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    smartie11 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 09. Oktober 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    642 Rezensionen
    Schnell und einfach zum Suppenglück

    Schnell und einfach zum Suppenglück (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    10.09.2019

    Quadratisch, praktisch, gut – Für Suppen-Fans genau das Richtige!

    Meine Meinung:
    Für alle Liebhaber von Suppen & Eintöpfen hat der Readers Digest-Verlag ein neues Kochbuch im praktischen Flexcover mit über 80 sehr abwechslungsreichen Rezepten herausgebracht, die sich alle mit einem geringen Zeitaufwand von maximal 30 Minuten zubereiten lassen. Von Klassikern wie „Minestrone“ (S. 118) und „Französische Zwiebelsuppe“ (S. 116 – original mit Käsetoast!) bis hin zu ausgefalleneren Rezepten (wie z.B. Maronen-Cappuccino / S. 40) dürfte hier für jeden Geschmack etwas dabei sein. Auch finden sich bei den einzelnen Rezepten verschiedene, sehr leckere Einlagen wie z.B. Biskuitherzen oder Kräuterpfannkuchen. Aufgeteilt sind die Rezepte in die vier Hauptkategorien „Klare Suppen mit Einlagen“, „Cremige Suppen“, „Hauptgerichte aus dem Suppentopf“ und „Internationale Suppen und Eintöpfe“. Dazu gibt es noch 6 Rezepte für „feine Klößchen“ (auch gut auf Vorrat zu produzieren), 4 „süße Suppen“, 6 „Eintöpfe mit Bohnen“ und 4 „Suppen pikant und eiskalt“. Praktischer Weise findet sich vorweg auch noch eine Doppelseite zu Brühen inkl. Rezepten für selbst gekochte Rinder-, Hühner- und Gemüsebrühe (nebst Tipps zur Aufbewahrung im Tiefkühlschrank oder in Gläsern).

    Bis jetzt habe ich drei verschiedene Rezepte aus dem Buch nachgekocht (die „Fruchtige Tomatensuppe“, die „Kürbiscremesuppe“ und den „Hackfleischeintopf mit Tomaten und Ravioli“) und war von dem Ergebnis jeweils voll und ganz überzeugt. Schnell zubereitet & super lecker, selbst den Kindern (8 & 11) hat es geschmeckt (und das will schon etwas heißen!).

    Kurzbewertung:
    (+) umfangreich und sehr abwechslungsreich
    (+) alle Rezepte haben eine schnelle Zubereitungszeit (max. 30 Minuten)
    (+) von Klassikern bis hin zu ausgefalleneren Rezepten
    (+) inkl. Angaben über die Nährwerte
    (+) leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Zubereitungsanweisungen
    (0) teilweise werden Fertig-(Vor-)Produkte verwendet (wie z.B. Pasta), was mich nicht stört, aber sicherlich nicht jedermanns Sache ist
    (-) (für meinen Geschmack keine)

    FAZIT:
    Schnell zuzubereitende und sehr leckere Suppen & Eintöpfe für jeden Geschmack – eine klare Empfehlung von mir.
    Wetten, ich kann lauter furzen?

    Wetten, ich kann lauter furzen? (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.09.2019

    Humorvolle Berichte über das Zusammenleben mit Jungs – nicht nur für Jungsmütter!

    „Jungs sind wunderbar liebevoll, herrlich direkt, unglaublich lustig und einfach nur fantastisch.“ (S. 301)

    Meine Meinung:
    Meiner Erfahrung nach gibt es eine klar definierte „Verständnis-Kette“ in Sachen Familienleben. Erwachsene ohne Kinder haben oft keine Vorstellung darüber, was es heißt, Eltern heranwachsender Kinder zu sein. Eltern von Einzelkindern haben fast immer keine Idee davon wie es ist, zwei oder mehr der kleinen Racker zu Hause bändigen zu müssen. Und reine Mädchen-Eltern sind oft irritiert davon, wie sich Jungs verhalten. Von daher ist es schon eine Herausforderung, zwei oder mehr Jungs für die Nerven aller unbeschadet groß zu ziehen. Die einzigen, die einen in dieser Situation verstehen, sind meist selbst Jungs-Mehrfach-Eltern…

    Dank Heike Abidi & Ursi Breidenbach kann nun jeder „Nichtkenner“ dieser ganz besonderen Erziehungsherausforderung seine Bildungslücke schließen und bekommt exklusive Einblicke in die Welt von Jungs-Müttern. Schon an dieser Stelle möchte ich den beiden Autorinnen für ihre Aufklärungsarbeit danken! ;-)

    Was erwartet die Leser*innen nun also konkret in diesem Buch? Vor allem erst mal sehr viele, oft persönliche Anekdoten rund um das Elternsein mit Jungs. Vieles davon habe ich ganz ähnlich selbst erlebt – und das Meiste brachte mich beim Lesen zum Schmunzeln, Grinsen bis hin zu spontanem Lachen. Denn auf der gesamten Länge ist dieses Buch einfach wunderbar unterhaltsam! Meist geht es dabei um die irrwitzigen Ideen und die latent chaotische und tiefenentspannte Organisationsfähigkeit der Nachwuchs-Männer. Oder können Sie sich etwa vorstellen, dass Mädchen auf die Idee kommen könnten, einen Furz in einem Einmachglas konservieren zu wollen? So reflektieren die beiden Autorinnen den gesamten Zeitraum – von der Schwangerschaft („Herzlichen Glückwunsch, es wird ein Junge!“) bis hin zu den (ggf. wieder eingezogenen) erwachsenen Nesthockern. Zwischendurch werden dabei immer wieder interessante Fakten aus diversen Untersuchungen und Studien rund ums Thema zitiert. So war mir z.B. bislang nicht bewusst, dass in der Pubertät das Schlafhormon Melatonin ca. zwei Stunden später als bei Kindern oder Erwachsenen ausgeschüttet wird, sodass die Teenies später müde werden (S. 235). Und laut einer Studie der Wayne State University werden Jungs mit guter Bindung zur Mutter später seltener straffällig (S. 249).

    Das Buch schließt ab mit „Zehn Gründen, warum es das Schönste auf der Welt ist, eine Jungsmutter zu sein“ - und ich kann jeden einzelnen nur bestätigen! (allerdings aus Jungsvater-Sicht). Danke, liebe Heike und liebe Ursi für diese wunderbare Liebeserklärung an die Jungs dieser Welt!

    FAZIT:
    Humorvolle Leseunterhaltung über die Herausforderung, Jungs großzuziehen. Sehr zu empfehlen, auch für Väter!
    Geblendet

    Andreas Pflüger
    Geblendet (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.09.2019

    Nachtschatten - Ein moderner, packender und äußerst überzeugender Polit-Thriller

    „Wir müssen alle den Menschen überwinden, der wir gestern waren.“ (S. 45)

    Meine Meinung:
    Schon vom ersten Band der „Jenny Aaron“-Reihe („Endgültig“) war ich total begeistert. Leider habe ich Band 2 („Niemals“) verpasst und bin nun mit dem dritten Band wieder eingestiegen. Da sehr viel Bezug auf die beiden vorangegangenen Fälle genommen wird, würde ich jedem empfehlen, diese zuerst zu lesen. Dennoch kann man „Geblendet“ auch einzeln lesen (wenn man möchte), denn die Hauptstory ist in sich abgeschlossen.

    Autor Andreas Pflüger hat in meinen Augen ein ganz besonderes Talent für fesselnde, actionreiche und sehr gut geschriebene Thriller. Dies wird hier erneut von der ersten Seite an deutlich. Im Prolog lernen wir das bedrückende Schicksal eines 11jährigen Mädchens kennen, das Unglaubliches über sich ergehen lassen muss – und über Nacht ihre Kindheit verliert. Geschickt spielt Andreas Pflüger dabei mit der Anonymität dieses Mädchens. Im Folgenden kehrt Pfüger dann zu seiner sehr außergewöhnlichen Protagonistin Jenny Aaron zurück, der erblindeten Top-Agentin der „Abteilung“, einer streng geheimen und legendenumwobenen Eliteeinheit für Sondereinsätze. Wie schon in Band eins kämpft Aaron weiterhin mit ihrem Schicksal und gegen ihre inneren Dämonen. Doch als ein verheerender Anschlag ihr eh schon komplexes Leben komplett auf den Kopf stellt, wird sie aus ihren eigenen Selbstzweifeln herausgerissen und muss sich einem sehr persönlichen Kampf stellen. Einmal mehr ist es Andreas Pflüger gelungen, seiner Ausnahme-Ermittlerin eine genauso brandgefährliche und exzeptionelle Protagonistin gegenüber zu stellen. Dies sorgt für Spannung, Tempo, Action und immer wieder überraschende Momente. So entfesselt der Autor etwa auf S. 194 ein wahres Inferno und nach nur 40% des Buches hat er einfach meinen Hauptverdächtigen aus dem Spiel genommen. So muss ein moderner Thriller sein!

    Neben den Ausnahmecharakteren, unter denen sich gleich mehrere sehr starke Frauen finden, und der fesselnden Politthriller-Story hat mich der Autor einmal mehr mit seinem intelligenten Schreibstil überzeugt. Er benutzt viele „unabgenutzte“ Worte, wie etwa „Tapisserie“ und „manieriert“, zitiert Baudelaire und Weisheiten der Tuareg, lässt seine Charaktere über Mirandola und Machiavellismus schwadronieren. Darüber hinaus blitzen immer wieder Humor und Sarkasmus durch, oft völlig überraschend, manchmal fast zaghaft und dezent, teilweise auch überfallartig und direkt. Aber stets zur Situation und zum Gefühlsleben der Charaktere passend („Wie war´s im Kanzleramt? – Wie bei einem Hundekampf in Thailand. Nur weniger kultiviert.“ - S. 288). An anderen Stellen wird sein Schreibstil regelrecht bildgewaltig und poetisch, was oft einen überraschenden Kontrapunkt zur aufreibenden Realität seiner Charaktere und der Härte der Story bildet:

    „Gaudis Schöpfung faltete die Welt zu einer neuen Dimension, in der Barcelona sich auflöste, bis es nichts mehr gab, was den Blick anzog, außer diesem steingewordenen Kniefall vor der Unendlichkeit.“ (S. 380)

    FAZIT:
    Ein überraschender, fesselnder und moderner Politthriller – meisterhaft erzählt. Jenny Aaron gehört auf die Kinoleinwand!
    Die letzte Witwe

    Karin Slaughter
    Die letzte Witwe (Buch)

    2 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    21.08.2019

    Langatmig und mit wenigen richtig spannenden Stellen - leider enttäuschend!

