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    2. Alle Rezensionen von Philomela bei jpc.de

    Philomela

    Aktiv seit: 27. Februar 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 35
    24 Rezensionen
    M'Bem Di Fora M'Bem Di Fora (CD)
    10.07.2013
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Feier des Lebens"

    Die (teilweise selbst komponierten) Songs auf Luras viertem Album begeistern durch ihre erfrischenden, mitreißenden kapverdischen Rhythmen und Melodien, die das Leben feiern - zupackend und gefühlvoll präsentiert von einer glänzend aufgelegten Lura. Instrumentierung und klangliche Qualität stehen dem in nichts nach. Zudem wurden fast alle Titel von Nando Andrade arrangiert, der als Pianist und Bandleader für Cesaria Evora gearbeitet hatte. Ein beschwingendes, dabei durchaus seelenvolles Hörerlebnis ist so garantiert!
    Meine Produktempfehlungen
    • Eclipse Eclipse (CD)
    What Matters Most:Sings The Lyrics Of Alan & Marilyn Bergman What Matters Most:Sings The Lyrics Of Alan & Marilyn Bergman (CD)
    25.03.2013
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Auf den Leib geschrieben"

    Barbra Streisand hat 2011 ein besonders emotional gestimmtes, zum Schwelgen schönes Album vorgelegt. Es ist dem renommierten - inzwischen über 80-jährigen - Songwriter-Ehepaar Alan und Marilyn Bergman gewidmet und damit einmal nicht, wie bei Tribut-Alben eher üblich, einem namhaften Komponisten. Als sie mit ihrem von vielen mit Spannung erwarteten Gesangsauftritt bei den diesjährigen Academy Awards (der erste seit 36 Jahren!) einen der musikalischen Höhepunkte des Mega-Events setzte und einen ihrer großen Erfolge, den 1974 Oscar-prämierten und zum "Klassiker" gewordenen Titel "The Way We Were", präsentierte, stammten auch seine Lyrics aus der kreativen "Schreibwerkstatt" der Bergmans. (Er hatte ihnen damals übrigens gleich dreifache Auszeichnung - neben dem Oscar noch Grammy und Golden Globe - eingebracht.) Streisands Verbundenheit mit den Bergmans, die bis in die Anfänge ihrer eigenen, mittlerweile über 50 Jahre andauernden Karriere zurückdatiert, ist privat wie beruflich eng. Zusammen bilden sie so etwas wie ein "Dream-Team" im Erzählen von "Herzensangelegenheiten". Denn die vornehmlich für Film und Fernsehen schreibenden Bergmans sind geradezu abonniert auf das sprachliche Ausloten zwischenmenschlicher Gefühlswelten, auf große Emotionen. Und genau das kommt Barbra Streisand entgegen, die vor allem hier ihre interpretatorischen Fähigkeiten und gesangliche Virtuosität entfalten kann. Wie idealtypisch am Album "What Matters Most" festzustellen ist, ist sie nach wie vor die perfekte Besetzung, wenn es darum geht, großes "Gefühlskino" zu bieten. Im Hinblick darauf erscheinen viele der Texte der Bergmans wie ihr auf den Leib geschrieben. Barbra Streisand selbst hat geäußert, dass sie Drehbüchern gleichkommen, die ihr Stoff zum Interpretieren geben. Die Bergmans wiederum schildern, wie sie beim Schreiben bereits Barbras Stimme und Gesang im Ohr haben. Nachdem Barbra Streisand immerhin schon um die 50 Songs der Bergmans aufgenommen hat (unvergessen etwa die zu ihrem erfolgreichen Regiedebüt "Yentl"), hat sie nun für ihr selbst produziertes 33. Studioalbum eine Reihe von Werken aus dem anscheinend unerschöpflichen Bergman-Fundus ausgewählt, die sie jetzt zum ersten Mal singt. Dass es sich um qualitätvolles Material handelt, verspricht insbesondere auch die Liste der beteiligten bedeutenden Komponisten, darunter Michel Legrand, Sergio Mendes, John Williams. Mehrere der insgesamt zehn Songs haben bereits den Status von Standards, denen sich immer wieder auch bekannte Sänger (von Sinatra bis Sting) angenommen haben. Umso interessanter ist zu hören, wie Barbra Streisand hier zu ihrer ganz eigenen Version finden und neue Akzente verleihen kann: Den Opener "The Windmills Of Your Mind" z.B. bestreitet sie fast eine Strophe lang a cappella, bevor sich die Streicher dezent hinzugesellen. Allein mit ihrer stimmlichen Präsenz erschafft sie so einen gleichsam magischen Klangraum von einer traumhaften Atmosphäre. Die spürbare Intimität hält sich weiter in den restlichen gefühlvollen Balladen, geschmeidigen Bossa Novas, swingenderen Nummern. Das Orchester zeigt insgesamt eine gewisse Opulenz, aber nie Überladenheit, erscheint bei weitem weniger "bombastisch" als in früheren Zeiten; die Arrangements sind schlanker geworden. Wirkungsvoll sind das elegante Spiel der Streicher, die "coolen" Soli von Trompete und Saxophon. Der Hörer erlebt aber vor allem eine zärtlich, verführerisch, sinnlich, melancholisch, nachdenklich, romantisch, sanft, leidenschaftlich singende Barbra Streisand, die ganz bei sich angekommen scheint, gleichsam ihr Innerstes nach außen kehrt. Dazu passt auch, dass die Perfektionistin Streisand bei ihren bisweilen rauhen, heiseren Tönen keine technische "Kosmetik" anwendet. Zum mehr oder weniger nostalgischen Appeal, den "What Matters Most" alles in allem ausstrahlt, trägt neben der auf CD-Packaging und im Booklet abgebildeten "Fotogalerie" nicht zuletzt auch die zur "Deluxe Version" gehörige Bonus-CD bei, die an einige der früheren, gemeinsamen Erfolgstitel erinnert. Nachdem Barbra Streisand erst im letzten Jahr ihren seit 1962 bestehenden Vertrag mit Columbia Records verlängert hatte, aus Anlass dieser 50 Jahre auch ein umfangreiches DVD-Set in Aussicht gestellt wurde, das Material zu beruflichem und persönlichem Leben enthalten soll, wird man von ihr weiterhin noch einiges zu hören und sehen bekommen - wunderbar!
    Nougaro Ou L'Esperance En L'Ho Maurane
    Nougaro Ou L'Esperance En L'Ho (CD)
    29.01.2013
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Maurane singt (für) Nougaro

