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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Stormglass. Angriff der Killerbienen

    Stormglass. Angriff der Killerbienen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.03.2016

    Ein rasantes Agentenabenteuer rund um die Welt

    Meine Meinung:

    „Stromglass – Angriff der Killerbienen“ ist der rd. 280 Seiten starke, in 41 Kapitel unterteile Auftakt für eine neue Jugendbuchserie der beiden Autoren Tim Pratt & Andy Deemer. So gefährlich, wie die auf dem Cover erhoben abgebildete Killerbiene aussieht, so gefährlich wird auch die Story für ihren Protagonisten Jake…

    (Fast) genauso ahnungslos wie Jake, stolpert auch der Leser in ein Abenteuer, von dem er anfangs überhaupt nicht weiß, was noch so alles auf ihn zukommt. Während Jake noch gar nicht richtig rekrutiert – geschweige denn ausgebildet – ist, gibt es für ihn schon kaum noch einen Weg zurück. Dafür nimmt die Story wirklich schnell an Fahrt auf und steuert schon bald auf die erste richtig brenzlige Situation zu. Von da an kennen Spannung und Tempo nur noch eine Richtung: aufwärts! Ich finde, man merkt dem Buch richtig an, wieviel Spaß die beiden Autoren dabei hatten, das Tempo immer weiter anzuziehen und ihre Helden von einer Action-Szene zur nächsten zu jagen. Dabei führt diese rasante Verfolgungs-Achterbahn die drei Jung-Agenten rund um den Globus: Ausgehend von Jakes behütetem Heim in den USA findet er sich in kürzester Zeit auf einem beschaulichen Landsitz in Großbritannien, im Hochland Argentiniens, in der transsibirischen Eisenbahn oder auch im Dschungel Tansanias wieder. Mehr Tempo geht nicht, oder?

    Dabei haben die Autoren ein tolles Agententrio entworfen, das sich mit seinen Eigenschaften perfekt ergänzt und für die ein oder andere Überraschung gut ist: Jake, der bodenständige Frisch-Agent mit der guten Beobachtungsgabe, der etwas pummelige Filby, der nie um eine Lösung verlegen ist und die quirlige und draufgängerische Lizzy, die mutig jeder noch so großen Gefahr unerschrocken ins Auge sieht. Hier ist für jeden Leser die passende Identifikationsfigur zum Mitfiebern dabei! Die Erwachsenen haben in diesem Buch mehr oder minder den Charakter von Nebencharakteren, was mich an einem Jugendbuch aber alles andere als stört. Dennoch sind auch diese Charaktere sehr individuell gezeichnet, allen voran Colonel Cyrus Rex (vom Schlage Nick Furys) und dessen Widersacher Dr. Host (ja sorry, der heißt wirklich so – ein nicht wirklich furchteinflößender Name).

    Neben Spannung, Action und Tempo hat dieses Buch alles, was zu einem guten Agententhriller dazugehört: Vom Fallschirmsprung über selbstlenkende Fahrzeuge, Blendgranaten, zu dechiffrierende Geheimbotschaften bis hin zu diversen Spionage-Gadgets, bei denen selbst Bonds guten alten Q vor Neid erblassen lassen dürfte. Darüber hinaus gibt es auch noch ein anderes, klassisches & sehr bestimmendes „Spionage-Detail“, über das ich hier aber nichts verraten möchte.

    Wer „Die Spione von Meyers Holt“ oder auch „Sturmbändiger“ mochte, wird „Stromglass“ lieben!


    FAZIT:
    Nervenzerreißende Action und ein atemberaubendes Tempo – ein toller Agententhriller für junge und junggebliebene Leser ab ca. 12 Jahre.
    Endgültig

    Andreas Pflüger
    Endgültig (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.03.2016

    Ein außergewöhnlicher Thriller mit einer noch außergewöhnlicheren Ermittlerin

    Zum Inhalt:
    Jenny Aaron war eine Top-Agentin der „Abteilung“, einer Eliteeinheit für Sondereinsätze, bis sie bei einem Einsatz in Barcelona nur knapp dem Tod entronnen ist und dies mit schweren Selbstzweifeln und dem Verlust ihres Augenlichts bezahlt hat. Nun ist Jenny Aaron Fallanalytikerin und Verhörspezialistin beim BKA und hat ihr altes Leben weit hinter sich gelassen. Glaubt sie. Bis zu dem Tag, an dem ihre alten Kollegen der „Abteilung“ Sie als Unterstützung in einem Mordfall an einer jungen Gefängnispsychologin anfordern, denn der Täter Boenisch will nur mit einer einzigen Person sprechen: Jenny Aaron!


    Meine Meinung:

    Autor Andreas Pflüger („Operation Rubikon“) ist ein kreatives Multitalent, er schreibt Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher (seit 2012 als Co-Autor für den »Tatort Weimar« verantwortlich) und Romane und inszenierte zwei Dokumentarfilme.

    Sein zweiter Thriller, „Endgültig“, startet sehr spannend und rasant, einem Action-Thriller Hollywoods gleich, mit der Schlüsselszene in Barcelona, die Jenny Aarons Leben für immer und unwiderruflich verändert hat. Hierdurch hat es der Autor geschickt geschafft, mich vom Start weg an seinen Plot zu fesseln. Hinzu kommt eine wirklich außergewöhnliche Protagonistin. Jenny Aaron, Mitte 30, hochgewachsen und hoch intelligent, attraktiv, ist eine besondere Frau. Eine Frau, die ihre Gefühle in Zahlen von 1 bis 10 kategorisiert hat, eine Frau, die alles mag, was geometrisch ist, die Stilettos als Sonar benutzt und über die der Leser im Verlauf des Buches sehr viel erfährt. Andreas Pflüger gewährt seinen Lesern einen unglaublich tiefen und detaillierten Blick in die Psyche seiner Protagonisten. Dabei ist es schon erstaunlich, wie eindringlich der Autor die Welt aus der Wahrnehmung seiner blinden Protagonistin schildert.

    Entsprechend blumig und bildgewaltig ist der Schreibstil Pflügers, mit dem er den Leser an der Gefühls- und Sinneswelt Jenny Aarons teilhaben lässt. Stellenweise sind seine Beschreibungen und Bildnisse schon thrilleruntypisch lyrisch, wie beispielsweise:

    S. 11: „Sie waren Traumtänzer in der Gluthitze der Tage und der Kälte der Nächte.“ oder auch

    S. 396: „Ein Triebwerk zündet in ihrem Kopf und katapultiert sie mit Hyperlichtgeschwindigkeit durch ein Wurmloch aus Myriaden von Farben. Sie sieht Galaxien, die ein Wimpernschlag sind, Sonnen, die aus dem Staub sterbender Sterne entstehen und wieder verglühen, stürzt in die Gewitter von Spiralnebeln, in einen Schmerz, der ihre Augen aufsprengt.“

    Der Schreibstil Pflügers ist aber nicht nur dank seiner Wortwahl und Ausdrucksweise besonders, sondern auch aufgrund des Spiels mit den verschiedenen Zeiten. An vielen Stellen verwischen die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wenn die Charaktere sich mitten in seiner Szene an längst Vergangenes erinnern und dort für ein paar Seiten gedanklich verweilen. Dies macht diesen Thriller zu einem ganz besonderen Leseerlebnis, das dem Leser allerdings „erhöhte Aufmerksamkeit“ abverlangt. „Endgültig“ ist damit kein Buch, das sich mal so eben „nebenbei“ weglesen lässt! Dafür gibt es seichtere Thrillerkost.

    Die Story an sich hat alles, was ein wirklich guter Thriller braucht: Ungewöhnliche Charaktere, glaubwürdige Verhaltensweisen, wechselnde und plastische Settings und selbstverständlich einen fesselnden, temporeichen und in sich konsistenten Plot mit überraschender, aber nachvollziehbarer Auflösung. Ein richtig gutes Gesamtpaket also!

    Im Nachwort des Autors bekommt man – neben dem Versprechen, dass Jenny Aarons Geschichte noch nicht zu Ende ist (was mich persönlich sehr freut) - einen leisen Eindruck davon, wie viel Recherchearbeit in diesem Buch steckt. Sehr viel Lektüre (u.a. das Hagakure) und mit Sicherheit nahezu unzählige Gespräche mit Blinden, Medizinern und Experten diverser Fachrichtungen. Diese aufwendige Hintergrundarbeit merkt man „Endgültig“ dann auch sehr positiv an.

    FAZIT:
    Fesselnd, überraschend und sprachgewaltig - ein ganz besonderer Thriller, der die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lesers fordert und auch verdient.
    Holmes und ich - Die Morde von Sherringford

    Holmes und ich - Die Morde von Sherringford (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.03.2016

    Watson meets Sherlock - Die Kunst der Deduktion

    Meine Meinung:
    Bücher, Filme & Serien rund um die Figur des Sherlock Holmes sind aktueller denn je. Da gibt es Kinofilme mit Robert Downey Jr., die großartige BBC-Serie mit einem herausragenden Benedict Cumberbatch und eine ganze Reihe von Krimis, wie z.B. die sehr gelungene „Anna Kronberg“-Reihe von Annelie Wendeberg oder etwa die „Young Sherlock Holmes“-Reihe von Andrew Lane.

    Mit „Holmes & Ich“ (original Titel: „A STUDY IN CHARLOTTE“ – sehr treffend!) hat die US-amerikanische Schriftstellerin Brittany Cavallaro ihren ersten Jugendroman vorgelegt. Sie verlegt die klassische Geschichte von Sherlock Holmes und Dr. Watson drei Generationen weiter und an ein Elite-Internat in den USA. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von James „Jamie“ Watson, dem Ur-Ur-Urenkel des berühmten Dr. Watson. Als guter Rugby-Spieler kommt Jamie durch ein Stipendium an das Sherringford-Internat, an dem auch Charlotte Holmes, eine direkte Nachfahrin des Meisterdetektivs, studiert.


    Der besondere Reiz dieses Kriminalromans liegt für mich in der sehr detaillierten und liebevollen Entwicklung der beiden Charaktere von Jamie und Charlotte. Während Jamie eher der ungestüme Underdog ist, hat Charlotte Einiges mit ihrem berühmten Vorfahren gemein, wie beispielswese den messerscharfen Verstand („Ihr Gehirn funktionierte mit der Präzision einer Bärenfalle: ihr entging nichts.“ - S. 126), die Liebe zum Violinen Spiel, den verhängnisvollen Hang zu Drogen oder last but not least deutliche Probleme mit dem zwischenmenschlichen Miteinander. Es ist faszinierend zu lesen, wie diese beiden sich kennenlernen, sich immer besser aufeinander einlassen und schließlich zu einem perfekten Team werden. Das stets vorhandene Spannungsfeld zwischen den beiden ist an vielen Stellen schon fast greifbar. Eine tolle Studie zweier wirklich interessanter Charaktere, die ihren beiden Vorbildern in nichts nachstehen.

    „Holmes & Ich“ wäre allerdings kein „Sherlock“ Holmes Roman, wenn es nicht auch einen sehr kniffeligen und gefährlichen Kriminalfall zu lösen gäbe. Und dieser nimmt rasant an Fahrt auf: Schon auf Seite 26 taucht die erste Leiche auf, die von Mitschüler Lee Dobson! Dadurch, dass Dobson Charlotte Holmes aufs übelste Nachgestellt hat, und Jamie sich erst vor kurzem mit ihm geprügelt hat, stehen ganz schnell zwei Personen im Fokus aller Verdächtigungen: Holmes & Watson! Es entspinnt sich ein Fall, der durchaus komplex ist und sehr gut zum Miträtseln einlädt. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin hierbei Anleihen an den klassischen Fällen von Sherlock Holmes genommen hat: „Das gefleckte Band“, „Der blaue Karfunkel“ sowie „Der Detektiv auf dem Sterbebett“. So fügt sich „Holmes & Ich“ nahtlos in die Tradition der klassischen Detektivgeschichten, allerdings in einem zeitgemäßen Gewand, ein. Ich bin gespannt auf die kommenden Fälle von Charlotte & Jamie!

    FAZIT:
    Ein spannender Kriminalfall für alle Sherlock Holmes-Fans, innovativ und doch ganz in der Tradition von Sir Arthur Conan Doyle.
    Ostseetod

    Eva Almstädt
    Ostseetod (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.03.2016

    Pia Korittkis elfter Fall: Ein perfekter „Who Dun It“-Krimi!

    Zum Inhalt:
    Grotenhagen – ein beschauliches Dorf in Schleswig-Holstein, nur unweit der Ostsee, weit ab vom Trubel und den Gefahren der Welt. Zumindest bis zu dem Tag, an dem die 11jährige Lara Eibholz auf dem Weg nach Hause spurlos verschwindet. Für Ermittlerin Pia Korittki und ihr Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und eine nervenaufreibende Ermittlung in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft…


    Meine Meinung:

    „Ostseetod“ ist der mittlerweile elfte Teil der erfolgreichen „Ostsee-Reihe“ um die Ermittlerin Pia Korittki. Er lässt sich problemlos ohne die Kenntnis der zehn Vorgängerbände lesen und verstehen. Noch mehr Spaß macht es allerdings, wenn man Pias bisherigen Werdegang schon verfolgt hat.