    „Man tut, was richtig ist, und nicht, was leicht ist.“ (S. 483)

    Meine Meinung:
    Die US-Bestseller-Autorin Karin Slaughter ist ja normalerweise eine Garantin für extrem spannenden Lesestoff. Mit entsprechen hohen Erwartungen bin ich an das Buch herangegangen. Zu Beginn hat mich die Story auch absolut gefesselt. Die Situation, in der Sara direkt in „eine Falle läuft“ (so viel verrät ja schon der Klappentext), war wirklich sehr spannend und actionreich geschrieben, insbesondere durch die sich zunächst erst diffus aufbauende, unterschwellige Bedrohung und die leicht zeitversetzte Betrachtung dieser Szene aus verschiedenen Blickwinkeln. Doch nach dieser Szene fällt der Spannungsbogen leider erstmal komplett in sich zusammen. Auf den folgenden ca. 300 Seiten blitzt die Spannung nur stellenweise durch, immer wieder unterbrochen durch langatmige Beschreibungen der Ermittlungsarbeit und / oder der Gefühls-, Gedanken-und Erlebenswelt einzelner Protagonisten. Erst auf den letzten 100 Seiten gelingt es der Autorin, die Spannung wieder kontinuierlich aufzubauen und ihre Geschichte in einem dramatischen, action- und temporeichen Finale gipfeln zu lassen. Wenn man also dieses Buch um ca. 200 Seiten kürzen würde, könnte man daraus tatsächlich einen spannenden Thriller machen.

    Ein weiteres „Problem“ hatte ich in diesem Buch mit den Antagonisten. Der Klappentext versprach hier eine „mächtige Neonazi-Gruppierung“ (und damit für mein Erwarten eine gut organisierte und vernetzte, ernsthafte Bedrohung). Für meinen Geschmack war das aber eher eine Gruppe von Versagern, Hohlbirnen, Möchtegern-Soldaten und Vergewaltigern, die sich um einen Anführer geschart hat, der zwar ein schockierend widerlicher Mensch ist, der für mich als Leser aber in seiner Funktion als Antagonist doch sehr blass und konturlos geblieben ist. Ich konnte in ihm einfach nicht das „brandgefährliche kriminelle Mastermind“ erkennen, das ich hier erwartet hätte. An einer Stelle im Buch heißt es „Die IPA war so erschreckend, dass sie sogar die Frau, die für ihre Überwachung zuständig war, um den Schlaf brachte.“ (S. 489) – das konnte ich so leider überhaupt nicht nachvollziehen.

    Gut gefallen haben mir lediglich die teilweise humorvollen und wortgewitzten Dialoge der Charaktere („Es geht um das Pilzgeflecht, das in deinem Gesicht wächst. – Das ist meine Tarnung, Babe.“ S. 477).


    FAZIT:
    200 Seiten weniger und es hätte ein solider Thriller werden können. So leider mit viel zu viel Längen und wenig Spannung. Schade!
    Die Spiegelreisende Band 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast

    Christelle Dabos
    Die Spiegelreisende Band 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    21.08.2019

    „Gott will Euch hier nicht!“ - Eine im wahrsten Sinne des Wortes fantastische Fortsetzung

    „Je voller ihr Herz war, desto leerer war ihr Kopf.“ (S. 222)

    Meine Meinung:
    Nachdem ich im ersten Band (den man unbedingt zuvor gelesen haben sollte!) noch so meine Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzufinden und mit den Charakteren vertraut zu werden, war ich hier von der ersten Seite an wieder mitten im Geschehen, auch dank des voran gestellten „was bisher geschah“ und des kleinen Personenregisters auf dem Lesezeichen.

    Ich bin weiterhin vollkommen fasziniert von dieser irrwitzigen Welt mit ihren verschrobenen, undurchsichtigen Charakteren und den vielen, kleinen und skurrilen Details. Dieses eigenartige Universum, das sich Christelle Dabos erdacht hat, sucht wirklich seinesgleichen. Die Ränkespiele, Intrigen und undurchsichtigen Machenschaften der einzelnen Familienclans gehen hier munter weiter – und Ophelia ist unverändert der unfreiwillige Spielball, der nicht wirklich weiß, wie ihm geschieht. Doch langsam findet sie ihren ganz eigenen Platz in diesem verzerrten Spektakel und wächst an den neuen Aufgaben, die sich ihr fast täglich stellen. Sie ist dabei eine Protagonistin, wie man sie sich nur wünschen kann: bodenständig, liebenswert, mutig, hilfsbereit, neugierig und sehr pfiffig. Dazu noch immer (aber immer weniger) ein bisschen tollpatschig und naiv. Wenn man ein Vorbild für eine starke junge Frau braucht – hier bekommt man es! Besonders interessant ist dabei immer wieder ihr Wechselspiel mit den anderen Bewohnern von Pol. Sei es ihr paragrafenverliebter, stets überkorrekter und doch eher eisig wirkender Verlobter Thorn (und ich mag ihn trotzdem!), der Charmeur und Unterstützer Archibald (der dem Ganzen oft eine wunderbar humorige Note gibt), die zu Beginn noch undurchsichtige, aber auf ihre eigene Art doch herzliche Favoritin Berenilde (die für eine Sensation am Hof sorgt), der furcht- und ehrfurchteinflößende, oftmals lethargische Familiengeist Faruk oder auch der treue Freund und Bedienstete Reinecke, auf den sich Ophelia stets verlassen kann. Es ist ein wahrhaft bunter Reigen einzigartiger Charaktere, dem wir hier begegnen!

    Erstaunlich ist es, wie mich diese Geschichte mittlerweile gepackt hat, ohne dass ich irgendeine Ahnung hätte, in welche Richtung sich das alles bewegt, auf was für eine Art von großem Finale diese Tetralogie hinstrebt. Genießen wir einfach den Augenblick und widmen uns den sehr merkwürdigen Vorkommnissen, die sich auf der Arche Pol ereignen. Denn in diesem Buch wird es so richtig spannend, und bedrohlich, ein bisschen unheimlich, ein wenig romantisch, wahrlich dramatisch und auf jeden Fall immer wieder vollkommen überraschend. Diese Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich nur noch ganz schwer entziehen kann!

    In Sachen Schreibstil bleibt sich Christelle Dabos treu und weiß erneut voll und ganz zu überzeugen: Modern, locker, stellenweise aufmüpfig, immer wieder humorvoll („Das Gespräch fiel in sich zusammen wie ein Soufflé.“ – S. 322) und wunderbar bildlich („Sobald die Sonne einmal durch die Wolken brach und ihre goldenen Klingen aufs Wasser trafen, veränderten sich die Farben der Umgebung sofort von zartem Pastell zu leuchtender Gouache.“ - S. 271). So macht das Lesen einfach Spaß!

    FAZIT:
    Die Fortsetzung einer unglaublichen Geschichte mit einzigartigen Charakteren. Diese Geschichte entwickelt einen Sog, dem man sich nur noch ganz schwer entziehen kann!
    Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache

    Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.08.2019

    Spannung, Abenteuer und Action – gepaart mit jeder Menge Humor

    „Wir sin ein uraltes Volk, Greg. Geboren aus der Erde selbst, in der Morgendämmerung ihres Werdens. Geschaffen aus Steinen und Lehm, und Pflanzen und Wasser. (Hörbuch Track 21)

    Meine Meinung:
    Greg ist etwas pummelig und tollpatschig, aber ansonsten ein ganz normaler Teenager. Das glaubte er zumindest selbst immer, bis zu dem Tag, an dem er erfährt, dass er eigentlich ein Zwerg ist…

    Schob von Beginn an startet diese extrem fantasievolle Geschichte um den etwas trotteligen, aber umso liebenswerteren Greg temporeich, außergewöhnlich und mit sehr viel Humor. Denn Greg wird unerklärlicher Weise nicht nur von Vögeln im Park, sondern gleich auch noch von einem wildgewordenen Eisbären im Zoo attackiert. Was ist hier bloß los – fragt sich nicht nur Greg, sondern auch der Leser. Als dann noch sein Vater spurlos verschwindet und ihm offenbart wird, dass er der Sprössling des uralten Zwergenclans der Sturmbauchs ist, hatte mich die Geschichte vollends in ihren Bann gezogen. Hier wimmelt es nicht nur vor Zwergen, Elfen und anderen Sagengestalten, sondern vor allem auch vor skurrilen und humorigen Situationen, die manchmal schon etwas Slapstick-artiges an sich haben. Beispielsweise wenn das Kampftraining bei dem etwas lethargischen Lehrer „Buck“ damit beginnt, Bäume zu umarmen, oder wenn die legendäre Zwergenaxt „Aderlass“ Greg offenbart, dass sie sich selbst lieber „Karl“ nennt. So gibt es immer wieder überraschende Szenen und sehr viel zu kichern und zu lachen! Da es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, verwundert es auch nicht, dass das Ende relativ offen gehalten ist und sehr neugierig auf den zweiten Band macht (der hoffentlich alsbald folgt!).

    Die Hörbuchproduktion hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Sprecher Marius Clarén, der unter anderem auch Percy Jackson, Tobey Maguire und Jake Gyllenhaal seine Stimme geliehen hat, macht hier mal wieder einen ganz wunderbaren Job. Er spielt mit seiner Stimme, variiert im Tempo und in der Tonlage und verleiht einigen Charakteren eine ganz besondere Unverwechselbarkeit, wie z.B. bei den Lehrern Fenmir Nebelmoosmann & „Buck“. Hier macht das Zuhören einfach nur Spaß!

