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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    626 Rezensionen
    Skyhunter - A Silent Fall Marie Lu
    Skyhunter - A Silent Fall (Buch)
    30.08.2024

    Engel des Todes - ein packender Mix aus Dystopie und Fantasy

    “Mein Name ist Talin. Ich bin eine Strikerin für Mara, die letzte unabhängige Nation auf dieser Seite des Meeres. Wir sind legendäre Todbringer, Meuchelmörder von Monstern.“ (S. 8)

    Meine Meinung:
    Die Nation Mara ist die letzte kleine Enklave, die der übermächtigen Karensa-Föderation die Stirn bietet. Karensa hat seine „Geister“, zombiegleiche und willenlose Monster, die es hemmungslos in den Krieg schickt. Und Mara hat seine Striker – lautlose und absolut tödliche Elitekämpfer, die Jagd auf die Geister machen. Talin ist eine der berüchtigten Strikerinnen, doch als sie eines Tages einen mysteriösen Kriegsgefangenen vor der Exekution rettet, gerät dadurch der ganze Kontinent ins Wanken…

    Ein super-spannender Start und eine, wenn auch nicht neue, aber dennoch faszinierende Idee, einem zombiegleichen Heer von Monstren eine Elite-Truppe von Assassinen gegenüber zu stellen. Ein Setting, das mich gleich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat, und eine Protagonistin, die absolut tough ihren Weg geht und dabei doch das Menschliche niemals aus den Augen verliert. Das alles hat dafür gesorgt, dass die Seiten beim Lesen regelrecht dahin geflogen sind und ich diesem sehr atmosphärischen Abenteuer gebannt gefolgt bin.

    Da es sich um Band 1 einer Dilogie handelt, war es nicht überraschend, dass dieses Buch mit einem fiesen Cliff-Hanger endet, bei dem uns die Autorin mit gleich mehreren drängenden Fragen allein zurück lässt. Wie gut, dass das englische Original bereits 2021 veröffentlicht wurde, so dass wir wohl nicht allzu lange auf die deutsche Übersetzung von Band 2 warten müssen.

    FAZIT:
    Coole Protagonistin, mächtiger Protagonist und eine Übermacht, die schier unüberwindbar erscheint – ein sehr guter Genre-Mix!
    Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1) Lisa McMann
    Wächter der Magie - Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1) (Buch)
    30.08.2024

    Ein bewegender und sehr fantasievoller Start in eine „neue“ Reihe

    Meine Meinung
    Dies ist der erste Band der „Unwanted“-Bestseller-Reihe, deren sieben Bände von 2011 bis 2016 im Original erschienen sind. Nun startet diese Reihe also auch auf Deutsch und wir können eintauchen in die faszinierende und magische Welt von Artimé.
    Schon der Beginn ist spannend und zutiefst bedrückend zugleich, denn im fiktiven totalitären Staat Quill ist es üblich, die Kinder in ihrem dreizehnten Lebensjahr nach „gewollt“, „notwendig“ und „ungewollt“ zu sortieren und anschließend die Ungewollten zu liquidieren. Das ist harte Kost zu Beginn, die bitter an die „arische Denkweise“ der Nationalsozialisten erinnert.
    Aber eben diese Grundidee ist auch der zentrale Pfeiler, auf den sich diese Geschichte stützt. Glücklicherweise muss man dieses furchtbare Szenario am Anfang nicht allzu lange aushalten. Denn sowohl die diesjährigen Ungewollten als auch uns Lesende erwartet eine dicke Überraschung!
    Nach diesem nervenaufreibenden und sehr bewegenden Start begibt sich die Geschichte über längere Zeit erstmal wieder in ruhigeres Fahrwasser. Lisa McMann nimmt sich Zeit, ihre Kern-Charaktere einzuführen und widmet sich dem Worldbuilding. Dies ist unterhaltsam, schön und sehr flüssig zu lesen, dennoch hätte es für mich ein wenig mehr Spannung sein dürfen, denn diese meldet sich erst auf den letzten rund 100 Seiten zurück – dann aber so richtig, mit allem „Drum und Dran“!
    Da es der erste Band einer ganzen Reihe ist, kann ich diesen längeren „Anlauf“ verstehen und freue mich nun auf die Bände, die noch kommen. Da die Originale bereits alle veröffentlicht sind, brauchen wir zum Glück nicht lange auf Band zwei warten! ?


    FAZIT:
    Dieser Auftakt hat mich überzeugt und macht sehr neugierig auf die Folgebände!
    The House Trap Emma Read
    The House Trap (Buch)
    20.08.2024

    Der Fluch von Manvers Mansion – eine moderne Gruselstory

    „Heut Abend spielen wir ein Spiel,
    an dessen End sich ändert viel.
    Löst all die Rätsel hier im Haus,
    Logik allein hilft euch hinaus.“ (S. 34)

    Meine Meinung:
    Die Badwell Woods, ein legendenumwobener & düsterer Wald, und eine geheimnisvolle & baufällige Villa mitten darin. Vier Kinder verirren sich dort hinein – und sind auf einmal gefangen in einem perfiden Spiel, dem man kaum entkommen kann…

    Rasend schnell hat mich dieses Buch mit seiner düsteren und mysteriösen Atmosphäre gepackt! Ab der Ankunft der Kids in der Manvers Mansion dominiert die gruselige Atmosphäre dieses Settings die Geschichte und sorgt für zahlreiche Gänsehaut-Momente. Doch im Folgenden war ich zunächst etwas enttäuscht, denn der Kurzbeschreibung nach hatte ich eine Art „Escape Room“-Buch zum miträtseln erwartet, vielleicht sogar in der Form eines Spielbuches. Doch in diese Richtung entwickelt sich die Geschichte nicht.

    Nachdem ich aber diese unerfüllten Erwartungen - recht zügig! - verdaut hatte, konnte ich mich voll und ganz auf diese Geschichte einlassen, denn sie nahm eine Entwicklung, die absolut nach meinem Geschmack ist: Mystery & Grusel! Undefinierbare Kinderstimmen in den Wänden des Hauses, leere Blicke ausgestopfter Tiere, ein toter Vogel im brackigen Wasser eines Brunnens, mysteriöse & verstörende Botschaften und noch viel mehr sorgen für regelmäßige Gänsehaut-Momente und zusammen für ein Gruselgefühl, dass sich von einem unguten Bauchgefühl bis zu einer echten Scary Story immer weiter auswächst und mich mehr als einmal an die Klassiker von Stephen King erinnert hat. Dabei stellt Autorin Emma Read ihre vier Protagonisten nicht nur immer wieder vor neue Rätsel, sondern beschert uns auch ein ums andere Mal überraschende Wendungen. Das sorgt für einen unglaublichen Spannungslevel und einen außerordentlichen Sog dieser Geschichte, so dass ich das Buch bis zum Schluss kaum noch aus der Hand legen mochte. Apropos Schluss: Das Ende ist kein „rundum Wohlfühl-Ende“, doch allemal ein „legitimes“ und passendes Ende für diese Geschichte, auch wenn ich es mir ein kleines bisschen anders gewünscht hätte.

    Wer auf der Suche nach einer fesselnden Geschichte mit atemberaubender Atmosphäre ist, wird sie hier finden. Vorausgesetzt aber, man mag Mystery und Grusel. Der offiziellen Leseempfehlung ab 12 Jahren kann ich mich unter den genannten Voraussetzungen anschließen.

    FAZIT:
    Escape-Room meets Twilight Zone – eine absolut fesselnde Story!
    Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1) A. E. Leinkenjost
    Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1) (Buch)
    12.08.2024

    Ein phantastisches Abenteuer mit genialen Illustrationen

    „In der Ferne kroch der Nebel über das Moor und bereitete die Bühne für zahllose Irrlichter. Krumme, knorrige Äste verwandelten sich unter der silbernen Berührung des Mondlichtes in gespenstische Krallenhände, die hinauf zu ihrem Herrscher deuteten. Verdichtete Finsternis sickerte in die Welt und zupfte an den Schatten der Krähen wie an den Saiten eines Instruments.“ (S. 121)

    Meine Meinung:
    Schon der Untertitel „Werwolfjagd ist Familiensache“ und das geniale Cover verraten auf den ersten Blick, worum es in diesem Buch geht: Werwölfe! Und ich muss sagen, dass mich seit Markus Heitz´ „Ritus“ und „Sanctum“ (2006!) kein einziges Wehrwolf-Buch so dermaßen fasziniert und gefesselt hat wie A. E. Leinkenjost „Oaknight Chroniken“, auch wenn diese eigentlich für jüngere Leser*innen gedacht sind.

    Schon der Start nimmt einen gefangen mit dem mysteriösen Setting des altehrwürdigen Oaknight-Manor, den tollen Charakteren und den sich überschlagenden Ereignissen. Von hier aus entspinnt sich eine abenteuerliche Geschichte, bei denen der Autor klassische Motive gekonnt mit ganz eigenen Ideen kombiniert. Wechselnde Erzähl-Perspektiven (auch Nebencharaktere kommen hier sehr unterhaltsam zu Wort!) und gerade zu Beginn viele humorvolle Szenen, die wohl dosiert manchmal schon slapstick-artig wirken, lassen die Seite nur so dahinfliegen.

    Sehr gut haben mir auch die vielen kleinen Anspielungen, wie z.B. auf das Märchen Rotkäppchen, und die zeitgenössischen Details gefallen, wie etwa der Verweis auf Madame Tussaud, auch wenn es der Autor zu Gunsten der Atmosphäre und im Sinne der schriftstellerischen Freiheit nicht immer ganz genau nimmt mit den historischen Daten (z.B. was die Eisenbahn anbelangt).

