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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Secrets of Amarak

    Secrets of Amarak (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.06.2017

    Ein fesselndes Abenteuer: super-spannend und auch ein bisschen gruselig

    Unsere Meinung:
    Bereits der Start in die Geschichte ist düster und geheimnisvoll: Jonathan „Joe“ Bookman (13) und seine Schwester Rebecca (12) ziehen mit ihren Eltern nach London – in eine alte Villa direkt gegenüber einem Friedhof. Schon dieses Setting sorgt für einen leichten, wohligen Gänsehaut-Effekt. In der Nachbarvilla wohnt ein Junge, Alexander, zusammen mit seinem Diener Einar Stein (genannt „Einstein“) und um diese beiden ranken sich viele Gerüchte und Geschichten, denn Alex´ Eltern sind vor einem Jahr spurlos verschwunden.

    Schnell ereignen sich rund um den Schauplatz in „Howards End“ spannende, merkwürdige und teilweise schon sehr bedrohlich wirkende Dinge. Joe und Rebecca finden geheime Gänge und Verstecke in der alten Villa, des Nachts sind vom Friedhof gegenüber merkwürdige Geräusche zu hören und zwielichtige Gestalten treiben ihr Unwesen. Natürlich wollen die Bookman-Kids diesen ganzen Geheimnissen auf den Grund gehen!

    Von hier aus entspinnt der Autor T. Spexx (ein Pseudonym eines bekannten deutschen Autors) eine unglaublich spannende und immer wieder auch wohlig-gruselige Abenteuer-Story, die uns von der ersten bis zur letzten Seite voll und ganz in ihren Bann gezogen hat. In einer temporeichen „Schnitzeljagd“ geht es für die Kids und den Leser auf der Suche nach den nächsten Hinweisen quer durch London, sowohl über- als unterirdisch. Dabei tauchen mehrere bekannte Plätze und Sehenswürdigkeiten auf, was für viel authentisches London-Feeling sorgt.

    Am Ende gelingt es, alle Hinweise zusammenzufügen und das Geheimnis um das Verschwinden von Alex´ Eltern aufzudecken. Dabei kommt noch ein guter Schuss Mystery mit ins Spiel, was uns sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen und passt perfekt zur Geschichte. Die Flotten Sprüche der Kids und der immer wieder aufblitzende Humor haben uns gut unterhalten und die vielen, sehr gut zur Story passenden Illustrationen sind das „Sahnehäubchen“ obendrauf.

    Insgesamt hat diese Geschichte meinem Sohn (9) und mir (ü40) so gut gefallen, dass wir sie am liebsten in einem Rutsch gelesen hätten. Nun warten wir sehnlichst auf Band 2!

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Abenteuergeschichte mit viel Spannung, wohligem Grusel und einem guten Schuss Mystery. Wir sind begeistert!
    Simply Veggie

    Simply Veggie (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.06.2017

    Gesunde, international angehauchte Veggie-Küche für jedermann

    Zum Autor:
    Autor Julian Kutos ist ein kulinarischer Kosmopolit und hat schon in diversen Ländern gekocht und gelernt, u.a. bei dem berühmten 3-Sterne-Koch Alain Ducasse. Er betreibt eine Kochschule in Wien, und betätigt sich als Food-Blogger. Mit „Simply Veggie“ legt er nach „Simply Pasta, Pizza und Co.“ nun sein zweites Kochbuch vor.

    Zur Aufmachung:
    Das Kochbuch ist insgesamt sehr hochwertig gestaltet. Mit seinem Format von 20,5 x 25,0 x 2,2 cm, einem stabilen Hardcover und einem farblich passenden Lesebändchen kommt dieses Buch praktisch und durchaus noch handlich daher. Bei einem VK-Preis von 19,90 bietet es m.E. ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis.

    Zum Inhalt:
    Das Kochbuch startet mit einer Einführung und ein paar grundsätzlichen Informationen und praktischen Tipps. Beispielsweise gewährt der Autor auf S. 11 einen Blick in seine „Vorratskammer“, sprich er gibt einen Überblick über die wichtigsten Zutaten für die frische Veggie-Küche. Hier finden sich knapp 100 Zutaten die man parat haben sollte, von geläufigen Zutaten wie Weizenmehl und Zucker bis zu eher außergewöhnlichen Zutaten wie etwa Nori oder Kaffir-Limettenblätter. Interessant, aber schon aus seinem ersten Kochbuch bekannt, sind Kutos´ kurze Ausführungen über die fünf Sinne beim Kochen (denn das ist durchaus mehr als nur Riechen und Schmecken) sowie die fünf grundlegenden Geschmacksrichtungen, von denen das „unbeschreibliche“ Umami wohl noch kaum jemandem bekannt sein dürfte.

    Auf den Seiten. 21 - 29 erläutert der Autor den „perfekten Schnitt“ (es kommt halt auch auf die Technik an!) für einige Lebensmittel, u.a. Zwiebeln, Möhren, Mangos und Avocados (Kern mit dem Messer einschneiden und herausziehen!), passenderweise mit bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Besonders gelungen finde ich auch die Hinweise auf Seite 32, wie man viele Rezepte durch den Austausch weniger Zutaten auch vegan zubereiten kann (z.B. Kokosfett statt Butter oder Ahornsirup statt Honig). Insgesamt gefällt mir der Einleitungs-Teil sehr gut.

    Zum Rezeptteil:

    Die Rezepte selbst sind sehr strukturiert aufbereitet und jeweils mit Angaben zur Arbeitszeit (AZ) und Zubereitungszeit (ZZ – inkl. Kochen, backen etc.) versehen. Die Zutatenlisten variieren von erfreulich kurz bis durchaus umfangreich. Die Zubereitungsbeschreibungen sind durchweg leicht verständlich. Einige Rezepte sind mit gut nachvollziehbaren und schrittweise bebilderten Zubereitungsanweisungen versehen (z.B. die Sushi-Rollen auf S. 83 ff.), was schon fast einer Geling-Garantie gleichkommt. Die Rezepte dieses Buches teilen sich in die folgenden fünf Kapitel auf:

    Grundrezepte zu den folgenden acht Themen: „Reis richtig kochen“, „Richtig Bohnen kochen“, „Richtig Nudeln kochen“, „Palatschinken & Crépes“, „Tortillas“, „Gemüsefonds“, „Mayonnaise“, „Thai-Sweet-Chili-Sauce“. Diese Rezepte kann man wirklich immer wieder gebrauchen!

    Salate, Suppen & Vorspeisen: 14 sehr abwechslungsreiche Rezepte, von denen uns insbesondere „Julians Kürbissuppe“ (S. 78) mit ihrem asiatischen Touch sehr gut gefallen hat.

    Brot & Aufstriche: Sieben verschiedene, sehr schmackhafte Rezepte, wie beispielsweise das fruchtige „Birne-Walnuss-Bauernbrot“ (S. 90) oder auch das sehr leckere „Roasted-Pepper-Hummus“ (S. 97)

    Hauptspeisen: 19 oftmals international angehauchte Rezepte, von denen uns vor allem die Shakshuka (S. 106), das israelische Nationalgericht, begeistern konnte.

    Desserts: Acht Köstlichkeiten für jeden Anlass, vom sehr einfach gezauberten „Himbeer-Mascarpone-Parfait“ ( S. 156) bis zu den raffinierten „Crépes Suzette“ (S. 164).

    FAZIT:
    Insgesamt ein sehr gelungenes, rundes und erfreulich „bodenständiges“ Kochbuch mit abwechslungsreichen, international angehauchten und oftmals schnell zubereiteten Rezepten, von denen auch viele durch nur kleine Abwandlungen bei Bedarf vegan zuzubereiten sind.
    Konzentrieren ist ja ganz leicht

    Ulrich Hoffmann
    Konzentrieren ist ja ganz leicht (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.06.2017

    Eine perfekte Einführung in das Thema Meditation für Kinder - mit CD und praktischen Übungen

    Zum Autor:
    Ulrich Hoffmann ist Bestsellerautor (u.a.: „Mini-Meditationen“, „Die Meditations Box“ oder auch „Ab in die Dertschi!: 33 Familiengeschichten, die passieren, wenn man sie nur lässt“), arbeitet als freier Journalist, Ressortleiter und Textchef für die großen deutschen Verlage. Darüber hinaus ist er anerkannter Meditations- und Yogalehrer. Er ist Mitglied der Organisation „1% for the planet“, d.h. er spendet nachweislich ein Prozent seines Umsatzes an Umweltschutzorganisationen.

    Zum Inhalt:

    Als Autor mehrerer Bestseller zum Thema „Meditation“ und Meditationslehrer, weiß Ulrich Hoffmann ganz genau um die vielen positiven Auswirkungen, die regelmäßige Meditationen auf Körper und Geist haben können. Mit diesem Buch widmet er sich einem Thema, dass wohl vielen Eltern auf der Seele liegen dürfte: Konzentrationsprobleme bei Kindern, wobei das Alter hier ca. im Grundschulalter beginnt und nach „oben“ hin offen ist, denn auch Erwachsene können von diesem Buch profitieren!
    Das Buch ist aufgeteilt in einen Theorieteil (S. 9 – 62) und einen Praxisteil (S. 63 – 138). Im Theorieteil beleuchtet der Autor fundiert und leicht verständlich die folgenden Fragen / Themengebiete: „Konzentrationsprobleme“ (inkl. Kurzem Überblick über die Themengebiete ADHS, Asperger, Hochsensibilität & Co.), „Wie(so) hilft Meditation gegen Konzentrationsprobleme? Und was ist Meditation überhaupt“ sowie „Wann, wie und wo soll man die Mini-Meditationen durchführen?“.

    Meine Meinug:

    Vorweg: Wir haben dieses wunderbare Buch nun seit rund zwei Monaten im Einsatz.

    Schon den ersten Theorieteil zum Thema „Konzentrationsprobleme“ finde ich sehr gelungen. Auf vergleichsweise wenigen Seiten gibt der Autor eine tolle Übersicht über das weite Feld der "Diagnosen". Für alle, die sich mit diesem weiten Spektrum noch nicht befasst haben, oder vielleicht nur ein oder zwei Themenkomplexe hiervon kennen, ist das ein sehr wertvoller und für meinen Geschmack prägnanter Überblick. Ggf. kann man diesen Teil auch als Hilfestellung nutzen, um zu erkennen, wo das eigene Kind Probleme haben könnte. Sehr gut finde ich es auch, dass auch das vergleichsweise noch eher wenig bekannte Thema "Hochsensibilität" mit dabei ist. Die Zahlen, die hierzu genannt werden (etwa 10% der Bevölkerung), sprechen ja für sich...

    Der zweite Theorieteil, in dem es um die Wirkungsweise der Meditationen geht, passt sehr gut zum ersten Abschnitt. Hier wird übersichtlich und sehr leicht verständlich dargelegt, was Meditationen sind (und was sie eben NICHT sind) und was sie alles Positives bewirken können. Es ist schon sehr beeindruckend zu Lesen, was die verschiedenen Studien alle an positiven Effekten durch Meditation belegt haben (S. 39 – 41 / z.B. eine Verzehnfachung der Konzentrationsfähigkeit, weniger Stress-, Angst- und ADHS-Symptome, ein höheres Selbstwertgefühl, und, und, und…). Selbst wenn man davon nur "ein bisschen" profitieren kann, ist schon viel gewonnen! Sehr gut gefallen haben mir auch die kleinen Abschnitte über "Selbsterkenntnis" und "Frustrationstoleranz" (S. 46) sowie die "Leitplanken" des Unter- und Überfordert seins.

    Der „Praxisteil“ umfasst neun speziell entwickelte, sehr unterschiedliche Mini-Meditationen für Kinder sowie zu jeder Meditation Hintergrundinformationen, wie und warum diese wirken. Denn so leicht und fantasievoll die Anleitungen und Texte der Meditationen auch wirken, haben doch alle inneren Bilder und Anleitungen einen speziellen tieferen Sinn, den Ulrich Hoffmann wunderbar einfach und überzeugend erläutert. Den wahren Sinn hinter manchen dieser „Bilder“ und Vergleiche habe ich erst hierdurch umfassend realisiert (z.B. „Eine ermutigende Parallele stellt die Tatsache dar, dass in der Tiefe des Sees stets eine relative Ruhe herrscht, selbst wenn die Oberfläche unruhig ist.“ – S. 98), was die Meditationen an sich perfekt „abrundet“. Alle diese Meditationen finden sich auch auf der beiliegenden CD, gesprochen von „Wissen macht Ah!“-Star Ralph Caspers!

    Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten regelmäßig zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das Verhalten und die Konzentrationsfähigkeiten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 110 – 133 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

    Selbst beobachtete Auswirkungen:
    Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) diese Mini-Meditationen generell lieben, die wir zwar nicht täglich, aber sehr regelmäßig praktizieren, meist vor dem Beginn der Hausaufgaben oder dem Lernen allgemein. Selbst wenn die Kids zuvor sehr „aufgedreht“ waren, ist festzustellen, dass sie nach nur drei Minuten deutlich ruhiger sind!