    FAZIT:
    „Gregs Tagebuch” meets „Percy Jackson” – ein spannender wie spaßiger Auftakt zu einer sehr vielversprechenden Trilogie.
    Jagd auf die Bestie

    Jagd auf die Bestie (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    05.08.2019

    Die Bestie sinnt auf Rache – ein gewohnt harter und fesselnder Thriller

    „Jack the Ripper ist ein wohlerzogenes Kindergartenkind im Vergleich zu Lucien Folter.“ (ebook, S. 33)

    Meine Meinung:
    „Jagd auf die Bestie“ ist der zehnte Fall für Robert Hunter, seines Zeichens Ausnahme-Profiler und Leiter der UV(Ultra Violent)-Einheit beim LAPD. Inhaltlich schließt das Buch an den sechsten Fall an („Die stille Bestie“), in dem Hunter seinen alten College-Freund und Serienkiller Lucien Folter zur Strecke und ins Gefängnis gebracht hat. Nun, rund 3,5 Jahre später, ist dieser aus dem Hochsicherheitsgefängnis entkommen – und sinnt auf Rache!

    Autor Chris Carter selbst empfiehlt seinen Lesern, auch „Die stille Bestie“ gelesen zu haben, um in den vollen „Genuss“ der Lektüre dieses Buches zu kommen. Auch wenn man „Jagd auf die Bestie“ „stand alone“ lesen und verstehen kann, würde ich mich der Empfehlung Carters hier anschließen und jedem raten, mit Band 6 zu beginnen. So oder so ist man sofort von dieser Geschichte gefesselt, denn allein die grausamen Umstände von Folters Ausbruch verdeutlichen, mit was für einem skrupellosen und brandgefährlichen Gegenspieler Hunter es hier erneut zu tun bekommt. Und diesmal jagt nicht Hunter Lucien Folter – sondern umgekehrt! Es ist ein perfides und blutiges Katz-und-Maus-Spiel, das Folter seinem ehemaligen Freund („Grashüpfer“) aufzwingt, und erneut ein psychologisches Kräftemessen par excellence. Chris Carter erweist sich hiermit einmal mehr als Garant für sehr blutige, brutale, aber eben auch spannende und fundierte Thriller-Kost. Lediglich einige Passagen zwischendurch habe ich als etwas langatmig empfunden, wenn die Beschreibungen zu detailliert wurden, ohne die Handlung wirklich voranzutreiben. Dazu gab es mit dem Kapitel um die Schülerin Tracy noch einen Part mitten in der Geschichte, bei dem ich bis zum Schluss gewartet habe, dass er sich in die Haupthandlung einfügt – leider Fehlanzeige und damit leichter Abzug in der B-Note.

    FAZIT:
    Hart, härter, Carter. Blutige Thriller-Kost und ein fesselndes Kräftemessen zweier Ausnahme-Erscheinungen.
    Something in the Water - Im Sog des Verbrechens

    Something in the Water - Im Sog des Verbrechens (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    31.07.2019

    Pathologie einer Ehe - mit etwas enttäuschendem Ende

    „Gott, das Leben als Kriminelle ist anstrengend“

    Meine Meinung:

    Autorin Catherine Steadman hat sich einen wahrlich packenden Start für ihren Thriller erdacht: Erin verscharrt in einem einsamen Waldstück ihren noch frisch angetrauten Ehemann Mark. Was um alles in der Welt kann hier passiert sein, fragt man sich als Leser sofort - und schon springt die Handlung ein paar Monate zurück, als Erin, eine aufstrebende Dokumentarfilmerin, und Mark, ein erfolgreicher Banker, ihre Hochzeit planen. Sie scheinen das absolute Traum- und Vorzeige-Paar zu sein. Umso mehr gespannt war ich auf den unheilvollen Weg, den diese Beziehung nehmen wird. Zunächst lernen wir die beiden erstmal eine ganze Weile kennen, was durchaus interessant zu lesen war, aber die Grundspannung noch nicht wirklich erhöht hat. Erst in den Flitterwochen kommt es zu einem verhängnisvollen Fund, der die Tragödie ins Rollen bringt. Ab hier wurde es wieder deutlich spannender zu lesen, wie sich die große, aber unabwendbare Katastrophe über Erin und Mark zusammenbraut. Der Spannung ein wenig abträglich war Erins Dokumentarfilm-Projekt, die drei Häftlinge Alexa, Eddie und Holly auf ihrem Weg in die bevorstehende Freiheit zu begleiten, was nur in einem Fall zwingend zum Plot dazu gehörte.

    Etwas enttäuscht war ich, als die Geschichte den Prolog eingeholt hatte. Im Folgenden hatte ich mir eigentlich noch eine unvorhergesehene Wendung, eine dicke Überraschung erhofft, die aber ausgeblieben ist. Den kleinen „Paukenschlag“ ganz zum Schluss fand ich hingegen viel zu konstruiert und gewollt. Da hätte sich die Autorin wirklich etwas Überzeugenderes ausdenken können.

    Insgesamt hat mich dieses Hörbuch aber über die volle Länge wirklich gut unterhalten, wenn auch der Spannungsbogen nicht immer intakt geblieben ist.

    Sehr gut gefallen hat mir hingegen die Produktion dieses Hörbuchs, insbesondere die Art von Tanja Fornaro, wie sie diese Geschichte aus Erins Sicht gelesen hat. Ihre Stimme passte für mich perfekt zu dem Bild, das ich mir von Erin gemacht habe, und ihre Betonung, ihr Lesetempo und das „Stimmspiel“ habe ich durchgängig als sehr angenehm empfunden.


    FAZIT:
    Solide, teils wirklich spannende Unterhaltung mit kleinen Abstrichen in der B-Note.
    Im Wald der Wölfe

    Linus Geschke
    Im Wald der Wölfe (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    31.07.2019

    Das Rätsel des Wolfsmals – ein spannender Krimi in tollem Setting

    „Es lohnt sich nicht, sich mit Fragen zu beschäftigen, auf die man nie eine Antwort finden wird.“ (S. 309)

    Meine Meinung:
    „Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Krimi mit Jan Römer und Stefanie „Mütze“ Schneider, die ziemlich beste Freunde sind und sich als Reporter mit Cold Cases befassen. Eigentlich wollte Jan in der Einsamkeit einer Hütte mitten in den wilden Weiten des Thüringer Waldes nur ausspannen, doch dann stolpert eine mysteriöse, verletzte Frau in seine Hütte und erzählt ihm eine Geschichte von mehreren Morden, die ganz in der Nähe begangen wurden…

    Nach „Die Lichtung“ war es für mich der zweite Band dieser Reihe und obgleich ich die Bände 2 & 3 noch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Mit dem Auftauchen der geheimnisvollen Hannah Wozniak, die genauso schnell wieder abtaucht, hat Linus Geschke gleich auf den ersten Seiten erfolgreich den Keim der Neugier bei mir gesät. Dieser wuchs und gedieh im Folgenden kontinuierlich an, was mich zusammen mit dem tollen Setting im Thüringer Wald schon früh an die Geschichte gefesselt hat. Die Spannung ist zunächst nur unterschwellig vorhanden, was am „Cold Case Charakter“ des Falls liegt. Doch als dieser dann im weiteren Verlauf zu einem „warm case“ wird, wechselt die Bedrohung von latent zu konkret und es wird für Jan & Co selbst gefährlich. Durch eingeschobene Kapitel aus Sicht des bis zum Schluss unbekannten Täters („Der Wolf“) baute sich beim Lesen immer mehr die Erkenntnis auf, dass es sich um einen brandgefährlichen Mann handelt. Dies wird Jan leider erst spät selbst bewusst – sodass die Geschichte unaufhaltsam auf ein dramatisches und schockierendes Finale zuläuft. Am Ende klären sich die Morde alle nachvollziehbar auf, auch wenn ein Motiv mich persönlich nicht ganz zu 100% überzeugen konnte.

    Auch das Zwischenmenschliche bleibt bei diesem überzeugenden Krimi nicht hinter der eigentlichen Story zurück. So ist das Zusammenspiel von Mütze und Jan mal wieder sehr erfrischend zu lesen und dazu erfahren wir noch, was die beiden wirklich übereinander denken. Ganz nebenbei deckt der Autor auch noch ein sehr dunkles Geheimnis aus Mützes Vergangenheit auf. Abgerundet wird das Team von Jans Kumpel Arslan und seiner neuen Freundin Lena, die als Psychologiestudentin einen wertvollen Beitrag für die kleine, bunte Ermittlertruppe leistet. Ein wirklich schönes Team, das Linus Geschke hier zusammengestellt hat!

    Sehr gut gefallen hat mir neben der Story an sich und den überzeugenden Charakteren vor allem auch das Setting im Thüringer Wald und die tatsächlichen Orte und Gegebenheiten, auf denen diese Geschichte fußt, wie etwa das ehemalige NVA-Erholungsheim („Sprungschanzenhaus“) oder auch das Bunker-Museum bei Frauenwald.

    FAZIT:
    Tolles Setting, tolle Charaktere und eine solide Krimi-Story – eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans.
    Brot backen mit Christina

    Christina Bauer
    Brot backen mit Christina (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    06.07.2019

    Brot selbst backen – wirklich ganz einfach erklärt und mit tollen Rezepten


    „Ein riesiger Vorteil beim Selberbacken ist, dass man ganz genau weiß, was drinsteckt: nämlich regionale, einfache Zutaten, die man meistens daheim hat.“ (S. 47)

    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt mit einem “Back-ABC für Brot”, in dem die wichtigsten Zutaten (Getreide, Mehl, Brotgewürze und Salz) vorgestellt und Besonderheiten erklärt und Tipps gegeben werden (z.B. je höher die Nummer der Typenbezeichnung beim Mehl, desto hochwertiger das Mehl – meine Erkenntnis: lieber kein „Typ 405“ mehr kaufen!). Außerdem gibt es eine kurze Übersicht zu den Brotback-Utensilien (z.B. Spaten und Gärkörbchen), bevor drei Grundteige (Sauerteig, Hefeteig und Über-Nacht-Gar-Teig) in einer jeweils gut verständlichen und leicht nachzumachenden, bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitung vorgestellt werden. Abgerundet wird der „Theorie-Teil“ von „Tipps fürs gute Gelingen“ (z.B. mit Dampf backen!) und „kleine Probleme und ihre Lösungen“ (z.B. wenn der Teig nicht richtig aufgeht w/ z.B. zu warmer Flüssigkeit). Nach diesem Teil, der schnell und einfach zu lesen ist, dürfte wohl jeder bestens vorbereitet sein, um das erste eigene Brot zu backen. Ein für meinen Geschmack sehr gelungener Start in das Thema!