    Allein diese Geschichte macht dieses Buch für mich zu einem absoluten Lesehighlight, aber das ist noch nicht alles: Denn Illustrator Helge Vogt hat diesem Buch zahlreiche, wirklich geniale Illustrationen verpasst, von dem großartigen Cover, über phantastische Umschlaginnenseiten bis hin zu diversen „Portraits“ der einzelnen Werwolf-Klassen. Großartig, wirklich großartig!

    Ich kann kaum glauben, dass dieses Buch wirklich ein Erstlingsroman des Autors ist, über den im Internet nicht viel mehr zu finden ist, als die offizielle Kurzvorstellung. Wenn es nicht ein Bild zu ihm gäbe und Markus Heitz jüngst ein anderes Jugendbuchprojekt vorgestellt hätte („Die Traumgänger“), hätte ich ihn stark in Verdacht gehabt, dieses Buch geschrieben zu haben…

    FAZIT:
    Was für ein Erstlingsroman – bitte mehr davon!
    Die schreckliche Adele 09 Tan
    Die schreckliche Adele 09 (Buch)
    25.07.2024

    Teils rabenschwarz und bissig böse

    Dies hier ist mein erster „Adele“ und schon die Charaktervorstellung hat mich zum Grinsen gebracht. Da wird sehr schnell deutlich, dass Adele alles andere als ein niedliches, kleines und „harmloses“ Kind ist, sondern es faustdick hinter den Ohren hat!
    Und das wird bei den kurzen Comic-Strips auch ganz schnell deutlich. Fiese Gedanken und Sprüche, schurkenartige Experimente und immer wieder mal mehr mal weniger heimtückische Angriffe auf das kleine, possierliche Katzenbaby Ajax (das mir wirklich leidtut!). Ja, Adele kann ein echter Satansbraten sein! Und doch kann man sie beim Lesen der Comics durchaus manchmal verstehen, gerade wenn sie ihren schminkwütigen Topmodel-Mitschülerinnen Contra gibt. Irgendwie ist sie wie das kleine imaginäre Teufelchen, was wohl jede/r von uns manchmal auf der Schulter sitzen hat. Und Adele hat keine Hemmungen, ihrer diabolischen Seite freien Lauf zu lassen.
    So hat mich dieser Comic auch wirklich gut unterhalten. Denn manchmal muss Humor einfach „schwarz“ und gemein sein.
    Nur, ganz ehrlich: Die Altersempfehlung ab 8 kann ich nicht wirklich teilen. Ja, einige der Comic-Strips sind durchaus für dieses Alter geeignet, aber in meinen Augen bei Weitem nicht alle. Nicht nur wegen mancher ihrer Taten, sondern auch, weil Zweitklässler sicherlich noch nicht alles verstehen können (siehe z.B. den Comicstrip über die Französische Revolution).
    Views Views (CD)
    22.07.2024

    Ein Thriller, der zu überraschen weiß

    Meine Meinung:
    Mit „VIEWS“ betritt Bestseller-Autor Marc-Uwe Kling ein weiteres neues literarisches Parkett: Thriller. Ob er das wohl genauso gut kann, habe ich mich neugierig gefragt – und soviel sei vorweg verraten: Er kann!
    Der Start mutet noch sehr klassisch an. Ein spurlos verschwundenes Mädchen, ein brutales und verstörendes Video, das im Netz viral geht. Zeitgemäße, aber klassische und solide Thrillerkost bis dato mit einer sympathischen Protagonistin, auch wenn einige Nebencharaktere mitunter doch sehr stereotyp wirken. Als das Video die - erwartbaren - Reaktionen in der Bevölkerung auslöst, erhält der Fall zusätzlichen Schwung und den Thrill, den das Buch braucht. Dazu ist es Kling damit gelungen, einen aktuellen Plot zu präsentieren, den er selbst immer wieder kritisch beleuchtet, was man ja vom Autor gewohnt ist. Auf diese Art weiß dieser Thriller nicht nur zu fesseln, sondern hält unserer heutigen Gesellschaft auch schonungslos einen Spiegel vor. Ja, auch das macht der Autor ja gerne. An manchen Stellen für meinen Geschmack allerdings schon fast zu viel – hier wäre weniger mehr gewesen.
    Doch das eigentliche Herzstück dieses Thrillers ist der Plot-Twist, mit dem Marc-Uwe Kling sicherlich nicht nur mich überrascht hat. Und auch hier wieder: top-aktuell und schonungslos schockierend zugleich. So nimmt diese Geschichte einen Verlauf, der mir beim Lesen stellenweise Gänsehaut beschert hat und mich fragen lässt, in welche Richtung unsere Gesellschaft scheinbar unaufhaltsam driftet.
    Am sehr abrupten Ende präsentiert uns der Autor leider einen Cliff-Hanger der fiesesten Art und lässt uns dazu noch mit einigen ungeklärten Fragen zurück. Es hat fast den Anschein, als hätte Kling das Buch mitten im Schreiben einfach beendet. Ich werte das mal als Versprechen eines Folgebandes, denn sonst würde ich persönlich das Ende doch als durchaus enttäuschend empfinden.
    Die Hörbuchproduktion hat mir gut gefallen. Marc-Uwe Kling hat vielleicht keine ganz klassische Erzähler-Stimme, aber dafür kennt er als Autor jeden einzelnen neuralgischen Punkt seiner Geschichte und weiß, diese im Hörbuch perfekt in Szene zu setzen. In Summe ein gelungenes Hörerlebnis.

    FAZIT:
    Top-aktuell und schonungslos schockierend zugleich - ein beachtenswertes Thriller-Debut!
    Signum John Ajvide Lindqvist
    Signum (Buch)
    15.07.2024

    Nach Band eins leider eine Enttäuschung für mich

    Meine Meinung:
    Dies ist der zweite Band der „Mittsommer-Trilogie“. Band eins, „Refugium“, hatte mir mit seiner intelligent konstruierten Story, seinen faszinierenden Charakteren, der gut dosierten Spannung sowie dem internationalen Plot sehr gut gefallen (5 Sterne von mir). Entsprechend gespannt war ich auf „Signum“! Doch leider muss ich sagen, dass mich Band zwei sehr enttäuscht hat. Warum? Darum:
    1. Die Kurzbeschreibung verspricht zwei Handlungsstränge. Einer davon ist allerdings nahezu nicht existent. Hier geht die Handlung schon im Keim erstickt und es gibt exakt eine einzige Szene in diesem Handlungsstrang, in der für einen klitzekleinen Moment das Gefühl von Spannung aufkommt. Mehr aber auch nicht: absolut enttäuschend!
    2. Der zweite angekündigte Handlungsstrang ist zwar durchaus unterhaltsam zu lesen, kommt aber nur langsam und Stück für Stück voran und verfügt im großen Ganzen auch über so gut wie keine Spannung.
    3. Stattdessen nehmen die Beziehungen zwischen Julia und Kim sowie Julias Ex-Mann Johnny und Moa sehr breiten Raum ein. Das mag in einen Roman passen, ist hier - in einem Möchtegern-Thriller - aber absolut überdimensioniert. Dazu kommen noch raumgreifende Beschreibungen weiterer zwischenmenschlicher Beziehungen, die mich eher gelangweilt haben. Das alles führt zu Punkt vier:
    4. Man könnte den kompletten Inhalt dieses knapp 500 Seiten starken Buches problemlos auf zwei Seiten zusammenfassen, ohne dass man Wesentliches weglassen müsste. Das ist wirklich dünn, viel zu dünn!
    5. Die Charakterentwicklung konnte mich leider auch nicht wirklich überzeugen. Genau genommen gibt es auch gar nicht viel Entwicklung, außer bei Johnny vielleicht. Protagonist Kim ist wie gewohnt eher mit sich selbst beschäftigt, während Julia, die ich in Band eins noch als sehr ambivalent in ihrem Selbstvertrauen empfunden habe, sich immer mehr zu einem hormongesteuerten Teenager entwickelt. Apropos Teenager: Die dritte Protagonistin im Bunde, Astrid, wurde mir mit ihrer Egozentrik und ihrem Hang zum Lügen und Betrügen immer unsympathischer. Dafür fehlten meine „heimlichen Lieblinge“ aus Band eins, Fliege & Fedo, aufgrund der mangelnden Handlung leider vollkommen.
    6. Last but not least: Die Auflösung! Wie schon die Kurzbeschreibung verrät, wird Kim „vom Jäger zum Gejagten“ (bitte, diesbezüglich bloß nicht zu viel erwarten!). Doch der Kniff am Ende (Stichwort: CES) ist mir viel zu einfach und an den Haaren herbeigezogen. Sorry, aber da hätte ich mehr erwartet!

    Alles in allem hat mich dieser Band wirklich enttäuscht. Da es dennoch interessant ist zu lesen, wie es mit den Charakteren aus Band eins weitergeht, und sich der Schreibstil des Autors sehr gut lesen lässt und stellenweise auch amüsant sein kann, vergebe ich dennoch zwei gut gemeinte Sterne. Für mehr reicht es diesmal leider nicht und ich kann nur hoffen, dass Band zwei nur die „Ruhe vor dem Sturm“ war, Lindqvist im kommenden Finalband wieder an die Form von Band eins anknüpfen kann und uns dann doch noch ein furioses Finale präsentiert!