    FAZIT:
    Ein wirklich fantastisches Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen bei Konzentrationsproblemen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis Top!
    Einschlafen ist gar nicht schlimm

    Einschlafen ist gar nicht schlimm (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.06.2017

    Eine perfekte Einführung in das Thema Meditation für Kinder - mit CD und praktischen Übungen

    Zum Autor:
    Ulrich Hoffmann ist Bestsellerautor (u.a.: „Mini-Meditationen“, „Die Meditations Box“ oder auch „Ab in die Dertschi!: 33 Familiengeschichten, die passieren, wenn man sie nur lässt“), arbeitet als freier Journalist, Ressortleiter und Textchef für die großen deutschen Verlage. Darüber hinaus ist er anerkannter Meditations- und Yogalehrer. Er ist Mitglied der Organisation „1% for the planet“, d.h. er spendet nachweislich ein Prozent seines Umsatzes an Umweltschutzorganisationen.

    Zum Inhalt:

    Als Autor mehrerer Bestseller zum Thema „Meditation“ und Meditationslehrer, weiß Ulrich Hoffmann ganz genau um die vielen positiven Auswirkungen, die regelmäßige Meditationen auf Körper und Geist haben können. Mit diesem Buch widmet er sich einem Thema, dass wohl vielen Eltern auf der Seele liegen dürfte: (Ein-)Schlafprobleme bei Kindern, wobei das Alter hier ca. im Grundschulalter beginnt und nach „oben“ hin offen ist, denn auch Erwachsene können von diesem Buch profitieren!
    Das Buch ist aufgeteilt in einen Theorieteil (S. 9 – 68) und einen Praxisteil (S. 69 – 142). Im Theorieteil beleuchtet der Autor fundiert und leicht verständlich die folgenden Fragen / Themengebiete: „Schlafprobleme“ (Ausprägungen, Ursachen, Konsequenzen,…), „Wie(so) hilft Meditation gegen Schlafprobleme? Und was ist Meditation überhaupt“ sowie „Wann, wie und wo soll man die Mini-Meditationen durchführen?“.

    Meine Meinug:

    Vorweg: Wir haben dieses wunderbare Buch nun seit rund zwei Monaten im Einsatz.

    Schon den ersten Theorieteil zum Thema „Schlafprobleme“ finde ich sehr gelungen. Auf vergleichsweise wenigen Seiten gibt der Autor einen m.E. sehr runden Überblick über das Thema. Es werden gleich mehrere Problemfelder genannt und auch ganz konkrete Hilfestellungen und Tipps zum Ausprobieren gegeben. Obgleich ich mich auch schon ein wenig mit dem Thema befasst habe, waren mir einige Erkenntnisse durchaus neu (z.B. das „Schlaffenster“). Für meinen Geschmack sind der Umfang und die Tiefe genau richtig - nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Sehr gut finde ich es auch, wie einfühlsam manche Themen behandelt werden. Hier findet man kein "muss" sondern stets ein "kann". Auch der Verweis darauf, dass man durchaus mal die Blutwerte beim Kinderarzt kontrollieren lassen sollte, wenn "nichts hilft", finde ich sehr gut. Schließlich kann dauernde Müdigkeit ja z.B. auch von einem zu niedrigen Eisenwert ausgelöst werden.

    Der zweite Theorieteil, in dem es um die Wirkungsweise der Meditationen geht, passt sehr gut zum ersten Abschnitt. Hier wird übersichtlich und sehr leicht verständlich dargelegt, was Meditationen sind und was sie eben NICHT sind („Meditation ist keine Entspannungsübung, kein Schlafmittel, sondern eine Form der gezielten Selbstwahrnehmung“ - S. 24) und was sie alles Positives bewirken können (laut internationalen Studien z.B. eine bessere Konzentrationsfähigkeit – S. 45). Hier schafft der Autor bei seinen Lesern ein entsprechendes Grundverständnis für das Gebiet der Meditationen. Sehr gut haben mir hierbei auch die konkreten Handlungsanweisungen gefallen, insbesondere das Betonen, wie wichtig die Pausen sind.

    Der „Praxisteil“ umfasst neun speziell entwickelte, sehr unterschiedliche Mini-Meditationen für Kinder sowie zu jeder Meditation Hintergrundinformationen, wie und warum diese wirken. Denn so leicht und fantasievoll die Anleitungen und Texte der Meditationen auch wirken, haben doch alle inneren Bilder und Anleitungen einen speziellen tieferen Sinn, den Ulrich Hoffmann wunderbar einfach und überzeugend erläutert. Den wahren Sinn hinter manchen dieser „Bilder“ und Vergleiche habe ich erst hierdurch umfassend realisiert (z.B. Die Luftmatratzen-Meditation: „getragen werden“), was die Meditationen an sich perfekt „abrundet“. Alle diese Meditationen finden sich auch auf der beiliegenden CD, gesprochen von „Wissen macht Ah!“-Star Ralph Caspers!

    Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten täglich zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das (Einschlaf-)Verhalten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 109 – 134 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

    Selbst beobachtete Auswirkungen:
    Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) die Mini-Meditationen lieben, die wir als festes, tägliches Abend-Ritual installiert haben. Mit gerade mal drei Minuten lassen sie sich perfekt und problemlos vor dem Schlafen gehen „einschieben“. Ich konnte feststellen, dass beide nach den drei Minuten viel ruhiger sind als noch zuvor. Mein großer Sohn, der früher immer eine Einschlafzeit von 30 – 90 (!) Minuten brauchte, schläft seitdem deutlich schneller ein und sagt selbst, dass ihm die Meditationen dabei helfen!

    FAZIT:
    Ein wirklich fantastisches Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen bei Schlafproblemen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis Top!
    Björn Freitag - Smart Cooking

    Björn Freitag - Smart Cooking (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.05.2017

    Einfach, schnell und lecker – dieses Kochbuch hält, was es verspricht!

    Meine Meinung:
    Björn Freitag ist ein deutscher Sterne-Koch, Fernsehkoch, Gastronom und Kochbuchautor. Mit „Smart Cooking“ legt er nun sein neuestes Werk vor, das mit seinen Maßen von 24,0 x 28,5 x 2,0 cm im Hardcover mit Schutzumschlag sehr wertig produziert wurde. Das Buch verspricht auf dem Cover vollmundig „Kochen ohne Einkaufsstress und ohne Küchenchaos“ – und soviel sei schon mal verraten: Das Buch hält, was es verspricht!

    Ohne viel Vorgeplänkel startet das Buch auf Seite 7 mit einer „Basics Liste“, die 61 gut lagerbare Zutaten enthält (z.B. Gewürze, Tomatenmark, Kartoffeln, Zwiebeln,…), auf die Björn Freitag bei seinen 74 Rezepten dieses Buches immer wieder zurückgreift (was den Einkaufsaufwand entsprechend reduziert). Bereits auf Seite 10 startet dann der Rezeptteil, der in die folgenden sechs Kapitel aufgeteilt ist:

    1. Einfaches mit Fleisch: 22 sehr unterschiedliche Rezepte von schnellen, einfachen Snacks (z.B. „Toast mit Ananas, Schinken & Gouda“ auf S. 49 – den Meisten wohl als „Toast Hawaii“ bekannt) bis hin zu raffinierten Rezepten, mit denen man auch als Gastgeber glänzen kann, wie z.B. den „geschmorten Rippchen in trüben Bier mit Fleischtomaten“ (S. 18)

    2. Einfaches mit Geflügel: 7 Rezepte, von denen uns insbesondere der „Blumenkohl / Hähnchen mit Cashewkernen und Kokosmilch“ von S. 67 wirklich begeistert hat (s. Foto)

    3. Einfaches mit Gemüse: 16 Rezepte, wie beispielsweise „gekochte Eier in Senfsauce mit Blumenkohl“ (S. 84) oder auch die „Paprika mit Brokkoli und Eiern“ (S. 99 / haben wir noch mit Kartoffeln angereichert - siehe Foto)

    4. Einfaches mit Fisch und Meeresfrüchten: 17 sehr unterschiedliche Rezepte, von denen uns insbesondere die „Pizza mit Tomaten, Trüffeln und Lachs“ (S. 125) sowie der „Knusperlachs mit Chicorée und Speck“ (S. 134) gefallen haben

    5. Einfache Suppen und Salate: 6 Rezepte – hier hat uns der „Farfallesalat mit Hüttenkäse und Bacon“ auch sehr gut als vollwertiges Hauptgericht überzeugt

    6. Grundrezepte: 6 Rezepte, die man immer gut gebrauchen kann: frische Bandnudeln, Basilikumpesto, Kartoffelpuffer, Schupfnudeln, Maultaschen sowie ein schnell zusammengemixter Pizzateig

    Alle Rezepte sind auf sehr appetitlich ganzseitigen Fotos in Szene gesetzt und mit den folgenden Angaben versehen: Zutatenlisten (immer aufgeteilt nach Basics und frischen Zutaten), Personenzahl (zumeist für zwei Personen ausgelegt), Arbeitszeit (mit den angegebenen Zeiten bin ich meist sehr gut hingekommen!), Kochzeit, benötigtes Kochgeschirr (z.B. „nur 1 Topf“) sowie natürlich eine einfach gehaltene, gut strukturierte und zu verstehende Zubereitungsanleitung.

    Nachdem wir schon diverse Rezepte aus diesem Buch ausprobiert haben, sind wir wirklich begeistert. Alle von uns probierten Rezepte sind problemlos gelungen, mit vergleichsweise wenig Aufwand auf den Tisch gebracht worden und haben wirklich sehr gut geschmeckt. Dass man am Ende nicht noch einen großen Abwasch zu erledigen hat, ist dabei das Sahnehäubchen obendrauf. Viele Rezepte haben übrigens einen low-carb-Charakter, der sich bei belieben aber problemlos mit Reis oder Kartoffeln anreichern lässt.

    FAZIT:
    Schnell, gesund, abwechslungsreich und lecker – ein tolles Kochbuch, auch für Familien!
    Sylter Intrigen

    Ben Kryst Tomasson
    Sylter Intrigen (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.05.2017

    Ein neuer Fall für Kari Blom – mit viel Spannung und Sylt-Feeling

    Zum Inhalt
    Das hätte sich Karolina Dahl alias Kari Blom sicherlich nicht träumen lassen, dass ihr Chef Ole Lund sie so schnell wieder zu einem Undercover-Einsatz nach Sylt schickt. Diesmal soll sie als verdeckte Ermittlerin in einem kleinen Feinkost-Markt einen systematischen Kreditkartenbetrug aufklären. Kaum ist Kari dort angekommen, gerät sie auch schon mit dem unsympathischen Marktleiter Elmar Bruns aneinander – der keine 24 Stunden später tot aufgefunden wird…

    Meine Meinung:

    „Sylter Intrigen“ ist nach „Sylter Affären“ der zweite Fall der auf Undercover-Ermittlungen spezialisierten Karolina Dahl (alias Kari Blom) des deutschen Autors Ben Kryst Tomasson. Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass man „Sylter Intrigen“ problemlos „stand alone“ lesen kann. Da allerdings wieder viele alte Bekannte aus dem ersten Band mit dabei sind, macht es auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man zuvor auch „Sytler Affairen“ gelesen hat!

    Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr schnell: Ein kurzes Briefing für Kari Blom durch ihren smarten Chef Ole Lund und schon geht es ab auf die „Insel der Schönen und Reichen“ und in den Mikro-Kosmos von „Feinkost-Freund“ (ein sehr gelungener Kontrast!). Die Belegschaft von Feinkost-Freund sowie der Kreis der potenziell Verdächtigen ist klein, aber sehr illuster: von der kettenrauchenden Blondine Saskia Lübbers, über die übergewichtige und unter Geldsorgen leidende Tanja Eggerstedt, den gutmütigen aber etwas zurückgebliebenen Lageristen Marvin Drewes, den teilzeitmodelnden Koch Diego Valdez sowie das ungleiche Unternehmer-Ehepaar Alexander und Victoria Freund. Erneut beweist Autor Ben Kryst Tomasson ein Händchen für markante, teilweise bewusst fast überzeichnete Charaktere.

    Zu diesen neuen „fallbezogenen“ Charakteren gesellt sich eine Schar alter Bekannter: die beiden Sylter Polizisten Jonas Voss (der sich schon im ersten Teil in Kari Blom verguckt hat) und seine Kollegin Hannah Behrends (die schon lange in Jonas Voss verliebt ist) sowie die rüstigen und patenten Damen des Sylter Häkelclubs um Marijke Meenken, die schon seit dem ersten Band zu meinen absoluten Lieblingen gehören.

    Der Fall selbst nimmt durch das frühe Auffinden der Leiche des allseits unbeliebten Marktleiters sehr schnell an Fahrt auf und ufert im Verlauf der Geschichte noch um einiges aus, so dass der Spannungsbogen durchgehend intakt ist und der Autor seine Leser mit mehr als nur einer unvorhergesehenen Wendung überrascht. Auch wenn der Kreis der Verdächtigen sehr überschaubar ist, hatte ich bis zum Schluss keine wirklich belastbare Theorie zur vollständigen Auflösung des Falls. Genau so gehört es sich für meinen Geschmack für einen guten „who dun it“-Krimi! Die Auflösung, die der Autor am Ende – nach einem mal wieder sehr spannenden und packenden Finale! – präsentiert, hatte ich nur in Ansätzen vorausgeahnt, so dass noch einige Überraschungen ans Tageslicht gekommen sind. Ein rundum gelungener Fall somit.

    Der Autor schafft es für meinen Geschmack sehr gut, viel „Sylt-Atmosphäre“ zu transportieren. Wer schon mal auf Sylt gewesen ist, wird sicherlich die eine oder andere Ortschaft oder Lokalität wiedererkennen. Genau das zeichnet einen guten Regionalkrimi für mich aus. Nachdem mir im ersten Band die Beschreibung von Natur und Landschaft noch ein wenig zu kurz gekommen ist, bietet dieser Band auch mehr von der schroffen Schönheit der Insel an, was mich sehr gefreut hat.

