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    2. Alle Rezensionen von smartie11 bei jpc.de

    smartie11 Top 25 Reviewer

    Active since: October 9, 2012
    "Helpful" ratings: 64
    627 reviews
    Pretty Girls Pretty Girls (Buch)
    Dec 9, 2015

    Gefangen in einem Albtraum – Ein Psychothriller, der tief unter die Haut geht

    Zum Inhalt:
    Claire Scott hatte alles, wovon die meisten Menschen träumen: Einen liebevollen und treu sorgenden Partner, ein Leben in Luxus & Sorglosigkeit und Geld wie Heu. Doch eines Tages wird ihr Mann Paul vor ihren Augen in einer dunklen Seitengasse erstochen und Clairs ganzes Leben bricht zum zweiten Mal vollständig auseinander. Denn nichts ist mehr, wie es einmal war. Clair gerät immer tiefer in einen abgrundtief bösen Albtraum und es gibt anscheinend niemanden, dem Clair vertrauen kann…

    Meine Meinung:
    Die US-amerikanische Bestsellerautorin Karin Slaughter hat inzwischen weltweit über 30 Millionen Bücher verkauft, die in 32 Sprachen übersetzt wurden. Mit „Pretty Girls“ hat sie nun ihren neusten Psycho-Thriller vorgelegt und entführt ihre Leser in einen wahren Albtraum, der - einer Spirale gleich - immer tiefer in die bestialischen Abgründe der menschlichen Seele führt.

    Die Story, die aus Sicht der Protagonistin Claire Scott erzählt wird, beginnt mit einem Unglücksfall, bei dem Claires Ehemann Paul bei einem Raubüberfall erstochen wird. Claire, die sich bislang um nichts selbst kümmern musste, steht auf einmal einsam und verlassen vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Es ist bedrückend und beängstigend zugleich zu lesen, wie schnell Claires bisheriges Leben daraufhin auseinander bricht, ihr wie Sand zwischen den Fingern verrinnt. Zunächst häufen sich merkwürdige, teilweise erschreckende Entdeckungen und undurchsichtige Ermittler mit zweifelhaften Absichten stochern in Clairs Haus und Leben herum. Doch auch Claire fängt an, ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen, die Lügen und Täuschungen Schicht für Schicht abzutragen und immer tiefer zu den Geheimnissen ihres verstorbenen Manns vorzudringen. Was sie hierbei alles zu Tage fördert, schockiert nicht nur Claire, sondern auch den Leser, der die meiste Zeit den gleichen Wissensstand wie Claire hat. Nach jeder neuen Entdeckung denkt man sich beim Lesen „Schlimmer kann es ja nicht mehr kommen“. Aber Karin Slaughter wäre nicht Karin Slaughter, wenn man sich nicht auf Eines verlassen könnte: Es kommt noch schlimmer, garantiert! Die eigene Vorstellungskraft reicht schon nicht mehr aus, um sich auszumalen, was noch kommen könnte. „Pretty Girls“ ist alles andere als „leichte Kost“!

    Besonders perfide wird Karin Slaughters Geschichte dadurch, dass Claires Leben nicht zum ersten Mal komplett aus den Fugen gerät. 24 Jahre zuvor verschwand ihre damals 19jährige Schwester Julia spurlos. Ein Schicksal, an dem Claires komplette Familie zerbrochen ist, und das letztendlich dafür gesorgt hat, dass Claires einziger Vertrauter ihr Ehemann Paul war. Doch diese alte Geschichte strahlt auch noch bis in die Gegenwart, wird in Form von alten Briefen von Clairs Vater an ihre vermisste Schwester Julia immer wieder in die Hauptstory eingestreut, so dass sich beide Themen nach und nach verweben.

    Die 480 Seiten starke Story hat mich immer weiter in ihren Bann gezogen. Beginnend mit einem latent unguten Gefühl in der Magengegend entwickelte sich die Spannung stetig weiter, steigerte sich in Höhen, die mich beim Lesen fast mit einem Ohnmachtsgefühl ob der Dinge, die enthüllt wurden, zurückgelassen hat. Wenn man einmal in die Geschichte hineingefunden hat (was nicht schwierig war) und vom Sog der Ereignisse gepackt wurde, ist es wirklich schwer, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Atemlos fiebert man mit Claire mit, verfolgt atemlos die Ereignisse und fragt sich, wohin das alles noch führen soll. Genau so muss ein guter Thriller sein!

    Auch die Charaktere habe ich als besonders gelungen empfunden. Genauso wie Claire habe auch ich mich beim Lesen gefragt, wer hier welche Rolle spielt, wer welche Geheimnisse und Motive hat. Brillant hat mich Karin Slaughter dazu gebracht, stellenweise keinem der Charaktere mehr zu vertrauen und mich von Claires Paranoia anstecken zu lassen.

    Ebenfalls sehr gut hat es mir gefallen, wie eindrucksvoll Karin Slaughter beschreibt, wie das verschwinden von Julia Carroll die ganze Familie erst hat auseinander brechen lassen und schließlich ins Unglück geführt hat.

    Interessanter Weise gibt es unter dem Titel „Tote Blumen“ ein 68 seitiges Prequel zu „Pretty Girls“, das die Geschichte von Julia Carroll erzählt. Ich selbst habe es noch nicht gelesen, werde es aber bestimmt noch nachholen.

    FAZIT:
    Nichts ist wie es schien. Eine fesselnde, zutiefst schockierende Reise in die Abgründe der menschlichen Seele. Ein Psychothriller mit hoher Sogwirkung.
    Kleiner Ritter Kurz von Knapp. Ungeheuer große Abenteuer! Kleiner Ritter Kurz von Knapp. Ungeheuer große Abenteuer! (Buch)
    Dec 7, 2015

    Der kleine Ritter ist der Größte – auf der Suche nach dem „Schwa Pi“

    Unsere Meinung:
    Auf 83 Seiten, handlich verpackt in ein Hardcover mit dem Maßen 17 x 23 cm, berichtet Autor Christian Seltmann in 11 Kapiteln (jeweils zwischen 4 und 9 Seiten lang) von den spannenden Abenteuern des kleinen Ritters Kurz von Knapp. Auch wenn das Buch explizit als „Geschichten zum Vorlesen“ be(unter)titelt wurde, eignet es sich m.E. durchaus auch für fortgeschrittene Leseanfänger ca. ab der zweiten Klasse. Dies deckt sich auch mit der Leseempfehlung von 5 bis 7 Jahre, die ich als passend empfinde, auch wenn sicherlich auch etwas ältere Kinder ihren Spaß an Ritter Kurz von Knapps Abenteuern haben werden!

    Sehr gut gefallen hat uns, dass es gleich zu Beginn eine Vorstellung der Personen gibt. Hier wurde uns sehr schnell klar, dass der kleine Ritter Kurz von Knapp in seiner Ritter-Klasse so ziemlich alleine da steht. Nicht umsonst heißen seine – erwachsenen! – Mitschüler Ritter Motz, Herr von Wichtig, Ritter Brett vorm Kopf, Ritter Gross von Kotz. Zu dieser illustren Runde gesellt sich noch die Klassenlehrerin Gundula von Ganz-Genau. Diese schickt ihre Schüler dann sogleich auch hinaus in die Welt, um Abenteuer zu bestehen und ein ritterliches Lied darüber zu dichten.

    So ganz allein steht der kleine Ritter zum Glück dann doch nicht da, denn einerseits hat er sein treues sprechendes Pferd und andererseits helfen ihm seine Freunde, die „fabelhaften Kreaturen“. Dies ist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, zu dem unter anderem der Dreiköpfige Drache Karl-Heinz-Otto, das Monster-Mädchen Monbijou oder auch das Einhorn Horst gehören. Wann immer der kleine Ritter nicht weiter weiß, stehen sie ihm mit Taten oder guten Ratschlägen zur Seite. Hier sind die Themen Freundschaft und Zusammenhalt für meinen Geschmack sehr schön umgesetzt.

    Die Geschichte – also die Abenteuer des kleinen Ritters - ist wirklich spannend und vielfältig, da verschlägt es den kleinen Prinzen zum Beispiel auf die Insel der Elfen (auf der er sich tierisch langweilt) oder er findet tatsächlich eine Tarnkappe und den Stein der Weisen. In Kapitel 8 erlebt der kleine Prinz schon fast rekordverdächtig viele Abenteuer in kürzester Zeit. Insgesamt sind alle Abenteuer sehr altersgerecht und für die Zielgruppe passend beschrieben. Nur dass der kleine Prinz einem Gegner das Schwert ins Herz bohrt, hat meinen kleinen Sohn (4) doch sehr beschäftigt. Hier hätte es für meinen Geschmack eine „gewaltfreiere“ Lösung geben können. Auch dass der kleine Ritter gleich auf den „Schwa Pi“ losstürmt, als dieser lediglich etwas „nass forsch“ agiert, fand ich ein bisschen überzogen. Zugegeben, gegen die Märchen der Gebrüder Grimm ist das aber noch immer eher harmlos…

    Besonders lustig fanden meine beiden Söhne die fantastischen Kreaturen (die auch schon mal mit „Dafür-“ und „Dagegen“-Schildern abstimmen) und die vielen lustigen (Fantasie)Namen (z.B. "Ritter Fett im Topf" & Co.). Auch die Idee mit dem Lied „Ein Mann, der sich Kolumbus nannt…“ (Dessen Noten sich auf S. 80 finden – man findet es auch auf Youtube!), das der kleine Ritter zu seinem Abenteuerlied umgedichtet hat, hat mir sehr gefallen.

    Last but not least möchte ich an dieser Stelle die zahlreichen, wirklich sehr schönen Illustrationen von Pina Gertenbach loben. Sie hat den Text stets perfekt in Bilder umgesetzt, deren Betrachtung einfach Spaß macht! Zuhörende Kinder können beim Vorlesen so sehr viel entdecken und für selbst lesende Kinder sind diese Bilder eine wunderbare Unterstützung, sich den Inhalt des Textes selbst zu erarbeiten. Hier merkt man sehr positiv die „Verwandtschaft“ zu den anderen drei „Ritter Kurz von Knapp“-Büchern, die in der Reihe „Allererstes Lesen“ für Leseanfänger konzipiert und erschienen sind.

    FAZIT:
    Tolle Abenteuer, tolle Charaktere und fantastische Illustrationen. Ein prima Gesamtpaket für kleine und größere Leser!
    Tielmann, C: Kurz & Klein Tielmann, C: Kurz & Klein (Buch)
    Nov 23, 2015

    Ein kreativer und sehr lustiger (Vor-)Lesespaß

    Unsere Meinung:
    Auf rund 100 Seiten bescheren uns der lange Herr Kurz und der dicke Herr Klein zehn handwerkliche Abenteuer, bei denen kein Auge trocken und kein Ding kaputt bleibt. In jeder Geschichte ist natürlich immer irgendetwas kaputt uns muss ganz dringend repariert werden, so dass Kurz & Klein stets schnell zur Hilfe eilen und mit ganz eigenen Ideen den Problemen zu Leibe rücken. Denn wie heißt es so schön bei den beiden Handwerks-Granaten: „Es gibt kein Problem, das man nicht anders lösen könnte als geplant.“ Und so verwundert es wohl auch niemanden, dass irgendwie jeder Auftrag anders abgeschlossen wird als zu erwarten war. Da bekommt Oma schon mal eine Garten-Dusche (und wird damit zur coolsen Oma auf der ganzen Welt für ihre Enkel), die Feuerwehr eine Wasserraketenstation oder Opa Anton ein umweltfreundliches Fitness-Auto. Kreativität und Spaß stehen hier also an allererster Stelle! Selbstverständlich geht dabei auch mal etwas schief. So säbeln die beiden z.B. kurzerhand aus Versehen das Kirchturmdach ab oder schaffen einen Rodelhügel mitten in der Stadt. Auch das Parkhaus, das nur von Kindern benutzt werden kann, war so eigentlich gar nicht geplant, macht am Ende doch aber alle glücklich.

    Zu diesen wunderbar humorvollen und kreativen Geschichten kommen noch zahlreiche, wirklich schöne, teilweise ganzseitige Illustrationen von Markus Spang. Besonders gut gefallen haben uns hier die Bilder von der außer Gefecht gesetzten Kuh in der Seilbahn sowie vom in der Kirchturmluke stecken gebliebenen Herrn Kurz. Nicht nur über die Geschichten lässt sich also trefflich Lachen, auch über die Bilder dazu!

    Nicht zuletzt passen Schreibstil und Wortwitz wunderbar zum schönen Komplettpaket. So gibt es hier durchaus Personen mit Namen „Horst Willibald von Kotzstange“ oder auch „Schrott-Beton-Eierkompott-und-Brothütten-Tage“. Die Erklärung hierzu, was das ist, wird selbstverständlich gleich mitgeliefert!