    FAZIT:
    Leider nur für Leser interessant, die wissen möchten, wie es mit den Charakteren aus Band eins weitergeht. Absolut kein Thrill in Sicht!
    Das Baumhaus Vera Buck
    Das Baumhaus (Buch)
    18.06.2024

    Eine Wildnis voller Schatten und Ängste

    „Ein Wald und ein See, das sind die besten Brutstätten für Ungeheuer und Ängste aller Art.“ (S. 28)

    Meine Meinung:
    Ein kleines, in die Jahre gekommenes Ferienhaus am See mitten in den unwegsamen Weiten der Schwedischen Wälder. Für viele eine Blaupause für einen Urlaubstraum, so auch für die kleine Familie Saunders. Doch schon bald häufen sich unerklärliche Vorfälle und schnell wird klar, dass über dem trügerischen Idyll ein tiefschwarzer Schatten liegt…

    Bereits der Prolog hat mich schockiert und auch das darauf folgende Auffinden eines Kinderskeletts tief in den schwedischen Wäldern hat dafür gesorgt, dass mich dieser Thriller von Beginn an tief in seinen Bann gezogen hat. Durch das geschickte Erzählen dieser Geschichte aus der Perspektive diverser Charaktere mit einer unbestimmten Zeitzuordnung türmen sich beim Lesen sehr schnell sehr viele Fragen auf. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Antworten auf einzelne davon, aber dafür tauchen auch stetig neue Fragezeichen auf. So steigert Vera Buck den Spannungsbogen wie ein Cresceno. Ist es zu Beginn eher ein unspezifisches Unwohlsein, dass latent im Bauch grummelt, wird die Bedrohungslage erst nach und nach immer greifbarer und wächst sich zu einem waschechten Thrillerplot aus. Dass die drei Handlungsstränge dabei über weite Teile des Buches weitgehend parallel verlaufen und erst gegen Ende zueinander finden, sorgte dafür, dass mich die Autorin das ein oder andere Mal geschickt auf eine falsche Fährte gelockt hat.

    Zum großen Finale überschlagen sich dann die Ereignisse regelrecht und man muss beim Lesen schon aufpassen, was wo und wann passiert. So ergibt sich auf den letzten Seiten ein Gesamtbild, das in seinen Ausmaßen schockiert und erschüttert. Lediglich ein kleines Detail wirkte etwas überflüssig und unbeholfen eingebaut in dieser ansonsten sehr geschickt konstruierten und erzählten Story.

    TRIGGERWARNUNG: Dieses Buch enthält diverse Szenen, in denen Kinder gequält werden.

    FAZIT:
    Ein Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.
    Mord stand nicht im Drehbuch Anthony Horowitz
    Mord stand nicht im Drehbuch (Buch)
    29.05.2024

    Der persönlichste Fall für Anthony Horowitz

    „Obwohl alles, was mir bei den ersten drei Büchern passiert ist, schon schrecklich genug war, standen mir jetzt noch weitaus schlimmere Dinge bevor.“ (S. 17)

    Meine Meinung:
    Dies ist schon der vierte „Hawthorne ermittelt“-Band, aber er lässt sich auch problemlos ohne Kenntnis der ersten drei Bände lesen. Bestach der Vorgängerband noch durch die beschauliche und außergewöhnliche Kulisse der kleinen Kanalinsel Alderney, nimmt uns Anthony Horowitz diesmal mit in den nicht minder faszinierenden Mikrokosmos des Theaters. Sein Theaterstück „Mindgames“ wird erstmals in London aufgeführt, doch noch in der Premierennacht erscheint eine vernichtende, ja schon beleidigende Kritik der berüchtigten Theaterkritikerin Harriet Throsby. Keine 24 Stunden später wird sie in ihrem Haus erstochen aufgefunden und alle Indizien deuten auf Anthony…

    Mit einem überschaubaren „Ensemble“ an potenziellen Verdächtigen, allesamt ausgefeilte und sehr eigene Charaktere, und einem anscheinend sehr eindeutigen Fall präsentiert uns Anthony Horowitz ein einmal mehr sehr gelungenes who-dun-it-Set-Up, durch das sich Hawthorne & Horowitz durchermitteln müssen. Dieses Ermittlerduo liebe ich inzwischen: den ehemaligen Polizisten Hawthorne, verschlossen, geheimnisvoll und blitzgescheit, und seinen Sidekick „Sportsfreund Tony“, Autor Anthony Horowitz himself, der sich augenzwinkernd selbst die Rolle des weitgehend ahnungslosen und treu hinterherdackelnden Ermittlungsgehilfen angedichtet hat. Dass er diesmal selbst in den Fokus der Ermittlungen rückt, macht das Ganze natürlich umso spannender.

    Sehr gut gefallen haben mir an diesem Fall nicht nur der Schauplatz im Theater und die gewohnt spitz gezeichneten Charaktere, sondern auch, dass sich der Fall an sich als viel tiefgründiger erweist, als am Beginn zu erkennen war. Das sorgte sowohl für Neugier beim Lesen als auch immer wieder für Überraschungen und die Einladung an die Leserschaft, sich eigene Gedanken und Theorien zum Tathergang zu machen. Ausschnitte aus seinem Theaterstück „Mindgames“ (das es wirklich gibt!), die verhängnisvolle Rezension und ein Auszug aus einem weiteren, fiktiven Buch sorgen dabei für weitere Abwechslung. Kleine, feine Schnipsel für die Ermittlungsarbeit.

    Last but not least möchte ich noch erwähnen, dass ich einmal mehr großen Lesespaß mit Horowitz´ Schreibstil hatte. Es gefällt mir einfach, wenn Autoren auch mal außergewöhnlichere Worte wie z.B. pueril, prätentiös oder auch indigniert einstreuen. Und allein wie Horowitz seine Charaktere beschreibt, ist immer wieder lesenswert, wie z.B. im Fall des undynamischen Polizistenduos DI Cara Grunshaw und DC Derek Mills: „Sie sahen aus wie zwei Hyänen, die über einen frischen Kadaver gestolpert sind“. (S. 62).

    FAZIT:
    Ein weiterer rundum gelungener Band dieser sehr unterhaltsamen und empfehlenswerten Reihe! Gerne mehr!
    Mit Kindern draußen in Berlin Gary Schunack
    Mit Kindern draußen in Berlin (Buch)
    28.05.2024

    Eine Fülle wirklich toller Ideen für Outdooraktivitäten in und um Berlin

    „Mitten in Berlin gibt es viele, schnell erreichbare Naturabenteuer abseits der bekannten Spiel- und Sportplätze, bei denen Kinder auch in der Großstadt wirklich Zeit im Grünen verbringen können.“ (S. 11)

    Meine Meinung:
    Berlin ist ja immer eine Reise wert. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, tollen Museen, vielfältigen Kulturangebote und die rege Gastroszene sind wohl allen bekannt. Aber wer weiß schon, dass rund die Hälfte der Berliner Gesamtfläche Natur umfasst? „Raus ins Grüne“ ist in Berlin viel einfacher und naheliegender als in den meisten anderen Metropolen!

    Autor Gary Schunack stellt in seinem sehr empfehlenswerten Reise- und Freizeitführer viele dieser „grünen Ziele“ vor. Speziell - aber nicht nur! - für Familien mit Kindern gibt es in diesem Buch jede Menge toller Angebote und Ziele zu entdecken! Das Buch verspricht „111 Tipps“, genaugenommen finden sich hier aber noch viel mehr Tipps, denn manche haben noch „Untertipps“ an verschiedenen Standorten oder in verschiedenen Variationen, wie z.B. die vielen „So grün ist…“-Tipps. Allerdings liegen auch rund 20 der 111 Tipps deutlich entfernt von Berlin mit einer Fahrtzeit von bis zu 2 Stunden, was gerade für Familien mit kleinen Kindern nicht so optimal ist. In meinen Augen sind diese schönen 20 „Extra-Tipps“ dennoch eine Bereicherung für dieses Buch.

    Jede Attraktion wird auf mindestens einer Doppelseite mit stimmungsvollen Fotos und weiterführenden Informationen (z.B. Websites, Anfahrtsbeschreibungen, Kontaktdaten oder auch zielgenaue Geodaten) vorgestellt. Sehr erstaunlich ist die Vielfalt der Attraktionen, die sich hier finden. Neben den schönsten Spielplätzen, Badestellen und Aussichtspunkten finden sich z.B. auch „Geheimtipps“ wie etwa der „Seddiner Gespensterwald“, eine Nachtwanderung im Grunewald oder auch eine Halloween-Feier auf einem alten Friedhof. Sehr schön sind auch die umweltfokussierten Tipps z.B. die Greenkayak-Idee (Müll sammeln) oder auch die „Gieß den Kiez“-Initiative (Straßenbäume wässern). Alles in allem eine echt tolle Auswahl an Ausflugstipps, bei denen mit Sicherheit jeder etwas Spannendes für sich entdecken kann!

    Kleiner Abzug in der B-Note: die Übersichtskarte! Schön, dass es sie gibt, aber schade, dass noch nicht mal die Hälfte der Tipps auf der Karte zu finden sind. Hier hätte sich vielleicht ein QR-Code angeboten, der auf eine interaktive Gesamtkarte führt. Dort dann natürlich ohne den redaktionellen Inhalt, aber vielleicht mit den Verweisen auf die entsprechende Seitenzahl im Buch. Das würde die Planung deutlich erleichtern! Vielleicht eine Idee für die nächste Auflage…

    FAZIT:
    Abenteuer- und Entdeckungslust – mit diesem Buch sieht man Berlin mit ganz anderen Augen, versprochen!
    ADAC Roadtrips - Dänemark und Südschweden Axel Pinck
    ADAC Roadtrips - Dänemark und Südschweden (Buch)
    24.05.2024

    Tolle & abwechslungsreiche Routen mit praktischer Ausarbeitung

    „Die in diesem Band vorgeschlagenen Routen führen durchweg über landschaftlich schöne Straßen, häufig mit spektakulären Ausblicken. Fahrerisch sind sie manchmal spannend.“

    Meine Meinung:
    Dieser kompakte Reiseführer beinhaltet fünf verschiedene Touren (ausgearbeitet für PKW & Motorräder, nicht für Wohnmobile!), die sich auch gut kombinieren lassen und die jeweils in drei Etappen aufgeteilt sind. Alle Etappen liegen zwischen 152 und 350 km Distanz und können somit jeweils an einem Tag gefahren werden, auch wenn natürlich ein Zwischenstopp generell kein Problem ist, da immer wieder Ortschaften und Städte auf dem Weg liegen. Tour 1 startet gleich an der deutsch-dänischen Grenze bei Tönder, Tour 3 führt bis zur schwedisch-norwegischen Grenze hoch, während die Touren 4 & 5 bis nach Stockholm führen. Besonders gelungen finde ich, dass sich die einzelnen Touren und Etappen durch „Umsteigepunkte“ kombinieren lassen. Die Übersichtskarte zu Beginn liefert hierbei einen sehr praktischen und schnellen Überblick.