    Der Rezept-Teil gliedert sich in die folgenden sieben Kategorien: „Brote ganz klassisch“ (z.B. Kürbiskernbrot und einfaches Weißbrot), „Alles Vollkorn“ (z.B. Sportlerbrot und 100% Vollkorn), „Brote mit Sauerteig“ (z.B. Roggenbrot und Hüttenlaib), „Brote mit wenig Hefe und viel Zeit“ (z.B. Dinkelkornbrot und Roggenbaguette), „Brote ohne Kneten“ (z.B. Knäckebrot und Maisbrot), „Brot einmal anders“ (z.B. vegetarisches Fladenbrot und Focaccia mit Rosmarin) und „Süße Brote“ (z.B. Brioche und Schokokranz). Die Auswahl der Rezepte finde ich gelungen und ist insgesamt sehr abwechslungsreich, von leicht & schnell zu backenden Broten bis hin zu ausgefallenen Brotideen (z.B. die gesunde „Brottorte“ auf S. 133 oder das „Brot als Suppentopf“ auf S. 137). Hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Die Rezepte selbst sind stets leicht verständlich erklärt. Wenn besondere „Techniken“ angewandt werden, finden sich entsprechende Bilderanleitungen hierzu.

    Dieses Buch macht richtig Lust darauf, sein eigenes Brot selbst zu backen. Danke, Christina!

    FAZIT:
    Übersichtlich, leicht verständlich und vielfältig – der perfekte Einstieg in das Thema!
    R.I.P.

    R.I.P. (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.07.2019

    Erneut ein ganz starker Thriller – zu einem schockierenden und bewegenden Thema

    „Vorsicht ist geboten, wenn es um die Seele geht.“ (S. 60)

    Meine Meinung:
    „R.I.P“ ist der dritte Fall für den isländischen Ermittler Huldar Traustason. Man kann ihn problemlos lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Allerdings wird viel Bezug genommen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Protagonisten, allen voran zwischen „Mängelexemplar“ Huldar und der (nicht immer ganz so) toughen Freyja sowie zu Huldars Chefin Erla, was das ganze zusätzlich interessant und die Charaktere sehr plastisch und menschlich macht.

    Der Fall an sich hat einen klassischen „Thrillerauftakt“. Man ist als Leser hautnah dabei, wie die 16jährige Stella Hardardottir Opfer eines Verbrechens wird. Entsprechend schnellt der Spannungsbogen gleich zu Beginn in die Höhe. Wie schon in den Vorgängerbänden entwicklet Yrsa Sigurdardóttir hieraus gekonnt eine komplexe und verwirrende Story, in deren Verlauf sowohl die Ermittler als auch die Leser*innen mehr als einmal ein dickes Fragezeichen vor Augen haben – und keine Idee, wie das alles zusammenpassen könnte. Geschickt werden nach und nach Charaktere eingeführt, die sich merkwürdig verhalten oder durch andere Hinweise verdächtig erscheinen. Hinzu kommt das vertrackte Rätsel um „Opfer Nr. 1“. Hier kann man also mal wieder perfekt mitraten und miträtseln. Zwischendurch habe ich tatsächlich ein paar richtige Vermutungen gehabt, ohne jedoch auch nur im Ansatz zu erahnen, wie groß und komplex die letztendliche Auflösung sein wird. Am Ende bekommen wir ein regelrechtes Gänsehaut-Finale serviert. Das ist für mich wirklich „Thriller“ at it´s best!

    Zu diesem extrem spannenden und vollkommen überzeugenden Thrillerplot hat sich die Autorin einem sehr ernsten und in der breiten Öffentlichkeit leider noch oft unterschätzten Problem gewidmet: Mobbing. Das, was ihre Charaktere hier erleiden und erlitten haben, ist wirklich oft schwer zu lesen und bedrückt extrem. Es geht hier um menschliche Dramen, die keiner erleben sollte, und um die Abgründe der Seele. Denn auch wenn dies hier natürlich alles fiktiv ist, ist einem als Leser*in doch bewusst, dass sich solche Fälle tagtäglich in unseren Schulen ereignen – und das noch immer viel zu wenig dagegen unternommen wird („Das Schulsystem hatte immer wieder versagt“ - S. 69). Wenn ich nicht sowieso schon 5 Sterne vergeben würde, bekäme Yrsa Sigurdardóttir von mir noch einen Extra-Stern dafür, dass sie mit ihrem neusten Bestseller das Thema ein weiteres klitzekleines Stück in die öffentliche Wahrnehmung rückt. Danke!

    FAZIT:
    Ein fesselnder und brillant ausgearbeiteter Thriller mit einem sehr ernsten, ja erschreckenden Grundthema.
    Das Kochbuch zum Intervallfasten

    Petra Bracht
    Das Kochbuch zum Intervallfasten (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.07.2019

    Eine fundierte, übersichtlich gehaltene Einführung in das Thema und 77 abwechslungsreiche vegane Rezepte

    „Intervallfasten ist die beste Gesundheitsprophylaxe und wesentliche Voraussetzung für die Heilung von Krankheiten.“ (S. 5)

    Meine Meinung:
    Das Thema „Intervallfasten“ hat mich schon seit längerem interessiert und so habe ich bei diesem Buch zugeschlagen. Ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe! Auf den ersten rd. 35 Seiten führen die Autorinnen ihre Leser*innen fundiert und in leicht verständlichen Worten in das Thema „Intervallfasten“ ein. Sie erklären, was im Körper dabei passiert und warum es unserem Organismus so gut tut. Dabei beleuchten sie u.a. kurz die Entstehungsgeschichte des Menschen und gehen auch auf die biochemischen Vorgänge im Körper ein (kurzum und etwas platt: Der Körper räumt sich selbst auf). Auch wenn ich selbst keine Expertise bei diesem Thema habe, erscheinen mir die Ausführungen nachvollziehbar und fundiert zu sein. Es werden auch immer wieder Studien zitiert, die die Aussagen entsprechend stützen (hier wären m.E. kleine Fußnoten mit den Quellangaben schön gewesen). Sehr spannend fand ich dabei z.B. die Ausführungen zu den Sirtuinen (Enzyme, die erst vor rd. 30 Jahren entdeckt wurden) oder auch der Autophagie, für die der Japaner Yoshinori Ohsumi 2016 den Nobelpreis erhalten hat. Man merkt, dass die Autorinnen wissen, worüber sie schreiben, und sie haben mich nach dem Theorie-Teil von den Vorteilen des Intervall-Fastens überzeugt.

    Gleichzeitig plädieren die Autorinnen für einen Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs und auch auf Industriezucker (angenehmer Weise aber nicht dogmatisch). So sind alle 77 Rezepte in diesem Buch entsprechend auch vegan, mit vielen frischen und saisonalen Zutaten. Aufgeteilt sind sie in die folgenden vier Kategorien:
    1. Mahlzeit (des Tages): leicht, gesund und oft „schnell“, wie z.B. die ayurvedische „Goldene Milch“ (S. 50), „Birchermüsli mit Kokos“ (S. 59) oder auch „Frühstücksmuffins“ (S. 62)
    2. Mahlzeit: mit dem Fokus auf Kohlenhydrate, wie etwa eine „Avocado-Gemüse-Pasta (S. 99) oder ein Roter-Kürbis-Fenchel-Eintopf (S. 107)
    3. Mahlzeit: mit dem Fokus auf Proteine (z.B. Reissalat „Chili sin carne“ (S. 143) oder auch „Süsskartoffel-Erbsen-Curry“ (S. 152))
    „Naschen auf gesunde Art“: auch Süßes gehört dazu (gesüßt z.B. mit Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker), wie etwa Kokosmilchreis (S.. 172) und Hafercookies (S. 175)

    Die vier Kategorien beinhalten auch einige praktische Basisrezepte, wie etwa für Nussmilch, Mandelmus, Gemüsebrühe-Paste und Hummus. Zu allen Rezepten finden sich Portionsangaben, Zubereitungszeiten, Kalorienzahl und Angaben zu Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydrat-Anteil. Komplettiert wird dieses wirklich empfehlenswerte Buch von einem kleinen Ausblick, einem Rezeptregister, einem Saisonkalender sowie Büchern und Adressen, „die weiterhelfen“. Eine runde Sache!

    FAZIT:
    Kompakt, praktisch und gut – eine rundum gelungene Einführung in das Thema kombiniert mit 77 abwechslungsreichen veganen Rezepten.
    Schreiner, J: One-Pot-Challenge

    Schreiner, J: One-Pot-Challenge (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    01.07.2019

    60 schnelle, einfache und sehr abwechslungsreiche Rezepte – klasse!

    Meine Meinung:
    Mal ein Kochbuch der etwas anderen Art: Ein „Schiedsrichter“ (in diesem Fall der Schauspieler und Moderator Jumbo Schreiner) gibt drei Küchenprofis jeweils eine Zutat vor, mit der sie ein überzeugendes Rezept kreieren sollen, das in nur einem einzigen „Kochutensil“ zubereitet wird. Dieser Challenge stellen sich „Rezepte-Erfinder“ und mehrfacher Kochbuch-Autor Martin Kintrup (Pfanne), Ökotrophologin, Fachjournalistin und Kochbuchautorin Sarah Schocke (Backblech) und „Food-Stylistin“ und Autorin Sandra Schumann (Topf). Nach jeder Kategorie gibt es dann eine Bewertung der Rezeptideen von Jumbo Schreiner (was wirklich unterhaltsam zu lesen ist: „Für mich war BROKKOLI immer die grüne hässliche Schwester vom Blumenkohl! Denn als Kind bestrafte man mich für Verfehlungen jeglicher Art mit Brokkoli. Blauer Brief aus der Schule – Brokkoli. Klamotten beim Spielen eingesaut – Brokkoli. Man darf Katzen nicht rasieren – Brokkoli. Kaugummi auf dem neuen Sofa – Brokkoli“).

    Somit gibt es zu den folgenden 20 Hauptzutaten jeweils drei unterschiedliche Rezepte: Auberginen, Brokkoli, Feta, Garnelen, Hackfleisch, Hähnchenschenkel, Kabeljaufilet, Kartoffeln, Kichererbsen, Lachsfilet, Linsen, Nudeln, Paprika, Pilze, Reis, Rinderschmorfleisch, Sauerkraut, Schweinefilet, Süßkartoffeln und Tofu.

