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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    633 Rezensionen
    Wrenkh, L: Vom Glück, gemeinsam zu essen Wrenkh, L: Vom Glück, gemeinsam zu essen (Buch)
    23.09.2015

    Sehr vielfältig und leicht verständlich

    Die Brüder Leo & Karl Wrenkh wurden bereits neben der Schule von ihrem Vater Christian im Kochen ausgebildet und haben 2009 nach vielen Stationen im Ausland das Wiener Restaurant „Wrenkh“ von ihrem Vater übernommen.

    „Vom Glück, gemeinsam zu essen“ drückt schon im Titel aus, worum es den beiden Brüdern geht: Alle an einen gemeinsamen Tisch zu bringen. Entsprechend kulinarisch vielfältig ist ihr Kochbuch ausgefallen, so dass mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei ist. In Zeiten sich immer weiter verbreitender Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist es sehr praktisch, dass in diesem Kochbuch die Rezepte extra gekennzeichnet sind, die glutenfrei, laktosefrei, vegetarisch und / oder vegan sind. Hierdurch muss man nicht immer erst die Zutatenliste „durchflöhen“, was uns persönlich die Essensplanung erleichtert.

    Das Buch an sich ist sehr hochwertig produziert. Mit seinem Format von rd. 24 x 19,5 x 3 cm empfinde ich es noch immer als handlich. Der Hardcover-Umschlag hat eine dezente Prägung, das Papier ist schwer und griffig und zwei Lesebändchen erleichtern das Wiederauffinden der aktuellen Rezepte. Auch die vielen stimmungsvollen, teils doppelseitigen Fotografien (Gerichte aber auch Landschaften) unterstreichen den guten Gesamteindruck.

    Auf 210 Seiten haben die Autoren insgesamt 109 sehr abwechslungsreiche Rezepte zusammengestellt und nach den folgenden 14 verschiedenen Themenbereichen (die meistens auch als Menüvorschlag konzipiert sind) sortiert:
    - Frühling (5 Rezepte)
    - Sommer (5 Rezepte)
    - Pissaladiére (am ehesten mit Flammkuchen vergleichbar) (6 Rezepte)
    - Kuba (5 Rezepte)
    - Picknick (5 Rezepte)
    - Israel (6 Rezepte)
    - Sri Lanka (5 Rezepte)
    - Soba (japanische Nudeln) (5 Rezepte)
    - Herbst (4 Rezepte)
    - Bretagne (5 Rezepte)
    - Hot Pot (3 Rezepte)
    - Irish Breakfast (5 Rezepte)
    - Winter (6 Rezepte)
    - Sonntag (4 Rezepte)

    Die Zutatenlisten sind übersichtlich strukturiert und nicht überfrachtet, so dass man die meisten Gerichte mit einer überschaubaren Anzahl von Zutaten zubereiten kann. Hinzu kommen jeweils Angaben über die Zubereitungszeit sowie die Portionszahl. Viele der Zutatenlisten sind auf eine (!) Portion ausgerichtet, so dass das lineare Hochrechnen (mit Ausnahme für Butter, Sahne, Öl und kräftigen Gewürzen) recht einfach ist. Nicht so gelungen finde ich, dass die Autoren dabei davon ausgegangen sind, dass jede Person drei bis vier verschiedene Speisen im Rahmen einer Menüfolge isst. Dennoch sind wir bisher mit den Portionsangaben gut ausgekommen.

    Bislang haben wir mehrere Gerichte aus diesem Kochbuch ausprobiert. Dabei sind uns alle Gerichte auf Anhieb gelungen und haben wirklich gut geschmeckt. Unsere persönlichen Highlights waren dabei die folgenden Gerichte:
    - Kräuter-Backhuhn (S. 22)
    - Falafel (S. 91)
    - Mangold-Kürbis-Gemüse (S. 126)
    - Ingwer-Karotten-Kuchen (S. 133)
    - Brat- oder Schupfkartoffeln (S. 163)
    - Quinoa-Gemüse-Pfanne mit Süsskartoffeln und Mozzarella (S. 179)
    - Warme Schokoladentörtchen (S. 197)

    FAZIT:
    Hochwertig, sehr abwechslungsreich und problemlos nachzukochen. Eine Bereicherung für unsere Kochbuchsammlung.
    Im Zeichen der Zauberkugel 01: Das Abenteuer beginnt Stefan Gemmel
    Im Zeichen der Zauberkugel 01: Das Abenteuer beginnt (Buch)
    23.09.2015

    Ein magisches Abenteuer wie aus 1001 Nacht

    Zum Inhalt:
    In den Ferien findet Alex hinter einer verborgenen Tür auf dem Dachboden seiner Großeltern spannende und geheimnisvolle Dinge seines verschwundenen Großvaters. In einem verstaubten Notizbuch stößt Alex auf eine unglaubliche Geschichte, die sich zu einer anderen Zeit und in einer fernen Wüste zugetragen haben soll. In dieser Geschichte geht es um einen jungen Kamelhirten, einen bösen Dschinn und eine Zauberkugel. Dann findet Alex in einer alten Truhe seines Großvaters eine merkwürdige Kugel…

    Meine Meinung:
    „Im Zeichen der Zauberkugel – Das Abenteuer beginnt“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe für abenteuerlustige junge Leser ab 7 Jahre. Der bekannte Kinderbuchautor Autor Stefan Gemmel hat mit seinen bisherigen Büchern, u.a. der preisgekrönten „Schattengreifer-Serie“ und „Mumienwächter“, bereits mehrfach sein Talent für spannende und abenteuerliche Kinderbücher unter Beweis gestellt. Darüber hinaus wurde er 2011 vom deutschen Buchhandel zum "Lesekünstler des Jahres" gewählt und hält im Guinness-Buch der Rekorde den Rekord für die "größte Lesung eines einzelnen Autors".

    Schon das liebevoll gestaltete Hard-Cover mit Glanz-Effekten zieht den Betrachter in seinen Bann. Doch auch im Innenteil wurde nicht mit schönen und sehr passenden Illustrationen gespart. Im Gegenteil! Die im Notizbuch des Großvaters niedergeschriebene Geschichte, die sich über weite Strecken als zweiter Handlungsstrang präsentiert, wurde grafisch sehr schön als alte Papierseiten gestaltet. Darüber hinaus illustrieren mehrere ganzseitige „Bleistiftzeichnungen“ die Geschichte sehr treffend und äußerst Detailreich, so dass sich ein sehr runder und wertiger Gesamteindruck ergibt.

    Die 170 Seiten starke, in 14 Kapitel aufgeteilte Geschichte an sich hat mich beim Lesen, einer kleinen Hommage gleich, sehr positiv an die exotischen Märchen aus Tausendundeine Nacht erinnert. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen und hebt dieses Buch ein Stück aus der Masse hervor. Bereits der Start ist mit dem geheimnisumwitterten Dachboden spannend und weckt die Neugier. Hierdurch fällt der Einstieg in die Geschichte sehr leicht und auch die Anzahl der Hauptcharaktere ist sehr überschaubar.

    Die Hauptfiguren, Alex und Sahli, sind mutig und halten stets fest zusammen. Man muss die beiden einfach mögen. Die Zwillinge Sally und Liv sind dagegen ein Bisschen blass geblieben. Ich könnte mir vorstellen, dass Mädchen sich in diesem Buch ein Wenig „unterrepräsentiert“ vorkommen könnten und ihnen eine weibliche Identifikationsfigur fehlt. Der böse Dschinn Argus ist gemein und hinterhältig, hat jedoch auch seine Schwachstellen. Hierdurch erscheint er nicht so übermächtig und unfehlbar, so dass die Geschichte auch für die jüngeren Leser nicht zu bedrohlich wirken dürfte.

    FAZIT:
    Ein spannendes und magisches Abenteuer wie aus Tausendundeine Nacht, garniert mit tollen Illustrationen und mit zwei mutigen Helden. Ein toller Auftakt für eine neue, vielversprechende Reihe.
    Sturmbändiger Sturmbändiger (Buch)
    22.09.2015

    Ein stürmisches Abenteuer mit toller Grundidee

    Zum Inhalt:
    Die Zwillinge Ruby und Simon sind mit ihren Eltern auf eine Farm weitab der nächsten Großstadt gezogen. Was als Landidylle begann, nähert sich immer mehr einer existenzbedrohenden Lage. Aufgrund einer anhaltenden Hitzeperiode mit Rekorddürre wirft die Farm nicht genug zum Lebensunterhalt ab. Doch plötzlich taucht ein mysteriöser Fremder auf, Elektrogeräte gehen kaputt, Simon wird krank und das Wetter spielt auf einmal komplett verrückt…

    Meine Meinung:
    Schon das - für meinen Geschmack sehr gelungene - Cover und der Klappentext hatten mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Auf 300 Seiten, aufgeteilt in lesefreundliche 34 Kapitel, entspinnt die US-Autorin Jennifer E. Smith (u.a. „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“) eine abenteuerliche Geschichte rund um Menschen mit einer besonderen Begabung und deren Auswirkungen. Hierbei bedient sie sich des klassischen „Gute gegen Böse“-Motivs, wobei sie streckenweise mit dem Unwissen spielt, wer nun genau auf welcher dieser Seiten steht. Beim Lesen habe ich relativ früh ein entsprechendes Bauchgefühl diesbezüglich entwickelt. Ob es am Ende stimmte, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, um keinem Leser hier die Spannung zu nehmen…

    Apropos Spannung: diese baut sich für meinen Geschmack im Verlauf der Geschichte, abgesehen von kleineren Spitzen und Tälern, relativ stetig auf. Wenn ich den Verlauf bildhaft beschreiben müsste, würde ich wohl zu Beginn von einem angenehmen Wind sprechen, der sich im Weiteren Verlauf immer mehr zu einem ausgewachsenen Hurrikan entwickelt. Das Finale ist wirklich sehr spannend, turbulent und actionreich gelungen und direkt „filmreif“.

    Durch die geschickte Wahl der Charaktere, allen voran den 12jährigen Zwillingen Ruby und Simon, gibt es wohl für alle jugendlichen Leser eine entsprechende Identifikationsfigur. Als sehr gut gelungen habe ich bei diesen beiden das Spannungsfeld zwischen Nähe und Zusammenhalt auf der einen Seite und zunehmende Eigenständigkeit und Abkapslung auf der anderen Seite empfunden. Dieses Zusammenspiel hat für mich einen ganz besonderen Reiz dieses Buches ausgemacht. Aber auch die andern Hauptcharaktere, deren Anzahl erfreulich überschaubar ist, sind für meinen Geschmack gut und individuell gelungen, wobei mein Lieblingscharakter die Automechanikerin Daisy war (auch wenn ich den Namen als nicht wirklich passend empfunden habe).