    Das Buch wirbt auf der Umschlagrückseite mit dem Slogan „Garantierter Vorlesespaß auch für vorlesende Väter“. Ich hab´s selbst ausprobiert und kann nur sagen: Es stimmt! Nicht nur meine Söhne (4 & 7) haben sich königlich amüsiert, auch ich hatte wirklich viel Spaß beim Vorlesen.

    FAZIT:
    „Es gibt kein Problem, das man nicht anders lösen könnte als geplant“ . Ein kreativer und sehr lustiger (Vor-)Lesespaß, nicht nur für kleine und große Handwerkerfreunde!
    Kaiblinger, S: Scary Harry - Ab durch die Tonne Kaiblinger, S: Scary Harry - Ab durch die Tonne (Buch)
    Nov 10, 2015

    Scary Harrys 4. Abenteuer: Cool, witzig und einfach nur Kult!

    Zum Inhalt:
    Der neue Vertretungslehrer Mr Malone sieht nicht nur merkwürdig aus, er verhält sich auch noch so. Warum quetscht er Otto über dessen verschwundenen Onkel Archibald aus und wieso observiert er heimlich Tante Sharons Villa? Dann taucht auch noch plötzlich der längst verstorbene Schulgründer Professor Schwefelkopf auf und Sensenmann Harold bekommt eine Nachricht, dass irgendjemand ein illegales Jenseitsportal geöffnet hat, durch das nun unkontrolliert Jenseitsbewohner ins Diesseits gelangen…

    Meine Meinung:
    „Ab durch die Tonne“ ist der mittlerweile vierte Teil der erfolgreichen Scary Harry-Reihe von Sonja Kaiblinger (wenn man mal das Mini-Buch „Fledermaus frei Haus“ nicht mitzählt). Eines schon mal vorweg: Auch der vierte Band steht den ersten drei Teilen mal wieder wirklich in Nichts nach! Aber der Reihe nach:

    Die Story ist genau so, wie man es von Scary Harry schon gewohnt ist und sich auch erwartet: witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es ist schon erstaunlich, wo Autorin Sonja Kaiblinger immer wieder neue abgefahrene Ideen für „ihren Harry“ hernimmt. Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten der rd. 240 Seiten! Dabei gelingt es Sonja Kaiblinger immer wieder, mich zu überraschen und zum Schmunzeln, Grinsen und auch Lachen zu bringen. Auch diesen Band hätte ich am Liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Aber als Diesseitsbewohner muss man ja auch mal schlafen…

    Einen ganz besonderen Zauber der „Scary Harry“-Reihe machen für mich die tollen Charaktere aus. Allen voran natürlich Sensenmann Harold selbst (der während der Spanischen Grippe nur haarscharf an einem Burn-Out vorbeigeschlittert ist!), der sich allerdings für meinen Geschmack in diesem Band ein Bisschen rarer macht als noch im Vorgängerband. Nichtsdestotrotz ist Harold echt Kult! Aber auch Otto („der heimliche Protagonist“), Emily (ein ganz taffes und cooles Mädel!) und mein absoluter persönlicher Liebling Vincent (die frechste Fledermaus aller Zeiten! – still in love) stehen Harold in Nichts nach. Bei „Scary Harry“ sind sogar die Geister zum Gernhaben (zumindest manche), wie z.B. der kleine, Telenovela-süchtige Torero Fernando (der diesmal auch ein wenig zu kurz kommt) oder der „neue“ Professor Schweinekopf ääh… Schwefelkopf. Solche schaurig-schön-schrägen Figuren trifft man selten! Aber Sonja Kaiblinger „kann“ selbstverständlich auch Fieslinge, was ihr mit dem „Piano-Mann“ (kleine Anspielung, mehr wird nicht verraten) gut gelungen ist!

    Last but absolutely not least: Die Illustrationen von Fréderic Bertrand sind absolut klasse! Sein Zeichenstil passt sowas von perfekt zu Sonja Kaiblingers Charakteren und ihren Stories, dass ich mir Scary Harry ohne Bertrands geniale Illustrationen schon gar nicht mehr vorstellen könnte. Sei es der als Clown kostümierte Professor Schwefelkopf (u.a. Umschlagrückseite), der von Vincent hartnäckig „beklammerte“ Harold von S. 201 oder auch der unglücklich verliebt dreinschauende Vincent von S. 18.

    Ich freu´ mich schon jetzt auf die nächsten Bände!

    FAZIT:
    Scary Harry macht süchtig: Witzig, spannend, spooky, schräg und einfach nur…. gut! Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen und zwar von der ersten bis zur letzten Seite!

    Die magischen Augen von Stonehill Die magischen Augen von Stonehill (Buch)
    Nov 2, 2015

    Super spannend und schaurig-gruselig: Ein „Page-Turner“ nicht nur für Kinder!

    Zum Inhalt:
    In der eher verschlafenen Möchtegern-Stadt Stonehill (es fehlen leider fünf Einwohner, um als Stadt anerkannt zu werden) zieht überraschend die etwas merkwürdige Familie Burrow hinzu, passenderweise in das älteste Haus der Stadt. Kurz darauf verhindert Victroia Burrow auf einem Schulausflug ans Meer in letzter Sekunde eine Katastrophe. Dass ihre Augen dabei in allen Farben gefunkelt und sich rasend schnell gedreht haben, ist aber nur Lucy aufgefallen, die daraufhin mit Unterstützung ihres Goldfisches Dr. Watson die Ermittlungen aufnimmt…

    Meine Meinung:

    Mystisch, geheimnisvoll und richtig spannend geht´s im neuesten Buch der erfolgreichen Kinderbuchautorin Juma Kliebenstein zu (u.a. „Anton und Antonia“, „Tausche Schwester gegen Zimmer“). Schon das wirklich gelungene Cover gibt eine gute Vorstellung davon, was den Leser erwartet. In die 270 Seiten starke Geschichte selbst (aufgeteilt in 30 Kapitel) bin ich sehr schnell und problemlos hineingekommen. Lediglich mit den ganzen Namen der Schüler hatte ich am Anfang so meine Probleme, aber das hat sich schnell gebessert.

    Sehr gut gefallen hat mir, dass das Geheimnisvolle am Anfang der Geschichte noch sehr unterschwellig, hauptsächlich in Form der stets präsenten Katze Cleopatra, daher kommt. Aber spätestens nach dem ersten Drittel der Geschichte greift das Mysteriöse immer mehr um sich und es wird von Kapitel zu Kapitel spannender und auch noch richtig schön schaurig-gruselig! Dabei hat mich die Geschichte immer mehr in ihren Bann gezogen, so dass ich sie kaum noch auch der Hand legen konnte. Dennoch überspannt es die Autorin für meinen Geschmack mit der Spannung und dem Grusel nicht, so dass ich mich der offiziellen Leseempfehlung (ab 10 Jahren) durchaus anschließen kann. Für mich ist es eine perfekte Geschichte für dunkle, stürmische Herbst- und Winterabende. Optimaler Weise an einem prasselnden Kamin mit einer Tasse heißen Tee.

    Juma Kliebensteins Charaktere, mit denen sie ihrer Geschichte Leben einhaucht, haben mir sehr gut gefallen, allen voran die mutige Lucy und ihr treuer Berater, der Goldfisch „Dr. Watson“. Die „Gespräche“, die sie regelmäßig mit ihm führt waren für mich ein kleines Highlight dieses Buches. Wer jetzt vom – wirklich tollen! - Cover und den beiden Protagonisten Lucy und Viola her denken könnte, „Stonehill“ sein ein reines „Mädchenbuch“, dem muss ich wiedersprechen. Aus meiner Sicht ist „Stonehill“ auch für Jungs eine tolle und spannende Lektüre.

    Juma Kliebensteins Geschichte wird von zahlreichen wunderbaren, teilweise ganzseitigen Illustrationen von Monika Parciak (u.a. „Das Geheimnis von Ashton Place“-Reihe und „Der Zauberer Barbeutzebutz“) perfekt abgerundet, die hervorragend zur Geschichte passen und die Atmosphäre richtig gut rüberbringen. Ein ganz tolles Gesamtpaket!

    Last but not least möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Juma Kliebenstein die Geschichte für meinen Geschmack wirklich sehr schön eingeleitet hat. Denn sie berichtet zu Beginn, dass dies eine Geschichte ist, die die Kinder „erlebt und erzählt“ haben und dass Erwachsene Geschichten manchmal ganz anders erleben als Kinder bzw. den Schilderungen der Kinder nicht wirklich Glauben schenken wollen. Vielleicht sollte man sich dies als Erwachsener im Alltag viel öfter mal in Erinnerung rufen…

    FAZIT:
    Mystisch, geheimnisvoll und richtig spannend: Dieses Buch kann man nur noch ganz schwer wieder aus der Hand legen!
    Tilla, Zwieback und die verzwickte Zoorettung Tilla, Zwieback und die verzwickte Zoorettung (Buch)
    Oct 25, 2015

    Spannend, lustig und immer wieder überraschend!

    Zum Inhalt:

    Oh Schreck! Tillas bester Freund, ihre Riesenfledermaus Zwieback, ist spurlos verschwunden. Und als wäre das allein nicht schon schlimm genug, bekommt sie auf einmal einen unangekündigten Besuch von einem finsteren Mann mit Melone. Wo ist Zwieback bloß und was führt dieser zwielichtige Kerl im Schilde... das alles und noch viel mehr gilt es in Tillas zweitem Abenteuer zu erkunden!

    Unsere Meinung:

    Erfolgs-Autorin Patricia Schröder (u.a. „Erst ich ein Stück, dann du“-Reihe; „Die Meeres-Saga“; „Blind Walk“) hat mit dem quirligen Wuschel-Rotschpf Tilla einen neuen kleinen Star am Kinderbuchhimmel geschaffen. Mutig, selbstbewusst, stark und niemals um eine kreative Idee verlegen, erinnert Tilla ein Bisschen an eine moderne Pippi Langstrumpf. Das habe ich aber in keiner Weise als „Abklatsch“ empfunden, eher als ganz eigenständige, liebevolle Hommage an die große Pippi. Aber auch die andern Figuren sind Patricia Schröder mal wieder sehr gut gelungen, allen voran Tillas neuer Freund Jannes, mit dem sie zusammen das neue Abenteuer bestreitet und einem finsteren "Nashorn-Mann" mutig und mal wieder äußerst kreativ die Stirn bietet!


    Wie schon Tillas erstem Abenteuer stellt Patricia Schröder auch dem zweiten Band eine kleine "Warnung" voran, aus der schnell hervor geht, dass es in Tillas Geschichten manchmal mit der Wahrheit nicht ganz so genau genommen wird, dass dafür Spaß und Unterhaltung aber ganz, ganz groß geschrieben werden. Wer noch keine Kinderbücher von Patricia Schröder kennen sollte (echt nicht?), der kann sich beim Lesen dieser ersten knapp drei Seiten des vorangestellten "!!!Stopp!!"-Kapitels sehr gut selbst ein Bild vom wunderbaren Schreibstil der Autorin machen. Denn sie schreibt nicht nur tolle Geschichten für Kinder, sondern spricht sie zwischendurch im Text auch immer wieder direkt an (z.B. "Was hältst Du davon, wenn wir..."). Dies lockert nicht nur auf, sondern lädt die (Vor-)Leser und Zuhörer immer wieder ein, das gerade gelesene zu reflektieren und darüber zu sprechen!


    Nach der vorangestellten Warnung ist schnell klar, dass Tilla kein normales Mädchen ist und dass in ihrer Welt einiges geht, was uns nur staunen lässt. Patricia Schröder hat sich für Tillas außergewöhnliche Fähigkeiten Tillas Vater Anton erdacht, der ein konfuser, aber nicht minder genialer Erfinder ist, dessen unglaubliche Erfindungen aber außer Tilla leider bislang niemand haben wollte (warum eigentlich?). Dies erklärt, warum Tilla manchmal Bärenkräfte haben kann, Zwieback eine Riesenfledermaus ist und warum auch schon mal Tillas gesamter Eisenbahnwaggon von einer Sekunde auf die andere "verschwinden" kann". Bei Tilla gibt es (fast) nichts, was nicht möglich ist!