    Der Start in diesen Krimi beginnt beschaulich im Dorf Grotenhagen. Zunächst einmal lernt der Leser einige der Grotenhagener kennen. Da gibt es beispielsweise den umtriebigen Antiquitätenhändler, der mit der überambitionierten Ballettlehrerin verheiratet ist und dessen Schwager als gescheiterter Ex-Auswanderer nun in einem kleinen Wohnwagen hinten auf dem Hof lebt. Es gibt den patriarchalischen Gutsherren mit seiner graumäusigen Tochter, den schweigsamen Bauern mit seinem 30jährigen nesthockenden Sohn, das biedere Apothekerpaar mit der flippigen Schwester, den noch nicht zugezogenen Neu-Grotenhagener, der ein altes Haus von zwei Handwerkern instand setzt lässt. In dieser traditionellen Dorfgemeinschaft hat anscheinend jeder mit jedem auf irgendeine Weise mal mehr, mal weniger miteinander zu tun. Etwas verwirrt? So soll es sein!

    Anfangs war es für mich ein bisschen schwierig, alle Charaktere auseinander zu halten und zueinander in Bezug zu setzten. Dafür gelingt es Eva Almstädt hierdurch aber auch brillant, einen großen bunten Strauß potenziell Verdächtiger zu präsentieren. Dabei setzt sie ihre einzelnen Charaktere sehr geschickt in Szene und deckt die Verbindungen zwischen ihnen nur in homöopathischen Dosen über den ganzen Verlauf der Story auf.

    Dies hat dazu geführt, dass ich während des Lesens so einige Tatverdächtige auf meiner „Liste“ hatte. Aber über mehr als ein bloßes Bauchgefühl bin ich bis kurz vor Schluss an keiner Stelle hinausgekommen, denn eines hat mir in meinem Miträtseln gefehlt: Eine Idee für ein belastbares und nachvollziehbares Motiv! Das allein ist schon eine tolle Leistung für einen Krimiautor. Wenn dann am Ende noch eine überraschende und absolut nachvollziehbare Auflösung präsentiert wird, ist das für mich das Sahnehäubchen auf einem sehr guten Krimi. Und genau das ist Eva Almstädt hier gelungen. Am Ende fügten sich alle Puzzleteile perfekt zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen und ich musste mir leider eingestehen, dass ich einige Puzzleteile nicht als solche erkannt habe. Genau so muss ein guter Who-Dun-It-Krimi sein!

    Um den wirklich gelungenen Krimi-Strang in Grotenhagen gewährt uns Eva Almstädt in bewährter Manier daneben tiefe Einblicke in Pia Korittkis Privatleben und in die internen Strukturen der Polizeiarbeit. Gerade hierdurch wirken die Protagonistin so unglaublich authentisch und die Polizeiarbeit so realistisch. Herausforderungen bei der Organisation der Kinderbetreuung, Beziehungsprobleme mit neuen und alten Partnern und nicht zuletzt Machtkämpfe im Dienst. Diese gelungene „Rahmenhandlung“ lockert die eigentliche Story auf, gibt dem Leser Zeit zum Durchatmen und Reflektieren und macht im Kontext der zehn Vorgängerbände so richtig Spaß.

    Der Schreibstil Almstädts hat mir ebenfalls mal wieder sehr gut gefallen. Es gelingt ihr problemlos, die Settings eindringlich, individuell und plastisch zu beschreiben, ohne dabei auszuufern. Gleichzeitig schafft sie es durch eine treffende Wortwahl sehr gut, die entsprechende Atmosphäre zu vermitteln. Aber auch der Humor, den Eva Almstädt wohl dosiert und platziert einsetzt, gefällt mir mal wieder sehr gut (Städter auf dem Dorf: „Papa, warum sind die Kartoffeln so schmutzig?“ - „Das ist alles bio“).

    FAZIT:
    Ein spannender Krimi mit einer sehr sympathischen Ermittlerin, skurrilen Charaktere, einer hohen atmosphärischen Dichte und einemüberraschenden, aber sehr stimmigen Finale mit einem passenden Schuss Action und Dramatik. Ein perfekter „Who Dun It“-Krimi zum miträtseln!
    Orphan X

    Orphan X (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.03.2016

    Die 10 Gebote – ein absolut fesselnder Action-Thriller

    Zum Inhalt:
    Evan Smoak ist ein klassischer Einzelgänger. Zu seinen Nachbarn im noblen Wohnblock in L.A. ist er stets freundlich und hilfsbereit, bleibt doch aber gleichzeitig immer unnahbar. Um seine Tarnung als unscheinbarer Vertreter für Industriereiniger nicht zu gefährden, lebt Evan streng nach zehn ganz eigenen Geboten. Vom ersten Gebot („Zieh keine voreiligen Schlüsse“) bis zum 10. Gebot („Lass niemals einen Unschuldigen sterben“) sind es genau diese Regeln, die ihn und seine Klienten schützen, und keines dieser Gebote hat Evan, alias „Orphan X“, jemals gebrochen. Bis er sich des Falls von Katrin annimmt, deren Vater entführt worden ist. Was für Evan als „Standardauftrag“ beginnt, führt ihn unvermeidlich an seine eigenen Grenzen und zum Bruch seiner geheiligten Gebote…

    Zum Autor:
    Bestsellerautor Gregg Hurwitz ist ein wahres Multitalent. Neben seinen mehrfach ausgezeichneten Büchern hat er bereits diverse Drehbücher (u.A. für Jerry Bruckheimer) und Comics (für Marvel und DC) geschrieben, Fernsehserien entwickelt (u.A. für Warner Bros.) und mehrere wissenschaftliche Artikel über William Shakespeare veröffentlicht.

    Meine Meinung:

    „Man spielt nicht das eigene Blatt, man spielt immer das Blatt des Gegners.“ (S. 377)

    „Orphan X“ ist ein Thriller, der mich vom Start weg gleich in seinen Bann gezogen und gefesselt hat. Nach einer kurzen „Einführungsphase“ mit einer erfreulich überschaubaren Anzahl von Charakteren nimmt die Story rasant an Fahrt auf. Es entspinnt sich ein wahres Verwirrspiel mit Intrigen und Täuschungen. Der sonst so straighte und selbstsichere Evan hat schnell selbst Zweifel an seinem aktuellen Auftrag, und der Leser zweifelt mit ihm mit. Der Plot entwickelt sich sehr spannend und stellenweise extrem rasant, ja fast atemlos. Dabei sorgt der Autor gleich mehrfach für überraschende Wendungen, die ich zu keiner Zeit so vorhergesehen hätte. Dabei bleibt die Story insgesamt doch stets nachvollziehbar und nicht unrealistisch. Selbst die Auflösung – nach einem unglaublich actiongeladenen Finale – präsentiert der Autor für meinen Geschmack absolut wasserdicht, fügt alle Puzzleteilchen (die ich teilweise zuvor gar nicht als solche erkannt hatte) zu einem stimmigen und überraschenden Gesamtbild zusammen. So hatte ich stets das Gefühl, vom Wissen um die Zusammenhänge „auf Augenhöhe“ mit Evan Smoak zu sein. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich dermaßen stark mit Evan mitgefiebert und mitgezittert habe.

    Evan Smoak alias „Orphan X“ oder auch „The Nowhere Man“, ist ein Protagonist, wie ich ihn mag: Gradlinig, zuverlässig, extrem schlagkräftig und doch mit Herz. Ein Minimalist dessen einzige Leidenschaft sehr teure Vodkas sind. Eine moderne Version von Robin Hood, Zorro & Co., der seine gesamten Mittel und sein ganzes Können zum Wohle von in Not geratenen Personen einsetzt („Finde jemand, der mich braucht. Gib ihm meine Nummer.“). Eingestreute Rückblenden zeigen dem Leser sukzessive, wie Evan zu „Orphan X“ geworden ist. Hier schafft der Autor sehr gelungen sowohl eine Nähe zu seinem Protagonisten als auch eine nachvollziehbare Erklärung, wie Evan ein dermaßen außergewöhnlicher Kämpfer geworden ist. So ist Evan Smoak ein Paradebeispiel für einen extrem effektiven und unerschrockenen Mixed Martial Arts Kämpfer, der sich aus allen Selbstverteidigungstechniken stets das Beste und intuitiv das für die Situation Passendste aussucht, sei es nun Muay Thai, das indonesische Pencak Silat, die Tang-Technik oder auch Wing Tsun. Evan Smoak beherrscht sie alle!

    Der Schreibstil des Autors passt sehr gut sowohl zur Story als auch zu seinem Protagonisten: Sehr flüssig, präzise und eher nüchtern als blumig. Auch das Setting, das größtenteils in L.A. platziert ist, habe ich als sehr passend empfunden. Wo könnte jemand wie Evan Smoak auch besser mitten im pulsierenden Leben untertauchen als in dieser ausufernden Flächenstadt. Dass der Autor, der auch in L.A. lebt, diese Stadt sehr gut kennt, kommt für meinen Geschmack sehr gut rüber, wodurch sich ein sehr authentisches Gesamtbild ergibt.

    Auf das nächste Abenteuer von Evan Smoak freue ich mich schon jetzt!

    FAZIT:
    Ein waschechter Page-Turner. Wer Robert Ludlums „Jason Bourne“ und Lee Childs „Jack Reacher“ mag, wird „Evan Smoak“ lieben!
    Scheffel, A: Nelli und der Nebelort

    Scheffel, A: Nelli und der Nebelort (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.03.2016

    „Nebelwolken im Kopf“ – ein phantastisches Abenteuer für ältere Kinder und auch Erwachsene

    Zum Inhalt:
    Nelli, kurz vor 10, zieht mit ihrer Mama Ava, kurz vor 30, in einem bunten Kleinbus durch die Welt, immer in Bewegung und immer auf der Suche nach Avas großer Liebe und Nellis Seemannspapa Eric, der seinerzeit spurlos verschwand und Ava das Herz gebrochen hat.
    Eines Tages fliegt ein Briefträger am Bus vorbei und der bunte Bus kommt von der Straße ab. Plötzlich finden sich Ava, Nelli und ihr Schweinchen Jupiter an einem ganz nebeligen, bedrückenden und sehr merkwürdigen Ort wieder…

    Meine Meinung:

    *** Von Streifenmenschen und Zwischenwo***

    Das rd. 255 Seiten starke Hardcover-Buch startet mit einem wunderbaren Zitat aus Michael Endes Meisterwerk „Momo“. Tatsächlich hat Nelli mich mit ihrem unbändigen Wuschelkopf schon von der Illustration auf dem Cover ein Bisschen an Momo erinnert. Aber auch die wundervolle Geschichte von Annika Scheffel weist Parallelen zu Michael Endes „Momo“ auf. Eines vorweg: In Sachen Fantasie und Erzähldichte muss sich Annika Scheffel mit ihrem Kinderbuch-Erstlingswerk nicht hinter Michael Ende verstecken!

    Der Start in diese außergewöhnlich fantasievolle Geschichte gelingt wunderbar leicht und der Kreis der Hauptcharaktere ist mit Nelli, Ava und dem Schweinchen Jupiter sehr übersichtlich. Die drei mochte ich vom Start weg sehr gerne. Nelli ist ein Mädchen, das den Kopf voller Ideen und Fragen hat. Schnell nimmt die Geschichte an Fahrt auf und führt den Leser an den unheimlichen Nebelort. Ab hier geht es sehr geheimnisvoll zu. Es ist ein Ort, an dem die Gesetze von Raum und Zeit anscheinend nicht gelten… oder einfach andere zu sein scheinen. Die Uniformität der Tage dehnt die Zeit wie einen Kaugummi. Stunden, Tage oder auch Wochen vergehen, wer weiß das schon so genau? Diese melancholische, latent bedrohliche Stimmung zieht sich wie ein roter Faden bis zum Finale der Geschichte durch. Dabei rätselt der Leser die ganze Zeit mit Nelli mit, was es mit diesem Ort auf sich hat, welches Geheimnis es zu lösen gilt. Entsprechend spannend und immer wieder überraschend habe ich diese Geschichte empfunden.

    Die Geschichte ist aber nicht „nur“ geheimnisvoll! Nein, sie ist auch unglaublich fantasievoll, stellenweise komisch (z.B. „Jupiters Onkel war ein sehr großer Schinken“) und – ja – auch durchaus unheimlich. Es ist eine Geschichte, die lehrt, niemals aufzugeben, egal wie ausweglos die Situation auch erscheint; Eine Geschichte über Verlustängste, überbordende Sorgen, aber auch über das mutig sein.


    Auch der Schreibstil gefällt mir sehr gut, ist stellenweise richtig poetisch („Der Ort, den Großeltern „Früher“ nennen…“ – oder auch S. 45: „Das Lächeln rutsch dem Briefträger aus den Mundwinkeln, gleitet sein Kinn entlang und tropft hinab in den Nebel.“). Die Beschreibungen der Orte und Charaktere finde ich stellenweise wunderbar plastisch, dann wieder - sehr passend - irgendwie „nebelig verschwommen“. Hier passt alles perfekt zusammen.

    Last but not least: Die Illustrationen von Joelle Tourlonias sind wirklich wunderbar, fast schon kleine Kunstwerke für sich! Der kleine Jupiter mit seiner Fliegermütze oder auch Einhorn & Giraffe im Wald… toll! Sie erinnern mich ein bisschen an die fantastischen Werke von Régis Loisel.

    Diese Geschichte würde eine wunderbare Vorlage für einen Tim Burton Film (u.a. „Nightmare before Christmas“) liefern.