    FAZIT:
    Alles in Allem ist „Sturmbändiger“ ein solider, abenteuerlicher und gut unterhaltender Jugendroman für Leser ab ca. 10 Jahren, der auf einer sehr interessanten und eigenen Grundidee basiert.
    Totenhaus Totenhaus (Buch)
    01.09.2015

    Blum Reloaded: Mehr Drama und Psychogramm als Thriller – enttäuschend!

    Zum Inhalt:
    Brünhilde Blum, genannt Blum, hatte ein schwere Kindheit und eine furchtbare Vergangenheit. Im Urlaub mit ihrer Familie wähnt sie sich weit weg von allen Problemen. Doch ein Foto in der Zeitung bringt ihre Welt plötzlich ins Wanken. Übereilt trifft sie eine Entscheidung, die sie später mehr als einmal bitterlich bereuen wird…

    Meine Meinung:
    „Totenhaus“ ist die Fortsetzung von Barnard Aichners Thriller „Totenfrau“, den ich auch gelesen habe und der mir damals wirklich gut gefallen hat (hierfür hatte ich 4 Sterne vergeben). Diese beiden Bücher haben durchaus Gemeinsamkeiten, die sie verbinden: Allen voran natürlich die sehr verschrobene und polarisierende Protagonistin Blum. Wer Blum bereits aus „Totenfrau“ kennt, erlebt in „Totenhaus“ eine alte Bekannte, die sich in keiner Weise verändert hat. Warum Blum ist wie sie ist, das versteht man m.E. aber am Besten, wenn man zuvor auch „Totenfrau“ gelesen hat, da man sie in diesem Buch sehr intensiv kennenlernt und auch die Gründe für ihre teilweise sehr merkwürdigen Verhaltensweisen (zumindest in Ansätzen) nachvollziehen kann. Wem dieses „Kennenlernen“ fehlt, der könnte es sehr schwer mit Blum haben.

    Auch in Bezug auf den außergewöhnlichen Schreibstil ist sich Autor Bernhard Aichner treu geblieben: Kurze Stakkato-Sätze. Manchmal auch nur ein Wort. Folgerichtig auch kurze Kapitel. Und immer wieder der Name „Blum“, der schon fast Mantra-gleich immer und immer wieder genannt wird. Blum. Ich glaube, entweder sagt einem dieser Stil zu oder nicht. Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf lieber ein bis zwei Kapitel in der Buchhandlung oder auch online durch den „Blick ins Buch“ lesen. Schnell wird man dabei feststellen, ob einem dieser Schreibstil liegt oder nicht. Für mich ist er ein stilistisches Hilfsmittel, das sehr gut zu seiner Protagonistin Blum passt.

    Es gibt aber auch deutliche Unterschiede zum ersten Band: Während „Totenfrau“ die Klassifikation „Thriller“ für meinen Geschmack zu Recht hatte (auch wenn es sicherlich kein 0815-Thriller ist), hat „Totenhaus“ recht wenig bis fast gar nichts von einem Thriller. Die Spannung blieb auf den rd. ersten 200 (von 416) Seiten sehr, sehr gering. Eigentlich war von Spannung kaum etwas zu spüren. In der zweiten Hälfte gab es Streckenweise thrillerartige Passagen, mehr aber auch nicht. Für mich ist diese Fortsetzung viel eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm. War die Story in „Totenfrau“ noch solide aufgebaut und folgte einem roten Faden, so wirkte die Storyline von „Totenhaus“ konzept- und richtungslos. Selbst die Auflösung am Schluss habe ich schon weit vor dem Ende erahnt. Schlimmer noch: Ich habe die ganze Zeit gedacht: „So kann es doch nicht sein, das wäre zu einfach“. Leider war es genau so: zu einfach…

    Am Ende war es nett zu lesen, wie es mit Blums Schicksal weitergeht. Aber auch nur, weil ich schon „Totenfrau“ gelesen hatte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich „Totenhaus“ wohl nach der Hälfte zur Seite gelegt.

    Ein dritter Teil steht zu erwarten. Nach der Enttäuschung des zweiten Bandes bin ich mir aber alles andere als sicher, dass ich diesen auch noch lesen werde. Vielleicht ergibt sich ja dann ein rundes Gesamtbild.

    FAZIT:
    Eine für mich enttäuschende und über weite Strecken spannungsarme Fortsetzung. Kein wirklicher Thriller, eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm.
    Die Seiten der Welt - Nachtland Die Seiten der Welt - Nachtland (Buch)
    29.07.2015

    Die Macht der Bücher und Ideen – Eine äußerst faszinierende und spannende Fortsetzung

    Zum Inhalt:
    Sechs Monate sind vergangen, seit Furia und ihre Freunde die Umgarnte besiegt und Siebenstern verbannt haben. Doch der Kampf gegen die Unterdrückung der bibliomantischen Welt durch die Adamitische Akademie geht weiter, und dieser Kampf wird Opfer fordern…

    Meine Meinung:
    „Die Seiten der Welt – Nachtland“ ist der zweite Band zu Kai Meyers Bestseller „Die Seiten der Welt“, der Anfang 2015 mit dem Fantasy-Literaturpreis „SERAPH 2015“ in der Kategorie „Bestes Buch“ ausgezeichnet worden ist. M.E. ist es unbedingt empfehlenswert, zunächst den ersten Band gelesen zu haben, da die Geschichte über beide Bände hinweg verwoben ist und immer wieder kurze Rückblicke auf die Geschehnisse des ersten Bandes gegeben werden.

    Auf rd. 600 Seiten spinnt Kai Meyer die Geschichte um Furia und ihre Freunde weiter, beginnend ca. 6 Monate nach dem Ende des ersten Bandes. Entsprechend leicht fiel mir das Wiedereintauchen in Kai Meyers faszinierende Welt. Ohne großes Vorgeplänkel startet die Story sehr action- und temporeich und katapultiert den Leser mitten hinein in die quirlige bibliomantische Welt von Libropolis. Über insgesamt 62 Kapitel hinweg führt Kai Meyer Handlungsstränge zusammen, reißt sie wieder auseinander um sie dann in veränderter Charakterkonstellationen weiter fortzuschreiben, führt den Leser immer tiefer hinein in seine fantastische Welt, die aus der Kraft der Bücher erschaffen worden ist. Diese literarische Reise führt in ganz neue Mikro-Welten, von düsteren und beängstigenden Gefängnissen bis hin zu bernsteindurchsrtahlten Geheimorten, versteckt in der Unendlichkeit zwischen den Seiten der Welt. Dabei trifft der Leser mitunter auf altbekannt Charaktere aber auch auf einige neue, schillernde Figuren, deren Absichten nicht immer auf den ersten Blick erkenntlich sind.

    Tempo und Spannung variieren im Verlauf dieser Geschichte, fallen aber niemals zu weit oder gar zu lange ab. Es sind eher kleine Verschnaufpausen zwischendurch, um das gerade Gelesene ein wenig sacken zu lassen und sich für die kommenden Herausforderungen zu wappnen. So geht es den Charakteren im Buch und mir als Leser auch. Kombiniert mit regelmäßigen Sprüngen zwischen den Handlungssträngen und einigen unvorhersehbaren Wendungen hat es Kai Meyer problemlos geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite an sein Werk zu fesseln, einem Absolonbuch gleich. Es ist schier unglaublich, wie viel neue und fantastische Ideen Kai Meyer für „seine“ bibliomantische Welt erdacht hat.

    Das Ende dieses Buches, so viel sei an dieser Stelle verraten, ist offen. Band 3 ist für das Jahr 2016 angekündigt und ich erwarte es bereits jetzt sehnsüchtig.

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Fortsetzung dieser unglaublich spannenden, fantasiereichen und immer wieder überraschenden Hommage an das gedruckte Buch.
    Der Totenzeichner Veit Etzold
    Der Totenzeichner (Buch)
    21.07.2015

    Ein harter, aber sehr guter Thriller

    Zum Inhalt:
    Los Angeles, Sommer 2014: Ein brutaler Serienkiller, „Angel of Death“ genannt, versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er hinterlässt brutal verstümmelte und mit merkwürdigen Zeichen verunstaltete Leichen, bis er nach dem Mord an dem Sohn des Polizeipräsidenten von L.A. scheinbar spurlos verschwindet.
    Berlin, 2014: Der Leichnam eines gefürchteten Rocker-Chefs wird in seiner Wohnung aufgefunden. Brutal verstümmelt und mit merkwürdigen Zeichen in der Haut. Gibt es einen Zusammenhang?

    Meine Meinung:
    Von Autor Veit Etzold habe ich schon sehr viel Gutes gehört, gelesen hatte ich von ihm bislang aber noch nichts. Vor diesem Hintergrund kann ich keinen Vergleich zu seinen früheren Werken ziehen und betrachte den „Totenzeichner“ also ganz isoliert.

    Auch wenn das Team um Clara Vidalis vielen Lesern schon aus den drei vorangegangenen Teilen bekannt sein dürfte, hatte ich auch ohne diese Vorkenntnisse keinerlei Probleme in die Geschichte hineinzufinden und mit den Protagonisten „bekannt“ zu werden. Gerade zu Anfang überschlägt sich die Handlung regelrecht und weist sowohl in Bezug auf die Spannung als auch auf das Tempo einen extrem hohen Level auf. Es verwundert nicht, dass dieser hohe Level nicht kontinuierlich über die gesamte Länge des Buches gehalten werden kann. So gibt es zwischendurch immer mal „Verschnaufpausen“, die Veit Etzold dafür nutzt, seinem Leser seine sehr fundierten und gut recherchierten Kenntnisse bezüglich Rechtsmedizin und Profiling näher zu bringen und auch den Blick mal nach links und rechts schweifen zu lassen. Was manchem Leser sicherlich langatmig vorgekommen sein könnte, habe ich als sehr interessanten Einblick in die Ermittlungsarbeit wahrgenommen. Ich habe während des Lesens viele interessante Dinge dazugelernt. Auch etwas ausschweifende Ausführungen zum Thema „Körperkult / Body Modification“, abseits der gewöhnlichen Tattoo- und Piercing-Pfade, habe ich mit Interesse gelesen, auch wenn die Einzelheiten teilweise schon abstoßend waren. „Der Totenzeichner“ ist halt in allen Belangen durchaus (sehr) harte Kost und nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Leser.

