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    macbessert

    Aktiv seit: 28. Oktober 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 86
    5 Rezensionen
    Sol Gabetta & Helene Grimaud - Duo Sol Gabetta & Helene Grimaud - Duo (CD)
    11.10.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Seelenverwandt

    Von der Fachpresse wurden sie nach ersten gemeinsamen Auftritten bereits als musikalisches dream team gefeiert. Nun ist das ersehnte Album „Duo“ von Hélène Grimaud und Sol Gabetta erschienen. Und in der Tat: Da ist ein bemerkenswertes künstlerisches Einverständnis zu hören und zu spüren – interpretatorisch, philosophisch, menschlich.

    Grimaud und Gabetta präsentieren vier bedeutende Werke für Klavier und Violoncello, entstanden zwischen 1849 und 1934 – ein originelles und spannendes Programm mit einem enormen emotionalen Ausdrucksspektrum.

    Schumanns poetische Fantasiestücke op. 73 (datiert 1849) wurden ursprünglich für Klavier und Klarinette komponiert; doch schon die Erstausgabe enthielt eine alternative Violin- und Violoncellostimme. Die Interpretation des Duos vermittelt mit subtiler Tongebung und großem Atem die romantische Idylle der dreisätzigen Komposition. Das von Schumann im letzten Satz geforderte „Feuer“ entfachen die beiden Musikerinnen mit maßvoller Glut.

    Brahms’ op. 38 (komponiert zwischen 1862 und 1865) hat Hélène Grimaud 2005 schon einmal eingespielt (auf der ebenfalls sehr empfehlenswerten CD „Reflection“), damals mit dem norwegischen Cellisten Truls Mørk. Interessant ist ein Vergleich zwischen den beiden Aufnahmen. In der Einspielung von 2005 hören wir zwei Solisten, die ihren Part sehr selbstbewusst und energiegeladen vortragen – musikalisch vereint, doch mit starken individuellen Akzenten und stellenweise wetteifernd. Das Zusammenspiel mit Sol Gabetta in der hier vorliegenden Aufnahme gestaltet Hélène Grimaud versöhnlicher, sanglicher und deutlich auf einen gleichgesinnten Dialog bedacht. Zarte, geradezu zerbrechliche Momente betonen den rhapsodischen Charakter des Stückes. Beide Aufnahmen überzeugen auf ihre Weise und gehören für mich zu den besten des Werkes überhaupt.

    Debussys 1916 entstandene Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll wird von einem melancholischen Grundton beherrscht. Die Tonalität schwankt auffallend oft zwischen Dur und Moll. Das etwa 10-minütige Stück mündet in ein erregtes, nervöses Finale. Im Gegensatz zu den meisten anderen Cellosonaten der zurückliegenden Zeit wollte Debussy das Cello, und nicht das Klavier in der dominanten Rolle wissen. Im Manuskript vermerkte er ausdrücklich, dass dem Pianisten die Begleitfunktion zukommt. Mit großem Einfühlungsvermögen wird Hélène Grimaud dieser Rolle gerecht: Sie gibt Ihrer Kollegin einerseits viel Freiraum zur Entfaltung, gleichzeitig aber die nötige rhythmische Unterstützung.

    Die von Schostakovich 1934 ebenfalls in d-Moll komponierte Cellosonate zählt zu den wichtigsten Meisterwerken der gesamten Kammermusikliteratur des 20. Jahrhunderts. Besonders im aufwühlenden ersten Satz greift Sol Gabetta beherzt in die Saiten, wiederum von Hélène Grimaud souverän gestützt. Der folkloristisch-tänzerische Rhythmus des Allegro wird von Beiden mitreißend musiziert (und erinnert stellenweise an den 8 Jahre später entstandenen Säbeltanz des Aram Chatschaturjan). Das verbitterte Largo zelebriert das Duo in herrlich dunklem Cello- und Pianoklang. Der Resignation lässt Schostakovich ein überraschend optimistisches Finale folgen. Ironie blitzt hervor, dem politischen Diktat seiner Zeit trotzend. Der technische Anspruch des Werkes ist enorm – die beiden Künstlerinnen begeistern hier mit furiosem Spiel.

