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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Kaktus Kid und die brennende Geisterkutsche

    Kaktus Kid und die brennende Geisterkutsche (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    31.03.2014

    Spannung, Abenteuer und auch Spaß im Wilden Westen!

    Zum Inhalt:
    Billy Blaubeer, alias Kaktus Kid, lebt mit seiner Tante Barbetta in einer kleinen Hütte mitten im Nirgendwo des Wilden Westens und träumt davon, Detektiv zu werden. Als er eines Tages in ein Waisenhaus abgeschoben werden soll, büxt er kurzerhand aus und befreit dabei gleich noch das Zirkuspferd Trix und den Papagei PengPeng. Beim Durchstreifen von Drei Kaktus City erfahren sie dann von der mysteriösen Spukgestalt Feuerhut, die des Nachts mit ihrer brennenden Kutsche durch die Prärie donnert. Zusammen mit Gloria Goldstern, der taffen Tochter des Sherifs, nehmen die drei die Spur auf…

    Meine Meinung:
    Das liebevoll gestaltete Hardcover-Buch startet mit den Steckbriefen von Billy, Trix („großer Kumpel“), PengPeng („kleiner Kumpel“) und Gloria, wodurch man die vier Protagonisten gleich kennenlernt und was mir sehr gut gefallen hat! Die Story erstreckt sich über ca. 140 Seiten, ist in 22 kurze Kapitel unterteilt und mit zahlreichen, farbenfrohen Illustrationen versehen, so dass sich das Buch sowohl sehr gut zum Vorlesen als auch für Leseanfänger (großes Schriftbild, guter Zeilenabstand) eignet!
    Autor Bradley Buxbaum ist mit „Kaktus Kid und die brennende Geisterkutsche“ eine tolle, spannende und kindgerechte Wild-West-Geschichte gelungen. Mit seiner blumigen Sprache und passigen Wortwahl, die mir sehr gut gefallen haben, bringt er stets richtiges „Cowboy-Feeling“ rüber („Sporenspitze Idee“). Dazu gibt es mit Billy und Gloria sowohl für Jungs als auch für Mädchen eine passende Identifikationsfigur.

    FAZIT:
    Ein tolles und spannendes Wild-West-Abenteuer mit wohligen Schauern und ganz tollen, zahlreichen, teilweise doppelseitigen Illustrationen. Der Leseempfehlung ab ca. 6 Jahren kann ich mich absolut anschließen. Über eine Fortsetzung würde ich mich sehr freuen!
    Das Abenteuer im Wurzelwald

    Das Abenteuer im Wurzelwald (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.03.2014

    Eine lehrreiche, fantasievolle Geschichte mit zauberhaften Illustrationen

    Hintergrund:
    Aus dem Coppenrath-Verlag, der uns schon durch zahlreiche tolle Kinderbücher bekannt ist (Hase Felix, Die Lieben Sieben, Capt´n Sharky, Prinzessin Lillifee,…) kommt eine „neues“ Kinderbuch, in dem Brigitte Paul (u.a. „Max Blaue Reihe“) und Wasyl Bagdaschwili (u.a. „Die große Coppenrath Kinderbibel“) die Geschichte „Das Abenteuer im Walde“ von Johannes Trojans (1837 – 1915) nach- und weitererzählen und so zu einem kindgerechten, schönen Ende bringen.

    Die Geschichte:
    Die Geschichte, die auf 12 Doppelseiten erzählt wird, ist eine literarische Parabel, in denen sechs Tiere (Ameise, Kröte, Käfer, Grille, Glühwürmchen und Schnecke) bei einem Unwetter im Wald einen sicheren Unterschlupf suchen. Mit viel Fantasie und Poesie vermittelt die Geschichte auf kindgerechte Weise wichtige Themen wie Mitgefühl, Miteinander, Zusammenhalt und Freundschaft, ohne dabei den mahnenden Zeigefinger zu heben.

    Gestaltung:
    Das sehr wertig gestaltete Hardcoverbuch hat ein Format von 26 x 27 cm und ist damit sehr gut geeignet zum gemeinsamen (vor-)lesen und hineinschauen. Die eigentliche Geschichte präsentiert sich auf 12 Doppelseiten, die zauberhaft und liebevoll von Wasyl Bagdaschwili illustriert wurden. Die Bilder passen perfekt zu der Geschichte und zu einem verwunschenen „Märchenwald“. Die sieben Charaktere sind dabei ganz individuell und passend illustriert, wobei sich insbesondere das kleine Glühwürmchen in Gestalt eines kleinen Mädchens als Identifikationsfigur anbietet.

    FAZIT:
    Eine lehrreiche, gewaltlose Geschichte mit zauberhaften Illustrationen, die zum gemeinsamen (Vor-)lesen einlädt und die kindliche Fantasie beflügelt. Das von Brigitte Paul dazu erzählte Ende rundet das Original passend und sinnvoll ab.
    Brooks, K: Bunker Diary

    Brooks, K: Bunker Diary (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    14.03.2014

    Düster, grausam, verstörend, bewegend – gut!

    Zum Inhalt:
    Der 16 jährige Linus erwacht allein in einem spartanischen, grell beleuchteten Bunker. Sechs Zimmer, ein Gemeinschaftsraum, Küche, Bad und alles spärlich möbliert. Zunächst glaubt er an eine Entführung, doch er bleibt nicht lange allein im Bunker. Nach und nach kommen fünf weitere Personen dazu, zuerst die 9jährige Jenny, gefolgt von einer weiteren Frau und drei Männern, die alle unterschiedlicher kaum sein könnten. Nur zwei Sachen haben sie alle gemeinsam: einen unbekannten, unsichtbaren und sadistischen Gegner sowie den bevorstehenden, nackten Kampf um das eigene Überleben!