    Dass unsere nördlichen Nachbarn nicht „nur“ mit fantastischer Natur aufwarten, sondern auch mit vielen spannenden Sehenswürdigkeiten, die mir z.T. zuvor noch gar nicht bekannt waren, wird beim Durchblättern des Reiseführers schnell deutlich. Beispielsweise lassen sich in Dänemark Runensteine aus dem 10. Jahrhundert bewundern, freilebende Wildpferde beobachten oder auch Wikingergräber besuchen, während Südschweden nicht nur mit dem „Mikrostaat“ Ladonien und seinen inzwischen mehr als 30.000 nomadischen Bürgern, einem sich über drei Inseln ausbreitenden Wasserschloss oder auch Trüffel & Weinanbau auf Gotland überrascht. Viele tolle Bilder wecken hierbei das Fernweh und machen beim Lesen große Lust, direkt loszufahren.

    So bietet dieser Reiseführer eine tolle Mischung aus Natur, Kultur, Kulinarik und Geschichte. Die konkrete und individuelle Reiseplanung wird durch Übernachtungs- und Gastrotipps sowie zahlreiche weiterführende Tipps und Infos über QR-Codes unterstützt, was wirklich praktisch und durchdacht ist, gerade auch, wenn man dann vor Ort unterwegs ist.

    Abgerundet wird dieser Reiseführer mit diversen praktischen Tipps für die Reise in Dänemark und Schweden, von der Anreise über z.B. Straßenverkehrsregeln bis hin zum Werksverkauf von Kosta Boda. Auch dass in Schweden eine „wachsende Zahl“ von Geschäften gar kein Bargeld mehr annimmt, ist sicherlich eine wertvolle Information für die Reiseplanung! Sehr praktisch ist aber auch, dass mit der Navigation in der „ADAC Trips“ App die Touren exakt abfahren werden können.

    FAZIT:
    Der perfekte Reiseführer für alle, die einen individuellen Trip nach Dänemark und / oder Südschweden planen!
    Donald Duck - Bitte lächeln! Walt Disney
    Donald Duck - Bitte lächeln! (Buch)
    10.05.2024

    Eine gelungene Sammlung klassischer und moderner Donald-Strips

    Meine Meinung:
    Donald Duck, dauer-ausgenutzt von Onkel Dagobert, zuverlässig vom Pech verfolgt und chronisch pleite - der ewige „Under-Duck“! Und dennoch - nein! - gerade deswegen einer DER Helden meiner Kindheit!
    Dieser wunderbare kleine Comic-Band liefert uns auf 112 Seiten 210 kurze, eigenständige Comic-Strips und damit typische Einblicke in Donalds Leben, der hier den Protagonisten gibt. Selbstverständlich sind aber auch die anderen Entenhausener mit von der Partie, wie etwa Daisy, Micky oder auch die Panzerknacker. Selbst Donalds Erzfeind, Nachbar Zorngiebel, und die kultige Hexe Madam Mim haben hier ihre Auftritte.
    So finden wir hier also die ganze, wunderbare Vielfalt Entenhausens im Cartoon-Format. Kleine Schätze zum Schmunzeln und zum Lachen, die mich sehr wohlig an meine Kindheit erinnern. An die Zeiten, als ich die Lustigen Taschenbücher verschlungen und jede Woche aufs Neue auf das Mickey Maus-Magazin gewartet habe. Ein moderner Klassiker für mich!
    Dass ein Cartoon gleich doppelt abgedruckt ist, ist ein kleiner Fehler, der wohl jedem hätte passieren können - insbesondere unserem lieben Donald! ?

    FAZIT:
    Jede Menge Humor mit den Lieblingen aus Entenhausen – wer hier nicht lächelt, ist selber schuld!
    Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie Theresa Bell
    Sepia 1: Sepia und das Erwachen der Tintenmagie (MP3)
    07.05.2024

    Wahrlich zauberhaft und spannend

    „Jede Geschichte ist wie eine Tür in eine neue Welt. Du kannst sie öffnen, einen Blick hineinwerfen und sogar durch sie hindurchtreten. Manche Geschichten werden dir gefallen, und du wirst sie vielleicht sogar lieben, andere machen dir Angst oder machen dich wütend. Vielleicht schließt du die Tür dann wieder, das liegt ganz bei dir. Geschichten können uns retten und uns die Möglichkeit geben, jemand anderes zu sein. Sie geben dir Flügel, wenn du in Ketten liegst, oder eine Stimme, wenn andere sie dir nehmen wollen. Sie zeigen dir neue Wege, denen du folgen kannst. Sie bleiben Welten, die auf dich warten.“ (S. 140)

    Meine Meinung:
    Zu ihrem zwölften Geburtstag erhält die Waise Sepia unverhofft die geheimnisvolle Einladung, eine Ausbildung in der Werkstatt des berühmten Meistes Silbersilbe anzutreten. Ein Weg für Sepia, dem Waisenhaus zu entrinnen und in ein unglaubliches Abenteuer einzutauchen, das zu den dunkelsten Geheimnissen der berühmten Stadt Flohall und zu ihr selbst führen wird…

    Schon von den ersten Seiten an mochte ich die sympathische und bescheidene Sepia in ihrer klassischen Underdog-Rolle und das latent geheimnisvolle Setting der Stadt Flohall mit den Meister-Werkstätten. Dass hier ein ganz besonderer Zauber lauert, macht ja schon der Untertitel des Buches deutlich. So ist es auch kein Wunder, dass Sepia sich in der neuen Heimat von schillernden Gestalten und mysteriösen Ereignissen umgeben sieht. Sukzessive wird es immer spannender und geheimnisvoller, je tiefer Sepia und ihre Freunde in das große Geheimnis der Stadt hineintauchen und auf Spurensuche gehen. Dabei erwarten uns einige wirklich tolle und sehr atmosphärische Schauplätze, wie der Mondmarkt, der Schleich oder auch das eiserne Schloss, genauso wie mysteriöse und einzigartige Wesen, von Bleiläusen bis hin zu Aschegeistern.

    Natürlich erinnert diese Geschichte an manchen Stellen an Cornelia Funkes „Tintenwelt“, Kai Meyers „Die Seiten der Welt“ oder auch Mary E. Garners „Chronik der Bücherwelt“. Dennoch haben Sepias Geschichte und Flohall einen ganz eigenen Zauber, der sich schnell entfaltet und mich beim Lesen gefangen genommen hat. Besonders gut gefallen hat mir dabei Sepias einzigartiger Sidekick: Theresa Bell hat es tatsächlich geschafft, dass ein kleiner Blei-Buchstabe mit geheimnisvollem Eigenleben zu meinen liebsten Figuren in diesem Buch geworden ist!

    Sehr gefreut habe ich mich auch über das Ende dieser abenteuerlichen und zauberhaften Geschichte, denn es ist endlich mal wieder ein Buch, dass eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt und uns nicht mit einem Cliff-Hanger überrascht. Dennoch bieten die Charaktere und die Welt um Flohall sehr viel Potenzial für weitere Abenteuergeschichten – über ein Wiederlesen würde ich mich daher sehr freuen!

    Zur Hörbuchproduktion:
    Für die Hörbuchproduktion hat der Silberfisch-Verlag dieser wunderbaren Geschichte einen meiner Lieblingssprecher spendiert: Uve Teschner, der nicht nur knallharte Spannung und Action von Chris Carter und Jo Nesbo vertonen kann, sondern auch zauberhafte Geschichten wie diese hier. Durch seine angenehme Stimme, viel Modulation bei Tempo und Tonhöhe und sein Talent, den unterschiedlichen Charakteren eine eigene Persönlichkeit zu verleihen, macht es einfach nur Spaß, ihm zuzuhören.