    FAZIT:
    Annika Scheffel hat mich wie ein sanft, aber unaufhaltsam dahin fließender Fluss auf diese literarische Traumreise mitgenommen, geheimnisvoll, surreal und immer wieder überraschend.
    Die Jagd nach dem Geisterdieb

    Die Jagd nach dem Geisterdieb (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.02.2016

    Ein schaurig-schöner Detektivspaß

    Zum Inhalt:
    Große Aufregung in der Geister-Community von Ottershausen: Ein Geist nach dem anderen verschwindet spurlos! Wer könnte ihnen da besser helfen als der berühmte Sherlock Holmes und sein getreuer Kompagnon Dr. Watson?
    Doch da gibt es leider ein Problem: Die Beiden, die die Geister kurzerhand entführen, sind gar nicht die zwei Meisterermittler, sondern die Schüler Lale und Henry, die kurz vor ihrem großen Auftritt im Schultheater stehen…

    Meine Meinung:

    Rüdiger Bertram (Text) und Heribert Schulmeyer (Illustrationen) sind ein inzwischen schon eingeschworenes Kinderbuchteam und dürften Einigen schon von der „Coolman und ich“-Reihe oder auch den „S.W.A.P.“-Büchern bekannt sein. Auch mit „Mo und die Krümel“ haben die beiden schon mehrfach bewiesen, dass sie wirklich tolle Kinderbücher schreiben / illustrieren können.

    Auf 175 Seiten, aufgeteilt in spukige 13 Kapitel, entführt Rüdiger Bertram seine Leser in das beschauliche Ottershausen und direkt zur kleinen, aber feinen Geistergemeinde, deren Vorsitz die durchsichtige Gräfin Cecilia hat. In sofern gelingt der Start in die Geschichte sehr schnell und macht die kleinen wie großen Leser gleich neugierig auf das Geheimnis der verschwundenen Geister. Mit dem schusseligen kopflosen Alfons, der als „Running Gag“ ständig seinen Kopf (auf dem Cover zu sehen) irgendwo liegen lässt, der Knochenklapperkatze Chang Miau Sing (die schon auf dem Schoß Marco Polos geschnurrt hat und nie um eine chinesische Weisheit verlegen ist) oder auch dem kleinen Heulgeist (siehe auch Umschlagrückseite) sind die Spukgestalten von Ottershausen eher knuffig als gruselig. Das man die Geister vom Start weg mag, liegt sicherlich nicht zuletzt an den liebevollen Illustrationen von Heribert Schulmeyer.

    Mit Henry und der zunächst etwas ungestümen Lale gibt es aber auch zwei Protagonisten aus „Fleisch und Blut“, die im Fortgang der Geschichte durchaus über sich selbst hinauswachsen und mir ans Herz gewachsen sind. Sehr gut hat es mir dabei gefallen, dass die beiden zu Beginn recht unterschiedlich erscheinen, dann aber doch merken, dass sie mehr gemeinsam haben als zunächst gedacht und sich zu einem wirklich tollen Team entwickeln.

    Die Geschichte selbst ist unterhaltsam, spannend, lustig und stellenweise auch ein bisschen gruselig, aber eher auf eine schaurig-schöne Art und Weise. Ich habe mit Henry, Lale und den Geistern mitgefiebert, mitgeraten und mitgezittert. Dass dieses Buch zum Finale kindgerecht mit einem schönen Happy End aufwartet, darf hier - denke ich - an dieser Stelle schon vorweg genommen werden (alles andere würde zumindest meinen Kindern so gar nicht gefallen). Der Leseempfehlung (8 – 10 Jahre) kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Für geübte Selbstleser sollte das Buch mit seinem etwas vergrößertem Schriftbild und größerem Zeilenabstand problemlos zu meistern sein.

    FAZIT:
    Spannung, Spaß und auch ein Bisschen wohliger Grusel. Wer braucht schon Sherlock Holmes und Dr. Watson wenn er Henry & Lale haben kann?
    Blutring

    Blutring (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.02.2016

    Ein spannendes Abenteuer mit einem Schuss Mystery und Historie

    Zum Inhalt:
    Der 14jährige Daniel ist – sehr zu seinem Leidwesen - mit seinen Eltern von Deutschland nach Barcelona gezogen. Beim Stromern durch die Gassen der fremden Stadt lernt er den alten Bettler Juan kennen. Als dieser eines Tages plötzlich verstirbt, lernt Daniel Juans Familie kennen und erfährt, dass Juan ein gefährliches Geheimnis gehütet hat…

    Meine Meinung:
    Auf rund 300 Seiten entspinnt Autor Gerd Ruebenstrunk (u. A. „Arthur und die Vergessenen Bücher“) eine spannende Abenteuerstory, die zunächst erstmal ganz harmlos und vergleichsweise unaufgeregt beginnt. Zusammen mit Daniel lernt der Leser Barcelona im Allgemeinen und die Kalé, das Volk der Roma, im Speziellen kennen. Als nach Juans Tod der zwielichtige Morales bei Daniel zu Hause auftaucht (S. 38) und sich als Polizist ausgibt, nimmt das Abenteuer unaufhaltsam seinen Lauf. Zusammen mit seinen beiden neuen Freunden Lola, dem taffen und unerschrockenen Kalé-Mädchen, und Jakob, dem verkannten Streber und kleinen Universalgenie, sowie Antonio, dem Enkel des alten Juan, begibt sich Daniel auf eine gefährliche Spurensuche quer durch Barcelona auf der Jagd nach einem alten, angeblich sehr mächtigen Artefakt, dem Blutring des Tamerlan.

    Diese Suche führt die vier jungen Abenteurer an viele ungewöhnliche, geschichtsträchtige und durchaus leicht gruselige Orte in und um Barcelona, die teilweise weitab der bekannten Touristenpfade liegen. Es geht zu einem alten Wasserturm, in ein Kloster, einen düsteren Keller mit Filmarchiv, verfallene Häuser und in ein finsteres Höhlensystem. Darüber hinaus begegnen ihnen diverse skurrile Gestalten, wie z.B. der stoffelige Antiquar Arnulfo Robles, der smarte aber undurchschaubare Josep Fons Serra oder auch die unheimliche Historikerin Pilar Fernández, die ihnen von alten Legenden erzählen. Hierin geht es um den Ring des Tamerlan, den Vampir des Raval (hier hätte ich gerne mehr gelesen) oder auch den Geheimbund der Xinos. Auch historische Persönlichkeiten Barcelonas, wie Gaudi und Güell, nehmen hierbei ihren Platz ein.

    Es ist eine abenteuerliche, temporeiche und überaus spannende Story, die sich Gerd Ruebenstrunk erdacht hat. Dabei hat er m. E. teilweise einige Anleihen bei J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ genommen, was mich persönlich aber nicht gestört hat. Ich habe es eher als kleine Hommage an das große Werk der Fantasy gesehen. „Blutring“ ist allerdings kein Fantasy-Buch, hat aber eindeutige Mystery-Elemente, was man für einen Genuss dieses Buches mögen sollte.

    Besonders gut gefallen hat mit die atmosphärisch sehr dichte Beschreibung Barcelonas. In seinem Nachwort lädt der Autor darüber hinaus zu einem virtuellen Rundgang durch das Kloster Poblat und die Höhlen von L`Esplugat de Francoli ein und empfiehlt, die Schauplätze des Buches per Google Street View zu betrachten. Dieser Empfehlung kann ich mich nur anschließen.

    FAZIT:
    Eine abenteuerliche, temporeiche und überaus spannende Jagd quer durch Barcelona mit einem Schuss Mystery und historischen Elementen.
    Weaver, L: Dr. Libby's Stoffwechsel-Kick

    Weaver, L: Dr. Libby's Stoffwechsel-Kick (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    18.02.2016

    Abwechslungsreiche, gesundheitsbewusste und z.T. ausgefallene Rezepte mit einem schönen Theorieteil

    Zur Autorin:
    Dr. Libby Weaver studierte an der University of Newcastle und machte dort ihren Bachelor of Health Science ( Ernährung und Diätetik ) mit Auszeichnung und promovierte im Anschluss in Biochemie. Sie zählt zu den gefragtesten Ernährungsexperten in Australien und Neuseeland und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.

    Zur Aufmachung des Buches:
    Quadratisch (22 x 23 cm) – praktisch - gut. Im flexiblen Softcover und einer Stärke von 175 Seiten gehört dieses Kochbuch in die handliche Kategorie, das man z.B. auch mal während des Umrührens in einer Hand halten und lesen kann. Dafür kann man es nicht offen auf der Arbeitsfläche liegen lassen, ohne die leichtere der beiden Hälften zu beschweren.

    Zum Inhalt / Meine Meinung:
    Vorangestellt ist eine Einleitung zum Thema „Stoffwechsel-Geheimnis – Die richtige Ernährung – so funktioniert´s!“. Wer bereits das Buch „Soffwechsel-Geheimnis“ der Autorin kennt (sehr zu empfehlen!), wird hier wenig Neues (z.B. Ausführungen zu Trennkost) finden. Für alle anderen ist es aber eine sehr schöne Zusammenfassung der wichtigsten Ernährungsthesen der Autorin, die sich u. A. mit der Funktionsweise der Leber beschäftigt oder auch mit dem pH-Wert im Verdauungstrakt. Nach einer Seite „Anmerkungen zu den Rezepten“ (S. 27) – z.B. dass eine Tasse 250 ml entspricht – geht es dann mit dem Rezeptteil los.

    Das Layout ist hierbei klar strukturiert und die einzelnen Rezepte sind übersichtlich und zumeist auch mit ansprechenden Bildern präsentiert. Zu allen Rezepten gibt es eine prägnante, kurze Einleitung mit dem Fokus auf den Gesundheitsaspekt. Es folgen jeweils Angaben über die Menge (z.B. 2 – 3 Personen) sowie die Zubereitungszeit in Minuten. Erstaunlicherweise bin ich gleich bei mehreren Rezepten – teilweise deutlich – schneller fertig gewesen als angegeben, was mich sehr gefreut hat (meistens benötige ich länger als die in anderen Kochbüchern angegebenen Zubereitungszeichen). Die Zutatenlisten sind des Öfteren länger und beinhalten auch außergewöhnliche Zutaten. Im Glossar werden aber viele davon erklärt, inklusive Beschaffungs-Tipps. Einige Zutaten kann man aber auch problemlos gegen andere austauschen (z.B. normale statt weizenfreie „Tamari“-Sojasauce).

    Der Rezeptteil wartet mit insgesamt 88 Rezepten auf und unterteilt sich in die folgenden sieben Kapitel:

    1. Frühstück: 11 verschiedene Rezepte, von denen ich insbesondere das „Kräuter-Rührei“ und den „Kokosjoghurt“ (beides S. 38) empfehlen kann. Die ebenfalls in diesem Kapitel aufgeführten „Kartoffelpuffer“ (S. 42) haben wir – zusammen mit selbstgekochtem Apfelmus – als vollwertiges Mittagessen gegessen. Sie sind sehr lecker und schnell & unkompliziert zuzubereiten.

    2. Smoothies und Drinks: Hier gibt es neun sehr leckere und teilweise sehr schnell zubereitete Rezepte zu entdecken, wie etwa den „Bananan-Beeren-Kokos-Smoothie“ (S. 50) oder auch die „alkoholfreie Pina Colada“ (S. 54). Auch ein Rezept für Mandelmilch ist enthalten, wobei man hierfür einen leistungsstarken Mixer zu Hause haben sollte.

    3. Mittagessen: 17 sehr vielfältige Rezepte, von denen ich insbesondere die sehr leckere „Thai-Kürbissuppe“ (S. 64; allerdings 17 verschiedene Zutaten) und die „Supergrüne Frittata“ (S. 74; die wirklich schnell gemacht!) empfehlen möchte.

    4. Snacks: Acht kleinere Snacks, die ich teilweise eher unter „Desserts“ subsumiert hätte, wie beispielsweise die „einfache Schokoladentrüffeln“ (S. 94) oder auch den „Möhrenkuchen mit Kokos-Cashew-Glasur“ (S. 96), der eine ziemlich umfangreiche Zutatenliste aufweist.

    5. Abendessen: Die Rezepte zum Abendessen sind mit 19 verschiedenen Gerichten wieder umfangreicher und größtenteils auch als Mittagessen gut geeignet, wie z.B. die sehr leckere „Möhren-Cashew-Mais Suppe“ (S. 108), für die ich tatsächlich nur rd. 60 statt der angegebenen 90 Minuten benötigt habe.

    6. Dressings und Würzsaucen: 14 Rezepte von klassisch („Mayonnaise“; S. 142) bis exotisch, wie z.B. die „rote Satay-Sauce“ (S. 136). Aufstriche / Dips, wie z.B. „Rote Bete Humus“ (S. 138), finden sich ebenfalls in diesem Kapitel

    7. Desserts: Auch wenn dieses Kochbuch „Power-Rezepte zum Abnehmen“ verspricht, sind dennoch 10 Dessertrezepte enthalten, die bei einer klassischen Diät wohl niemals auf dem Speiseplan stehen würden, wie z.B. die extrem verführerische „Himbeer-Macadamia-Torte mit Schokoladenganache“ (S. 152). Das Rezept für die einfach „nur“ selbstgemachte Schokolade (S. 154) ist eine tolle Basis zum Experimentieren mit eigenen Schokoladenkreationen.