    Ben Kryst Tomassons Schreibstil ist erfrischend und authentisch „nordisch“. (Nicht nur) seinen Damen der „Sylter Häkelmafia“ legt er öfters einen flotten Spruch in den Mund (Marijke Meenken: „Und Sie haben sicher noch mehr Lebenszeit übrig als ich. Also reißen Sie sich ein bisschen zusammen.“) und zwischendurch lockern schräg-skurrile Situationen die Geschichte im „cosy crime“-Stil humorvoll auf, wie beispielsweise das zum Einsatz kommende Enten-Kostüm oder auch die Verfolgungsjagd eines hochgezüchteten Sportwagens mit dem alten VW Käfer der Häkelclub-Damen.

    Das Einzige, was mir an diesem Buch nicht ganz so gut gefallen hat ist die „Beziehungsentwicklung“ zwischen Kari Blom, Jonas Voss und Alexander Freund, die für meinen Geschmack in sich nicht ganz konsistent war.

    FAZIT:
    Ein stimmungsvoller und spannender „who-dun-it“-Krimi mit illustren Charakteren und Beziehungsgeflechten sowie viel Lokalkolorit.
    Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes 01(Hardcover)

    Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes 01(Hardcover) (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    19.05.2017

    Spannend, extrem unterhaltsam und kniffelig – mit 100% „Sherlock-Feeling“!

    Zum Thema Spielcomic:
    Mit „Sherlock Holmes – die vier Fälle“ ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 306, gehst Du rechts herum lies 357“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spielbuch durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird.

    Zum Inhalt:
    Sherlock Holmes wird eine Akte zugespielt, in der ihn ein anonymer Absender beauftragt, vier Rätsel zu lösen. Aus dieser Rahmenhandlung ergeben sich vier eigenständige, höchst abwechslungsreiche und durchaus herausfordernde Fälle für das Duo Holmes & Watson – und natürlich für die Leser!

    Meine Meinung:

    „Kein Tag ist wie der andere, wenn Sherlock Holmes Teil deines Lebens ist“ (42)

    Von der Idee eines Spiel-Comics war ich von Anfang an fasziniert und entsprechend gespannt auf die Umsetzung dieses Buches, das mit Struktur- und Glanzprägung auf Vorder- & Rückseite sowie einem sehr praktischen Lesebändchen in einer sehr hochwertigen Aufmachung daher kommt. Da der Pegasus Verlag alles andere als ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Rollenspiele ist, waren meine Erwartungen entsprechend hoch – und soviel sei vorweg genommen: Ich wurde nicht enttäuscht!

    Was mich als erstes sehr positiv überrascht hat ist, dass dieser Spiele-Comic ohne eine große Anleitung oder gar ein ausgeklügeltes Regelsystem daher kommt, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ kein Problem damit haben, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf Notizen machen kann, z.B. zu Fundstücken, den Auflösungen der vier Fälle sowie der Anzahl der gefundenen Schreibmaschinentasten (wird sich noch als sehr wichtig herausstellen!).

    Bereits der erste Fall („Die Katze aus der Baker Street“) ist sehr unterhaltsam und dient als kleines, unauffälliges Tutorial, um den Lesern die Spiel- und Leseweise in diesem Spiel-Comic nahe zu bringen. Die insgesamt vier zu lösenden Fälle haben für mich allesamt ein 100%iges „Sherlock Holmes“-Feeling (Natürlich kommt auch Prof. James Moriarty wieder mit ins Spiel!) – und dass der gezeichnete Holmes hier gewisse Ähnlichkeiten mit Benedict Cumberbatch aufweist, dürfte wohl auch die Wenigsten stören… ; o )

    So kann man sich also selbst kopfüber in die Ermittlungen hineinstürzen – entweder als Sherlock Holmes oder wahlweise auch als Dr. Watson (kann man bei jedem Fall neu entscheiden!). Bei allen Fällen gibt es mehrere Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Daneben gilt es hier ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort zu erkennen sind. Hier wird das Medium Comic perfekt ausgenutzt! Hinzu kommen Bilderrätsel, Denksportaufgaben, das Vergleichen von Fingerabdrücken oder auch das Erstellen eines Phantombildes. Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam!

    Selbstverständlich gibt es am Ende ein „Lösungsheft“, in dem der Leser die Lösungen zu allen Fällen sowie die entsprechenden Beweis- und Indizienketten vorfindet. Anhand eines ausgeklügelten „Scoring“-Verfahrens kann man am Ende selbst ermitteln, wie erfolgreich man sich dabei geschlagen hat.

    Nicht nur für alle Sherlock (Holmes) – Fans ein fantastisches Buch!

    FAZIT:
    Hier stimmt einfach alles: Spielspaß, Sherlock-Atmosphäre und Herausforderung - Ich bin begeistert!
    Flätscher 02 - Krawall im Kanal

    Antje Szillat
    Flätscher 02 - Krawall im Kanal (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.05.2017

    Cool, lustig und mit fantastischen Illustrationen – wir lieben Flätscher!

    „Krawall im Kanal“ ist nach „Die Sache stinkt“ der zweite Fall für Detektiv Flätscher, das coolste Stinktier, das man sich nur vorstellen kann. Mit einem riesigen Ego („Es gibt quasi fast nichts, was der große Meisterdetektiv nicht kann“ - S. 30), einem noch größeren Appetit (auf die Lecker-schmecker-Spitzenkoch-Bode-Semmelknödel) und seinen flotten Sprüchen und Wortkreationen ist er (fast!) nie um eine Idee verlegen. Flätscher ist trotz (oder vielleicht gerade wegen!) seiner großen Klappe absolut einfach liebenswert. Als in seinem Revier, dem Hinterhof von Bodes Sterne-Restaurant „Wilder Elch“, auf einmal alle Tiere verschwinden, ist das natürlich ein perfekter Fall für Flätscher und seinen „gleichwertigen Assistenten“ und Bodes Sohn Theo (unser heimlicher Held!).

    Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es diesmal in die schummerigen Tiefen der Kanalisation. Hierdurch wird dieser Fall auch noch spannender und (wohlig!) gruseliger als der erste Fall – aber keine Sorge, in Sachen Humor & Coolness steht der zweite Band dem ersten in absolut nichts nach! Autorin Antje Szillat ist es erneut gelungen, einen „Page Turner“ mit hohem Unterhaltungswert zu schreiben. Dass Antje Szillat diese Geschichte wieder aus Flätschers Perspektive in der Ich-Form erzählt, macht es umso komischer, wenn Flätscher uns an seinen Gedankengängen teilhaben lässt und seine kreativen Wortschöpfungen benutzt („memmige Haustiere!“). Bei dieser Geschichte bleibt garantiert kein Zwerchfell ruhig !

    Aber auch die anderen Charaktere rund um Bodes Innenhof sind wunderbar gelungen, wie beispielsweise die verführerische singende Sekretärin Chloe – in die Flätscher heillos verschossen ist (hier erinnert er mich tatsächlich an „Pepe das Stinktier“) –, Olaf und der O-Clique oder auch der fiese, räudige Kater Rrrasbo.

    In nahezu perfekter Symbiose zum Text lieferte Illustrator Jan Birck zahlreiche wirklich wunderbare (sehr!) große und kleine Illustrationen, die den Verlauf der Geschichte stets auf den Punkt genau wiedergeben und die Atmosphäre ganz hervorragend transportieren (z.B. als sie am Kanal langschleichen). Manche seiner teilweise doppelseitigen Illustrationen haben schon fast einen Wimmelbild-Charakter, der zum Betrachten, Entdecken, Staunen und Grinsen einlädt. Besonders lustig finden wir beispielsweise die Bilder, auf denen Flätscher und Theo als „laufende Fässer“ unterwegs sind. Einfach super!

    Wir freuen uns schon jetzt auf Band drei, der für Oktober 2017 angekündigt ist!

    FAZIT:
    Ein perfekter Lesespaß für Klein und Groß mit viel Humor, Coolness, flotten Sprüchen und fantastischen Illustrationen.
    Conni & Co 02 - Das Buch zum Film - Rettet die Kanincheninsel!

    Conni & Co 02 - Das Buch zum Film - Rettet die Kanincheninsel! (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.05.2017

    Ein spannendes Ferienabenteuer für Mädchen und Jungen gleichermaßen

    Zum Inhalt:
    Für die Jungs und Mädchen aus Neustadt ist die kleine Kanincheninsel das perfekte Ferienparadies: ein Badestrand mit Sprungturm, ein Baumhaus, eine Sandburgenstadt und ganz, ganz viel Natur. Schon ihre Eltern sind mit der kleinen Haselfähre hier rüber gefahren und haben dort wunderbare Sommer verbracht. Doch der umtriebige Bürgermeister Dr. Möller hat ganz eigene Pläne, die zum Ende dieses kleinen Paradieses führen sollen. Können Conni und ihre Freunde die Kanincheninsel retten?

    Meine Meinung:

    „Conni & Co 2“ ist das Buch zum zweiten Conni-Kinofilm. Wer den ersten Film bzw. das erste Buch zum Film noch nicht kennt, braucht sich keine Gedanken zu machen, denn man findet ohne Probleme in die Handlung hinein und viele Charaktere sind den meisten jungen Lesern ja sowieso aus den unzähligen Conni-Büchern bekannt, die es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren gibt.

    Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte ist das kleine Ferien- und Naturparadies der Kanincheninsel, die ein Platz ist, den man sich als Elternteil wohl für jedes Kind von Herzen wünscht. Es ist der perfekte Platz für Kinder und Jugendliche zum Spielen, Träumen und unbeschwert groß werden. Ich bin mir sicher, dass dieser Ort den kleinen wie den großen Lesern gleichermaßen am Herz liegen wird. Entsprechend stark haben wir während des Lesens um die Zukunft der Kanincheninsel mitgezittert und Conni und ihren Freunden die Daumen gedrückt, dass sie es schaffen, die Insel vor den Machenschaften des durchtriebenen Bürgermeisters zu retten. Dass die Kinder auf der Insel dabei noch einen sensationellen Fund machen, macht die ganze Geschichte gleich noch viel spannender, so dass sich eine moderne Abenteuergeschichte im Stil der „Fünf Freunde“ ergibt, die meines Erachtens Mädchen wie Jungs gleichermaßen durchgehend fesseln dürfte.

    Neu ist für ein Buch des „Conni-Universums“, dass diesmal nicht die gesamte Geschichte aus der Perspektive von Conni erzählt wird, was mir ausgesprochen gut gefallen hat! Denn hierdurch fließen verschiedene Perspektiven ein, die der Geschichte sehr gut tun. Denn im wahren Leben sind nun mal die wenigsten Dinge nur schwarz oder nur weiß. Das gilt auch für den Plan des Bürgermeisters, denn das beschauliche, aber kleine Neustadt hat seine ganz eigenen Probleme, die auch die Familien von Conni und ihren Freunden zu spüren bekommen! Autorin Vanessa Walder gelingt es hierbei sehr gut, die verschiedenen Sichtweisen zu transportieren und die grundlegenden (Erwachsenen-)Probleme auch für Kinder verständlich zu machen.

    Entsprechend ist „Conni & Co.“ weit mehr als „nur“ ein spannender und sehr unterhaltsamer Abenteuerroman, denn in dieser Geschichte geht es um viele wichtige Themen, wie etwa Natur(schutz), Verantwortung, Freundschaft, Vertrauen und Mut. Ebenso ist diese Geschichte ein tolles Beispiel dafür, dass man bei Rückschlägen nicht gleich kapitulieren sollte, sondern dass es (fast) immer noch einen Weg, eine Möglichkeit gibt, um für seine Interessen zu kämpfen. Es ist eine Geschichte, die Kindern Mut und Selbstvertrauen gibt.

    Vanessa Walders Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, abwechslungsreich und pointiert humorvoll, so dass sie mit ihrem Wort- und Sprachwitz auch immer wieder etwas für die „großen“ (Vor-)Leser zum Schmunzeln hat. Als Leser merkt man sehr schnell, dass ihr ihre Geschichten und Charaktere sehr am Herzen liegen, wodurch das Lesen einfach Spaß macht!

    p.s.: Als besonderes „Gimmick“ befinden sich in der Mitte des Buches einige stimmungsvolle Bilder aus dem Kinofilm.

    FAZIT:
    Eine moderne und spannende Abenteuergeschichte mit Tiefgang, die für mich eigentlich schon fast mehr „Fünf Freunde“- als „Conni“-Feeling hat.
    Guides - Die erste Stunde

    Guides - Die erste Stunde (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    02.05.2017

    The first contact – ein packender Genre-Mix mit toller Grundidee

    Meine Meinung:

    Mit „Guides – Die erste Stunde“ legt der US-amerikanische Autor Robison Wells (u.a. „Du kannst keinem trauen“ und „Ihr seid nicht allein“) einen außergewöhnlichen Genre-Mix aus Science Fiction, Young Adult Novel und einem Schuss Mystery vor, der auf einer für meinen Geschmack extrem spannenden und gleichzeitig überzeugenden Grundidee beruht, zu der ich hier leider nichts verraten kann ohne zu spoilern.