    Nun aber zum Kern der Sache, der Geschichte an sich: Wie schon im ersten Band ("Tilla, Zwieback und der verrückte Eisenbahnwaggon"), den man nicht zwingend gelesen haben muss (aber durchaus gelesen haben sollte!), gerät Tilla in eine Situation, in der sie sich und anderen helfen muss. Dabei sind auch wieder unschuldig in Not geratene dabei, die sich leider nicht selbst helfen können und so gilt es für Tilla und Jannes, nicht nur Zwieback, sondern gleich einen ganzen Zoo vor fiesen Machenschaften zu retten. Diese Botschaft gefällt mir, gerade in der heutigen Zeit, sehr gut. Auch wenn ein Gegner manchmal viel größer oder mächtiger erscheint, kann man mit Mut, Fantasie und vor allem mit vereinten Kräften doch am Ende der Gewinner sein! Dies alles verpackt Patricia Schröder auf sehr unterhaltsame und spannende Weise in eine Geschichte für junge Leser ab ca. 8 Jahren.

    Meinem Sohn (7) hat die Geschichte, die ich ihm vorgelesen habe, sehr gut gefallen, besonders da es sehr viel um Tiere geht. Er war sehr schnell gefesselt von ihr, hat an vielen Stellen regelrecht mitgefiebert, Ungerechtigkeiten beklagt und hätte sie am liebsten in einem Rutsch vorgelesen bekommen. Der Bösewicht und die Spannung waren für ihn gut zu "ertragen", auch wenn das Buch offiziell erst ab 8 empfohlen wird. Dies lag sicher aber auch daran, dass wir es zu zweit gelesen haben und öfters über das gerade gelesene gesprochen haben. Genau so muss ein gutes Kinderbuch sein!

    Last but not least möchte ich an dieser Stelle noch die vielen tollen Illustrationen von Edda Skibbe (u.a. "Die Wilden Küken" und "Tausche Schwester gegen Zimmer") erwähnen, die stets sehr gut zur Geschichte passen und uns teilweise haben laut lachen lassen (z.B. "Maunz in Klopapier").

    FAZIT:
    Ein spannendes Leseabenteuer, das vor lauter witzigen und ausgefallenen Ideen und Erfindungen nur so sprüht! Uns (Papa & Sohn, 7) hat es super-gut gefallen und wir freuen uns auf Band 3!
    Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Buch)
    Oct 22, 2015

    Wenn Dich mal wieder das schlechte Gewissen plagt: ESMI!

    Zum Inhalt:
    Sean Brummel führt ein mittelmäßiges Leben mit einem mittelmäßigen Job, einer mittelmäßigen Ehe und einer mittelmäßigen Zukunftsaussicht. Bestenfalls mittelmäßig. Doch eines Tages bricht Sean aus seinem Leben aus, befreit sich von allen Fesseln und Zwängen, denn er erkennt plötzlich die für ihn einzig richtige Wahrheit: Einen Scheiß muss ich!
    Und was tut man, wenn einem eine solche Erleuchtung zuteil wurde? Richtig, man schreibt einen Lebens-Ratgeber!

    Meine Meinung:
    Mit Sean „Brummel – Einen Scheiß muss ich“ wagt sich Erfolgs-Autor Tommy Jaud (u.a. „Hummeldumm“, „Millionär“, „Resturlaub“) auf ein neues Terrain. Zwar bleibt er dem und seinem Humor 100%ig treu, aber diesmal nicht in reiner Roman-Form. Sein neues Buch ist viel mehr ein triefend-ironischer, stellenweise völlig überspitzer Lebens-Ratgeber, der mit einer Vielzahl von gesellschaftlichen Vorgaben und Trends sowie Erwartungshaltungen (egal ob von anderen oder von einem selbst) radikal aufräumt. Natürlich wäre Tommy Jaud nicht Tommy Jaud, wenn er um diesen Anti-Ratgeber nicht doch auch einen kleinen Roman herumgeschrieben hätte: Den kometenhaften Aufstieg des fiktiven Amerikaners Sean Brummel. Genau, dem Erfinder des Brummel-Bock, einem der stärksten Biere Amerikas, gebraut in der original Brau-Hummel aus Deutschland!

    Zentraler Dreh- und Angelpunkt von Jauds „Ratgeber“ ist das von ihm erfundene „Muss-Monster“ („Du musst noch…“), das einem ständig im Nacken sitzt und gebetsmühlenartig zu ungeliebten aber (angeblich!) notwendigen Tätigkeiten auffordert. Diesem fiesen „Muss-Monster“ hat Jaud alias Brummel seine neue Zauberformel entgegengestellt: „Einen Scheiß muss ich!“ oder kurz: „ESMI!“ (englisch „Do Whatever the Fuck You Want!“).

    Auf rd. 320 Seiten zieht Jaud hemmungslos diverse Ratgeber und angebliche Verhaltenszwänge querbeet aus allen Bereichen des Lebens durch den Kakao. Beispiele gefällig?
    -> Ich muss aufräumen? ESMI, denn Ordnung ist wider die Natur!
    -> Ich muss mehr Fisch essen? ESMI, auf Quecksilber und Nano-Plastikpartikel kann ich verzichten!
    -> Ich muss mehr Sport machen? ESMI, viel zu viel Stress (Wo ist der MP3-Player? Ist der Akku geladen? Die Playlist aktualisiert? Und wo ist mein Funktionsshirt?)!

    So oder so ähnlich arbeitet Jaud einen „Zwang“ nach dem anderen auf wunderbar unterhaltsame Weise ab. Im Ergebnis: Ich MUSS gar nichts! Auch wenn vieles bewusst vollkommen überzeichnet dargestellt wird, erkennt man sich beim Lesen doch an der ein oder anderen Stelle durchaus wider und man reflektiert das eigene Verhalten. Denn manches, was Brummel-Jaud behauptet, hat ja durchaus auch Hand- und Fuß, wie z.B. „Je dogmatischer sich jemand ernährt, desto größer die Gefahr der Unterversorgung.“

    Dennoch steht der Humor und der Spaß an der Sache bei Jaud wie immer an erster Stelle, so dass bei mir vom Schmunzeln bis zum lauten Auflachen alles dabei war, gerade wenn Jaud mit seinen schonungslosen Wort-Neukreationen um die Ecke gekommen ist, wie beispielsweise „Wochenend-ADHS“, „Freizeit-Taliban“ oder auch „kultur- und antriebslosen Wochenendamöbe“.

    Einen Stern Abzug gibt es von mir, da das Thema über die Gesamtheit der rd. 320 Seiten gegen Ende durchaus ein paar „Abnutzungserscheinungen“ gezeigt hat und auch die ein oder andere schwächere Strecke zwischendrin hatte.

    FAZIT:
    Schluss mit dem Müssen! Jaud beweist auf sehr humorvolle Art und Weise, dass man eben NICHT immer alles muss!
    Hegarty, S: Darkmouth 02 - Die andere Seite Hegarty, S: Darkmouth 02 - Die andere Seite (Buch)
    Oct 22, 2015

    Eine fantastische Fortsetzung: Super-Spannend, ein wohl dosierter Grusel und ein toller Humor!

    Zum Inhalt:
    Finns Vater Hugo, der letzte der Legendenjäger, ist noch immer auf der Verseuchten Seite verschollen. Nun taucht auch noch Estravon auf, ein konfuser Gutachter des Rats der Zwölf, der Finn eine Frist von gerade mal 48 Stunden setzt, um zu beweisen, dass sein Vater doch noch lebt. Verzweifelt suchen Finn und Emmie, den letzten Hinweis, den Finns Vater ihm gegeben hatte, zu entschlüsseln und gelangen dabei tatsächlich zusammen mit Estravon durch ein merkwürdiges Tor auf die Verseuchte Seite…

    Meine Meinung:
    Mit „Darkmouth – Die andere Seite“ legt Shane Hegarty, der sich auch schon mal selbst als „schlechtester Stand-up-Komiker der irischen Comedyszene“ bezeichnet hat, nun die Fortsetzung seines erfolgreichen Debutromans vor. Diesen muss man nicht zwingend gelesen haben, um „Darkmouth – Die andere Seite“ zu verstehen (Hegarty hat seiner neuen Geschichte ein kurzes, aber sehr gutes „Was bisher geschah“-Kapitel vorangestellt), es macht mit Sicherheit aber noch mehr Spaß, wenn man den ersten Teil kennt!

    Die Geschichte knüpft relativ nahtlos an die Geschehnisse des ersten Bandes an, entsprechend schnell ist man auch wieder „drin“. Die meisten Hauptcharaktere sind bereits bekannt, lediglich mit dem schlaksigen Paragrafenreiter Estravon kommt ein neuer Protagonist hinzu, dessen Motive man sich zu Beginn nicht so wirklich sicher sein kann. Durch seine alltags-untaugliche Beamtenmentalität sorgt er aber durchaus für den ein oder anderen Lacher. Auch auf Seiten der Legenden gibt es im weiteren Verlauf der Story einen Neuzugang bei den Protagonisten, den Orthross Cornelius-Hiss, welcher mir durchaus ans Herz gewachsen ist (ähnlich wie Broonie im ersten Band).

    Die Geschichte selbst ist mal wieder äußerst spannend, actionreich, sehr humorvoll und wieder mit wohl dosiertem Grusel „gewürzt“, allein schon durch die merkwürdigsten Legenden und surreale Szenerien (z.B. ein Turm als alten, verblichenen Knochen… brrrr!). Da die Geschichte diesmal über weite Strecken auf der Verseuchten Seite spielt, ist Band zwei für mein Empfinden sogar noch spannender und phantastischer als der erste Band, so dass es mir wirklich schwer gefallen ist, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Shane Hegarty nutzt die unendlichen Möglichkeiten der Verseuchten Seite perfekt, um ihr sehr fantasievoll und kreativ seine ganz eigenen Regel zu bescheren, so dass mich der Verlauf der Handlung immer wieder überrascht hat, ohne dass es unpassend oder gar zu konstruiert gewirkt hätte.

    Separat erwähnen möchte ich – ohne freilich zu viel zu verraten - gerne noch das große Finale, den Showdown am Ende dieses zweiten Bandes. Dies ist ganz großes Kopf-Kino, das sich vor keinem Action-Blockbuster aus Hollywood zu verstecken braucht. Und auch hierbei gelingt es Hegarty, dem Schrecken eines großen Kampfes die Schärfe durch wunderbar humorvolle Einlagen zu nehmen, sodass ich mich der offiziellen Leseempfehlung ab ca. 10 Jahren gut anschließen kann. Überhaupt ist der Humor („nur“) eine der ganz großen Stärken von Hegartys Büchern. Hier merkt man deutlich, dass der Autor ein Fan von Douglas Adams („Per Anhalter durch die Galaxis“) ist.

    Last but not least wird auch der zweite Band durch eine tolle Aufmachung komplettiert: bedrohlich-rotes Cover, schwarzer Seitenschnitt und zahlreiche sehr schöne Illustrationen von Moritz Schaaf. So ergibt sich - alles zusammen genommen – wieder ein echt rundes Komplettpaket, das aus meiner Sicht keine Wünsche offen lässt!


    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Fortsetzung: Wieder eine tolle Story, schaurig-schräge Charaktere und ein klasse Humor gepaart mit ganz viel Spannung, Action und angenehmer Grusel-Atmosphäre. Ich freu´ mich auf Band 3!
    Cross Worlds - Die Gefahr des gelben Auges Cross Worlds - Die Gefahr des gelben Auges (Buch)
    Oct 15, 2015

    Ein aufregendes Abenteuer in einer neuen Welt

    Zum Inhalt:
    Jonas ist ein Tagträumer, der sich gerne in fremde Welten hineinträumt. Doch eines Tages ist alles auf einmal viel realer als er in der Welt Mirfanija landet und dort gleich Martis helfen muss, diese Welt vor dem Untergang zu retten…

    Meine Meingung:
    „Die Gefahr des gelben Auges“ ist der Auftakt zu einer neuen Abenteuerreihe für junge Leser ab 8 Jahren, die aufgrund des breiten Zeilenabstands und des vergrößerten Schriftbildes keine Probleme mit dem Selbstlesen haben sollten. Darüber hinaus lockern viele Illustrationen den Text auf, vermitteln Eindrücke von der fantastischen Welt Mirfanijas und regen die Fantasie beim Lesen weiter an.
    Die Story ist eine solide Abenteuergeschichte nach dem klassischen „Welt bedroht–Welt gerettet“-Muster. Die Umsetzung dieses Musters finde ich durchaus gelungen, auch wenn B. Bruder das Rad hier nicht neu erfunden hat (was bei solchen „Serien-Abenteuern“ ja auch gar nicht der Anspruch sein muss / kann). Passgenau für die Zielgruppe gibt es Action und Nervenkitzel, so dass die Spannung über die rd. 140 Seiten intakt bleibt. Der Schreibstil des Autors ist leicht und locker ohne zu langweilen und stellt somit auch die jüngeren der Leser vor keine Schwierigkeiten.