    Das attraktiv gestaltete Booklet enthält keine Informationen über die dargebotenen Werke (im Allgemeinen aber hinreichend bekannt), dafür ein interessantes Interview, das die Musikjournalistin Christine Lemke-Matwey mit den beiden Künstlerinnen führte. Hier gewinnt der Leser interessante Einsichten über die synergetische Beziehung der beiden Musikerinnen zueinander.

    Fazit: Dem charismatischen „Duo“ ist ein herausragendes Album gelungen, fernab jeder Routine. Eine attraktive Kombination aus beliebtem Konzertrepertoire (Schumann, Brahms) und selten gespielten Kostbarkeiten (Debussy, Schostakovich). Die Damen hätten es sich leichter machen können. Haben sie aber nicht – und auf ganzer Linie gewonnen. Ein Glück für uns Klassikfreunde.

    Michael Bessert, Gütersloh/Berlin
    Klavierkonzert Nr.2 Klavierkonzert Nr.2 (CD)
    17.12.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wogender Rachmaninoff

    Der x-te Rachmaninov – aber ein ganz besonderer. Hélène Grimaud hat das Zweite Klavierkonzert tief verinnerlicht, scheint jede Note des Konzerts gleichsam körperlich zu spüren. Diese Intensität überträgt sich auf den Hörer. Dieses Wogen, dieses Atmen ... man klebt der Pianistin förmlich an den Fingern, folgt ihr gespannt in jeden neuen musikalischen Gedanken.

    Hélène Grimaud schafft die seltene Symbiose aus Energie und Zartheit, was insbesondere dem ersten Satz eine magnetische Anziehungskraft verleiht. Das Adagio hat bei aller Introvertiertheit viel Licht: Grimaud artikuliert Nachdenklichkeit statt Trauer, Befreiung statt Verzweiflung ... das ist anrührend und beglückend. Der Finalsatz hat Kraft und Spannung, das Philharmonia Orchestra (klasse!) unter Vladimir Ashkenazy kann hier richtig auftrumpfen und agiert mit Wucht, doch immer klangschön.

    Überhaupt ist das traumhafte Zusammenspiel zwischen Solistin, Dirigent und Orchester ein herausragendes Merkmal dieser Aufnahme. Offenbar hat hier die Chemie gestimmt - ein Glücksfall. Rundum eine wunderbare CD – sie gehört ins Gepäck für die berühmte Insel.
    Klavierkonzerte Nr.19 & 23 (Deluxe-Edition mit DVD) Klavierkonzerte Nr.19 & 23 (Deluxe-Edition mit DVD) (CD)
    01.11.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leidenschaftlicher Mozart

    Wer eine CD von Hélène Grimaud in den Player legt, darf sich auf neue Hörerfahrungen freuen. In ihrer neuesten Veröffentlichung durchleuchtet die Ausnahmepianistin zwei der beliebtesten Klavierkonzerte Mozarts. Welchen Zugang Hélène Grimaud zum Salzburger Meister pflegt, hat sie bereits mit der letzten CD "Resonances" demonstriert (dort mit der A-Moll-Sonate KV 310).

    Auch die Klavierkonzerte lässt die Pianistin fern biederer Mozärtlichkeit erklingen. Anschlag und Phrasierung bestechen durch Klarheit und wahre Entschlossenheit. Neue Höreinsichten gewährt uns Hélène Grimaud auch durch eine betonte Kontrapunktik: Polyphone Aspekte treten nach vorn, der Rhythmus gewinnt in den Ecksätzen stellenweise mitreißende Züge. All das lässt uns erahnen, in welche musikalischen Sphären uns Beethoven nur wenige Jahre später führen wird.