    Meine Meinung:
    Kevin Brooks fackelt wirklich nicht lange: Sofort bin ich mittendrin in der Handlung! Durch den Tagebuchstil und die direkte Ansprache des Lesers durch Linus gelingt es Brooks, einen schon fast persönlichen Kontakt und große Nähe zu seinem Protagonisten Linus zu erschaffen. Nach und nach offenbart sich Linus und erzählt immer mehr aus seinem Leben „vor dem Bunker“. Im krassen Gegenteil dazu bleibt die Vergangenheit der fünf anderen Charaktere nahezu vollständig im Dunkeln, ihren wahren Charakter offenbaren sie durch ihr Handeln im Verlauf der Geschichte Stück für Stück.
    Von Anfang an verspüre ich beim Lesen die starke Beklemmung dieser ausweglosen Situation und erlebe die Entwicklung der Charaktere ganz eng mit. Dabei schafft Brooks es gekonnt, das schon anfangs hohe Spannungslevel kontinuierlich zu steigern und die zunehmende Verzweiflung seiner Charaktere pur und zum Greifen nahe zu transportieren.
    Im letzten Drittel der Story nehmen Verzweiflung, Spannung und Tempo rasend schnell zu und münden in einem Finale, nach dem mir persönlich zunächst die Worte gefehlt haben, obgleich meine Gedanken nicht aufhören konnten, um die grade gelesenen Geschehnisse weiter zu kreisen.

    FAZIT:
    „Bunker Diary“ ist ein außergewöhnliches Buch. Es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite durchweg gefesselt und am Ende ist mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Dabei sollte jedem Leser bewusst sein, dass „Bunker Diary“ alles andere als einfache Kost ist. Es ist extrem düster, sehr grausam, tief verstörend, absolut bewegend – und wirklich gut! Die Massage, die Kevin Brooks mit „Bunker Diary“ laut Interview transportieren möchte lautet: „Halte an deinem Leben fest, es ist so wertvoll!“
    8

    8 (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.03.2014

    Alle 8ung – ein gelungenes Krimi-Experiment mit Spannung, Tempo und Humor!

    Zum Hintergrund:
    „8“ ist das Ergebnis eines außergewöhnlichen Literatur-Experimentes. Acht renommierte Krimiautoren, mit zusammen unzähligen Leichen auf dem Kerbholz, ziehen sich gemeinsam für genau 8 Tage in die Uckermarksche Einsamkeit zurück, um dort gemeinsam einen Kriminalroman zu schreiben.

    Zum Inhalt:
    Andy Otto ist Anfang 40 und als Morningshow-Moderator beim Powerradio KKN passionierte Quasselstrippe und hemmungsloser Sprücheklopfer. Als seine neue Chefin frische Ideen für seine Morningshow fordert, kommt ihm das rosa Hello-Kitty-Handy grade recht, das er im Gebüsch vor seinem Stamm-Kiosk findet. Ohne es zu ahnen, ist Andy auf einmal mitten drin in einem mörderischen Plan…

    Meine Meinung:
    „8“ startet dank des Protagonisten Andy zunächst erstmal flapsig bis humorvoll, doch schon bald nimmt der Krimi an Fahrt auf und die Spannung nimmt von Kapitel zu Kapitel kontinuierlich zu, ohne dass der Spannungsbogen zwischendurch einbricht. Durch die verschiedenen Schauplätze, die dank der guten Ortskenntnisse der Autoren sehr plastisch und lebendig beschrieben sind, weist „8“ zudem ein sehr hohes Tempo auf.
    Das Spektrum der Charaktere deckt dabei die ganze Bandbreite von ehrlich-sympathisch bis zutiefst widerlich ab. Andy Otto dürfte dabei durchaus polarisieren, wobei mir insbesondere die nachvollziehbare Charakterentwicklung im Verlauf der Story sehr gut gefallen hat.
    Einziger – wirklich klitzekleiner – Wehrmutstropfen für mich war, dass ich bereits rd. 50 Seiten vor dem Ende dem richtigen Mörder auf der Spur war, was die Spannung allerdings keinesfalls gemindert hat! Dafür haben die Autoren es geschafft, die Hintergründe und Motive des Mörders stimmig und nachvollziehbar aufzulösen, ohne sich dabei in endlosen Erklärungen zu verlieren.

    FAZIT:
    Experiment 100%ig geglückt! „8“ ist ein waschechter Krimi aus der klassischen „Whodunit?“-Ecke, der durch Spannung, Tempo, Abwechslungs- & Ideenreichtum und auch Humor besticht. Dabei wirkt die Story stets wie aus einem Guss ohne logische oder stilistische Brüche. Für Krimi-Freunde eine absolute Leseempfehlung!
    Teufelsgrinsen

    Teufelsgrinsen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.02.2014

    Sherlock Holmes und Dr. Kronberg – ein neues Ermittler-Dream-Team

    Zum Inhalt:
    Das viktorianische London, zur Zeit von Jack the Ripper. Dr. Anton Kronberg ist eine Koryphäe in seinem noch jungen Fachgebiet der Bakteriologie und verbirgt zugleich ein wohlgehütetes Geheimnis: Sie ist eine Frau in einer Männerwelt, in der die Gesellschaft keine Frauen zulässt. Würde ihre Maskerade bekannt, verlöre sie ihren Beruf, ihren Titel und ihre Heimat.
    Als Dr. Kronberg per Telegramm zum Fundort einer Cholera-Leiche außerhalb Londons gerufen wird, findet dort eine denkwürdige Begegnung statt, mit keinem geringeren als Sherlock Holmes! Analytisch auf Augenhöhe ergänzen sich die beiden perfekt, ermitteln in diesem mysteriösen Fall zusammen und kommen einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur…