    Viele der Rezepte laden zum Variieren und Experimentieren ein und schmecken auch gut, wenn man die ein oder andere exotische Zutat gerade mal nicht im Haus haben sollte (z.B. Kafirlimettenblätter). Darüber hinaus habe ich einige Zutaten kennen und schätzen gelernt, die ich inzwischen auch gerne bei anderen Rezepten mit einsetze, wie z.B. Kokosmilch / -öl oder auch Cashew-Kerne.

    Abgerundet wird das Buch durch vier weitere Rubriken. Auf der einseitigen Übersicht „Speisekammer-Grundausstattung“ (S. 168) steht zu Lesen, was laut der Autorin in der gesunden Küche nicht fehlen darf. Bei Nüssen, Samen, Gewürzen & Co kann ich das durchaus verstehen, frische Gemüse wie z.B. Brokkoli und Möhren gehören für mich allerdings nicht zur „Grundausstattung“, da ich sie lieber anlassbezogen frisch kaufe. Die halbseitigen „Hinweise zur Lagerung“ (S. 169) sind für meinen Geschmack recht kurz gehalten und gehören in dieser Form eher in die Rezepte selbst. Das „Glossar“ hingegen (S. 169 – 171) und das Rezeptverzeichnis (S. 174 / 175) finde ich wiederum sehr hilfreich. Letzteres ist alphabetisch sortiert und integriert auch nach Zutaten (d.h. z.B. der „Linsen-Süßkartoffel-Auflauf“ findet sich im Rezeptverzeichnis einmal unter „L“ wie „Linsen“ und dann nochmal unter „S“ bei „Süßkartoffeln“)


    FAZIT:
    Rd. 90 sehr abwechslungsreiche, größtenteils gesundheitsbewusste und zum Teil außergewöhnliche Rezepte, die den eigenen Speiseplan durchaus bereichern.
    Haberstock, M: Holly Hosenknopf. Ein Nilpferd macht das Renn

    Haberstock, M: Holly Hosenknopf. Ein Nilpferd macht das Renn (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.02.2016

    Die wuselige Welt von Holly Hosenknopf – bunt, lustig und toll zu lesen

    Zum Inhalt:
    Findelkind Holly Hosenknopf wohnt mit bei den liebsten Menschen zwischen Dünensund und dem Südpol, Käthe und Hinnerk, nachts in einem rosa Holzhaus und tagsüber in einem quietschbunten Überseecontainer mitten in den Dünen, vollgestopft mit 1.000 tollen Sachen. So besonders wie Holly selbst sind auch ihre Freunde: Das steckbrieflich gesuchte Erdferkel Herbert, das aus dem Zoo geflohen ist, die Riesenratte Sheriff Ludwig, das dauer-frierende Argentinische Wasserschwein Camillo Gonzales und das knuffige Zwergnilpferd Fee.
    Als Fee sich eines schönen Tages in den Kopf setzt, am großen Pferde-Schönheitswettbewerb teilzunehmen, ist es nur selbstverständlich, dass ihr die Freunde dabei helfen.

    Unsere Meinung:

    Autorin Meike Haberstock ist uns schon von ihren wunderbaren „Anton“-Büchern („Anton hat Zeit“ und „Nur Mut, Anton“) bekannt. Schon beim ersten Aufschlagen des rd. 60 Seiten starken Buches merk man sogleich, dass dem Leser ein wimmelig-bunter Lesespaß bevor steht. Besonders schön fanden wir es, dass gleich zu Beginn die "Personen" so liebevoll vorgestellt werden und dass es - wie schon bei Anton - auf jeder Seite so viele kleine Details zu entdecken gibt. Das macht das Umblättern jedes Mal besonders spannend und lädt zum Betrachten ein.

    Wir mochten die stets gut gelaunte Holly und ihre Freunde gleich von Beginn an, wobei das Erdferkel Herbert unser aller Liebling ist. Wie er per Steckbrief gesucht wird und sich deswegen nur verkleidet hinaus traut, ist einfach zum kringelig Lachen.

    Die Geschichte ist witzig und hat auch meinen beiden Söhnen (4 & 7) gefallen. In sofern ist es trotz Pferden und Schminke keine reine „Mädchen-Geschichte“. Das Schriftbild ist schön groß mit breitem Zeilenabstand. Der Textanteil pro Seite ist recht überschaubar und sollte erfahrene Erstleser (ab Klasse 2) nicht überfordern. Die Leseempfehlung ab 7 beziehe ich auf´s selber lesen. Von der Geschichte her fand ich sie für meinen Vierjährigen auch sehr passend, vielleicht sogar noch passender als für meinen siebenjährigen Sohn.

    Eine besondere Stärke von Meike Haberstocks Kinderbüchern sind die vielen tollen bunten Illustrationen, die von ihr selbst stammen. Entsprechend passen hier Text und Bilder 100%ig zueinander und ergeben ein wunderbares Gesamtbild.

    FAZIT:
    Ein buntes Lesevergnügen, das geübte Erstleser zum (vollständigen) Selbstlesen motiviert. Ein Spaß für Klein und Groß!
    Fürchte dich

    Fürchte dich (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    05.02.2016

    Nur dreieinhalb Stunden – ein spannender Thriller mit Gesellschaftskritik

    Zum Inhalt:
    Als „Spindoktor“ hilft Medienberaterin Jody „JJ“ Johnson den Reichen und Schönen Hollywoods, auch die scheinbar aussichtslosesten PR-Desaster zur Eigenwerbung zu vermarkten: Reue, Treue, Wohltätigkeit. Als sie beim Business-Lunch in Hollywoods exklusivstem Restaurant, dem Alfie´s, einen ihrer PR-Schützline, Hollywoods neuen Shootingstar Alex King, im Auge behält, stürmt auf einmal ein maskierter, schwer bewaffneter Mann mit Sprengstoffweste das Lokal und nimmt die zwei Dutzend anwesenden Personen als Geiseln. Während im Alfie´s ein grausames „Spiel“ beginnt, liefert sich die Presse einen unethischen Wettlauf um die schnellste und reißerischste Berichterstattung…

    Meine Meinung:

    Bestsellerautor James / J.S. Carol (das Pseudonym von Steve Jackson) ist seit „Broken Dolls“ bekannt für atemberaubende Spannung. Mit „Fürchte Dich“ (OT: „Tick Tick Boom“) legt er nun einen Stand-Alone Thriller vor, der eine fantastische Vorlage für einen Hollywoood-Thriller abgeben würde.

    Die rd. 330 Seiten starke Geschichte spielt sich komplett in nur 3 ½ Stunden ab, zwischen 13:00 – 16:30 (abgesehen von Pro- und Epilog), wodurch der Leser die Geschehnisse nahezu in Echtzeit verfolgt (á la „24“). Das Drama beginnt ohne großes Vorgeplänkel bereits auf Seite 24, als der maskierte Geiselnehmer ins Restaurant stürmt. Von dort an gibt es nur noch zwei Welten: eine im Alfie´s und eine außerhalb des Alfie´s. Und diese beiden Welten scheinen für die Geiseln auf einmal Lichtjahre voneinander entfernt zu sein. Carol erzählt seine Story i.W. aus den vier Perspektiven von Medienberaterin Jody „JJ“ Johnson und Jungschauspieler & Shootingstar Alex King (im Alfie´s) sowie vom aufstrebendem Lokalreporter Rob Taylor und seinem Boss Seth (draußen). Durch einen schnellen und stetigen Wechsel der Perspektive gelingt es Carol, das Tempo stets auf hohem Niveau zu halten. Außerdem steigert sich die Spannung durch dieses Stilmittel gerade in der zweiten Hälfte, in der man immer mehr mit den Geiseln mitgezittert, ins nahezu Unerträgliche.

    Es ist ein Wettlauf mit der Zeit und um das Leben der Geiseln. Auch wenn es schon viele Storys um Geiselnehmer gibt, geht der maskierte Geiselnehmer im Alfie´s doch nach einem sehr ungewöhnlichen Modus Operandi vor. Entsprechend rätseln sowohl die Geiseln als auch die Polizei und die Presse über Herkunft und Motiv des Geiselnehmers. Mir ging es beim Lesen nicht anders, und das tatsächliche Motiv des Täters bleibt bei vielen unterschiedlichsten Spekulationen bis zuletzt im Dunkeln. Die Auflösung war in gleichem Maße überraschend wie nachvollziehbar. Dies hat der Autor für meinen Geschmack wirklich sehr gut gelöst.

    Neben dem für einen Thriller genreimmanenten Fokus auf die Spannung weist „Fürchte Dich“ aber durchaus auch Drama-Elemente auf, die mir gut gefallen haben. Sehr gelungen finde ich auch das Bild der sensationsgierigen Medien, das Carol detailliert zeichnet. Hierbei ergeben sich erstaunliche Parallelen zwischen dem skrupellosen Geiselnehmer und dem Medienboss Seth, den seine drei etwas klischeebehafteten Assistenten (eine junge lesbische Frau und zwei junge Männer, mit asiatischen bzw. afroamerikanischen Wurzeln) anscheinend fast genauso fürchten wie die Geiseln den Geiselnehmer. Weitgehend gefühllos und 100%ig berechnend führt Seth bei der Berichterstattung Regie und spielt dabei den Herrn über das (berufliche) Schicksal seiner Mitarbeiter. So haben beide Welten (drinnen & draußen) ihren eigenen Schurken.

    FAZIT:
    Ein spannender und temporeicher Thriller mit einem Schuss Drama und Gesellschaftskritik.
    Baltscheit, M: Nur ein Tag

    Baltscheit, M: Nur ein Tag (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.02.2016

    Wunderbar humorvoll und doch voller Tiefgang – zum Lachen, zum Weinen, zum Genießen

    Unsere Meinung:
    Autor Martin Baltscheit ist ein wahres Multi-Talent und wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet (u.a. Deutscher Jugendtheaterpreis 2010 und Deutscher Jugendliteraturpreis 2011). Die Audioproduktion von „Nur ein Tag“ wurde 2014 ebenfalls als „Kinder- und Jugendhörbuch des Jahres“ (Hörbuch-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden) gekürt und mehrfach als Kindertheaterstück aufgeführt. Nun ist endlich auch das Buch hierzu im Dressler-Verlag erschienen.

    Auf rd. 100 Seiten, gebunden im handlichen Hardcover-Umschlag, erzählt Martin Baltscheit eine ganz außergewöhnliche Geschichte. Es geht um zwei Freunde, den „schlauen Fuchs und das fette Schwein“ (O-Ton schlauer Fuchs). Eines schönen und idyllischen Tages beobachten sie, wie ein ganz besonderes, kleines Wesen das Licht der Welt erblickt: Die Eintagsfliege, die „kleine Meisterin des großen Glücks“ und die „große Eintagsliebe“ von Wildschwein „Walter“. Vom ersten Augenblick an haben die beiden diese kleine Fliege ganz fest in ihr Herz geschlossen. Zugleich ist von Anfang an klar, was das Ende des Tages und damit auch das Ende dieser Geschichte bestimmen wird: Der unabänderliche Tod der kleinen, unschuldigen und so unglaublich unbeschwerten und lebensfrohen Eintagsfliege.

    Der Tod geliebter Menschen oder auch Tiere ist immer ein ernstes und zutiefst trauriges Thema, mit dem selbst Erwachsene zumeist nur schwer umgehen können. Dieses Thema aber Kindern kindgerecht und unbeschwert nahe zu bringen, ist eine wahre Kunst, auf die sich Martin Baltscheit versteht. Er erzählt seine Geschichte mit unglaublich viel Fantasie und wunderbar poetischen Worten („Der Stundenplan des Lebens füllt sich von selbst.“ - S. 69), stets leicht und doch mit ganz viel Tiefgang, mit Humor und unendlich viel Gefühl. Stellenweise ist diese Geschichte urkomisch und herzzerreißend zugleich, ein echtes Wechselbad der Gefühle.

    Garniert ist das Ganze mit vielen Lebensweisheiten, die zum Teil althergebracht (S. 17: „Das Leben ist zu kurz zum Streiten.“), aber auch deswegen einfach zeitlos und immer richtig sind, und die – für mich – zum Teil in dieser (Argumentations-)Form neu sind (S. 12: „Der Tod ist wie das Leben – unvermeidbar. Niemand weint über das Leben und deshalb sollte auch keiner über den Tod weinen.“). Andere Weisheiten sind wiederum einfach nur zum Schmunzeln („kuscheln statt killen“), aber deswegen nicht weniger wahr. So viel und so geballten Tiefgang habe ich bislang sehr, sehr selten in Kinderbüchern gefunden.

    Komplettiert wird diese wirklich außergewöhnliche Geschichte durch – für meinen Geschmack – fantastische Illustrationen von Wiebke Rauers, z.B. die niesende Fliege auf S. 14 oder auch das „Zirkusplakat“ auf S. 68.

    Ich weiß, dass ich hier mit vielen Superlativen um mich geschmissen habe, aber dieses Buch hat es zweifelsohne verdient! Mir und meinem Sohn (7) hat es sehr gut gefallen!


