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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    627 Rezensionen
    Schiller, B: Targa - Der Moment, bevor du stirbst Schiller, B: Targa - Der Moment, bevor du stirbst (Buch)
    15.08.2017

    Ein extrem spannender Thriller mit einem faszinierenden Spiel der Charaktere

    Meine Meinung:
    „Targa“ ist der Start zu einer neuen Thriller-Reihe des Bestseller-Autorenduos Barbara und Christian Schiller. Wie bereits von ihren früheren Werken (u.a. „Rattenkinder“ und „Stiller Beobachter“ der Tony-Braun-Thriller-Reihe) gewohnt, geht es auch diesmal alles andere als zimperlich zu. Ein Serienkiller treibt in Berlin sein Unwesen und hat schon mehrere junge Frauen auf dem Gewissen. Die Polizei ist sich sicher, dass der Hochschuldozent Falk Sandmann der Killer ist – doch es gelingt ihnen nicht, auch nur den kleinsten Beweis für diesen Verdacht zu erbringen. So soll die Undercover-Ermittlerin Targa Hendricks sich ohne Berührungsängste in die Höhle des Löwen begeben: Als Komplizin oder als potenzielles Opfer. Genau hierbei treffen zwei Charaktere aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch mehr gemeinsam haben, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Targa ist innerlich tief zerrissen, trauert noch immer um ihre tote Zwillingsschwester Yella und wird von starken Rachegelüsten angetrieben. Angst kennt sie keine – höchstens vor zu viel menschlicher Nähe. Auf der anderen Seite steht der Antagonist Sandmann, ein hochintelligenter, psychopathischer und extrem charismatischer Mann, der ein unglaubliches Talent dafür hat, Frauen willenlos und sich hörig zu machen. Genau dieses „Duell“ der Charaktere ist der Kern, der diesen Thriller so besonders, ja außergewöhnlich macht. Ständig liegt eine Spannung zwischen Targa und Sandmann in der Luft. Sie umkreisen sich, ziehen sich an, stoßen sich ab und stets balanciert Targa dabei an einem tiefschwarzen Abgrund. Neben diesen beiden Charakteren verblassen nahezu alle anderen Figuren zu Nebendarstellern – was ich allerdings nicht als störend empfunden habe. Lediglich die Figur des Carlos Schmidt habe ich als sehr interessant empfunden, da man sich als Leser lange Zeit fragt, wie dieser Handlungsstrang wohl zur Haupthandlung passt..

    Die Story an sich ist ebenso fesselnd, obgleich man den Antagonisten von Anfang an kennt. Dies gleichen die beiden Autoren neben dem intensiven Charakterspiel durch viel Tempo, Action und auch die ein oder andere Überraschung aus. So entwickelt die Geschichte schon früh einen Sog, den man sich beim Lesen nur ganz schwer wieder entziehen kann. Obgleich man sich während der Lektüre schnell bewusst wird, dass diese Story danach verlangt, dass es am Ende einen großen, dramatischen Showdown zwischen Targa und Sandmann geben muss, ist dieses Finale doch so spannend und dramatisch, dass es einen würdigen und sehr passenden Abschluss bildet. Da es wie gesagt der erste Band einer neuen Reihe ist, halten die beiden Autoren am Ende selbstverständlich noch einen kleinen Cliff-Hanger parat, der mich extrem neugierig auf den nächsten Band zurückgelassen hat.

    FAZIT:
    Ein fesselnder Thriller mit temporeicher Story und zwei extremen Charakteren mit faszinierendem Zusammenspiel. Ein „high class Thriller“!
    Amrita. Am Ende beginnt der Anfang Amrita. Am Ende beginnt der Anfang (Buch)
    14.08.2017

    Ein modernes Märchen wie aus 1001 Nacht – fantastisch, fesselnd und mitreißend

    Meine Meinung:

    „Wer etwas gewinnen will, muss etwas aufgeben.“ (S. 303)

    Es ist ein wahrlich zauberhafter Start in die Geschichte, denn Aditi Khorana beginnt mit der „Parabel vom Land der Bäume“. Ein kleines, feines Märchen, das man von seinem Kern leider auf viele andere reale Beispiele übertagen könnte. Mit dieser Geschichte, wird der Leser in die andersartige Welt des Königreichs Shalingar entführt, das mich ein Bisschen an die Wunderwelten aus 1001 Nacht erinnert hat. Hier begegnen wir der 16jährigen Königstochter Amrita, um deren Hand der despotische Herrscher Sikander anhält, der bereits viele Königreiche blutig unterworfen hat. Der Leser erlebt mit, wie das märchenhafte Leben der Prinzessin von einem Moment auf den nächsten in sich zusammenfällt und sie von der allseits geliebten und geehrten Königstochter zur Gesuchten der Häscher Sikanders wird. Eine Flucht beginnt, die Amrita zusammen mit ihrer treuen Weggefährtin, dem aus der Sklaverei befreiten Orakel Thala, zu den faszinierendsten und geheimnisvollsten Orten führt – denn Amrita will nur eines: die Geschichte umschreiben und das Gewesene tilgen. Es ist schon eine kleine Odyssee, auf die sich die beiden Mädchen begeben, und die ernste Gefahren wie gleichsam unglaubliche Überraschungen für die Protagonisten bereithält. Als besonders gelungen empfunden habe ich die Schauplätze, die sich Aditi Khorana für ihr modernes Märchen erdacht hat. Sei es der nachtschwarze Wald, in dem Amrita einen ganz besonderen Baum finden muss, oder auch ein Tempel auf dem Berg Moutza, der Pilgerscharen anzieht und mich irgendwie an die Tempel in Nepal erinnert hat. All diese Stationen sind unabdingbar wichtig für Amrita auf ihrer Reise zu sich selbst und ließen mich beim Lesen ein ums andere mal staunen, während meine Fantasie diese Orte weiter ausgemalt und ausgeschmückt hat. An fantastischen Orten mangelt es dieser Geschichte in keinster Weise und über manche hätte ich gerne noch viel mehr gelesen, wie etwa über die verborgene Höhlenstadt, die nicht nur ein geheimnisvolles Volk beherbergt, sondern eine sagenhafte Droge ebenso wie das Gedächtnis der Welt.

    Aber nicht nur die Orte sind der Autorin sehr gut gelungen, sondern auch die einzelnen Charaktere und Wesen, denen Amrita auf ihrer unglaublichen Reise begegnet. Viele von ihnen sind so interessant und schillernd, dass sie noch viel mehr Potenzial bieten, als in dieser Geschichte genutzt wurde. Allen voran betrifft dies den Charakter des Varun, dessen Geschichte allein ein ganzes Buch füllen könnte. Aber auch Wesen wie die Weltenschöpferin Makara, die in der Form einer riesigen Spinne die Schöpferin, Bewahrerin und Zerstörerin dieser Welt verkörpert. In diesem Buch gibt es so viel zu entdecken, so viel zu bestaunen und so viele Stellen zum Mitbangen und Mitfühlen, dass die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen und man voll und ganz gefangen ist in dieser märchenhaften Geschichte. Zwischen all den unglaublichen Orten ist mir nur die Reise an sich ein bisschen zu kurz gekommen. Manchmal gelangen Amrita und Thala einfach zu schnell von A nach B. Hier hätte das Buch ruhig ein wenig mehr Seiten haben dürfen - da bin ich verwöhnt von Patrick Rothfuss´ „Name des Windes“-Trilogie, der die Reisen seines Protagonisten wahrlich meisterhaft inszeniert.

    Am Ende steuert die Geschichte auf ein Finale zu, dass für meinen Geschmack nicht besser hätte sein können. Es passt wunderbar zur Story und zum Titel des Buches. Es ist überraschend, versöhnlich, tiefgehend und auch bewegend. Ein perfektes Ende für ein fantastisches Buch!

    FAZIT:
    Ein modernes Märchen wie aus 1001 Nacht. Zum Träumen, Staunen, Zittern und Bangen, Mit vielen tollen Charakteren, Schauplätzen und einigen Abschieden.
    Supersaurier - Kampf der Raptoren Supersaurier - Kampf der Raptoren (Buch)
    09.08.2017

    Action, Abenteuer und Gefahr – ein toller Mix für Kids ab ca. 10 Jahre

    Zum Inhalt:
    Vor rund 10 Jahren sind Beatrice „Bea“ Kingsleys Eltern auf der Rückreise aus Australien spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen, ein um Jahre verspätet zugestellter Brief, führt Bea zusammen mit ihrer Großmutter Barbara „Bunty“ Brownlee und dem Familienfreund Theodore Logan auf die Aru Inseln im Pazifik. Tief im dichten Dschungel dieser Inseln leben sowohl die sagenumwobenen Paradiesraptoren als auch die gefährlichen Schattenraptoren. Doch die Gefahren lauern auf dieser Insel nicht nur im Dschungel…

    Unsere Meinung:

    Das Buch „Supersaurier - Kampf der Raptoren“ ist das erste Buch des ehemaligen BBC-Moderators Jay Jay Burridge und der Start einer auf sechs Bände angelegten neuen Abenteuerbuchreihe für junge und ältere Leser ab ca. 10 Jahren. Die Grundidee hat uns von Anfang an gefesselt: Eine Welt, in der die Dinosaurier nicht ausgestorben sind sondern (mal mehr, mal weniger) friedlich mit den Menschen zusammenleben. Hier finden sich Dinosaurier der verschiedensten (mit unter fiktiven) Gattungen als Haus-, Nutz- und Wildtiere!

    Bereits der Start entführt uns als Leser in eine exotische und abenteuerliche Welt: auf die Aru Inseln im Südpazifik, ins Jahr 1932. Gemeinsam mit der sympathischen und unerschrockenen Protagonistin Bea (13) kommt der Leser auf dieser Insel an und entdeckt diesen kleinen wunderbaren Mikrokosmos. In dem kleinen Städtchen gibt es viele freundliche und zum Teil liebenswürdig verschrobene Einwohner – mit der Figur des Christian Hayter aber auch einen fiesen Antagonisten, den man wirklich nur hassen kann. Selbstverständlich darf in dieser Kulisse eine Expedition in das Dickicht des wilden Dschungels nicht fehlen, und so tauchen wir in eine faszinierende „grüne Hölle“ ein, in der es unglaublich viel zu entdecken gibt. Sei es der bunte Regenbogen-Eukalyptusbaum oder auch die knuddeligen roten Baumkänguruhs. Mit den schillernden, extrem seltenen und eher friedlichen Paradiesraptoren („laut, bunt und dumm“ – S. 76) sowie den geheimnisumwitterten Schattenraptoren („still, listig und klug“ – so sollen sie Gerüchten zufolge sogar für das Verschwinden von Menschen im Dschungel verantwortlich sein!) schafft es der Autor, eine tolle Bandbreite an Dinosauriern zu präsentieren und für Faszination sowie wohligen Schauer zu sorgen. Doch diese seltenen Dinosaurier sollen nicht die einzige Überraschung bleiben, auf die die kleine Reisegruppe um Bea im Dschungel stößt (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten!).

    In diese Geschichte konnten wir mühelos ganz tief abtauchen und das Abenteuer richtig miterleben. Dass auf Dschungel-Expeditionen auch schon mal ein Flugsaurier verspeist wird oder es bei wirklich actionreichen Kämpfen zu Toten kommen kann, begründet dabei die Leseempfehlung ab ca. 10 Jahren. Im Verlauf des Buches hat sich der aufgeweckte Sammy mit seinem bunt bemalten „Kylo-Saurier“ namens „Junior“ zu unserem absoluten Liebling entwickelt, obgleich wir Bea natürlich auch sehr mochten. So haben wir mit unseren „Helden“ mitgezittert und mitgefiebert und waren bis zum Schluss von dieser abenteuerlichen Geschichte vollkommen gefangen.

    Ein bisschen gestört hat es mich aus Erwachsenensicht, dass der Autor hier einige faszinierende Ideen mit angelegt (z.B. rätselhafte Heilkräfte oder auch „Tempel“), aber leider nicht weiter ausgebaut hat. Vielleicht erfolgt das ja noch in den Folgebänden. Darüber hinaus ging mir bei einem Charakter die „extreme Veränderung der Lebensumstände“ (ich nenne es mal so, um nicht zu spoilern) viel zu schnell und reibungslos. Allerdings muss ich zu diesen Kritikpunkten auch sagen, dass diese meinen Sohn nicht weiter gestört haben.

    Last but not least profitiert dieses Buch von vielen tollen, teilweise sogar doppelseitigen schwarz-weiß-Illustrationen, die die Atmosphäre der jeweiligen Situation jeweils prima einfangen und die einem beim Betrachten manchmal schon fast einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

    FAZIT:
    Spannend, actionreich und geheimnisvoll – ein super Auftakt zu einer neuen Abenteuerbuchreihe für junge und auch ältere Leser!
    Dübell, R: Last Secrets 1 Rätsel von Loch Ness Dübell, R: Last Secrets 1 Rätsel von Loch Ness (Buch)
    07.08.2017

    Ein spannendes Abenteuer in der Vergangenheit

    Unsere Meinung:
    „Last Secrets – Das Rätsel von Loch Ness“ ist der erste Band einer mehrteiligen Abenteuerbuchreihe des deutschen Erfolgsautors Richard Dübell, der insbesondere für seine historischen Romane bekannt ist (u.a. die „Jahrhundertsturm-Serie“, „Pforten der Ewigkeit“ und „Der letzte Paladin“). Dass er auch junge Leser mit seinen historischen Romanen zu fesseln weiß, hat er bereits mit „Das Buch der Finsternis“ (auch sehr zu empfehlen!) und der „Viking Warriors“-Reihe bewiesen.