    Meine Meinung:
    Eine Adaption des wohl berühmtesten Detektives der Literatur-Geschichte ist immer mit Risiken verbunden. Annelie Wendeberg hat diese Adaption aber ganz souverän und mit einer eigenen Heldin vollzogen. Mit Dr. Anna (alias Anton) Kronberg hat sie eine neue Partnerin Sherlock Holmes gefunden, die sowohl analytisch als auch menschlich einen perfekt passenden Gegenpol zum Meisterdetektiv bildet und den guten alten Dr. Watson zur Randfigur macht.
    Aber auch der Fall, den Annelie Wendeberg mit „Teufelsgrinsen“ präsentiert, passt thematisch sehr gut in das Sherlock-Holmes-Universum und in die Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Es ist ein klassischer Kriminalfall, der sich über das gesamte Buch hinweg stetig entwickelt und die Spannung stets aufrecht erhält. Zwischendurch widmet sich Annelie Wendeberg immer wieder ihrer Heldin Dr. Kronberg, so dass schnell klar wird, dass sie mit ihrer Heldin noch mehr (Bücher) vorhat, was mich freut.
    Auch der Schreibstil von Annelie Wendeberg gefällt mir außerordentlich gut. Feiner Humor, Ironie & Sarkasmus aber auch mal – zum historischen Kontext passende - derbe Beschreibungen machen das Lesen interessant und auch abwechslungsreich.

    FAZIT:
    Für Fans von Sherlock Holmes und historischen Krimis allgemein eine eindeutige Leseempfehlung. Idee, Story und Umsetzung haben mich absolut überzeugt! Ich freue mich auf die nächsten Bände mit Dr. Kronberg!
    Reeve, P: Schwupp und weg (Bd.1)

    Reeve, P: Schwupp und weg (Bd.1) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    07.02.2014

    Ein unglaublich fantasiereiches und spannendes Abenteuer mit zahlreichen tollen Illustrationen

    Ein unglaublich fantasiereiches und spannendes Abenteuer mit zahlreichen tollen Illustrationen
    Zum Inhalt:
    Der zehnjährige Oliver Crisp hat mit seinen Eltern schon unzählige Expeditionen und Abenteuer mitgemacht. Nun will die Entdeckerfamilie Crisp in einem kleinen Haus an der Küste endlich sesshaft werden. Doch noch bevor sie richtig ins neue Heim eingezogen sind, zieht es Olivers Eltern auf die unbekannten, auf keiner Karte verzeichneten Inseln, die in der Bucht liegen. Und schwupps… schon sind Olivers Eltern weg – mitsamt den Inseln! Kurzerhand macht sich Oliver zur letzten verbliebenen Insel auf, um seine Eltern zu suchen. Und startet damit das bislang größte und unglaublichste Abenteuer seines Lebens!

    Meine Meinung:
    „Schwupps und weg“ ist ein fantastisches Abenteuer für Groß und Klein, das regelrecht sprüht vor lauter fantasievollen Ideen sowie schrägen und außergewöhnlichen Gestalten und Charakteren: Schlender-Inseln, kurzsichtige Meerjungfrauen, sprechende Albatrosse, sarkastische Algen und nicht zuletzt die skurrilen Seegrasaffen. Dabei kommt die Spannung keinen Moment zu kurz, und auch der überraschende Einfallsreichtum des Autors Reeve zieht sich bis ganz zum Ende durch das Buch. Gleichzeitig geht es aber auch um Freundschaft, Mut und Einfallsreichtum.
    Allein die Story hätte für mich schon 5 Sterne verdient. Unglaublich gut gelungen ist aber auch grafische Umsetzung und Unterstützung der Story durch die Illustrationen von Sarah McIntyre! Und so trifft man den kleinsten Helden der Geschichte erst ganz zum Schluss, aber eigentlich doch schon viel, viel früher!

    FAZIT:
    Ich habe selten so ein fantasiereiches, liebenswert skurriles und gleichzeitig spannendes Buch gelesen. Ganz, ganz großes Abenteuer mit unglaublich tollen Illustrationen und ohne Gewalt!
    Drowning - Tödliches Element

    Drowning - Tödliches Element (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    02.12.2013

    Mehr Mystery als Thriller bei einer sich langsam entwickelnden Story


    Zum Inhalt:
    Der 15jährige Carl hat ein schreckliches Unglück erlebt. Ein Unglück, dass Carls Bruder Rob das Leben gekostet und Carl seiner Erinnerungen beraubt hat. Doch immer wieder ereilen ihn Erinnerungs-Bruchstücke von jenem unwirklich scheinenden, schrecklichen Ereignis. Stück für Stück, wie ein Puzzle, setzt sich die Geschichte zusammen und bringt Carl der Wahrheit in winzigen Schritten näher. Doch da scheint noch mehr zu sein. Carl hört leise Stimmen, sieht huschende Schemen und Gestalten…

    Meine Meinung:
    Der Anfang, insbesondere der Prolog, hat mich sehr gefesselt. Es war schon fast verstörend, an wie wenig Carl sich zunächst erinnern konnte. Doch dann nahm die Story einen stetigen, aber für meinen Geschmack zu langsamen Verlauf, in dem der Aspekt „Mystery“ immer stärker zum Vorschein getreten ist, so dass ich von einem „Thriller“ eigentlich gar nicht mehr sprechen mag. Erst auf den letzten ca. 50 Seiten kam für mich wieder ordentlich Spannung auf, so dass ich diese Seiten nach einer langen Durststrecke regelrecht verschlungen habe, obgleich ich das Ende ein wenig sehr unwahrscheinlich fand (mehr kann ich hier leider nicht sagen, ohne stark zu spoilern).