    Die Story hat mich sehr schnell angefixt, denn der Beginn ist tragisch wie faszinierend zu gleich: Ein gigantisches Raumschiff ist mitten in der Ödnis Minnesotas notgelandet und die Welt schaut wie gebannt zu, wer oder was aus diesem Raumschiff aussteigen wird – und vor allem wann! Gleichzeitig ist mir die Protagonistin, die siebzehnjährige Alice, vom Start weg durch und durch sympathisch gewesen. Denn während die meisten Menschen die Umgebung der Absturzstelle hektisch verlassen, muss sie mit ihrem Vater, einem Experten der NASA, dorthin ziehen und auf das Eliteinternat Minnetonka wechseln. Doch diese neuen Herausforderungen meistert „Aly“ stets souverän und findet glücklicherweise auch schnell Anschluss im neuen Internat. Diese Leseabschnitte haben einen eindeutigen „Young Adult Novel“ Charakter.

    Dennoch liegen die Hauptgene der Story eindeutig im Science-Fiction-Segment, denn natürlich bleibt das Raumschiff nicht allzu lange verschlossen und bereits auf Seite 47 kommt es zum „First Contact“ und ab hier präsentiert der Autor eine rasante Story voller Überraschungen, unvorhersehbarer Wendungen und auch verschiedener Stile. Denn zu den YA- und SciFi-Elementen gesellen sich einige Abschnitte, in denen Mystery- und Horrorelemente überwiegen. So steuert die Geschichte unaufhaltsam auf ein fulminantes Finale zu, in dessen Mittelpunkt die faszinierende wie gleichfalls überzeugende Auflösung der Geschichte und jede Menge Action stehen. Allerdings bezieht sich mein einziger Kritikpunkt auch auf das Finale: Es ging viel zu schnell! Ich hatte den Eindruck, dass der Autor nun möglichst zügig zu einem Ende kommen wollte. Hier hätten es für meinen Geschmack ruhig 20 – 30 Seiten mehr sein dürfen.

    Der Schreibstil des Autors lässt sich sehr flüssig lesen, ist von der Wortwahl manchmal erfrischend direkt, mal ein wenig flappsig, aber stets passend. Auch der Humor, den Wells durch seine Protagonistin Aly immer wieder aufblitzen lässt („Interstellare Kommunikation vom Feinsten.“ - S. 54), hat mir dabei sehr gut gefallen.


    FAZIT:
    Trotz einem etwas zu schnellen Finale ein sehr guter und fesselnder Genre-Mix mit zahlreichen Überraschungen und einer faszinierenden Grundidee!
    Deichmord

    Katharina Peters
    Deichmord (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.05.2017

    Ein spannender, aber hochkomplexer Krimi, der die volle Aufmerksamkeit seiner Leser fordert

    Zum Inhalt:
    Eine Terrorwarnung versetzt alle Ermittlungsbeamten auf Rügen in höchste Alarmbereitschaft – doch statt einer konkreten Gefährdung stößt Romy Beccare in der beschaulichen Pension Magold gleich auf mehrere rätselhafte Vermisstenfälle, die weit in die Vergangenheit führen und die nur die Spitze des Eisbergs sind…

    Meine Meinung:

    „Deichmord“ ist der mittlerweile sechste Band um die Rügener Kriminalkommissarin Ramona „Romy“ Beccare der deutschen Erfolgsautorin Katharina Peters. Meines Erachtens kann man diesen Krimi problemlos ohne die Kenntnisse der Vorgängerbände lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist und die Anknüpfungspunkte an die vorausgegangenen Fälle eher gering sind.

    Der Start in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, da die Anzahl der Charaktere (auch für „Romy Beccare“-Neulinge) noch überschaubar ist und sich der „Fall“ erst sukzessive aufbaut. Einen wohlüberlegten und soliden Aufbau benötigt diese Story auch auf jeden Fall, denn im weiteren Verlauf der Geschichte verzweigt sich die Geschichte immer mehr und die Komplexität der Handlung nimmt stetig zu. Es werden bis ins letzte Viertel hinein neue Charaktere eingeführt und die schon netzartigen Beziehungsgeflechte zwischen den einzelnen Figuren, die teilweise bis zu fast 30 Jahren in die Vergangenheit zurück reichen, machen es beim Lesen schon manchmal schwer, noch den Überblick über alles zu behalten. Hierdurch gelingt es Katharina Peters, eine sehr intelligente, aber eben auch sehr anspruchsvolle Story aufzubauen, die dem Leser volle Konzentration abverlangt. Seichte Unterhaltung zum Abschalten oder „für nebenbei“ ist dieser Krimi damit auf keinen Fall. Am liebsten hätte ich während des Lesens ein großes Whiteboard mit allen Personen und deren Beziehungen untereinander gefüllt – so ähnlich, wie man es in den amerikanischen Krimis häufig sieht. Doch wenn man sich auf diese Geschichte voll und ganz einlässt, wird man mit Sicherheit seinen Spaß damit haben. Es ist extrem spannend zu lesen, wie die Ermittler um Romy Beccare immer neue Indizien ans Tageslicht fördern, neue Theorien entwickeln und alte verwerfen.

    Selbstverständlich gelingt es der Autorin, zum Ende hin alle wesentlichen Fragen zu beantworten und alle Handlungsstränge zusammenfließen zu lassen, wenn auch nicht in allen Fällen in typischer Art (mehr sei hier nicht verraten). Insgesamt hat mich das Ende vollends überzeugt und zufrieden das Buch zuklappen lassen.

    Ein weiterer Pluspunkt dieses Krimis sind für mich die vielfältigen und teilweise sehr schön herausgearbeiteten Charaktere, insbesondere auf Seiten der Verdächtigen. Nicht nur bei der Story an sich, auch bei der Entwicklung, die einzelne Charaktere im Verlauf des Buches genommen haben, hat es für mich die eine oder andere Überraschung gegeben, was mir sehr gut gefallen hat.

    Für Freunde von Eva Almstädts „Pia Korittki“-Reihe („Ostsee…“), Nina Ohlandts „John Benthien“-Reihe und Klaus-Peter Wolfs „Ann Kathrin Klaasen“-Reihe („Ostfriesen…“) genau die richtige Lektüre!


    FAZIT:
    Seltsame Verwicklungen, die Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen lassen: Ein spannender, aber hochkomplexer Krimi.
    Die unbekannte Schwester

    Die unbekannte Schwester (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    24.04.2017

    Überraschend – anders – spannend! Der persönlichste Fall für Carlotta Fiore

    Meine Meinung:
    „Die unbekannte Schwester“ ist nach „Wiener Totenlieder“ (ausgezeichnet mit dem „Leo-Perutz-Preis 2015“ der Stadt Wien) und „Mörderische Wahrheiten“ bereits der dritte „Carlotta Fiore“-Krimi der österreichischen Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Theresa Prammer. Obgleich dieser dritte Band einen in sich abgeschlossenen Fall behandelt, sind die Anknüpfungspunkte an die beiden Vorgänger – insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Charaktere und deren Zusammenspiel – doch sehr allgegenwärtig, so dass ich jedem empfehlen würde, zunächst die ersten beiden Bände zu lesen.

    Der dritte Fall für Carlotta Fiore hat es diesmal richtig in sich, denn er ist nicht nur sehr rätselhaft, sondern gleichzeitig auch der persönlichste Fall für die Protagonistin. Als sehr gelungen habe ich es dabei empfunden, dass Carlotta diesmal nun endlich offiziell als Kripo-Mitarbeiterin ermitteln könnte – und dennoch aufgrund verschiedener Einflüsse (die hier nicht verraten werden) doch wieder auf eigene Faust ermitteln muss. Selbstverständlich hat sie auch diesmal wieder ihren „Partner“ Konrad Fürst an ihrer Seite, der nach jahrzehntelanger Abstinenz zusammen mit Carlotta wieder neu im Polizeidienst beginnt. Entsprechend können sich Carlotta und Konrad nicht überall offiziell Eintritt verschaffen oder auf die umfangreichen Ermittlungs-Methoden der Polizei zurückgreifen. Raffinesse, Ideenreichtum, Improvisationstalent und ein gutes Stück Unverfrorenheit gehören also auch diesmal wieder mit dazu!

    Der Fall selbst entspinnt sich aus dem vermeintlichen Selbstmord eines Journalisten, in dessen Wohnung Carlotta einen geheimnisvollen Zettel mit ihrem Namen darauf findet. Von hier aus entwickelt sich eine regelrechte Ermittlungs-Odyssee, die sowohl Carlotta als auch die Leser vor immer neue Rätsel und unvorhersehbare Ereignisse stellt. Entsprechend befinden sich die Spannung und das Tempo in diesem Buch auf einem durchweg hohen Level. Anders als in den Vorgängern , in denen Theresa Prammer einen bunten Strauß potenziell Verdächtiger parat gehalten hat, habe ich in dieser Story eigentlich die ganze Zeit im Dunkeln getappt und bis ganz zum Schluss noch nicht mal den Ansatz einer halbwegs belastbaren Theorie gehabt. Dennoch hat die Autorin im – sehr spannenden! - Finale alles nachvollziehbar, in sich rund und mit großem Aha-Effekt aufgelöst. Ein sehr gelungener Krimi-Plot!

    Die „Carlotta Fiore“-Reihe weist aber noch eine weitere große Stärke auf: Die sehr gelungenen Charaktere. Carlotta Fiore ist eine sehr außergewöhnliche Protagonistin, die sich selbst und ihrem eigenen Glück oftmals doch sehr im Weg steht. Durch die ungewöhnliche aber nicht unglaubwürdige Vergangenheit Carlottas, die gerade in diesem Fall eine große Rolle spielt, werden ihre verschrobene Persönlichkeit und ihr oftmals unbeholfenes Verhalten anderen Menschen gegenüber nachvollziehbar und realistisch. Das beste Beispiel hierfür ist sicherlich ihre gegen Ende des ersten Bandes aufkeimende Beziehung zu Hannes Fischer, die auch in diesem Band immer wieder auf neue Belastungsproben gestellt wird. Meine persönlichen Lieblingscharaktere sind und bleiben aber die erfrischend quirlige 13jährige Fanny (die hier diesmal nur am Rand in Erscheinung tritt) und der durch-und-durch sympathische Konrad Fürst, der auch diesmal so einiges einstecken muss. Hier bleibt sich die Autorin also erfreulicher Weise treu!

    FAZIT:
    Spannend, rätselhaft und temporeich – ein durch und durch überzeugender Wien-Krimi mit tollen Charakteren. Absolute Leseempfehlung!
    Cherringham - Folge 1 & 2

    Matthew Costello
    Cherringham - Folge 1 & 2 (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    03.04.2017

    Zwei unterhaltsame und sehr atmosphärische Kurzkrimis

    Meine Meinung:

    „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“ ist eine inzwischen 24 Folgen umfassende Kurz-Krimi-Reihe rund um ein ungleiches Ermittlerpaar, die 38-jährige Webdesignerin Sarah Edwards und den frisch pensionierten, verwitweten und aus New Yorker zugezogenen Ex-Cop Jack Brannen.

    Dieses Hörbuch enthält mit „Mord an der Themse“ und „Das Geheimnis von Mogdon Manor“ die beiden ersten Fälle von Sarah & Jack und eignet sich damit hervorragend als Einstieg in die Krimi-Welt des beschaulichen Städtchens Cherringham in den britischen Cotswolds. Ähnlich wie bei anderen Serien (z.B. „Agatha Raisin“) bietet auch „Cherringham“ klassische „whodunit“-Krimis zum Mitraten in schön-schräger britischer Atmosphäre. Da es sich allerdings um Kurzkrimis handelt, ist der Kreis der Verdächtigen bei den ersten beiden Fällen recht überschaubar. Die Stories an sich sind dementsprechend auch nicht so komplex wie man es von „langen“ Romanen gewohnt ist. Dafür sind die Cherringham-Krimis eine sehr kurzweilige und atmosphärisch gelungene Unterhaltung für „zwischendurch“, die man perfekt an einem Abend lesen oder auch auf einer Auto- / Zugfahrt von rd. 3 Stunden hören kann.

    Das es den Stories an Komplexität, ausschweifenden Rahmenhandlungen und mehr als ein / zwei überraschenden Wendungen mangelt, ist für mich somit auch keine Schwäche, da es sich nun mal um Kurzkrimis handelt. Dafür haben die beiden Autoren ein sehr sympathisches Ermittlerpaar geschaffen und transportieren in ihren Geschichten eine sehr passige und stimmungsvolle Atmosphäre, wie man es von britischen Krimis gewohnt ist. Auch über einen Mangel an skurrilen Charakteren kann man sich hier nicht beschweren. Selbstverständlich kommt dabei auch der britische Humor nicht zu kurz („Ist das nicht illegal?“ - „Ich ziehe das Wort fragwürdig vor!“). Insbesondere die zweite Folge („Das Geheimnis von Mogdon Manor“) besticht in meinen Augen durch das sehr gelungene Setting eines alten, heruntergekommenen Herrenhaus sowie durch eine schon fast klischeehafte, englische Familie, in denen sich alle irgendwie spinnefeind sind.

    Die Audioproduktion ist gewohnt solide und von guter Qualität. Die Sprecherin Sabina Godec liest in einem sehr angenehmen Tempo und mit passender Betonung. Durch wohldosierte Pausen und stellenweise musikalische Untermalung ist das Zuhören insgesamt sehr angenehm.

    FAZIT:
    Ideal für (jeweils) rd. drei gemütliche Hörstunden: Atmosphärische Kurzkrimis zum Mitraten mit einem sehr ungleichen, aber absolut sympathischen Ermittlerduo.
    Enno Anders

    Astrid Frank
    Enno Anders (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.03.2017

    Zitat Olsen: „Es ist witzig und gleichzeitig traurig, und außerdem absolut abgedreht.“ (S. 87)

    Zum Inhalt:
    Der elfjährige Enno Anders heißt nicht nur so, sondern fühlt sich auch genau so: ganz anders als alle anderen. Oftmals versteht er die Welt um sich herum nicht und die Welt versteht ihn nicht. Kommt Enno vielleicht von einem anderen Stern?