    FAZIT:
    Ein solide und spannende Abenteuergeschichte (nicht mehr, aber auch nicht weniger), die sich gut in einem Rutsch durchlesen lässt und Appetit auf die Folgebände macht.
    Blood On Snow 01. Der Auftrag Blood On Snow 01. Der Auftrag (Buch)
    Oct 15, 2015

    Nesbø neu und anders – kurz aber sehr gut!

    Zum Inhalt:
    Olav hat nicht wirklich viele Talente, dafür so einige Schwächen. Meint er zumindest. Daher hat er das, was er am Besten kann, zu seinem Beruf gemacht und ist Auftragskiller für Daniel Hoffmann geworden, den Paten der Osloer Unterwelt. Als dieser ihm den Auftrag erteilt, seine Frau zu „expedieren“ trifft Olav eine folgenschwere Entscheidung…

    Meine Meinung:
    Zu Jo Nesbø, der mit der „Harry Hole“-Reihe weltbekannt wurde, braucht man wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Mit „Blood on Snow“ hat er nun den Auftakt für eine neue Reihe vorgelegt. Die Thriller dieser Reihe hängen nicht direkt zusammen, haben aber Vieles gemeinsam: Sie sind schnell und intensiv. Ihre Protagonisten sind „harte Männer mit Herz, die eine folgenschwere Entscheidung treffen müssen“. Der erste harte Mann aus dieser Reihe ist nun Olav. Er charakterisiert sich selbst wie folgt: Er schafft es nicht, langsam zu fahren, ist weich wie Butter, verliebt sich viel zu schnell und verliert den Kopf, wenn er in Wut gerät. Außerdem ist er schlecht in Mathe, hat eine Menge gelesen, weiß aber wenig und sicher nichts Nützliches. Und er „schreibt langsamer, als ein Stalaktit wächst“.

    Olav ist ein Auftragskiller, zu seinen Opfern hart und für seine Kunden verlässlich. Also eigentlich ein klassischer Bad Guy. Dennoch war Olav mir von Anfang an sympathisch. Er ist auf seine Art eine verlorene Seele. Jemand, der sich in seinem Leben an zwei, drei wichtigen Wegpunkten leider für die falsche Richtung entschieden und gute Chancen ungenutzt hat verstreichen lassen. Kurzum: Olav ist eine tragische Gestalt, die sich aber trotz aller Widrigkeiten und Härten des Lebens ein gutes Herz und eine große Portion Anstand bewahrt hat. Genau aus diesen Gründen mag ich Olav.

    Sehr passend hierzu legt Nesbø in diesem Thriller teilweise eine poetische, fast schon lyrische Art zu schreiben an den Tag, die ich von ihm bislang in dieser Form noch gar nicht kannte. Hinzu kommen noch eine wohldosierte Dramatik und stellenweise eine bittersüße Ironie.

    Die Story an sich ist überraschend kurz (netto ca. 170 Seiten), weist aber trotzdem eine Menge Tiefgang auf und ist in sich stimmig und geschlossen. Hier gibt es keinen „unnötigen Ballast“, nur um auf eine vorgegebene Mindestseitenanzahl zu kommen. Es ist sehr einfach in die Handlung hineinzukommen, die Anzahl der Protagonisten ist überschaubar und diese sind dank markanter Beschreibungen gut auseinanderzuhalten. Jo Nesbø schafft es problemlos, auf den 170 Seiten alles unterzubringen, was einen guten Thriller auszeichnet: Spannung, Action und mehr als nur eine (für mich) wirklich überraschende Wendung. Chapeau!

    Mich haben die Story und das Konzept der neuen Nesbø-Reihe 100%ig überzeugt. Dieser Thriller eignet sich hervorragend dafür, ihn in nur einem Rutsch von der ersten bis zur letzten Seite durchzulesen. Genau das Richtige für einen gemütlichen Leseabend auf der Couch oder auch z.B. für eine längere Zugfahrt.

    Fazit:
    Kurz, hart und sehr gut! Ein Thriller mit Spannung, Action, Überraschungen, Tiefgang, Poesie und Dramatik. Ein fulminanter Start zur neuen Nesbø-Reihe!
    Töte ihn, dann darf sie leben Töte ihn, dann darf sie leben (Buch)
    Oct 13, 2015

    Spannend, überraschend und überzeugend – eine tolle Fortsetzung

    Zum Inhalt:
    In einer abgeschiedenen Hütte, mitten in der Wildnis Norwegens, wollten die Psychologin Merette Schulman und ihr Exmann Jan-Ole eigentlich Entspannung und wieder richtig zueinander finden. Doch schon in der ersten Nacht wird Jan-Ole von einem Unbekannten hinterrücks niedergeschlagen und kommt schwerverletzt ins Krankenhaus. Dann erfährt Merette auch noch, dass der psychopathische Killer Aksel aus der Geschlossenen Anstalt entkommen konnte. Und Aksel hat noch eine Rechnung mit Merette und ihrer Familie offen…

    Meine Meinung:

    „Es war nicht vorbei, es fing alles wieder von vorne an“ (S. 95)

    „Töte ihn, dann darf sie leben“ ist nach „Schwesterlein muss sterben“ der zweite Thriller um die Psychologin Merette Schulman des Autorenpaars Ulrike Gerold und Wolfram Hänel. Man kann ihn sicherlich auch separat ohne die Vorkenntnis des ersten Bandes lesen, empfehlen würde ich es aber nicht, da „Töte ihn, dann darf die leben“ doch sehr stark auf den Geschehnissen des ersten Thrillers aufbaut.

    Dementsprechend ist es mir auch sehr leicht gefallen, in die knapp 370 Seiten lange Story hineinzukommen. Sie startet auch gleich mit einem sehr spannenden und unheilvollen Szenario in den schwarzen Tiefen der norwegischen Wälder. Nach den ersten 20 Seiten werden aber Tempo und Spannung erstmal wieder zurückgefahren, um zum für den schon im ersten Teil typischen Stil zurückzukehren: Eine unterschwellig brodelnde, stets latent vorhandene Gefahr, die wie ein Damoklesschwert über Merette und ihrer Familie hängt. Auch Killer Aksel bleibt sich treu und spielt wieder seine bekannten, perfiden Psychospiele mit Merette. Die ganz große Überraschung ist den beiden Autoren für meinen Geschmack schon ca. zur Mitte des Buches gelungen, als auf einmal durch eine „Beichte“ eine längst vergangene Geschichte zutage kommt. Hier ergibt sich streckenweise schon fast ein zweiter Krimi im Ersten. Selbstverständlich verknüpfen die beiden Autoren die Handlungsstränge aus den verschiedenen Zeiten und lassen ihren Thriller auf ein für mich erneut sehr überraschendes und spannendes Finale zulaufen. Die Aufklärung der Geschehnisse, die am Ende präsentiert wird, ist im großen Ganzen nachvollziehbar, auch wenn sich die Autoren hierfür den schier unendlichen „Möglichkeiten“ der menschlichen Psyche bedienen, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist. Mir persönlich hat es jedoch gefallen.

    Die Protagonisten waren mir ja schon aus dem ersten Teil größtenteils bekannt. Angereichert wurde das Set um eine überschaubare Anzahl neuer Charaktere. Während bei „Schwesterlein muss sterben“ eine für mein Empfinden deutliche Charakterentwicklung stattgefunden hat, war dies bei „Töte ihn, dann darf die leben“ – mit einer Ausnahme – eher ein bisschen nebensächlich. Gleich stark, oder vielleicht sogar noch ein bisschen intensiver, habe ich die für mich sehr gelungene Beschreibung der Landschaft, der wilden Natur der norwegischen Wälder und Seen empfunden. Ohne selbst in Norwegen gewesen zu sein, erscheint mir die Beschreibung als sehr authentisch, so dass ich mir beim Lesen ein gutes Bild der Settings machen konnte.

    Dass dieses Buch aus der Feder zweier Autoren stammt, habe ich an keiner Stelle gemerkt. Es liest sich absolut flüssig, ohne Brüche, und weist einen durchgängig sehr angenehmen, zum Plot passenden Schreibstil auf. Die Erzählperspektive wechselt kontinuierlich zwischen der Psychologin Merette, ihrer Tochter Julia und dem „großen Unbekannten“ selbst, was regelmäßig tiefe Einblicke in die Psyche der handelnden Personen ermöglicht.

    Last but not least möchte ich noch einen kleinen „Wehrmutstropfen“ erwähnen: Die Autoren nutzen auch den Zufall für ihre Story. Wie im richtigen Leben auch, spielt oft der Zufall eine entscheidende Rolle. Doch mit der überraschenden Auflösung eines Handlungsteilstrangs haben es sich die beiden Autoren für meinen Geschmack ein bisschen zu leicht gemacht. Daher von mir an dieser Stelle in der Bewertung einen Stern Abzug.

    FAZIT:
    Packende Psychospiele in der Wildnis Norwegens mit überraschenden Wendungen – eine tolle Fortsetzung!
    Phänomenal Phänomenal (Buch)
    Oct 8, 2015

    Nomen est Omen – ein wirklich phänomenales Experimentierbuch

    Der Kosmos-Verlag ist ja seit langem für seine tollen Experimentierkästen zu zahlreichen Themen bekannt. Mit „Phänomenal“ hat Kosmos nun einen tollen „Experimentierkasten in Buchform“ herausgebracht. Im handlichen Format von 23,5 x 23,5 cm und mit einem stabilen Hardcover versehen, präsentieren die Experimentier-Experten auf 112 Seiten über 150 sehr unterschiedliche Versuche aus vielen Bereichen. Das Buch richtet sich dabei an kleine und große Forscher ab ca. 8 Jahren.

    Schon beim ersten Aufschlagen macht dieses Buch vor allem eines: sehr, sehr neugierig! Die Doppelseiten sind stets sehr bunt und (im positiven Sinne) „wimmelig“ mit einer Mischung aus Texten, Fotos, Skizzen und Illustrationen. Bei jedem Umblättern lädt das Buch zum Betrachten und Entdecken ein und am liebsten würde man sofort mit dem Experimentieren loslegen.

    Aber gehen wir gedanklich nochmal zurück zu den ersten Seiten. Nach einer kurzen und knackigen Einleitung („Die schlausten Wissenschaftler stellen die scheinbar einfachsten Fragen“) gibt es eine kleine, sehr übersichtliche „Gebrauchsanleitung“ für dieses Buch und dazu noch einen kleinen „Werkzeug-Kasten“ in dem 14 handliche Dinge aufgeführt werden, die in jedem Haushalt zu finden sein dürften und die eine gute Grundausrüstung für eine Experimentiertasche (die man auch prima mit nach Draußen nehmen kann) bilden. In solch eine Tasche gehören z.B. Stifte & Papier, Schere, Klebeband, Lupe (liegt ja auch dem Buch bei) & Co. Danach gibt es noch eine – für meinen Geschmack – sehr schöne Aufforderung an die jungen Forscher mit dem Titel „Schau dich um“, die dazu auffordert, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, Dinge bewusst zu betrachten und zu be“greifen“.

    Kommen wir nun zum Eigentlichen, den Experimenten! Wie schon gesagt, bietet dieses Buch über 150 ganz unterschiedliche Experimentiervorschläge, so dass ich hier nicht alle nennen kann. Das Themenspektrum ist aber sehr weit und reicht vom morgendlichen „Müffel-Atem“ über eine selbst gebastelte Skyline aus Modellierton bis dahin, DNS-Moleküle aus der eigenen Spucke zu isolieren (!). Gut, letzteres ist vielleicht wissenschaftlich nicht 100% exakt, aber ein toller Aha-Effekt für Klein und Groß, den man im Anschluss noch mit der Lupe oder sogar (falls im Kinderzimmer vorhanden) mit dem Mikroskop betrachten kann.

    Wir haben inzwischen selbst einige der Experimente ausprobiert und bei allen Versuchen großen Spaß gehabt. Sehr gut haben uns z.B. die Seifenblasen-Experimente (u.a. echt künstlerische Bilder, die mit Seifenblasen „gemalt“ werden!) von S. 26 gefallen. Auch die Einladung zum Erforschen der Welt der „Krabbeltiere“ (z.B. „Warum marschieren Ameisen“) war für unsere beiden kleinen Wald- & Wiesen-Freunde genau das Richtige. Selbst den gemeinsamen Wocheneinkauf bereichert dieses Buch, denn es gibt die Anregung, einfach mal nach ganz exotischem Obst & Gemüse Ausschau zu halten und es zu Hause bewusst zu probieren (wer hat denn schon mal eine „Noni“ probiert?).

    Besonders gut gefällt mir an diesem Buch, dass sich viele Experimente mit ganz alltäglichen Hilfsmitteln durchführen lassen, die wohl jeder zu Hause haben sollte. Selbstverständlich gibt es aber auch Experimente, für die man zuvor spezielle Dinge einkaufen muss (z.B. Modellierton). Das Buch selbst bringt sogar noch eine Lupe, Spiegel- und Whiteboard-Folie mit!