    Wenn jemand mit Titeln von Claude Nougaro "bestehen" kann, dann Maurane! - Maurane ist zur Zeit als neues Jurymitglied der aktuellen Staffel der französischen Casting-Show "Nouvelle Star" auf der Suche nach dem Gesangstalent 2013. Als Kind schon hatte sie in einer Fernsehsendung in Claude Nougaro den Künstler für sich entdeckt, der in ihrem eigenen Leben von prägender Bedeutung sein würde. Bereits damals auf dem Bildschirm muss sich ihr etwas vom Charisma des insbesondere durch starke Bühnenpräsenz und eigenwilligen Gesangsstil beeindruckenden Sängers und "Poeten" vermittelt haben. Denn bei seinen Auftritten konnte man erleben, wie Körperlichkeit (Gestik und Mienenspiel), Stimme und Worte eine energetische Symbiose bildeten. Nougaro war sicher einer der markanten Köpfe der französischen Musikszene: innovativ, kreativ, experimentierfreudig, vital, stimm- und sprachgewaltig. Er galt als Bonvivant und Schöngeist, der - wie auch der von ihm bewunderte Serge Gainsbourg - frischen Wind in das traditionelle Chanson brachte, indem er es beispielsweise als einer der ersten mit Jazz belebte und zeigte, dass und wie die französische Sprache "swingen" kann. Die Arbeit am und mit dem Wort war für ihn essenziell. In der "Arena der Worte" rang der - mit seiner Körpergröße hadernde - "petit taureau" (so sein Spitzname) der Sprache poetische Tiefe ab, spielte mit den Worten, den Effekten von Reim, Rhythmus und Klang. Bezeichnend in diesem Sinn sind z.B. folgende Verse aus dem gleichnamigen Chanson "Petit Taureau": "Je suis sans doute un animal/Doué de pouvoirs anormaux/Je peux échapper au mal/En jouant avec les mots". Dies beherrschte er so meisterhaft, dass er gegen Ende seiner Karriere sogar mit einer gesprochenen Darbietung seiner Texte begeistern konnte, einer Solo-Show ohne Gesang. Bis dahin hatte er sich musikalisch vielseitig ausgedrückt: In den 60er Jahren lagen nicht nur die erste engere, fruchtbare Zusammenarbeit mit dem produktiven Komponisten, Arrangeur und virtuosen Jazz-Pianisten Michel Legrand und der Beginn einer Reihe in französische Erfolgstitel transformierte amerikanische Jazz-Standards (u.a. von Brubeck, Adderley, Shorter), sondern auch die zunehmende Hinwendung zur brasilianischen Musik mit ihren vibrierenden Rhythmen. Sie schlug sich unter anderem in Nougaros einprägsamen Versionen von Powell- und Buarque-Hits nieder. Eine andere Inspirationsquelle fand er später in der afrikanischen Musikkultur. Nougaro kam zu großer Popularität, als er mit einem Mix aus Rock und Funk auf dem Album "Nougayork" Ende der 80er Jahre vor allem die jüngere Generation faszinierte. Sich Titel aus dem reichhaltigen und anspruchsvollen Repertoire Nougaros nach dessen Tod (2004) anzunehmen, bedeutet eine besondere Herausforderung. Maurane, mit Nougaro in jahrzehntelanger gegenseitiger Wertschätzung und Freundschaft verbunden, hat sie auf Bitte von Nougaros Witwe angenommen, um symbolisch dessen "Geburtstag" (er wäre 2009 80 Jahre alt geworden) zu "feiern". Sie ist nicht nur bestens vertraut mit Nougaros Persönlichkeit und seiner künstlerischen Arbeit, sondern hat - was ihre musikalische Prägung angeht - auch einen vergleichbaren familiären Background und übereinstimmende Vorlieben (allen voran für Jazz). Entsprechend dem gemeinsamen Musikverständnis bewegen sich die Arrangements, die insbesondere auf Gitarren, Streicher und Blechbläser setzen, zwischen Big Band-Sound, Flamenco-Akkorden, afrikanischen und brasilianischen Rhythmen. Maurane bringt mit ihrer kraftvollen, warmen Stimme und ansprechenden, gefühlvollen Interpretation hörbar ihre persönliche Note in die bekannten und weniger geläufigen Titel Nougaros ein, sieht wohltuend davon ab, sich selbst zu sehr in den Vordergrund stellen oder gar Nougaro "nachahmen" zu wollen (etwa als Belgierin seinen charakteristischen starken Toulouser Akzent zu übernehmen). Dies spricht für ihre - bis in die Übernahme der aus männlicher Sicht geschriebenen Texte gehende - Treue zu Nougaro und den respektvollen Umgang mit seinem Lebenswerk. Ergebnis ist ein Album mit Verve und Esprit, elegant und überzeugend.
    Meine Produktempfehlungen
    • Toi Du Monde Toi Du Monde (CD)
    • Si Aujourd'Hui Maurane
      Si Aujourd'Hui (CD)
    Seasons Of My Soul (14 Tracks) Seasons Of My Soul (14 Tracks) (CD)
    26.10.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Berührendes Debüt"