    Meine Meinung:

    Mit „Enno Anders – Löwenzahn im Asphalt“ entführt Astrid Frank (u.a. „Wunderpferde“, „Unsichtbare Wunden“) ihre Leser in die ganz besondere Welt des elfjährigen Enno Anders und lässt uns auf eine sehr einfühlsame Weise an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Enno leidet sehr darunter, dass er sich anders fühlt und dies auch immer wieder von seinen Mitmenschen gespiegelt bekommt. Seine Lehrerin Frau Wolf („der böse Wolf“), die ihren Beruf eindeutig verfehlt hat, sagt „Enno kann sich nicht an Regeln halten. Er passt nicht auf, ist ständig abgelenkt, versteht die Aufgabenstelllungen nicht und will immer seinen Kopf durchsetzen.“ (S. 70). Seine Mutter sagt ganz oft „Ach Enno,…“ zu ihm, wenn er mal wieder alles vergessen oder falsch gemacht hat oder wenn er alles wieder ganz wortwörtlich nimmt. Sein Papa sagt, „Enno hat nun mal Pech, nicht in ihr (Frau Wolfs) Weltbild zu passen“ (S. 70). Und Enno denkt über sich selbst: „so was passiert mir ja manchmal, dass ich Dinge nicht merke, die für alle anderen offensichtlich sind, und andererseits Dinge sehe, die außer mir niemand sieht.“ (S. 58). Kurzum scheint Enno das ungeliebte Gegenteil seiner Schwester Elena zu sein, denn „Elena ist groß und stark und schön und kann alles und weiß alles. Und alles, was Elena macht, ist gut und richtig.“ (S. 58).

    In dieser schwierigen Situation flüchtet sich Enno ein ums andere Mal in die oftmals skurrile, aber stets absolut liebenswürdige Welt seiner Gedanken und Fantasie. Er schreibt Briefe an seinen verstorbenen Opi, der ihm sehr ähnlich war und der der einzige Mensch in Ennos Leben gewesen ist, der ihn verstehen konnte. Auf seinem Computer schreibt Enno eine Geschichte über sich selbst, die noch viel mehr vor Fantasie und Fantastik strotzt als vor Rechtschreibfehlern (und davon gibt es nicht wenige). So bittersüß und stellenweise durchaus humorvoll sich das alles liest, so tiefgründig, ernst und berührend ist doch die Botschaft, denn Enno träumt von seiner eigenen Beerdigung und einer Reise zu „seinem Heimatplaneten“ Mamojusave, wo er endlich ganz normal sein kann.

    Zu Beginn der Geschichte hat Enno eigentlich nur einen einzigen Menschen, der wirklich an ihn glaubt und ihn gerne und vorbehaltlos so akzeptiert, wie er ist: sein bester und leider auch einziger Freund Olsen, das hochbegabte Genie von nebenan. Es ist sehr schön zu lesen, wie Olsen Enno Halt gibt, ihn bestärkt und dabei mehr als einmal die Rolle übernimmt, die eigentlich Ennos Eltern zukommen sollte. Doch im Verlauf der Geschichte findet Enno glücklicherweise auch immer mehr und mehr Rückhalt in seiner eigenen Familie – und das ist wirklich herzerwärmend zu lesen!

    ***ACHTUNG SPOILER: IM FOLGENDEN VERRATE ICH, WAS ENNO SO „ANDERS“ MACHT***
    Selbstverständlich lässt die Astrid Frank ihre Leser nicht ratlos zurück, sondern verrät auch durch die sehr gelungene Figur des Dr. Müller, was Enno so besonders macht: Enno ist hochsensibel – Er nimmt unglaublich viele Dinge wahr und das auch noch viel stärker, als die meisten andern Menschen. Ein „Ausblenden“ z.B. von störenden Geräuschen oder Gerüchen ist für Enno ganz, ganz schwer, so dass in seinem Kopf oftmals ein ganz großes Durcheinander herrscht. Das macht Enno unter den robusten Löwenzähnen zu einer empfindlichen Orchidee, die viel Pflege und Zuwendung braucht, um dann am Ende doch alle überstrahlen zu können!
    ***SPOILER ENDE***

    Wenn Du eine Orchidee bist - sei stolz darauf!

    FAZIT:
    Bittersüß, fantasievoll, humorvoll-schräg und zutiefst bewegend. Ein flammendes Plädoyer für die positive Sicht der Individualität eines jeden Kindes und ein fantastischen Buch für alle Eltern und Lehrer besonderer Kinder – und auch für diese Kinder selbst!
    Schwarze Brandung

    Sabine Weiss
    Schwarze Brandung (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    29.03.2017

    Ein sehr atmosphärischer, gesellschaftskritischer und vor allem überraschender Regionalkrimi

    Zum Inhalt:
    Am Sylter Strand vor Westerland wird die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Mit den Ermittlungen werden die Kommissare des Flensburger K1 betraut. Mit im Team ist Liv Lammers, die erst vor kurzem einen Anruf ihres Neffen Jan bekommen hat, der ihr vom Verschwinden seiner Freundin berichtet hat. Vor Ort muss sich Liv nicht nur einem undurchschaubaren Fall, sondern auch den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Meine Meinung:

    „Kriminalistisches Denken kennt keine Skrupel.“ (S. 132)

    Mit „schwarze Brandung“ legt die deutsche Erfolgsautorin Sabine Weiß ihren ersten Krimi vor. Mit ihren historischen Romanen (u.a. „Hansetochter“, „Die Buchdruckerin“) hat sie bereits bewiesen, dass sie ein gutes Händchen für regionale Geschichten hat.

    Der Start in die Geschichte ist ein klassischer Krimi-Start: Ein knapper, bedrohlicher Prolog, eine kurze, sehr plastische Einführung der neuen Protagonistin Liv Lammers und schon geht es mit dem Auffinden der Leiche direkt hinein ins Krimi-Geschehen und ab nach Sylt. Sehr eindrucksvoll skizziert Sabine Weiß dabei ein sehr ambivalentes Bild dieser Insel: Auf der einen Seite die raue und fast unvergleichliche Schönheit der Natur, auf der anderen Seite die glitzernde Welt der Schönen und Reichen, die ihre ganz eigene und sehr unschöne Schattenseite hat. Diese Zerrissenheit spiegelt auch die nicht einfache Vergangenheit der Protagonistin sehr gekonnt wider, wodurch Liv Lammers zwar manchmal ebenso rau und unnahbar wirkt, dafür aber umso plastischer und realer erscheint und mir vom Start weg sympathisch war.

    Die Spannung ist für meinen Geschmack nach dem Auffinden der Leiche erstmal etwas seichter geblieben und die Story hat sich auf den ersten ca. 100 Seiten etwas zu linear entwickelt. Im Folgenden verästelte sie sich aber immer mehr und bot gleich einen ganzen Strauß an Antagonisten auf, bei dem von überkandidelt-snobbistisch bis ekelhaft-abstoßend wirklich alles dabei war. Je weiter die Story voran schritt, desto mehr Spaß hatte ich daran, eigene Theorien aufzustellen und Hauptverdächtige ins Visier zu nehmen. Und doch ist es Sabine Weiß am Ende gelungen, ein absolut dramatisches und (für mich) unvorhersehbares Finale aufzufahren und eine Auflösung zu präsentieren, die in sich rund, nachvollziehbar und dennoch vollkommen überraschend war. Genau das macht einen guten „whodunit“-Krimi aus!

    Eine weitere Stärke dieses Krimis ist die außergewöhnlich starke Charakterentwicklung. Neben der Story-immanenten Entwicklung bei Liv hat es Sabine Weiß beispielsweise geschafft, mit Hennes Liv einen Ermittlungspartner an die Seite zu stellen, den ich zu Beginn so gar nicht mochte, der sich im Verlauf der Geschichte aber mehr als nur meine Hochachtung verdient hat.

    FAZIT:
    Atmosphärisch, spannend und absolut überraschend – ein toller Regionalkrimi mit einem Schuss Gesellschaftskritik. Bitte mehr von Liv Lammers!
    Das Herz der verlorenen Dinge

    Tad Williams
    Das Herz der verlorenen Dinge (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    22.03.2017

    Von Schlachten und Belagerungen – düstere High Fantasy Fortsetzung

    Meine Meinung:

    „Kriege enden nicht“ (S. 98)

    Mir war nicht bewusst, dass „Das Herz der verlorenen Dinge“ eine Fortsetzung des „Osten Ard“- Zyklus („Das Geheimnis der großen Schwerter“) ist, dessen ersten Band Tad Williams bereits vor knapp 30 Jahren geschrieben hat. Entsprechend ist die Welt von „Osten Ard“ eine Welt, die der Autor schon zuvor in vier Büchern entwickelt und aufgebaut hat. Mit einer markanten Geografie, klassischen wie neuen Fantasy-Wesen, einer ganz eigenen Magie-Form (das „Singen“), mehreren sehr unterschiedlichen Volksstämmen mit eigenen Sprachen und Namensgebungen sowie einer sehr ausgeklügelten und faszinierenden „Historie“ lässt die Welt von Osten Ard sicherlich das Herz eines jeden High-Fantasy-Fans höher schlagen, gar keine Frage!

    Da dies mein erstes Buch aus dieser Reihe war, ist mir der Einstieg allerdings ungewöhnlich schwer gefallen. Tad Williams hat auf den Seiten 327 ff. eine kurze Abhandlung über die Feen-Völker Osten Ards und deren Geschichte geschrieben, die man als „Osten Ard Neuling“ auf jeden Fall vor der eigentlichen Geschichte lesen sollte, die ich aber in allen ihren Zusammenhängen dennoch schon als sehr komplex empfunden haben. Dazu kommen die ungewöhnlichen Namen, die für mein Lese-Gedächtnis nicht sehr einprägsam waren, und die mich des Öfteren gezwungen haben, im Glossar ab Seite 333 nachzuschlagen.

    Erst nach ca. einem Drittel der knapp 330 Seiten langen Geschichte hatte ich es geschafft, in der Geschichte Fuß zu fassen und zumindest die wesentlichen Charaktere sicher auseinanderhalten zu können. Glücklicherweise stellte es sich heraus, dass es insgesamt keine zehn Hauptcharaktere sind, die die Geschichte vorantreiben. Von diesen haben mir insbesondere der Soldat Porto, der Baumeister Vijeki und die Generalin der Opfermutigen, Suno´ku, sehr gut gefallen. Sehr spannend für die Folgebände ist die Frage, welche Rolle die geheimnisvolle Figur Ayaminu vom Feen-Volk der Sitha gespielt hat.

    Die Geschichte selbst hat dann doch ein bisschen Weniger Inhalt geboten, als ich mir das erhofft hatte. Letztendlich geht es hier – im Anschluss an die Kriege der Vorgängerbände - „nur“ um drei aufeinanderfolgende Belagerungen. Für ein einzelnes Buch wäre mir das viel zu wenig gewesen, als Teil einer Reihe in einem epischen Fantasy-Werk, das George R. R. Martin zu seiner „Das Lied von Eis und Feuer“-Reihe („Game of Thrones“) inspiriert haben soll (!), ist das aber durchaus passend und für meinen Geschmack vollkommen in Ordnung.

    Besonders gut gefallen haben mir einerseits die düstere und oftmals von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit geprägte Atmosphäre sowie die drei Schauplätze, die sich Tad Williams für seine Story erdacht hat, sei es die verfallene und irgendwie surreal anmutende Wirrwurzelfeste, der strategisch wichtige Drei-Raben-Turm oder die sagenumworbene Bergfestung der Nornen, die hoch im Norden den letzten Rückzugsort dieses Volkes darstellt.

    Tad Williams Erzählstil merkt man voll und ganz an, dass er unbestritten zu den besten Fantasy-Autoren der Gegenwart gehört. Sein Sprache und seine eigenen Namenskreationen passen perfekt zu seiner fantastischen Welt, die er mit seinen Worten plastisch und lebendig entstehen lässt. Durch einen stetigen Wechsel in der Erzählperspektive - zwischen dem Heer der Rimmersleute sowie dem Volk der Nornen – treibt er die Geschichte stets voran und lässt den Leser an den Motiven, Sorgen und Nöten beider Seiten teilhaben, so dass man sich kaum für eine der beiden Seiten entscheiden kann. Zwischendurch legt Tad Williams dann beim Erzählen nochmal den „Turbo-Gang“ ein, in dem er die Geschichte in „geraffter“ Form durch die Berichterstattungen einer Chronistin beschreiben lässt – ein sehr interessantes Stilmittel!

    Im Zyklus mit den Vorgängerbänden auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung für alle Fans anspruchsvoller High Fantasy, als „Einstieg“ in die Welt von „Osten Ard“ würde ich dieses Buch eher nicht empfehlen.

    FAZIT:
    Als Teil der „Osten Ard“-Reihe sehr atmosphärisch, düster und unbedingt empfehlenswert für alle Fans anspruchsvoller High Fantasy.
    Saint Lupin's Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!