    Eine weitere Besonderheit ist die Kadenz in KV 488. Hélène Grimaud entschied sich für die selten gespielte Kadenz von Ferruccio Busoni. In ihr wird das musikalische Material wunderbar fantasievoll verarbeitet. Ein große Bereicherung fürs CD-Regal, denn dieses Konzert erklingt fast immer mit der eigenen Kadenz Mozarts (Ausnahme: Horowitz, der wie Grimaud die Kadenz von Busoni spielte). Übrigens ein absolut legitimes Stilmittel, denn Mozart schrieb bekanntlich gar nicht gern Kadenzen, sondern ließ sich und anderen Pianisten viel lieber Raum zur Improvisation.

    Ein Juwel dieser CD ist in meinen Ohren das Adagio des A-Moll-Konzerts. Ein knapp achtminütiges Seelendrama ... bewegend, tief schürfend und voller Sehnsucht. In Zeitmaß und Emotionalität geht Hélène Grimaud an die Grenzen. Die Stille zwischen den Tönen wird hier zum musikalischen Ausdrucksmittel. Beim ersten Hören verstörend, dann betörend. Ein hinreißendes Stück Musik.

    Mit dem Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks (bestehend aus Solisten und Stimmführern des Symphonieorchesters des BR) hat sich die Pianistin kongeniale Partner an ihre Seite geholt. Das Ensemblespiel ist federnd, leicht und pulsierend. Besondere Merkmale: Kleine Besetzung ohne Dirigent, sparsames Streichervibrato, historisch reflektierte Auffassung auf modernen Instrumenten. Herausragend: die Holzbläser! Kultiviert, einfühlsam und voller Hingabe musizieren sie ganz im Einvernehmen mit der Solistin.

    Bei den beiden Klavierkonzerten handelt es sich um Liveaufnahmen, die klangtechnisch vorzüglich eingefangen sind. Der Hörgenuss wird durch keinerlei Störgeräusche beeinträchtigt.

    Für Hélène Grimaud ist Mozart mehr Mensch als Mysterium. Vielleicht haben wir dieser Auffassung auch die Idee zu verdanken, dem CD-Programm die menschliche Stimme hinzuzufügen: Zwischen den beiden Klavierkonzerten erklingt KV 505, eine Arie für Sopran, Klavier und Orchester (mit der Sopranistin Mojca Erdmann im Studio aufgenommen).

    Die hier gezeigte limitierte Ausgabe ist in geradezu bibliophiler Qualität aufgemacht: In den zwei stabilen Buchdeckeln sind CD und Bonus-DVD eingelegt. Dazwischen: ein aufwendiges, reichhaltiges Booklet mit vielen attraktiven Fotos der Künstlerin, Interview und Hintergrundinformationen (D, GB, F). In der Heftmitte: ein Querschnitt durch die Motivserie "Woodlands" des Fotokünstlers Mat Hennek. Die Seelenverwandtschaft beider Künstler findet auch auf der DVD Ausdruck: das Adagio aus KV 488 wird durch Bildsequenzen aus den "Woodlands" synergetisch untermalt. Ein Kleinod fürs CD-Regal.

    Michael Bessert
    Klavierkonzerte Nr.19 & 23 Klavierkonzerte Nr.19 & 23 (CD)
    01.11.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leidenschaftlicher Mozart

    Wer eine CD von Hélène Grimaud in den Player legt, darf sich auf neue Hörerfahrungen freuen. In ihrer neuesten Veröffentlichung durchleuchtet die Ausnahmepianistin zwei der beliebtesten Klavierkonzerte Mozarts. Welchen Zugang Hélène Grimaud zum Salzburger Meister pflegt, hat sie bereits mit der letzten CD "Resonances" demonstriert (dort mit der A-Moll-Sonate KV 310).