    FAZIT:
    Ein schweres Thema verpackt in eine bezaubernde Geschichte, die wundervoll leicht, poetisch, humorvoll und doch mit sehr viel Tiefgang erzählt wird. Ein ganz fantastisches Kinderbuch, auch für Erwachsene!
    Der schaurige Schusch

    Charlotte Habersack
    Der schaurige Schusch (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.02.2016

    Eine wunderschöne, toll illustrierte Parabel für Kinder zum Thema Vorurteile

    Zum Inhalt:
    Auf dem höchsten Berg im Simmerlgebirge, dem Dogglspitz, wohnen das scheue Huhn, der bockige Hirsch, die garstige Gams, das maulige Murmeltier und der Party-Hase. Doch mit der ruhigen Bergidylle ist es schnell vorbei, als die fünf Freunde erfahren, dass ein neuer Nachbar zu ihnen auf die Bergspitze ziehen möchte: Der Schusch! Auch wenn keiner von ihnen den Schusch jemals zuvor selbst gesehen hat, so wissen sie doch ganz genau, was sie von dem Schusch zu halten haben: Er ist so groß wie ein Cola-Automat, zottelig wie eine alte Zahnbürste, stinkt nach nassem Hund, klaut Eier und verspeist Hasenbraten. Während die fünf freunde noch beraten, wie man den Schusch fernhalten könnte (einen Zaun bauen!) merken sie, dass der Schusch schon längst in seine Höhle eingezogen ist. Zu seiner Einweihungsparty traut sich nur der Party-Hase, der daraufhin für Stunden verschwindet…


    Unsere Meinung:

    „Der schaurige Schusch“ ist ein wunderbares, rd. 30 seitiges Kinderbuch (Hardcover) aus dem Ravensburger Verlag von Autorin Charlotte Habersack (u.a. „Pippa Pepperkorn“; „Kalle gegen alle“) mit wirklich tollen, ganzseitigen Illustrationen von Sabine Büchner (u.a. „Petronella Apfelmus“; „Superhugo“).

    Schon auf der ersten Doppelseite gibt es wimmelig viel zu entdecken, von der wandernden Kuh bis zum Helikopter fliegenden Hund. Hier lädt das Buch bereits zum ausgiebigen, gemeinsamen betrachten ein, was ein schöner Einstieg in die Geschichte ist. Mit den Gerüchten, die sich die fünf tierischen Bergbewohner schon bald über den Schusch bange erzählen, kuschelt sich mein Sohn (4) beim Vorlesen gleich ein bisschen enger an mich an. Es hört sich ja tatsächlich ganz schön furchteinflößend an, was die Tiere da so alles vermuten. Doch als der Party-Hase dann todesmutig - oder vielleicht auch einfach nur unvoreingenommen (!) – an die Tür des Schusch klopft, gibt es auf dem Bild schon eine wichtige Kleinigkeit zu entdecken. Als ich meinen Sohn dann frage, ob er auch glaubt, dass der Schusch böse und ganz furchtbar ist, antwortet er mit einem bestimmten „Nein!“. Auch wir lassen uns also unerschrocken auf den Schusch ein…

    Nach dem Ende der Geschichte hab´ ich sie gleich nochmal vorlesen dürfen, so gut hat sie meinem Sohn gefallen. Auch am Folgetag haben wir die Geschichte vom Schusch nochmal gelesen. Dabei ist diese Geschichte keine „einfache“ Geschichte für Kinder, sondern eine wirklich sehr schöne, kindgerecht erzählte Fabel / Parabel. Sie lehrt die Kinder nebenbei und unaufdringlich, unvoreingenommen und vorurteilsfrei auf Andere zuzugehen, sich nicht auf Hörensagen zu verlassen und „Anders sein“ nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung zu betrachten. Gerade in der heutigen Zeit ist dies ein immer wichtiger werdendes Thema, welches ja auch vielen Kindern schon im Kindergarten und / oder der Grundschule begegnet.

    FAZIT:
    Eine „einfache“, kindgerecht erzählte und wunderbare Parabel mit tollen Bildern zu den Themen Vorurteile und Toleranz. Neben „Irgendwie Anders“ (Kathryn Cave / Chris Riddell) meiner Meinung nach eines der besten Bücher für Kinder ab dem Kindergartenalter zu diesem Thema.
    Mit Zorn sie zu strafen

    Mit Zorn sie zu strafen (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.12.2015

    „DIE VORSÄTZLICHE VERNICHTUNG VON GLÜCK“- Ein fesselnder Thriller mit hohem Tempo

    Zum Inhalt:
    In der Silvesternacht ereignet sich ein grausames Verbrechen. Eine sehr wohlhabende Londoner Familie wird bestialisch abgeschlachtet. Nur vom jüngsten Sohn der Familie, dem vierjährigen Bradley, fehlt jede Spur. Für Detective Max Wolfe und sein Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Eines hat sich immer wieder bewahrheitet: Je länger ein Kind verschwunden bleibt, desto geringer ist Chance, es lebend zu finden…

    Meine Meinung:
    Eines vorweg: „Mit Zorn sie zu strafen“ ist ein sehr harter Thriller, der für zartbesaitete Leser sicherlich nicht unbedingt zu empfehlen ist. Im Verlauf der Story sind mir manche Ereignisse wirklich sehr, sehr nahe gegangen.

    Der Prolog zur Geschichte widmet sich der unvorstellbar grausamen Tat in der Silvesternacht, der Leser ist bei den Schrecken der Familie Wood „live“ dabei. Ich habe selten so einen atemlosen, verstörenden und zutiefst schockierenden Prolog gelesen. In sofern zeigt Tony Parsons dem Leser schon sehr früh, was ihn in diesem Thriller erwartet.

    Auch im Folgenden gelingt es Tony Parsons, Tempo und Spannung stets auf einem hohen Niveau zu halten. Gleich an mehreren Stellen des Buches kommt es zu „brenzligen Situationen“, die manch anderem Thriller problemlos schon als „Grande Finale“ dienen würden. In sofern lässt der Autor seinen Lesern kaum Zeit, zwischendurch einmal durchzuatmen. Selbst in Szenen, in denen die Handlung nicht von Action und / oder Spannung dominiert wird, tickt im Hintergrund doch immer die Uhr für die Suche und Rettung des kleinen Bradley.

    Wer jetzt versucht ist zu denken, Parsons würde die Charakterentwicklung zu Gunsten von Spannung und Tempo vernachlässigt, der irrt. Obgleich ich seinen Ermittler, den alleinerziehenden Detective Max Wolfe, noch nicht aus dem Vorgängerband kannte, habe ich schnell Zugang zu ihm gefunden und ihn als sehr menschlich und sympathisch empfunden. Erfrischend abwechslungsreich ist es, dass beim Ermittlungsteam viele weibliche Charaktere mit dabei sind, insbesondere in den leitenden Positionen. Lediglich die Figur des Prof. Dr. Joe Stephen (der „Lieblings-Rechtspsychologe“) ist mir insgesamt zu blass geblieben. Von diesem Charakter hatte ich mir deutlich mehr erhofft.

    Überhaupt kommen Parsons Ermittler sehr menschlich und individuell rüber. Nur das manchmal von leicht naiv bis fahrlässig überhastet erscheinende Vorgehen der Ermittler hat mich an manchen Stellen doch stark verwundert und durchaus gestört. Hierdurch ist es auch wenig verwunderlich, dass das Team im Verlauf des Buches tatsächlich ordentlich „was einstecken“ muss.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass „Mit Zorn sie zu strafen“ einen ausgebprägten „whodunit“-Charakter hat, d.h. Miträtseln und eigene Theorien entwickeln und wieder verwerfen klappt bei diesem Thriller wirklich gut. Letztendlich gingen meine Theorien - durch einen klitzekleinen Hinweis nach ca. 2/3 des Buchs – in die Richtige Richtung, auch wenn mich die komplette Auflösung dann doch überrascht hat. Bei aller Überraschung hat es Tony Parsons aber geschafft, die Handlungsfäden trotz aller Finten und Täuschungen am Ende überzeugend zusammen zu bringen und eine plausible Auflösung zu präsentieren.

    Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass Tony Parsons in seinem spannenden Thriller auch Sozialkritik übt. Zum einen arbeitet er deutlich heraus, wie schwer es für ethnische Minderheiten sein kann, aus ihrem „vorbestimmten Leben“ auszubrechen. Zum anderen hält Parsons den Medien, die nur zu gerne über die Schicksale der Reichen und Schönen berichten, die „Underdogs“ dabei aber gerne vernachlässigen, einen Spiegel vor.

    FAZIT:
    Ein überaus spannender, temporeicher, teilweise schockierender und am Ende sehr überzeugender Thriller, bei dem auch „whodunit“-Fans auf ihre Kosten kommen.
    Jonas' großes Comic-Chaos

    Jonas' großes Comic-Chaos (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.12.2015

    Ein unglaublich fantasie- und humorvoller Lesespaß

    Zum Inhalt:
    Jonas gehört in der Schule eher zu den Außenseitern als zu den „coolen Kids“. Daher flüchtet er sich in den Pausen oft an seinen geheimen Platz auf der Schultreppe und zeichnet lieber Comic-Figuren in sein Heft. Doch eines Tages verschwinden Captain Flint, Sir Iron und Galactic Man aus seinem Heft und tauchen plötzlich in anderen Büchern, auf Tapeten und sogar auf der Schultafel wieder auf. Dass sie dabei auch noch von einer etwas widerspenstigen Prinzessin begleitet werden, macht die Sache nicht einfacher…

    Meine Meinung:
    Der Titel hält, was er verspricht: Ein unglaublich lustiges und quirliges Comic-Chaos, das garantiert keinen Lachmuskel verschont! Die Geschichte selbst fußt auf einer sehr kreativen Grundidee und ist wirklich toll umgesetzt. Ich hab´ mich beim Lesen ständig gefragt, was die ausgebüxten Comic-Helden wohl als nächstes anstellen bzw. wo sie als nächstes überraschend auftauchen. Dabei schaffen es die Comic-Helden sogar, den Leser ganz direkt anzusprechen und mit in die Handlung einzubeziehen (siehe S. 108), das ist echt toll gemacht.

    „Jonas´ großes Comic-Chaos“ bietet aber nicht „nur“ Spaß und Unterhaltung, nein auch für Spannung ist durchaus gesorgt, denn Jonas ist mit seinen ausgebüxten Comic-Helden stärker verbunden als er das zuvor gedacht hätte! Darüber hinaus bringt die Geschichte auch noch Tiefgang mit, denn es geht z.B. auch um Themen wie „Außenseiter“ und „Freundschaft“. Und dass die Schule in der Geschichte auch noch ein paar augenzwinkernde Seitenhiebe abbekommt, dürfte bei den jungen Lesern (Altersempfehlung ab 10 Jahre) auch gut ankommen.

    Aber nicht „nur“ Jens Baumeisters Story weiß auf ganzer Linie zu überzeugen, auch Mareikje Kerstings Illustrationen sind einfach wunderbar! Die Story und die zahlreichen, sehr abwechslungsreichen Illustrationen gehen eine ganz wunderbare Symbiose ein und passen wirklich perfekt zueinander. Man hat zwischendurch das Gefühl, dass Text und Illustrationen schon fast miteinander „verschmelzen“. Das ist wirklich ein ganz tolles „Gesamtpaket“!

    Aber auch die Charaktere möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Mit Jonas und Tülay gibt Jens Baumeister sowohl den Jungs als auch den Mädchen jeweils eine wunderbare Identifikationsfigur. Ich mochte sie beide von Anfang an sehr gerne und konnte mich in ihre Lage und Gefühlswelt sehr gut hineinversetzen. Insbesondere Tülay hat mich durch ihre taffe Art sehr überrascht und überzeugt. Die beiden sind ein tolles Team, das zusammen problemlos durch Dick und Dünn gehen kann. Sehr gut gefallen hat mir aber auch Tülays Oma, auch wenn ich wirklich kein Wort von dem verstanden habe, was sie „gesagt“ hat, da sie ja nur Türkisch „spricht“. Selbst „Klassenrüpel“ Tom ist mir zum Ende hin fast sympathisch geworden. Nur die olle Lehrerin Frau Gmeiner (Der Name ist Programm!) wird sich wohl nicht mehr ändern… Aber jede gute Story braucht ja auch einen „Bad Guy“, oder?

    FAZIT:
    Ein unglaublich lustiges und quirliges Comic-Chaos, das garantiert keinen Lachmuskel verschont! Unbedingt lesen!
    Pretty Girls

    Pretty Girls (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.12.2015

    Gefangen in einem Albtraum – Ein Psychothriller, der tief unter die Haut geht

    Zum Inhalt:
    Claire Scott hatte alles, wovon die meisten Menschen träumen: Einen liebevollen und treu sorgenden Partner, ein Leben in Luxus & Sorglosigkeit und Geld wie Heu. Doch eines Tages wird ihr Mann Paul vor ihren Augen in einer dunklen Seitengasse erstochen und Clairs ganzes Leben bricht zum zweiten Mal vollständig auseinander. Denn nichts ist mehr, wie es einmal war. Clair gerät immer tiefer in einen abgrundtief bösen Albtraum und es gibt anscheinend niemanden, dem Clair vertrauen kann…

    Meine Meinung:
    Die US-amerikanische Bestsellerautorin Karin Slaughter hat inzwischen weltweit über 30 Millionen Bücher verkauft, die in 32 Sprachen übersetzt wurden. Mit „Pretty Girls“ hat sie nun ihren neusten Psycho-Thriller vorgelegt und entführt ihre Leser in einen wahren Albtraum, der - einer Spirale gleich - immer tiefer in die bestialischen Abgründe der menschlichen Seele führt.