    Saint Lupin's Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer! (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.03.2017

    Ein unglaublich fantasie- und humorvolles Abenteuer

    Zum Inhalt:
    Anne und ihre beste Freundin Penelope fristen im „Saint-Lupin’s-Institut für Fortwährend Ungezogene und Grässlich Unansehnliche Kinder“ unter der Fuchtel der schrecklichen Oberin ein trostloses Leben und müssen tagein, tagaus im Kohlebergwerk schuften. Ein Entkommen aus diesem Heim gibt es erst mit dem 13. Geburtstag, denn dann darf man mit viel Glück auf eine der vielen Abenteuerakademien wechseln. Doch was ist, wenn einem dort - natürlich vollkommen unvorbereitet - gleich eine Mission der Schwierigkeitsstufe 13 (von zwölf!) aufs Auge gedrückt wird? Und was ist, wenn man für diese schier unerfüllbare Mission nur drei Tage Zeit bekommt…?

    Meine Meinung:

    „Saint Lupin´s Academy“ (OT: „The Adventurer’s Guide to Successful Escapes“) ist das Debut und gleichzeitig der Auftakt zu einer neuen Kinder- und Jugendbuchserie des Kanadischen Autors Wade Albert White. Die Geschichte beginnt im trostlosen Heim „Saint Lupin’s“ damit, dass Anne und Penelope wirklich alles dafür tun, um von hier weg zu kommen. Schnell schließt man als Leser dabei die beiden Mädels ins Herz und zittert und fiebert mit ihnen mit, dass sie es auch schaffen. Überhaupt: Zum Mitzittern und Mitfiebern gibt es in diesem Buch wirklich ganz viele Situationen, denn der Autor schickt seine Heldinnen durch eine Reise quer durch sein neues „Universum“, das aus einer „alten Welt“ (hups, die kommt mir ganz schön bekannt vor!) entstanden ist. Dabei finden sich die Protagonisten auf immer neuen „Ebenen“ wieder und müssen stets knifflige Aufgaben und / oder gefährliche Situationen meistern. Entsprechend schnell und temporeich entwickelt sich die Geschichte, so dass man beim Lesen eigentlich kaum eine Pause einlegen mag. Doch diese Geschichte wartet nicht nur mit Tempo und Spannung auf, sondern insbesondere auch mit einer nahezu überbordenden Fantasie! In Whites Welt gibt es gefährliche Sandwölfe, Reisen per Drachenfeuerbällen, Ritter die nie gelebt haben, zwielichtige Charaktere wie den hyänenartigen Archäologen Mr. Plutarch H. Shard und noch vieles, vieles mehr zu entdecken. So ergibt sich in Summe ein wunderbarer Lesespaß von der ersten bis zur letzten Seite.

    Der Schreibstil des Autors ist erfrischend locker und passt hervorragend zu seiner Geschichte und seinen Charakteren. Am Besten hat mir aber sein Humor gefallen, der mich nicht nur einmal an den großartigen Terry Pratchett, an Douglas Adams oder auch an den Humor á la Monty Python erinnert hat. Genau mein Geschmack!

    Einziger kleiner Wehrmutstropfen war für mich, dass der dritte Protagonist im Bunde – Hiro, der Zauberer – für meinen Geschmack die ganze Story über doch recht blass geblieben ist und im Schatten der beiden taffen Mädels eher ein Mauerblümchen-Dasein gefristet hat. Hier könnte dem ein oder anderen jugendlichen Leser die passende Identifikationsfigur fehlen.

    FAZIT:
    Ein wahrlich toller Lesespaß für Jung und Alt mit ganz viel Spannung, Tempo, Humor und vor allem Fantasie! Bitte mehr davon!
    Ikigai

    Ikigai (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.03.2017

    Länger und gesünder leben – was dabei helfen kann

    „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.“
    Friedrich Nietzsche (S. 77)


    Meine Meinung:
    Die beiden Autoren Francesc Miralles & Héctor García beschäftigen sich in ihrem Buch „Ikigai“ mit der Frage danach, welche (beeinflussbaren) Faktoren sich positiv auf eine lange Lebenserwartung auswirken. Oder anders ausgedrückt, wie es die Autoren selbst beschreiben: „Ziel dieses Buches ist es, Sie in die Geheimnisse der japanischen Hundertjährigen einzuweihen, Ihnen zu zeigen, wie man ein gesundes, erfülltes Leben führen kann und was man zu tun vermag, um sein eigenes Ikigai zu entdecken.“ (S. 15)

    Ein hehres und in seiner Komplexität zugleich schwer zu greifendes Ziel. So nähern sich die Autoren dem Thema von vielen verschiedenen Seiten, umrunden es und versuchen dabei, es immer näher einzugrenzen. So ähnlich wie bei einem mathematische Näherungsverfahren. Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist dabei das Element, das diesem Buch seinen Namen gegeben hat: Das Ikigai, was man etwa global mit einem „Lebensziel“ beschreiben könnte oder auch ganz alltäglich „…ist Ikigai das, wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen.“ (S. 19). Ein schönes Schaubild hierzu findet sich auf S. 19, auf dem man das Ikigai als Kern all dessen auffindet, was uns beschäftigt und uns ausmacht. Diesbezüglich regt das Buch den Leser an, innezuhalten und über den eigenen Sinn des Lebens nachzudenken.

    Besonders interessant macht dieses Buch für mich aber, dass es wie ein Schweizer Offiziersmesser nicht nur einen Aspekt, sondern eine Vielzahl von Ansatzpunkten und Denkanstößen bietet, wie man sein eigenes Leben positiv verändern könnte. Im Folgenden möchte ich schlaglichtartig einige davon, die ich persönlich besonders interessant fand, kurz erwähnen, um Ihnen einen Überblick über die einzelnen Themen zu bieten:

    Die „80% Regel“: Die Bewohner Okinawas (wo die meisten „über 100jährigen“ leben) füllen ihren Magen bei ihren Mahlzeiten stets nur zu etwa 80%, sodass ein ganz leichtes Hungergefühl zurück bleibt. Angeblich verlangt ein voller Magen dem Körper mehr Anstrengung ab und beschleunige wegen der aufwendigeren Verdauung die Zelloxidation (S. 25).

    Mutitasking vs. Flow-Zustand: Unsere Generation leidet unter einer „Multitasking-Epidemie“ (S. 105), d.h. die nachhaltige Konzentration auf eine Sache kommt uns immer mehr abhanden. Studien sollen diesbezüglich ergeben haben, „ dass, wenn wir an mehreren Dingen gleichzeitig arbeiten, unsere Produktivität um mindestens 60 Prozent und unser Intelligenzquotient um mehr als 10 Punkte sinkt.“ (S. 106) – erschreckend, oder? Viel produktiver und gesünder sei es, sich voll und ganz auf eine Tätigkeit zu konzentrieren, um dabei in einen „Flow“ zu gelangen, d.h. einen Zustand, in dem einem die Tätigkeit fast „wie von ganz allein“ von der Hand geht und einem selbst somit ein gutes Gefühl gibt. Selbst die alltäglichen, teils eintönigen Arbeiten wie Geschirrspülen oder Rasenmähen können so zu einem „Mikroflow“ führen.

    Entspannung(stechniken) und Bewegung: „Anhaltender Stress wirkt degenerierend, da ständige Alarmbereitschaft die mit dem Gedächtnis verknüpften Nervenzellen schädigt und die Sekretion bestimmter Hormone hemmt, deren Mangel wiederum Depressionen auslösen kann.“ (S. 37) - Das dauerhafter Stress einen sehr negativen Einfluss auf die Gesundheit hat ist inzwischen ja allgemein bekannt. So geben die Autoren u.a. einen Überblick über „Japanische Hilfsmittel zur Stressmilderung“ (S. 38), wie beispielsweise lange Bäder, Ordnung halten und eine ausgewogene Ernährung. In Kapitel VIII „Sanfte körperliche Aktivität für ein längeres Leben“ stellen die Autoren einige der fernöstlichen „Sportarten“ zur Stressreduktion vor, wie z.B. Yoga, Tai-Chi und Quigong. Passender Weise jeweils mit leichten Anfängerübungen (beschrieben und mit Illustrationen versehen). Sehr gut fand ich die Aufforderung einfach öfter vom Stuhl aufzustehen (These: „Wenn man dreißig Minuten gesessen hat, verlangsamt sich der Stoffwechsel um 90 Prozent.“ - S. 170).

    „Lebenserfahrungen“: Die Autoren haben für ihr Buch zahlreiche Interviews mit den „Alten“ aus dem Dorf Ogimi geführt und aus deren Antworten fünf Grundregeln als „Essenz“ für ein langes und erfülltes Leben herausgefiltert (S. 141 – 148): 1. Sich keine Sorgen machen, 2. Gute Angewohnheiten haben, 3. Täglich die Freundschaften pflegen, 4. Ohne Hast leben und 5. Optimismus – All dieses zu erreicht ist wohl nicht immer möglich – aber zwei oder drei von fünf sind sicherlich auch schon hilfreich!

    Die oben genannten Themen sind wie gesagt nur einige interessante Beispiele aus dem Buch. Es beinhaltet noch viel mehr Ansätze, sowohl bekanntere (wie z.B. das „Modethema“ Resilienz, das zusammen mit dem Thema „Stoizismus“ angeschnitten wird - S.199) als auch (mir persönlich) unbekanntere Themen, wie beispielsweise die interessanten Ansätze der Morita-Therapie („Handeln bewirkt Veränderung“ – S. 84). Im Kapitel VII („Die Ikigai-Diät“ - S. 151 ff.) darf man allerdings keine Rezepte erwarten! Hier bleiben die Autoren allgemeiner, geben beispielsweise eine kleine Übersicht über Lebensmittel mit hohem Anteil an Antioxidantien (S. 159) oder behandeln die gesundheitlichen Vorzüge grüner / weißer Tees.

    Letztendlich bietet dieses Buch einen sehr interessanten Überblick – ohne dabei zu sehr in die Tiefe zu gehen – über eine Vielzahl von Themen, die die eigene Gesundheit und damit auch die Lebenserwartung positiv beeinflussen können. Hier waren für mich einige bereits bekannte Themen dabei, aber genauso auch einiges Neues. Letztendlich geben die Autoren selbst zu: „Es gibt keine Zauberformel, um das Glück zu finden, um sein eigenes Ikigai zu leben“ (S. 95). Aber helfen kann einem dieses Buch – wenn man es denn möchte – sicherlich.

    Das Einzige, was mich wirklich gestört hat ist, dass die Autoren zahlreiche Forscher und Studien zitieren, allerdings stets ohne genauere oder gar weiterführende Angaben. Hier fehlen mir z.B. Fußnoten oder auch ein kleines Literaturverzeichnis im Anhang. Denn so bleibt Manches einfach ein bisschen zu „schwammig“ (z.B.: „Man nimmt an, dass eine Tasse weißer Tee den gleichen Effekt hat wie zwölf Gläser frisch gepressten Orangensafts.“ - S. 161).

    FAZIT:
    Dieses Buch ist ein kleines Schweizer Offiziersmesser auf dem Weg zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil - Aus diesem Baukasten kann sich jeder interessierte Leser die für ihn passenden Bausteine aussuchen, die man dann ggf. mit weiterführender Literatur vertiefen kann.
    Die Götter sind los

    Die Götter sind los (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.03.2017

    Percy Jackson mit Slapstick - Zum Lachen, Staunen und Mitfiebern

    Zum Inhalt:
    Elliot hat es alles andere als leicht: Seine Mutter ist schwer krank, Geldsorgen drücken an allen Ecken und Enden, der Hof in direkter Nachbarschaft zum altehrwürdigen Stonehenge ist total heruntergekommen und in der Schule läuft es auch alles andere als rund. Viel mehr Probleme kann man eigentlich nicht gar nicht haben. Es sei denn, ein Sternbild-Mädchen kracht in den Kuhstall und man steht plötzlich im Mittelpunkt des Interesses der altgriechischen Götter und Dämonen…

    Meine Meinung:
    „Die Götter sind los“ (OT: „Who Let the Gods Out“) ist das Debut der britischen Schriftstellerin Maz Evans, die zuvor als Journalistin und Dozentin für Kreatives Schreiben tätig war. Und kreativ ist die Geschichte um den gebeutelten Elliot auf jeden Fall, denn so wie hier hat man die altehrwürdige griechische Götterwelt bestimmt noch nicht erlebt! In dieser Geschichte tummeln sich so ziemlich alle, die auf dem Olymp Rang und Namen haben, wie beispielsweise der Fährmann Charon, der sich darüber beklagt, dass man den Toten in Zeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs keine Goldmünzen für die Fährüberfahrt auf dem Stxy mehr in den Mund legt. Oder aber der modebewussteste aller Götter, der Zeus-Filius und Götterbote Hermes (Fahrzeugkennzeichen: „Ich bin der Größte!“), der himmlische Strafzettel sammelt. Oder auch Aphrodite, die sogar die Herzen der strengsten Beefeater Jim und Steve schmelzen lässt, so dass sich die beiden schluchzend in den Armen liegen. Last but not least darf natürlich auch der Ober-Schürzenjäger Zeus („ich bin der Klempner Bob“) nicht fehlen, der mit seinem Getreuen Pegasus „Peg“ mehr als einmal zur Hilfe eilt. Aber nicht nur die mythischen Gestalten überraschen in dieser Geschichte! Denn wer hätte schon gedacht, dass die Queen unter ihrem majestätischen Kleid einen schwarzen Ninja-Kampfanzug trägt? Oder dass der millionenschwere Richard M. Trumpington (Trump…. da war doch was!) in Wahrheit Hypnos, der Dämon des Schlafes (sein Motto: „Siegen ist alles!“) und Bruder von Antagonist Thanathos ist?