    FAZIT:
    „Drowning“ ist kein schlechtes Buch, aber ein mitreißendes auch nicht grade. Die Story plätscherte für mich über weite Strecken zu langsam dahin. Daher vergebe ich hier drei Sterne mit der leichten Tendenz zu vier.

    Seelen im Eis

    Seelen im Eis (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    27.11.2013

    Kein wirklicher Thriller, aber teils spannend und düster

    Zum Inhalt:
    Nach dem unerwarteten Tod einer Kollegin soll Odinn ihr Projekt übernehmen: Eine Untersuchung, ob es in den 70´er Jahren im Erziehungsheim Krokur in der isländischen Wildnis zu Misshandlungen kam, aus denen die damaligen jugendlichen Heimbewohner heute Schadensersatzansprüche an den Staat geltend machen können. Schnell stößt Odinn bei seinen Recherchen auf einen mysteriösen Todesfall zweier Jungen aus dem Jahr 1974. Während er sich immer tiefer in den Fall eingräbt, geschehen scheinbar immer mysteriösere Dinge um ihn herum, die auch vor seinem Privatleben nicht halt machen…

    Meine Meinung:
    Vorab: „Seelen im Eis“ wird als Thriller vermarktet. Ein klassischer Thriller ist dies für mich aber nicht, überhaupt ist eine eindeutige Genre-zuordnung schwierig. Ich habe das Buch eher als eine Mischung aus Drama und Spannungsroman empfunden.
    Der Start ist mit dem „Das Ende“ betitelten Prolog dramatisch. Doch danach flaut der Spannungsbogen über die ersten ca. 100 Seiten auf nahezu Null ab. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart aus der Perspektive Odinns und im Jahr 1974 aus der Perspektive Aldis´ erzählt, die als „Mädchen für alles“ im Heim Krokur angestellt war.
    Erst nach rund einem Drittel des Buches kam immer mal wieder Spannung auf, die dann leider oft durch den Zeit- und Perspektivwechsel wieder abrupt unterbrochen wurde. Immer wieder gesellten sich auch Mystery-Elemente hinzu. Dennoch gab es zwischendurch auch immer mal wieder die ein oder andere Länge.
    Auch wenn mir leider keiner der Hauptcharaktere wirklich sympathisch geworden ist, hat mir die Entwicklung der Charakter im Verlauf des Buches sehr gut gefallen, und war m. E. auch wichtig für das Verständnis der Story.
    Anders als andere Rezensenten habe ich am Ende schon das Gefühl gehabt, dass die wesentlichen Fragen alle beantwortet und aufgeklärt wurden, wenn auch teilweise sehr schnell und manchmal eher unspektakulär und gefühlt „nebenbei“. Auch haben mich einige Wendungen der Story durchaus überrascht.

    FAZIT:
    Man darf keinen Thriller erwarten! Es ist eher ein spannendes Drama mit Mystery-Elementen. Um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, sollte man dieses Buch an einem kalten, dunklen Winterabend bei schummriger Beleuchtung lesen. Im Urlaub am Strand wird sich hingegen wohl kaum das richtige Feeling beim Lesen ergeben.
    Und dann kam Ute

    Und dann kam Ute (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    23.10.2013

    Typisch Atze: Viel Humor und kernige (Chauvi-)Sprüche mit etwas zu dünner Story

    Zum Inhalt:
    Ausnahmsweise zitiere ich hier zuerst mal den offiziellen Text: „Feuchtfröhliche Männerrunden, amouröse Abenteuer und der Porsche vor der Tür - Atze hat sein geliebtes Single-Leben im Griff.
    Bis Ute in die Wohnung unter ihm einzieht. Ute, die Waldorf-Pädagogin und Vegetarierin. Die zu allem Überfluss auch noch schwanger ist.
    Aber dann merkt er: Die Ute, die ist eigentlich schwer in Ordnung. Sogar attraktiv. Sein testosterongestähltes Herz klopft immer lauter, wenn er sie sieht. Das kann doch nicht gesund sein. Oder ist das etwa ... LIEBE? “

    Meine Meinung:
    Wer jetzt vermutet, dass hier eine Romanze zwischen Atze und ebendieser Ute im Mittelpunkt steht, der ist leider (zumindest etwas) schief gewickelt. Über weite Teile des Buches ist diese Story nur der rote Faden, der Atzes gesammelte Eskapaden zusammenhält. So irrlichtert Atze wie ein ruheloser und dauererektiler Komet um den Fixstern Ute. Es verschlägt ihn u.a. nach St. Moritz, Gran Canaria, Berlin, Hamburg und sogar bis nach Ghana. Bei allen diesen Reisen ist die besagte Ute gar nicht mit dabei (Ausnahme: Hamburg). Dabei präsentiert Atze von kurzen, lustigen (und teilweise schon aus seinem Bühnenprogramm bekannten) Episoden bis hin zu hanebüchenen Fantasiegebilden (wie z. B. einem geheimen künstlichen Strand unter dem Flughafen Berlin Tempelhof) das gesamte Spektrum des humoristischen Klamauks. Vieles davon fand ich wirklich lustig, einiges aber auch furchtbar übertrieben, zumal sich manches davon über die gesamte Länge des Buches für mich etwas abgenutzt hat. Das ganze ist selbstverständlich großzügig garniert mit unzähligen Frauengeschichten, Atzes derbem, oftmals unter die Gürtellinie zielenden Humor sowie stapelweise kernigen Sprüchen.
    Mir persönlich kam die ganze Geschichte mit Ute, insbesondere in den ersten zwei Dritteln des Buches, ein wenig zu kurz. Beispielsweise hätte ich mir auch Atze bei einer Weihnachtsfeier unter Waldorf-Pädagogen, Atze beim Geburtsvorbereitungskurs oder einfach mal Atze beim Windelnwechseln vorstellen können...