    Der Spannungsbogen ist – wie gesagt – in Wellen, aber sehr kontinuierlich bis zum Schluss verlaufen. Die Auflösung, die Veit Etzold seinen Lesern am Ende präsentiert, habe ich zwar in Ansätzen, aber keinesfalls in seiner Gesamtheit vermutet. In sofern ist es dem Autor durchaus gelungen, mich zu überraschen. Dabei ist die zugrunde liegende Idee topaktuell und hat mich wirklich zum darüber Nachdenken angeregt. Mehr kann ich an dieser Stelle dazu leider nicht verraten, da sonst der ganze Clou der Story nicht mehr funktionieren würde. Mich haben die Story und ihre Auflösung jedenfalls rundum überzeugt.

    Eines sei an dieser Stelle aber noch angemerkt, ohne allzu viel zu spoilern: Freunde von klassischen „whodunit“-Thrillern werden am „Totenzeichner“ wohl keine große Freude haben. Wer beim Lesen gerne zusammen mit den Ermittlern den Täter entlarven und Vermutungen anstellen möchte, wird es hier schwer bis unmöglich haben. Diese Frage gehört für mich persönlich aber auch nicht zum Konzept dieser Story.

    FAZIT:
    Hart, brutal und schonungslos offen mit einer faszinierenden wie gleichfalls beängstigenden Grundidee. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, mir hat es aber sehr gut gefallen.
    Um Mitternacht Um Mitternacht (Buch)
    21.07.2015

    Eine Psychedelische Hommage an die Gruselstummfilme – aber nur eingeschränkt empfehlenswert!

    Zum Inhalt:
    Scott McKenzie, ehemaliger FBI-Agent und Vertrauter von J. Edgar Hoover, wird von Forrest J. Ackerman, einem exzentrischen Sammler von Film- und Science-Fiction-Memorabilien, angeheuert, um eine Kopie des seit Jahrzehnten verschollenen Stummfilmes „Um Mitternacht“ zu suchen. Doch um diesen Film, der als erster amerikanischer Vampirfilm gilt, ranken sich unzählige mystische Legenden. Viele Sammler haben vor McKenzie probiert, eine Kopie dieses Films zu finden. Doch bislang hatte anscheinend niemand Erfolg auf dieser schicksalhaften Suche, die McKenzie auf eine surreale Odyssee führt…

    Meine Meinung:
    Es ist ein außergewöhnliches wie gleichsam spannendes Grundthema, dass sich Autor Augusto Cruz für seinen Roman ausgesucht hat. Er basiert auf dem tatsächlich ungeklärten Schicksal des Films „Um Mitternacht“ des US-amerikanischen Regisseurs Tod Browning von 1927 sowie auf realen Personen, wie z.B. Forrest J. Ackerman (1916 – 2008 / „Mr. Science Fiction“ / US-amerikanischer Herausgeber, Verfasser und Verleger von Science-Fiction-Literatur), dem Stummfilm-Star Lon Chaney (1883 – 1930 / „der Mann mit den 1.000 Gesichtern“ / u.a. „Quasimodo“, „Das Phantom der Oper“) und der heutzutage weitgehend unbekannten Stummfilm-Schauspielerin Edna Tichenor (1901 – 1965). Ohne dass ich es wirklich beurteilen könnte, erscheinen mir die dem Roman zu Grunde liegenden Fakten sehr gut recherchiert zu sein.

    Es ist faszinierend zu lesen, wie der Autor diese Fakten und reellen Charaktere zu einer fiktiven Story verwebt und daraus seine Geschichte entspinnt. Diese beginnt relativ unspektakulär mit einem sehr ausführlichen Gespräch zwischen Scott McKenzie und Forrest J. Ackerman, als dieser ihm seinen Auftrag und seine Motivation erläutert. Im Folgenden begibt sich McKenzie auf die Suche nach dem Film, die ihn einem Puzzle gleich von einem Anhaltspunkt zum nächsten führt. Dabei trifft er auf eine Menge sehr schräger und teilweise zwielichtiger Charaktere, wird immer weiter hineingesogen in das mysteriöse Schicksal des Filmes „Um Mitternacht“ und derer, die damit zu tun hatten. Schritt für Schritt wird diese Suche immer merkwürdiger. Sind es Anfangs noch leicht gruselige Grundelemente, wie beispielsweise spontan erlöschende Kerzen oder auch unerklärliche Geräusche flatternder Flügel, steigert sich die Atmosphäre dieser Geschichte immer mehr ins Ungewisse, die Grenzen zwischen Realität und vielleicht fieberhafte Wahnvorstellung (so habe ich es zumindest empfunden) verwischen dabei zusehends. Die Handlung, die Orte und die Geschehnisse werden immer surrealer und „verschwommener“. So kämpft sich McKenzie beispielsweise durch den mexikanischen Dschungel bis zu einem merkwürdigen Schloss („Las Pozas“ – das sollte man mal googeln!) mit mystischen Skulpturen, gebaut von einem Engländer, verwaltet von einer ehemaligen israelischen Soldatin. Surreal genug? Oder ein Flashmob, bei dem auf offener Straße mit Hämmern auf einen langsam dahinziehenden Werbedino eingedroschen wird. Dies sind nur zwei, durchaus gegensätzliche, Beispiele für die merkwürdigen Begebenheiten in diesem Roman.

    Es ist eine schon fast psychedelische Story, die sicherlich nicht jedem gefallen wird, auf die man sich bewusst einlassen muss. Wenn man dies aber tut, kann sie durchaus einen faszinierenden Sog auf den Leser entfalten. Auch spielen m. E. die „Leseumstände“ bei diesem Buch eine große Rolle. Ich glaube nicht, dass diese Geschichte im Urlaub am Strand bei 30 Grad und Wellenrauschen funktioniert. Wenn sie aber abends, bei dämmriger Atmosphäre und einem draußen tobenden Gewitter gelesen wird, sollte das sehr gut passen.

    Die Art, wie Augusto Cruz diesen Roman konzipiert und geschrieben hat, empfinde ich als Hommage an die Gruselklassiker der Stummfilmzeit, die damals mit vergleichsweise einfachen Effekten dem Publikum eine Gänsehaut beschert haben. Für mich ist somit der durchaus gewöhnungsbedürftige, seltsam distanzierte Schreibstil ein passendes Mittel zum Zweck. Dass die mysteriösen Voynich-Manusktipte gegen Ende am Rande erwähnt worden sind, hat mich aufhorchen lassen. Hat da der Autor etwa schon den Stoff für seinen nächsten Roman vor Augen?

    Was mich persönlich allerdings sehr gestört hat, ist die fehlende „Struktur“ des Textes, die schon beim Umblättern meistens ein Gefühl der Monotonie erzeugt hat. Gänzlich fehlende Anführungszeichen zum Kenntlichmachen von Kommunikation und sehr, sehr spärliche Nutzung von Absätzen (teilweise sind ganze Doppelseiten ohne jegliche Absätze im Block gedruckt) haben mir das Lesen doch sehr erschwert. Das hätte man durchaus Lesefreundlicher gestalten können.

    FAZIT:
    Keine einfache Lektüre und sicherlich nicht jedermanns Sache. Man muss sich auf diese Geschichte und den Schreibstil des Autors einlassen wollen und es braucht durchaus auch ein Stück Durchhaltevermögen. Dann aber kann man sich von dieser surrealen Odyssee durchaus in seinen Bann ziehen lassen.
    Polanski, P: STRAFE Polanski, P: STRAFE (Buch)
    21.07.2015

    Ein sehr ungewöhnliches und spezielles Leseerlebnis

    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist vor allem eines: sehr ungewöhnlich! Vor diesem Hintergrund fällt es mir auch durchaus schwer, eine vernünftige und nachvollziehbare Rezension zu schreiben, die nicht zu viel verrät. Ich werde es trotzdem mal versuchen:

    Der Schreibstil, im Präsens und der Dritten Person, wirkte auf mich von Beginn an irgendwie sehr distanziert, teilnahmslos, ja fast schon lieblos. So schwebte ich als Leser gefühlt die ganze Zeit „über“ der Handlung, wie ein stiller Beobachter. Hierdurch war es mir auch bis zum Schluss leider nicht möglich, auch nur zu einem der Charaktere eine „Beziehung“, geschweige denn Sympathien aufzubauen. Zudem machten die Charaktere einen ziemlich verschrobenen und irgendwie abstrakten Eindruck auf mich. Es fehlte mir der letzte Funke Lebendigkeit, die Authentizität. Dies habe ich über weite Teile des Buches als sehr störend empfunden. Nichts mit mitzittern, mitbangen, miträtseln. Das führte in Summe dazu, dass ich die Geschichte die ersten rd. 200 (von knapp 290!) Seiten zwar „tapfer“ gelesen habe, aber weder Spannung noch Neugier auf den Fortgang beim mir aufkamen. Ja, ich habe mich regelrecht durchgekämpft.

    Eigentlich hatte ich diesen Roman schon fast abgeschrieben. Eigentlich. Doch nachdem ich mich immer unmotivierter durch die ersten rd. 2/3 des Buches hindurchgequält habe, hat die Autorin nicht nur den Protagonisten Max Schmeling, sondern auch mich gehörig überrascht. Auch wenn nach und nach eigene Vermutungen und Theorien zu den Hintergründen der Story in mir aufkeimten (und ich mit einigen Details richtig lag), so muss ich doch uneingeschränkt anerkennen, dass die Geschichte im letzten Teil eine wirklich überzeugende und in Summe sehr unerwartete Wendung genommen hat. Hierdurch habe ich Details, die ich in den ersten ca. zwei Dritteln noch als sehr schwach bis wirklich störend empfunden habe, am Ende als durchaus gekonnt eingesetzte stilistische Mittel wahrgenommen. Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass es der Autorin auch nur ansatzweise gelingen könnte, das Steuer dermaßen herumzureißen. Respekt! Leider kann ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, ohne zu viel von der Story und dem dazugehörigen „Aha-Effekt“ zu verraten.

    Alles in allem hat mich die Autorin mit der Auflösung ihrer Story und den eingesetzten Stilmitteln wirklich versöhnt. Auch wenn der „langatmige“ Part der Geschichte mir mit rd. 2/3 viel zu lang gewesen ist, reicht es so am Ende dennoch für 4 Sterne für mich.