    Das klingt jetzt alles total abgedreht und irre witzig? Genau, ist es auch! Maz Evans beschert uns hier eine spannende, temporeiche und vor allem extrem humorvolle Geschichte, die mit dem Sturz des Sternbild-Mädchens Virgo (offizieller Titel: „Hüterin des Büromaterialschrankes“) in einen Güllehaufen ihren unaufhaltsamen Lauf nimmt. Immer wieder kommt es bei der Jagd nach den Chaossteinen zu den irrwitzigsten Situationen, egal ob in der Unterwelt oder im Diesseits: Hier bleibt echt kein Lachmuskel verschont! Selbst die kleinsten Details sind wunderbar humorvoll, wie beispielsweise Virgos Allzweckhilfsmittel „Was ist Was“ oder auch Hermes´ liebstes Technik-Gadget, der iGott.

    Der Schreibstil der Autorin passt dabei perfekt zu ihrer humorvollen Geschichte: frisch, frech und nie um ein Wortspiel oder flotten Spruch verlegen („sogar meine Unterhose ist älter als du“), wobei es durchaus auch mal ein bisschen deftiger zugehen kann.

    Zur Hörbuchproduktion:
    Das Hörbuch aus dem Silberfisch-Verlag liegt in gekürzter Fassung vor. Wie viel vom Originaltext tatsächlich fehlt, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur sagen, dass mir nichts „gefehlt“ hat und dass bei 315 Minuten (zu 336 Seiten) nicht allzu viel fehlen kann.
    Die Klangqualität der vier Audio-CD´s ist für meinen Geschmack sehr gut. Noch viel besser ist allerdings die Performance des Comiczeichners, Illustrators, Schriftstellers und Schauspielers Martin Baltscheit, die über „normales“ Vorlesen weit hinausgeht. Jedem Charakter verleiht Baltscheit seine ganz eigene Persönlichkeit, sein Tempo, seine Tonlagen und auch seine Lautstärke variieren im Verlauf und passen stets perfekt zur Situation. Hier macht das Zuhören einfach nur Spaß!

    FAZIT:
    Intensivtraining für die Lachmuskeln: Eine irrwitzige, temporeiche und spannende Geschichte für Jung und Alt. Ein absolutes Hörerlebnis!

    Das Buch der Spiegel

    Das Buch der Spiegel (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.03.2017

    Erinnerungen sind relativ… ungewöhnlich und sehr interessant zu lesen

    Zum Inhalt:
    Hier möchte ich ausnahmsweise auf die offizielle Kurzbeschreibung verweisen, die ich für sehr gelungen halte.

    Meine Meinung:

    „Das Buch der Spiegel“ des rumänischen Schriftstellers E.O. Chirovici wurde bereits vorab mit sehr vielen Lorbeeren bedacht, wurde es doch in über 30 Länder verkauft und vom Britischen „The Guardian“ sogar als „Sensation“ bezeichnet. Die Kurzbeschreibung dieses Buches könne vermuten lassen, dass es sich um einen Krimi oder sogar Thriller handelt. Auf dem – sehr gelungenen – Cover wird das Buch allerdings zu Recht als „Roman“ klassifiziert, denn obgleich es durchaus Krimielemente hat, ist es doch kein Krimi im eigentlichen Sinn, dafür fehlt einfach der durchgehende Spannungsbogen. Vielmehr spielt der Autor sehr geschickt mit den Tiefen der menschlichen Psyche, den manchmal trügerischen Eigenarten der Erinnerungen sowie den komplexen und höchst subjektiven zwischenmenschlichen Beziehungen.

    Durch den Start in die Geschichte fixt der Autor nicht nur seinen Protagonisten, den Literaturagenten Peter Katz („Er gehörte zu denen, die man bei einer Party schon mal mit einem Gummibaum verwechseln konnte“ - S. 109) mit dem alten Mordfall an, sondern auch seine Leser. Denn selbstverständlich möchte man wissen, was sich damals ereignet hat im Haus des gefeierten Princeton-Professors Joseph Wieder („Er war in jenen Jahren einer der wichtigsten Dozenten in Princeton und wurde als eine Art Prometheus betrachtet, hinab gestiegen zu den einfachen Sterblichen, um ihnen das Geheimnis des Feuers zu enthüllen.“ - S. 28).

    Mit der Einsendung seines unvollständigen Manuskriptes löst Richard Flynn eine private Ermittlung aus, die wie ein Staffelholz von Hand zu Hand weitergegeben wird, vom Literaturagenten Peter Katz zum investigativen Journalisten John Keller und schließlich zu Roy Freeman, einem pensionierten Polizisten, der damals an den Ermittlungen zu diesem Fall beteiligt gewesen ist. Entsprechend erzählt der Autor seine Geschichte aus nacheinander wechselnden Perspektiven, was für Abwechslung sorgt. Im Laufe der privaten Ermittlungen werden Zeitzeugen aufgesucht, auch die kleinsten Puzzlestücke zusammengetragen und Aussagen festgehalten, die sich zum Teil extrem wiedersprechen, wodurch das Rätsel um den Mordfall zwischenzeitlich tatsächlich immer größer und unlösbarer zu werden scheint. Diese Geschichte zu Lesen habe ich nicht wirklich als fesselnd, aber doch als sehr interessant empfunden, denn auch ich wollte unbedingt erfahren, wie Professor Wieder zu Tode gekommen ist. Am Ende wurde ich nicht enttäuscht, da der Autor auf den letzten rd. 30 Seiten eine Lösung präsentiert, die alles in sich „passig“ macht und die wesentlichen Fragen zuverlässig beantwortet, so dass ich das Buch zufrieden aus der Hand legen konnte. Selbst die Wahl des Titels wird zum Schluss noch erklärt!

    Als ungewöhnlich habe ich es empfunden, dass Chirovici nahezu allen seiner Charactere eine gewisse Tiefe und Plastizität durch Beschreibungen ihres Umfeldes, ihrer Geschichte und ihrer Beziehungen verleiht, so dass man sich beim Lesen ständig fragt, welche Informationen vielleicht doch eine gewisse Relevanz für den „Fall Wieder“ aufweisen und was davon nur „schmückendes Beiwerk drumherum“ ist. Hier hätte es für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas weniger sein dürfen.

    FAZIT:
    Keine „Sensation“, aber doch ein Roman, der geschickt mit den Tiefen der menschlichen Psyche, den manchmal trügerischen Eigenarten der Erinnerungen sowie den komplexen und höchst subjektiven zwischenmenschlichen Beziehungen spielt.
    Animox 02. Das Auge der Schlange

    Aimée Carter
    Animox 02. Das Auge der Schlange (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    15.03.2017

    Das tierische Abenteuer geht weiter – mit Spannung, Tempo und Überraschungen

    Zum Inhalt:
    Erst wenige Wochen sind vergangen seit dem dramatischen Kampf auf dem Dach des Sky Towers und dem Sturz von Celeste als Alpha des Rudels. Nur langsam kehrt im geheimen L.A.G.E.R., dem Hauptquartier der Säuger unter dem New Yorker Central Park, wieder Normalität ein. Da findet Simon eine Postkarte aus Paradise Valley in Arizona – ein Hilferuf seiner Mutter, die von Simons Großvater Orion entführt wurde? Simon kann nicht anders und bricht auf nach Arizona, gegen alle Widerstände, aber mit seinen besten Freunden an seiner Seite…

    Meine Meinung:
    „Animox – Das Auge der Schlange“ (OT: „Simon Thorn and the Viper´s Pit“) ist der zweite Band einer neuen Jugendbuchreihe der US-amerikanischen Schriftstellering Aimee Carter (u. A. „The Goddess“, „Das göttliche Mädchen“). Der erste Band („Animox – Das Heulen der Wölfe“) gehörte für mich persönlich zu den Lesehighlights 2016. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an den zweiten Band und soviel sei vorab verraten: sie wurden nicht enttäuscht!

    Die Story schließt relativ nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an. Auch wenn zu Beginn sehr geschickt immer wieder Rückblicke auf die vorangegangenen Geschehnisse gegeben werden, würde ich jedem „Animox-Neuling“ empfehlen, unbedingt mit Band 1 zu beginnen, denn ansonsten könnte es schwierig werden, alle Zusammenhänge der Geschichte zu erfassen und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere untereinander richtig einzuordnen. Doch wer Band 1 bereits kennt, wird problemlos und ruck-zuck wieder tief in die Geschichte eintauchen können.

    Nach einer kurzen „Eingewöhnungsphase“ im L.A.G.E.R. nimmt die Story sehr schnell an Spannung und Tempo auf, wenn sich Simon mit seinen Gefährten (natürlich unerlaubter Weise) auf den Weg in´s Paradise Valley macht und dafür einmal quer durch die USA reisen muss. Entsprechend hat die Geschichte diesmal schon fast einen „Road Movie“-Charakter – und zwar mit allem, was dazu gehört: Tempo, Action und Spannung! Dank hartnäckiger Verfolger nimmt Simons Reise mehr als einmal einen ungeplanten Verlauf und sie treffen gleich auf einige neue Animox-Charaktere, von denen mir die straighte Zia Stone und die kernige Bonnie am Besten gefallen haben. Auch die Schauplätze, an die uns Aimee Carter führt, sind wie schon im ersten Band mal wieder absolut fantastisch und extrem atmosphärisch, wie beispielsweise das Stilio-Hotel in der Wüste Arizonas, das ganz besondere Überraschungen bereit hält, oder auch ein altes, baufälliges Theater in Chicago.

    Auch die Entwicklung der Charaktere sowie die Einführung neuer Figuren gelingen der Autorin in meinen Augen sehr gut: hier wird getäuscht, enttäuscht und auch (positiv) überrascht. Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass sich die Beziehung Simons zu seiner „neuen“ Familie deutlich weiterentwickelt hat.

    Ebenso wie Band eins weist auch „Das Auge der Schlange“ ein sehr spannendes Finale auf, das mit Überraschungen und auch einem guten Schuss Dramatik daher kommt – wenn auch nicht ganz so dramatisch wie in Band eins. Am Ende des Buches ergibt sich dann ein kleines „Déjà- vu“, das ich mal als festes Versprechen und kleinen Ausblick auf Band drei werte, den ich schon jetzt sehnsüchtig erwarte!

    FAZIT:
    So muss eine Fortsetzung sein: Spannend, temporeich und voller Action & Überraschungen! Band drei bitte!
    Alea Aquarius 1. Der Ruf des Wassers

    Tanya Stewner
    Alea Aquarius 1. Der Ruf des Wassers (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.03.2017

    Fantastisch fantasievoll – ein ganz starker Auftakt zu einer neuen Reihe – auch für Jungs!

    Meine Meinung:

    Eines vorweg: Allein das Cover in seiner wunderschönen Gestaltung ist in meinen Augen schon eine Meisterleistung. Beim ersten Betrachten könnte man schnell auf die Idee kommen, dass „Alea Aquarius“ ein klassisches „Mädchen-Buch“ ist – das ist es aber absolut nicht! Meine beiden Jungs (knapp 6 und knapp 9) lieben die Geschichte um Alea Aquarius!

    Bereits der Start in die Geschichte ist spannend und bewegend zugleich, steht Alea doch an einem bedeutenden Wendepunkt in ihrem Leben. Ihre unglaublich herzliche Ersatzmutter Marianne ist mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gekommen und Alea zittert um Mariannes Leben und ihre eigene, ungewisse Zukunft – denn Wurzeln hat Alea auch nicht. Doch wie so oft bewahrheitet es sich auch diesmal: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. So trifft Alea auf die Alpha Cru des Segelschiffes Crusis. Das kann nur Schicksal sein, denn schon beginnt ein Abenteuer, das den Leser zusammen mit Alea aus Hamburg auf die Nordsee und bis nach Holland führen wird. Auf dieser Reise wird Alea so einiges Neues über sich selbst erfahren, mehr als eine brenzlige Situation meistern müssen und viele spannende Begegnungen haben. Es ist eine wahre Lesefreude, diese Reise als Leser zusammen mit ihr zu erleben, denn sie hält so einige im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Überraschungen und Wesen bereit, sei es eine vieläugige Finde-Finja oder winzige Wasserkobolde.

    Aber „Alea Aquarius“ ist nicht einfach „nur“ eine spannende und unglaublich fantasievolle Geschichte, denn sie besitzt auch eine gehörige Portion an Tiefgang. Ganz „nebenbei“ werden hier wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, (Selbst-)Vertrauen und Ehrlichkeit ganz „unaufdringlich“ transportiert. Darüber hinaus gelingt es der Autorin Tanya Stewner sehr gut, ihre kleinen und großen Leser für ein sehr ernstes, aber leider noch viel zu wenig wahrgenommenes Thema zu sensibilisieren: Die Verschmutzung unserer Meere!

    Die zweite große Stärke dieses Buches sind für mich die tollen Charaktere, allen Voran natürlich die fünf von der Alpha Cru, die allesamt ihre „Nachnamen“ den Sternbildern entliehen haben. Die herzensgute Alea Aquarius auf der Suche nach ihren Wurzeln und sich selbst, der mutige und verantwortungsbewusste Benjamin „Ben“ Libra, die manchmal etwas ruppige Tess Taurus mit dem Herzen am rechten Fleck und der mysteriöse Lennox Scorpio, der ein ähnliches Geheimnis zu haben scheint wie Alea. Unser absoluter Liebling ist aber der Jüngste an Bord, der kleine Samuel „Sammy“ Draco, der (Bauchnabel-)Fusseln sammelt, auf Tüllröcke steht und in Tess verliebt ist… und in Alea… und ein kleines Bisschen auch in Lennox. Sammy ist einfach die gute Seele der Crusis, ein wahrer Sonnenschein und kleiner Tausendsassa. Spätestens bei der Alpha Cru merkt man, dass es in diesem Buch sowohl für Jungs als auch für Mädchen auf jeden Fall eine passende Identifikationsfigur gibt!