    In der neuen Serie „Last Secrets“ geht es um die vier Freunde Lena, Cornelius und die Zwillinge Franzi und Fynn (12), die im Speicher eines Antiquitätenhändlers eine alte Zeitmaschine finden. Bereits dieser Start ist derart spannend und atmosphärisch geschrieben, wie man es in Kinder- / Jugendbüchern selten findet. Meine beiden Jungs (6 & 9) waren vom ersten Kapitel an regelrecht gefesselt. Diese an sich schon faszinierende Grundidee des Zeitreisens kombiniert Richard Dübell gekonnt mit einer nicht minder faszinierenden und (vergleichsweise) eher weniger bekannten historischen Person des 18. / 19. Jahrhunderts, die einen extrem ungewöhnlichen Lebenslauf hatte (vom Kriminellen zum Kriminalist) und heute allgemein als „Erfinder“ der modernen Kriminaltechniken und des Berufsstands der Privatdetektive gilt: Eugène François Vidocq (1775 – 1857). Spätestens mit dieser schillernden Figur hatte der Autor meine beiden Jungs schon restlos für dieses Buch begeistert.

    Basierend auf dieser überzeigenden Grundidee entspinnt Dübell ein spannendes Abenteuer, das die vier Kids in die schottischen Highlands in das Jahr 1934 führt. Hier gilt es, im Auftrag von Vidocq das Geheimnis des Seeungeheuers Nessi aufzuklären. Um dies noch spannender zu machen, haben die Kids insgesamt nur weniger als drei Tage Zeit, bevor die Zeitmaschine wieder zurück in die Gegenwart reist - entsprechend hoch ist das Tempo! Wir haben die ganze Zeit mit den vier Kids mitgezittert, ob sie es wohl schaffen werden, hinter das Geheimnis von Loch Ness zu kommen. Gleichzeitig haben wir gespannt gelesen, wie das Leben damals so war – so ganz ohne Handy & Co. Hier merkt man eindeutig die „historische Kompetenz“ des Autors. So hat uns Richard Dübell durch ein spannendes und mehrfach überraschendes Abenteuer geführt, dass er am Ende auch zu einer Auflösung bringt, die ich als sehr „rund und passend“ empfunden habe, wenngleich sie auch ein bisschen traurig war.

    Eine weitere Stärke dieses Romans sind für mich die gelungenen Charaktere. Die vier Kids sind sehr ungleich und ergänzen sich prima, seien es die unzertrennlichen Zwillinge Franzi und Fynn, die forsche und etwas schräge Lena („Ich bin ein Freak“) oder auch Cornelius, der eher der Stratege als der Macher ist, der aber durchaus auch mal für die ein oder andere Überraschung gut ist. Hier wird sicherlich jeder junge Leser die passende Identifikationsfigur finden. Neben unseren vier jungen Protagonisten ist dem Autor auch die ambivalente Figur des zunächst sehr aufschneiderischen und selbstverliebten Vidocq hervorragend gelungen („lauter Kinder. Ich hasse Kinder.“), den Dübell mit dieser fiktiven Geschichte an einem Wendepunkt seines Lebens portraitiert.

    Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig zu lesen, auch für junge Selbstleser (abgesehen von schwierigen Schottischen Namen), und passt sowohl sehr gut zur Zeit als auch zum atmosphärischen Setting. Flotte Sprüche („Die kommen garantiert aus Schweden! Aus einem Kaff namens Wikipedia. Wo die Wikinger herkommen“) und humorvolle Situationen (wenn z.B. der zukünftige Meisterdetektiv mit Karacho durch eine Hecke und in einen Heuhaufen radelt) sorgen beim Lesen dabei immer wieder für Schmunzler und durchaus auch laute Lacher, nicht nur bei den Kids.

    Abgerundet wird dieses tolle Leseabenteuer von zahlreichen, sehr stimmigen und atmosphärischen Illustrationen, deren Betrachtung viel Spaß macht. Und selbst nach dem Ende der Geschichte geht die Unterhaltung für die Leser noch weiter, denn im Anhang folgen noch viele tolle Extras: Interessante Nachbemerkungen des Autors über die historischen Hintergründe, ein schönes Quiz („Vidocqs Trainingscamp für Nachwuchskräfte“ / wie bei „Antolin“), ein kurzes Portrait des historischen Eugéne Francois Vidocq und mehrere Rätsel sowie ein „Geheimbotschaft-Alphabet“, das gleichzeitig neugierig auf den zweiten Band dieser Reihe macht („Das Geheimnis von Atlantis“).

    FAZIT:
    Ein richtig tolles Leseabenteuer für Klein und Groß, das uns von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Super!
    Spectrum Ethan Cross
    Spectrum (Buch)
    07.08.2017

    Der Geist des Timbavati - Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe

    „Überleben kennt keine Regeln.“ (S. 174)

    Zum Inhalt:
    Als drei bewaffnete und maskierte Verbrecher eine Filiale der GoBox-Kette, die sich auf die hochsichere Verwahrung von Gegenständen aller Art spezialisiert hat, überfallen, sieht alles nach einem normalen Raubversuch mit Geiselnahme aus. Doch als Dr. August Burke, junges Genie und eher unfreiwilliger Berater des FBI, hinzugezogen wird, fällt ihm auf, dass es hier um mehr geht. Um sehr viel mehr…

    Meine Meinung:

    Der US-amerikanische Bestsellerautor Ethan Cross dürfte wohl vielen Lesern von seiner „Shepherd-Organization“-Reihe („Ich bin…“) bekannt sein. Mit „Spectrum“ legt er nun den Grundstein für eine neue Thriller-Reihe, die allen Freunden der „Shepherd“-Reihe gefallen dürfte, um so viel vorweg zu verraten.

    Der Beginn der Story ist im Vergleich zur „Shephard-Reihe“ allerdings eher ungewöhnlich, denn bereits sehr früh fügen sich die einzelnen Handlungsstränge zusammen. Nichtsdestotrotz ist dieser Thriller von Beginn an spannend, und das durchgehend bis zum Ende. Ein ununterbrochener Spannungsbogen gehört halt zweifellos zu Cross´ großen Stärken. Selbst mit einem eher statischen Setting, das in weiten Teilen rund um die überfallene GoBox-Filiale spielt, gelingt es dem Autor, immer wieder Tempo aufzubauen und für die ein oder andere gewaltige Überraschung zu sorgen. So mag man das Buch beim Lesen eigentlich kaum noch aus der Hand legen. Aber Cross wäre nicht Cross, wenn seine Story nicht auch ein paar Details hätte, die ich als Leser stellenweise doch ein wenig übertrieben finde oder bei denen letztendlich der Zufall nicht unentscheidend mitspielt. Letztendlich dient dies alles aber der Spannung und dem Überraschungsmoment, was für die Leser eine sehr gute Thrillerunterhaltung bedeutet.

    Eine weitere große Stärke Cross´ ist sein Händchen für außergewöhnliche Charaktere (ich sage nur Francis Ackermann Jr.!), was er auch in „Spectrum“ wieder voll und ganz unter Beweis stellt. Auf der einen Seite haben wir ein illustres Trio: Den alternden FBI-Special Agent Samuel Carter, den der Tod seiner Frau noch immer sehr beschäftigt, den jungen und ungestümen SWAT-Officer Dominic “Nic” Juliano, Sohn und ehemaliger Lehrling des berüchtigten Gangsterbosses Tommy Jewels, und last but not least den hoch intelligenten „Berater“ mit Asperger-Syndrom und exzellenten Kenntnissen in Krav Maga: Dr. August Burke („Er war so intelligent und doch so verloren.“ – S. 455), der (nicht nur) heimliche Star dieser neuen Reihe, der in Eigenregie auch schon mal dafür sorgt, dass die Gesetzte bei den Ermittlungen extrem großzügig ausgelegt werden (um es mal vorsichtig zu formulieren). Es macht einfach Spaß, diesem Team bei seiner Ermittlungsarbeit zu folgen! Auf der „Gegenseite“ hat Cross einen Killer erschaffen, dem er neben seinen tödlichen Fähigkeiten auch eine sehr menschliche und zutiefst zerrissene Seite verpasst hat und der ein wirklich harter Brocken für das Ermittlungs-Trio ist. Selbst die Neben-Charaktere sind eckig, außergewöhnlich und durchaus auch polarisierend, wie etwa die von Rache getriebene südafrikanische Polizistin Constable Isabel Price oder auch die Figur der Dr. JoAnn Raskin.

    Cross´ Schreibstil ist gewohnt flüssig, gut zu lesen und oftmals sehr bildhaft („Burke hatte oft das Gefühl, als würde er in einer Zwangsjacke und mit einem Knebel im Mund über Glasscherben laufen und dabei versuchen, kein Geräusch zu machen.“ - S. 110). Stellenweise schafft er es sogar, regelrecht poetisch zu werden („Gerne hätte er diese Erinnerungen vergessen, doch wie Eisberge trieben sie stets durch den Ozean seiner Gedanken, und er wusste, wie schnell diese Eisberge ihn versenken konnten.“ - S. 115). Selbstverständlich kommt aber auch der Humor nicht zu kurz, dank der vielen flotten Sprüchen (Agent Carter: „Ich könnte mir die Hüfte brechen, wenn ich dahinten aussteige. Das ist nicht lustig.“ - S. 328).

    FAZIT:
    Nicht nur für Fans der „Shephard“-Reihe ein spannender und überzeugender Start einer neuen Thriller-Reihe. Weiter so!
    Der Nebelmann Donato Carrisi
    Der Nebelmann (Buch)
    27.07.2017

    Eine ungewöhnliche Story mit langem Anlauf und furiosem Finale

    "Die dümmste Sünde des Teufels ist die Eitelkeit." (S. 269)

    Zum Inhalt:
    Am Tag vor Heiligabend verschwindet in einem kleinen, abgelegenen Bergdorf die 16jährige Anna Lou spurlos. Niemand will etwas gesehen oder gehört haben. Daraufhin wird der egozentrische Sonderermittler Vogel auf den Fall angesetzt, der nach einem Fiasko in seinem letzten Fall nun um jeden Preis einen Ermittlungserfolg braucht und sein öffentliches Ansehen wieder herstellen will. Doch die ruhige Einöde des Dorfes täuscht…

    Meine Meinung:
    ***Eine kleine Warnung vorweg: Wenn Sie die offizielle Kurzbeschreibung / den Klappentext noch NICHT gelesen haben, lassen Sie es! Denn dieser verrät viel zu viel über den Inhalt des Buches!***

    Donato Carrisi („Der Todesflüsterer“) nutzt in seinem neusten Buch ein sehr interessantes Stilmittel, denn sein Werk beginnt mit Vogels blutverschmiertem Auftauchen - das sorgt sofort für Spannung und Neugier! Doch in der sich direkt anschließenden Rückblende beginnt der Fall zunächst eher unspektakulär. Das Setting im einsamen, ja fast schon isolierten Bergdorf, zu dem es nur eine einzige Zugangsstraße gibt und deren Bewohner schon etwas Sektenartiges haben, ist sehr gelungen. Es scheint ein ganz eigener Mikrokosmos zu sein, in den Vogel von außen eindringt. Wie eine beklemmende Wolke hängt eine latent depressive Stimmung über diesem Ort. Durch geschickte Sprünge in der Zeit – vor und zurück – und stetige Wechsel der Erzählperspektive treibt der Autor seine Geschichte voran. Allerdings haben die ersten 3/4 des Buches für meinen Geschmack keine Thriller-Gene, dafür fehlt es über einige Strecken zu sehr an Spannung. Vielmehr ist es für mein eine Mischung aus Drama und Krimi. Hinzu kommt immer mehr das Element einer Charakter- und Gesellschaftsstudie, denn im Fortlauf der Ermittlungen spitzt sich die Stimmung im verschlafenen Dörfchen immer weiter zu und alles scheint immer mehr auf eine „Hexenjagd“ hinauszulaufen. Die Emotionen kochen hoch, Vorverurteilungen nehmen zu und die Präsentation eines Schuldigen wird auf einmal viel dringlicher erwartet als die Aufklärung des tragischen Verschwindens. Hier hält Donato Carrisi der aktuellen Gesellschaft durchaus einen Spiegel vor, wie man leider feststellen muss.

    Eine weitere Eigenheit dieses Buches ist, dass ich zu keiner Zeit mit einem der Charaktere wirklich warm geworden bin. Der Protagonist, Sonderermittler Vogel, ist dabei ein absoluter Unsympath, der von seinen eigenen Kollegen wie folgt beschrieben wird: "eigensinnig, kontrollsüchtig, nur an seiner Medienwirkung interessiert". Aber für seine Geschichte braucht es genau so einen Charakter, wie man am Ende des Buches feststellen wird.