    Ich muss ehrlich sagen, dass ich selten ein Kochbuch hatte, bei dem ich auf fast jeder Seite gedacht habe: „Das sieht ja lecker aus – muss ich unbedingt mal machen!“. Aber genau das ist mir mit „One-Pot-Challenge“ passiert. Hinzu kommt, dass fast alle Rezepte mit einer übersichtlichen Zahl von (manchmal aber auch ausgefallenere) Zutaten auskommen und in der Regel durchaus schnell zuzubereiten sind (meistens zwischen 15 – 60 Minuten), wie beispielsweise das „Kabeljaufilet mit Käse und Birnen“ in rund 30 Minuten!

    Inzwischen habe ich schon einige Rezepte selbst ausprobiert und war jedes mal vollkommen überzeugt, sowohl von der einfachen Zubereitung als auch vom Ergebnis hinterher. Echt klasse! Hier noch mal die Stärken & Schwächen des Kochbuchs:
    (+) wirklich sehr abwechslungsreich
    (+) oftmals sehr schnell und einfach nachzukochen
    (+) wenig Abwasch
    (+) meist kurze Zubereitungszeiten
    (+) unterhaltsam zu lesen
    (+) meist übersichtliche Anzahl von Zutaten
    (+) bei außergewöhnlicheren Zutaten werden Alternativen mit angeboten (z.B. Sriracha-Sauce; ersatzweise Sambal Oelek)
    (0) teilweise werden auch fertige Vorprodukte genutzt (wie z.B. Pizzateig aus der Kühltruhe – finde ich nicht schlimm, muss man aber mögen)
    (-) ebook-Version „für kindle paperwhite, iBooks (iPad) und tolino vision 3 HD optimiert“, dennoch können sich Seitenverschiebungen ergeben

    FAZIT:
    Ich bin begeistert! Genau das richtige Kochbuch für eine schnelle, abwechslungsreiche Küche.
    Tahir, S: Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis

    Tahir, S: Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    26.06.2019

    Das Schicksal der Dschinns - Band 3 der unglaublich vielschichtigen und atmosphärischen Fantasy-Saga

    „Der Henker hat sich erhoben. Der Verräter ist auf freiem Fuß. Sei auf der Hut! Der Schnitter kommt, Flammen im Gefolge, und er wird diese Welt in Brand stecken. Und so wird das große Unrecht Recht werden.“ (ebook, S. 48)

    Meine Meinung:
    „In den Fängen der Finsternis“ ist der dritte Teil der „Elias & Laia“-Saga der US-amerikanischen Schriftstellerin Sabaa Tahir und ich würde jedem dringend raten, die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben!

    Es ist schon eine wahrlich fantastische Welt mit einer teilweise extrem komplexen Geschichte mit vielen Parteien, Charakteren und Verstrickungen, in die uns die Autorin entführt. Nach einem zu Beginn noch sehr rätselhaft anmutenden Prolog (seine Bedeutung klärt sich im Verlauf des Buches noch auf!) befindet man sich als Leser sofort wieder mittendrin. Die einstigen Gefährten sind mittlerweile weit verstreut und jede(r) hat ihre / seine ganz eigene Aufgabe, ureigensten Nöte, Schwierigkeiten, Sorgen und – manchmal unüberwindbar erscheinende – Herausforderungen. In gewohnt schnellem Wechsel erzählt Tahir diese Geschichte aus Sicht der drei Protagonisten Laia von Serra, Elias Veturius und des Blutgreifen (oder für uns Fans: Helena Aquilla). Hierdurch entstehen ein hohes Tempo und zu Beginn drei ganz verschiedene Handlungsstränge, der jeder für sich extrem fesselnd ist. Immer wieder ergeben sich dabei kleinere (und manchmal auch größere) Cliff-Hanger, die es einem fast unmöglich machen, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer wieder werden wir dabei beim Lesen mit unvorhersehbaren Wendungen konfrontiert. Zwischenzeitlich sind die drei Handlungsstränge tatsächlich so weit auseinandergedriftet, dass ich beim Lesen arge Sorgen hatte, ob es Tahir wohl gelingen würde, am Ende dieses Buches die drei Stränge wieder zusammenzubringen. Aber so viel sei hier schon verraten: Sie schafft es tatsächlich! Doch zu ende erzählt ist diese inzwischen schon epische Geschichte auch mit diesem dritten Band nicht, so dass ich mich nach der letzten Seite schon jetzt auf den nächsten Band freue!

    Diese Reihe zeichnet sich aber nicht nur durch die sehr komplexe und immer wieder überraschende Story aus. Eine weitere große Stärke dieser Reihe ist die dezidiert ausgearbeitete Charakterentwicklung, die die Protagonisten hier durchmachen, sowie die Fülle weiterer Charaktere, die immer wieder auftauchen – und von denen man sich teilweise auch überraschend wieder verabschieden muss (G.R.R. Martin lässt grüßen!). Selbst Nebencharaktere arbeitet Sabaa Tahir plastisch aus und verleiht ihnen Tiefe und Gewicht. So wirken auch die Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Charakteren realistisch, allen voran natürlich die titelgebende Beziehung zwischen Elias und Laia („Ich höre nichts außer Laia, sehe nichts außer Laia, fühle nichts außer Laia.“ – ebook S. 72).

    Last but not least möchte ich noch etwas zu dem wunderbaren Schreibstil der Autorin schreiben. Ich bin immer wieder begeistert, in welcher Qualität und Tiefe diese noch junge Autorin (Jahrgang 1983) zu schreiben vermag! Teilweise haben ihre Worte schon etwas lyrisches an sich („Sie ist ein Wimpernschlag, und ich bin ein Zeitalter“ – ebook, S. 307), an anderen Stellen weisen sie eine schon besondere Tiefe auf („Hoffnung ist stärker als Angst. Sie ist stärker als Hass.“ - S. 118). Darüber hinaus ist es nicht besonders schwierig, in dieser Geschichte Parallelen zu unserer heutigen Zeit zu finden…

    FAZIT:
    Ein außergewöhnlicher und komplexer Fantasy-Epos, der absolut zu fesseln und zu begeistern weiß!
    Polk, C: Witchmark

    Polk, C: Witchmark (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.06.2019

    außergewöhnlich, fesselnd, intelligent, überraschend und gesellschaftskritisch – ein Top-Debut!

    „Menschen lügen, Doktor. Sie flunkern. Sie lassen Dinge aus. Sie glätten Angelegenheiten, indem sie sie vereinfachen.“ (S. 85)


    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt wie ein klassischer Kriminalroman: Ein Sterbender wird in ein Krankenhaus gebracht, behauptet mit seinen letzten Atemzügen, vergiftet worden zu sein, und stirbt dem Arzt dann unter den Händen weg. Wenn da nicht die Gabe der Magie wäre, sich abzeichnende Auren und Hexenmale. Das ist ein Start ganz nach meinem Geschmack und schnell wird klar, dass C. L. Polk hier ein Debut vorgelegt hat, dass sich nicht in ein bestimmtes Genre pressen lassen möchte.


    Gespannt bin ich eingetaucht in eine Welt voller Geheimnisse, die mich stellenweise an das viktorianische London, dann auch wieder an eine aufstrebende amerikanische Industriestadt der 20er Jahre erinnert hat. Hier gibt es Kutschen & Grammophone, aber auch aetherbetriebene Geräte, wie z.B. Schnellkessel und Kaffeegurgler, was dem Ganzen einen steampunkartigen Anstrich verliehen hat. Dazu kommt ein faszinierendes Magiesystem, in denen wenige Magiebegabte als Spitze der Gesellschaft die höchsten Ämter bekleiden während andere Magiebegabte ausgebeutet – oder sogar als Verrückte in Sanatorien weggeschlossen werden. Fürwahr ein ganz eigenes, mich vollkommen überzeugendes Setting mit einer wunderbaren Grundatmosphäre.

    Dazu hat die Autorin mit Dr. Miles Singer einen tollen, außergewöhnlichen und mir zutiefst sympathischen Protagonisten geschaffen, der deutlich aus der breiten Masse der „Standard-Protagonisten“ heraussticht. Ihm zur Seite steht der geheimnisvolle Tristan Hunter, ein sagenumwobener Amaranthine, der sich selbst als „Eitel. Hochmütig, arrogant, leicht gelangweilt, anfällig für Unfug.“ (S. 90) beschreibt, und den ich genauso wie Miles von Beginn an mochte. Die beiden sorgen (nicht nur) für ein wunderbares Charakterspiel und haben mich stellenweise an Sherlock Holmes und Dr. Watson erinnert. Aber auch eine starke Frau hat C. L. Polk mit Dame Grace Hensley im Programm, was das „Trio“ aus meiner Lesersicht perfekt abrundet.

    Also: Setting: top! Charaktere: top! Und die Story an sich? Absolut gelungen! Ein waschechter Kriminalfall mit vielen Phantastik-Elementen und einer überzeugenden sowie intelligenten Grundidee. Bis zum Schluss steigert sich die Spannung kontinuierlich, um in einem überraschenden, dramatischen und mitreißenden Finale eine schockierende Auflösung zu bieten. Zu dieser fesselnden Unterhaltung gesellen sich noch ein guter Schuss Gesellschaftskritik und ethische Fragestellungen, die diesem Werk zusätzlich noch eine gute Portion Tiefgang verleihen.



    FAZIT:
    Ein bärenstarkes Debut, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und vollkommen überzeugt hat!
    Die wilde Baumhausschule, Band 1: Raubtierzähmen für Anfänger

    Die wilde Baumhausschule, Band 1: Raubtierzähmen für Anfänger (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    18.06.2019

    Ein tierisches, gewaltfreies Abenteuer für junge und junggebliebene Leser

    Unsere Meinung:
    Die Geschichte beginnt an einem eigentlich ziemlich gewöhnlichen Tag mit einem scheinbar sehr ungewöhnlichen Geräusch. Das hat die Neugier bei meinem Sohn (8) schon auf der ersten Seite geweckt! Und so haben wir uns gleich mit Theo aufgemacht, die Quelle dieser merkwürdigen Geräusche zu finden…

    Schnell wird das Geheimnis gelüftet und wir befinden uns mittendrin in einem tierisch bunten und quietschvergnügten Wilden Hügel. Hierhin hat es nämlich Gretas Familie verschlagen, die zuvor schon wochenlang in einem U-Boot einem Hai gefolgt war, mit einer Truppe Kaiserschnurrbarttamarinen im Regenwald unterwegs war und in einer tiefdunklen Höhle Nacktmulle erforscht hat. Es gibt wohl keine Familie, die sich besser mit exotischen Tieren auskennt! Und das bedeutet für die kleinen und großen Leser ein wahrlich tierisches Schul-Zoo-Abenteuer! Es ist eine turbulente, lustige Geschichte, die auch immer wieder zum Mitdenken und Mitspekulieren einlädt (wer ist Urheber der fiesen Streiche?) und sogar einiges Wissenswertes vermittelt (z.B. dass es auf der Welt mindestens 180.000 verschiedene Schmetterlingsarten gibt). Besonders gut gefallen hat meinem Sohn (8), dass in dieser Geschichte entsprechend viele Tiere vorkommen, wie etwa das Wasserschwein Wusel oder ein Elefant namens Zacharias. Da bekommt man regelrecht Lust auf einen spontanen Besuch im Zoo.