    FAZIT:
    Wer Atze, seinen Humor und seine markigen Sprüche mag, wird auch dieses Buch mögen, denn davon gibt es hier jede Menge! Ich habe an vielen Stellen geschmunzelt und auch gelacht, doch über die vollen 280 Seiten nutzen sich manche Gags doch ein wenig ab, so dass ich mir mehr von der eigentlichen Story gewünscht hätte.
    Opfer

    Opfer (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.05.2013

    Ein Netz aus Lügen und Intrigen

    Inhalt:
    Nachdem Detective Sergeant Sean Ward im Dienst nur knapp dem Tod entronnen ist, blieb für ihn nur noch die berufliche Perspektive des Privatdetektivs. So ist er nun im Auftrag der Anwältin Janice Mathers unterwegs, um alte Fälle aufzurollen und so vermeintlich grassierende Justizirrtümer mit Hilfe moderner DNA-Analysen aufzudecken. So auch im Fall von „Killer-Corrine“ Woodrow, die 1984 für eine schreckliche Tat in dem kleinen britischen Küstenstädtchen Ernemouth verantwortlich gemacht wurde. Gestützt auf eine neue DNA-Spur eines Unbekannten nimmt Ward die Ermittlungen in Ernemouth wieder auf…

    Meine Meinung:
    Der Anfang des Buches hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Durch stilistisch bewusst eingesetzte plakative Phrasen wie „Die Böse Hexe des Ostens“ oder „Hohepriesterin eines Satanskults“ ist sofortige, leicht gruselig anmutende Spannung aufgebaut.
    Durch die beiden parallel erzählten Handlungsstränge mit dem stetigen Zeitwechsel zwischen 1983 und 2003 ist es zunächst jedoch nicht ganz einfach, der Handlung stringent zu folgen. Auch die Vielzahl an Namen musste ich erstmal innerlich sortieren und in Bezug zueinander setzten. Nach dem vielversprechenden Auftakt dauerte es lange bei mir, bis sich der Spannungsbogen wieder aufgebaut hat. Erst nach der Hälfte der 384 Seiten umfassenden Story setzt sich die Geschichte wie ein Mosaik immer weiter zusammen, die Spannung nimmt langsam, aber unaufhörlich zu. Zum Ende hin gipfelt das Buch durch seine parallele Erzählweise in gleich zwei sehr spannende Finale mit mehreren überraschenden Enthüllungen.
    Besonders gut gefallen hat mir hierbei das Krimi-untypische stilistische Mittel, dass der Leser erst ganz am Schluss erfährt, was eigentlich 1984 passiert ist.

    FAZIT:
    Die verwobene Story wird langsam, aber sorgfältig aufgebaut, was zumindest bei mir auf den ersten ca. 100 Seiten keine große Spannung aufkommen ließ, zum Ende hin dafür aber gleich für zwei Finale mit mehreren Überraschungen gesorgt hat. Wenn man bereit ist, dem langsamen Spannungsaufbau aufmerksam und geduldig zu folgen, ist „Opfer“ eine absolute Leseempfehlung. Für ungeduldige Leser empfiehlt es sich eher nicht.
    Hilfe, die Googles kommen!

    Hilfe, die Googles kommen! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.05.2013

    Generation Google – oder: „Früher war heute noch besser“

    MEIN LESEEINDRUCK:
    Ein gutes, altes, papiergebundenes Buch über Google & Co…. Irgendwie ein Stilbruch an sich, oder? In „Hilfe, die Googles kommen!“ geht es um die Digitalisierung der Welt und den Siegeszug von PC, Smartphone und des World Wide Webs. Aber nicht (pseudo)wissenschaftlich aufbereitet, sondern mit Humor, Satire und viel persönlicher Erfahrung des Autors angereichert.
    Ausgehend von der etwas abwegig erscheinenden Frage, ob denn Ernest Hemmingway noch leben könnte, taucht Tobias Mann in die digitale Welt von heute ein und droht dabei gleich, sich in ihr zu verlieren. Doch schnell findet Man(n) dabei den Weg zurück zum Beginn der schleichenden Digitalisierung des eigenen Lebens. Angefangen bei Atari-Spielekonsolen, über den berühmten C64 und Klassiker wie „Maniac Mansion“ (auch von mir heiß geliebt!) bis hin zu den aktuellen Obst-Produkten aus Cupertino.
    „Hilfe, die Googles kommen!“ ist aber nicht nur ein Portrait der heutigen 30er-Generation, die mit der Digitalen Welt groß geworden ist. Trotz allen Humors, bei dem sich der Autor auch durchaus selbst gerne auf die Schippe nimmt (z.B. in der Duckface-Galerie) kommen zwischendurch auch immer mal wieder kritische Töne durch. Beispielsweise wenn es um die aktuelle Netzpolitik geht („Datenschutz-GAU“ durch das Gesetz zur Fortentwicklung des Meldewesens), um Irrungen wie die „Sarrazinistik“ oder einfach die Reiz- und Email-Überflutung durch das Internet ganz allgemein.