    FAZIT:
    (Nicht nur) für Fans von Cornelia Funkes „Tintenwelt“ und Kai Meyers „Die Seiten der Welt“ genau das Richtige!
    Quanten-Bullshit Chris Ferrie
    Quanten-Bullshit (Buch)
    03.05.2024

    Quantenphysik – anspruchsvoll, aber verständlich und humorvoll erklärt

    „Mit Quantenbullshit meine ich dabei die nicht enden wollenden, lächerlichen Versuche mancher Leute, das Wort Quanten- vor allerlei zweifelhafte Produkte zu packen, die sie ihnen verkaufen wollen, und sie so davon überzeugen, dass das Produkt gleichzeitig irgendwie rätselhaft mystisch und wissenschaftlich anerkannt ist.“ (S. 10)

    Meine Meinung:
    Schon die „klassische Physik“, die uns in der Schulzeit Themen wie Elektrizitätslehre und Optik beschert hat, ist in ihren Modellen und Denkansätzen sehr theoretisch und abstrakt. Die dagegen noch relativ junge „Quantenphysik“ legt in Sachen Theorie und Abstraktion allerdings noch mal eine ganze Schippe obendrauf und ist alles andere als „leichte Kost“. Das ist ein bisschen so, als würde man ein klassisches Landschaftsgemälde mit einem Werk des Suprematismus vergleichen. Bitte was? Genau!
    Kein Wunder also, dass diesem theoretischen Gedankenmodell mit dem coolen Namen sein „geheimnisumwittertes“ Präfix gerne geklaut wird, um damit die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Quantenkristalle, Quantenliebe & Co – alles Bullshit, meint Autor Chris Ferrie, Professor an der University of Technology in Sydney, und klärt uns in seinem Buch auf, was die Quantenphysik denn eigentlich ist.
    Ja, es wird in diesem Buch theoretisch. Sehr theoretisch. Genaugenommen sehr, sehr theoretisch. Und auch abstrakt. Ziemlich abstrakt. Nein, eher sehr, sehr abstrakt („Quantenphysik ist nicht nur superverwirrend, sondern auch superwichtig“, S. 10). Ich sage nur: Psi und seine gigantische Superposition. Wer nun aber glaubt, sich dieses Buch als zuverlässige Einschlafhilfe zulegen zu können, der sei gewarnt: Egal, wie kompliziert und theoretisch die Modelle der Quantenphysik sind, schafft es Chris Ferrie doch, fachlich fundiert und zugleich absolut unterhaltsam zu schreiben. Stellenweise kam es mir fast so vor, als hätte Terry Pratchett unter dem Pseudonym „Chris Ferrie“ ein Fachbuch geschrieben. „Geht nicht, der ist doch schon verstorben!“ denken Sie jetzt vielleicht, aber dann haben Sie anscheinend noch nichts von Multiversen gehört… ?
    Das Buch ist unterhaltsam, wirklich! Wenn Ferrie über Pytahgoras´ dreckige Unterhose philosophiert oder mich als Leser mit „Sie, Sie wunderschönes Biest“ direkt anredet (S. 143), dann muss ich schon grinsen (ja, Schmeicheleien funktionieren immer). Aber es ist trotzdem inhaltlich trotzdem anspruchsvoll – auch eine Superposition, irgendwie. Man muss schon mit seiner Aufmerksamkeit dabeibleiben und sollte es auch so gut es geht am Stück lesen. Wenn Sie aber jeden Abend vor dem Schlafengehen nur fünf bis zehn Seiten lesen, werden Sie wahrscheinlich dennoch gut unterhalten, aber von der zugrundeliegenden Theorie am Ende doch nicht viel mitbekommen haben. So würde es zumindest mir ergehen. Doch wenn Sie sich an einem freien Tag vier, fünf Stunden auf dieses Buch einlassen mögen, wird sicherlich auch das „Gesamtkonstrukt“ der Quantenphysik hängenbleiben und Sie können zuverlässig jeden Nicht-Physiker, der Ihnen was von „Quanten-BlaBla“ vorschwafelt, mit „Bockmist““ oder „Bullshit““ kontern und – wie es Chris Ferrie mehrfach selbst empfiehlt – ihn oder sie vors Schienenbein treten und wegrennen. Quanten-Bullshit-Detektor erfolgreich installiert, Mission beendet!

    p.s.: einen Stern Abzug gibt es von mir, da ich mir doch mehr Bilder und Illustrationen gewünscht hätte.

    p.p.s.: Nein, den Stern gibt es wieder obendrauf, da Chris Ferrie mich als „wunderschönes Biest“ bezeichnet hat.

    p.p.s.: Kann ich das wirklich so machen? Nein, ich lass´ mich in meiner unvoreingenommenen Meinung doch nicht von Schmeicheleien beeinflussen (auch wenn diese natürlich in diesem Fall der Wahrheit entsprechen). Sorry, Chris!

    p.p.p.s.: Und wenn Ihnen diese Rezension in meinen Formulierungen viel zu Quanten-flapsig sein sollte, sollten Sie lieber nicht zu diesem Buch greifen! ?

    FAZIT:
    Alles andere als leichte Kost, aber dennoch absolut unterhaltsam und (so gut es bei diesem Thema geht) verständlich erklärt
    Der Vertraute Leigh Bardugo
    Der Vertraute (Buch)
    02.05.2024

    Magie, Intrigen und eine wahrlich spannende Grundidee

    „Fürchte die Menschen, Luzia. Fürchte ihren Ehrgeiz und die Verbrechen, die sie dafür begehen. Vor Magie hingegen oder dem, was du damit tun kannst, musst du dich nicht fürchten.“ (S. 128)

    Meine Meinung:

    Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn nur langsam, kommt geradezu zäh in Schwung und Spannung sucht man vergeblich auf den ersten 100 Seiten. Das war für mich zuerst doch sehr enttäuschend. Dazu kommt noch, dass mich die unscheinbare, unterdrückte Protagonistin Luzia Cotado irgendwie sehr an Yennefer aus der Hexer-Saga erinnert hat. „Das kann Leigh Bardugo doch eigentlich besser“, habe ich mir gedacht – und tatsächlich: nach zirka einem Drittel nahm die Geschichte an Fahrt auf und entwickelte doch noch Spannung und einen sehr eigenständigen Charakter.

    Maßgeblich dafür war aber nicht Luzia, sondern der titelgebende Vertraute: Guillén Santángel, genannt El Alacrán - der Skorpion. Eine Figur, die nicht nur die anderen Charaktere im Buch, sondern auch mich zu Beginn durch ihre Rätselhaftigkeit absolut fasziniert, und im weiteren Verlauf der Geschichte immer mehr begeistert hat. Durch ihn ist dann auch der Funke auf Luzia übergesprungen, die als Figur im Zusammenspiel mit Santángel erst so richtig aufgeblüht ist und dadurch erst so wirklich plastisch und interessant geworden ist. Ab dem ersten Aufeinandertreffen der beiden war das zunehmende Wechselspiel zwischen Luzia und El Alacrán wie das Salz in der Suppe und ab dem Punkt, an dem sich die erstaunliche Geschichte Santángels offenbart, bekam auch dieses Buch mehr Tiefe und Eigenständigkeit. Sehr gut hat mir dabei gefallen, wie Leigh Bardugo ihre beiden Protagonisten immer weiter in ein strategisches Dilemma hineintreibt und sich dadurch immer mehr Hoffnungslosigkeit breit macht.

    Bis wenige Seiten vor dem Ende habe ich dann tatsächlich gezittert vor dem sich immer deutlicher abzeichnenden Ungemach. „Das kann sie doch nicht wirklich so enden lassen!“ dachte ich mir. Und wieder einmal hat mich Leigh Bardugo nicht enttäuscht. Auf den allerletzten Seiten zündet sie ein Feuerwerk, enthüllt einen Plan, der diese Geschichte zu einem Ende führt, das mir rundum gefallen hat. Großes Kino zum Schluss!

    FAZIT:

    Ein wahrlich faszinierender Nukleus der Geschichte und ein toller Protagonist – ein bisschen wie Bridgerton in Spanien und mit Magie
    Peanuts für Kids - Neue Abenteuer 1: Ein Beagle auf dem Mond Charles M. Schulz
    Peanuts für Kids - Neue Abenteuer 1: Ein Beagle auf dem Mond (Buch)
    22.04.2024

    Ein zeitloser Klassiker im zeitgemäßen Gewand

    The beagle has landed!

    Meine Meinung:
    Die Peanuts sind für mich einfach eine wunderbare Kindheitserinnerung und gehören zu den besten Serien, die die Comickunst je hervorgebracht hat. Umso mehr freut es mich, dass der Carlsen Verlag auch nach mehr als 70 Jahren nach der „Erfindung“ der Peanuts die ganz alltäglichen Abenteuer von Charlie Brown, Snoopy & Co. in modernem Gewand verlegt, wie es dieser Comic zeigt. Es ist – Peanuts-typisch – keine komplett durchgehende Geschichte, sondern eine Sammlung von Comic-Strips, die thematisch zueinander passen und somit eine Rahmengeschichte erzählen.

    Die Geschichten dieses Comics stammen zwar nicht aus der Feder von Charles M. Schulz selbst, aber das ist den Comic-Strips wirklich kaum anzumerken, so dicht halten sie sich am Original! Vom Zeichenstil, über den liebe- und humorvollen Charakter der einzelnen Strips bis hin zum „typischen“ Verhalten der einzelnen Peanuts-Figuren hält man sich perfekt an das Original. Lediglich die Farbgestaltung ist etwas moderner ausgefallen und greift auch mal, aber stets bewusst pointiert, zu etwas knalligeren Farbtönen, was mir durchaus gut gefällt.

    Ein ganz wunderbarer Comic also, der so ganz ohne Gewalt auskommt (wenn man mal von den Keilereien zwischen Snoopy und dem Kampf-Kater von nebenan absieht) und doch allerbeste Unterhaltung bietet und immer wieder zum Schmunzeln und Grinsen anregt.

    Dazu gibt es sogar noch einen kleinen, einfachen „Zeichenkurs“, wie man Charlie Brown oder Lucy van Pelt selbst zeichnen kann, und auch ein paar Seiten „Making of“. Toll gemacht, wirklich!