    FAZIT:
    Sehr ungewöhnlich: Über lange Strecken für mich persönlich echt enttäuschend und spannungslos dahin plätschernd, hat mich die Autorin mit der Auflösung doch noch überzeugt. „Blind empfehlen“ würde ich dieses Buch allerdings nicht.
    Big Game - Die Jagd beginnt Big Game - Die Jagd beginnt (Buch)
    10.07.2015

    Ein temporeicher Actionfilm zum Lesen

    Zum Inhalt:
    Oskari wächst bei seinem Vater in einem kleinen Dorf in den Weiten der finnischen Natur auf. Am Tag vor seinem 13. Geburtstag wird er, wie es die Tradition von allen Jungen verlangt, für 24 Stunden allein in die gefährliche Wildnis der Wälder geschickt, um mit dem rituellen Jagdbogen ein Tier zu erlegen und danach aus dieser Prüfung als Mann zurück zu kehren. Dass Oskari diesen Bogen noch nicht einmal voll spannen kann, macht die Sache dabei nicht wirklich einfacher. Doch dann begegnet Oskari in der Wildnis einem richtig großen „Tier“, auf das extrem gefährliche Männer bereits Jagd machen…

    Meine Meinung:
    „Big Game - Die Jagd beginnt“ von Dan Smith basiert auf dem Drehbuch zum gleichnamigen Kinofilm. Versprochen wird auf dem Buchumschlag „Action, Abenteuer und viel Humor“. Von Action und Abenteuer gibt es in diesem Buch wirklich sehr, sehr viel. Nur der vollmundig versprochene Humor blitzte für mein Empfinden nur an sehr wenigen Stellen hervor. Dies störte mich allerdings eher weniger, da Humor für diese Art von Geschichte für meinen Geschmack wenn überhaupt nur sehr vorsichtig und wohl dosiert passend ist. Das Versprechen von Humor sollte man bei der nächsten Auflage vielleicht ganz vom Buchumschlag streichen.
    Wie gesagt, Abenteuer und Action gibt es in „Big Game“ reichlich, es kracht, brennt und explodiert eine Menge. Gepaart mit einer stetigen und atemlosen Jagd zu Land, zu Wasser und in der Luft werden hierdurch Tempo und Spannung kontinuierlich auf einem sehr hohen Level gehalten, und das ganz bis zum Schluss. Hier merkt man sehr deutlich, dass es ein Buch ist, bei dem der Plot dem Drehbuch zu einem Actionfilm entspringt. Dies ist für mich auch eine zentrale Schwäche dieses Buches: es ist in eine Art „filmtechnisches Korsett“ gezwängt. Während sich Autoren, die eine eigene Story entwickeln, ganz frei allen schriftstellerischen Stilmitteln und „Kniffen“ bedienen können (egal ob dies dann filmisch umzusetzen ist oder nicht), ist Dan Smith bei seiner literarischen Umsetzung des Drehbuches merklich an das „Kinofilm-Gerüst“ gebunden oder hat es zumindest nicht gewagt, sich davon zu weit zu entfernen.
    Die Hauptcharaktere, Oskari und „Mr. President“, waren für mein Empfinden sehr gut ausgearbeitet, lebendig und glaubwürdig. Die „Bad Guys“ sind mir hingegen über die Gesamtheit des Buches doch ein wenig zu blass und zweidimensional geblieben. Hier hätte ein wenig mehr Charakterarbeit dem Buch als Ganzem aus meiner Sicht doch durchaus gut getan. Auch die Beschreibung der – sicherlich überwältigenden – Natur der weiten finnischen Wälder hätte für mein Empfinden mehr Raum einnehmen dürfen um auf diese Weise mehr Atmosphäre zu schaffen. So konnte ich mir durch ein „Spicken“ auf die Besetzungsliste des Filmes die Charaktere beim Lesen zwar sehr gut und bildlich vorstellen, die ganze Szenerie „drumherum“ blieb aber stellenweise zu blass und irgendwie „unscharf“.
    Letztendlich hat mich „Big Game“ gefesselt und zum schnellen Verschlingen der Seiten animiert. Dabei ist es Dan Smith durchaus gelungen, mich das ein oder andere Mal zu überraschen. Doch ich glaube nicht, dass es dem Buch gelingt, wesentlich mehr Atmosphäre zu transportieren als der Film (den ich noch nicht gesehen habe).

    FAZIT:
    Action, Abenteuer, Tempo und Spannung. Man merkt dem Buch deutlich an, dass es einen Kinofilm als Vorlage hatte. Es bietet eine sehr kurzweilige Leseunterhaltung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
    House of Secrets - Der Fluch des Denver Kristoff House of Secrets - Der Fluch des Denver Kristoff (Buch)
    19.06.2015

    Eine tolle Mischung aus Action, Spannung, Grusel & Phantastik aber auch Gewalt

    ERSTER EINDRUCK
    Bereits das geheimnisvolle und detailverliebte Cover hat mich mit seiner verschlossenen Tür, den wild wogenden Wellen und der mythischen Eule sofort in seinen Bann gezogen. Das Buch liegt schwer und vielversprechend in der Hand und die einzelnen Seiten sind auf dickem, wertigem Papier gedruckt.

    ZUM INHALT
    Die Familie Walker scheint nach langer Suche endlich ein neues zu Hause gefunden zu haben. Doch der Kaufpreis für die glamouröse wie mysteriöse Villa Kristoff scheint doch viel zu günstig zu sein. Schon kurz nach dem Einzug machen die fünf Walkers Bekanntschaft mit der gruseligen alten Nachbarin Dahlia Kristoff. Und auch sie hat ein schreckliches Geheimnis, dass sie den Walkers nur allzu schnell und unverhofft offenbart und dadurch die drei Geschwister Brendan, Cordelia und Eleanor Walker auf eine abenteuerliche, rasante und gefährliche Reise in die phantastische Welt des Denver Kristoff schickt.

    MEINE MEINUNG
    Ich habe bislang selten ein Buch gelesen, dessen Start mich durch die überstürzten und actiongeladenen Ereignisse so schnell gefesselt hat wie „House of Secrets“. Hier zeigt sich der ganze filmische Erfahrungsschatz von Chris Columbus (Harry Potter, Percy Jackson, Nachts im Museum,...) gepaart mit der frischen Kreativität Ned Vizzinis. Das Chaos bricht über mich als Leser genauso unvorbereitet und apokalyptisch herein wie über die Protagonisten. Die unglaubliche Reise der Geschwister Walker ist gespickt mit vielen illustren Abenteuergestalten und reihenweise gefährlichen Situationen, garniert mit coolen Teenie-Sprüchen der Geschwister. Langeweile beim Lesen ist bei mir an keiner Stelle aufgekommen. Lediglich ein roter Faden hat mir gefehlt, anhand dessen sich die Geschichte systematisch hätte weiterentwickeln können. So kommt die Rettung am Schluss des Buches doch etwas schnell und auch eher banal daher. Auch fand ich, dass die Geschichte für 10 Jährige mitunter noch zu viel Gewalt enthält (siehe bei Bedarf ganz unten unter SPOILER).

    FAZIT
    „House of Secrets“ ist ein Buch, mit dem ich mich am liebsten ganz ungestört mit einem heißen Tee und einer kuscheligen Decke auf die Couch verkrümelt hätte, um die ganze Geschichte ungestört in einem Rutsch durchzulesen. Es hat mir viel Spaß und einige schöne Lesestunden beschert, trotz der kleinen Einschränkungen (fehlender roter Faden und eher banales Ende). Besonders schön fand ich den (im wahrsten Sinne des Wortes) „Cliff Hanger“ am Ende des Romans, der selbstverständlich eine Fortsetzung verspricht. Die Leseempfehlung (10 – 12 Jahre) teile ich NICHT, ich würde eher eine Leseempfehlung ab 12 Jahren aussprechen.
    Ich freue mich schon auf die filmische Umsetzung durch Chris Columbus und bin sehr gespannt, ob er tatsächlich Mick Jagger und den Undertaker hierfür verpflichten kann.

    ---SPOILER ---
    ACHTUNG, IM FOLGENDEN WERDEN DETAILS ZUM INHALT UND ZUM ENDE VERRATEN: Die Leseempfehlung ab 10 Jahren kann ich nicht teilen, da in „House of Secrets“ durchaus Hauptfiguren sterben (u.a. die Eltern, bis diese am Schluss überraschend wieder zum Leben erweckt werden) und auch einiges an Brutalität enthalten ist. Vieles davon ist zwar „nur“ angedrohte Brutalität, aber auch diese ist für die Fantasie vieler 10 Jähriger sicherlich noch nicht geeignet.
    Heimweh Heimweh (Buch)
    10.06.2015

    Ein fesselnder Psychothriller, der geschickt mit den seelischen Abgründen der Protagonisten spielt

    Meine Meinung:
    Der neue Psychothriller von Bestseller-Autor Marc Raabe („Schnitt“, „Der Schock“) startet mit einem Paukenschlag: Jesse Bergs Ex-Frau wird ermordet, ihre gemeinsame Tochter Isa entführt (so viel verrät ja bereits der Klappentext). Es beginnt ein Wettlauf um seine Tochter, gegen die Zeit und gegen einen mysteriösen Unbekannten mit undurchschaubaren Motiven.

    Marc Raabe erzählt seine Geschichte in zwei parallel verlaufenden Handlungssträngen, einem in der Gegenwart und einem in der Vergangenheit, der die damaligen Geschehnisse im Heim Adlershofs beleuchtet. Hierdurch bleibt das Tempo stets hoch und kleine Cliff-Hanger sorgen für stetige Spannungsspitzen. Dabei wird der Leser kontinuierlich (positiv) herausgefordert, die Geschehnisse in den beiden Handlungssträngen miteinander zu verbinden.

    Äußerst geschickt hat Marc Raabe mit Jesse Berg einen Protagonisten entworfen, der in seiner absoluten Verzweiflung nicht davor zurück schreckt, Tabus zu brechen oder Grenzen zu überschreiten. Unweigerlich fragt man sich beim Lesen, wie weit man selbst gehen würde. Das „i-Tüpfelchen“ hierbei ist die Figur von Jule, der besten Freundin seiner getöteten Ex-Frau, die unfreiwillig in die Geschehnisse hineingezogen wird. Bei diesem ungewöhnlichen Duo lässt Marc Raabe nicht nur Jule und einige andere teilweise sehr verschrobene Charaktere an seinem Protagonisten Jesse zweifeln, sondern auch den Leser selbst. Schon früh merkt man, dass bei Jesse irgendetwas nicht stimmt. Etwas Ungewisses aber Bedeutendes liegt ganz tief verschüttet – in der Vergangenheit wie gleichsam in Jesses fehlenden Erinnerungen. Doch was ist es? Die Antwort auf diese wirklich sehr spannend angelegte Frage und damit den Clou der Geschichte legt der Autor, einem gründlichen Archäologen gleich, nur Stück für Stück frei. Einem Mosaik gleich erhält der Leser im Fortgang der Geschichte Steinchen für Steinchen, um daraus ein ganzes Bild zusammenzusetzen, einen Schritt zurück zu treten und es mit Abstand zu betrachten. Während des Lesens habe ich Theorien entwickelt, weitergesponnen und wieder verworfen. Genau so muss ein guter Psychothriller sein! Gegen Ende hatte ich schon eine Idee für die Auflösung, deren Grundzüge ich dann tatsächlich in der Auflösung wiedergefunden habe. Dies hat mich aber nicht weiter gestört und könnte durchaus daran gelegen haben, dass es nicht mein erstes Buch des Autors war.