    Während mich die ersten rd. 3/4 dieses Buches nicht wirklich gefesselt haben, da es z.T. an Spannung mangelte, hat mich das Finale vollkommen und restlos begeistert: Das letzte Viertel des Buches war dermaßen spannend, hoch atmosphärisch und immer wieder überraschend - bis zur letzten Seite. Erst im Nachhinein, wenn alles erklärt und aufgedeckt ist, merkt man als Leser, wie extrem gekonnt der Autor seine Geschichte aufgebaut hat. Bis zu diesem Finale hätte ich das Buch mit drei Sternen bewertet – so sind es für mich eindeutige fünf Sterne!

    FAZIT:
    Eine komplexe Story, die erst ganz langsam ihren Sog entfaltet, um schließlich in einem furiosen Finale explosionsartig zu münden.
    Die Lieferantin Die Lieferantin (Buch)
    27.07.2017

    Eine düstere Nah-Zukunftsvision mit Thrillerelementen

    Meine Meinung:
    Die deutsche Schriftstellerin Zoe Beck („Brixton Hill“, „Das alte Kind“, „Schwarzblende“,…) entwirft in ihrem neuesten Roman ein sehr düsteres Bild Großbritanniens nach dem vollzogenen Brexit. Wie viele Jahre genau sie ihren Roman in die Zukunft verlegt hat, ist nicht gewiss – aber es scheinen nicht viele zu sein. Nach dem Brexit hat sich viel verändert, aber anscheinend nichts zum Positiven. Nahezu ständige und dauerhafte Überwachung öffentlicher Räume (gut, das ist dort heute schon so), ein ausufernder Rechtsextremismus („Die Rotweißblauen“) in allen Bevölkerungsschichten, zunehmende, anarchische Gewaltausbrüche mit regelrechten Straßenschlachten, ein Gesundheitssystem, das kurz vor dem Exitus steht und ein erbittertes politisches Ränkespiel um die Frage, ob Drogenkonsum weiter liberalisiert oder noch viel schärfer kriminalisiert werden.

    Letzteres, die Drogenpolitik, macht Zoe Beck zu ihrem zentralen Thema und entwickelt eine spannende Story, in der ihre noch junge Protagonistin Elliot Johnson den illegalen Drogenmarkt Londons mit einem innovativen Liefersystem vollkommen auf den Kopf stellt und sich so mit den alteingesessenen Unterweltbossen anlegt, die wie aus der Zeit gefallene Gangster wirken, mit Hang zur Brutalität aber ehernen Prinzipien. Mit ihrer Hilflosigkeit in Bezug auf die neuesten technologischen Entwicklungen, wie das Darknet und Drohnen, wirken diese „Verbrecher der alten Schule“ stellenweise fast schon wieder komisch („Früher waren diese Dinge irgendwie einfacher.“ – S. 165). Elliot Johnson ist hingegen eine taffe Self-Made-Frau, die sich von fast Nichts und Niemandem abschrecken lässt.

    Letztendlich entspinnt sich eine Story, die tempo- und actionreich und auch immer wieder spannend ist. Dennoch würde ich dieses Buch nicht als Thriller klassifizieren. Es ist für mich mehr ein Spannungsroman mit Thrillerelementen und einem Schuss Drama, der nicht nur gut unterhält, sondern zugleich auch ethische und moralische Fragen aufwirft, wenn es darum geht, ob eine liberale Drogenpolitik der Gesellschaft letzten Endes nicht mehr hilft als schadet.

    FAZIT:
    Eine düstere und besorgniserregende Zukunftsvision mit viel Tempo, Action, Spannung und gesellschaftskritischen Untertönen.
    Die Fabelmacht-Chroniken. Flammende Zeichen Kathrin Lange
    Die Fabelmacht-Chroniken. Flammende Zeichen (Buch)
    24.07.2017

    Geschichtenzauber in Paris – ein fantastisches Leseerlebnis, das an Romeo und Julia erinnert

    Meine Meinung:

    "Schreiben wir, was ist, oder ist, was wir schreiben?" (S. 328)

    Geschichten können magisch sein, die Leser in ihren Bann ziehen, sie verführen und entführen. Geschichten können fesseln, überraschen, erfreuen und bestürzen. Geschichten können uns lachen und weinen lassen, können uns zittern lassen, uns wohlfühlen lassen. Geschichten können so viel – und bei Kathrin Lange können sie dank der „Fabelmacht“ sogar noch ein bisschen mehr: wahr werden!

    Die Idee der „Fabelmacht“ ist faszinierend und innovativ zugleich: Die Fabelmächtigen von Paris können die Realität umschreiben und damit den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Doch wie fast jede Gabe hat natürlich auch die Fabelmacht ihre Schattenseiten, die einen verantwortungsvollen und wohl überlegten Umgang mit ihr unumgänglich machen. Doch was die Fabelmacht ist, was sie bewirken kann und was sie so gefährlich macht – das erfährt die 16jährige Protagonistin Mila zusammen mit den Lesern erst nach und nach. Das sorgt immer wieder für überraschende Momente, unvorhergesehene Wendungen und ganz viel Zauber und noch mehr Emotionen. Denn wie kann man einer Zukunft entgehen, die schon längst zu Ende erzählt worden ist? So steuern wir auf ein Ende hin, das schon bekannt ist – und gleichzeitig auch wieder nicht. Am Ende präsentiert Kathrin Lange ein Finale, das spannender und mitreißender kaum sein kann.

    Der Einstieg in diese fantastische Geschichte gelingt wunderbar leicht, denn wir reisen Zusammen mit Mila im TGV nach Paris, um ihre Geburtsstadt zusammen mit ihr zu entdecken. So entführt uns Kathrin Lange nicht nur in die geheime Welt der Fabelmächtigen, sondern auch in die Stadt der Liebe. Zusammen mit Mila schlendern wir durch die Gassen von Paris, besichtigen die unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten, blicken von hoch über den Dächern auf das geschäftige Treiben hinab und steigen in die tiefsten Tiefen unter der Stadt – noch unter der Metro und den Katakomben. Kathrin Lange hat bei mir während des Lesens eine Sehnsucht nach dieser Stadt ausgelöst, dass ich mich am liebsten in den nächsten Zug nach Paris gesetzt hätte. Mit ihrem bildhaften Schreibstil und ihren einfühlsamen und auf den Punkt genau passenden Worten lässt sie ihre Leser das Pariser Flair auf jeder Seite spüren. Dabei beweist sie ein perfektes Händchen für ausgefallene und extrem atmosphärische Settings, sowohl real (wie etwa Notre Dame und den Friedhof Père Lachaise) als auch fiktiv (vom morbiden Szene-Club über verlassene Abbruchhäuser bis hin zu geheimen Bibliotheken).

    Auch wenn es zu Paris passen würde, ist dieses Buch keine einfache, frühlingshauchleichte Liebesgeschichte. Denn die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren sind die meiste Zeit des Buches alles andere als einfach. Oftmals sind sich die Charaktere ihrer eigenen Gefühle selbst nicht ganz bewusst oder sicher. Die Autorin entwirft dabei sehr plastisch gezeichnete und extrem unterschiedliche Charaktere, sei es die unerschrockene Mila, der dunkel-geheimnisvolle Nicholas, der draufgängerische Roofer Eric, der kautzige alte Buchhändler Maréchal (einer meiner Lieblinge) oder auch die exzentrische Odette.

    Last but not least möchte ich noch einmal den wunderbaren Schreibstil der Autorin erwähnen, der nicht nur ihren Charakteren Leben und Tiefe verleiht und die verschiedensten Orte vor meinem inneren Auge erscheinen lässt, sondern immer wieder auch für humorvolles Augenzwinkern ("Der hat doch zu viel Twilight geguckt!" - S. 80) oder auch romantische Lyrik sorgt ("Ein Blau so dunkel wie eine mondhelle Nacht.Winzige silbrige Splitter schwammen darin wie Sterne an einem Mitternachtshimmel." - S. 37)


    FAZIT:
    Eine geheimnisvolle und magische Reise nach Paris – im wahrsten Sinne des Wortes: fabelhaft!
    Petrowitz, M: Das wilde Uff fährt in den Urlaub Petrowitz, M: Das wilde Uff fährt in den Urlaub (Buch)
    18.07.2017

    Ein temporeicher und humorvoller Ferien-Lesespaß für Klein und Groß

    Zum Inhalt:
    Nachdem Lio das UFF vor den Fängen des verrückten Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida gerettet hat und das UFF kurzerhand bei Familie Peppel eingezogen ist, liegen insbesondere bei Mama Peppel die Nerven blank. Ständig geht etwas zu Bruch ("Du zerstörst jeden Tag mindestens drei Dinge." - S. 41) oder wird kurzerhand aufgefressen. Mittlerweile ist die ganze Familie Peppel urlaubsüberreif. Nur doof, dass dank der ganzen Reparaturen gähnende Leere auf dem Peppelschen Familienkonto herrscht. Da kommt die Gewinnbenachrichtigung über einen Gratis-Urlaub im sonnigen Sizilien gerade recht. Komisch nur, dass keiner an diesem Preisausschreiben teilgenommen hat…

    Unsere Meinung:
    „Das wilde Uff fährt in den Urlaub“ ist der zweite Band einer neuen Kinderbuchreihe von Michael Petrowitz, der schon mit seinen beiden Bänden für die Leserabe-Reihe („Kung-Fu im Turnschuh“ & „Besuch aus dem Weltraum“) bewiesen hat, das er ein gutes Händchen für fantasie- und humorvolle Kinderbücher hat.

    Im Mittelpunkt steht natürlich wieder das knuddelige blaue Uff, das sich zur Zeit der Dinosaurier schlafen gelegt hat und durch Lio unsanft geweckt wurde. Wer diese Ereignisse aus dem ersten Band noch nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst, kann Band 2 aber trotzdem lesen und genießen. Wir sind inzwischen große UFF-Fans geworden, denn das Uff ist total lustig, sprüht nur so vor – manchmal etwas merkwürdig erscheinenden – Ideen und ist trotz aller Problemchen vor allem eines: ein ganz toller und treuer Freund! Diesen Urzeitbewohner kann man einfach nur gern haben, so ein Uff würde sich wohl jedes Kind als Freund wünschen!

    Dass eine Urlaubsreise mit UFF alles andere als langweilig und „plankonform“ verläuft, dürfte wohl (außer Mama Peppel) jedem von Anfang an klar sein. Die Problemchen beginnen schon auf der Autofahrt, bei der UFF spontan mal einen LKW-Ladung Tulpen verputzt und ab Tempo 40 ganz „ungute“ Gefühle bekommt. So kommen die Peppels auch erst gegen Mitternacht in Sizilien an – ganze zwei Tage später als geplant. Aber auch vor Ort sorgt UFF ständig für neue Herausforderungen und für jede Menge Spaß und Durcheinander, beispielsweise beim Bau der weltgrößten Sandburg oder auch beim ausgiebigen Plantschen in der „Badewanne“, die aufgrund der Größe nach draußen verlagert wurde. Bei UFFs Eskapaden bleibt garantiert kein Lachmuskel still, zumal Autor Michael Petrowitz diese durch seine flotte und humorvolle Schreibweise noch weiter reizt ("Deine Talente scheinen aber sehr, sehr tief verborgen zu sein." (S. 35).

    Ein UFF-Band ohne den verrückten Prof. Dr. Dr. Othenio Snaida wäre allerdings kein echter UFF-Band. Dass dieser zwielichtige Wissenschaftler schon wieder sein Unwesen treibt, sei schon mal verraten. Doch diesmal bekommt er bei seinen Machenschaften sogar noch Unterstützung, was durchaus für Spannung sorgt.

    Eines ist also klar: In dieser Geschichte gibt es jede Menge Chaos, Spaß, Überraschungen und immer wieder etwas zu Lachen! So humorvoll und unterhaltsam diese Geschichte auch ist, transportiert sie doch auch einige Botschaften mit Tiefgang. Denn wer das „Uff“ gelesen hat, wir schnell merken, wie wichtig Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt sind, und dass „Anders sein“ nichts ist, wovor man sich fürchten muss. Komplettiert wird dieses wunderbare Buch durch zahlreiche Illustrationen von Benedikt Beck.