    FAZIT:
    Dieses tolle Buch garantiert unzählige Stunden vielfältigen Experimentier-Spaß für drinnen und draußen und so manchen „Aha-Effekt“. Einfach super!
    Rattenkinder Rattenkinder (Buch)
    Oct 8, 2015

    Ein Vorzeigethriller – extrem spannend, verwirrend, überraschend und am Ende nachvollziehbar

    Zum Inhalt:
    Grausame Vorgänge in einem tschechischen Ghetto, zwei brutale Morde an jungen Müttern in Linz und ein für Inspektor Tony Braun dringend Tatverdächtiger, der seit einem Jahr in der geschlossenen Psychiatrie einsitzt…

    Meine Meinung:

    Mit „Rattenkinder“ legt das erfolgreiche Autorenpaar B.C. (Barbara und Christian) Schiller den nunmehr fünften Teil ihrer Thriller-Reihe um den österreichischen Ermittler Tony Braun vor. Da ich die vorherigen Bände selbst noch nicht gelesen habe, kann ich bestätigen, dass man „Rattenkinder“ problemlos auch einzeln lesen, verstehen und genießen kann. Dass dieses Buch aus der Feder zweier Autoren stammt, habe ich an keiner Stelle gemerkt. Es liest sich absolut flüssig, ohne Brüche und weist einen durchgängig sehr angenehmen Schreibstil auf.

    Die Story selbst startet mit einem rätselhaften und mysteriösen Prolog und macht direkt neugierig. Aber auch nach dem Prolog nimmt der Thriller sehr schnell an Fahrt auf. Lediglich mit der Zuordnung der ganzen Namen hatte ich zu Beginn ein paar Probleme, was sich aber relativ schnell gebessert hat. Durch einen stetigen Wechsel der Schauplätze und immer wieder eingeschobene Kapitel eines dem Leser über lange Strecken unbekannten Erzählers bleibt das Spannungsniveau stets auf einem hohem Niveau, so dass dieser Thriller für mich ein waschechter Page-Turner ist.

    In diesem Thriller passiert wirklich sehr viel und es ist bis zum Finale ein Verwirrspiel par excellence. Gerade auf den ca. letzten 150 Seiten sind Tempo und Action so hoch, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zum Finale, nach mehreren kleineren Show-Downs, präsentieren die Autoren noch einen richtig packenden Show-Down in einem sehr atmosphärischen Setting. Am Ende wurden die wesentlichen Fragen für mich nachvollziehbar beantwortet. Manches bleibt allerdings auch nach der letzten Seite der Fantasie des Lesers überlassen, was ich als bewusstes Stilmittel empfunden habe. Anderes wird wohl erst im bereits geplanten nächsten „Tony Braun“-Thriller Erwähnung finden. Alles in Allem war der Plot und dessen überraschende Auflösung sehr rund.

    Auch die Charaktere gefallen mit außergewöhnlich gut. Sie sind für meinen Geschmack detailliert „ausgearbeitet“ und sehr unterschiedlich, so dass man es mit „wirklichen Individuen“ zu tun bekommt. Als echtes „Highlight“ habe ich den zentralen Charakter des „Viktor Maly“ empfunden. Er ist absolut undurchschaubar, geradezu ein Phantom, und hatte für mein Empfinden etwas „Hannibal Lecter artiges“. Dass uns die beiden Autoren einen Blick in sein Innerstes erlauben ohne dass es dem Leser „dank“ der Amnesie Malys zu viel verrät, finde ich äußerst raffiniert. Aber auch die Nebencharaktere sind den beiden Autoren für meinen Geschmack wirklich gut gelungen (allen voran der „Dönerbuden-Poet“ Kemal).

    FAZIT:
    Ein Verwirrspiel par excellence, das diesen wahnsinnig spannenden Thriller zu einem echten page-Turner macht. Nichts für schwache Nerven!
    Weger, N: Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt Weger, N: Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt (Buch)
    Oct 7, 2015

    Ein spannendes Abenteuer in der besonderen Welt des Zirkus

    Meine Meinung:
    Mit ihrem „Trick 347“ entführt uns die erfolgreiche Kinderbuchautorin Nina Weger (u.a. „Die Sagenhafte Saubande“ und „Ein Krokodil taucht ab“) auf 324 Seiten in die faszinierende Welt des Zirkus. Dieses Setting gefällt mir persönlich besonders gut, da ich das Gefühl habe, dass der Zirkus (leider!) eine aussterbende Art ist und viele Kinder heutzutage noch nie in ihrem Leben einen Zirkus von innen gesehen haben. Hier leistet dieses wunderbare Kinder- und Jugendbuch einen tollen Beitrag dazu, die Neugier auf den einzigartigen Mikrokosmos „Zirkus“ bei den Lesern zu wecken.

    Man darf allerdings nicht die schillernde und bunte „heile Welt des Zirkus“ erwarten! Nina Weger führt den Leser mit ihrem Buch vielmehr hinter die Kulissen dieser traumhaften Scheinwelt, abseits von Strahlern und Trommelwirbel. Da die Autorin selbst schon ausgiebig Zirkusluft geschnuppert und darüber hinaus familiäre Bindungen in diese Welt hat, weiß sie sehr genau, worüber sie schreibt und das merkt man diesem Buch auch an.

    Denn auch die „Stars in der Manege“ werden von ganz alltäglichen Sorgen geplagt, angefangen bei Angstneurosen über ernste Beziehungsprobleme bis hin zu schweren Existenzsorgen. Doch all diese ernsten Themen bringt Nina Weger kindgerecht verpackt in einer spannenden Story unter. Die Suche nach der Antwort, wer sein Vater ist, führt den elfjährigen Tom, durch einen spontanen Umzug nach Hannover seinen Wurzeln beraubt, in das Quartier des Zirkus Merlini. Schritt für Schritt taucht Tom tiefer in diese ganz andere Welt ein, findet (mehr als) zwei tolle Freunde und lernt ganz viele, bunte und jeder auf seine Art liebenswerte Charaktere kennen. Mit den drei Freunden Tom, Coco und Mia sollte für die jüngeren Leser problemlos eine passende Identifikationsfigur dabei sein.

    Der Hauptstrang der Geschichte um den ehemaligen Weltklasse-Artisten Arthur Merlini und den windigen Immobilen-Makler, der den Artisten ihr Grundstück streitig machen will, sorgt immer wieder für Spannung und auch für die eine oder andere Überraschung. Dabei nehmen die Themen Freundschaft, Vertrauen, Zusammenhalt und nicht zuletzt Mut einen sehr breiten Raum ein. Der Leser merkt schnell, wie wichtig es sein kann, sich seinen eigenen Ängsten zu stellen und niemals den Mut aufzugeben.

    Abgerundet wird dieses wirklich schöne Buch mit einem kleinen Lexikon der Zirkuswörter im Anhang. Wenn es jetzt noch ein paar schöne Illustrationen gehabt hätte (das Cover finde ich toll!), wäre das das Sahnehäubchen obendrauf gewesen.

    FAZIT:
    Ein spannender Blick hinter die Kulissen. Dieses Buch macht einfach Lust auf Zirkus!
    Fingerfood & Feines. Raffiniert gekocht für Freunde & Gäste Martina Lessing
    Fingerfood & Feines. Raffiniert gekocht für Freunde & Gäste (Buch)
    Sep 23, 2015

    Lecker, abwechslungsreich und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden

    Autorin Martina Lessing weiß, wovon sie schreibt. 1998 gründete sie in London „À Table“, das sich bereits innerhalb weniger Jahre zu einem gefragten Catering-Service, sowohl für private Feiern als auch für große Anlässe, im noblen Londonder Vorort Richmond entwickelte. Im Jahr 2011 zog es Martina Lessing dann wieder nach Wien, wo sie seitdem den Gaumen ihrer Gäste nach ihrem langjährig bewährten Erfolgsrezept verwöhnt: „Hochwertige Zutaten, erfrischend kombiniert, gewürzt mit einer Prise Individualität und phantasievoll präsentiert — denn wie heißt es so schön: Das Auge isst mit!“

    Dieses Motto hat die Autorin in „Fingerfood & Feines“ für meinen Geschmack sehr gut umgesetzt. Das Kochbuch an sich ist sehr hochwertig verarbeitet: Ein Hardcover mit einem Maß von ca. 26 x 20 cm, 236 Seiten auf wertigem, schwerem Papier, viele, teils doppelseitige Fotos, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Hier merkt man deutlich, dass die Autorin neben den hochwertigen Zutaten und der richtigen Zubereitung auch einen Augenmerk auf die Präsentation der Speisen legt (was beim Catering ja auch durchaus wichtig ist). Besonders gut finde ich die Idee, dass einige Gerichte in kleinen Einmachgläsern serviert werden.

    Das Buch startet mit einem kleinen persönlichen Vorwort von Martina Lessing. Dabei lautet ihre wichtigste Botschaft für alle: „Kochen muss kein Stress sein“ – das finde ich schonmal prima! Im Anschluss daran gibt es noch eine kleine „Gebrauchsanweisung“ mit einigen Tipps für gutes Gelingen der Rezepte, u.a. zu Mengenangaben, zum „Schummeln“ („nur wenn es sein muss und dann nur mit den besten Zutaten“), zum Anbraten oder auch zur Vorausplanung.

    Nach dieser kleinen aber nützlichen Einstimmung startet dann der umfangreiche Rezeptteil, der sich insgesamt in vier große Bereiche aufteilt:

    -> 7 „Grundrezepte“ für Mayonnaise, Mürbeteig sowohl für pikante als auch süße Speisen, Gemüsesuppe, Nockerln, Serviettenknödel und Sauce Tartare; Hierauf bauen die folgenden Rezepte teilweise auf
    -> 28 „Fingerfood“-Rezepte; Hier sind meine aktuellen persönlichen Lieblingsrezepte die Schafskäsemousse mit Rosmarin sowie die Miniquiche mit Spinat, Gorgonzola und gerösteten Walnüssen
    -> 28 „warme Schüsselchen“ ; Mit meinen Favoriten Süßkartoffelauflauf mit Spinat und Schafskäse sowie Entenbrust mit Pastinakenpüree und Orange
    -> 23 Rezepte „Süsses“; Mein persönliches Lieblingskapitel (insbesondere das Birnen-Zwetschken-Crumble und die Mandel-Orangen-Küchlein)

    Jedes Rezept ist ansprechend präsentiert und sehr übersichtlich gestaltet. Erstaunlicherweise sind die Zubereitungsanweisungen recht knapp gehalten und dennoch leicht und eindeutig zu verstehen. Das ist der Autorin wirklich gut gelungen, zumal man hierdurch während des Kochens i.d.R. auf den ersten Blick erkennen kann, an welcher Zubereitungsstelle man sich gerade befindet. Oft gibt die Autorin auch noch kleine Tipps zu ihren Rezepten.

    Die Zutatenlisten stehen in typischer Manier ebenfalls sehr übersichtlich links neben den Rezepten inklusive einer ca.-Angabe, für wieviel Portionen das Rezept ausreicht. Sehr erfreulich finde ich, dass viele Rezepte mit einer übersichtlichen Anzahl von einzelnen Zutaten auskommen und dies i.d.R. auch „Standard-Zutaten“ sind, für die ich nicht erst in diverse Feinkost- oder Spezialitätenläden fahren muss. Ein gut sortierter Vollsortiment-Supermarkt, ggf. mit Abstecher zum Fleischer, sollte in den meisten Fällen zur Beschaffung ausreichen.

    Einen Hinweis auf die Zubereitungszeit fehlt bei den Rezepten indessen. Ich persönlich komme damit allerdings in den meisten Fällen sowieso nicht aus (schneidet sich Gemüse eigentlich von alleine?). Mir hilft es eher, zuvor das ganze Rezept einmal gründlich durchzulesen, um eine Vorstellung davon zu erhalten, wie lange ich wohl benötigen werde. Hierbei fällt auch auf, dass die Rezepte durchaus unterschiedliche „Schwierigkeitsgrade“ haben, hier ist also für jeden etwas dabei, egal ob nun Küchenneuling oder erfahrener Hobbykoch.