    FAZIT:
    Ein geschickt angelegtes Verwirrspiel und ein absolut empfehlenswerter Psychothriller, den ich am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte. Wem „Der Schock“ gefallen hat, sei „Heimweh“ wärmstens ans Herz gelegt.
    Blackhurst, J: Die stille Kammer Blackhurst, J: Die stille Kammer (Buch)
    18.05.2015

    Ein absolut fesselndes Verwirr-Spiel

    „Die stille Kammer“ (Original: „How I lost you“) ist der Debut-Roman der 29jährigen Engländerin Jenny Blackhurst. Auf rd. 440 Seiten entspinnt die Autorin eine Geschichte, die mit einer für die meisten Menschen unglaublichen Tat beginnt: Einer Mutter, die ihren eigenen, wenige Wochen alten Sohn umgebracht haben soll. Die eigentliche Handlung setzt dann vier Jahre später ein, als Susan längst aus der Psychiatrie entlassen ist und sich unter einem neuen Namen ein neues Leben aufgebaut hat, nachdem sie sämtliche Kontakte und Verbindungen zu ihrem alten Leben gekappt hat. Noch immer leidet Susan sehr unter ihrer damaligen Tat. Doch nach und nach verstärken sich bei ihr die Zweifel, häufen sich die Fragen, was damals wirklich genau passiert ist.
    Von diesem Punkt aus nimmt die Autorin den Leser mit auf eine sehr spannende Reise, in deren Verlauf immer mehr Fragen und Ungereimtheiten auftauchen und der Leser genauso ahnungslos ist wie die Protagonistin Susan selbst. Dabei wird Schritt für Schritt klar, dass der Auslöser für die Tragödie in der Vergangenheit zu suchen ist, vielleicht sogar sehr viel weiter in der Vergangenheit. Susan zweifelt dabei nicht nur an neuen und alten Bekannten und Freunden, sondern sehr oft auch an sich selbst. Genau so ist es auch mir beim Lesen ergangen. Dabei dreht sich der Strudel der Ereignisse im Fortgang der Geschichte immer schneller, so dass es mir schwergefallen ist, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Diese stetig zunehmende Spannung, die ständige Ungewissheit über die wahren Beweggründe der handelnden Personen und nicht zuletzt das große Fragezeichen, wie das alles zusammenpassen soll, machen für mich einen besonderen Reiz dieses Thrillers aus. Bis erst ca. 50 Seiten vor dem Ende hatte ich große Sorgen, dass es der Autorin nicht gelingen würde, eine wirklich schlüssige, befriedigende und einfach „runde“ Auflösung ihrer Story zu präsentieren. Doch soviel sei hier verraten: Sie hat es geschafft!
    Eine weitere große Stärke dieses Thrillers liegt für mich in den Charakteren, die Jenny Blackhurst sehr detailreich und realitätsnah entworfen hat. Denn bei fast keinem Charakter ist man sich während des Lesens sicher, auf welcher Seite er steht, welche Motive ihn antreiben. Dies habe ich in dieser Intensität und Vielzahl wirklich selten gelesen und es ist schon erstaunlich, wie Blackhurst dies in ihrem Debutroman so gut gelingen konnte.
    Dennoch hat dieser Thriller für mich persönlich ein kleines Manko, das für mich letztlich zum Abzug eines Sternes geführt hat. Dies kann ich leider nicht begründen, ohne ein kleines Bisschen zu spoilern. Wer also auch kleine Spoiler nicht mag, sollte jetzt NICHT weiterlesen, sondern gleich zum Fazit übergehen!
    ******SPOILER ANFANG******
    Ich liebe es an Thrillern, wenn am Ende eine mich völlig überraschende Auflösung präsentiert wird, bei der es mir „wie Schuppen von den Augen fällt“ und ich mich frage, warum ich denn nicht auf diese Lösung gekommen bin. Das gehört für mich für einen „5 Sterne Thriller“ einfach dazu. Dies ist der Autorin leider nicht gelungen. Auch wenn die Auflösung im großen Ganzen nachvollziehbar und durchaus überraschend war, bin ich doch der Meinung, dass ich gar keine Chance hatte, der Auflösung wirklich nahe zu kommen. Das ist schade und begründet für mich den Abzug des einen Sterns.
    ******SPOILER ENDE******

    FAZIT:
    Ein bemerkenswertes Debut und sehr spannendes Verwirrspiel um eine absolut tragische Vergangenheit. Ein Thriller, den man nur schwer wieder aus der Hand legen kann!
    Tahir, S: Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken Tahir, S: Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken (Buch)
    18.05.2015

    Ein fesselndes Debut, das große Lust auf mehr macht!

    Zum Inhalt:
    Das Kundigenmädchen Laia und der Elite-Krieger Elias leben in zwei ganz unterschiedlichen Welten, und doch kreuzen sich ihre Schicksale innerhalb der unbezwingbaren Mauern der Akademie Schwarzkliff, an der die besten und skrupellosesten Krieger des ganzen Imperiums unter menschenverachtenden Bedingungen ausgebildet werden. Beide hadern mit ihrem Schicksal und ihren Gefühlen, und für beide steht alsbald ihr Leben auf dem Spiel…

    Meine Meinung:
    Obgleich dieser Roman Elemente aus verschiedenen Genres in sich vereint, würde ich ihn letztendlich als Mix aus Fantasy und Jugendbuch bezeichnen. „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ hatte mich bereits nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt vom Start weg sehr spannend und temporeich, hält sich nicht mit großem „Vorgeplänkel“ auf.

    Die Geschichte wird in stetem Wechsel aus der Perspektive von Laia und Elias erzählt, wodurch sich das Lesen seht abwechslungsreich gestaltet und sich immer wieder einige, teilweise sehr spannende kleine Cliff-Hanger ergeben. Je weiter ich beim Lesen im Buch vorangeschritten bin, desto dringender wollte ich wissen, wie die Geschichte ausgeht. Die Story hatte eine regelrechte Sogwirkung auf mich entfaltet. Das Finale schließlich war äußerst spannend, mit viel Action und durchaus auch Überraschungen. Hier kann ich mir sehr gut eine Fortsetzung vorstellen, auf die ich mich schon jetzt freue!

    Die Story an sich hat mich insgesamt ein wenig an die „Panem-Trilogie“ erinnert, auch wenn Sabaa Tahir eine durchaus ganz eigene Idee in ihrem Roman verarbeitet. Die Welt, die sie erschaffen hat, ist faszinierend und glaubwürdig. Die Idee mit den Prüfungen und insbesondere die Prüfungen selbst waren sehr kreativ und wirklich erschreckend.

    Auch der Schreibstil der Autorin passt sehr gut zum Setting der Geschichte, liest sich wunderbar flüssig und ist an vielen Stellen schon sehr poetisch (z.B. S. 79: „Denn die Auguren träumen die Zukunft; alles, was geschehen kann. Alles, was möglich ist. Und Du bist eingewoben in jeden Traum. Ein Silberfaden in einem Teppich der Nacht.“). Dies hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen und verleiht der fremdländischen, phantastischen Welt des Imperiums einen sehr authentischen Charakter.

    Zum absolut runden Gesamtpaket gesellen sich – last but not least - noch die für meinen Geschmack sehr gut gelungenen Charaktere hinzu. Allen voran natürlich die beiden Hauptcharaktere Laia und Elias, die, nicht nur durch ihre jeweilige Vergangenheit, die sie bereits in jungen Jahren mit sich bringen und die sie stark geprägt haben, sehr individuell und detailreich gelungen sind. Direkt vom Start weg habe ich mit beiden mitgefiebert und mitgefühlt. Aber auch die weiteren Charaktere sind Sabaa Tahir sehr gut gelungen, allen voran Elias beste Freundin Helena und die unerbittliche Kommandantin von Schwarzkliff.

    FAZIT:
    „Elias & Laia“ ist ein sehr beeindruckendes Debut und ein nahezu perfektes Gesamtpaket aus einer faszinierenden Story-Idee, einer sehr packenden Umsetzung und tollen Charakteren. Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur aber insbesondere auch für Fans von Büchern á la „Panem“.
    Die Suche Die Suche (Buch)
    08.05.2015

    Spannend, brisant und top-aktuell – ein waschechter Page-Turner

    Zum Inhalt:
    Eigentlich wollte Max Carver, Künstler und Ex-Mitglied der US-Küstenwache, seine Kunstwerke in Amsterdam ausstellen und seiner Freundin, der Malaria-Forscherin Erica Stroud-Jones einen Hochzeitsantrag machen. Doch dann verschwindet Erica mitten in der Nacht spurlos, ihr Laptop wird von einer Frau am helllichten Tage geklaut und eine mysteriöse Malaria-Infektion breitet sich in Amsterdam aus. Auf seiner Suche nach Erica gerät Max zwischen alle Fronten...

    Meine Meinung:
    Dieser Thriller hat mich bereits nach den ersten paar Seiten vollständig in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Dabei ist es mir jedes Mal schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen hätte, wenn ich genügend Lesezeit dafür zur Verfügung gehabt hätte!
    Die Story, die Nick Louth entwickelt hat, besticht durch einen anhaltend hohen Spannungs-Level, einige unvorhergesehene Wendungen sowie durch eine große Portion Action und Tempo. Eine perfekte Thriller-Mischung also. Hinzu kommt eine sehr interessante wie gleichfalls beängstigend realistische Grundidee: Krankheiten gezielt einzusetzen. Für seine Erzählung setzt der Autor sehr geschickt auf zwei Haupt-Handlungsstränge, einen im Amsterdam der Gegenwart und einen im zentralafrikanischen Busch, Anfang der 1990´er Jahre (sehr gelungen als Auszüge aus Ericas Tagebuch dargestelllt). Beide Handlungsstränge haben dabei ihre eigene Dramatik, ihre eigene Spannung. Geschickt wechselt die Story zwischen diesen Strängen kontinuierlich hin- und her, sodass Abwechslung und Tempo stets auf hohem Niveau gehalten werden.
    Wer jetzt denkt, dass „Die Suche“ einfach „nur“ sehr gute Unterhaltung wäre, der irrt! Auch wenn diese natürlich primär im Fokus steht, so finden sich bei Nick Louth durchaus sehr kritische Untertöne, die die schockierenden und unmenschlichen Zustände, die leider noch heute in einigen Regionen Zentralafrikas herrschen, anprangern. Aber auch der westlichen, in weiten Teilen rein profitgesteuerten Pharmaindustrie wird der Spiegel vorgehalten. Dieses Buch hat mich beim Lesen mehr als einmal zum Nachdenken angeregt.
    Mit Max Carver hat der Autor einen Protagonisten entworfen, der dem Leser nicht unbedingt sympathisch sein muss, der aber sehr gut zur Story passt uns insgesamt glaubhaft und authentisch „rüber kommt“. Auch die Figur der schillernden Lisbeth ist für meinen Geschmack sehr faszinierend gelungen. Arrondiert werden die Protagonisten von mehreren Nebencharakteren, die oftmals sehr speziell gezeichnet sind, manchmal schon an der Grenze zum Klischeehaften (oder ein Stückchen darüber hinaus), was mich persönlich aber nicht weiter gestört hat. Sehr gelungen fand ich hingegen die „Charakterentwicklung“, die der Autor rund einem halben Dutzend seiner Charaktere beschert hat. Hier darf man sich auf die ein oder andere handfeste Überraschung gefasst machen!