    FAZIT:
    Eine wunderbare Fortsetzung voller Spaß, Chaos und Überraschungen – für Klein und Groß! Wir freuen uns auf Band drei!
    Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor (CD)
    01.06.2017

    Ein Thriller mit Licht und Schatten und viel verschenktem Potenzial

    Zum Inhalt:
    Eigentlich sollte Stephanie – wie so oft – nur tagsüber auf Nicky aufpassen, den Sohn ihrer besten Freundin Emily. Doch dann verschwindet Emily spurlos und eine sehr ungewisse Zeit mit einigen bösen Überraschungen bricht an…

    Meine Meinung:

    Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr leicht und der Kreis der Charaktere ist durchaus überschaubar. Langsam, aber stetig nimmt die Geschichte an Fahrt auf und die Spannung steigt sukzessive. Zwischendurch gibt es allerdings immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonistin Stephanie, die ich insgesamt als zu langatmig und viel zu wenig spannend empfunden habe. Dafür wartet die eigentliche Hauptstory – insbesondere im zweiten Drittel – gleich mit mehreren überraschenden Wendungen auf, was mir sehr gut gefallen hat. Hier fragt man sich als Leser / Hörer zwischendurch, was denn nun wohl noch alles an Unvorhersehbarem kommen wird und freut sich auf den weiteren Fortgang der Geschichte. Doch leider lässt das dritte Drittel wieder zu stark nach und Einiges von dem, was bis zum Finale der Geschichte passiert, ist doch durchaus vorhersehbar. (Fast )alles kam so, wie ich es nach dem zweiten Abschnitt erwartet hatte. Hier hätte es mir sehr gut gefallen, wenn die Autorin sich noch eine faustdicke Überraschung bis zum Schluss aufgehoben hätte. So hat diese Geschichte für meinen Geschmack leider ein gutes Stück an Potenzial verschenkt.

    Eine weitere Schwäche sind für mich die Hauptcharaktere dieser Geschichte. Bis zum Schluss bin ich mit keinem einzigen der Charaktere wirklich warm geworden. Gut, das ist zwar unschön, aber auch kein zwingendes „muss“ für ein gutes Buch. Viel mehr hat mich aber die größtenteils fehlende Charakterentwicklung gestört. Gerade die Protagonistin Stephanie kommt zu Beginn der Geschichte eher naiv und „einfacher strukturiert“ rüber. Zur Mitte des Buches hatte ich dann den Eindruck, dass sie taffer und straighter werden würde – doch weit gefehlt! Im letzten Drittel fällt sie wieder in alte Verhaltensmuster zurück und bei manchen ihrer Handlungen kann man sich als Leser / Hörer nur fragen, wie dumm man eigentlich sein kann. Auch hier hat die Autorin einiges an Potenzial verschenkt.

    FAZIT:
    Ein Thriller mit Höhen und Tiefen bei der Spannung, einer interessanten Grundidee aber auch viel verschenktem Potenzial sowie mit enttäuschenden Charakteren.
    Secrets of Amarak Secrets of Amarak (Buch)
    01.06.2017

    Ein fesselndes Abenteuer: super-spannend und auch ein bisschen gruselig

    Unsere Meinung:
    Bereits der Start in die Geschichte ist düster und geheimnisvoll: Jonathan „Joe“ Bookman (13) und seine Schwester Rebecca (12) ziehen mit ihren Eltern nach London – in eine alte Villa direkt gegenüber einem Friedhof. Schon dieses Setting sorgt für einen leichten, wohligen Gänsehaut-Effekt. In der Nachbarvilla wohnt ein Junge, Alexander, zusammen mit seinem Diener Einar Stein (genannt „Einstein“) und um diese beiden ranken sich viele Gerüchte und Geschichten, denn Alex´ Eltern sind vor einem Jahr spurlos verschwunden.

    Schnell ereignen sich rund um den Schauplatz in „Howards End“ spannende, merkwürdige und teilweise schon sehr bedrohlich wirkende Dinge. Joe und Rebecca finden geheime Gänge und Verstecke in der alten Villa, des Nachts sind vom Friedhof gegenüber merkwürdige Geräusche zu hören und zwielichtige Gestalten treiben ihr Unwesen. Natürlich wollen die Bookman-Kids diesen ganzen Geheimnissen auf den Grund gehen!

    Von hier aus entspinnt der Autor T. Spexx (ein Pseudonym eines bekannten deutschen Autors) eine unglaublich spannende und immer wieder auch wohlig-gruselige Abenteuer-Story, die uns von der ersten bis zur letzten Seite voll und ganz in ihren Bann gezogen hat. In einer temporeichen „Schnitzeljagd“ geht es für die Kids und den Leser auf der Suche nach den nächsten Hinweisen quer durch London, sowohl über- als unterirdisch. Dabei tauchen mehrere bekannte Plätze und Sehenswürdigkeiten auf, was für viel authentisches London-Feeling sorgt.

    Am Ende gelingt es, alle Hinweise zusammenzufügen und das Geheimnis um das Verschwinden von Alex´ Eltern aufzudecken. Dabei kommt noch ein guter Schuss Mystery mit ins Spiel, was uns sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen und passt perfekt zur Geschichte. Die Flotten Sprüche der Kids und der immer wieder aufblitzende Humor haben uns gut unterhalten und die vielen, sehr gut zur Story passenden Illustrationen sind das „Sahnehäubchen“ obendrauf.

    Insgesamt hat diese Geschichte meinem Sohn (9) und mir (ü40) so gut gefallen, dass wir sie am liebsten in einem Rutsch gelesen hätten. Nun warten wir sehnlichst auf Band 2!

    FAZIT:
    Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Abenteuergeschichte mit viel Spannung, wohligem Grusel und einem guten Schuss Mystery. Wir sind begeistert!
    Simply Veggie Simply Veggie (Buch)
    01.06.2017

    Gesunde, international angehauchte Veggie-Küche für jedermann

    Zum Autor:
    Autor Julian Kutos ist ein kulinarischer Kosmopolit und hat schon in diversen Ländern gekocht und gelernt, u.a. bei dem berühmten 3-Sterne-Koch Alain Ducasse. Er betreibt eine Kochschule in Wien, und betätigt sich als Food-Blogger. Mit „Simply Veggie“ legt er nach „Simply Pasta, Pizza und Co.“ nun sein zweites Kochbuch vor.

    Zur Aufmachung:
    Das Kochbuch ist insgesamt sehr hochwertig gestaltet. Mit seinem Format von 20,5 x 25,0 x 2,2 cm, einem stabilen Hardcover und einem farblich passenden Lesebändchen kommt dieses Buch praktisch und durchaus noch handlich daher. Bei einem VK-Preis von 19,90 bietet es m.E. ein gutes Preis- / Leistungsverhältnis.

    Zum Inhalt:
    Das Kochbuch startet mit einer Einführung und ein paar grundsätzlichen Informationen und praktischen Tipps. Beispielsweise gewährt der Autor auf S. 11 einen Blick in seine „Vorratskammer“, sprich er gibt einen Überblick über die wichtigsten Zutaten für die frische Veggie-Küche. Hier finden sich knapp 100 Zutaten die man parat haben sollte, von geläufigen Zutaten wie Weizenmehl und Zucker bis zu eher außergewöhnlichen Zutaten wie etwa Nori oder Kaffir-Limettenblätter. Interessant, aber schon aus seinem ersten Kochbuch bekannt, sind Kutos´ kurze Ausführungen über die fünf Sinne beim Kochen (denn das ist durchaus mehr als nur Riechen und Schmecken) sowie die fünf grundlegenden Geschmacksrichtungen, von denen das „unbeschreibliche“ Umami wohl noch kaum jemandem bekannt sein dürfte.

    Auf den Seiten. 21 - 29 erläutert der Autor den „perfekten Schnitt“ (es kommt halt auch auf die Technik an!) für einige Lebensmittel, u.a. Zwiebeln, Möhren, Mangos und Avocados (Kern mit dem Messer einschneiden und herausziehen!), passenderweise mit bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Besonders gelungen finde ich auch die Hinweise auf Seite 32, wie man viele Rezepte durch den Austausch weniger Zutaten auch vegan zubereiten kann (z.B. Kokosfett statt Butter oder Ahornsirup statt Honig). Insgesamt gefällt mir der Einleitungs-Teil sehr gut.

    Zum Rezeptteil:

    Die Rezepte selbst sind sehr strukturiert aufbereitet und jeweils mit Angaben zur Arbeitszeit (AZ) und Zubereitungszeit (ZZ – inkl. Kochen, backen etc.) versehen. Die Zutatenlisten variieren von erfreulich kurz bis durchaus umfangreich. Die Zubereitungsbeschreibungen sind durchweg leicht verständlich. Einige Rezepte sind mit gut nachvollziehbaren und schrittweise bebilderten Zubereitungsanweisungen versehen (z.B. die Sushi-Rollen auf S. 83 ff.), was schon fast einer Geling-Garantie gleichkommt. Die Rezepte dieses Buches teilen sich in die folgenden fünf Kapitel auf:

    Grundrezepte zu den folgenden acht Themen: „Reis richtig kochen“, „Richtig Bohnen kochen“, „Richtig Nudeln kochen“, „Palatschinken & Crépes“, „Tortillas“, „Gemüsefonds“, „Mayonnaise“, „Thai-Sweet-Chili-Sauce“. Diese Rezepte kann man wirklich immer wieder gebrauchen!

    Salate, Suppen & Vorspeisen: 14 sehr abwechslungsreiche Rezepte, von denen uns insbesondere „Julians Kürbissuppe“ (S. 78) mit ihrem asiatischen Touch sehr gut gefallen hat.

    Brot & Aufstriche: Sieben verschiedene, sehr schmackhafte Rezepte, wie beispielsweise das fruchtige „Birne-Walnuss-Bauernbrot“ (S. 90) oder auch das sehr leckere „Roasted-Pepper-Hummus“ (S. 97)

    Hauptspeisen: 19 oftmals international angehauchte Rezepte, von denen uns vor allem die Shakshuka (S. 106), das israelische Nationalgericht, begeistern konnte.

    Desserts: Acht Köstlichkeiten für jeden Anlass, vom sehr einfach gezauberten „Himbeer-Mascarpone-Parfait“ ( S. 156) bis zu den raffinierten „Crépes Suzette“ (S. 164).

    FAZIT:
    Insgesamt ein sehr gelungenes, rundes und erfreulich „bodenständiges“ Kochbuch mit abwechslungsreichen, international angehauchten und oftmals schnell zubereiteten Rezepten, von denen auch viele durch nur kleine Abwandlungen bei Bedarf vegan zuzubereiten sind.
    Konzentrieren ist ja ganz leicht Ulrich Hoffmann
    Konzentrieren ist ja ganz leicht (Buch)
    01.06.2017

    Eine perfekte Einführung in das Thema Meditation für Kinder - mit CD und praktischen Übungen

    Zum Autor:
    Ulrich Hoffmann ist Bestsellerautor (u.a.: „Mini-Meditationen“, „Die Meditations Box“ oder auch „Ab in die Dertschi!: 33 Familiengeschichten, die passieren, wenn man sie nur lässt“), arbeitet als freier Journalist, Ressortleiter und Textchef für die großen deutschen Verlage. Darüber hinaus ist er anerkannter Meditations- und Yogalehrer. Er ist Mitglied der Organisation „1% for the planet“, d.h. er spendet nachweislich ein Prozent seines Umsatzes an Umweltschutzorganisationen.

    Zum Inhalt:

    Als Autor mehrerer Bestseller zum Thema „Meditation“ und Meditationslehrer, weiß Ulrich Hoffmann ganz genau um die vielen positiven Auswirkungen, die regelmäßige Meditationen auf Körper und Geist haben können. Mit diesem Buch widmet er sich einem Thema, dass wohl vielen Eltern auf der Seele liegen dürfte: Konzentrationsprobleme bei Kindern, wobei das Alter hier ca. im Grundschulalter beginnt und nach „oben“ hin offen ist, denn auch Erwachsene können von diesem Buch profitieren!
    Das Buch ist aufgeteilt in einen Theorieteil (S. 9 – 62) und einen Praxisteil (S. 63 – 138). Im Theorieteil beleuchtet der Autor fundiert und leicht verständlich die folgenden Fragen / Themengebiete: „Konzentrationsprobleme“ (inkl. Kurzem Überblick über die Themengebiete ADHS, Asperger, Hochsensibilität & Co.), „Wie(so) hilft Meditation gegen Konzentrationsprobleme? Und was ist Meditation überhaupt“ sowie „Wann, wie und wo soll man die Mini-Meditationen durchführen?“.

    Meine Meinug:

    Vorweg: Wir haben dieses wunderbare Buch nun seit rund zwei Monaten im Einsatz.

    Schon den ersten Theorieteil zum Thema „Konzentrationsprobleme“ finde ich sehr gelungen. Auf vergleichsweise wenigen Seiten gibt der Autor eine tolle Übersicht über das weite Feld der "Diagnosen". Für alle, die sich mit diesem weiten Spektrum noch nicht befasst haben, oder vielleicht nur ein oder zwei Themenkomplexe hiervon kennen, ist das ein sehr wertvoller und für meinen Geschmack prägnanter Überblick. Ggf. kann man diesen Teil auch als Hilfestellung nutzen, um zu erkennen, wo das eigene Kind Probleme haben könnte. Sehr gut finde ich es auch, dass auch das vergleichsweise noch eher wenig bekannte Thema "Hochsensibilität" mit dabei ist. Die Zahlen, die hierzu genannt werden (etwa 10% der Bevölkerung), sprechen ja für sich...