    MEIN FAZIT:
    Prima fand ich, dass ich mich in einigen Aussagen selbst wiedergefunden und ertappt habe, und auch der Humor und die Satire ließen mich an vielen Stellen schmunzeln und lachen. Andere Teile, wie die Illustrationen oder die teilweise etwas überbordenden, manchmal sinnleeren Fußnoten, haben mir eher weniger gefallen. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne für ein Buch, das mich gut unterhalten hat.
    Liebe unter Fischen

    Liebe unter Fischen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.03.2013

    Eine Liebesgeschichte mit Witz, Charme und kantigen Charakteren

    Zum Inhalt:
    In "Liebe unter Fischen" von René Freund dreht sich alles um (Al)Fred Firneis, einen Erfolgsautor mit diversen Phobien (u.a. gegen Brokkoli), der nach seinem zweiten Buch mit moderner Lyrik schon von Schreibblockade und Burn-out geplagt wird. Also keine leichte Aufgabe für seine Verlegerin Susanne Beckmann, die ihn dringend überreden muss, den nächsten Bestseller abzuliefern, um ihren Verlag vor dem finanziellen Ruin zu retten. Nach einer „Nah-Tod-Erfahrung“ sieht Firneis schließlich selbst ein, dass er etwas unternehmen muss, und lässt sich zu einer Auszeit in einer abgelegenen Berghütte in den österreichischen Alpen überreden. Nach den ersten einsamen Tagen in der Einöde trifft er dort auf die slowakische Studentin Mara…

    Meine Meinung:
    Mir hat "Liebe unter Fischen" wirklich gut gefallen, gar nicht mal wegen der Geschichte an sich, sondern eher aufgrund der liebevoll-schrulligen Charaktere, zu denen ich beim Lesen sofort Zugang gefunden und Bilder im Kopf hatte. Auch der Schreibstil ist sehr flüssig und unterhaltsam zu lesen und passt hervorragend zur dargebotenen, in kurze Kapitel aufgeteilten Story. Auch der ein- oder andere zitierwürdige Satz und ein paar Lebensweisheiten waren wie Ostereier in der Geschichte versteckt. Witz, Ironie, Sarkasmus, Zynismus, Liebe und Lyrik, alles dabei! Und natürlich auch ein paar Überraschungen im Plot!


    Fazit:
    Ein äußerst kurzweiliges, unterhaltsames Buch, dass ich insbesondere aufgrund der kantigen Charaktere uneingeschränkt empfehlen kann, auch wenn das Ende ein wenig abrupt daher kam.
    Wolz, H: Allein unter Superhelden

    Wolz, H: Allein unter Superhelden (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.02.2013

    Einfach super!

    „Allein unter Superhelden“ ist ein Kinderbuch mit einer Leseempfehlung ab 9 Jahren, der ich mich anschließen kann. Die Geschichte ist mit rd. 160 Seiten nicht allzu lang und durch die erhöhte Schriftgröße sollten fortgeschrittene Leseanfänger keine Probleme haben. Auch die zahlreichen im Buch verstreuten Illustrationen lockern das Leseerlebnis ein wenig auf.

    Zum Inhalt:
    Leon, 10 Jahre alt, ist „allein unter Superhelden“ als Sohn von „IceMadam“ und „The Ray“ und kleiner Bruder der „unfassbaren Laura“. Und im Gegensatz zu Mama, Papa und Schwester ist Leon mit keinerlei Superkräften ausgestattet. „Du kannst nichts dafür, dass du so durchschnittlich und unauffällig bist.“ lautet dann auch der wenig hilfreiche Aufmunterungsversuch von Papa Ray. Nur sein bester Freund hält bedingungslos zu ihm: Paul, ausgestattet mit einer Super-Sehschwäche, und in der Schule nur „größenwahnsinniger Maulwurf“ genannt.
    Eines Tages flattert eine, aufgrund von Papa Rays Amok-Fahrt auf Pauls Kinderfahrrad halb versengte Einladung einer Privatschule für Superheldenkinder, geleitet vom zwielichtigen Dr. Schröder, ins Haus…

    Meine Meinung:
    „Allein unter Superhelden“ sprüht regelrecht vor Humor und Witz! Schon die erste Seite entlockt mir ehrliche Lacher, und auch auf den Folgeseiten erlebe ich immer wieder die ganze Bandbreite zwischen Schmunzeln und lauthals Auflachen. Auch das Kopfkino setzt sofort ein, als Papa Ray beim Versuch, Fahrrad zu fahren, in bester Slapstick-Manier mal eben das halbe Eigenheim verwüstet. Neben dem wunderbaren Humor und den spitz überzeichneten Charakteren kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz und wird bis zum Schluss aufrecht erhalten!

    Fazit:
    Keine Frage, an diesem Buch werden Kinder ihren Spaß haben. Mindestens genau so sehr wie ich als Erwachsener! Einfach Super!
    Das Sündenbuch

    Das Sündenbuch (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.01.2013

    Solider historischer Roman mit Spannung, Abenteuer und Herz

    INHALT:
    „Das Sündenbuch“ spielt im Jahr 1618, zu Beginn des 30 jährigen Krieges. In dieser stürmischen Zeit reisen die beiden Hauptcharaktere Jana, eine junge Apothekerin, und Conrad, ein Arzt und Anhänger der modernen Wissenschaften, von Prag bis Lissabon einmal quer durch Europa. Sie wollen nicht nur den rätselhaften Tod von Janas Vater aufklären, sondern auch den Inhalt und die Bedeutung eines mysteriösen und chiffrierten Tagebuchs aufklären, dass er Jana vermacht hat. Dabei werden sie nicht nur von Janas gewalttätigem Verlobten gehetzt, sondern auch noch von gefährlichen geheimen Mächten der katholischen Kirche.