    Last but not least bleibt noch zu erwähnen, dass Tanya Stewner einen wunderbar leichten, abwechslungsreichen und durchaus humorvollen Schreibstil hat („Das war unglaublich. Magisch. Völlig Banane.“ - S. 136), der in allen Situationen stets die richtigen Worte und den passenden Tonfall trifft. So macht lesen Spaß!

    FAZIT:
    Ein wunderbares, abenteuerliches und fantasievolles Buch mit viel Tiefgang – eine absolute Leseempfehlung, auch für Jungs! Alea Aquarius macht süchtig!
    Reifenberg, F: House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis

    Reifenberg, F: House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    20.02.2017

    Ein toller Auftakt mit viel Spannung, Spaß und wohligem Grusel

    Zum Inhalt:
    Nachdem sich „Big Bobby“ Bower bei windigen Immobiliengeschäften über den Tisch hat ziehen lassen, kommt die Erbschaft der Urgroßschwiegercousine Emilie Bauerfeind genau zum richtigen Zeitpunkt. So zieht Familie Bower kurzerhand von New York in die windschiefe Villa im deutschen Klein-Kaff Kohlfincken. Hier wird Melli Bowers Ankunft schon sehnsüchtig erwartet, denn Emilie Bauerfeind war eine ganz außergewöhnliche Frau mit einer unglaublichen Lebensaufgabe…

    Meine Meinung:

    „House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis" ist der Auftakt zu einer neuen Kinderbuchreihe des Erfolgsautors Frank M. Reifenberg (u.a. „Die Schattenbande“-Reihe, „Codewort Risiko“-Reihe und Mister Lugosi und die verschwundenen Kinder“).

    Die Geschichte startet mit der Ankunft der Bowers vor der – vorsichtig beschrieben – windschiefen Villa der verblichenen Urgroßschwiegercousine Emilie Bauerfeind. Schnell wird klar, dass diese Villa etwas ganz Besonderes hat. Ein verwunschener Garten, ein Schmetterlingsmosaik auf dem Terrassenboden oder auch die Vielzahl ausgestopfter Tiere. Beim Lesen kann man sich die Atmosphäre in dieser magisch anmutenden Villa direkt vorstellen und so entdeckt man als Leser zusammen mit der elfjährigen Melli diesen geheimnisvollen Ort. Nur nach und nach gibt die Villa dabei ihre Geheimnisse preis und offenbart etwas über Emilie Bauerfeind, das zuvor niemand zu ahnen gewagt hätte.

    Neben dieser wirklich tollen Atmosphäre kommt auch eine gehörige Portion Spannung ins Spiel, als der geheimnisvolle und sehr bedrohliche „Einäugige“ die Bühne betritt. Glücklicherweise ist Melli mit dieser komplett neuen Situation aber nicht alleine, denn der Nachbarsjunge Horst Friedrich Karl Hippolytus von Mengenfeld Freiherr zu Blankenburg – kurz: Hotte – hilft ihr nach Kräften und vor allem mit seinem umfangreichen Wissen über paranormale Erscheinungen. So wirkte Hotte mit seinen ganzen abgefahrenen Gerätschaften auf mich wie ein kleiner Nachwuchs-Ghostbuster. Zusammen ergründen Sie das Geheimnis der Villa, stellen sich einer großen Herausforderung und dabei auch dem Einäugigen in den Weg. So bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend und sehr unterhaltsam, oftmals gewürzt mit guten einer Prise Humor.

    Frank Reifenberg führt in diesem ersten Band gleich einen bunten Strauß unterschiedlichster Charaktere ein, die allesamt sehr gelungen sind und Potenzial für weitere Bände bieten. Sei es der fiese Winkeladvokat Dr. Wiesendübel, das wunderbare Duo Erasmus Schöngeist und Ludovico Geistreich (kurz: „Loddel“) oder Hottes Hund und mein heimlicher Liebling, Roderich von Hallersleben-Mauenstein (genannt Roddie). Ich hoffe sehr, dass wir noch so Einiges von ihnen zu lesen bekommen werden!

    Last but not least möchte ich noch die – wie immer – wunderbaren Illustrationen von Frederic Bertrand erwähnen.

    FAZIT:
    Ein toller Auftakt mit viel Spannung, Humor und Wohlfühl-Grusel, der mich die Fortsetzung sehnlichst erwarten lässt. Ein wunderbares Buch für alle Freunde von Büchern wie „Scary Harry“, „Darkmouth“ & Co.!
    Miller, K: Nightmares! 3 Die Stunde der Ungeheuer

    Miller, K: Nightmares! 3 Die Stunde der Ungeheuer (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.02.2017

    Ein fantastischer Abschluss der Nightmares!-Trilogie

    Zum Inhalt:
    Langsam haben sich die Wogen um die vergangenen dramatischen Ereignisse, an denen die Zwillinge INK und ICK Schuld gewesen sind, geglättet. Doch an seinem ersten Schultag in der achten Klasse mag Charlie Liard seinen Augen kaum glauben, denn es gibt eine neue Mitschülerin: India Kessog – besser bekannt als INK! Sofort schrillen bei Charlie alle Alarmglocken, denn INK kann einfach nichts Gutes im Schilde führen. Doch welche Rolle spielt die neue, sehr merkwürdige Lehrerein Samantha Abbot hierbei? Und was geht im Turm der lila Villa vor sich, aus dem merkwürdige Geräusche zu hören sind? Keine Frage, die Ereignisse spitzen sich zu…

    Meine Meinung:

    „Die Stunde der Ungeheuer“ ist der dritte und finale Band der Nightmares!-Trilogie des US-Amerikanischen Schriftstellers und Schauspielers Jason Segel (bekannt u.a. aus „How I Met Your Mother“). Obgleich die Geschichte des dritten Bandes in sich relativ abgeschlossen ist, gibt es doch viele Bezugspunkte zum ersten, insbesondere aber auch zum zweiten Band („Die Stadt der Schlafwandler“). Vor diesem Hintergrund würde ich allen Interessierten empfehlen, zunächst die ersten beiden Bände zu lesen.

    Wenn Sie aber die ersten beiden Bände schon kennen und mochten, dann ist „Die Stunde der Ungeheuer“ vor allem eines: ein absolutes MUSS! Denn wieder in die wache Welt von Cypress Creek und in die Anderswelt hinein zu tauchen macht von der ersten Seite an wieder richtig Spaß. Charlie ist mal wieder ganz der alte, der hinter Jedem und Allem nur die schlechtesten Absichten wittert und stets auf „hab acht“-Stellung ist. Ganz im Gegenteil zu seinem kleinen Sonnenschein-Bruder Jack, der zwar langsam aus seinem Captain-America-Kostüm hinauswächst, aber noch immer das Herz am rechten Fleck hat und stets das Gute in Jedem und Allem sieht. Charlies Freunde Paige, Alfie und Rocco und sitzen dabei zwischen allen Stühlen und auch als Leser kann man sich lange Strecken nicht wirklich sicher sein, auf welcher Seite INK und Ms Abott (ein toller neuer Charakter!) wirklich stehen und was sie im Schilde führen.

    Hierdurch ergibt sich eine mal wieder sehr spannende und extrem unterhaltsame Geschichte, die für sich genommen recht eigenständig ist, mit der es dem Autor aber gleichzeitig nahezu perfekt gelingt, den großen Bogen über alle drei Bücher der Nightmares-Trilogie zu ziehen und eine runde Story über alles mit einem absolut passenden Finale zu präsentieren. Hierdurch merkt man dem Buch sehr positiv an, dass es von Anfang an als Trilogie ausgelegt war, was heutzutage ja leider nicht bei allen Mehrteilern der Fall ist. So ist es auch kein Wunder, dass sehr oft auf die Ereignisse der beiden ersten Bände Bezug genommen wird und wir erfreulicherweise auch viele der alten Bekannten wiedertreffen, wie beispielsweise den treuen Gorgonen Basil Meduso oder auch den liebenswert-durchgeknallten Clown Dabney. Nur die vielfältige Grusel-Gemeinschaft der Nachtmahre an sich kommt in diesem letzten Band für meinen Geschmack doch ein wenig zu kurz, aber das ist wirklich nur ein klitzekleiner Wermutstropfen in dieser im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte!

    FAZIT:
    Ein perfekter Abschluss der Nightmares-Trilogie mit viel Spannung, bester Unterhaltung und einem wunderbaren Finale. Für jeden Nightmares!-Fan ein absolutes Muss!
    Grausames Erbe

    Grausames Erbe (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.02.2017

    Ein bunter Genre-Mix mit interessantem Road Trip

    Zum Inhalt:
    Die 21jährige Petty Moshen hat bislang ein absolut isoliertes Leben geführt. Seit sie ein kleines Mädchen war, hat ihr Vater Charlie sie hart trainiert und ihr eine allgegenwärtige Paranoia sowie ein tiefsitzendes Misstrauen allen anderen Menschen gegenüber eingeimpft.
    Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters wittert Petty die Chance, endlich aus diesem einsamen und gefühlskalten Leben auszubrechen und endlich ein „normaler“ Mensch zu werden. Doch selbst aus dem Grab scheint Charlie ihr noch immer seinen Willen aufzwingen zu wollen.

    Meine Meinung:

    „Beobachten. Orientieren. Entscheiden. Handeln. Die vier Hauptregeln.“ (eBook - S. 31)

    Eines vorweg: „Grausames Erbe“ (OT: „The Drowning Game“) der US-amerikanischen Autorin LS Hawker wird offiziell unter dem Genre „Thriller“ vermarktet. Für meinen Geschmack ist die Zuordnung dieses Buches zu einem Genre sehr schwierig, da es Einflüsse aus vielen Bereichen hat. Ich würde es als Mix aus Young Adult Literatur, Road Trip, Familiendrama und auch Thriller beschreiben, aber ein waschechter Thriller ist dieses Buch nicht!

    Der Start in die Geschichte gelingt leicht, auch aufgrund der sehr übersichtlichen Anzahl der Charaktere. Die Autorin hält sich dabei nicht mir viel „Vorgeplänkel“ auf sondern beginnt mit dem einschneidendsten Erlebnis in Petty Moshens Leben: Dem Tod ihres Vaters Charlie. Von einem Tag auf den andern gerät ihre gesamte kleine Welt, wie sie sie bisher kannte, vollkommen aus den Fugen und Petty ist mit dieser Situation heillos überfordert. Man kann als Leser schon fast gar nicht anders, als dieses taffe Mädchen zu mögen, dass bislang so viel Druck, Grenzen und unmenschliche Behandlung durch ihren Vater zu erdulden hatte. Bereits von Anfang an wünschte ich Petty, diese Chance nutzen zu können, und aus ihrem Leben auszubrechen. Doch natürlich tauchen nach dem Tod von Charlie gleich die nächsten zwei Männer auf, die Petty mehr als Besitz denn als Menschen ansehen: Der widerliche Randy King, ein wahres US-Hinterwäldlerisches Voll-Klischee, sowie der schmierige Winkeladvokat Keith Dooley, den Charlie mit seiner Testamentsvollstreckung beauftragt hatte. Glücklicherweise trifft Petty aber noch auf den „Looser“ Dekker, der irgendwie vom Pech verfolgt zu sein scheint. Für Abwechslung dabei sorgt der stetige Wechsel der Erzählperspektiven zwischen Petty und Dekker.

    Aus dieser Situation heraus entspinnt sich eine Story, die durchaus actionreich ist und stellenweise immer wieder ein hohes Tempo aufweist. Über weite Strecken erinnerte mich die Handlung an einen Road Movie, denn Petty und Dekker müssen auf ihrer Flucht immer wieder spontan umplanen und stranden mal hier, mal dort und treffen dabei auf die verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Absichten. Dies zu Lesen hat Spaß gemacht und war gleichzeitig sehr interessant, insbesondere durch das Wechselspiel zwischen der weltfremden und auf alle anderen Menschen sehr sonderbar wirkenden Petty und dem oft unbeholfenen, aber doch stets liebenswerten Dekker, der in seinem Leben endlich mal etwas richtig machen möchte. Stellenweise hat die Autorin für meinen Geschmack allerdings ein bisschen zu dick aufgetragen (z.B. mit einem Tornado), aber unterhaltsam und spannend zu lesen waren diese Szenen allemal.

    Im letzten ca. Viertel der Story schimmern dann tatsächlich die Thriller-Gene durch. Zwar habe ich eine zentrale Wendung zum Ende hin schon vorher kommen sehen, aber dennoch war das Finale wahrhaft fesselnd und actionreich. So konnte ich das Buch am Schluss kaum noch aus der Hand legen. Letztendlich bescherte die Autorin ihren beiden Protagonisten ein Finale, das sehr gut zur Story passt und mich mit einem zufriedenen Gefühl zurückgelassen hat.

    FAZIT:
    Young Adult, Road Trip, Familiendrama und zum Schluss auch ein guter Schuss Thriller – eine gelungene Mischung für spannende Lesestunden!
    451 bis 475 von 642 Rezensionen
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