    Der zweite Theorieteil, in dem es um die Wirkungsweise der Meditationen geht, passt sehr gut zum ersten Abschnitt. Hier wird übersichtlich und sehr leicht verständlich dargelegt, was Meditationen sind (und was sie eben NICHT sind) und was sie alles Positives bewirken können. Es ist schon sehr beeindruckend zu Lesen, was die verschiedenen Studien alle an positiven Effekten durch Meditation belegt haben (S. 39 – 41 / z.B. eine Verzehnfachung der Konzentrationsfähigkeit, weniger Stress-, Angst- und ADHS-Symptome, ein höheres Selbstwertgefühl, und, und, und…). Selbst wenn man davon nur "ein bisschen" profitieren kann, ist schon viel gewonnen! Sehr gut gefallen haben mir auch die kleinen Abschnitte über "Selbsterkenntnis" und "Frustrationstoleranz" (S. 46) sowie die "Leitplanken" des Unter- und Überfordert seins.

    Der „Praxisteil“ umfasst neun speziell entwickelte, sehr unterschiedliche Mini-Meditationen für Kinder sowie zu jeder Meditation Hintergrundinformationen, wie und warum diese wirken. Denn so leicht und fantasievoll die Anleitungen und Texte der Meditationen auch wirken, haben doch alle inneren Bilder und Anleitungen einen speziellen tieferen Sinn, den Ulrich Hoffmann wunderbar einfach und überzeugend erläutert. Den wahren Sinn hinter manchen dieser „Bilder“ und Vergleiche habe ich erst hierdurch umfassend realisiert (z.B. „Eine ermutigende Parallele stellt die Tatsache dar, dass in der Tiefe des Sees stets eine relative Ruhe herrscht, selbst wenn die Oberfläche unruhig ist.“ – S. 98), was die Meditationen an sich perfekt „abrundet“. Alle diese Meditationen finden sich auch auf der beiliegenden CD, gesprochen von „Wissen macht Ah!“-Star Ralph Caspers!

    Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten regelmäßig zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das Verhalten und die Konzentrationsfähigkeiten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 110 – 133 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

    Selbst beobachtete Auswirkungen:
    Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) diese Mini-Meditationen generell lieben, die wir zwar nicht täglich, aber sehr regelmäßig praktizieren, meist vor dem Beginn der Hausaufgaben oder dem Lernen allgemein. Selbst wenn die Kids zuvor sehr „aufgedreht“ waren, ist festzustellen, dass sie nach nur drei Minuten deutlich ruhiger sind!

    FAZIT:
    Ein wirklich fantastisches Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen bei Konzentrationsproblemen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis Top!
    Einschlafen ist gar nicht schlimm Einschlafen ist gar nicht schlimm (Buch)
    01.06.2017

    Eine perfekte Einführung in das Thema Meditation für Kinder - mit CD und praktischen Übungen

    Zum Autor:
    Ulrich Hoffmann ist Bestsellerautor (u.a.: „Mini-Meditationen“, „Die Meditations Box“ oder auch „Ab in die Dertschi!: 33 Familiengeschichten, die passieren, wenn man sie nur lässt“), arbeitet als freier Journalist, Ressortleiter und Textchef für die großen deutschen Verlage. Darüber hinaus ist er anerkannter Meditations- und Yogalehrer. Er ist Mitglied der Organisation „1% for the planet“, d.h. er spendet nachweislich ein Prozent seines Umsatzes an Umweltschutzorganisationen.

    Zum Inhalt:

    Als Autor mehrerer Bestseller zum Thema „Meditation“ und Meditationslehrer, weiß Ulrich Hoffmann ganz genau um die vielen positiven Auswirkungen, die regelmäßige Meditationen auf Körper und Geist haben können. Mit diesem Buch widmet er sich einem Thema, dass wohl vielen Eltern auf der Seele liegen dürfte: (Ein-)Schlafprobleme bei Kindern, wobei das Alter hier ca. im Grundschulalter beginnt und nach „oben“ hin offen ist, denn auch Erwachsene können von diesem Buch profitieren!
    Das Buch ist aufgeteilt in einen Theorieteil (S. 9 – 68) und einen Praxisteil (S. 69 – 142). Im Theorieteil beleuchtet der Autor fundiert und leicht verständlich die folgenden Fragen / Themengebiete: „Schlafprobleme“ (Ausprägungen, Ursachen, Konsequenzen,…), „Wie(so) hilft Meditation gegen Schlafprobleme? Und was ist Meditation überhaupt“ sowie „Wann, wie und wo soll man die Mini-Meditationen durchführen?“.

    Meine Meinug:

    Vorweg: Wir haben dieses wunderbare Buch nun seit rund zwei Monaten im Einsatz.

    Schon den ersten Theorieteil zum Thema „Schlafprobleme“ finde ich sehr gelungen. Auf vergleichsweise wenigen Seiten gibt der Autor einen m.E. sehr runden Überblick über das Thema. Es werden gleich mehrere Problemfelder genannt und auch ganz konkrete Hilfestellungen und Tipps zum Ausprobieren gegeben. Obgleich ich mich auch schon ein wenig mit dem Thema befasst habe, waren mir einige Erkenntnisse durchaus neu (z.B. das „Schlaffenster“). Für meinen Geschmack sind der Umfang und die Tiefe genau richtig - nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Sehr gut finde ich es auch, wie einfühlsam manche Themen behandelt werden. Hier findet man kein "muss" sondern stets ein "kann". Auch der Verweis darauf, dass man durchaus mal die Blutwerte beim Kinderarzt kontrollieren lassen sollte, wenn "nichts hilft", finde ich sehr gut. Schließlich kann dauernde Müdigkeit ja z.B. auch von einem zu niedrigen Eisenwert ausgelöst werden.

    Der zweite Theorieteil, in dem es um die Wirkungsweise der Meditationen geht, passt sehr gut zum ersten Abschnitt. Hier wird übersichtlich und sehr leicht verständlich dargelegt, was Meditationen sind und was sie eben NICHT sind („Meditation ist keine Entspannungsübung, kein Schlafmittel, sondern eine Form der gezielten Selbstwahrnehmung“ - S. 24) und was sie alles Positives bewirken können (laut internationalen Studien z.B. eine bessere Konzentrationsfähigkeit – S. 45). Hier schafft der Autor bei seinen Lesern ein entsprechendes Grundverständnis für das Gebiet der Meditationen. Sehr gut haben mir hierbei auch die konkreten Handlungsanweisungen gefallen, insbesondere das Betonen, wie wichtig die Pausen sind.

    Der „Praxisteil“ umfasst neun speziell entwickelte, sehr unterschiedliche Mini-Meditationen für Kinder sowie zu jeder Meditation Hintergrundinformationen, wie und warum diese wirken. Denn so leicht und fantasievoll die Anleitungen und Texte der Meditationen auch wirken, haben doch alle inneren Bilder und Anleitungen einen speziellen tieferen Sinn, den Ulrich Hoffmann wunderbar einfach und überzeugend erläutert. Den wahren Sinn hinter manchen dieser „Bilder“ und Vergleiche habe ich erst hierdurch umfassend realisiert (z.B. Die Luftmatratzen-Meditation: „getragen werden“), was die Meditationen an sich perfekt „abrundet“. Alle diese Meditationen finden sich auch auf der beiliegenden CD, gesprochen von „Wissen macht Ah!“-Star Ralph Caspers!

    Wenn man von Anfang an wissen möchte, ob diese (am besten täglich zu praktizierenden!) Meditationen eine Wirkung auf das (Einschlaf-)Verhalten des Kindes haben, bietet dieses Buch auf den Seiten 109 – 134 noch ein strukturiertes Tagebuch an, mittels dessen über mehrere Wochen Fortschritte und Veränderungen gezielt beobachtet und festgehalten werden können.

    Selbst beobachtete Auswirkungen:
    Nach zwei Monaten im Einsatz kann ich sagen, dass meine beiden Söhne (5 & 9) die Mini-Meditationen lieben, die wir als festes, tägliches Abend-Ritual installiert haben. Mit gerade mal drei Minuten lassen sie sich perfekt und problemlos vor dem Schlafen gehen „einschieben“. Ich konnte feststellen, dass beide nach den drei Minuten viel ruhiger sind als noch zuvor. Mein großer Sohn, der früher immer eine Einschlafzeit von 30 – 90 (!) Minuten brauchte, schläft seitdem deutlich schneller ein und sagt selbst, dass ihm die Meditationen dabei helfen!

    FAZIT:
    Ein wirklich fantastisches Buch für Eltern, sowohl allgemein zum Thema „Meditationen mit Kindern“ als auch im Speziellen bei Schlafproblemen. Darüber hinaus noch mit tollem Preis-/ Leistungsverhältnis Top!
    Björn Freitag - Smart Cooking Björn Freitag - Smart Cooking (Buch)
    23.05.2017

    Einfach, schnell und lecker – dieses Kochbuch hält, was es verspricht!

    Meine Meinung:
    Björn Freitag ist ein deutscher Sterne-Koch, Fernsehkoch, Gastronom und Kochbuchautor. Mit „Smart Cooking“ legt er nun sein neuestes Werk vor, das mit seinen Maßen von 24,0 x 28,5 x 2,0 cm im Hardcover mit Schutzumschlag sehr wertig produziert wurde. Das Buch verspricht auf dem Cover vollmundig „Kochen ohne Einkaufsstress und ohne Küchenchaos“ – und soviel sei schon mal verraten: Das Buch hält, was es verspricht!

    Ohne viel Vorgeplänkel startet das Buch auf Seite 7 mit einer „Basics Liste“, die 61 gut lagerbare Zutaten enthält (z.B. Gewürze, Tomatenmark, Kartoffeln, Zwiebeln,…), auf die Björn Freitag bei seinen 74 Rezepten dieses Buches immer wieder zurückgreift (was den Einkaufsaufwand entsprechend reduziert). Bereits auf Seite 10 startet dann der Rezeptteil, der in die folgenden sechs Kapitel aufgeteilt ist:

    1. Einfaches mit Fleisch: 22 sehr unterschiedliche Rezepte von schnellen, einfachen Snacks (z.B. „Toast mit Ananas, Schinken & Gouda“ auf S. 49 – den Meisten wohl als „Toast Hawaii“ bekannt) bis hin zu raffinierten Rezepten, mit denen man auch als Gastgeber glänzen kann, wie z.B. den „geschmorten Rippchen in trüben Bier mit Fleischtomaten“ (S. 18)

    2. Einfaches mit Geflügel: 7 Rezepte, von denen uns insbesondere der „Blumenkohl / Hähnchen mit Cashewkernen und Kokosmilch“ von S. 67 wirklich begeistert hat (s. Foto)

    3. Einfaches mit Gemüse: 16 Rezepte, wie beispielsweise „gekochte Eier in Senfsauce mit Blumenkohl“ (S. 84) oder auch die „Paprika mit Brokkoli und Eiern“ (S. 99 / haben wir noch mit Kartoffeln angereichert - siehe Foto)

    4. Einfaches mit Fisch und Meeresfrüchten: 17 sehr unterschiedliche Rezepte, von denen uns insbesondere die „Pizza mit Tomaten, Trüffeln und Lachs“ (S. 125) sowie der „Knusperlachs mit Chicorée und Speck“ (S. 134) gefallen haben

    5. Einfache Suppen und Salate: 6 Rezepte – hier hat uns der „Farfallesalat mit Hüttenkäse und Bacon“ auch sehr gut als vollwertiges Hauptgericht überzeugt

    6. Grundrezepte: 6 Rezepte, die man immer gut gebrauchen kann: frische Bandnudeln, Basilikumpesto, Kartoffelpuffer, Schupfnudeln, Maultaschen sowie ein schnell zusammengemixter Pizzateig

    Alle Rezepte sind auf sehr appetitlich ganzseitigen Fotos in Szene gesetzt und mit den folgenden Angaben versehen: Zutatenlisten (immer aufgeteilt nach Basics und frischen Zutaten), Personenzahl (zumeist für zwei Personen ausgelegt), Arbeitszeit (mit den angegebenen Zeiten bin ich meist sehr gut hingekommen!), Kochzeit, benötigtes Kochgeschirr (z.B. „nur 1 Topf“) sowie natürlich eine einfach gehaltene, gut strukturierte und zu verstehende Zubereitungsanleitung.

    Nachdem wir schon diverse Rezepte aus diesem Buch ausprobiert haben, sind wir wirklich begeistert. Alle von uns probierten Rezepte sind problemlos gelungen, mit vergleichsweise wenig Aufwand auf den Tisch gebracht worden und haben wirklich sehr gut geschmeckt. Dass man am Ende nicht noch einen großen Abwasch zu erledigen hat, ist dabei das Sahnehäubchen obendrauf. Viele Rezepte haben übrigens einen low-carb-Charakter, der sich bei belieben aber problemlos mit Reis oder Kartoffeln anreichern lässt.