    Die Story, die aus Sicht der Protagonistin Claire Scott erzählt wird, beginnt mit einem Unglücksfall, bei dem Claires Ehemann Paul bei einem Raubüberfall erstochen wird. Claire, die sich bislang um nichts selbst kümmern musste, steht auf einmal einsam und verlassen vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Es ist bedrückend und beängstigend zugleich zu lesen, wie schnell Claires bisheriges Leben daraufhin auseinander bricht, ihr wie Sand zwischen den Fingern verrinnt. Zunächst häufen sich merkwürdige, teilweise erschreckende Entdeckungen und undurchsichtige Ermittler mit zweifelhaften Absichten stochern in Clairs Haus und Leben herum. Doch auch Claire fängt an, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen, die Lügen und Täuschungen Schicht für Schicht abzutragen und immer tiefer zu den Geheimnissen ihres verstorbenen Manns vorzudringen. Was sie hierbei alles zu Tage fördert, schockiert nicht nur Claire, sondern auch den Leser, der die meiste Zeit den gleichen Wissensstand wie Claire hat. Nach jeder neuen Entdeckung denkt man sich beim Lesen „Schlimmer kann es ja nicht mehr kommen“. Aber Karin Slaughter wäre nicht Karin Slaughter, wenn man sich nicht auf Eines verlassen könnte: Es kommt noch schlimmer, garantiert! Die eigene Vorstellungskraft reicht schon nicht mehr aus, um sich auszumalen, was noch kommen könnte. „Pretty Girls“ ist alles andere als „leichte Kost“!

    Besonders perfide wird Karin Slaughters Geschichte dadurch, dass Claires Leben nicht zum ersten Mal komplett aus den Fugen gerät. 24 Jahre zuvor verschwand ihre damals 19jährige Schwester Julia spurlos. Ein Schicksal, an dem Claires komplette Familie zerbrochen ist, und das letztendlich dafür gesorgt hat, dass Claires einziger Vertrauter ihr Ehemann Paul war. Doch diese alte Geschichte strahlt auch noch bis in die Gegenwart, wird in Form von alten Briefen von Clairs Vater an ihre vermisste Schwester Julia immer wieder in die Hauptstory eingestreut, so dass sich beide Themen nach und nach verweben.

    Die 480 Seiten starke Story hat mich immer weiter in ihren Bann gezogen. Beginnend mit einem latent unguten Gefühl in der Magengegend entwickelte sich die Spannung stetig weiter, steigerte sich in Höhen, die mich beim Lesen fast mit einem Ohnmachtsgefühl ob der Dinge, die enthüllt wurden, zurückgelassen hat. Wenn man einmal in die Geschichte hineingefunden hat (was nicht schwierig war) und vom Sog der Ereignisse gepackt wurde, ist es wirklich schwer, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Atemlos fiebert man mit Claire mit, verfolgt atemlos die Ereignisse und fragt sich, wohin das alles noch führen soll. Genau so muss ein guter Thriller sein!

    Auch die Charaktere habe ich als besonders gelungen empfunden. Genauso wie Claire habe auch ich mich beim Lesen gefragt, wer hier welche Rolle spielt, wer welche Geheimnisse und Motive hat. Brillant hat mich Karin Slaughter dazu gebracht, stellenweise keinem der Charaktere mehr zu vertrauen und mich von Claires Paranoia anstecken zu lassen.

    Ebenfalls sehr gut hat es mir gefallen, wie eindrucksvoll Karin Slaughter beschreibt, wie das verschwinden von Julia Carroll die ganze Familie erst hat auseinander brechen lassen und schließlich ins Unglück geführt hat.

    Interessanter Weise gibt es unter dem Titel „Tote Blumen“ ein 68 seitiges Prequel zu „Pretty Girls“, das die Geschichte von Julia Carroll erzählt. Ich selbst habe es noch nicht gelesen, werde es aber bestimmt noch nachholen.

    FAZIT:
    Nichts ist wie es schien. Eine fesselnde, zutiefst schockierende Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. Ein Psychothriller mit hoher Sogwirkung.
    Kleiner Ritter Kurz von Knapp. Ungeheuer große Abenteuer!

    Kleiner Ritter Kurz von Knapp. Ungeheuer große Abenteuer! (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.12.2015

    Der kleine Ritter ist der Größte – auf der Suche nach dem „Schwa Pi“

    Unsere Meinung:
    Auf 83 Seiten, handlich verpackt in ein Hardcover mit dem Maßen 17 x 23 cm, berichtet Autor Christian Seltmann in 11 Kapiteln (jeweils zwischen 4 und 9 Seiten lang) von den spannenden Abenteuern des kleinen Ritters Kurz von Knapp. Auch wenn das Buch explizit als „Geschichten zum Vorlesen“ be(unter)titelt wurde, eignet es sich m.E. durchaus auch für fortgeschrittene Leseanfänger ca. ab der zweiten Klasse. Dies deckt sich auch mit der Leseempfehlung von 5 bis 7 Jahre, die ich als passend empfinde, auch wenn sicherlich auch etwas ältere Kinder ihren Spaß an Ritter Kurz von Knapps Abenteuern haben werden!

    Sehr gut gefallen hat uns, dass es gleich zu Beginn eine Vorstellung der Personen gibt. Hier wurde uns sehr schnell klar, dass der kleine Ritter Kurz von Knapp in seiner Ritter-Klasse so ziemlich alleine da steht. Nicht umsonst heißen seine – erwachsenen! – Mitschüler Ritter Motz, Herr von Wichtig, Ritter Brett vorm Kopf, Ritter Gross von Kotz. Zu dieser illustren Runde gesellt sich noch die Klassenlehrerin Gundula von Ganz-Genau. Diese schickt ihre Schüler dann sogleich auch hinaus in die Welt, um Abenteuer zu bestehen und ein ritterliches Lied darüber zu dichten.

    So ganz allein steht der kleine Ritter zum Glück dann doch nicht da, denn einerseits hat er sein treues sprechendes Pferd und andererseits helfen ihm seine Freunde, die „fabelhaften Kreaturen“. Dies ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, zu dem unter anderem der Dreiköpfige Drache Karl-Heinz-Otto, das Monster-Mädchen Monbijou oder auch das Einhorn Horst gehören. Wann immer der kleine Ritter nicht weiter weiß, stehen sie ihm mit Taten oder guten Ratschlägen zur Seite. Hier sind die Themen Freundschaft und Zusammenhalt für meinen Geschmack sehr schön umgesetzt.

    Die Geschichte – also die Abenteuer des kleinen Ritters - ist wirklich spannend und vielfältig, da verschlägt es den kleinen Prinzen zum Beispiel auf die Insel der Elfen (auf der er sich tierisch langweilt) oder er findet tatsächlich eine Tarnkappe und den Stein der Weisen. In Kapitel 8 erlebt der kleine Prinz schon fast rekordverdächtig viele Abenteuer in kürzester Zeit. Insgesamt sind alle Abenteuer sehr altersgerecht und für die Zielgruppe passend beschrieben. Nur dass der kleine Prinz einem Gegner das Schwert ins Herz bohrt, hat meinen kleinen Sohn (4) doch sehr beschäftigt. Hier hätte es für meinen Geschmack eine „gewaltfreiere“ Lösung geben können. Auch dass der kleine Ritter gleich auf den „Schwa Pi“ losstürmt, als dieser lediglich etwas „nass forsch“ agiert, fand ich ein bisschen überzogen. Zugegeben, gegen die Märchen der Gebrüder Grimm ist das aber noch immer eher harmlos…

    Besonders lustig fanden meine beiden Söhne die fantastischen Kreaturen (die auch schon mal mit „Dafür-“ und „Dagegen“-Schildern abstimmen) und die vielen lustigen (Fantasie)Namen (z.B. "Ritter Fett im Topf" & Co.). Auch die Idee mit dem Lied „Ein Mann, der sich Kolumbus nannt…“ (Dessen Noten sich auf S. 80 finden – man findet es auch auf Youtube!), das der kleine Ritter zu seinem Abenteuerlied umgedichtet hat, hat mir sehr gefallen.

    Last but not least möchte ich an dieser Stelle die zahlreichen, wirklich sehr schönen Illustrationen von Pina Gertenbach loben. Sie hat den Text stets perfekt in Bilder umgesetzt, deren Betrachtung einfach Spaß macht! Zuhörende Kinder können beim Vorlesen so sehr viel entdecken und für selbst lesende Kinder sind diese Bilder eine wunderbare Unterstützung, sich den Inhalt des Textes selbst zu erarbeiten. Hier merkt man sehr positiv die „Verwandtschaft“ zu den anderen drei „Ritter Kurz von Knapp“-Büchern, die in der Reihe „Allererstes Lesen“ für Leseanfänger konzipiert und erschienen sind.

    FAZIT:
    Tolle Abenteuer, tolle Charaktere und fantastische Illustrationen. Ein prima Gesamtpaket für kleine und größere Leser!
    Tielmann, C: Kurz & Klein

    Tielmann, C: Kurz & Klein (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.11.2015

    Ein kreativer und sehr lustiger (Vor-)Lesespaß

    Unsere Meinung:
    Auf rund 100 Seiten bescheren uns der lange Herr Kurz und der dicke Herr Klein zehn handwerkliche Abenteuer, bei denen kein Auge trocken und kein Ding kaputt bleibt. In jeder Geschichte ist natürlich immer irgendetwas kaputt uns muss ganz dringend repariert werden, so dass Kurz & Klein stets schnell zur Hilfe eilen und mit ganz eigenen Ideen den Problemen zu Leibe rücken. Denn wie heißt es so schön bei den beiden Handwerks-Granaten: „Es gibt kein Problem, das man nicht anders lösen könnte als geplant.“ Und so verwundert es wohl auch niemanden, dass irgendwie jeder Auftrag anders abgeschlossen wird als zu erwarten war. Da bekommt Oma schon mal eine Garten-Dusche (und wird damit zur coolsen Oma auf der ganzen Welt für ihre Enkel), die Feuerwehr eine Wasserraketenstation oder Opa Anton ein umweltfreundliches Fitness-Auto. Kreativität und Spaß stehen hier also an allererster Stelle! Selbstverständlich geht dabei auch mal etwas schief. So säbeln die beiden z.B. kurzerhand aus Versehen das Kirchturmdach ab oder schaffen einen Rodelhügel mitten in der Stadt. Auch das Parkhaus, das nur von Kindern benutzt werden kann, war so eigentlich gar nicht geplant, macht am Ende doch aber alle glücklich.

    Zu diesen wunderbar humorvollen und kreativen Geschichten kommen noch zahlreiche, wirklich schöne, teilweise ganzseitige Illustrationen von Markus Spang. Besonders gut gefallen haben uns hier die Bilder von der außer Gefecht gesetzten Kuh in der Seilbahn sowie vom in der Kirchturmluke stecken gebliebenen Herrn Kurz. Nicht nur über die Geschichten lässt sich also trefflich Lachen, auch über die Bilder dazu!

    Nicht zuletzt passen Schreibstil und Wortwitz wunderbar zum schönen Komplettpaket. So gibt es hier durchaus Personen mit Namen „Horst Willibald von Kotzstange“ oder auch „Schrott-Beton-Eierkompott-und-Brothütten-Tage“. Die Erklärung hierzu, was das ist, wird selbstverständlich gleich mitgeliefert!

    Das Buch wirbt auf der Umschlagrückseite mit dem Slogan „Garantierter Vorlesespaß auch für vorlesende Väter“. Ich hab´s selbst ausprobiert und kann nur sagen: Es stimmt! Nicht nur meine Söhne (4 & 7) haben sich königlich amüsiert, auch ich hatte wirklich viel Spaß beim Vorlesen.

    FAZIT:
    „Es gibt kein Problem, das man nicht anders lösen könnte als geplant“ . Ein kreativer und sehr lustiger (Vor-)Lesespaß, nicht nur für kleine und große Handwerkerfreunde!
    Kaiblinger, S: Scary Harry - Ab durch die Tonne

    Kaiblinger, S: Scary Harry - Ab durch die Tonne (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.11.2015

    Scary Harrys 4. Abenteuer: Cool, witzig und einfach nur Kult!