    FAZIT:
    Wahnsinnig spannend bis zum Schluss: Ein echter Page-Turner mit einer beängstigenden Grundidee und gesellschaftskritischen Untertönen.
    99 Gründe, warum mein Kind weint 99 Gründe, warum mein Kind weint (Buch)
    08.05.2015

    Ein kleiner, humorvoller Stimmungsaufheller

    Wer selber Kinder hat kennt ihn: Diesen unglaublichen Weltschmerz kleiner Kinder, begleitet von literweise Tränen und einem Geschrei, dass selbst Eric Adams von Manowar (ja genau, die lauteste Band der Welt!) übertönen würde. Und man selbst sagt zu sich: ruhig bleiben! Ruhig bleiben! RUHIG BLEIBEN! Und man zählt sicherheitshalber mal schnell bis einemillionenvierhundertsiebenundachzigtausendfünfhundertundelf um noch das letzte bisschen Ruhe zu bewahren. Und warum das alles: Weil die Bärchenwurst alle ist…
    In „99 Gründe, warum mein Kind weint“ präsentiert der Autor Greg Pembroke auf rd. 120 Seiten eine wunderbare, kleine Sammlung von Bildern der weinenden kleinen Lieblinge mit den passenden Sprüchen dazu, wie beispielsweise „Wir haben ihr verboten, Abfall aus dem Mülleimer zu essen“ oder auch „Er darf nicht in die Spülmaschine klettern“.
    Die Bilder sind in acht Kapitel zusammengefasst („Wie alles begann“, „Feinschmecker“, „Große Erwartungen“, „Draußen“, „Geschwisterglück“, „It´s my party, and I cry if I want to“, “Konversation” und “Das Ende eines perfekten Tages”), die alle mit einer kurzen, humorvollen Einleitung versehen sind (Zitat: „Kleinkinder wissen, dass zur Essenszeit eine Brokkoli-Schlacht stattfindet, bei der nur die Stärksten, Klügsten und Schnellsten eine Chance haben, zu überleben.“).
    Am Ende dieses kleinen Buches finden sich dann noch sechs Seiten mit leeren „Bilderrahmen“ für eigene Fotos und passende Sprüche dazu. Eine schöne Idee, um dieses Buch noch zu personalisieren. Bilder und Erinnerungen dazu haben wohl alle Eltern zur genüge…

    FAZIT:
    Beim Lesen des Buches musste ich stellenweise wirklich herzhaft lachen und ja, manche Situationen kamen mir sehr bekannt vor! Das Buch eignet sich prima als kleiner Stimmungsaufheller für zwischendurch.
    Recovery Recovery (Buch)
    08.05.2015

    Ein hochaktuelles Thema aus der Welt der Geheimdienste und Netzaktivisten

    Zum Inhalt:
    Ein Mord. Eine Speicherkarte mit unbekanntem, wahrscheinlich äußerst brisantem Inhalt. Ein Leak, gegen das sämtliche WikiLeaks-Enthüllungen Peanuts sein sollen. Netzaktivisten, Whistleblower, unabhängige Enthüllungs-Journalisten, Geheimdienste- und Organisationen und dazu noch rechtsradikale Gruppierungen. Und mittendrin ein Hacker, der mit all dem eigentlich gar nichts mehr zu tun haben wollte…
    Meine Meinung:
    Nach einem sehr spannenden und temporeichen Auftakt folgen leider eher spannungslose Szenen aus einer Softwarefirma für Computerspiele (gespickt mit sehr vielen EDV-Fachbegriffen), einer Nachrichtenredaktion und einer Psychologiepraxis. Dazu kommt noch ein Perspektivwechsel in der Erzählweise, was mich zunächst durchaus verwirrt hat. Insgesamt habe ich über ca. das erste Drittel nur sehr schwer in das Buch und dessen Handlung hineingefunden. Auch ist mir bis dato keine der vielen Personen wirklich näher gekommen. Die vielen EDV-Fach- und Slangbegriffe, von denen nur ein Teil im Glossar am Ende des Buches erklärt ist, haben ihr übriges getan, mir ein flüssiges Lesen zu erschweren.
    Erst als ich mich endlich im zweiten Drittel in die Geschichte hineingelesen hatte, kamen wieder Spannung und Lesefreude auf. Die Personen wurden plastischer, teilweise auch sympathischer, und die Handlungsstränge begannen, sich in Teilen miteinander zu verweben. Das gefühlte Finale kommt dabei schon ein gutes Stück vor dem Ende, dafür werden im Folgenden noch (nahezu) alle Handlungsstrände aufgeklärt. Schade fand ich nur, dass dabei nicht alle Stränge zusammengeführt worden sind.

    FAZIT:
    Man muss bereit sein, dem Buch eine Chance zu geben und sich auch auf die vielen Begriffe aus der EDV-/Hackserszene einlassen zu wollen. Dann entspinnt sich eine spannende Story aus der Welt der Netzaktivisten und Geheimdienste. Doch das, was der Klappentext versprochen hat, wurde für mein Empfinden nicht vollständig gehalten. Daher vergebe ich insgesamt gut gemeinte 3 Sterne mit der Tendenz zu 4.
    Das wilde Mäh und die Monster-Mission Vanessa Walder
    Das wilde Mäh und die Monster-Mission (Buch)
    24.04.2015

    Der Titel ist Programm – Spannung, Spaß und ganz viel Tiefgang

    Zum Inhalt:
    Merkwürdige und angsteinflößende Geräusche schrecken die Waldbewohner auf. Riesige Monster haben angefangen, die Bäume zu fressen. Nun ist guter Rat teuer, und der entzweit die Waldbewohner. Ham ist wild entschlossen, die Monster zu stoppen. Doch dafür braucht er Unterstützung und Hilfe. Da erreicht ihn eine kryptische Nachricht seines Freundes Quentin…

    Meine Meinung:
    „Das wilde Määäh und die Monster-Mission“ ist der zweite Teil rund um den – mittlerweile nicht mehr ganz so kleinen – Ham, den mutigen Wolf im schwarzen Schafsspelz. Wie schon im ersten Teil schickt die erfolgreiche Kinderbuchautorin Vanessa Walder (u.a. „Der Elfenkönig“, „Marla“,…) ihren knuddeligen Helden auf eine spannende und nicht ganz ungefährliche Reise. Gut, dass Ham dabei tatkräftige Unterstützung erhält. So entspinnt sich ein richtig aufregendes Abenteuer mit vielen Überraschungen, Wendungen und neuen Charakteren, so dass die Spannung wirklich bis zur letzten Seite garantiert ist, die mit einer verblüffenden aber sehr glaubhaften Lösung daherkommt. Das hat Vanessa Walder wirklich äußerst geschickt gemacht!
    Wie auch schon im ersten Band, sind insbesondere die liebevoll und sehr individuell entwickelten Charaktere der Tiere eine ganz, ganz große Stärke dieses zauberhaften Kinderbuches. Während sich die schon aus Teil eins bekannten Charaktere passend weiterentwickeln, sind auch die neuen Charaktere ganz eigenständige Persönlichkeiten. Insbesondere Sir Lancelot und „die Stanleys“ fand ich dabei teilweise zum Brüllen komisch. Vanessa Walder schafft es wirklich stets, jedem ihrer Charaktere etwas ganz Unverwechselbares zu verleihen. So ist es auch kein Wunder, dass einem viele Tiere während des Lesens richtig gehend ans Herz wachsen.
    „Das wilde Määäh“ punktet aber nicht „nur“ mit einer tollen Story und wunderbaren Charakteren, auch wenn das allein schon eine 100%ige Kaufempfehlung rechtfertigen würde. Hinzu kommt noch ein sehr passender, geschickt verpackter Tiefgang. So lässt sich in dieser Parabel noch viel über die Themen Freundschaft, Familie, Mut, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Zusammenhalt und auch Selbstvertrauen lernen. Selbst „große“ Themen wie „Führung“ und „Gruppendynamik“ finden sich im „Wilden Määäh“ wieder, und das in ganz kindgerechter Form. Es ist wirklich erstaunlich, wie selbstverständlich und leicht Vanessa Walder all diese Themen so ganz nebenbei beim Lesen vermittelt. So eignet sich dieses Buch auch sehr gut zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen mit Kindern, um so ganz selbstverständlich über diese Themen ins Gespräch zukommen.
    Wie auch schon im ersten Teil ist der Erzählstil wunderbar leicht, sehr flüssig zu lesen und kindgerecht humorvoll, auch wenn Stanleys „dreckige Witze“ eher an größere Leser gerichtet sind (keine Angst, diese Witze sind ganz wortwörtlich „dreckig“!). Selbst bedrohlichere oder leicht unheimliche Szenen (die für die Spannung nun mal unerlässlich sind) verleiht Vanessa Walder durch mal poetische, mal philosophische Bilder und Gleichnisse eine unaufgeregte und beruhigende Grundstimmung.
    Last but not least möchte ich gerne noch die wunderbaren schwarz-weiß-Illustrationen von Zapf loben. Sie fangen die Stimmung der Geschichte stets prima ein und passen für mich sehr gut zu den Charakteren der Tiere. Besser könnten Text und Illustrationen nicht zusammenpassen.

    FAZIT:
    Eine sehr, sehr gelungene Fortsetzung, bei der wirklich alles stimmt: Tolle Unterhaltung mit Spannung und Humor sowie Tiefgang durch Themen wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt. Mit diesem Buch kann man gar nichts falsch machen! Ich freu´ misch schon jetzt auf Band drei!
    Janusmond Janusmond (Buch)
    20.04.2015

    Ein Roman, der gemischte Gefühle hinterlässt

    Zum Inhalt:
    Leon Bernberg taucht in der (fiktiven) französischen Stadt Louisson auf, um seine vor zehn Jahren dort verschwundenen Zwillingsschwester offiziell für tot erklären zu lassen. Doch Polizist Christian Mirambeau will es nicht einfach so hinnehmen, dass anscheinend niemand jemals ernsthaft nach Lune Bernberg gesucht hat. So beginnt er, ihre Spur aufzunehmen und ahnt dabei nicht im Geringsten, was er damit auslösen wird.