    FAZIT:
    Schnell, gesund, abwechslungsreich und lecker – ein tolles Kochbuch, auch für Familien!
    Sylter Intrigen Ben Kryst Tomasson
    Sylter Intrigen (Buch)
    22.05.2017

    Ein neuer Fall für Kari Blom – mit viel Spannung und Sylt-Feeling

    Zum Inhalt
    Das hätte sich Karolina Dahl alias Kari Blom sicherlich nicht träumen lassen, dass ihr Chef Ole Lund sie so schnell wieder zu einem Undercover-Einsatz nach Sylt schickt. Diesmal soll sie als verdeckte Ermittlerin in einem kleinen Feinkost-Markt einen systematischen Kreditkartenbetrug aufklären. Kaum ist Kari dort angekommen, gerät sie auch schon mit dem unsympathischen Marktleiter Elmar Bruns aneinander – der keine 24 Stunden später tot aufgefunden wird…

    Meine Meinung:

    „Sylter Intrigen“ ist nach „Sylter Affären“ der zweite Fall der auf Undercover-Ermittlungen spezialisierten Karolina Dahl (alias Kari Blom) des deutschen Autors Ben Kryst Tomasson. Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass man „Sylter Intrigen“ problemlos „stand alone“ lesen kann. Da allerdings wieder viele alte Bekannte aus dem ersten Band mit dabei sind, macht es auf jeden Fall mehr Spaß, wenn man zuvor auch „Sytler Affairen“ gelesen hat!

    Der Einstieg in die Geschichte gelingt sehr schnell: Ein kurzes Briefing für Kari Blom durch ihren smarten Chef Ole Lund und schon geht es ab auf die „Insel der Schönen und Reichen“ und in den Mikro-Kosmos von „Feinkost-Freund“ (ein sehr gelungener Kontrast!). Die Belegschaft von Feinkost-Freund sowie der Kreis der potenziell Verdächtigen ist klein, aber sehr illuster: von der kettenrauchenden Blondine Saskia Lübbers, über die übergewichtige und unter Geldsorgen leidende Tanja Eggerstedt, den gutmütigen aber etwas zurückgebliebenen Lageristen Marvin Drewes, den teilzeitmodelnden Koch Diego Valdez sowie das ungleiche Unternehmer-Ehepaar Alexander und Victoria Freund. Erneut beweist Autor Ben Kryst Tomasson ein Händchen für markante, teilweise bewusst fast überzeichnete Charaktere.

    Zu diesen neuen „fallbezogenen“ Charakteren gesellt sich eine Schar alter Bekannter: die beiden Sylter Polizisten Jonas Voss (der sich schon im ersten Teil in Kari Blom verguckt hat) und seine Kollegin Hannah Behrends (die schon lange in Jonas Voss verliebt ist) sowie die rüstigen und patenten Damen des Sylter Häkelclubs um Marijke Meenken, die schon seit dem ersten Band zu meinen absoluten Lieblingen gehören.

    Der Fall selbst nimmt durch das frühe Auffinden der Leiche des allseits unbeliebten Marktleiters sehr schnell an Fahrt auf und ufert im Verlauf der Geschichte noch um einiges aus, so dass der Spannungsbogen durchgehend intakt ist und der Autor seine Leser mit mehr als nur einer unvorhergesehenen Wendung überrascht. Auch wenn der Kreis der Verdächtigen sehr überschaubar ist, hatte ich bis zum Schluss keine wirklich belastbare Theorie zur vollständigen Auflösung des Falls. Genau so gehört es sich für meinen Geschmack für einen guten „who dun it“-Krimi! Die Auflösung, die der Autor am Ende – nach einem mal wieder sehr spannenden und packenden Finale! – präsentiert, hatte ich nur in Ansätzen vorausgeahnt, so dass noch einige Überraschungen ans Tageslicht gekommen sind. Ein rundum gelungener Fall somit.

    Der Autor schafft es für meinen Geschmack sehr gut, viel „Sylt-Atmosphäre“ zu transportieren. Wer schon mal auf Sylt gewesen ist, wird sicherlich die eine oder andere Ortschaft oder Lokalität wiedererkennen. Genau das zeichnet einen guten Regionalkrimi für mich aus. Nachdem mir im ersten Band die Beschreibung von Natur und Landschaft noch ein wenig zu kurz gekommen ist, bietet dieser Band auch mehr von der schroffen Schönheit der Insel an, was mich sehr gefreut hat.

    Ben Kryst Tomassons Schreibstil ist erfrischend und authentisch „nordisch“. (Nicht nur) seinen Damen der „Sylter Häkelmafia“ legt er öfters einen flotten Spruch in den Mund (Marijke Meenken: „Und Sie haben sicher noch mehr Lebenszeit übrig als ich. Also reißen Sie sich ein bisschen zusammen.“) und zwischendurch lockern schräg-skurrile Situationen die Geschichte im „cosy crime“-Stil humorvoll auf, wie beispielsweise das zum Einsatz kommende Enten-Kostüm oder auch die Verfolgungsjagd eines hochgezüchteten Sportwagens mit dem alten VW Käfer der Häkelclub-Damen.

    Das Einzige, was mir an diesem Buch nicht ganz so gut gefallen hat ist die „Beziehungsentwicklung“ zwischen Kari Blom, Jonas Voss und Alexander Freund, die für meinen Geschmack in sich nicht ganz konsistent war.

    FAZIT:
    Ein stimmungsvoller und spannender „who-dun-it“-Krimi mit illustren Charakteren und Beziehungsgeflechten sowie viel Lokalkolorit.
    Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes 01(Hardcover) Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes 01(Hardcover) (Buch)
    19.05.2017

    Spannend, extrem unterhaltsam und kniffelig – mit 100% „Sherlock-Feeling“!

    Zum Thema Spielcomic:
    Mit „Sherlock Holmes – die vier Fälle“ ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 306, gehst Du rechts herum lies 357“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spielbuch durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird.

    Zum Inhalt:
    Sherlock Holmes wird eine Akte zugespielt, in der ihn ein anonymer Absender beauftragt, vier Rätsel zu lösen. Aus dieser Rahmenhandlung ergeben sich vier eigenständige, höchst abwechslungsreiche und durchaus herausfordernde Fälle für das Duo Holmes & Watson – und natürlich für die Leser!

    Meine Meinung:

    „Kein Tag ist wie der andere, wenn Sherlock Holmes Teil deines Lebens ist“ (42)

    Von der Idee eines Spiel-Comics war ich von Anfang an fasziniert und entsprechend gespannt auf die Umsetzung dieses Buches, das mit Struktur- und Glanzprägung auf Vorder- & Rückseite sowie einem sehr praktischen Lesebändchen in einer sehr hochwertigen Aufmachung daher kommt. Da der Pegasus Verlag alles andere als ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Rollenspiele ist, waren meine Erwartungen entsprechend hoch – und soviel sei vorweg genommen: Ich wurde nicht enttäuscht!

    Was mich als erstes sehr positiv überrascht hat ist, dass dieser Spiele-Comic ohne eine große Anleitung oder gar ein ausgeklügeltes Regelsystem daher kommt, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ kein Problem damit haben, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf Notizen machen kann, z.B. zu Fundstücken, den Auflösungen der vier Fälle sowie der Anzahl der gefundenen Schreibmaschinentasten (wird sich noch als sehr wichtig herausstellen!).

    Bereits der erste Fall („Die Katze aus der Baker Street“) ist sehr unterhaltsam und dient als kleines, unauffälliges Tutorial, um den Lesern die Spiel- und Leseweise in diesem Spiel-Comic nahe zu bringen. Die insgesamt vier zu lösenden Fälle haben für mich allesamt ein 100%iges „Sherlock Holmes“-Feeling (Natürlich kommt auch Prof. James Moriarty wieder mit ins Spiel!) – und dass der gezeichnete Holmes hier gewisse Ähnlichkeiten mit Benedict Cumberbatch aufweist, dürfte wohl auch die Wenigsten stören… ; o )

    So kann man sich also selbst kopfüber in die Ermittlungen hineinstürzen – entweder als Sherlock Holmes oder wahlweise auch als Dr. Watson (kann man bei jedem Fall neu entscheiden!). Bei allen Fällen gibt es mehrere Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Daneben gilt es hier ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort zu erkennen sind. Hier wird das Medium Comic perfekt ausgenutzt! Hinzu kommen Bilderrätsel, Denksportaufgaben, das Vergleichen von Fingerabdrücken oder auch das Erstellen eines Phantombildes. Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam!

    Selbstverständlich gibt es am Ende ein „Lösungsheft“, in dem der Leser die Lösungen zu allen Fällen sowie die entsprechenden Beweis- und Indizienketten vorfindet. Anhand eines ausgeklügelten „Scoring“-Verfahrens kann man am Ende selbst ermitteln, wie erfolgreich man sich dabei geschlagen hat.

    Nicht nur für alle Sherlock (Holmes) – Fans ein fantastisches Buch!

    FAZIT:
    Hier stimmt einfach alles: Spielspaß, Sherlock-Atmosphäre und Herausforderung - Ich bin begeistert!
    Flätscher 02 - Krawall im Kanal Antje Szillat
    Flätscher 02 - Krawall im Kanal (Buch)
    18.05.2017

    Cool, lustig und mit fantastischen Illustrationen – wir lieben Flätscher!

    „Krawall im Kanal“ ist nach „Die Sache stinkt“ der zweite Fall für Detektiv Flätscher, das coolste Stinktier, das man sich nur vorstellen kann. Mit einem riesigen Ego („Es gibt quasi fast nichts, was der große Meisterdetektiv nicht kann“ - S. 30), einem noch größeren Appetit (auf die Lecker-schmecker-Spitzenkoch-Bode-Semmelknödel) und seinen flotten Sprüchen und Wortkreationen ist er (fast!) nie um eine Idee verlegen. Flätscher ist trotz (oder vielleicht gerade wegen!) seiner großen Klappe absolut einfach liebenswert. Als in seinem Revier, dem Hinterhof von Bodes Sterne-Restaurant „Wilder Elch“, auf einmal alle Tiere verschwinden, ist das natürlich ein perfekter Fall für Flätscher und seinen „gleichwertigen Assistenten“ und Bodes Sohn Theo (unser heimlicher Held!).

    Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es diesmal in die schummerigen Tiefen der Kanalisation. Hierdurch wird dieser Fall auch noch spannender und (wohlig!) gruseliger als der erste Fall – aber keine Sorge, in Sachen Humor & Coolness steht der zweite Band dem ersten in absolut nichts nach! Autorin Antje Szillat ist es erneut gelungen, einen „Page Turner“ mit hohem Unterhaltungswert zu schreiben. Dass Antje Szillat diese Geschichte wieder aus Flätschers Perspektive in der Ich-Form erzählt, macht es umso komischer, wenn Flätscher uns an seinen Gedankengängen teilhaben lässt und seine kreativen Wortschöpfungen benutzt („memmige Haustiere!“). Bei dieser Geschichte bleibt garantiert kein Zwerchfell ruhig !

    Aber auch die anderen Charaktere rund um Bodes Innenhof sind wunderbar gelungen, wie beispielsweise die verführerische singende Sekretärin Chloe – in die Flätscher heillos verschossen ist (hier erinnert er mich tatsächlich an „Pepe das Stinktier“) –, Olaf und der O-Clique oder auch der fiese, räudige Kater Rrrasbo.

    In nahezu perfekter Symbiose zum Text lieferte Illustrator Jan Birck zahlreiche wirklich wunderbare (sehr!) große und kleine Illustrationen, die den Verlauf der Geschichte stets auf den Punkt genau wiedergeben und die Atmosphäre ganz hervorragend transportieren (z.B. als sie am Kanal langschleichen). Manche seiner teilweise doppelseitigen Illustrationen haben schon fast einen Wimmelbild-Charakter, der zum Betrachten, Entdecken, Staunen und Grinsen einlädt. Besonders lustig finden wir beispielsweise die Bilder, auf denen Flätscher und Theo als „laufende Fässer“ unterwegs sind. Einfach super!

    Wir freuen uns schon jetzt auf Band drei, der für Oktober 2017 angekündigt ist!

    FAZIT:
    Ein perfekter Lesespaß für Klein und Groß mit viel Humor, Coolness, flotten Sprüchen und fantastischen Illustrationen.
    Conni & Co 02 - Das Buch zum Film - Rettet die Kanincheninsel! Conni & Co 02 - Das Buch zum Film - Rettet die Kanincheninsel! (Buch)
    15.05.2017

    Ein spannendes Ferienabenteuer für Mädchen und Jungen gleichermaßen

    Zum Inhalt:
    Für die Jungs und Mädchen aus Neustadt ist die kleine Kanincheninsel das perfekte Ferienparadies: ein Badestrand mit Sprungturm, ein Baumhaus, eine Sandburgenstadt und ganz, ganz viel Natur. Schon ihre Eltern sind mit der kleinen Haselfähre hier rüber gefahren und haben dort wunderbare Sommer verbracht. Doch der umtriebige Bürgermeister Dr. Möller hat ganz eigene Pläne, die zum Ende dieses kleinen Paradieses führen sollen. Können Conni und ihre Freunde die Kanincheninsel retten?

    Meine Meinung:

    „Conni & Co 2“ ist das Buch zum zweiten Conni-Kinofilm. Wer den ersten Film bzw. das erste Buch zum Film noch nicht kennt, braucht sich keine Gedanken zu machen, denn man findet ohne Probleme in die Handlung hinein und viele Charaktere sind den meisten jungen Lesern ja sowieso aus den unzähligen Conni-Büchern bekannt, die es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren gibt.

    Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte ist das kleine Ferien- und Naturparadies der Kanincheninsel, die ein Platz ist, den man sich als Elternteil wohl für jedes Kind von Herzen wünscht. Es ist der perfekte Platz für Kinder und Jugendliche zum Spielen, Träumen und unbeschwert groß werden. Ich bin mir sicher, dass dieser Ort den kleinen wie den großen Lesern gleichermaßen am Herz liegen wird. Entsprechend stark haben wir während des Lesens um die Zukunft der Kanincheninsel mitgezittert und Conni und ihren Freunden die Daumen gedrückt, dass sie es schaffen, die Insel vor den Machenschaften des durchtriebenen Bürgermeisters zu retten. Dass die Kinder auf der Insel dabei noch einen sensationellen Fund machen, macht die ganze Geschichte gleich noch viel spannender, so dass sich eine moderne Abenteuergeschichte im Stil der „Fünf Freunde“ ergibt, die meines Erachtens Mädchen wie Jungs gleichermaßen durchgehend fesseln dürfte.

    Neu ist für ein Buch des „Conni-Universums“, dass diesmal nicht die gesamte Geschichte aus der Perspektive von Conni erzählt wird, was mir ausgesprochen gut gefallen hat! Denn hierdurch fließen verschiedene Perspektiven ein, die der Geschichte sehr gut tun. Denn im wahren Leben sind nun mal die wenigsten Dinge nur schwarz oder nur weiß. Das gilt auch für den Plan des Bürgermeisters, denn das beschauliche, aber kleine Neustadt hat seine ganz eigenen Probleme, die auch die Familien von Conni und ihren Freunden zu spüren bekommen! Autorin Vanessa Walder gelingt es hierbei sehr gut, die verschiedenen Sichtweisen zu transportieren und die grundlegenden (Erwachsenen-)Probleme auch für Kinder verständlich zu machen.

    Entsprechend ist „Conni & Co.“ weit mehr als „nur“ ein spannender und sehr unterhaltsamer Abenteuerroman, denn in dieser Geschichte geht es um viele wichtige Themen, wie etwa Natur(schutz), Verantwortung, Freundschaft, Vertrauen und Mut. Ebenso ist diese Geschichte ein tolles Beispiel dafür, dass man bei Rückschlägen nicht gleich kapitulieren sollte, sondern dass es (fast) immer noch einen Weg, eine Möglichkeit gibt, um für seine Interessen zu kämpfen. Es ist eine Geschichte, die Kindern Mut und Selbstvertrauen gibt.

    Vanessa Walders Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, abwechslungsreich und pointiert humorvoll, so dass sie mit ihrem Wort- und Sprachwitz auch immer wieder etwas für die „großen“ (Vor-)Leser zum Schmunzeln hat. Als Leser merkt man sehr schnell, dass ihr ihre Geschichten und Charaktere sehr am Herzen liegen, wodurch das Lesen einfach Spaß macht!

    p.s.: Als besonderes „Gimmick“ befinden sich in der Mitte des Buches einige stimmungsvolle Bilder aus dem Kinofilm.

    FAZIT:
    Eine moderne und spannende Abenteuergeschichte mit Tiefgang, die für mich eigentlich schon fast mehr „Fünf Freunde“- als „Conni“-Feeling hat.
    Guides - Die erste Stunde Guides - Die erste Stunde (Buch)
    02.05.2017

    The first contact – ein packender Genre-Mix mit toller Grundidee

    Meine Meinung:

    Mit „Guides – Die erste Stunde“ legt der US-amerikanische Autor Robison Wells (u.a. „Du kannst keinem trauen“ und „Ihr seid nicht allein“) einen außergewöhnlichen Genre-Mix aus Science Fiction, Young Adult Novel und einem Schuss Mystery vor, der auf einer für meinen Geschmack extrem spannenden und gleichzeitig überzeugenden Grundidee beruht, zu der ich hier leider nichts verraten kann ohne zu spoilern.

    Die Story hat mich sehr schnell angefixt, denn der Beginn ist tragisch wie faszinierend zu gleich: Ein gigantisches Raumschiff ist mitten in der Ödnis Minnesotas notgelandet und die Welt schaut wie gebannt zu, wer oder was aus diesem Raumschiff aussteigen wird – und vor allem wann! Gleichzeitig ist mir die Protagonistin, die siebzehnjährige Alice, vom Start weg durch und durch sympathisch gewesen. Denn während die meisten Menschen die Umgebung der Absturzstelle hektisch verlassen, muss sie mit ihrem Vater, einem Experten der NASA, dorthin ziehen und auf das Eliteinternat Minnetonka wechseln. Doch diese neuen Herausforderungen meistert „Aly“ stets souverän und findet glücklicherweise auch schnell Anschluss im neuen Internat. Diese Leseabschnitte haben einen eindeutigen „Young Adult Novel“ Charakter.

    Dennoch liegen die Hauptgene der Story eindeutig im Science-Fiction-Segment, denn natürlich bleibt das Raumschiff nicht allzu lange verschlossen und bereits auf Seite 47 kommt es zum „First Contact“ und ab hier präsentiert der Autor eine rasante Story voller Überraschungen, unvorhersehbarer Wendungen und auch verschiedener Stile. Denn zu den YA- und SciFi-Elementen gesellen sich einige Abschnitte, in denen Mystery- und Horrorelemente überwiegen. So steuert die Geschichte unaufhaltsam auf ein fulminantes Finale zu, in dessen Mittelpunkt die faszinierende wie gleichfalls überzeugende Auflösung der Geschichte und jede Menge Action stehen. Allerdings bezieht sich mein einziger Kritikpunkt auch auf das Finale: Es ging viel zu schnell! Ich hatte den Eindruck, dass der Autor nun möglichst zügig zu einem Ende kommen wollte. Hier hätten es für meinen Geschmack ruhig 20 – 30 Seiten mehr sein dürfen.

    Der Schreibstil des Autors lässt sich sehr flüssig lesen, ist von der Wortwahl manchmal erfrischend direkt, mal ein wenig flappsig, aber stets passend. Auch der Humor, den Wells durch seine Protagonistin Aly immer wieder aufblitzen lässt („Interstellare Kommunikation vom Feinsten.“ - S. 54), hat mir dabei sehr gut gefallen.


    FAZIT:
    Trotz einem etwas zu schnellen Finale ein sehr guter und fesselnder Genre-Mix mit zahlreichen Überraschungen und einer faszinierenden Grundidee!
    Deichmord Katharina Peters
    Deichmord (Buch)
    02.05.2017

    Ein spannender, aber hochkomplexer Krimi, der die volle Aufmerksamkeit seiner Leser fordert

    Zum Inhalt:
    Eine Terrorwarnung versetzt alle Ermittlungsbeamten auf Rügen in höchste Alarmbereitschaft – doch statt einer konkreten Gefährdung stößt Romy Beccare in der beschaulichen Pension Magold gleich auf mehrere rätselhafte Vermisstenfälle, die weit in die Vergangenheit führen und die nur die Spitze des Eisbergs sind…

    Meine Meinung:

    „Deichmord“ ist der mittlerweile sechste Band um die Rügener Kriminalkommissarin Ramona „Romy“ Beccare der deutschen Erfolgsautorin Katharina Peters. Meines Erachtens kann man diesen Krimi problemlos ohne die Kenntnisse der Vorgängerbände lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist und die Anknüpfungspunkte an die vorausgegangenen Fälle eher gering sind.

    Der Start in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, da die Anzahl der Charaktere (auch für „Romy Beccare“-Neulinge) noch überschaubar ist und sich der „Fall“ erst sukzessive aufbaut. Einen wohlüberlegten und soliden Aufbau benötigt diese Story auch auf jeden Fall, denn im weiteren Verlauf der Geschichte verzweigt sich die Geschichte immer mehr und die Komplexität der Handlung nimmt stetig zu. Es werden bis ins letzte Viertel hinein neue Charaktere eingeführt und die schon netzartigen Beziehungsgeflechte zwischen den einzelnen Figuren, die teilweise bis zu fast 30 Jahren in die Vergangenheit zurück reichen, machen es beim Lesen schon manchmal schwer, noch den Überblick über alles zu behalten. Hierdurch gelingt es Katharina Peters, eine sehr intelligente, aber eben auch sehr anspruchsvolle Story aufzubauen, die dem Leser volle Konzentration abverlangt. Seichte Unterhaltung zum Abschalten oder „für nebenbei“ ist dieser Krimi damit auf keinen Fall. Am liebsten hätte ich während des Lesens ein großes Whiteboard mit allen Personen und deren Beziehungen untereinander gefüllt – so ähnlich, wie man es in den amerikanischen Krimis häufig sieht. Doch wenn man sich auf diese Geschichte voll und ganz einlässt, wird man mit Sicherheit seinen Spaß damit haben. Es ist extrem spannend zu lesen, wie die Ermittler um Romy Beccare immer neue Indizien ans Tageslicht fördern, neue Theorien entwickeln und alte verwerfen.

    Selbstverständlich gelingt es der Autorin, zum Ende hin alle wesentlichen Fragen zu beantworten und alle Handlungsstränge zusammenfließen zu lassen, wenn auch nicht in allen Fällen in typischer Art (mehr sei hier nicht verraten). Insgesamt hat mich das Ende vollends überzeugt und zufrieden das Buch zuklappen lassen.

    Ein weiterer Pluspunkt dieses Krimis sind für mich die vielfältigen und teilweise sehr schön herausgearbeiteten Charaktere, insbesondere auf Seiten der Verdächtigen. Nicht nur bei der Story an sich, auch bei der Entwicklung, die einzelne Charaktere im Verlauf des Buches genommen haben, hat es für mich die eine oder andere Überraschung gegeben, was mir sehr gut gefallen hat.

    Für Freunde von Eva Almstädts „Pia Korittki“-Reihe („Ostsee…“), Nina Ohlandts „John Benthien“-Reihe und Klaus-Peter Wolfs „Ann Kathrin Klaasen“-Reihe („Ostfriesen…“) genau die richtige Lektüre!


    FAZIT:
    Seltsame Verwicklungen, die Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen lassen: Ein spannender, aber hochkomplexer Krimi.
    Die unbekannte Schwester Die unbekannte Schwester (Buch)
    24.04.2017

    Überraschend – anders – spannend! Der persönlichste Fall für Carlotta Fiore

    Meine Meinung:
    „Die unbekannte Schwester“ ist nach „Wiener Totenlieder“ (ausgezeichnet mit dem „Leo-Perutz-Preis 2015“ der Stadt Wien) und „Mörderische Wahrheiten“ bereits der dritte „Carlotta Fiore“-Krimi der österreichischen Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Theresa Prammer. Obgleich dieser dritte Band einen in sich abgeschlossenen Fall behandelt, sind die Anknüpfungspunkte an die beiden Vorgänger – insbesondere in Bezug auf die Entwicklung der Charaktere und deren Zusammenspiel – doch sehr allgegenwärtig, so dass ich jedem empfehlen würde, zunächst die ersten beiden Bände zu lesen.

    Der dritte Fall für Carlotta Fiore hat es diesmal richtig in sich, denn er ist nicht nur sehr rätselhaft, sondern gleichzeitig auch der persönlichste Fall für die Protagonistin. Als sehr gelungen habe ich es dabei empfunden, dass Carlotta diesmal nun endlich offiziell als Kripo-Mitarbeiterin ermitteln könnte – und dennoch aufgrund verschiedener Einflüsse (die hier nicht verraten werden) doch wieder auf eigene Faust ermitteln muss. Selbstverständlich hat sie auch diesmal wieder ihren „Partner“ Konrad Fürst an ihrer Seite, der nach jahrzehntelanger Abstinenz zusammen mit Carlotta wieder neu im Polizeidienst beginnt. Entsprechend können sich Carlotta und Konrad nicht überall offiziell Eintritt verschaffen oder auf die umfangreichen Ermittlungs-Methoden der Polizei zurückgreifen. Raffinesse, Ideenreichtum, Improvisationstalent und ein gutes Stück Unverfrorenheit gehören also auch diesmal wieder mit dazu!

    Der Fall selbst entspinnt sich aus dem vermeintlichen Selbstmord eines Journalisten, in dessen Wohnung Carlotta einen geheimnisvollen Zettel mit ihrem Namen darauf findet. Von hier aus entwickelt sich eine regelrechte Ermittlungs-Odyssee, die sowohl Carlotta als auch die Leser vor immer neue Rätsel und unvorhersehbare Ereignisse stellt. Entsprechend befinden sich die Spannung und das Tempo in diesem Buch auf einem durchweg hohen Level. Anders als in den Vorgängern , in denen Theresa Prammer einen bunten Strauß potenziell Verdächtiger parat gehalten hat, habe ich in dieser Story eigentlich die ganze Zeit im Dunkeln getappt und bis ganz zum Schluss noch nicht mal den Ansatz einer halbwegs belastbaren Theorie gehabt. Dennoch hat die Autorin im – sehr spannenden! - Finale alles nachvollziehbar, in sich rund und mit großem Aha-Effekt aufgelöst. Ein sehr gelungener Krimi-Plot!