    Zum Inhalt:
    Der neue Vertretungslehrer Mr Malone sieht nicht nur merkwürdig aus, er verhält sich auch noch so. Warum quetscht er Otto über dessen verschwundenen Onkel Archibald aus und wieso observiert er heimlich Tante Sharons Villa? Dann taucht auch noch plötzlich der längst verstorbene Schulgründer Professor Schwefelkopf auf und Sensenmann Harold bekommt eine Nachricht, dass irgendjemand ein illegales Jenseitsportal geöffnet hat, durch das nun unkontrolliert Jenseitsbewohner ins Diesseits gelangen…

    Meine Meinung:
    „Ab durch die Tonne“ ist der mittlerweile vierte Teil der erfolgreichen Scary Harry-Reihe von Sonja Kaiblinger (wenn man mal das Mini-Buch „Fledermaus frei Haus“ nicht mitzählt). Eines schon mal vorweg: Auch der vierte Band steht den ersten drei Teilen mal wieder wirklich in Nichts nach! Aber der Reihe nach:

    Die Story ist genau so, wie man es von Scary Harry schon gewohnt ist und sich auch erwartet: witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es ist schon erstaunlich, wo Autorin Sonja Kaiblinger immer wieder neue abgefahrene Ideen für „ihren Harry“ hernimmt. Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten der rd. 240 Seiten! Dabei gelingt es Sonja Kaiblinger immer wieder, mich zu überraschen und zum Schmunzeln, Grinsen und auch Lachen zu bringen. Auch diesen Band hätte ich am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Aber als Diesseitsbewohner muss man ja auch mal schlafen…

    Einen ganz besonderen Zauber der „Scary Harry“-Reihe machen für mich die tollen Charaktere aus. Allen voran natürlich Sensenmann Harold selbst (der während der Spanischen Grippe nur haarscharf an einem Burn-Out vorbeigeschlittert ist!), der sich allerdings für meinen Geschmack in diesem Band ein Bisschen rarer macht als noch im Vorgängerband. Nichtsdestotrotz ist Harold echt Kult! Aber auch Otto („der heimliche Protagonist“), Emily (ein ganz taffes und cooles Mädel!) und mein absoluter persönlicher Liebling Vincent (die frechste Fledermaus aller Zeiten! – still in love) stehen Harold in Nichts nach. Bei „Scary Harry“ sind sogar die Geister zum Gernhaben (zumindest manche), wie z.B. der kleine, Telenovela-süchtige Torero Fernando (der diesmal auch ein wenig zu kurz kommt) oder der „neue“ Professor Schweinekopf ääh… Schwefelkopf. Solche schaurig-schön-schrägen Figuren trifft man selten! Aber Sonja Kaiblinger „kann“ selbstverständlich auch Fieslinge, was ihr mit dem „Piano-Mann“ (kleine Anspielung, mehr wird nicht verraten) gut gelungen ist!

    Last but absolutely not least: Die Illustrationen von Fréderic Bertrand sind absolut klasse! Sein Zeichenstil passt sowas von perfekt zu Sonja Kaiblingers Charakteren und ihren Stories, dass ich mir Scary Harry ohne Bertrands geniale Illustrationen schon gar nicht mehr vorstellen könnte. Sei es der als Clown kostümierte Professor Schwefelkopf (u.a. Umschlagrückseite), der von Vincent hartnäckig „beklammerte“ Harold von S. 201 oder auch der unglücklich verliebt dreinschauende Vincent von S. 18.

    Ich freu´ mich schon jetzt auf die nächsten Bände!

    FAZIT:
    Scary Harry macht süchtig: Witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten Seite!

    Die magischen Augen von Stonehill

    Die magischen Augen von Stonehill (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.11.2015

    Super spannend und schaurig-gruselig: Ein „Page-Turner“ nicht nur für Kinder!

    Zum Inhalt:
    In der eher verschlafenen Möchtegern-Stadt Stonehill (es fehlen leider fünf Einwohner, um als Stadt anerkannt zu werden) zieht überraschend die etwas merkwürdige Familie Burrow hinzu, passenderweise in das älteste Haus der Stadt. Kurz darauf verhindert Victroia Burrow auf einem Schulausflug ans Meer in letzter Sekunde eine Katastrophe. Dass ihre Augen dabei in allen Farben gefunkelt und sich rasend schnell gedreht haben, ist aber nur Lucy aufgefallen, die daraufhin mit Unterstützung ihres Goldfisches Dr. Watson die Ermittlungen aufnimmt…

    Meine Meinung:

    Mystisch, geheimnisvoll und richtig spannend geht´s im neuesten Buch der erfolgreichen Kinderbuchautorin Juma Kliebenstein zu (u.a. „Anton und Antonia“, „Tausche Schwester gegen Zimmer“). Schon das wirklich gelungene Cover gibt eine gute Vorstellung davon, was den Leser erwartet. In die 270 Seiten starke Geschichte selbst (aufgeteilt in 30 Kapitel) bin ich sehr schnell und problemlos hineingekommen. Lediglich mit den ganzen Namen der Schüler hatte ich am Anfang so meine Probleme, aber das hat sich schnell gebessert.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass das Geheimnisvolle am Anfang der Geschichte noch sehr unterschwellig, hauptsächlich in Form der stets präsenten Katze Cleopatra, daher kommt. Aber spätestens nach dem ersten Drittel der Geschichte greift das Mysteriöse immer mehr um sich und es wird von Kapitel zu Kapitel spannender und auch noch richtig schön schaurig-gruselig! Dabei hat mich die Geschichte immer mehr in ihren Bann gezogen, so dass ich sie kaum noch auch der Hand legen konnte. Dennoch überspannt es die Autorin für meinen Geschmack mit der Spannung und dem Grusel nicht, so dass ich mich der offiziellen Leseempfehlung (ab 10 Jahren) durchaus anschließen kann. Für mich ist es eine perfekte Geschichte für dunkle, stürmische Herbst- und Winterabende. Optimaler Weise an einem prasselnden Kamin mit einer Tasse heißen Tee.

    Juma Kliebensteins Charaktere, mit denen sie ihrer Geschichte Leben einhaucht, haben mir sehr gut gefallen, allen voran die mutige Lucy und ihr treuer Berater, der Goldfisch „Dr. Watson“. Die „Gespräche“, die sie regelmäßig mit ihm führt waren für mich ein kleines Highlight dieses Buches. Wer jetzt vom – wirklich tollen! - Cover und den beiden Protagonisten Lucy und Viola her denken könnte, „Stonehill“ sein ein reines „Mädchenbuch“, dem muss ich wiedersprechen. Aus meiner Sicht ist „Stonehill“ auch für Jungs eine tolle und spannende Lektüre.

    Juma Kliebensteins Geschichte wird von zahlreichen wunderbaren, teilweise ganzseitigen Illustrationen von Monika Parciak (u.a. „Das Geheimnis von Ashton Place“-Reihe und „Der Zauberer Barbeutzebutz“) perfekt abgerundet, die hervorragend zur Geschichte passen und die Atmosphäre richtig gut rüberbringen. Ein ganz tolles Gesamtpaket!

    Last but not least möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Juma Kliebenstein die Geschichte für meinen Geschmack wirklich sehr schön eingeleitet hat. Denn sie berichtet zu Beginn, dass dies eine Geschichte ist, die die Kinder „erlebt und erzählt“ haben und dass Erwachsene Geschichten manchmal ganz anders erleben als Kinder bzw. den Schilderungen der Kinder nicht wirklich Glauben schenken wollen. Vielleicht sollte man sich dies als Erwachsener im Alltag viel öfter mal in Erinnerung rufen…

    FAZIT:
    Mystisch, geheimnisvoll und richtig spannend: Dieses Buch kann man nur noch ganz schwer wieder aus der Hand legen!
    Tilla, Zwieback und die verzwickte Zoorettung

    Tilla, Zwieback und die verzwickte Zoorettung (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.10.2015

    Spannend, lustig und immer wieder überraschend!

    Zum Inhalt:

    Oh Schreck! Tillas bester Freund, ihre Riesenfledermaus Zwieback, ist spurlos verschwunden. Und als wäre das allein nicht schon schlimm genug, bekommt sie auf einmal einen unangekündigten Besuch von einem finsteren Mann mit Melone. Wo ist Zwieback bloß und was führt dieser zwielichtige Kerl im Schilde... das alles und noch viel mehr gilt es in Tillas zweitem Abenteuer zu erkunden!

    Unsere Meinung:

    Erfolgs-Autorin Patricia Schröder (u.a. „Erst ich ein Stück, dann du“-Reihe; „Die Meeres-Saga“; „Blind Walk“) hat mit dem quirligen Wuschel-Rotschpf Tilla einen neuen kleinen Star am Kinderbuchhimmel geschaffen. Mutig, selbstbewusst, stark und niemals um eine kreative Idee verlegen, erinnert Tilla ein Bisschen an eine moderne Pippi Langstrumpf. Das habe ich aber in keiner Weise als „Abklatsch“ empfunden, eher als ganz eigenständige, liebevolle Hommage an die große Pippi. Aber auch die andern Figuren sind Patricia Schröder mal wieder sehr gut gelungen, allen voran Tillas neuer Freund Jannes, mit dem sie zusammen das neue Abenteuer bestreitet und einem finsteren "Nashorn-Mann" mutig und mal wieder äußerst kreativ die Stirn bietet!


    Wie schon Tillas erstem Abenteuer stellt Patricia Schröder auch dem zweiten Band eine kleine "Warnung" voran, aus der schnell hervor geht, dass es in Tillas Geschichten manchmal mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen wird, dass dafür Spaß und Unterhaltung aber ganz, ganz groß geschrieben werden. Wer noch keine Kinderbücher von Patricia Schröder kennen sollte (echt nicht?), der kann sich beim Lesen dieser ersten knapp drei Seiten des vorangestellten "!!!Stopp!!"-Kapitels sehr gut selbst ein Bild vom wunderbaren Schreibstil der Autorin machen. Denn sie schreibt nicht nur tolle Geschichten für Kinder, sondern spricht sie zwischendurch im Text auch immer wieder direkt an (z.B. "Was hältst Du davon, wenn wir..."). Dies lockert nicht nur auf, sondern lädt die (Vor-)Leser und Zuhörer immer wieder ein, das gerade gelesene zu reflektieren und darüber zu sprechen!


    Nach der vorangestellten Warnung ist schnell klar, dass Tilla kein normales Mädchen ist und dass in ihrer Welt einiges geht, was uns nur staunen lässt. Patricia Schröder hat sich für Tillas außergewöhnliche Fähigkeiten Tillas Vater Anton erdacht, der ein konfuser, aber nicht minder genialer Erfinder ist, dessen unglaubliche Erfindungen aber außer Tilla leider bislang niemand haben wollte (warum eigentlich?). Dies erklärt, warum Tilla manchmal Bärenkräfte haben kann, Zwieback eine Riesenfledermaus ist und warum auch schon mal Tillas gesamter Eisenbahnwaggon von einer Sekunde auf die andere "verschwinden" kann". Bei Tilla gibt es (fast) nichts, was nicht möglich ist!


    Nun aber zum Kern der Sache, der Geschichte an sich: Wie schon im ersten Band ("Tilla, Zwieback und der verrückte Eisenbahnwaggon"), den man nicht zwingend gelesen haben muss (aber durchaus gelesen haben sollte!), gerät Tilla in eine Situation, in der sie sich und anderen helfen muss. Dabei sind auch wieder unschuldig in Not geratene dabei, die sich leider nicht selbst helfen können und so gilt es für Tilla und Jannes, nicht nur Zwieback, sondern gleich einen ganzen Zoo vor fiesen Machenschaften zu retten. Diese Botschaft gefällt mir, gerade in der heutigen Zeit, sehr gut. Auch wenn ein Gegner manchmal viel größer oder mächtiger erscheint, kann man mit Mut, Fantasie und vor allem mit vereinten Kräften doch am Ende der Gewinner sein! Dies alles verpackt Patricia Schröder auf sehr unterhaltsame und spannende Weise in eine Geschichte für junge Leser ab ca. 8 Jahren.

    Meinem Sohn (7) hat die Geschichte, die ich ihm vorgelesen habe, sehr gut gefallen, besonders da es sehr viel um Tiere geht. Er war sehr schnell gefesselt von ihr, hat an vielen Stellen regelrecht mitgefiebert, Ungerechtigkeiten beklagt und hätte sie am liebsten in einem Rutsch vorgelesen bekommen. Der Bösewicht und die Spannung waren für ihn gut zu "ertragen", auch wenn das Buch offiziell erst ab 8 empfohlen wird. Dies lag sicher aber auch daran, dass wir es zu zweit gelesen haben und öfters über das gerade gelesene gesprochen haben. Genau so muss ein gutes Kinderbuch sein!

    Last but not least möchte ich an dieser Stelle noch die vielen tollen Illustrationen von Edda Skibbe (u.a. "Die Wilden Küken" und "Tausche Schwester gegen Zimmer") erwähnen, die stets sehr gut zur Geschichte passen und uns teilweise haben laut lachen lassen (z.B. "Maunz in Klopapier").

    FAZIT:
    Ein spannendes Leseabenteuer, das vor lauter witzigen und ausgefallenen Ideen und Erfindungen nur so sprüht! Uns (Papa & Sohn, 7) hat es super-gut gefallen und wir freuen uns auf Band 3!
    Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich

    Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.10.2015

    Wenn Dich mal wieder das schlechte Gewissen plagt: ESMI!

    Zum Inhalt:
    Sean Brummel führt ein mittelmäßiges Leben mit einem mittelmäßigen Job, einer mittelmäßigen Ehe und einer mittelmäßigen Zukunftsaussicht. Bestenfalls mittelmäßig. Doch eines Tages bricht Sean aus seinem Leben aus, befreit sich von allen Fesseln und Zwängen, denn er erkennt plötzlich die für ihn einzig richtige Wahrheit: Einen Scheiß muss ich!
    Und was tut man, wenn einem eine solche Erleuchtung zuteil wurde? Richtig, man schreibt einen Lebens-Ratgeber!

    Meine Meinung:
    Mit Sean „Brummel – Einen Scheiß muss ich“ wagt sich Erfolgs-Autor Tommy Jaud (u.a. „Hummeldumm“, „Millionär“, „Resturlaub“) auf ein neues Terrain. Zwar bleibt er dem und seinem Humor 100%ig treu, aber diesmal nicht in reiner Roman-Form. Sein neues Buch ist viel mehr ein triefend-ironischer, stellenweise völlig überspitzer Lebens-Ratgeber, der mit einer Vielzahl von gesellschaftlichen Vorgaben und Trends sowie Erwartungshaltungen (egal ob von anderen oder von einem selbst) radikal aufräumt. Natürlich wäre Tommy Jaud nicht Tommy Jaud, wenn er um diesen Anti-Ratgeber nicht doch auch einen kleinen Roman herumgeschrieben hätte: Den kometenhaften Aufstieg des fiktiven Amerikaners Sean Brummel. Genau, dem Erfinder des Brummel-Bock, einem der stärksten Biere Amerikas, gebraut in der original Brau-Hummel aus Deutschland!