    Auch die Klavierkonzerte lässt die Pianistin fern biederer Mozärtlichkeit erklingen. Anschlag und Phrasierung bestechen durch Klarheit und wahre Entschlossenheit. Neue Höreinsichten gewährt uns Hélène Grimaud auch durch eine betonte Kontrapunktik: Polyphone Aspekte treten nach vorn, der Rhythmus gewinnt in den Ecksätzen stellenweise mitreißende Züge. All das lässt uns erahnen, in welche musikalischen Sphären uns Beethoven nur wenige Jahre später führen wird.

    Eine weitere Besonderheit ist die Kadenz in KV 488. Hélène Grimaud entschied sich für die selten gespielte Kadenz von Ferruccio Busoni. In ihr wird das musikalische Material wunderbar fantasievoll verarbeitet. Ein große Bereicherung fürs CD-Regal, denn dieses Konzert erklingt fast immer mit der eigenen Kadenz Mozarts (Ausnahme: Horowitz, der wie Grimaud die Kadenz von Busoni spielte). Übrigens ein absolut legitimes Stilmittel, denn Mozart schrieb bekanntlich gar nicht gern Kadenzen, sondern ließ sich und anderen Pianisten viel lieber Raum zur Improvisation.

    Ein Juwel dieser CD ist in meinen Ohren das Adagio des A-Moll-Konzerts. Ein knapp achtminütiges Seelendrama ... bewegend, tief schürfend und voller Sehnsucht. In Zeitmaß und Emotionalität geht Hélène Grimaud an die Grenzen. Die Stille zwischen den Tönen wird hier zum musikalischen Ausdrucksmittel. Beim ersten Hören verstörend, dann betörend. Ein hinreißendes Stück Musik.

    Mit dem Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks (bestehend aus Solisten und Stimmführern des Symphonieorchesters des BR) hat sich die Pianistin kongeniale Partner an ihre Seite geholt. Das Ensemblespiel ist federnd, leicht und pulsierend. Besondere Merkmale: Kleine Besetzung ohne Dirigent, sparsames Streichervibrato, historisch reflektierte Auffassung auf modernen Instrumenten. Herausragend: die Holzbläser! Kultiviert, einfühlsam und voller Hingabe musizieren sie ganz im Einvernehmen mit der Solistin.

    Bei den beiden Klavierkonzerten handelt es sich um Liveaufnahmen, die klangtechnisch vorzüglich eingefangen sind. Der Hörgenuss wird durch keinerlei Störgeräusche beeinträchtigt.

    Für Hélène Grimaud ist Mozart mehr Mensch als Mysterium. Vielleicht haben wir dieser Auffassung auch die Idee zu verdanken, dem CD-Programm die menschliche Stimme hinzuzufügen: Zwischen den beiden Klavierkonzerten erklingt KV 505, eine Arie für Sopran, Klavier und Orchester (mit der Sopranistin Mojca Erdmann im Studio aufgenommen).

    Michael Bessert
    Ein Kommentar
    Peter
    19.12.2011

    Bessere Interpretation

    Die bessere Interpretation gibt es mit Gulda. Bitte mal damit vergleichen, auch wenn Grimaud auch ihre guten Eigenschaften hat. Der Anschlag und die Tiefe wird in diesem Fall nicht von ihr erreicht.
    Helene Grimaud - Resonances Helene Grimaud - Resonances (CD)
    28.10.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klingendes Leben

    "Resonanzen" hat Hélène Grimaud diese CD genannt. Und ganz sicher bezieht sich der Titel nicht allein auf die physikalische Klangentfaltung, sondern vor allem auf den "inneren" Widerhall im Gemüt des Hörers. Um es vorweg zu nehmen: Diesem Anspruch wird die CD vollauf gerecht.

    Bemerkenswert ist zunächst die stilistische Vielfalt des Albums. Das Programm dieses Klavier-Recitals umspannt 165 Jahre Klavierliteratur: von Mozarts a-moll-Sonate (1778) bis zu Bartoks Volkstänzen (rev. 1943). Und einmal mehr gelingt der Pianistin ein programmatisch schlüssiger Brückenschlag mit außerordentlicher philosophischer Tiefe.