    Abgerundet wird diese wunderbar erfrischende, in kindgerechter Sprache geschriebene Geschichte durch zahlreiche Illustrationen von Anna-Lena Kühler. Wir hatten viel Spaß beim Lesen!

    FAZIT:
    Wer liebevolle Kindergeschichten mit vielen Tieren mag, ist bei der wilden Baumhausschule genau richtig!
    Ginns, R: Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karac

    Ginns, R: Samantha Spinner (1). Mit Schirm, Charme und Karac (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    18.06.2019

    Ein rasantes Abenteuer quer durch die Welt

    "Wir haben schnell das Gefühl, dass all unsere Hoffnungen und Träume auf einen riesigen Tieflader gehoben werden und für immer davon gerollt sind. Aber wenn man genauer hinsieht, wir man feststellen, dass es überall von Möglichkeiten wimmelt. Die Welt um uns wartet nur darauf, uns ganz besondere Geheimnisse zu enthüllen und uns unglaubliche Abenteuer zu bescheren." (S. 239)

    Unsere Meinung:
    Na toll, erst verschwindet Samanthas Onkel Paul spurlos, und dann vermacht er ihrer Schwester Buffy 2,4 Milliarden Dollar, ihrem Bruder Nipper die New York Yankees (mit allem drum und dran!) und ihr..... einen alten, krückigen roten Regenschirm! Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann! Und auch noch viel aufregender!

    Schon die Kurzbeschreibung hat uns sehr neugierig gemacht auf dieses Buch. Gespannt haben wir angefangen zu lesen und *rubbeldikatz* wurde es wirklich richtig spannend und abenteuerlich, denn Samantha und Nipper lösen das Geheimnis des Schirms schon auf Seite 40! Dadurch ergibt sich eine abenteuerliche Schnitzeljagd nach Onkel Pauls Geheimnis rund um den Globus. Paris, Florenz und Ägypten sind ein paar Stationen, die nicht nur die beiden jungen Helden, sondern auch uns haben staunen lassen! Dabei bringt Russell Ginns die besondere Atmosphäre dieser faszinierenden Stätten wirklich ganz wunderbar rüber. In (wortwörtlich!) rasendem Tempo nähern sich die Kids dem großen Geheimnis, und haben dabei mehr als ein Rätsel zu knacken und mehr als eine gefährliche Situation zu meistern. Denn ganz unvermittelt stellt sich ihnen der REGEN in den Weg (mehr verraten wir hier nicht)! Spannung ist hier garantiert – bis ganz zum Schluss!

    Sehr gut gefallen hat uns auch der locker-flockige und immer wieder sehr humorvolle Schreibstil von Russell Ginns. Sowohl lustige Wortkreationen (wie z.B. „EHE - Exotische Haustier-Expo“), merkwürdige Ortsnamen (wie z.B. Duck, Zzyzx, Edfu oder Baraboo – jawohl, die gibt es wirklich!) oder auch irrwitzige Einfälle (wie Nippers Rachefeldzug gegen die fiese Nachbarstochter oder auch ein folgenschweren Hoola-Hoop-Wettbewerb gegen einen Affen) – hier ist beste Unterhaltung garantiert. Meinen Söhnen (8 & 11) und mir hat es bestens gefallen!

    FAZIT:
    Ein rasantes, spannendes und wunderbar humorvolles Leseabenteuer für junge und junggebliebene Leser.
    Dry

    Jarrod Shusterman
    Dry (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.05.2019

    Mitreißend, bewegend und beängstigend zugleich – ein absolut packender Roman!

    „Der Tap-Out ist so lautlos wie Krebs. Es gibt nichts zu sehen, und deshalb wird das Thema von den Medien nur wie eine Randnotiz behandelt.“ (ebook S. 22)

    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt mit einem Wasserhahn, der kein Wasser mehr ausspuckt. Südkalifornien leidet unter einer bislang nie dagewesenen Dürre. Zuerst versiegt das Wasser in den Flüssen, dann bricht die öffentliche Wasserversorgung zusammen. Es kommt zu Hamsterkäufen in den Supermärkten – und schon nach wenigen Tagen scheint alles Trinkwasser verbraucht zu sein. Langsam, aber unaufhaltbar ziehen sich die dunklen Wolken der drohenden und unabwendbaren Katastrophe über dem ausgedörrten Kalifornien zusammen. Und wenn der Komfort und die Sicherheit gehen, gehen auch Ethik und Menschlichkeit („Wenn es ums Überleben geht, kennt man keine Nachbarn.“ ebook S. 69).

    Eigentlich wollten Alyssas (16) und Garretts (10) Eltern nur zum Strand fahren, um dort Trinkwasser von den jüngst in Betrieb genommenen Meerwasserentsalzungsanlagen zu besorgen. Doch als sie nicht zurückkehren, sind die beiden Geschwister ganz auf sich allein gestellt. Zusammen mit dem nerdigen und schon immer irgendwie komischen Kelton McCracken von nebenan, beginnt für die drei ein lebensgefährlicher Road-Trip.

    Ich muss sagen, dass mich dieser Roman von der ersten Seite an vollkommen gefesselt hat. Neal Shusterman entspinnt ein Szenario, das in unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft eigentlich unmöglich erscheint, und doch fragt man sich beim Lesen ständig, ob wir uns damit nicht in einer trügerischen Sicherheit wähnen. Von Beginn an lag mir das ungleiche Trio sehr am Herzen und ich habe sie auf ihrer Reise gebannt und gespannt begleitet. Ich habe mit ihnen mitgelitten, mitgezittert und mitgehofft, dass diese ganze Geschichte noch ein gutes Ende nehmen wird – und bis ganz zum Schluss war ich mir nicht sicher, ob es noch ein Happy End geben kann. Zu viele dramatische Wendungen, zu viele Gefährliche Situationen mussten die Reisegefährten überwinden – zu oft standen sie vor nahezu unüberwindbaren Problemen. Sehr gut gefallen hat es mir dabei auch, dass der Autor den drei Kids noch zwei weitere, polarisierende Reisegefährten mit an die Seite gestellt hat. Zuerst die toughe und ein bisschen durchgeknallte Jacqui Costa (19 / „Welchen Sinn hat das Leben, wenn man den Alltag der Anderen nicht ein bisschen aufmischen kann?“ – S. 98), die mir trotz all ihrer Rohheit sehr ans Herz gewaschen ist. Später gesellte sich noch der aalglatte und stets auf seinen Vorteil bedachte Henry hinzu. Eine explosive Mischung von Charakteren, die doch immer wieder voneinander profitieren konnten!

    Insgesamt eine wirklich fesselnde und stellenweise bewegende Story! Durch die sich stetig abwechselnde Sichtweise von Alyssa, Kelton, Jacqui und Henry, stellt der Autor die individuellen Charaktereigenschaften und Gedankenwelten seiner Charaktere sehr gut dar. Dazu kommt noch der wunderbare Schreibstil des Autors, der sich sehr flüssig und unterhaltsam lesen lässt und oft eine sehr plastische Wortwahl findet („Die Luft ist dick und schwer und schmeckt nach Klaustrophobie“ S. 84). Stellenweise ist Shustermans Schreibstil regelrecht tiefgründig und intellektuell und verwendet Worte, die mir zuvor noch kein Begriff waren (wie z.B. Deindividuation – S. 100), die ich doch sofort verstanden habe.

    Ein Hoch auf die „Fridays for Future“-Bewegung!

    FAZIT:
    Eine erschreckende und gleichzeitig unglaublich fesselnde Story. Für mich einer der Top-Romane 2019!
    10 Stunden tot

    10 Stunden tot (Buch)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    10.05.2019

    Ein extrem fesselnder, vielschichtiger Thriller – mit (für mich) enttäuschendem Ende


    Meine Meinung:
    „10 Stunden tot“ (der Titel hat wenig bis gar nichts mit dem Inhalt zu tun) ist der Nachfolgeband zu „Minus 18 Grad“ und knüpft recht nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an. Da dieser allerdings schon vor rund 2,5 Jahren veröffentlicht wurde, hatte ich anfangs ein paar Probleme, wieder in die Geschichte um den schwedischen Ermittler Fabian Risk hineinzufinden. Meines Erachtens sollte man „Minus 18 Grad“ zuvor gelesen haben, da es wirklich sehr viel Anknüpfungspunkte gibt.

    Als ich erstmal in die Geschichte hineingefunden hatte, hat dieser Thriller einen wahnsinnig starken Sog entwickelt, denn an Spannung ist er für meinen Geschmack kaum noch zu überbieten. Allein schon der Prolog bescherte mir als Leser ein abgrundtiefes Gänsehautfeeling (hierfür muss man aber den Vorgängerband kennen!). Durch verschiedene Handlungsstränge, unvorhergesehene Wendungen und gleich mehrere Kriminalfälle, bei denen – nicht nur für die Ermittler – lange Zeit nicht klar ist, welche Zusammenhänge hier bestehen, bleiben Spannung, Tempo und Abwechslung das ganze Buch hinweg über auf sehr hohem Niveau. Hier geht es um Serienkiller, Rechtspopulismus und -radikalismus und auch um Pädophilie. Stellenweise ist dies ein wirklich harter Thriller mit „schwerverdaulicher Kost“ – und nichts für schwache Nerven! Hinzu kommen schon altbekannte Fälle, beispielsweise um das überraschende Ableben des ehemaligen Kollegen Hugo Elvin, oder (am Rande) um die brutalen Morde, die sich im letzten Band in Dänemark ereignet haben und überraschender Weise auf tragische Art bis in das Privatleben von Fabian Risk abstahlen.