    Wir haben inzwischen ein paar Rezepte selber ausprobiert. Dabei sind uns alle Gerichte auf anhieb gelungen und waren stets wirklich lecker. Nur die „optische Präsentation“ war nicht immer wie im Kochbuch. Muss aber auch nicht, denn Hauptsache, es schmeckt. Und das tut es!
    Der Raub Der Raub (EPB)
    Sep 23, 2015

    Eine top-aktuelle Mischung aus Kunstraub-Krimi und Polit-Thriller

    Zum Inhalt:
    Gabriel Allon, Top-Agent des israelischen Geheimdienstes und selbst begnadeter Künstler, wird von Kommissar Ferrari, dem Leiter des italienischen Kunstdezernats, gebeten, inoffiziell in einem Mord an einem zwielichtigen Kunsthändler zu ermittelt. Was anfangs noch eher ein Gefallen ist, um den Namen eines Freundes reinzuwaschen, zieht schnell unerwartet weite Kreise und wächst sich zu einer europaweiten und sehr gefährlichen Operation aus…

    Meine Meinung:
    „Der Raub“ ist der mittlerweile 14. Fall des Top-Agenten Gabriel Allon. Das dieser Serien-Held schon eine lange und bewegte Vergangenheit hinter sich hat, merkt man an vielen Stellen im Buch, an denen Bezug auf die vorangegangenen Fälle genommen wird und – wie es mir scheint – „alte Bekannte“ wieder auftauchen. Doch „Der Raub“ funktioniert problemlos auch ohne Vorkenntnis der vorangegangenen 13 Bücher, die ich selbst (noch!) nicht gelesen habe. Doch ich bin mir sicher, dass es noch mehr Spaß macht, wenn man den „Werdegang“ Allons bereits kennt.

    Die Story, die Autor Daniel Silva für den neusten Fall Allons konzipiert hat, hat es wirklich in sich. Selbst als „Gabriel Allon“-Neuling ist es mir sehr leicht gefallen, in die Geschichte hineinzufinden. Lediglich die vielen Namen haben mich zu Anfang ein wenig verwirrt. Schnell hat sich aber „die Spreu vom Weizen“ getrennt, so dass ich einen guten Überblick über die wichtigen Charaktere bekommen habe.

    „Der Raub“ beginnt in der internationalen Kunstszene, speziell im milliardenschweren Schwarzmarkt für gestohlene Werke alter Meister. Ausgehend von einem „trivialen“ Mord am zwielichtigen Kunsthändler Jack Bradshaw entwickelt sich in der ca. ersten Hälfte eine rasante und äußerst spannende „Kunstraub-Story“, die mich streckenweise an Storys wie aus „Ocean´s Eleven / Frankie und seine Spießgesellen“ erinnert hat. Wer an solchem Stoff seine Freude hat, wird mit „Der Raub“ sehr gut bedient sein. Das Thema „Kunst“ nimmt hierbei einen breiten Raum ein, doch gelingt es Daniel Silva stets, interessante Details, zum Beispiel aus dem Leben Michelangelo Caravaggios, unaufdringlich und unterhaltsam in seine Story zu integrieren.

    Doch in der zweiten Hälfte wandelt sich der Charakter der Story hin zu einem internationalen und wirklich top-aktuellen Polit-Thriller, der in seiner Fiktion wirklich fesselnd und in Bezug auf seine realen Hintergründe schockierend ist. Hier merkt man eine unstrittige Stärke des Autors Daniel Silva. Als ehemaliger Top-Journalist des CNN und Auslandskorrespondent war er lange Zeit im Nahen Osten, Ägypten und am Persischen Golf tätig. Daniel Silva weiß ganz genau, worüber er schreibt. Und das macht diesen Thriller noch erschreckender.

    Sein Hauptcharakter Gabriel Allon hat mich beim Lesen ein Bisschen an James Bond erinnert. Allerdings nicht an den „alten“ Bond á la Sean Connery oder gar Roger Moore, sondern an den „neuen“. Er ist ein Mann mit ganz besonderen Talenten und tief sitzenden seelischen Narben, was in einem bewegenden Kapitel auch sehr deutlich wird. Er ist nicht der „ewige Gewinner“, sondern ein Mann, der auch eine Niederlage wegstecken kann. Für mich ist es absolut kein Wunder, dass es dieser Protagonist schon auf mittlerweile 14 Bücher geschafft hat (Band 15 ist bereits avisiert).

    FAZIT:
    Eine sehr gelungene Mischung aus einem ausgetüftelten Kunstraub-Krimi und einem fesselnden Polit-Thriller mit einem topaktuellen, hochbrisanten und in seinen Hintergründen erschütternden Thema.
    Morgen früh, wenn du willst Morgen früh, wenn du willst (Buch)
    Sep 23, 2015

    Ein Psychothriller um verstörende seelische Abgründe

    Meine Meinung:
    Mit „morgen früh, wenn du willst“ (treffender engl.: „The doll´s House“) hat das englische Autorenpaar Martyn und Linda Waites (alias „Tania Carver“) nun den fünften Band der „Phil Brennan / Maria Esposito“-Reihe vorgelegt. Die Kenntnis der vorherigen vier Bände ist nicht zwingend notwendig (zumal auch die Protagonisten hier einen Neuanfang wagen), erhöht allerdings das Lesevergnügen, da man dann mit den beiden Hauptcharakteren deutlich vertrauter ist.

    Auf rd. 500 Seiten entspannt sich eine fesselnde, teils blutige und durchaus verstörende Story, in die man sehr schnell hineinfindet und die mich bis zum Schluss nicht mehr aus ihrem Bann gelassen hat. Am unvorstellbarsten habe ich hierbei die Abgründe der menschlichen Seele empfunden, in die uns „Tania Carver“ blicken lässt, sowie die unaussprechlichsten Obsessionen und Träume, die Menschen tief in ihrem Inneren verborgen halten. Oft habe ich mich beim Lesen gefragt, ob es solche Verhaltensweisen wirklich gibt. Dass die Wirklichkeit meist noch schlimmer ist als die literarische Fiktion, darüber möchte ich gar nicht nachdenken, auch wenn von Zeit zu Zeit entsprechende Fälle durch die Medien gehen.

    Geschickt spielen die beiden Autoren hierbei mit zwei Handlungssträngen, die die beiden Protagonisten nachhaltig beschäftigen. Dass diese beiden Handlungsstränge im weiteren Verlauf der Story zusammengeführt werden, ist keine Überraschung. Doch die Auflösung WIE alles zusammenhängt, damit haben mich die Autoren durchaus überrascht. Genauso muss ein guter Thriller sein!

    Der Schreibstil der Autoren ist sehr flüssig und passt für meinen Geschmack sehr gut zu den Protagonisten und zur Handlung. Die Hauptcharaktere sind ja schon aus den ersten vier Büchern bekannt und mir persönlich inzwischen sehr vertraut. Als besonders gelungen umgesetzt habe ich den Neuanfang der beiden empfunden. Dieser - nach den Geschehnissen des Vorgängerbandes „Jäger“ – sehr logische wie „mutige“ Schritt wird sehr glaubhaft und authentisch geschildert. Gerade hierdurch nehmen auch zwischenmenschliche Beziehungen in diesem Thriller einen sehr gut dosierten Raum ein und runden ihn für meinen Geschmack perfekt ab.

    Für Thriller-Liebhaber und Fans von z.B. Chris Carter und Veit Etzold genau das Richtige!

    FAZIT:
    Ein durchgängig sehr spannender und blutiger Thriller, den ich wärmstens empfehlen kann.
    Terry, T: Mind Games Terry, T: Mind Games (Buch)
    Sep 23, 2015

    Eine spannende, Technik fokussierte Dystopie mit einigen Schwächen

    Zum Inhalt:
    Luna ist eine Außenseiterin, da sie zu der kleinen Gruppe der Verweigerer gehört. Anders als ihre (wenigen) Freunde, ihre Mitschüler und überhaupt fast alle ihre Mitmenschen hat Luna kein Implantat der allgegenwärtigen Firma PareCo im Kopf, ist nicht tagelang online und lebt ihr Leben nicht fast ausschließlich virtuell. Denn Luna hat ein Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren sollte. Doch eines Tages muss sich Luna ihrem Schicksal stellen…

    Zur Gestaltung:
    Das Buch ist sehr hochwertig gestaltet. Schon das Cover sticht mit seiner Hologrammfolie und dem Spotlack deutlich aus der breiten Masse der Bücher hervor. Die grafische Gestaltung lässt mit ihrem auf den ersten Blick floral anmutenden Muster viel Raum für Interpretation (insbesondere, wenn man das Buch bereits gelesen hat) und passt für meinen Geschmack sehr gut zum Inhalt. Das dicke, griffige Papier sowie ein farblich passendes Lesebändchen runden den positiven Gesamteindruck ab.

    Meine Meinung:
    „Mind Games“ ist der neueste, eigenständige Roman der Bestseller-Autorin Teri Terry, die mit ihrer dystopischen „Gelöscht“-Trilogie weltweit bekannt wurde. Wie schon in der „Gelöscht“-Trilogie dreht sich der Plot auch in „Mind Games“ um das zentrale Thema der möglichen Auswirkungen des technischen Fortschritts auf das menschliche Verhalten und Miteinander. „Wie weit darf technologischer Fortschritt gehen“ und „Was ist ethisch noch vertretbar“ sind zwei Grundfragen, die „Mind Games“ unterschwellig aber stets präsent begleiten.

    Die rd. 460 Seiten starke Story ist in sieben Teile (grafisch abgesetzt und jeweils mit einem Zitat versehen) und insgesamt 49 Kapitel aufgeteilt, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Das Grundthema ist schnell verstanden und die Anzahl der Charaktere ist zu Anfang recht überschaubar. Der Spannungsbogen entwickelt sich vergleichsweise langsam, aber stetig. Teilweise hatte das Buch zwischendurch für meinen Geschmack allerdings ein paar Längen. Gerade zu Beginn würde ich „Mind Games“ als dystopisches Jugendbuch klassifizieren. Im letzten Drittel, in dem Spannung und Action deutlich zunehmen, kommen auch durchaus Thriller-Elemente hinzu, so dass sich die Story insgesamt sowohl für jugendliche (Altersempfehlung ab 14 Jahre) als auch für erwachsene Leser eignet.

    Die Charaktere, die Teri Terry für „Mind Games“ entworfen hat, lassen sich m. E. relativ gut in zwei Läger teilen: Auf der einen Seite neben der Protagonistin Luna noch eine Handvoll weiterer Charaktere, die ich als gut herausgearbeitet und sehr individuell empfunden habe und auf der anderen Seite eine Vielzahl von Charakteren, die im gesamten Verlauf der Geschichte irgendwie „blass und zweidimensional“ geblieben sind. Vielleicht hat die Autorin dies bewusst als Stilmittel eingesetzt, was für den Plot der Geschichte nicht unpassend wäre. Ich persönlich mag „giffige“ und individuelle Charaktere allerdings lieber.

    Alles in Allem hat mich „Mind Games“ trotz einiger Längen gut unterhalten, was sicherlich im Wesentlichen an der faszinierenden Grundidee und deren guter Umsetzung liegt. Das passende und überzeugende Finale war mir persönlich allerdings viel zu kurz und fast schon überhastet. Bis kurz vor dem Ende hatte ich sogar echte Zweifel, dass die Autorin ihre Geschichte noch zu einem befriedigenden Abschluss bringen würde. Insgesamt hätte ich mir in den rd. ersten 2/3 des Buches rd. 50 Seiten weniger gewünscht und dafür zum Finale diese Seiten dann mehr. Das hätte der Geschichte aus meiner Sicht sehr gut getan.

    Noch eine Anmerkung für die Fans der „Gelöscht“-Trilogie: „Mind Games“ ist wie bereits erwähnt ein eigenständiger Roman, der nichts mit der Trilogie zu tun hat. Dennoch hat es sich Teri Terry nicht nehmen lassen, einen Querverweis auf die Trilogie einzubauen (S. 385 ff.)

    FAZIT:
    Aufbauend auf einer faszinierenden wie gleichzeitig beängstigenden Grundidee hat Teri Terry eine spannende und gut unterhaltende Dystopie entwickelt, die allerdings zwischendurch ein paar Längen aufweist und mit einem zwar überzeugenden, aber auch überhastet wirkenden Finale endet. (Nicht nur) für Fans der „Gelöscht“-Trilogie dennoch mit Sicherheit eine Leseempfehlung.
    Das eherne Buch Das eherne Buch (Buch)
    Sep 23, 2015

    ein eigenständiges High-Fantasy-Werk mit überzeugender Grundidee

    Zum Inhalt:

    In einer schicksalhaften Nacht erfährt Novize Jaarn, dass er der Sohn des Raben-Fürsten ist. Doch schon bald sind ihm Häscher auf den Fersen und er hat nur einen Verbündeten, den mysteriösen Narbigen...