    FAZIT:
    Neue Comicstrips, nicht von Charles M. Schulz, aber dennoch ganz, ganz dicht am Original. Einfach wunderbar!
    Physio @Home Vanessa Lämmle
    Physio @Home (Buch)
    12.04.2024

    ein informativer Ratgeber mit vielen praktischen Übungen

    „Bei jeder Bewegung läuft ein komplexes Zusammenspiel in deinem Körper ab. Neben der Muskulatur und den Knochen, sind noch viele weitere Strukturen beim Ablauf einer beschwerdefreien Bewegung involviert. Alle diese Strukturen unterstützen sich gegenseitig, daher sollte auch allen ein gleiches Maß an Beachtung geschenkt werden.“ (S. 146)

    Meine Meinung:
    Wer kennt das nicht: ein Ziehen im Rücken, ein schmerzender Nacken oder auch Probleme mit dem Knie. Die Ursachen, wegen den uns der Orthopäde zur Physio schickt, sind vielfältig und die Symptome oft weit verbreitet. Entsprechend vielfältig sind auch die Übungen, die im Akutfall für Linderung sorgen und im besten Fall für Prävention.
    Physiotherapeutin Vanessa Lämmle gibt uns in diesem Buch einen generellen Überblick über unseren „Bewegungsapparat“ und stellt viele praktische und hilfreiche Übungen für zu Hause vor. Natürlich kann und soll das nicht immer den Gang zum Facharzt und / oder Physiotherapie ersetzten, aber seien wir mal ehrlich: Die Beschwerden stellen sich ein - und dann heißt es erstmal warten, erst auf den Termin beim Arzt und dann auf die Termine bei der Physio. Da können schon mal mehrere Wochen ins Land gehen.
    Mit diesem Buch kann man sich bei Bedarf gezielt Übungen für die „Problemzonen“ heraussuchen und nachmachen. Aufgeteilt in die drei großen Bereiche Rücken (inkl. Schultern & Nacken), Arme und Beine gibt es für alle „Problemzonen“ die passenden Übungen, und zwar jeweils für die akute Soforthilfe, für mehr Beweglichkeit und für die Kraftsteigerung der betreffenden Muskelgruppen. Alle Übungen sind gut und verständlich erklärt und jeweils mit Bilderserien versehen, so dass für mich alles gut nachvollziehbar und vor allem nachmachbar ist. Die Gefahr, eine Übung nicht „sauber“ auszuführen ist natürlich immer gegeben. Um dieses Risiko zu vermeiden, rät die Autorin dazu, die Übungen vor einem Spiegel zu machen. Ggf. wären auch ein paar QR-Codes hilfreich gewesen, die zu passenden kleinen Übungsvideos führen. Vielleicht wäre das ja eine Idee für die nächste Auflage.
    Mit gefällt es sehr gut, dass Vanessa Lämmle nicht „nur“ sehr viele und praktische Übungen zusammengestellt hat, die man weitgehend ohne Hilfsmittel machen kann, sondern darüber hinaus auch das notwendige theoretische Grundwissen skizziert, damit man die Zusammenhänge und Ursachen besser versteht. Auch typische Krankheitsbilder, vom Bandscheibenvorfall bis zum „Mausarm“, werden von ihr skizziert und erklärt. Dazu gibt es noch ein paar Portionen „Physiowissen“, das uns weiteres interessantes Hintergrundwissen vermittelt.
    Abgerundet wird das Buch von einem Muster-30-Tage Plan, an den man sich ohne viel Aufwand halten kann, und der mit seiner breiten Abwechslung nicht langweilig wird und alle „Physio-Problemzonen“ des Körpers trainiert. Damit gibt es also keine Ausrede mehr! :-)

    FAZIT:
    Umfangreiche und einfache Übungen, die man leicht zu Hause machen kann, sowohl im Akutfall als auch zur Prävention.
    Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben Vanessa Walder
    Das geheime Leben der Tiere (Wald) - Revier der Raben (Buch)
    09.04.2024

    Eine spannende und erstaunliche Geschichte über faszinierende Tiere

    „Es ist ein gutgehütetes Geheimnis, dass Raben zu den fürsorglichsten Eltern der Vogelwelt zählen. Aber das ist völlig in Ordnung. Raben lieben Geheimnisse…“ (S. 21)

    Meine Meinung:
    Mit „Das geheime Leben der Tiere“ ist dem Loewe-Verlag eine wirklich bemerkenswerte Reihe gelungen, bei der sich Autorin Vanessa Walder dem Lebensraum „Wald“ angenommen hat. Nach Bären, Wölfen und Füchsen widmet sie den vierten Band nun den Kolkraben. Einer Vogelart, die wirklich ganz erstaunlich ist, und die glücklicherweise trotz zwischenzeitlicher Ausrottung in Deutschland langsam, ganz langsam wieder Fuß fasst in unseren heimischen Gefilden.

    Wie gewohnt lässt uns Vanessa Walder dabei durch die Augen der Tiere blicken und erzählt ihre Geschichte aus deren Perspektive. Wie schon so oft zuvor schafft sie es, dass der Blick der Raben auf sich selbst, die Welt und uns Menschen absolut plausibel klingt. Man könnte fast meinen, sie wäre ausgezogen, um ein Jahr unter Raben zu leben. Wie gewohnt und von mir so geliebt, findet die Autorin stets die richtigen Worte, lässt die Szenerie lebendig werden, die Atmosphäre auf uns Leser überspringen und die Gedankengänge in uns nachhallen. „Es ist Februar, der farbloseste aller Monate“, „Sein Flug ist ein Spiel mit dem Wind, dessen Freude nie vergeht“ oder auch „Sie tragen ein Wissen in sich, das ihnen schon ins Ei gelegt wurde. Wie eine Erinnerung an gelebte Leben.“. Vanessas Walders Schreibstil ist wirklich einzigartig und lässt jede Seite zu einem Lesegenuss werden. Ist das eigentlich noch ein „Kinderbuch“ oder schon Poesie – die Grenzen verwischen hier!

    Auf diese wunderbare Weise lässt Vanessa Walder uns in diesem Buch das erste Lebensjahr des Raben Krrik miterleben, dem ein tobender Sturm ein besonderes Schicksal und eine rührende Geschichte beschert, die sich - genau so! – überall in Deutschland hätte ereignen können. Und das ist kein Zufall, denn viele reale und dokumentierte Erlebnisse von Menschen mit Raben sind in diese Geschichte mit eingeflossen. Das macht die Geschichte des Raben Krrik nur umso spannender, überraschender und faszinierender. Es ist ein kleines Abenteuer, was wir hier miterlesen dürfen. Eine Geschichte, die uns nicht nur wunderbar unterhält, sondern gleichsam berührt und uns diese Vogelart mit ganz neuen Augen sehen lassen wird. Und wenn wir uns am Ende der Geschichte von Krrik und seiner Familie „verabschieden“ müssen und das Buch zuklappen, hinterlässt es ein wohliges und warmes Bauchgefühl und das feste Versprechen, den Raben für immer ein bisschen näher gekommen zu sein.

    FAZIT:
    Danke, liebe Vanessa, für diesen wunderbaren Lesegenuss und dass Du uns diese faszinierenden Tiere nähergebracht hast!
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 3 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 3 (Buch)
    09.04.2024

    Chinesische High Fantasy im Graphic Novel Format und in absoluter Perfektion

    Meine Meinung:
    Dies ist der dritte Band der „Himmelsstürmer-Reihe“ und nachdem mich schon die ersten beiden Bände voll und ganz begeistert hatten, hat auch Band drei dies mühelos geschafft. Die Geschichte ist verwurzelt in der chinesischen Mythologie, mehrschichtig angelegt und komplex konzipiert. Daher braucht es unbedingt die Kenntnisse der beiden Vorgängerbände, auch wenn diesem Band dankenswerter Weise ein „Was bisher geschah“ vorangestellt ist. Dazu gibt es sogar noch weitere, tolle Hilfestellungen, um sich in der Geschichte zurechtzufinden, wie z.B. eine Stammbaum-ähnliche Figurenkonstellation (wer steht mit wem in welcher Beziehung) sowie eine Kurzdarstellung aller (neu hinzugekommenen) Figuren, Welten & Wesen. Wirklich super gemacht!

    Zu der anspruchsvollen und komplexen Story gesellt sich das einzigartige Artwork Xia Das. Hierüber habe ich in meinen Rezensionen zu den ersten Bänden ja schon einiges geschrieben, daher nur so viel: es hat mich voll und ganz begeistert, in jedem einzelnen Band und auf jeder einzelnen Seite. Allein das Betrachten der Bilder ist hier ein absoluter Hochgenuss!

    Wer also Spaß hat an High Fantasy und der asiatischen Mythologie hat und wer bereit ist, der Geschichte aufmerksam zu folgen, wird mit dieser Reihe mit Sicherheit seinen Spaß haben. Und wer einfach „nur“ auf geniale und absolut beeindruckende Comic-Art steht, wird sich auch in die „Himmelsstürmer“ verlieben!

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes phantastische Reihe mit genialem Artwork.
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 2 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 2 (Buch)
    03.04.2024

    Bildgewaltige Fortsetzung der chinesischen High Fantasy

    Meine Meinung:
    Band eins hatte mich schon begeistert und Band zwei steht diesem in nichts nach! Einmal mehr bin ich fasziniert von Xia Das genialem Artwork, das in meinen Augen zeitgenössische Comic-Kunst auf allerhöchstem Niveau ist. Ich zitiere mich selbst aus meiner Rezension zu Band eins: „Allein das Betrachten der Bilder ist ein absoluter Hochgenuss und wird jedem Comic-Fan das Herz aufgehen lassen.“

    Die Geschichte knüpft nahtlos an ihren Vorgänger an. Dankenswerter Weise ist ein „Was bisher geschah“ vorangestellt, um die vorausgegangenen Ereignisse noch mal in knappen Worten ins Gedächtnis zu rufen. Warum gibt es so etwas nicht bei allen Reihen-Büchern?
    In diesem Band wird die Geschichte wilder und abenteuerlicher, insbesondere durch Quchens Reise zu phantastischen Orten, an denen monströse Kreaturen lauern. Wie schon in Band eins schreitet die Geschichte rasant voran und lässt uns kaum Raum zum zwischenzeitlichen Verschnaufen. Entsprechend schnell und atemlos bin ich durch diese wunderbare Graphic Novel geflogen, bis sie am Ende mit einem Cliffhanger die ungezügelte Neugier auf den nächsten Band weckt!