    MEINE MEINUNG:
    „Das Sündenbuch“ bietet alles, was ein guter historischer Roman benötigt: Eine Mischung aus Spannung, Abenteuer, Liebe und selbstverständlich auch historisch belegten Ereignissen, wie z.B. den Prager Fenstersturz. Mit der atmosphärisch dichten Beschreibung der Schauplätze und der Personen lässt es sich schnell in die Geschichte eintauchen. Während die Spannung um das chiffrierte Tagebuch lange aufrecht erhalten wird, klärt sich die Herkunft des mysteriösen Manuskripts für meinen Geschmack zu schnell auf. Hier hätte ich mir wesentlich mehr erhofft, zumal dies die eigentliche Inspiration der Autorin zu der Geschichte war (siehe auch „Voynich-Manuskript“) und viel Potenzial für eine fesselnde Geschichte geboten hätte. Auch der Show-Down ging für mich überraschend schnell über die Bühne. Alles in allem war es eine zwar nicht herausragende, aber grundsolide, gut unterhaltende Story, wenngleich die Entwicklung der beiden Hauptcharaktere von Anfang an vorhersehbar war und man aus dem Nukleus der Story noch ein bisschen mehr hätte herausholen können.
    Langenscheidt Diät-Deutsch / Deutsch-Diät

    Langenscheidt Diät-Deutsch / Deutsch-Diät (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    07.12.2012

    Von Winkfleisch und Pippa-Po

    Mit „Diät – Deutsch“ hat das Duo Fröhlich und Kleis nach „Mann-Deutsch / Deutsch-Mann“ und „Runzel-Ich“ mal wieder zugeschlagen. Ich muss zugeben, ich habe bislang noch kein einziges Werk von Susanne Fröhlich und / oder Constanze Kleis gelesen.
    In „Diät – Deutsch“ dreht sich (wie der Titel schon verrät) alles rund um´s Thema Ab- und Zunehmen. Die nur 128 Seiten sind in sechs Kapitel gegliedert, mit so sinnfreien Titeln wie „Essen, der Feind in meinem Kühlschrank“, „Mein Speck, ich und die anderen“ oder auch „Gemessen an dem, was man nicht isst, müsste man viel schlanker sein“. Hieraus wird schon sehr deutlich, dass sich das Buch selbst und auch das Thema an sich nicht besonders ernst nimmt. Zwischen vielen „fiktiven Fakten“ („Worauf Männer für eine garantierte Gewichtsabnahme von 10 Kilo verzichten würden“) sind lose immer mal wieder echte Fakten verstreut (z.B., dass das Gehirn zu 60% aus Fett besteht oder auch nachgewiesene Korrelationen zwischen Mutter und Kind in Bezug auf Nahrungsmittel-Abneigungen). Dabei ist es für den Leser nicht immer leicht, echte von unechten Informationen zu unterscheiden. Ratlos bin ich z.B. bei Informationen wie „Der Körper speichert Hungererlebnisse 365 Tage lang ab und produziert anschließend Botenstoffe, die den Appetit fördern.“ Fakt oder Fiktion? Nach „Empfehlungen“ wie „Reisen Sie zum Mond, dort wiegt man nur noch ein Sechstel dessen, was man auf der Erde auf die Waage bringt.“ oder auch „Halten Sie sich einen Pitbull in der Küche.“ reift in mir die Erkenntnis, dass dieses Buch sich trotz einiger interessanter (wenn auch nicht neuer) Fakten mit Sicherheit mit keiner Spur ernst nehmen kann. Auch über den Humor von „Diät – Deutsch“ bin ich gespaltener Meinung. Während ich über „als harmloses Moppel-Beisammensein getarnte Swingertreffen“ und eine „erweiterte erotische Nutzfläche“ herzhaft lachen kann, rufen Aussagen wie „Diäten übertragen keinen Genitalherpes“ oder auch gestelzt wirkende Abschnitte á la „Von Promis lernen“ noch nicht mal ein amüsiertes Zucken mit dem Mundwinkel hervor.
    Insgesamt ist „Diät – Deutsch“ weder Fisch noch Fleisch. Für ein rein humoristisches Buch sind dann doch wieder zu viele Fakten lose eingestreut, in Sachen „Spaß-Faktor“ sind sowohl Höhen als auch Tiefen vorhanden. Und von dem Anspruch, ein echter Diät-Begleiter und -Ratgeber zu sein, ist dieses Werk trotz der enthaltenen Fakten meilenweit entfernt. Der Informationsgehalt des Buches lässt sich auf wenige Seiten zusammendampfen.
    Auf den letzten beiden Seiten kehren die Autorinnen dann völlig überraschend doch noch mal auf die Frage „Wie nimmt man denn nun wirklich ab?“ zurück. Was folgt, sind eine Handvoll Floskeln, die mit der Empfehlung „Denken Sie mal darüber nach! Am besten bei einer ordentlichen Mahrzeit.“ enden. Na Prost Mahlzeit!
    Alles in Allem kann ich das Buch nicht wirklich empfehlen. In beiden Kategorien, Humor und Ratgeber, gibt es wesentlich bessere Bücher. Wenn am Ende des Buches die Kernaussage „Nehmt weder Eure Pfunde noch die selbsterkorenen Diät-Gurus allzu ernst“ lautet, ist das aber durchaus für viele Diät-geplagte eine wichtige und (zumeist) gesunde Empfehlung!
    Für hier oder zum Mitnehmen?