    Bis kurz vor dem Ende hätte ich dieses Buch als Thriller „par excellence“ bezeichnet, den ich regelrecht verschlungen habe. Doch dann kam das – für mich leider enttäuschende – Ende. Denn zwei Fälle, darunter der „Hauptfall“, finden in diesem Buch keine Auflösung! Hier scheint sich der Autor noch sehr viel für den nächsten Band aufgehoben zu haben. Wenn ich darauf wieder 2,5 Jahre warten soll – na danke!

    Also meine Empfehlung für alle Thriller-Fans: UNBEDINGT lesen, aber erst, wenn auch der nächste Band veröffentlich worden ist!

    FAZIT:
    Ein Top-Thriller, den man m.M. nach aber erst lesen sollte, wenn auch der nächste Band veröffentlicht wurde.
    Dog Man 1

    Dav Pilkey
    Dog Man 1 (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.05.2019

    Ein lustiger Comic für Kinder – mein Sohn (8) findet ihn super!

    Zum Inhalt:
    Oh nein! Bei einem Einsatz tappen Polizist Ritter und der Polizeihund Greg in die Falle des hinterlistigen, fiesen Schurken Petey und werden ernsthaft verletzt. Im Krankenhaus hat eine geniale (?!) Krankenschwester die Idee, die beiden dadurch zu retten, den Kopf von Gerg dem Polizeihund auf den Körper von Polizist Ritter zu transplantieren – die Geburtsstunde von Dog Man! Und so hat Schurke Petey unfreiwillig den besten Polizisten der Welt erschaffen!

    Unsere Meinung:
    „Dog Man“ ist ein rund 240 Seiten starker Comic im Hardcover für junge und junggebliebene Leser ab ca. 8 Jahren. Nach einer kleinen Vorgeschichte zur (fiktiven) Entstehung der Dog Man-Comics geht es direkt hinein ins Abenteuer und wir begleiten Dog Man auf seinem unerbittlichen Kampf gegen das Böse – sei es nun in Form der Schurken-Katze Petey oder auch eine kleine Armee aus aufständischen Hot Dogs (genau, die zum Essen!). Dabei bekommt es Dog Man mit allerlei Kuriositäten zu tun, wie etwa einem Riesen-Staubsauger oder auch einem (starken, aber zum Glück auch ziemlich dummen) Robo-Polizeichef aus der Robo-Fabrik des bösen Dr. Abschaum.

    Als besonderes Gimmick gibt es noch eine „Fliporama“-Anleitung für gleich mehrere Mini-Daumenkinos im Buch, z.B. den „Schaukel-Klatscher“ (S. 145 / 147), sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man Dog Man, Petey und Philly (das riesen Käse-Steak) zeichnet! Super!

    Mein Sohn (8) findet „Dog Man“ einfach klasse und hat ihn inzwischen mehrmals gelesen und sich jedes einzelne Mal ganz königlich amüsiert. Ganz flott sind Band 2 und auch die große „Captain Underpants“-Sammlung (auch von Dav Pilkey) auf seinem Wunschzettel gelandet.

    Und aus Elternsicht? Nun ja, ich würde „Dog Man“ nicht als didaktisch wertvoll bezeichnen (mal abgesehen davon, dass Dog Man in einem Kapitel beweist, dass Lesen schlau macht!). Und nein, der Zeichenstil von Dav Pilkey ist keine große Comic-Kunst. Aber hey, was soll´s? Mein Sohn liebt dieses Buch!

    FAZIT:
    Super-viel zu lachen und perfekt zum Selbstlesen – mein Sohn liebt Dog Man!
    Finsteres Kliff

    Sabine Weiß
    Finsteres Kliff (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.05.2019

    Wikingertreiben auf Sylt – ein intelligenter und sehr Atmosphärischer Küstenkrimi

    „Die untergehende Sonne kämpfte sich zwischen einer grauschwarzen Wolkendecke hindurch und tauchte den Dunst, der den Hindenburgdamm umbrandete, in ein unwirkliches Licht.“ (S. 35)

    Meine Meinung:
    Schreckliche Dinge spielen sich auf der beliebten Ferieninsel Sylt ab: Währen des jährlichen Biike-Festes wird ein Mann grausam getötet und eine junge Frau verschwindet spurlos. Als sich herausstellt, dass die beiden ein Paar gewesen sind, ist klar, dass es zwischen den zwei Taten einen Zusammenhang geben muss. Doch diesen zu finden, stellt das Ermittlerteam um Liv Lammers vor ungeahnte Herausforderungen…

    „Finsteres Kliff“ ist nach „schwarze Brandung“ und „Brennende Gischt“ der dritte Band der Krimi-Reihe um die Ermittlerin Liv Lammers. Um diesen Krimi zu lesen und ihn genießen zu können, muss man nicht zwingend die beiden vorangegangenen Teile kennen, da die Handlung hier eigenständig ist. Zum leichteren Einstieg und besseren Verständnis der Charakterhintergründe (insbesondere bei Liv) würde ich aber durchaus empfehlen, mit (dem ebenfalls empfehlenswerten) Band 1 in diese Reihe zu starten.

    Mir ist der Einstieg in die Geschichte recht leicht gefallen, auch weil ich Liv und ihre KollegInnen schon aus dem ersten Band kannte. Die Spannung baut sich mit dem frühen Mord an Gerald und insbesondere auch dem Verschwinden von Vanessa sehr schnell auf. So war ich bereits nach den ersten Seiten an die Story gefesselt, insbesondere durch das Bangen um Vanessas weiteres Schicksal. Für die Ermittler gestalteten sich die Nachforschungen zunächst zäh, für mich als Leser war dies aber sehr spannend zu lesen, da anscheinend alle Charaktere rund um den Wikinger-Fan-Clan „Die Sturmbändiger“, zu denen auch Gerald und Vanessa gehörten, etwas zu verbergen haben und sich merkwürdig verhalten. So liefert Sabine Weiss einen bunten Strauß potenzieller Verdächtiger, was aus diesem Kriminalfall einen gelungenen „who-dun-it“-Krimi macht, der zum Miträtseln einlädt. Je tiefer die Ermittler dabei graben, umso mehr Merkwürdigkeiten und erschreckend kriminelle Energien fördern sie dabei zu Tage – und der Autorin gelingt es dabei, mich als Leser immer wieder zu überraschen und zu verblüffen. Denn so viel sei hier schon verraten: Der Fall ist in Wahrheit viel größer, als er zu Beginn scheint – und das letzte Puzzlestück wird tatsächlich erst auf den allerletzten Seiten enthüllt!

    Dieser Krimi besticht aber nicht „nur“ durch einen intelligenten und verwinkelten Fall, sondern einmal mehr auch durch ganz viel Küsten- & Sylt-Atmosphäre sowie durch kantige und teilweise polarisierende Charaktere und deren Interaktion. Dazu gesellt sich noch das ein oder andere Wissenswerte über die faszinierende Geschichte Sylts und macht dieses Buch damit zu einem perfekten Gesamterlebnis.

    FAZIT:
    Ein perfekter Krimi zum Mitraten – mit viel Lokalkolorit und kantigen Charakteren. Für jeden Krimifan eine klare Leseempfehlung!
    Der Löwe büllt

    Der Löwe büllt (Buch)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    30.04.2019

    Gut gebüllt, Löwe! Ein humorvoller Roman mit einem kleinen Schuss Tiefgang

    „Wenn mich irgendwas aggressiv macht, dann sind das entspannte Leute.“ Nico Schnös (S. 87)

    Meine Meinung:
    Nico Schnös ist 47, Controller bei Toyota und hat einige Anzeichen einer Impulskontrollstörung mit latenter Tourette-Neigung. Kein Wunder, dass schon sein Ruhepuls jenseits von Gut und Böse liegt und im Büro schon mal die Kaffeetassen tief fliegen (Dumm nur, wenn sie dann auch noch den CFO niederstrecken…). So kann das nicht weitergehen, findet sein Chef Tim und schickt ihn zur Zwangserholung (und als letzte Chance mit Fitnesstracker zur Fernüberwachung) in den Club-Urlaub nach Fuerteventura. Nur doof, dass seine Frau Mia keine Zeit hat mitzukommen. „Dann nehme ich halt die Mama mit“, denkt sich Nico. Nur dass die Marotten der resoluten Mama Rosi Schnös nicht grade zur Puls-Beruhigung beitragen. Ebenso wie Nicos Verdacht, dass die daheim gebliebene Mia und ihr Mitarbeiter Theo (aka „selbstgefälliger Umarmungskünstler“ oder „freiheitsliebender Schlafschlumpf“ oder auch „Tantra-Taliban“) sich womöglich näher stehen könnten, als Mia zugeben will…

    Ich habe schnell und reibungslos in die Geschichte hineingefunden, auch wenn die Handlungsstränge regelmäßig in den Zeiten springen. Schon nach den ersten Seiten merkt man, das man hier einen „Tommy Jaud“ liest, denn vom breiten Grinsen, über leichtes Kichern bis hin zum waschechten Lachanfall war bei mir schnell alles dabei. Dafür liebe ich die Bücher von Tommy Jaud einfach – hier gibt es Humor und gute Laune in einer für das Zwerchfell schon fast gefährlichen Überdosis. Jaud hat einfach ein Händchen für skurrile Typen und manchmal noch schrägere Situationen. Kein Wunder, dass es an denen im kanarischen Urlaubsclub und auch im heimischen Yogastudio keinen Mangel hat! Natürlich denkt man sich beim Lesen des Öfteren „Mensch, Nico!“ oder auch „gibt´s doch gar nicht“, aber so kreiert Jaud nun mal wunderbare Unterhaltung.

    Dieser Roman lebt wie die meisten Bücher von Tommy Jaud von seinen schrulligen Typen (wie etwa Rolex-Horst und seiner Tochter, der nymphomanen Nadine mit Alkoholproblem) und dem Sprach- und Wortwitz des Autors. Wortkreationen wie „Knuddelhaufen der Ungeknutschten“ (S. 169) oder extrem merkwürdige Situationen (wie etwa eine Pulsuhr im Schritt um Nicos „70er Jahre Schlagersänger“) lassen einfach keine Langeweile aufkommen! Gegen Ende bringt Jaud sogar noch eine Spur Tiefgang mit hinein, wenn seine Protagonisten endlich erkennen, was im Leben wirklich zählt. Aber mehr möchte ich hierzu nicht verraten.