    Die „Carlotta Fiore“-Reihe weist aber noch eine weitere große Stärke auf: Die sehr gelungenen Charaktere. Carlotta Fiore ist eine sehr außergewöhnliche Protagonistin, die sich selbst und ihrem eigenen Glück oftmals doch sehr im Weg steht. Durch die ungewöhnliche aber nicht unglaubwürdige Vergangenheit Carlottas, die gerade in diesem Fall eine große Rolle spielt, werden ihre verschrobene Persönlichkeit und ihr oftmals unbeholfenes Verhalten anderen Menschen gegenüber nachvollziehbar und realistisch. Das beste Beispiel hierfür ist sicherlich ihre gegen Ende des ersten Bandes aufkeimende Beziehung zu Hannes Fischer, die auch in diesem Band immer wieder auf neue Belastungsproben gestellt wird. Meine persönlichen Lieblingscharaktere sind und bleiben aber die erfrischend quirlige 13jährige Fanny (die hier diesmal nur am Rand in Erscheinung tritt) und der durch-und-durch sympathische Konrad Fürst, der auch diesmal so einiges einstecken muss. Hier bleibt sich die Autorin also erfreulicher Weise treu!

    FAZIT:
    Spannend, rätselhaft und temporeich – ein durch und durch überzeugender Wien-Krimi mit tollen Charakteren. Absolute Leseempfehlung!
    Cherringham - Folge 1 & 2 Matthew Costello
    Cherringham - Folge 1 & 2 (CD)
    03.04.2017

    Zwei unterhaltsame und sehr atmosphärische Kurzkrimis

    Meine Meinung:

    „Cherringham – Landluft kann tödlich sein“ ist eine inzwischen 24 Folgen umfassende Kurz-Krimi-Reihe rund um ein ungleiches Ermittlerpaar, die 38-jährige Webdesignerin Sarah Edwards und den frisch pensionierten, verwitweten und aus New Yorker zugezogenen Ex-Cop Jack Brannen.

    Dieses Hörbuch enthält mit „Mord an der Themse“ und „Das Geheimnis von Mogdon Manor“ die beiden ersten Fälle von Sarah & Jack und eignet sich damit hervorragend als Einstieg in die Krimi-Welt des beschaulichen Städtchens Cherringham in den britischen Cotswolds. Ähnlich wie bei anderen Serien (z.B. „Agatha Raisin“) bietet auch „Cherringham“ klassische „whodunit“-Krimis zum Mitraten in schön-schräger britischer Atmosphäre. Da es sich allerdings um Kurzkrimis handelt, ist der Kreis der Verdächtigen bei den ersten beiden Fällen recht überschaubar. Die Stories an sich sind dementsprechend auch nicht so komplex wie man es von „langen“ Romanen gewohnt ist. Dafür sind die Cherringham-Krimis eine sehr kurzweilige und atmosphärisch gelungene Unterhaltung für „zwischendurch“, die man perfekt an einem Abend lesen oder auch auf einer Auto- / Zugfahrt von rd. 3 Stunden hören kann.

    Das es den Stories an Komplexität, ausschweifenden Rahmenhandlungen und mehr als ein / zwei überraschenden Wendungen mangelt, ist für mich somit auch keine Schwäche, da es sich nun mal um Kurzkrimis handelt. Dafür haben die beiden Autoren ein sehr sympathisches Ermittlerpaar geschaffen und transportieren in ihren Geschichten eine sehr passige und stimmungsvolle Atmosphäre, wie man es von britischen Krimis gewohnt ist. Auch über einen Mangel an skurrilen Charakteren kann man sich hier nicht beschweren. Selbstverständlich kommt dabei auch der britische Humor nicht zu kurz („Ist das nicht illegal?“ - „Ich ziehe das Wort fragwürdig vor!“). Insbesondere die zweite Folge („Das Geheimnis von Mogdon Manor“) besticht in meinen Augen durch das sehr gelungene Setting eines alten, heruntergekommenen Herrenhaus sowie durch eine schon fast klischeehafte, englische Familie, in denen sich alle irgendwie spinnefeind sind.

    Die Audioproduktion ist gewohnt solide und von guter Qualität. Die Sprecherin Sabina Godec liest in einem sehr angenehmen Tempo und mit passender Betonung. Durch wohldosierte Pausen und stellenweise musikalische Untermalung ist das Zuhören insgesamt sehr angenehm.

    FAZIT:
    Ideal für (jeweils) rd. drei gemütliche Hörstunden: Atmosphärische Kurzkrimis zum Mitraten mit einem sehr ungleichen, aber absolut sympathischen Ermittlerduo.
    Enno Anders Astrid Frank
    Enno Anders (Buch)
    30.03.2017

    Zitat Olsen: „Es ist witzig und gleichzeitig traurig, und außerdem absolut abgedreht.“ (S. 87)

    Zum Inhalt:
    Der elfjährige Enno Anders heißt nicht nur so, sondern fühlt sich auch genau so: ganz anders als alle anderen. Oftmals versteht er die Welt um sich herum nicht und die Welt versteht ihn nicht. Kommt Enno vielleicht von einem anderen Stern?

    Meine Meinung:

    Mit „Enno Anders – Löwenzahn im Asphalt“ entführt Astrid Frank (u.a. „Wunderpferde“, „Unsichtbare Wunden“) ihre Leser in die ganz besondere Welt des elfjährigen Enno Anders und lässt uns auf eine sehr einfühlsame Weise an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Enno leidet sehr darunter, dass er sich anders fühlt und dies auch immer wieder von seinen Mitmenschen gespiegelt bekommt. Seine Lehrerin Frau Wolf („der böse Wolf“), die ihren Beruf eindeutig verfehlt hat, sagt „Enno kann sich nicht an Regeln halten. Er passt nicht auf, ist ständig abgelenkt, versteht die Aufgabenstelllungen nicht und will immer seinen Kopf durchsetzen.“ (S. 70). Seine Mutter sagt ganz oft „Ach Enno,…“ zu ihm, wenn er mal wieder alles vergessen oder falsch gemacht hat oder wenn er alles wieder ganz wortwörtlich nimmt. Sein Papa sagt, „Enno hat nun mal Pech, nicht in ihr (Frau Wolfs) Weltbild zu passen“ (S. 70). Und Enno denkt über sich selbst: „so was passiert mir ja manchmal, dass ich Dinge nicht merke, die für alle anderen offensichtlich sind, und andererseits Dinge sehe, die außer mir niemand sieht.“ (S. 58). Kurzum scheint Enno das ungeliebte Gegenteil seiner Schwester Elena zu sein, denn „Elena ist groß und stark und schön und kann alles und weiß alles. Und alles, was Elena macht, ist gut und richtig.“ (S. 58).

    In dieser schwierigen Situation flüchtet sich Enno ein ums andere Mal in die oftmals skurrile, aber stets absolut liebenswürdige Welt seiner Gedanken und Fantasie. Er schreibt Briefe an seinen verstorbenen Opi, der ihm sehr ähnlich war und der der einzige Mensch in Ennos Leben gewesen ist, der ihn verstehen konnte. Auf seinem Computer schreibt Enno eine Geschichte über sich selbst, die noch viel mehr vor Fantasie und Fantastik strotzt als vor Rechtschreibfehlern (und davon gibt es nicht wenige). So bittersüß und stellenweise durchaus humorvoll sich das alles liest, so tiefgründig, ernst und berührend ist doch die Botschaft, denn Enno träumt von seiner eigenen Beerdigung und einer Reise zu „seinem Heimatplaneten“ Mamojusave, wo er endlich ganz normal sein kann.

    Zu Beginn der Geschichte hat Enno eigentlich nur einen einzigen Menschen, der wirklich an ihn glaubt und ihn gerne und vorbehaltlos so akzeptiert, wie er ist: sein bester und leider auch einziger Freund Olsen, das hochbegabte Genie von nebenan. Es ist sehr schön zu lesen, wie Olsen Enno Halt gibt, ihn bestärkt und dabei mehr als einmal die Rolle übernimmt, die eigentlich Ennos Eltern zukommen sollte. Doch im Verlauf der Geschichte findet Enno glücklicherweise auch immer mehr und mehr Rückhalt in seiner eigenen Familie – und das ist wirklich herzerwärmend zu lesen!

    ***ACHTUNG SPOILER: IM FOLGENDEN VERRATE ICH, WAS ENNO SO „ANDERS“ MACHT***
    Selbstverständlich lässt die Astrid Frank ihre Leser nicht ratlos zurück, sondern verrät auch durch die sehr gelungene Figur des Dr. Müller, was Enno so besonders macht: Enno ist hochsensibel – Er nimmt unglaublich viele Dinge wahr und das auch noch viel stärker, als die meisten andern Menschen. Ein „Ausblenden“ z.B. von störenden Geräuschen oder Gerüchen ist für Enno ganz, ganz schwer, so dass in seinem Kopf oftmals ein ganz großes Durcheinander herrscht. Das macht Enno unter den robusten Löwenzähnen zu einer empfindlichen Orchidee, die viel Pflege und Zuwendung braucht, um dann am Ende doch alle überstrahlen zu können!
    ***SPOILER ENDE***

    Wenn Du eine Orchidee bist - sei stolz darauf!

    FAZIT:
    Bittersüß, fantasievoll, humorvoll-schräg und zutiefst bewegend. Ein flammendes Plädoyer für die positive Sicht der Individualität eines jeden Kindes und ein fantastischen Buch für alle Eltern und Lehrer besonderer Kinder – und auch für diese Kinder selbst!
    Schwarze Brandung Sabine Weiss
    Schwarze Brandung (Buch)
    29.03.2017

    Ein sehr atmosphärischer, gesellschaftskritischer und vor allem überraschender Regionalkrimi

    Zum Inhalt:
    Am Sylter Strand vor Westerland wird die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Mit den Ermittlungen werden die Kommissare des Flensburger K1 betraut. Mit im Team ist Liv Lammers, die erst vor kurzem einen Anruf ihres Neffen Jan bekommen hat, der ihr vom Verschwinden seiner Freundin berichtet hat. Vor Ort muss sich Liv nicht nur einem undurchschaubaren Fall, sondern auch den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

    Meine Meinung:

    „Kriminalistisches Denken kennt keine Skrupel.“ (S. 132)

    Mit „schwarze Brandung“ legt die deutsche Erfolgsautorin Sabine Weiß ihren ersten Krimi vor. Mit ihren historischen Romanen (u.a. „Hansetochter“, „Die Buchdruckerin“) hat sie bereits bewiesen, dass sie ein gutes Händchen für regionale Geschichten hat.

    Der Start in die Geschichte ist ein klassischer Krimi-Start: Ein knapper, bedrohlicher Prolog, eine kurze, sehr plastische Einführung der neuen Protagonistin Liv Lammers und schon geht es mit dem Auffinden der Leiche direkt hinein ins Krimi-Geschehen und ab nach Sylt. Sehr eindrucksvoll skizziert Sabine Weiß dabei ein sehr ambivalentes Bild dieser Insel: Auf der einen Seite die raue und fast unvergleichliche Schönheit der Natur, auf der anderen Seite die glitzernde Welt der Schönen und Reichen, die ihre ganz eigene und sehr unschöne Schattenseite hat. Diese Zerrissenheit spiegelt auch die nicht einfache Vergangenheit der Protagonistin sehr gekonnt wider, wodurch Liv Lammers zwar manchmal ebenso rau und unnahbar wirkt, dafür aber umso plastischer und realer erscheint und mir vom Start weg sympathisch war.

    Die Spannung ist für meinen Geschmack nach dem Auffinden der Leiche erstmal etwas seichter geblieben und die Story hat sich auf den ersten ca. 100 Seiten etwas zu linear entwickelt. Im Folgenden verästelte sie sich aber immer mehr und bot gleich einen ganzen Strauß an Antagonisten auf, bei dem von überkandidelt-snobbistisch bis ekelhaft-abstoßend wirklich alles dabei war. Je weiter die Story voran schritt, desto mehr Spaß hatte ich daran, eigene Theorien aufzustellen und Hauptverdächtige ins Visier zu nehmen. Und doch ist es Sabine Weiß am Ende gelungen, ein absolut dramatisches und (für mich) unvorhersehbares Finale aufzufahren und eine Auflösung zu präsentieren, die in sich rund, nachvollziehbar und dennoch vollkommen überraschend war. Genau das macht einen guten „whodunit“-Krimi aus!

    Eine weitere Stärke dieses Krimis ist die außergewöhnlich starke Charakterentwicklung. Neben der Story-immanenten Entwicklung bei Liv hat es Sabine Weiß beispielsweise geschafft, mit Hennes Liv einen Ermittlungspartner an die Seite zu stellen, den ich zu Beginn so gar nicht mochte, der sich im Verlauf der Geschichte aber mehr als nur meine Hochachtung verdient hat.

    FAZIT:
    Atmosphärisch, spannend und absolut überraschend – ein toller Regionalkrimi mit einem Schuss Gesellschaftskritik. Bitte mehr von Liv Lammers!
    426 bis 450 von 627 Rezensionen
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