    Meine Meinung:

    Mit "Das eherne Buch" legt der bereits Fantasy-erfahrene Autor Christian von Aster (u.a. "Troll!", "Die große Erzferkelprophezeiung") eine eigenständige High-Fantasy-Story vor, die ohne großes Vorgeplänkel sehr schnell und rasant startet. Dieses Tempo hält der Autor über die knapp 350 Seiten (aufgeteilt in 19 Kapitel) stets hoch, was in erster Linie daran liegt, dass "Das eherne Buch" schon fast eine Art Roadmovie ist. Hier gibt es schon Parallelen zu Frodo und seiner gefährlichen Reise. Selbstverständlich dürfen überraschende Wendungen dabei auch nicht fehlen. Teilweise ist mir die Geschichte sogar schn fast zu schnell vorangeschritten, so dass ich an manchen Stellen das Gefhl hatte, etwas verpasst zu haben. Hier hätten ein paar Seiten mehr dem Buch m.E. ganz gut getan.

    Die Grundidee, die Christian von Aster für seinen Roman ersonnen hat, gefällt mir sehr gut. Es geht um das legendäre Schwert namens "Das eherne Buch", das einst aus den Mythen und Sagen des Landes geschmiedet wurde (so viel verrät ja schon die Kurzbeschreibung). Dieses Schwert nun soll Menschen bekeheren und den Frieden bringen können. Wie gesagt, eine überzeugende Grundidee, aus der der Autor eine eigenständige und überzeugende Fantasystory entwickelt hat. Dies ist für aktuelle Fantasyliteratur ja schon fast außergewöhnlich, sind doch die meisten Neuveröffentlichungen schon direkt auf Folgebände geprägt. Nicht, dass ich etwas gegen Trilogien & Co. hätte, aber manchmal ist es halt schön, wenn eine Geschichte in einem Buch auch zu einem überzeugenden Ende gebracht wird. Ich möchte halt nicht immer jahrelang sehnsüchtig warten, bis ein Autor endlich mal eine Fortsetzung zu schreiben gedenkt (wie z.B. der liebe Patrick Rothfus).

    Die Charaktere, mit denen Christian von Aster seine Welt bevölkert, sind individuell und glaubhaft. Die drei Hauptcharaktere bilden dabei einen sehr interessanten Kontrast. Zum einen der junge und zu Beginn noch unreife Jaarn, der zum ersten Mal die echte Welt und das harte Leben außerhalb der Klostermauern erlebt. An seiner Seite der mysteriöse Narbige mit den vielen Namen, der rätselhaften Vergangenheit und der unerklärlichen Motivation für sein Tun. Komplettiert wird die Runde vom Gegenspieler General Mhaw, der von seinen eigenen Dämonen verfolgt wird und stetig versucht, seines Schicksals eigener Schmied zu sein.

    Aber auch die Nebencharaktere sind sehr gut gelungen, allen voran der Knochenkönig mit seinem Volk der Totsammler.

    Erwähnt sei noch, dass "Das eherne Buch" ohne Elfen, Orks & Co. auskommt. Wer also gerne viel Fabelwesen in der Geschichte mit dabei hat, ist hier nicht so gut bedient.


    FAZIT:
    Ein eigenständiger High-Fantasy-Roman mit überzeugender Grundidee, tollen Charakteren und Spannung bis zur letzten Seite.
    Wrenkh, L: Vom Glück, gemeinsam zu essen Wrenkh, L: Vom Glück, gemeinsam zu essen (Buch)
    Sep 23, 2015

    Sehr vielfältig und leicht verständlich

    Die Brüder Leo & Karl Wrenkh wurden bereits neben der Schule von ihrem Vater Christian im Kochen ausgebildet und haben 2009 nach vielen Stationen im Ausland das Wiener Restaurant „Wrenkh“ von ihrem Vater übernommen.

    „Vom Glück, gemeinsam zu essen“ drückt schon im Titel aus, worum es den beiden Brüdern geht: Alle an einen gemeinsamen Tisch zu bringen. Entsprechend kulinarisch vielfältig ist ihr Kochbuch ausgefallen, so dass mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei ist. In Zeiten sich immer weiter verbreitender Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist es sehr praktisch, dass in diesem Kochbuch die Rezepte extra gekennzeichnet sind, die glutenfrei, laktosefrei, vegetarisch und / oder vegan sind. Hierdurch muss man nicht immer erst die Zutatenliste „durchflöhen“, was uns persönlich die Essensplanung erleichtert.

    Das Buch an sich ist sehr hochwertig produziert. Mit seinem Format von rd. 24 x 19,5 x 3 cm empfinde ich es noch immer als handlich. Der Hardcover-Umschlag hat eine dezente Prägung, das Papier ist schwer und griffig und zwei Lesebändchen erleichtern das Wiederauffinden der aktuellen Rezepte. Auch die vielen stimmungsvollen, teils doppelseitigen Fotografien (Gerichte aber auch Landschaften) unterstreichen den guten Gesamteindruck.

    Auf 210 Seiten haben die Autoren insgesamt 109 sehr abwechslungsreiche Rezepte zusammengestellt und nach den folgenden 14 verschiedenen Themenbereichen (die meistens auch als Menüvorschlag konzipiert sind) sortiert:
    - Frühling (5 Rezepte)
    - Sommer (5 Rezepte)
    - Pissaladiére (am ehesten mit Flammkuchen vergleichbar) (6 Rezepte)
    - Kuba (5 Rezepte)
    - Picknick (5 Rezepte)
    - Israel (6 Rezepte)
    - Sri Lanka (5 Rezepte)
    - Soba (japanische Nudeln) (5 Rezepte)
    - Herbst (4 Rezepte)
    - Bretagne (5 Rezepte)
    - Hot Pot (3 Rezepte)
    - Irish Breakfast (5 Rezepte)
    - Winter (6 Rezepte)
    - Sonntag (4 Rezepte)

    Die Zutatenlisten sind übersichtlich strukturiert und nicht überfrachtet, so dass man die meisten Gerichte mit einer überschaubaren Anzahl von Zutaten zubereiten kann. Hinzu kommen jeweils Angaben über die Zubereitungszeit sowie die Portionszahl. Viele der Zutatenlisten sind auf eine (!) Portion ausgerichtet, so dass das lineare Hochrechnen (mit Ausnahme für Butter, Sahne, Öl und kräftigen Gewürzen) recht einfach ist. Nicht so gelungen finde ich, dass die Autoren dabei davon ausgegangen sind, dass jede Person drei bis vier verschiedene Speisen im Rahmen einer Menüfolge isst. Dennoch sind wir bisher mit den Portionsangaben gut ausgekommen.

    Bislang haben wir mehrere Gerichte aus diesem Kochbuch ausprobiert. Dabei sind uns alle Gerichte auf Anhieb gelungen und haben wirklich gut geschmeckt. Unsere persönlichen Highlights waren dabei die folgenden Gerichte:
    - Kräuter-Backhuhn (S. 22)
    - Falafel (S. 91)
    - Mangold-Kürbis-Gemüse (S. 126)
    - Ingwer-Karotten-Kuchen (S. 133)
    - Brat- oder Schupfkartoffeln (S. 163)
    - Quinoa-Gemüse-Pfanne mit Süsskartoffeln und Mozzarella (S. 179)
    - Warme Schokoladentörtchen (S. 197)

    FAZIT:
    Hochwertig, sehr abwechslungsreich und problemlos nachzukochen. Eine Bereicherung für unsere Kochbuchsammlung.
    Im Zeichen der Zauberkugel 01: Das Abenteuer beginnt Stefan Gemmel
    Im Zeichen der Zauberkugel 01: Das Abenteuer beginnt (Buch)
    Sep 23, 2015

    Ein magisches Abenteuer wie aus 1001 Nacht

    Zum Inhalt:
    In den Ferien findet Alex hinter einer verborgenen Tür auf dem Dachboden seiner Großeltern spannende und geheimnisvolle Dinge seines verschwundenen Großvaters. In einem verstaubten Notizbuch stößt Alex auf eine unglaubliche Geschichte, die sich zu einer anderen Zeit und in einer fernen Wüste zugetragen haben soll. In dieser Geschichte geht es um einen jungen Kamelhirten, einen bösen Dschinn und eine Zauberkugel. Dann findet Alex in einer alten Truhe seines Großvaters eine merkwürdige Kugel…

    Meine Meinung:
    „Im Zeichen der Zauberkugel – Das Abenteuer beginnt“ ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe für abenteuerlustige junge Leser ab 7 Jahre. Der bekannte Kinderbuchautor Autor Stefan Gemmel hat mit seinen bisherigen Büchern, u.a. der preisgekrönten „Schattengreifer-Serie“ und „Mumienwächter“, bereits mehrfach sein Talent für spannende und abenteuerliche Kinderbücher unter Beweis gestellt. Darüber hinaus wurde er 2011 vom deutschen Buchhandel zum "Lesekünstler des Jahres" gewählt und hält im Guinness-Buch der Rekorde den Rekord für die "größte Lesung eines einzelnen Autors".

    Schon das liebevoll gestaltete Hard-Cover mit Glanz-Effekten zieht den Betrachter in seinen Bann. Doch auch im Innenteil wurde nicht mit schönen und sehr passenden Illustrationen gespart. Im Gegenteil! Die im Notizbuch des Großvaters niedergeschriebene Geschichte, die sich über weite Strecken als zweiter Handlungsstrang präsentiert, wurde grafisch sehr schön als alte Papierseiten gestaltet. Darüber hinaus illustrieren mehrere ganzseitige „Bleistiftzeichnungen“ die Geschichte sehr treffend und äußerst Detailreich, so dass sich ein sehr runder und wertiger Gesamteindruck ergibt.

    Die 170 Seiten starke, in 14 Kapitel aufgeteilte Geschichte an sich hat mich beim Lesen, einer kleinen Hommage gleich, sehr positiv an die exotischen Märchen aus Tausendundeine Nacht erinnert. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen und hebt dieses Buch ein Stück aus der Masse hervor. Bereits der Start ist mit dem geheimnisumwitterten Dachboden spannend und weckt die Neugier. Hierdurch fällt der Einstieg in die Geschichte sehr leicht und auch die Anzahl der Hauptcharaktere ist sehr überschaubar.

    Die Hauptfiguren, Alex und Sahli, sind mutig und halten stets fest zusammen. Man muss die beiden einfach mögen. Die Zwillinge Sally und Liv sind dagegen ein Bisschen blass geblieben. Ich könnte mir vorstellen, dass Mädchen sich in diesem Buch ein Wenig „unterrepräsentiert“ vorkommen könnten und ihnen eine weibliche Identifikationsfigur fehlt. Der böse Dschinn Argus ist gemein und hinterhältig, hat jedoch auch seine Schwachstellen. Hierdurch erscheint er nicht so übermächtig und unfehlbar, so dass die Geschichte auch für die jüngeren Leser nicht zu bedrohlich wirken dürfte.

    FAZIT:
    Ein spannendes und magisches Abenteuer wie aus Tausendundeine Nacht, garniert mit tollen Illustrationen und mit zwei mutigen Helden. Ein toller Auftakt für eine neue, vielversprechende Reihe.
    Sturmbändiger Sturmbändiger (Buch)
    Sep 22, 2015

    Ein stürmisches Abenteuer mit toller Grundidee

    Zum Inhalt:
    Die Zwillinge Ruby und Simon sind mit ihren Eltern auf eine Farm weitab der nächsten Großstadt gezogen. Was als Landidylle begann, nähert sich immer mehr einer existenzbedrohenden Lage. Aufgrund einer anhaltenden Hitzeperiode mit Rekorddürre wirft die Farm nicht genug zum Lebensunterhalt ab. Doch plötzlich taucht ein mysteriöser Fremder auf, Elektrogeräte gehen kaputt, Simon wird krank und das Wetter spielt auf einmal komplett verrückt…

    Meine Meinung:
    Schon das - für meinen Geschmack sehr gelungene - Cover und der Klappentext hatten mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Auf 300 Seiten, aufgeteilt in lesefreundliche 34 Kapitel, entspinnt die US-Autorin Jennifer E. Smith (u.a. „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“) eine abenteuerliche Geschichte rund um Menschen mit einer besonderen Begabung und deren Auswirkungen. Hierbei bedient sie sich des klassischen „Gute gegen Böse“-Motivs, wobei sie streckenweise mit dem Unwissen spielt, wer nun genau auf welcher dieser Seiten steht. Beim Lesen habe ich relativ früh ein entsprechendes Bauchgefühl diesbezüglich entwickelt. Ob es am Ende stimmte, möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, um keinem Leser hier die Spannung zu nehmen…

    Apropos Spannung: diese baut sich für meinen Geschmack im Verlauf der Geschichte, abgesehen von kleineren Spitzen und Tälern, relativ stetig auf. Wenn ich den Verlauf bildhaft beschreiben müsste, würde ich wohl zu Beginn von einem angenehmen Wind sprechen, der sich im Weiteren Verlauf immer mehr zu einem ausgewachsenen Hurrikan entwickelt. Das Finale ist wirklich sehr spannend, turbulent und actionreich gelungen und direkt „filmreif“.