    Meine Meinung:
    Mia Winter ist das Pseudonym von Stefanie Koch, die bereits mehrere Krimis („Kommissar Lavalle“) veröffentlicht hat. „Janusmod“ wird offiziell unter dem Genre „Roman“ vermarktet, obgleich dieses Buch durchaus auch Elemente aus den Genres Krimi / Thriller / Spanungsliteratur aufweist.
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir ungewöhnlich schwer gefallen, die rd. ersten 100 Seiten habe ich als sehr zäh zu lesen empfunden. Obgleich mich das Grundmotiv laut Kurzbeschreibung sehr gereizt hat und auch der Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und abwechslungsreich, ja teilweise schon wunderbar lyrisch ist, kamen im ersten Drittel des Buches bei mir weder eine wirkliche Spannung noch eine Neugier darauf auf, wie es weitergeht. Die Suche nach einem „Phantom“ plätscherte eher so dahin und ich musste mich streckenweise zum Weiterlesen motivieren. Erschwerend hinzu kommt noch, dass ich in „Janusmond“ keinen (Haupt-)Charakter gefunden habe, der mir wirklich sympathisch gewesen wäre, geschweige denn, mit dem ich mich hätte identifizieren können.
    Erst ab ca. Beginn des zweiten Drittels, kurz bevor ich das Buch beinahe aufgegeben hätte, hat Autorin Mia Winter es doch noch geschafft, mich neugierig auf den Fortgang ihrer Geschichte zu machen. Zwar habe ich bis zum Ende keinen wirklichen Zugang zu einem der Hauptcharaktere gefunden, dafür gestaltete sich die Charakterentwicklung durchaus spannend. Auch die Atmosphäre wurde im weiteren Verlauf der Geschichte immer dichter. Teilweise habe ich die Atmosphäre schon fast als surreal empfunden. Dies hat die Autorin für mich wirklich gut und glaubhaft transportiert.
    Auch die Story an sich ist für mein Empfinden nach dem ersten Drittel deutlich spannender geworden. Mehrere unvorhergesehene Wendungen, ein zunehmend „ungutes Bauchgefühl“ sowie auch ein „passiges“ und am Schluss nachvollziehbares Finale haben mich letztendlich doch noch von der Geschichte überzeugt.

    FAZIT:
    Eine Story, die sich nicht so einfach einem Genre zuordnen lässt und bei der ich rd. ein Drittel gebraucht habe, um wirklich hineinzufinden. Am Ende hat sie mich aber doch noch gepackt, so dass ich gerne 3,5 = aufgerundet 4 Sterne vergebe.
    Wiener Totenlieder Wiener Totenlieder (Buch)
    20.04.2015

    Ein sehr spannender Krimi in der faszinierenden Kulisse der Wiener Oper


    Meine Meinung:

    Theresa Prammer entführt den Leser in ihrem ersten Krimi in den fremdartigen Mikrokosmos der Wiener Oper, in dem ganz eigene Gesetze zu gelten scheinen und es vor exzentrischen Persönlichkeiten nur so wimmelt. Schon gleich zu Beginn merkt man beim Lesen deutlich, dass Theresa Prammer genau weiß, wovon sie schreibt. Immerhin verfügt sie über eine langjährige Erfahrung, sowohl hinter den Kulissen als auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, selbst. So ist es auch kaum verwunderlich, dass sie es schafft, diese ganz eigene Atmosphäre der weltberühmten Oper und die Spleens und Eigenarten der Künstler sehr glaubwürdig und authentisch zu transportieren. Diese Atmosphäre macht für mich einen ganz besonderen Reiz aus, der diesen Krimi von anderen Krimis durchaus abhebt.
    Aber auch ihre Protagonisten hat die Autorin wunderbar entwickelt und gezeichnet, allen voran natürlich ihr heterogenes Ermittlerpaar (Car-)Lotta Fiore, die gescheiterte Opernsängerin und Kaufhausdetektivin, und Konrad Fürst, den ehemaligen Polizisten, der nun seinen Lebensunterhalt als Clown verdient. Diese beiden tragen selbst schon so viele Probleme mit sich herum, so dass es bei den Ermittlungen durchaus auch noch zu "Komplikationen" kommt. Auch wenn ich persönlich beide Protagonisten mochte und mit ihnen mitgefiebert habe, hat mich dennoch insbesondere die Figur und das Schicksal des Konrad Fürst sehr gefesselt.
    Die Story an sich hat Theresa Prammer sehr raffiniert ausgearbeitet und über die rd. 380 Seiten hinweg entwickelt. Dabei ist es immer wieder zu überraschenden Entwicklungen und Wendungen gekommen, die den Spannungsbogen kontinuierlich aufrecht erhalten haben. Bis kurz vor Schluss hatte ich keine eigene Theorie zum Mörder oder dessen Motiv. Dennoch wurde die Story im - fast schon atemlosen - Finale im Großen und Ganzen nachvollziehbar aufgeklärt, so dass sich ein insgesamt runder Eindruck ergeben hat.

    FAZIT:
    Ein spannender Krimi, der insbesondere durch die faszinierende Welt der Wiener Oper und das toller Ermittler-Duo besticht. Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle von Fiore & Fürst.
    Max und die wilde Sieben (Band 2) Die Geister-Oma Max und die wilde Sieben (Band 2) Die Geister-Oma (Buch)
    20.04.2015

    Der zweite, spannende und unterhaltsame Fall für die Wilde 7

    Zum Inhalt:
    Aufregung im Altenheim auf Burg Geroldseck: Vera glaubt, vom Geist einer verstorbenen Nachbarin verfolgt zu werden. Kurzerhand nimmt die Wilde 7, die zusammen wohl älteste Detektiv-Bande der Welt, die Ermittlungen auf. Aber wie ermittelt man bei einem Geist?

    Meine Meinung:
    „Die Geister-Oma“ ist nach „Das schwarze Ass“ der zweite Fall für Max und die Wilde 7 (Vera, Horst und Kilian) auf Burg Geroldseck. Wieder ist viel detektivischer Spürsinn gefordert, um den Fall zu lösen. Diese klassische Detektivgeschichte ist den beiden Autoren, wie schon im ersten Band, wieder sehr gut gelungen, so dass ich die ganze Zeit mit der Wilden 7 mitgeraten habe, ohne letztendlich auf alle Hintergründe der am Ende „passigen“ Auflösung zu kommen. Gut gemacht!
    Zum Fall der „Geister-Oma“ gibt es diesmal sogar noch einen zweiten Handlungsstrang rund um das Thema Schule und Fußball dazu, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Hierdurch ist das Buch noch einmal abwechslungsreicher geworden, so dass zwischen den einzelnen „Detektiv-Abschnitten“ auch mal Zeit zum Durchatmen war.
    Die Charaktere sind größtenteils alte Bekannte aus Buch eins und haben nichts an ihrer Originalität und Liebenswürdigkeit eingebüßt – im Gegenteil! Selbst die etwas - sagen wir mal – spröde Oberschwester Cordula wird plötzlich ganz schön cool!
    Wie bereits im ersten Teil zeigen die Autoren auch hier wieder eindrucks- und liebevoll, dass auch Rentner noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehören müssen und dass man viel von ihnen lernen kann, grade in Sachen Lebenserfahrung. Und auch, dass so mancher Rentner viel cooler sein kann als manch Jugendlicher sowie dass eine Niederlage auch mal ein kleiner Sieg sein kann wird hier unterhaltsam vermittelt. Dies alles haben die beiden Autoren absolut unaufdringlich aber dafür umso nachhaltiger in ihre spannende und sehr unterhaltsame Story verpackt.
    Der Sprachstil passt sehr gut zur Zielgruppe und zur Story. Natürlich darf da auch mal ein Bisschen geflucht werden (grade beim Fußball!). So liest sich die Geschichte authentisch und locker flockig ohne dabei eintönig zu wirken.

    FAZIT:
    Mal wieder spannend, unterhaltsam und witzig. Die Wilde 7 ist einfach cool! Solche Omas und Opas hätte wohl jedes Kind gerne!
    Kekse im Kosmos Kekse im Kosmos (Buch)
    16.04.2015

    ein galaktisches Weltraumabenteuer mit fantastischen Illustrationen

    "Kekse im Kosmos" ist eine fulminante Symbiose aus abgedreht-kreativem Weltraumabenteuer aus der Feder von Philip Reeve und fantastischen Illustrationen von Sarah McIntyre.

    Auf rd. 220 Seiten entspinnt sich die Story um das Mädchen Astra, die mit ihren Eltern zusammen der Erde den Rücken kehrt, um auf dem weit entfernten Planeten Nova Mundi ein neues Leben anzufangen. Die rund 199 Jahre dauernde Reise sollen die Passagiere an Bord des Raumschiffes eigentlich im Tiefschlaf verbringen. Eigentlich. Doch dann zettelt Astra unbewusst etwas an, was die ganze Reise zu gefährden droht...
    Die Story ist ein wirklich reinrassiges Weltraumabenteuer mit Allem, was zu einem guten Weltraumabenteuer dazugehört. Ebenso wie die Reise selbst beginnt die Geschichte dabei zwar galakrisch-fantastisch, aber total harmlos. Doch mit einem großen Paukenschlag auf S. 68 ist es mit dem ruhigen Astro-Leben vorbei. Und ab jetzt herrschen Spannung, Action und Abenteuer pur! Das Tempo ist hierbei kontinuierlich so hoch, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch bis zum wirklich überzeugenden Ende gelesen hätte. Aber eine weitere Zutat darf bei einer Story von Philip Reeve natürlich auch nicht fehlen: Humor! Und so ergibt sich aus diesen Zutaten eine total abgedrehte und äußerst unterhaltsame Story, die den Leser fesselt und in den fernen Kosmos entführt. Ich staune immer wieder über die geradezu überbordende Fantasie, mit denen Philip Reeve seine Geschichten schreibt (siehe auch: "Schwupp und weg"), angefangen bei Bett-Bots, über den Happ-A-Tron bis hin zum namenlosen Schrecken (wer den noch nicht kennt, wird ihn hier kennenlernen!).
    Garniert ist diese tolle Story mit wirklich zahlreichen, oftmals ganzseitigen Illustrationen in Schwarz-Weiß-Orange, die stets perfekt zum Text passen. Viele dieser Illustrationen laden zum Verweilen und näheren Betrachten ein, denn oftmals gibt es viele wunderbare kleine Details zu entdecken. Hier hat auch Sarah McIntyre einen tollen Job gemacht!