    Alles in allem hatte ich ein paar extrem humorvolle, unterhaltsame und kurzweilige Lesestunden, auch wenn „Der Löwe büllt“ nicht ganz an Jauds „Klassiker“ „Hummeldumm“ heranreicht. Für Fans humorvoller Bücher á la Friedrich Kalpenstein oder Lars Simon eine absolute Leseempfehlung!

    FAZIT:
    Jaud erweist sich einmal mehr als Garant für schräge Vögel, skurrile Situationen und jede Menge Lacher. Unterhaltsame Lesestunden sind garantiert!
    Das Gespenst von Canterville

    Das Gespenst von Canterville (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    30.04.2019

    Ein wunderbarer Klassiker – in einer modernen Produktion mit tollem Sprecher

    Meine Meinung:
    „Das Gespenst von Canterville“ ist eine Erzählung des irischen Schriftstellers Oscar Wilde und erschien erstmals im Jahr 1887 als erstes erzählerisches Werk des Schriftstellers. Ein absoluter Klassiker also!

    Allen Warnungen zum Trotz zieht der amerikanische Gesandte Hiram B. Otis mit seiner Familie auf Schloss Canterville ein, denn als moderne, aufgeklärte Amerikaner hält man von „Spuk“ einfach nichts. Das stellt das Gespenst von Cantervill vor eine echte Herausforderung. Seit 300 Jahren hat es mit seinem nahezu unerschöpflichen Rollenrepertoire für Angst und Schrecken, Flucht und vorzeitiges Ableben gesorgt. Und nun das – niemand fürchtet sich vor seinen Spukbemühungen! Schlimmer noch: man macht sich über ihn lustig und spielt ihm Streiche, selbst die Kinder!

    Mit sehr viel wunderbarem Humor und Wortwitz erzählt Oscar Wilde eine ungewöhnliche und absolut unterhaltsame Spukgeschichte und liefert zugleich einen Spiegel des damaligen Zeitgeistes. Der Leser erfährt hier, dass Geister auch Gefühle haben, eine eigene Geisterehre und sich durchaus selber vor Gespenstern gruseln. So ergibt sich ein kurzweiliges Vergnügen, das am Ende dank des Mutes eines kleinen Mädchens in einem anrührenden Finale mündet.

    Zur Hörbuchproduktion:
    Dieser Klassiker von Oscar Wilde wurde schon unzählige Male im Print verlegt, auf Bühnen und auf die Leinwand gebracht. Warum sollte man sich also dieses Hörbuch kaufen? Ganz einfach: Dieser Geschichte zu lauschen macht einfach Spaß! Man kann tief in die Geschichte eintauchen, sich die Orte und Personen nach ganz eigenem Dünken vorstellen und so die Story miterleben. Mit Sprecher Oliver Rohrbeck hat der Audiobuch Verlag dem Klassiker von Oscar Wilde einen DER Klassiker der deutschen Hörspiel- und Hörbuchszene spendiert. Viele dürften mit Rohrbecks Stimme aufgewachsen sein, denn er leiht sie schon seit 1979 Justus Jonas von den „Drei ???“. Für seine Tätigkeit als Hörspielsprecher wurde Rohrbeck mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und es ist einfach ein Vergnügen, ihm zuzuhören. Er spielt mit seiner Stimme, der Lautstärke und den Tonarten, verleiht den Charakteren eine wunderbare Unverwechselbarkeit und erweckt so den literarischen Stoff zum Leben. Ein wahrer Hörgenuss für knapp 1 ½ Stunden!

    FAZIT:
    Ein wunderbarerer Klassiker in einer rundum gelungenen Hörbuchproduktion!
    Nemesis

    Nemesis (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    08.04.2019

    „Manchmal musst du einen Pakt mit dem Teufel schließen, um seine Diener dranzukriegen.“ (S. 92) – ein verdammt guter Thriller!

    “Sie erahnte die schier unglaubliche Größe des Monsters, das sie ausgegraben hatte, und sie spürte, wie sie innerlich schwankte, vor Furcht bebte: Sie war die Armee. Niemand sonst würde ihr zu Hilfe kommen.“ (S. 414)

    Meine Meinung:
    Ich muss gestehen, dass dies mein erster Thriller der US-Bestsellerautorin Jilliane Hoffman war, aber nun habe ich mir fest vorgenommen, auch noch ihre anderen Bücher zu lesen. „Nemesis“ ist der vierte Band der „C. J. Townsend“-Reihe (nach 1. Cupido, 2. Morpheus, 3. Argus) und hier werden viele Fäden aus den vorausgegangenen Bänden aufgenommen – dennoch hatte ich als „Neuling“ keine Schwierigkeiten, in die Handlung hineinzufinden und mit den Charakteren warm zu werden.

    Nach einem unheilschwangeren Prolog, der mich als Leser nicht Gutes erahnen lässt, beginnt die Geschichte im Prinzip mit dem Auffinden einer kopflosen Frauenleiche. Ein klassischer Thrillerstart also. Besonders mach dieses Buch vor allem die aus der breiten Masse der Ermittler herausragende Protagonistin, die 48jährige stellvertretende Oberstaatsanwältin C. J. Townsend. Das, was sie in ihrem Leben schon alles durchmachen musste, ist schon sehr hart. Immer wieder durch Flashbacks und Panikattacken gebeutelt, steht sie selbst mehr als einmal vor einem Abgrund – und sie ergreift Mittel und Wege, die durchaus überraschend sind. So nimmt der Plot eine Wendung, den ich in keinster Weise vorhergesehen hatte, der mir aber sehr gut gefallen hat. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, so sehr hat mich die Story gefesselt und so unklar war mir der Ausgang, den am Ende alles nehmen wird. Es geht hier um menschliche Dramen, seelische Abgründe (die wirklich zutiefst verstörend sind) und die nicht immer einfach zu beantwortende, ethische Frage nach der Grenze zwischen Gut und Böse, und danach, welche Mittel ein Zweck heiligen kann.

    Neben dem schockierenden Thriller-Plot gewährt uns die Autorin aber auch tiefe Einblicke in die Seele und das Privatleben von C.J., wo der lange Zeit und schon fast abgeschriebene, und doch unterschwellig noch immer so drängende Wunsch, eine Kind zu haben, ebenfalls eine ganz neue Wendung nimmt. Hierdurch ergibt sich für mich ein sehr stimmiges Gesamtkonzept und eine hohe Charaktertiefe und -plastizität.

    Ein schockierendes Beispiel aus der realen Welt zitiert Jilliane Hoffman auch noch: den Fall „Jeffrey Eppstein“ - der einem die traurigen Abgründe mancher Superreichen in unserer Welt vor Augen führt.

    Ich bin begeistert von diesem Thriller und freue mich schon jetzt darauf, auch noch die drei vorangegangenen Bände zu lesen!

    FAZIT:
    Schockierend, bewegend und absolut fesselnd – ein absolutes Thriller-Highlight!
    Im Auge der Python

    Max Held
    Im Auge der Python (Buch)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.04.2019

    Gefahr in den Everglades - ein starkes Abenteuer mit sehr viel Spannung und toller Atmosphäre

    „Die Everglades wirkten wie ein schier unerschöpflicher Pool mannigfaltigen Lebens. Und doch war dieses reichhaltige Ökosystem gefährdet.“ (S. 45)

    Unsere Meinung:
    Nicht nur meine Jungs (7 & 10), sondern auch ich (ü40) liebe gute Abenteuergeschichten für Kids und Jugendliche. Da hat mich „Wild Claws – Im Auge der Python“ natürlich sofort gereizt! Bereits die allerersten Seiten sind wahnsinnig spannend – nahezu zum Atem anhalten – als sich die alte Mrs Carwinkle, aufgeschreckt durch ein merkwürdiges Geräusch, mit ihrer Flinte bewaffnet durch die schwüle Schwärze der totenstillen Nacht einer unbekannten Gefahr stellt. Von da ab waren wir voll und ganz gefesselt von der abenteuerlichen Story in der unglaublich faszinierenden Umgebung der Everglades in Südflorida. Hier ist die Natur noch ein wahres Wunderwerk und so wie sie sein sollte: wild und unberechenbar. Hier finden wir (nicht nur) Wolfsspinnen und Skorpione, Diamantklapperschlangen und Alligatoren. Allein diese Begegnungen bescheren uns bei m Lesen durchaus eine Gänsehaut, insbesondere da sich das Verhalten der Tiere auf eine ganz unnatürliche Art zu verändern scheint. So gleicht das Lesen schon selbst einem kleinen Abenteuer und man kann ganz wunderbar in dieser Geschichte versinken.

    Die Seiten sind beim Lesen regelrecht dahingeflogen, während wir Jack, Logan und Charlotte bei diesem Abenteuer begleitet haben. Währe es nach meinen Jungs gegangen, hätten wir das Buch in einem Rutsch gelesen, so spannend war es – und das bis ganz zum Schluss! Neben der überzeugenden Story und der geheimnisvollen Atmosphäre haben uns insbesondere auch die Charaktere sehr gut gefallen. Meine Jungs konnten sich sofort mit Jack und Logan (beide 12) identifizieren (und waren ein bisschen neidisch darauf, wie sie mit dem Propellerboot „Scorpion“ durch die Gegend brausen), während mein persönlicher Liebling die etwas undurchsichtige, aber pfiffige und taffe Charlotte (13) war. Einen passenden Antagonisten hält Autor Max Held (alias Christian Gailus) selbstverständlich auch bereit (mehr sei hier noch nicht verraten).

    Dieses Buch weiß aber nicht nur sehr gut zu unterhalten, denn ganz nebenbei vermittelt es auch viel Wissenswertes rund um das faszinierende Naturwunder der Everglades mit ihrer einzigartigen Fauna (allein 350 Vogelarten) und Flora (1100 Pflanzenarten) und ist ein Apell an den Umwelt- und Tierschutz. Genau so sollte ein modernes Kinder- und Jugendbuch sein!

    FAZIT:
    Spannend, lehrreich und ein wahrlich atemberaubendes Setting – ein absolut tolles Abenteuer!
    351 bis 375 von 642 Rezensionen
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