    Zentraler Dreh- und Angelpunkt von Jauds „Ratgeber“ ist das von ihm erfundene „Muss-Monster“ („Du musst noch…“), das einem ständig im Nacken sitzt und gebetsmühlenartig zu ungeliebten aber (angeblich!) notwendigen Tätigkeiten auffordert. Diesem fiesen „Muss-Monster“ hat Jaud alias Brummel seine neue Zauberformel entgegengestellt: „Einen Scheiß muss ich!“ oder kurz: „ESMI!“ (englisch „Do Whatever the Fuck You Want!“).

    Auf rd. 320 Seiten zieht Jaud hemmungslos diverse Ratgeber und angebliche Verhaltenszwänge querbeet aus allen Bereichen des Lebens durch den Kakao. Beispiele gefällig?
    -> Ich muss aufräumen? ESMI, denn Ordnung ist wider die Natur!
    -> Ich muss mehr Fisch essen? ESMI, auf Quecksilber und Nano-Plastikpartikel kann ich verzichten!
    -> Ich muss mehr Sport machen? ESMI, viel zu viel Stress (Wo ist der MP3-Player? Ist der Akku geladen? Die Playlist aktualisiert? Und wo ist mein Funktionsshirt?)!

    So oder so ähnlich arbeitet Jaud einen „Zwang“ nach dem anderen auf wunderbar unterhaltsame Weise ab. Im Ergebnis: Ich MUSS gar nichts! Auch wenn vieles bewusst vollkommen überzeichnet dargestellt wird, erkennt man sich beim Lesen doch an der ein oder anderen Stelle durchaus wider und man reflektiert das eigene Verhalten. Denn manches, was Brummel-Jaud behauptet, hat ja durchaus auch Hand- und Fuß, wie z.B. „Je dogmatischer sich jemand ernährt, desto größer die Gefahr der Unterversorgung.“

    Dennoch steht der Humor und der Spaß an der Sache bei Jaud wie immer an erster Stelle, so dass bei mir vom Schmunzeln bis zum lauten Auflachen alles dabei war, gerade wenn Jaud mit seinen schonungslosen Wort-Neukreationen um die Ecke gekommen ist, wie beispielsweise „Wochenend-ADHS“, „Freizeit-Taliban“ oder auch „kultur- und antriebslosen Wochenendamöbe“.

    Einen Stern Abzug gibt es von mir, da das Thema über die Gesamtheit der rd. 320 Seiten gegen Ende durchaus ein paar „Abnutzungserscheinungen“ gezeigt hat und auch die ein oder andere schwächere Strecke zwischendrin hatte.

    FAZIT:
    Schluss mit dem Müssen! Jaud beweist auf sehr humorvolle Art und Weise, dass man eben NICHT immer alles muss!
    Hegarty, S: Darkmouth 02 - Die andere Seite

    Hegarty, S: Darkmouth 02 - Die andere Seite (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2015

    Eine fantastische Fortsetzung: Super-Spannend, ein wohl dosierter Grusel und ein toller Humor!

    Zum Inhalt:
    Finns Vater Hugo, der letzte der Legendenjäger, ist noch immer auf der Verseuchten Seite verschollen. Nun taucht auch noch Estravon auf, ein konfuser Gutachter des Rats der Zwölf, der Finn eine Frist von gerade mal 48 Stunden setzt, um zu beweisen, dass sein Vater doch noch lebt. Verzweifelt suchen Finn und Emmie, den letzten Hinweis, den Finns Vater ihm gegeben hatte, zu entschlüsseln und gelangen dabei tatsächlich zusammen mit Estravon durch ein merkwürdiges Tor auf die Verseuchte Seite…

    Meine Meinung:
    Mit „Darkmouth – Die andere Seite“ legt Shane Hegarty, der sich auch schon mal selbst als „schlechtester Stand-up-Komiker der irischen Comedyszene“ bezeichnet hat, nun die Fortsetzung seines erfolgreichen Debutromans vor. Diesen muss man nicht zwingend gelesen haben, um „Darkmouth – Die andere Seite“ zu verstehen (Hegarty hat seiner neuen Geschichte ein kurzes, aber sehr gutes „Was bisher geschah“-Kapitel vorangestellt), es macht mit Sicherheit aber noch mehr Spaß, wenn man den ersten Teil kennt!

    Die Geschichte knüpft relativ nahtlos an die Geschehnisse des ersten Bandes an, entsprechend schnell ist man auch wieder „drin“. Die meisten Hauptcharaktere sind bereits bekannt, lediglich mit dem schlaksigen Paragrafenreiter Estravon kommt ein neuer Protagonist hinzu, dessen Motive man sich zu Beginn nicht so wirklich sicher sein kann. Durch seine alltags-untaugliche Beamtenmentalität sorgt er aber durchaus für den ein oder anderen Lacher. Auch auf Seiten der Legenden gibt es im weiteren Verlauf der Story einen Neuzugang bei den Protagonisten, den Orthross Cornelius-Hiss, welcher mir durchaus ans Herz gewachsen ist (ähnlich wie Broonie im ersten Band).

    Die Geschichte selbst ist mal wieder äußerst spannend, actionreich, sehr humorvoll und wieder mit wohl dosiertem Grusel „gewürzt“, allein schon durch die merkwürdigsten Legenden und surreale Szenerien (z.B. ein Turm als alten, verblichenen Knochen… brrrr!). Da die Geschichte diesmal über weite Strecken auf der Verseuchten Seite spielt, ist Band zwei für mein Empfinden sogar noch spannender und phantastischer als der erste Band, so dass es mir wirklich schwer gefallen ist, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Shane Hegarty nutzt die unendlichen Möglichkeiten der Verseuchten Seite perfekt, um ihr sehr fantasievoll und kreativ seine ganz eigenen Regel zu bescheren, so dass mich der Verlauf der Handlung immer wieder überrascht hat, ohne dass es unpassend oder gar zu konstruiert gewirkt hätte.

    Separat erwähnen möchte ich – ohne freilich zu viel zu verraten - gerne noch das große Finale, den Showdown am Ende dieses zweiten Bandes. Dies ist ganz großes Kopf-Kino, das sich vor keinem Action-Blockbuster aus Hollywood zu verstecken braucht. Und auch hierbei gelingt es Hegarty, dem Schrecken eines großen Kampfes die Schärfe durch wunderbar humorvolle Einlagen zu nehmen, sodass ich mich der offiziellen Leseempfehlung ab ca. 10 Jahren gut anschließen kann. Überhaupt ist der Humor („nur“) eine der ganz großen Stärken von Hegartys Büchern. Hier merkt man deutlich, dass der Autor ein Fan von Douglas Adams („Per Anhalter durch die Galaxis“) ist.

    Last but not least wird auch der zweite Band durch eine tolle Aufmachung komplettiert: bedrohlich-rotes Cover, schwarzer Seitenschnitt und zahlreiche sehr schöne Illustrationen von Moritz Schaaf. So ergibt sich - alles zusammen genommen – wieder ein echt rundes Komplettpaket, das aus meiner Sicht keine Wünsche offen lässt!


    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Fortsetzung: Wieder eine tolle Story, schaurig-schräge Charaktere und ein klasse Humor gepaart mit ganz viel Spannung, Action und angenehmer Grusel-Atmosphäre. Ich freu´ mich auf Band 3!
    Cross Worlds - Die Gefahr des gelben Auges

    Cross Worlds - Die Gefahr des gelben Auges (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    15.10.2015

    Ein aufregendes Abenteuer in einer neuen Welt

    Zum Inhalt:
    Jonas ist ein Tagträumer, der sich gerne in fremde Welten hineinträumt. Doch eines Tages ist alles auf einmal viel realer als er in der Welt Mirfanija landet und dort gleich Martis helfen muss, diese Welt vor dem Untergang zu retten…

    Meine Meingung:
    „Die Gefahr des gelben Auges“ ist der Auftakt zu einer neuen Abenteuerreihe für junge Leser ab 8 Jahren, die aufgrund des breiten Zeilenabstands und des vergrößerten Schriftbildes keine Probleme mit dem Selbstlesen haben sollten. Darüber hinaus lockern viele Illustrationen den Text auf, vermitteln Eindrücke von der fantastischen Welt Mirfanijas und regen die Fantasie beim Lesen weiter an.
    Die Story ist eine solide Abenteuergeschichte nach dem klassischen „Welt bedroht–Welt gerettet“-Muster. Die Umsetzung dieses Musters finde ich durchaus gelungen, auch wenn B. Bruder das Rad hier nicht neu erfunden hat (was bei solchen „Serien-Abenteuern“ ja auch gar nicht der Anspruch sein muss / kann). Passgenau für die Zielgruppe gibt es Action und Nervenkitzel, so dass die Spannung über die rd. 140 Seiten intakt bleibt. Der Schreibstil des Autors ist leicht und locker ohne zu langweilen und stellt somit auch die jüngeren der Leser vor keine Schwierigkeiten.

    FAZIT:
    Ein solide und spannende Abenteuergeschichte (nicht mehr, aber auch nicht weniger), die sich gut in einem Rutsch durchlesen lässt und Appetit auf die Folgebände macht.
    Blood On Snow 01. Der Auftrag

    Blood On Snow 01. Der Auftrag (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.10.2015

    Nesbø neu und anders – kurz aber sehr gut!

    Zum Inhalt:
    Olav hat nicht wirklich viele Talente, dafür so einige Schwächen. Meint er zumindest. Daher hat er das, was er am Besten kann, zu seinem Beruf gemacht und ist Auftragskiller für Daniel Hoffmann geworden, den Paten der Osloer Unterwelt. Als dieser ihm den Auftrag erteilt, seine Frau zu „expedieren“ trifft Olav eine folgenschwere Entscheidung…

    Meine Meinung:
    Zu Jo Nesbø, der mit der „Harry Hole“-Reihe weltbekannt wurde, braucht man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Mit „Blood on Snow“ hat er nun den Auftakt für eine neue Reihe vorgelegt. Die Thriller dieser Reihe hängen nicht direkt zusammen, haben aber Vieles gemeinsam: Sie sind schnell und intensiv. Ihre Protagonisten sind „harte Männer mit Herz, die eine folgenschwere Entscheidung treffen müssen“. Der erste harte Mann aus dieser Reihe ist nun Olav. Er charakterisiert sich selbst wie folgt: Er schafft es nicht, langsam zu fahren, ist weich wie Butter, verliebt sich viel zu schnell und verliert den Kopf, wenn er in Wut gerät. Außerdem ist er schlecht in Mathe, hat eine Menge gelesen, weiß aber wenig und sicher nichts Nützliches. Und er „schreibt langsamer, als ein Stalaktit wächst“.

    Olav ist ein Auftragskiller, zu seinen Opfern hart und für seine Kunden verlässlich. Also eigentlich ein klassischer Bad Guy. Dennoch war Olav mir von Anfang an sympathisch. Er ist auf seine Art eine verlorene Seele. Jemand, der sich in seinem Leben an zwei, drei wichtigen Wegpunkten leider für die falsche Richtung entschieden und gute Chancen ungenutzt hat verstreichen lassen. Kurzum: Olav ist eine tragische Gestalt, die sich aber trotz aller Widrigkeiten und Härten des Lebens ein gutes Herz und eine große Portion Anstand bewahrt hat. Genau aus diesen Gründen mag ich Olav.

    Sehr passend hierzu legt Nesbø in diesem Thriller teilweise eine poetische, fast schon lyrische Art zu schreiben an den Tag, die ich von ihm bislang in dieser Form noch gar nicht kannte. Hinzu kommen noch eine wohldosierte Dramatik und stellenweise eine bittersüße Ironie.

    Die Story an sich ist überraschend kurz (netto ca. 170 Seiten), weist aber trotzdem eine Menge Tiefgang auf und ist in sich stimmig und geschlossen. Hier gibt es keinen „unnötigen Ballast“, nur um auf eine vorgegebene Mindestseitenanzahl zu kommen. Es ist sehr einfach in die Handlung hineinzukommen, die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar und diese sind dank markanter Beschreibungen gut auseinanderzuhalten. Jo Nesbø schafft es problemlos, auf den 170 Seiten alles unterzubringen, was einen guten Thriller auszeichnet: Spannung, Action und mehr als nur eine (für mich) wirklich überraschende Wendung. Chapeau!

    Mich haben die Story und das Konzept der neuen Nesbø-Reihe 100%ig überzeugt. Dieser Thriller eignet sich hervorragend dafür, ihn in nur einem Rutsch von der ersten bis zur letzten Seite durchzulesen. Genau das Richtige für einen gemütlichen Leseabend auf der Couch oder auch z.B. für eine längere Zugfahrt.

    Fazit:
    Kurz, hart und sehr gut! Ein Thriller mit Spannung, Action, Überraschungen, Tiefgang, Poesie und Dramatik. Ein fulminanter Start zur neuen Nesbø-Reihe!
    551 bis 575 von 642 Rezensionen
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