    Auch hier gibt es im Anhang wieder eine sehr gelungene und hilfreiche Übersicht über die neu hinzugekommenen Charaktere, Orte und Wesen. Und – besonders schön – zu Beginn des Bandes eine Charakterübersicht, die die Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander erklärt.

    FAZIT:
    Eine Geschichte voller Phantastik in atemberaubenden Bildern.
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 1 Da Xia
    Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 1 (Buch)
    03.04.2024

    Eine bildgewaltige Graphic Novel mit einer phantastsichen Geschichte

    Meine Meinung:
    Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin und Autorin Xia Da zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Comickünstlern Chinas. Die Reihe „Bu Tian Ge“ („Die Ballade von den Himmelsstürmern“) ist ihre neuste Reihe und erzählt das Schicksal kaiserlicher Zwillinge, die unter widersprüchlichen Omen geboren und direkt nach der Geburt getrennt worden sind.

    Bereits auf den ersten Seiten, noch bevor ich richtig in der Geschichte angekommen war, hat mich der Zeichenstil Xia Das schon voll und ganz begeistert: absolut detailverliebt, wahnsinnig ausdrucksstark und immer wieder abwechslungsreich und mit ganz bewusst eingesetzter Farbgestaltung. Gekonnt verbindet sie klassische Elemente der chinesischen Kultur und Mythologie mit einem modernem Zeichenstil. Allein das Betrachten der Bilder ist ein absoluter Hochgenuss und wird jedem Comic-Fan das Herz aufgehen lassen.

    Die Geschichte selbst scheint von Anfang an auf mehrere Bände ausgelegt zu sein, ist komplex und in der chinesischen Mythologie verwurzelt. Ich hatte zwischendurch ein paar Probleme, der schnell voranschreitenden Story dicht folgen zu können, was sich aber im Verlauf des Buches immer mehr gelegt hat. Am Ende des Buches finden sich noch sehr hilfreiche Charakter-, Orts- und Objektbeschreibungen, die für das Verständnis der Geschichte sehr hilfreich sind. Auf jeden Fall hat mich Band eins sehr, sehr neugierig darauf gemacht, wie es weitergeht mit den außergewöhnlichen Zwillingen Quchen und Ating.

    p.s.: Sehr gut gefallen haben mir auch die Anmerkungen des Übersetzers in den Fußnoten, die Erklärungen zur chinesischen Mythologie liefern. Toll gemacht!

    FAZIT:
    Ein sehr gelungener Reihenauftakt mit wunderschönem, ästhetischem Artwort und anspruchsvoller Geschichte.
    Der Rabengott Ann Leckie
    Der Rabengott (Buch)
    03.04.2024

    Eine ungewöhnliche High-Fantasy-Geschichte, die Geduld benötigt

    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Lord Mawat, dem Sohn des Statthalters des Rabengottes, und seinem Adjutanten Eolo in der Küstenstadt Vastai, Hauptschauplatz des Geschehens, bezeugt von einem geheimnisvollen Beobachter, aus dessen Perspektive diese Geschichte erzählt wird.
    Zwei parallele, sich stetig abwechselnde Handlungsstränge führen uns durch das Buch. Was diese beiden miteinander zu tun haben, bleibt dabei sehr lange im Dunkeln. Der Strang um Mawat und Eolo ist in der jüngsten Erzählzeit angesiedelt und absolut statisch, spielt er doch ausschließlich in der Stadt Vastai. Das ist für einen High-Fantasy-Roman schon sehr ungewöhnlich und erinnert mit seinen wenigen Schauplätzen innerhalb der Stadt schon fast an ein Theaterstück. Auch die Handlung selbst, die mehr einem Kriminalroman gleicht, entwickelt sich nur sehr langsam und könnte in wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Dennoch schafft es Ann Leckie mit ihrer intensiven Erzählweise und der ungewöhnlichen Perspektive, diesen Strang interessant zu gestalten, so dass ich beim Lesen immer wieder gerne in diesen Strang zurückgekehrt bin.
    Der zweite Strang ist viel abstrakter, beginnt vor langer Zeit und (wird) berichtet von einem Gott. Immer wieder werden hier einzelne Geschichten erzählt, die anfangs eher zusammenhang-, ja manchmal schon fast planlos wirken und erst weit nach der Hälfte des Buches langsam ein großes, ganzes Bild zeichnen, wie es in dieser Welt um die göttlichen Mächte bestellt ist. Zu Beginn fand ich diesen Strang zäh zu lesen, fragte mich, was die Autorin uns damit bloß vermitteln will. Erst im letzten Viertel des Buches fingen die beiden Stränge an, sich anzunähern und die akribisch gelegten Grundlagen aus dem einen Strang begannen, die Ereignisse des anderen Strangs zu erklären.
    Ich muss zugeben, dass sich bei mir nach den ersten Dutzend Seiten, die mich sehr angefixt hatten, schnell Ernüchterung breit gemacht hat. Die Geschichte des einen Handlungsstrangs kam nicht wirklich voran, während die des anderen rätselhaft und losgelöst schien. Dazu fehlte mir jegliche Struktur, denn es gab weder Kapitel zur Gliederung, noch zeitliche Fixierungen. So habe ich mich durch den Mittelteil des Buches doch eher gequält als das Lesen zu genießen. Aber die Geduld hat sich ausgezahlt, und zwar voll und ganz: Als Ann Leckie zum Schluss die gekonnt konzipierte Struktur ihrer Geschichte offenlegt und alles zusammenfügt, ergab sich ein faszinierendes Gesamtbild, das mir rückwirkend betrachtet sehr gut gefallen hat und eine erfrischend neue Erzählart von High Fantasy mit sich gebracht hat, auch wenn mich die Grundidee der Entwicklung der Gottheiten doch ein bisschen an den wunderbaren Roman „Einfach göttlich“ des großartigen Terry Pratchett erinnert hat.

    p.s.: Die Aufmachung des Buches ist wirklich top! Ein glanzgeprägtes Cover, ein düsterer Farbschnitt, ein farblich passendes Lesebändchen, eine Übersichtskarte zu Beginn und ein Personenverzeichnis zum Schluss des Buches. Dazu noch ein einleitendes, mehrseitiges einfach gehaltenes Artwork, dessen ganzen Sinn man erst versteht, wenn man das Buch ausgelesen hat. Hier hat jemand wirklich sehr viel Herzblut in die Gestaltung gesteckt!

    FAZIT:
    Ungewöhnliche High Fantasy, sehr statisch und mit wenigen Charakteren. Doch wenn man dranbleibt, wird man mit einer gekonnt konstruierten Geschichte belohnt!
    Das kleine Buch der großen Risiken Jakob Thomä
    Das kleine Buch der großen Risiken (Buch)
    19.03.2024

    Sehr informativ, wirklich unterhaltsam aber auch erschreckend

    „Diesem Buch soll es gelingen, von A bis Z 26 zivilisatorische Risiken ausfindig zu machen, von denen einige definitiv real, andere womöglich real sind und wiederum andere durchaus als echte Probleme gelten dürfen“ (S. 185)

    Meine Meinung:

    Ein Buch voller Risiken. Nicht nur Risiken, die uns allen wohl fest im Bewusstsein verankert sind (wie etwa Atomwaffen und Klimawandel), sondern auch viele Risiken, die es noch nicht in das Bewusstsein der breiten Bevölkerung geschafft haben, wie etwa Geoengineering oder auch der Bevölkerungskollaps (nicht zu verwechseln mit der „Bevölkerungsexplosion“). Entsprechend überraschend war dieses Buch für mich.

    Jedes der 26 Kapitel zu den einzelnen Risiken beginnt mit einer Kurzdarstellung „Das Risiko in einem Satz“ und darunter direkt mit der wichtigen Frage „Muss ich mir Sorgenmachen“. So viel sei an dieser Stelle schon verraten: in den allermeisten Fällen lautet die Antwort „Ja!“.

    Es gibt in diesem Buch sehr viel zu lernen, viel zu staunen und natürlich auch sehr viel, um darüber nachzudenken und sich an der einen oder anderen Stelle auch Sorgen zu machen. Am meisten überrascht hat es mich, dass hier Risiken genannt werden, über die ich mir selbst tatsächlich noch nie den Kopf zerbrochen habe. Beispiel Vulkanausbrüche: hier sind wir in Norddeutschland nicht im globalen „Hot Spot“ angesiedelt. Und trotzdem könnten wir eines Tages betroffen sein: Mit einer Wahrscheinlichkeit von rd. 1% (das ist wenig, aber eben auch nicht Null!) könnte noch in diesem Jahrhundert ein Vulkanausbruch der VEI-Stufe 8 zu einer neuen Eiszeit führen! Anderes Beispiel: Nach Einschätzung des internationalen Versicherungs-Riesen Lloyds könnten durch eine große Sonneneruption (was regelmäßig passiert) etwa 40 Millionen Menschen für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren (!) von der Stromversorgung abgeschnitten sein. Das mag man sich wirklich nicht ausmalen!