    FAZIT:
    Eine perfekte Symbiose aus einem abgedreht-witzigen Weltraumabenteuer und fantastischen Illustrationen. Unbedingt lesen!
    Im zauberhaften ABC-Zug zum Zungenbrecherfelsen Im zauberhaften ABC-Zug zum Zungenbrecherfelsen (Buch)
    18.02.2015

    Eine spannende, lustige und lehrreiche Fantasiereise durch das Alphabet

    Zum Inhalt:
    Die Geschwister Lea, Tim und Emily unternehmen mit Opa im selbstgebauten Zug eine aufregende Fantasie-Reise durch das Alphabet. Vom ersten Halt in A-Stadt fahren sie über Becity, Clowtown, Dedorf (hier kommen die ersten fiesen Zungenbrecher), das Elfchen-Reich, die Futschis, den Gebirgsgelehrten und die H-Stadt einmal durchs ganze Alphabet bis hin zum Zungenbrecherfelsen und erleben bei jedem Halt spannende kleine Geschichten bei denen viel rund um´s ABC und unsere Sprache zu lernen ist.

    Unsere Meinung:
    Andrea Schützes Buch „Im zauberhaften ABC-Zug zum Zungenbrecherfelsen“ hat meinem 5jährigen Sohn und mir ausgesprochen gut gefallen. Bereits der Start ist wirklich zauberhaft (da verspricht der Titel nicht zu viel!) und sehr kindgerecht. Zusammen mit Opa bauen die Geschwister einen Zug, wobei die Kreativität von Kindern ja grundsätzlich keine Grenzen kennt. Auch die liebevollen, wunderbar passenden Illustrationen gefielen uns auf Anhieb. Bereits beim ersten Halt kann man sogar mitmachen, indem man selbst Anagramme auf´s Papier bringt, gemeinsam ausschneidet und löst. Für so etwas begeistern sich nicht nur unsere Kinder, sondern auch ich! Es ist schön, wenn man Kindern spielerisch und mit viel Spaß bei der Sache Wissen vermitteln und dazu noch die Fantasie anregen kann. Und auch ich habe im „ABC-Zug“ noch dazulernen dürfen, da mir Elfchen-Gedichte, Akrostichons sowie Homonyme und Homophone bislang noch kein Begriff waren. Meinem Sohn hat ganz besonders der Halt beim Quatschmatschmonster mit seinen lustigen Rätseln gefallen.

    UNSER FAZIT:
    Wir sind wirklich begeistert von diesem Buch und empfehlen es gerne weiter! Auch für Vorschulkinder ist das Buch durchaus geeignet, wenn man es zusammen liest. Auf jeden Fall werde ich uns auch noch „Die fabelhafte Reise zu den ABC-Inseln“ besorgen!
    Die Spione von Myers Holt - Eine gefährliche Gabe Die Spione von Myers Holt - Eine gefährliche Gabe (Buch)
    18.02.2015

    Eine spannender Mix aus Harry Potter und Agenten-Krimi

    Zum Inhalt:
    Chris(topher) ist grade 12 geworden, hat als Außenseiter Probleme in der Schule und muss sich zu Hause in einem baufälligen Haus um seine Mutter kümmern, die seit dem Tod seines Vaters vor sieben Jahren in Selbstmitleid versinkt. Doch dann bekommt er völlig überraschend ein „Stipendium“ für die geheimnisvolle „Elite-Schule“ Myers Holt. Kaum dort angekommen, erfahren Chris und die anderen fünf Schüler, dass ihr wundersames „Elite-Internat“, mit seinen Think-Tanks und Mindmaps, der Sitz des MI18 ist, einer äußerst geheimen Division des britischen Geheimdienstes. Und schon naht auch schon ihr erster Einsatz als Spione, bei dem sie das Leben prominenter Personen schützen sollen…
    Meine Meinung:
    Der Spannungsbogen nimmt nach den fast turbulenten Ereignissen am Anfang des Buches zunächst wieder spürbar ab. Dennoch fiebere ich von Anfang an mit Chris mit, dass er seinem traurig-tristen Leben entfliehen kann. Die Ideen des unterirdisch angelegten Myers Holt als geheimer Geheimdienst-Abteilung und der GABE finde ich sehr reizvoll und spannend. Vaughans Schreibstil ist im Hinblick auf die jüngeren Leser einfacher gehalten, aber dennoch unterhaltsam. Die Charaktere sind bunt und prägnant, auch wenn sie manchmal (bewusst?) ein wenig überzeichnet sind, wie z.B. die Agenten John und Ron. Meine Sympathieträger unter den verschiedensten Charakteren gefunden habe ich schnell gefunden. Der Spannungsbogen nimmt nach einem zwischenzeitlichen leichten „Durchhänger“ im letzten Drittel des Buches wieder deutlich an Fahrt auf, um in einem explosiven Finale mit einem Versprechen auf Fortsetzung zu enden.

    FAZIT:
    Ok, ein bisschen erinnert der Plot schon an den altbekannten Zauberschüler namens Harry: schwere Kindheit, ein besonderes Internat, eine besondere GABE. Trotzdem gelingt es Monica M. Vaughan, auch ganz eigene Ideen mit ins Spiel zu bringen und eine spannende und kurzweilige Geschichte in einer fantasievollen Welt zu präsentieren, die mir beim Lesen viel Spaß und auch Spannung bereitet hat. Ich freue mich auf die nächsten Teile!
    Das Super Buch Das Super Buch (Buch)
    18.02.2015

    Ein super Buch? Nicht ganz!

    Unter dem Titel „Das Super Buch!“ (Original: „An Awesome Book!“) erscheint nur Dallas Claytons Kinderbuch-Überraschungshit aus den USA auch bei uns in Deutschland. Wer jetzt das ultimative Kinderbuch erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Auf 30 Doppelseiten finden sich viele bunte, wimmelige und fantasievolle Bilder, die manchmal schon eher an Pop-Art á la Roy Lichtenstein und Andora erinnern als an ein klassisches Kinderbuch. Dennoch haben die Bilder mit Melonen-Schiffen, wilden Flügeltieren und dem roten Kuschelmonster meinem 5-jährigen Sohn im großen Ganzen gut gefallen (und mir ebenfalls!).
    Genauso wichtig wie die liebevollen Illustrationen ist aber der Text. Auch wenn ich das englische Original nicht kenne, glaube ich doch, dass dieser in der deutschen Übersetzung manchmal ein Bisschen gelitten zu haben scheint. Auf mich macht der Text an einigen Stellen einen etwas holprigen und gestelzten Eindruck, und so hat mein Sohn (5) an einigen Stellen Erklärungsbedarf gehabt. Wichtig und richtig ist aber allemal die Kernbotschaft des Buches: „Niemals aufhören zu träumen!“
    Amazon gibt (aktuell) als Leseempfehlung 6 bis 6 Jahre (!?) an. Ich selbst würde die Leseempfehlung bei ca. 7 – 10 Jahren einschätzen, da kleinere Kinder mit Silberbesteck und umklappbaren Rücksitzbänken m. E. noch nicht wirklich viel anfangen können.
    Bezüglich der Punkte-Wertung bin ich hin- und hergerissen. Die Bilder finden wir toll, die Kernbotschaft ist „super-wichtig“, der deutsche Text konnte uns an einigen Stellen nicht überzeugen. Insgesamt vergeben wir drei Sterne mit der Tendenz zu vier.
    T.R.O.J.A. Komplott T.R.O.J.A. Komplott (Buch)
    23.01.2015

    Die totale Überwachung – ein spannender Mix aus Thriller, Dystopie, Road-Movie und Jugendbuch

    Zum Inhalt:
    Auf eine eigene Beschreibung verzichte ich an dieser Stelle und verweise auf die allgemeine Beschreibung zu diesem Buch (von der ich ausgehe, dass sie bereits jeder Kaufinteressent gelesen hat), auch wenn sie mir persönlich eigentlich schon zu viel vom Buch preisgibt.

    Meine Meinung:
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr schnell gelungen, auch dank der überschaubaren Anzahl von Protagonisten. Die beiden Hauptcharaktere, Nico und Beta, fand ich glaubhaft und durchaus sympathisch, wobei sich durch die gegensätzlichen Hintergründe und Haltungen der beiden ein sehr interessantes Zusammenspiel im Fortlauf der Geschichte ergibt.
    Aber auch die Nebencharaktere sind Ortwin Ramadan für meinen Geschmack gut gelungen, auch wenn einige von ihnen schon nahe am Klischee liegen (z.B. Agent Henderson oder auch Michael). Dies hat mich aber nicht weiter gestört, da es an sich gut zur Story passte.
    Kommen wir auch schon zum Wesentlichen: Der Story an sich. Aufbauend auf einem nicht unbedingt neuen Grundthema (Nanobots / Überwachung) basiert Ramadans Story dennoch auf einer sehr eigenen Idee. Diese hat er gekonnt zu einem sehr spannenden, in anscheinend näherer Zukunft datierten Thriller ausgebaut. Die Spannung baut er dabei sukzessive auf und auch das Tempo nimmt im Gleichschritt zu. Zum Ende hin steigern sich beide in nahezu nicht mehr auszuhaltende Höhe, so dass ich ca. 20 Seiten vor dem Ende ernsthafte Sorgen hatte, dass der Autor die Geschichte mit einem offenen Ende, wenn nicht gar mit einem Cliff-Hanger schließen würde. Aber keine Sorge…
    Ein besondere Reiz an diesem Buch ist für mich, dass es sich m. E. nicht unbedingt einem Genre zuordnen lässt, sondern gleich mit vielen Genres flirtet: Thriller, Dystopie, Road-Trip oder einfach „nur“ Jugendbuch. Das hat mir wirklich gut gefallen!
    Auch der Schreibstil des Autors, den ich als sprachlich (zu seinen Charakteren) passend und leicht zu lesen empfunden habe sowie die Aufteilung in sehr kurze Kapitel haben mir gut gefallen, da man das Buch hierdurch auch mal für „nur“ 20 Minuten zwischendurch in die Hand nehmen kann. Aber eigentlich möchte man dieses Buch doch viel lieber in einem Rutsch durchlesen…

    FAZIT:
    Spannend und temporeich bis zur letzten Seite! Ein tolles literarisches Cross-Over mit einer technologisch faszinierenden wie beängstigenden Grundidee, die moralische und ethische Fragen aufwirft.
    576 bis 600 von 633 Rezensionen
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