    Gleich bei Mozart geht Hélène Grimaud rhythmisch und klanglich äußerst raffiniert zu Werke. Mozart stieß mit seiner a-moll-Sonate in neue Ausdruckssphären vor, steht gewissermaßen an der Schwelle zum romantischen Duktus. Hier verbinden sich gedanklicher Ernst und Aufbruchstimmung zu einer treibenden Energie, die Hélène Grimaud auf faszinierende Weise zum Leben erweckt. Unter ihren Händen entfaltet sich das Werk zum ausdrucksstarken Charakterstück.

    Alban Bergs einsätziges Erstlingswerk (mit ihm schloss der Komponist die Unterrichtszeit bei Schönberg ab) präsentiert uns die Künstlerin mit kristalliner Klarheit. Dem poetischen, oft elegischen Grundcharakter des Werkes werden dramatische Zuspitzungen gegenübergestellt. Mit klarer Phrasierung vermittelt uns Hélène Grimaud die musikalischen Ideen (und Ideologien) Alban Bergs, baut gewaltige gedankliche und klangliche Bögen, führt uns zum Wesen der Komposition.

    Die h-moll-Sonate von Franz Liszt macht besonders deutlich, worin die Faszination von Hélène Grimauds Interpretationskunst liegt. Denn von diesem Werk liegen zahlreiche, vielbeachtete Vergleichseinspielungen vor (Argerich, Pollini, Pogorelich, Vogt, Zimerman). Hélène Grimaud lässt die Sonate klangsinnlich und pianistisch fulminant erklingen. Sie gestaltet ihre Interpretation souverän und mit großem Atem, reiht sich fraglos in die Riege der großen LIszt-Interpreten ein. Die individuelle Qualität dieser Einspielung offenbart sich im Hörvergleich: In vielen anderen Aufnahmen der Liszt-Sonate bleibt - trotz aller Kraft und technischer Virtuosität - eine eigentümliche emotionale Distanz zwischen Werk und Pianist(in) spürbar. Es scheint, als fürchte sich mancher Künstler davor, die emotionale Kontrolle zu verlieren, sich gleichsam am Feuer des Werkes zu verbrennen. Anders Hélène Grimaud: Sie stürzt sich mit aller Hingabe in die Flammen. Es glüht und lodert, die pianistischen Funken sprühen nur so. Bei aller Leidenschaft behält die Pianistin stets den Überblick, findet wieder zu lyrischer Ruhe und Versenkung zurück, um anschließend den nächsten Spannungsbogen aufzubauen. Wie sich das aufgetürmte musikalische Material in der kraftvollen Klimax entlädt, ist schlichtweg überwältigend.

    Bela Bartoks Rumänische Volkstänze sind sechs Miniaturen mit starken Bezügen zur Folklore. Jedes einzelne Stück fordert den Pianisten mit ganz eigener Gestik und Rhythmik. Hélène Grimaud kostet den rhythmischen Charme jedes einzelnen Tanzes mit dynamischer Raffinesse aus, die herbe Seite nicht verleugnend. Wunderbar, wie die Pianistin mit den musikalischen Themen kokettiert.

    Fazit:
    "Resonances" fasziniert durch klangsinnliche und pianistisch fulminante Interpretationen, intensiv und hochemotional. Wieder einmal erweist sich Hélène Grimaud als musikalische Erzählerin, die ein Werk nicht einfach reproduziert, sondern mit der Musik klingende Bilder erzeugt. Sie erzählt von den emotionalen Dimensionen des Lebens – Klangrede im besten Sinne. Das ist es, was mich an Konzerten und Einspielungen dieser Ausnahmekünstlerin immer wieder fasziniert. Auch klanglich ist die CD hervorragend gelungen. Kurz: 70 Minuten Klavier-Glück!
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