    Es gibt hier wirklich viele sehr erstaunliche Dinge zu erlesen, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Autor, der bei einer großen europäischen Zentralbank mal als der „alien guy“ vorgestellt wurde, klärt uns beispielsweise über das „Fermi-Paradoxon“ und die „Methusalerity“ auf. Er erklärt, was die „AMOC“ (die atlantische Umwälzzirkulation) ist und dass einem Nasa-Bericht(!) zufolge, der Klimawandel das Risiko einer außerirdischen Invasion erhöht. Selbst im letzten Kapitel, „Z wie Zombies“, belegt uns Jakob Thomä, dass „Zombies“ schon heute überall um uns herum sind. „Nicht unter uns Menschen, natürlich nicht, aber überall sonst in der Natur“. Erschreckend, gell?

    Sehr gut gefallen hat mir, dass sich dieses Buch trotz aller „Schrecken“, die es bereithält, durchgehend sehr unterhaltsam, stellenweise schon humorvoll lesen lässt. Beispiele hierfür sind etwa der Verweis, selbst einmal „DART Mission“ bei Google einzugeben und zu schauen, was passiert, oder Sätze wie „Wem es bisher gelungen ist, an die Matrix und das ewige Leben zu glauben, für den klingt die „graue Schmiere“ geradezu vernünftig“ (S. 116).

    Aber dieses Buch ist keine Schwarzmalerei: Es geht um Aufklärung und am Ende versucht der Autor auch, jedes Kapitel „stets mit einem Vorschlag zu beenden, was wir tun können und, falls möglich, auch mit einem Hinweis, wie wir einer Gefahr entgegentreten und sie abmildern können, damit wir ein gesundes Verhältnis zu ihr entwickeln.“ Ist doch tröstlich (zumindest ein bisschen), oder? Und eines dürfen wir am Ende auf keinen Fall vergessen: „Viele Risiken in diesem Buch haben wir selbst zu verantworten“!

    FAZIT:

    Ein unglaublich interessantes Buch, nicht nur für Pessimisten und Schwarzseher – ganz im Gegenteil!
    Vom Kochen und Leben auf dem Land Julius Roberts
    Vom Kochen und Leben auf dem Land (Buch)
    15.03.2024

    Ein sehr stimmungsvolles und persönliches Kochbuch

    „Der Garten steht in voller Blüte, all die harte Arbeit vom Frühling zahlt sich nun aus.“ (S. 238)

    Meine Meinung:
    Julius Roberts wird in England schon als neuer Jamie Oliver gehandelt und begeistert in den Sozialen Medien Hunderttausende mit seinen Berichten über das Leben auf dem Land und seiner oft deftigen Küche. So ist dieses Buch auch nicht „nur“ ein Kochbuch, sondern viel mehr ein Appell für mehr Regionalität und mehr Bodenständigkeit, weg von Convenience und Fast Food, hin zum bewussten Kochen und Genießen und hin zum „Slow Food“.

    Das Buch beginnt mit einem sehr ausführlichen, schönen und auch sehr persönlichen Einstieg, der mir gut gefallen hat. Ich mag Julius´ Einstellung zum Leben und seine Sicht auf die Dinge. Er schreibt selbst „Das Ganze sieht von fern aus wie ein Traum“ – und so liest es sich auch, auch wenn natürlich das naturnahe Leben auf dem Land nicht immer einfach ist. Sehr schöne und stimmungsvolle Bilder, die schon fast künstlerisch anmuten, transportieren die ländlich-friedliche Atmosphäre perfekt und wecken die Sehnsucht nach dem Land, der Natur, der Weite und der Freiheit.

    Aber kommen wir zum Herzstück des Buches: Über 100 Rezepte sind hier zusammengetragen, aufgeteilt in vier Kapitel, die sich an den Jahreszeiten orientieren. Regionalität und Saisonalität haben hier einen sehr großen Stellenwert. Viele dieser Rezepte haben mich direkt angesprochen, ein paar habe ich inzwischen ausprobiert und war jedes Mal vom Ergebnis begeistert. Neben Rezepten, die klassisch britisch wirken, finden sich auch viele Rezepte, die mediterran inspiriert sind, was mir persönlich gut gefällt. Man sollte aber auch wissen, dass sehr viele Rezepte Fisch und Fleisch enthalten, so dass Vegetarier oder Veganer mit diesem Buch sicherlich nicht so glücklich sein werden. Auch enthalten viele Rezepte Alkohol, was geschmacklich sicherlich ganz hervorragend passt, aber für das Kochen mit Kindern oder Personen, die ein Alkoholproblem hatten, eben nur bedingt empfehlenswert ist.

    Jedes Rezept hat eine kleine eigene Einleitung erhalten, in der Julius über Persönliches berichtet, die Charakteristika des Gerichts betont oder auch Tipps zu Variationen gibt. Sich also auch den „Rezept-Prolog“ durchzulesen, kann ich nur empfehlen. Die Zutatenlisten sind übersichtlich strukturiert und die meisten Zutaten sind i.d.R. gut beschaffbar, gerade wenn man die Saisonalität beachtet.

    Etwas ungewohnt sind die Zubereitungsanweisungen im Fließtext. Das einzige Gestaltungsmittel sind hierbei Absätze. Da sich die Zubereitungsanweisungen aber schon mal über zwei Seiten erstrecken können, ist das zwischenzeitliche Wiederfinden der Stelle, an der man sich gerade befindet, manchmal etwas mühsam während des Kochens. Hier hätte etwas mehr Layout (z.B. durch Fettdruck oder Unterstreichen der wichtigen Stichpunkte) dem praktischen Handling wirklich sehr gutgetan (ebenso wie ein Lesebändchen, das leider fehlt). Auch fehlen Angaben über die - oftmals vergleichsweise langen - Zubereitungszeiten. So ist es grundsätzlich sehr ratsam, sich vor Kochbeginn das ganze Rezept einmal aufmerksam durchzulesen, um sich selbst ein Bild über die zu erwartende Zeit zu machen. Dies sind für mich in Summe aber nur kleine Abzüge in der B-Note.

    Größter und eindeutiger Pluspunkt sind und bleiben für mich aber die vielen und abwechslungsreichen Rezepte, die sich oftmals auch schnell und einfach nach persönlichem Geschmack variieren lassen. Über 100 Rezepte sind heutzutage schon sehr deutlich über dem Durchschnitt. Wer allerdings (wie beschrieben) auf Fleisch, Fisch und / oder Alkohol verzichten muss oder möchte, wird in der Rezeptauswahl dann doch deutlich eingeschränkt.

    FAZIT:
    Abwechslungsreiche Rezepte, von süß bis deftig und sehr viel mit Fleisch und Fisch
    Mein ziemlich seltsamer Freund Walter Sibylle Berg
    Mein ziemlich seltsamer Freund Walter (Buch)
    15.03.2024

    Eine kleine Geschichte, die berührt und Mut macht

    „Vielleicht gibt es mich ja gar nicht, und ich bin nur eine Einbildung von mir. Aber dann dürfte ich eigentlich auch kein Spiegelbild haben. Und keine Angst. Habe ich aber.“ (S. 13)

    Meine Meinung:
    Lisa ist fast neun, sehnt sich aber schon danach, endlich erwachsen zu sein und ihrem Leben entfliehen zu können. Seit ihre Eltern arbeitslos geworden sind, suhlen sie sich nur noch im Selbstmitleid und Lisa vereinsamt und verwahrlost immer mehr. Sie ist hochintelligent, hat aber keinen einzigen Freund und wird in der Schule von allen gemobbt, selbst von ihrer Lehrerin Frau Gumpenhuber. Doch als eine kleine außerirdische Reisegruppe auf einem interstellaren Tagesausflug mit Spaziergang, zwei Mahlzeiten und einer Übernachtung einen Reiseteilnehmer auf der Erde vergisst, findet Lisa endlich einen Freund: Klakalnamanazdta. Lisa nennt ihn Walter und Walter hilft Lisa, wieder Freude am Leben zu empfinden…

    Schon nach wenigen Seiten hat mich diese Geschichte berührt. Lisa, allein gegen den Rest der Welt. Ein Mädchen, noch ein Kind, das endlich erwachsen sein möchte, um allem und jedem zu entfliehen. Das ist traurig, sehr traurig, aber leider auch viel zu oft Realität in unserer Gesellschaft. Die Tipps, die Walter Lisa hier gibt, sind ebenso allgemeingültig, wie z.B. mehr Selbstbewusstsein zu schaffen (vielleicht über Kung-Fu), aktiv nach Freunden mit gleichen Interessen zu suchen oder auch einfach andere ernst zu nehmen, um selbst ernst genommen zu werden. Gefreut hat es mich aber auch, dass es trotz der Ernsthaftigkeit der Thematik und dem Tiefgang auch Momente zum Schmunzeln gibt, wie z.B. das Staubsauger-Raumschiff oder auch Lisas trockener Facepalm-Kommentar "Jetzt rappen sie wieder...". Das lockert die Geschichte auf und verleiht ihr einen bittersüßen Beigeschmack.

    Julius Thesing hat diese wirklich schöne, kleine Geschichte perfekt in schwarz-weiß-Bilder transformiert und es dabei geschafft, die Atmosphäre und Lisas Gefühle sehr gut zu transportieren. Die Figuren erinnern mich mit ihren runden Gesichtern und Knollnasen an die Sesamstraße. Ein gewollter Effekt? Denn größer kann die Diskrepanz zwischen der fröhlich-bunten Welt der Sesamstraße und der traurig-grauen Tristesse von Lisa gar nicht sein. Toll gemacht!

    FAZIT:
    Ein ganz besonderer Comic-Roman mit bittersüßer Geschichte und tollen Illustrationen
    26 bis 50 von 626 Rezensionen
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