    Für hier oder zum Mitnehmen? (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.12.2012

    Von den Leiden des Jungen Gastronomen

    Es muss Liebe auf den ersten Blick gewesen sein. Als Ansgar Oberholz im November 2004 als frischgebackener Ex-Teilhaber einer kleinen Werbeagentur früh morgens Schutz vor einem Gewitterschauer sucht, nimmt er es zum ersten Mal wahr: das altehrwürdige Gebäude am Rosenthaler Platz im Herzen Berlins. Ein Gebäude mit gastronomischer Tradition und geschichtsträchtiger Vergangenheit, sowohl als Aschingers 9te Bierquelle („Berlin Alexanderplatz“) als auch als Dependance einer königlich-amerikanischen Fastfood-Kette. Genau dieses Gebäude erscheint Ansgar Oberholz wie geschaffen, ein Café zu eröffnen, das die Welt noch nicht gesehen hat. Im darauffolgenden Sommer 2005 eröffnet er sein „St. Oberholz“.
    In „Für hier oder zum Mitnehmen?“ erzählt er die Geburtsgeschichte des „St. Oberholz“, vom Einsetzen der Presswehen kurz vor der Geburt bis zum Laufen lernen seines Babys, inklusive aller Sorgen und Nöte, die das Leben eines Existenzgründers so mit sich bringen und vieler skurrilen Situationen und Begegnungen im Gastro-Business. Hier muss sich der Chef schon mal mit spukenden Nazi-Putzfrauen, dem Prince of Darkness als Herrscher über die Clochards Berlins oder dem Hartnäckigen Handelsvertreter des weltgrößten Erfrischungsgetränkeherstellers herumplagen. Dabei wird er tatkräftig von seiner kleinen Ansammlung von Angestellten unterstützt, die von der für Geister-Erscheinungen anfälligen Spanierin bis zum schwedische „Du-Therapeuten“ mit laxem Sexualverhalten reicht. Selbstverständlich kommt auch die Kundschaft nicht zu kurz, die von Berliner-Urgesteins-Zwillingen aus dem Nagelstudio, über drogenabhängige Soldaten bis zum Porno-Cutter mit Namen eines Schmonzetten-Sängers ein breites wie schillerndes Spektrum bietet.
    Im Mittelpunkt stehen aber stets das Café und sein Vater Oberholz, dessen Gefühlswelten in einer ununterbrochenen Achterbahnfahrt (wenige) Höhen und (viele) Tiefen erreichen. Kein Wunder, dass er sich schon mal wie eine SMS mit tragischem Inhalt oder eine hochglanzpolierte Edelstahlkugel im Flipperautomat fühlt…
    Alles in Allem war „Für hier oder zum Mitnehmen?“ eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre für mich. Die Art des Schreibend und das Wording haben mit mitunter sehr gut gefallen. Formulierungen wie „Duftmarketing der Dönerbude“ oder „wenn Püppi ein Würstchen auf den preußischen Offizierskiesweg zittert“ sind typisch für Oberholz und machen für mich den Charme des Buches aus, auch wenn das sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Zu empfehlen ist auf jeden Fall ein Blick auf die Homepage des St. Oberholz (Tipp: Fundbüro) und auch auf Google Maps, wenn man sich eine genauere Vorstellung über das Umfeld des Cafés gönnen möchte.
    Im Totengarten

    Im Totengarten (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    09.10.2012

    Solider Thriller mit zu wenig Tempo

    Was für Alice Quentin, Psychologin, zunächst nach einem unangenehmen Routine-Auftrag für die Polizei aussieht, wächst sich für sie zu einem persönlichen Albtraum aus, in dem sie sich immer wieder ihren eigenen Psychosen stellen muss, die tief in ihrer von Misshandlung geprägten Kindheit wurzeln. Zunächst scheint es nur um die psychologische Beurteilung des wegen Mordes verurteilten Sträflings Morris Clay zu gehen. Doch schon bald schon stolpert Quentin über die verstümmelte Leiche einer jungen Frau…
    „Im Totengarten“ startet mit viel Spannung, einer guten Story und glaubwürdigen und (größtenteils) sympathischen Charakteren und verspricht damit schon nach den ersten 30 Seiten recht viel. Doch leider verliert die Story danach sehr schnell an Schwung, und viel zu lange passiert nichts wirklich Aufregendes. Natürlich werden nach und nach neue Charaktere vorgestellt und die Handlung vorangetrieben, aber leider ohne viel Tempo. Auch die Entwicklung von Quentin´s manisch-depressivem Bruder und dessen Rolle bleibt für meinen Geschmack lange Zeit zu blass. Stattdessen werden immer und immer wieder die Jogging-Runden von Alice Quentin im winterlichen London beschrieben.
    Auch der Klappentext verspricht für meinen Geschmack etwas zu viel: „Erst gerät ihr Bruder unter Verdacht, dann verschwindet ihre Freundin“ heißt es dort. Letzteres geschieht erst rund 50 Seiten vor dem Ende. Und frühestens ab dort habe ich auch erst angefangen, wirklich mit der Geschichte mitzufiebern.
    Insgesamt sehe ich „Im Totengarten“ mit gemischten Gefühlen. Eine solide Story wird einfach auf zu vielen Seiten erzählt.
    626 bis 642 von 642 Rezensionen
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