    Meine Meinung:
    Zur Geschichte an sich brauche ich wohl nicht viel zu schreiben: ein 1818 erstmals erschienener, absoluter Klassiker der Weltliteratur! Dennoch habe ich beim Lesen festgestellt, wie viel Faszination, Sog und düstere Atmosphäre dieses Ur-Werk aller Horrorromane noch heute aufweist. So hat mich diese sehr tiefgründige Geschichte nicht nur von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, sondern mir auch den festen Vorsatz beschert, weitere Klassiker zu lesen.

    Nun aber noch zu dieser ganz besonderen Schmuckausgabe aus der Reihe „Biblioteca Obscura“ des ArsEdition-Verlags: Es ist ein wahres Schmuckstück und eine Zier für jedes Bücherregal. Vom künstlerisch gestalteten Hardcover mit Glanzprägung, über das schwere Papier bis hin zum genialen Artwork von Arcin Minor, der in einem sehr lesenswerten Nachwort selbst zu Wort kommt. In zahlreichen Illustrationen, allesamt in Rot, Schwarz oder Blau-Grau gehalten, fängt er nicht nur den Inhalt der Geschichte in Bildern ein, sondern transportiert auch die perfekte Atmosphäre, die sich beim Lesen ergibt. Eine sehr gelungene Symbiose zwischen Text und Bildern. Gerne mehr aus dieser Reihe, liebes ArsEdition-Team!

    FAZIT:
    Eine rundum gelungene Schmuckausgabe eines zeitlosen Klassikers – ich bin begeistert!
    Fabeltiere Florian Schäfer
    Fabeltiere (Buch)
    04.12.2023

    Eine spannende Reise in die faszinierende Welt magischer Wesen in Tiergestalt

    „Es wird zu erstaunlichen, ja vielleicht auch gruseligen Begegnungen kommen und zu der einen oder anderen unerwarteten Entdeckung einzigartiger magischer Wesen in Tiergestalt.“ (S. 7)

    Meine Meinung:
    Fabeltiere beschäftigen die Menschen seit Jahrhunderten, in manchen Fällen sogar seit Jahrtausenden. Auch heute noch ist die Faszination ungebrochen, doch das Wissen darüber, „woher“ diese Wesen eigentlich „kommen“, geht mitunter mehr und mehr verloren. Hier setzt das Team um Autor Florian Schäfer den Hebel an und geht auf eine akribische, wissenschaftliche Spurensuche.

    Wissenschaftlich? Moment mal! Ist das nicht viel zu trocken und langweilig? Nein, überhaupt nicht, ganz im Gegenteil sogar! Zwar merkt man diesem wunderbaren Buch den wissenschaftlichen Anspruch auf jeder einzelnen Seite an, aber dennoch liest es sich von der ersten bis zur letzten Seite wirklich spannend und absolut unterhaltsam! Dies schafft das Autorenteam mit einer sehr flüssigen, oft humorvoll augenzwinkernden und wenig „fremdwortbelasteten“ Schreibweise, sehr vielen historischen Illustrationen, in den Fließtext passend eingestreute Zitate aus der zugrunde liegenden Literatur und ganz, ganz vielen, im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Fotografien von bizarren Fabelwesenmodellen, die so geschickt in Szene gesetzt sind, dass sie auf den Bildern regelrecht lebendig wirken.

    Es gibt in diesem Buch so viel „Neues“ und Erstaunliches zu entdecken! Neben weniger bekannten, aber nicht weniger faszinierenden Wesen wie Bahkauv, Rollibock und Elwedritsch präsentieren die Autoren auch zu den „Klassikern“ der Fabelwesen (Drache, Werwolf, Einhorn & Co.) viele Informationen, die mir bislang neu waren. Wussten Sie zum Beispiel, dass sich das Einhorn durch einen Übersetzungsfehler in die Bibel „geschlichen“ hat? Ich jedenfalls nicht…

    So wird jedes Umblättern in diesem Buch mit der neugierigen Frage begleitet, welch phantastische Bilder und Kreaturen wir wohl auf der nächsten Doppelseite entdecken werden. Auf diese Weise liest sich dieses Buch trotz seines großen Formats eigentlich viel zu schnell weg und am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es im Reich phantastischer Wesen noch viel mehr zu entdecken gibt.

    Für mich ein rundum gelungenes Buch, in das das Autorenteam und auch der Verlag jede Menge Herzblut gesteckt haben. Toll gemacht!

    FAZIT:
    Ein sehr spannender & unterhaltsamer Deep Dive in die erstaunliche Welt der Fabeltiere. Im wahrsten Sinne des Wortes: phantastisch!
    51 bis 75 von 633 Rezensionen
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