    Durch die geschickte Wahl der Charaktere, allen voran den 12jährigen Zwillingen Ruby und Simon, gibt es wohl für alle jugendlichen Leser eine entsprechende Identifikationsfigur. Als sehr gut gelungen habe ich bei diesen beiden das Spannungsfeld zwischen Nähe und Zusammenhalt auf der einen Seite und zunehmende Eigenständigkeit und Abkapslung auf der anderen Seite empfunden. Dieses Zusammenspiel hat für mich einen ganz besonderen Reiz dieses Buches ausgemacht. Aber auch die andern Hauptcharaktere, deren Anzahl erfreulich überschaubar ist, sind für meinen Geschmack gut und individuell gelungen, wobei mein Lieblingscharakter die Automechanikerin Daisy war (auch wenn ich den Namen als nicht wirklich passend empfunden habe).

    FAZIT:
    Alles in Allem ist „Sturmbändiger“ ein solider, abenteuerlicher und gut unterhaltender Jugendroman für Leser ab ca. 10 Jahren, der auf einer sehr interessanten und eigenen Grundidee basiert.
    Totenhaus Totenhaus (Buch)
    Sep 1, 2015

    Blum Reloaded: Mehr Drama und Psychogramm als Thriller – enttäuschend!

    Zum Inhalt:
    Brünhilde Blum, genannt Blum, hatte ein schwere Kindheit und eine furchtbare Vergangenheit. Im Urlaub mit ihrer Familie wähnt sie sich weit weg von allen Problemen. Doch ein Foto in der Zeitung bringt ihre Welt plötzlich ins Wanken. Übereilt trifft sie eine Entscheidung, die sie später mehr als einmal bitterlich bereuen wird…

    Meine Meinung:
    „Totenhaus“ ist die Fortsetzung von Barnard Aichners Thriller „Totenfrau“, den ich auch gelesen habe und der mir damals wirklich gut gefallen hat (hierfür hatte ich 4 Sterne vergeben). Diese beiden Bücher haben durchaus Gemeinsamkeiten, die sie verbinden: Allen voran natürlich die sehr verschrobene und polarisierende Protagonistin Blum. Wer Blum bereits aus „Totenfrau“ kennt, erlebt in „Totenhaus“ eine alte Bekannte, die sich in keiner Weise verändert hat. Warum Blum ist wie sie ist, das versteht man m.E. aber am Besten, wenn man zuvor auch „Totenfrau“ gelesen hat, da man sie in diesem Buch sehr intensiv kennenlernt und auch die Gründe für ihre teilweise sehr merkwürdigen Verhaltensweisen (zumindest in Ansätzen) nachvollziehen kann. Wem dieses „Kennenlernen“ fehlt, der könnte es sehr schwer mit Blum haben.

    Auch in Bezug auf den außergewöhnlichen Schreibstil ist sich Autor Bernhard Aichner treu geblieben: Kurze Stakkato-Sätze. Manchmal auch nur ein Wort. Folgerichtig auch kurze Kapitel. Und immer wieder der Name „Blum“, der schon fast Mantra-gleich immer und immer wieder genannt wird. Blum. Ich glaube, entweder sagt einem dieser Stil zu oder nicht. Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf lieber ein bis zwei Kapitel in der Buchhandlung oder auch online durch den „Blick ins Buch“ lesen. Schnell wird man dabei feststellen, ob einem dieser Schreibstil liegt oder nicht. Für mich ist er ein stilistisches Hilfsmittel, das sehr gut zu seiner Protagonistin Blum passt.

    Es gibt aber auch deutliche Unterschiede zum ersten Band: Während „Totenfrau“ die Klassifikation „Thriller“ für meinen Geschmack zu Recht hatte (auch wenn es sicherlich kein 0815-Thriller ist), hat „Totenhaus“ recht wenig bis fast gar nichts von einem Thriller. Die Spannung blieb auf den rd. ersten 200 (von 416) Seiten sehr, sehr gering. Eigentlich war von Spannung kaum etwas zu spüren. In der zweiten Hälfte gab es Streckenweise thrillerartige Passagen, mehr aber auch nicht. Für mich ist diese Fortsetzung viel eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm. War die Story in „Totenfrau“ noch solide aufgebaut und folgte einem roten Faden, so wirkte die Storyline von „Totenhaus“ konzept- und richtungslos. Selbst die Auflösung am Schluss habe ich schon weit vor dem Ende erahnt. Schlimmer noch: Ich habe die ganze Zeit gedacht: „So kann es doch nicht sein, das wäre zu einfach“. Leider war es genau so: zu einfach…

    Am Ende war es nett zu lesen, wie es mit Blums Schicksal weitergeht. Aber auch nur, weil ich schon „Totenfrau“ gelesen hatte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich „Totenhaus“ wohl nach der Hälfte zur Seite gelegt.

    Ein dritter Teil steht zu erwarten. Nach der Enttäuschung des zweiten Bandes bin ich mir aber alles andere als sicher, dass ich diesen auch noch lesen werde. Vielleicht ergibt sich ja dann ein rundes Gesamtbild.

    FAZIT:
    Eine für mich enttäuschende und über weite Strecken spannungsarme Fortsetzung. Kein wirklicher Thriller, eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm.
    Die Seiten der Welt - Nachtland Die Seiten der Welt - Nachtland (Buch)
    Jul 29, 2015

    Die Macht der Bücher und Ideen – Eine äußerst faszinierende und spannende Fortsetzung

    Zum Inhalt:
    Sechs Monate sind vergangen, seit Furia und ihre Freunde die Umgarnte besiegt und Siebenstern verbannt haben. Doch der Kampf gegen die Unterdrückung der bibliomantischen Welt durch die Adamitische Akademie geht weiter, und dieser Kampf wird Opfer fordern…

    Meine Meinung:
    „Die Seiten der Welt – Nachtland“ ist der zweite Band zu Kai Meyers Bestseller „Die Seiten der Welt“, der Anfang 2015 mit dem Fantasy-Literaturpreis „SERAPH 2015“ in der Kategorie „Bestes Buch“ ausgezeichnet worden ist. M.E. ist es unbedingt empfehlenswert, zunächst den ersten Band gelesen zu haben, da die Geschichte über beide Bände hinweg verwoben ist und immer wieder kurze Rückblicke auf die Geschehnisse des ersten Bandes gegeben werden.

    Auf rd. 600 Seiten spinnt Kai Meyer die Geschichte um Furia und ihre Freunde weiter, beginnend ca. 6 Monate nach dem Ende des ersten Bandes. Entsprechend leicht fiel mir das Wiedereintauchen in Kai Meyers faszinierende Welt. Ohne großes Vorgeplänkel startet die Story sehr action- und temporeich und katapultiert den Leser mitten hinein in die quirlige bibliomantische Welt von Libropolis. Über insgesamt 62 Kapitel hinweg führt Kai Meyer Handlungsstränge zusammen, reißt sie wieder auseinander um sie dann in veränderter Charakterkonstellationen weiter fortzuschreiben, führt den Leser immer tiefer hinein in seine fantastische Welt, die aus der Kraft der Bücher erschaffen worden ist. Diese literarische Reise führt in ganz neue Mikro-Welten, von düsteren und beängstigenden Gefängnissen bis hin zu bernsteindurchsrtahlten Geheimorten, versteckt in der Unendlichkeit zwischen den Seiten der Welt. Dabei trifft der Leser mitunter auf altbekannt Charaktere aber auch auf einige neue, schillernde Figuren, deren Absichten nicht immer auf den ersten Blick erkenntlich sind.

    Tempo und Spannung variieren im Verlauf dieser Geschichte, fallen aber niemals zu weit oder gar zu lange ab. Es sind eher kleine Verschnaufpausen zwischendurch, um das gerade Gelesene ein wenig sacken zu lassen und sich für die kommenden Herausforderungen zu wappnen. So geht es den Charakteren im Buch und mir als Leser auch. Kombiniert mit regelmäßigen Sprüngen zwischen den Handlungssträngen und einigen unvorhersehbaren Wendungen hat es Kai Meyer problemlos geschafft, mich von der ersten bis zur letzten Seite an sein Werk zu fesseln, einem Absolonbuch gleich. Es ist schier unglaublich, wie viel neue und fantastische Ideen Kai Meyer für „seine“ bibliomantische Welt erdacht hat.

    Das Ende dieses Buches, so viel sei an dieser Stelle verraten, ist offen. Band 3 ist für das Jahr 2016 angekündigt und ich erwarte es bereits jetzt sehnsüchtig.

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Fortsetzung dieser unglaublich spannenden, fantasiereichen und immer wieder überraschenden Hommage an das gedruckte Buch.
    Der Totenzeichner Veit Etzold
    Der Totenzeichner (Buch)
    Jul 21, 2015

    Ein harter, aber sehr guter Thriller

    Zum Inhalt:
    Los Angeles, Sommer 2014: Ein brutaler Serienkiller, „Angel of Death“ genannt, versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er hinterlässt brutal verstümmelte und mit merkwürdigen Zeichen verunstaltete Leichen, bis er nach dem Mord an dem Sohn des Polizeipräsidenten von L.A. scheinbar spurlos verschwindet.
    Berlin, 2014: Der Leichnam eines gefürchteten Rocker-Chefs wird in seiner Wohnung aufgefunden. Brutal verstümmelt und mit merkwürdigen Zeichen in der Haut. Gibt es einen Zusammenhang?

    Meine Meinung:
    Von Autor Veit Etzold habe ich schon sehr viel Gutes gehört, gelesen hatte ich von ihm bislang aber noch nichts. Vor diesem Hintergrund kann ich keinen Vergleich zu seinen früheren Werken ziehen und betrachte den „Totenzeichner“ also ganz isoliert.

    Auch wenn das Team um Clara Vidalis vielen Lesern schon aus den drei vorangegangenen Teilen bekannt sein dürfte, hatte ich auch ohne diese Vorkenntnisse keinerlei Probleme in die Geschichte hineinzufinden und mit den Protagonisten „bekannt“ zu werden. Gerade zu Anfang überschlägt sich die Handlung regelrecht und weist sowohl in Bezug auf die Spannung als auch auf das Tempo einen extrem hohen Level auf. Es verwundert nicht, dass dieser hohe Level nicht kontinuierlich über die gesamte Länge des Buches gehalten werden kann. So gibt es zwischendurch immer mal „Verschnaufpausen“, die Veit Etzold dafür nutzt, seinem Leser seine sehr fundierten und gut recherchierten Kenntnisse bezüglich Rechtsmedizin und Profiling näher zu bringen und auch den Blick mal nach links und rechts schweifen zu lassen. Was manchem Leser sicherlich langatmig vorgekommen sein könnte, habe ich als sehr interessanten Einblick in die Ermittlungsarbeit wahrgenommen. Ich habe während des Lesens viele interessante Dinge dazugelernt. Auch etwas ausschweifende Ausführungen zum Thema „Körperkult / Body Modification“, abseits der gewöhnlichen Tattoo- und Piercing-Pfade, habe ich mit Interesse gelesen, auch wenn die Einzelheiten teilweise schon abstoßend waren. „Der Totenzeichner“ ist halt in allen Belangen durchaus (sehr) harte Kost und nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Leser.

    Der Spannungsbogen ist – wie gesagt – in Wellen, aber sehr kontinuierlich bis zum Schluss verlaufen. Die Auflösung, die Veit Etzold seinen Lesern am Ende präsentiert, habe ich zwar in Ansätzen, aber keinesfalls in seiner Gesamtheit vermutet. In sofern ist es dem Autor durchaus gelungen, mich zu überraschen. Dabei ist die zugrunde liegende Idee topaktuell und hat mich wirklich zum darüber Nachdenken angeregt. Mehr kann ich an dieser Stelle dazu leider nicht verraten, da sonst der ganze Clou der Story nicht mehr funktionieren würde. Mich haben die Story und ihre Auflösung jedenfalls rundum überzeugt.

    Eines sei an dieser Stelle aber noch angemerkt, ohne allzu viel zu spoilern: Freunde von klassischen „whodunit“-Thrillern werden am „Totenzeichner“ wohl keine große Freude haben. Wer beim Lesen gerne zusammen mit den Ermittlern den Täter entlarven und Vermutungen anstellen möchte, wird es hier schwer bis unmöglich haben. Diese Frage gehört für mich persönlich aber auch nicht zum Konzept dieser Story.

    FAZIT:
    Hart, brutal und schonungslos offen mit einer faszinierenden wie gleichfalls beängstigenden Grundidee. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, mir hat es aber sehr gut gefallen.
    551 to 575 of 627 reviews
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