    Rumer hat 2010 nicht nur einen wahren "Ohrenschmeichler", sondern auch ein emotional berührendes Album vorgelegt. Nach rund zehn weniger erfolgreichen Jahren in Londoner Clubs und verschiedenen Projekten (darunter Mitwirkung in der Indie-Band "La Honda" oder Zusammenarbeit mit dem Nürnberger "Fusion"-Duo "Boozoo Bajou") kommt für die 31-jährige Sarah Joyce unter dem Pseudonym Rumer (nach Rumer Godden, Lieblingsautorin ihrer 2003 verstorbenen Mutter) mit "Seasons Of My Soul" doch noch der beharrlich verfolgte, lang ersehnte Durchbruch als Solokünstlerin. Dabei ist das Album mit zum größten Teil eigenen Songs keineswegs spektakulär im Sinne von ausgesprochen innovativ und auch nicht marktorientiert auf Tanzbarkeit abgestellt. Es ist vielmehr solide zu nennen - mit einer deutlichen Prise Nostalgie. Denn die Mischung aus Soul, Jazz, Pop atmet den Geist der 70er Jahre, legt etwa die Assoziationen Burt Bacharach und verstärkt - gerade auch aufgrund von Ähnlichkeit in der Stimmfarbe - Karen Carpenter nahe. Rumers fragil, dabei transparent, klar und zugleich warm wirkender, nie "überladener", sondern angenehm natürlich anmutender Gesang lädt dazu ein, in die erzählten Geschichten hineinzuhorchen, die - ohne falsche, aufgesetzte Attitüde - viel von ihrem bisher nicht einfachen Leben und vor allem auch ihrer intensiven Gefühlswelt zu erkennen geben: von Enttäuschungen, Verletzungen, Verlusten, Selbstzweifeln wie auch von Wehmut, Dankbarkeit, Hoffnung und Sehnsucht nach Liebe. Eingängige, stimmungsvolle Melodien, zumeist romantische, sanfte Klänge, eine dezente Instrumentierung, die der souverän und entspannt singenden Rumer perfekt Raum gibt, tragen zur emotionalen Ausstrahlungskraft und zum besonderen Charme des Albums bei. Wie in der Presse vor kurzem zu lesen war, versteht Rumer ihr aktuelles Album "Boys Don't Cry" anscheinend nicht als eigentliches zweites Album. Dieses soll, mittlerweile geschrieben, erst 2014 erscheinen. Nachdem man aus Rumers Liedern erfahren hat, dass Musik in schwierigen Zeiten die Rolle eines guten, tröstenden Freundes einnehmen kann, darf man auf den von ihr angekündigten "Soundtrack" zu ihrer "Reise zur Glückseligkeit" gespannt sein.
    Declaration Of Dependence Declaration Of Dependence (CD)
    29.08.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Weniger ist mehr"

    Die Kings of Convenience zeigen auch auf ihrem dritten Album wieder auf charmant-einnehmende Weise, dass "weniger" tatsächlich "mehr" sein kann. Denn sie kultivieren seit ihrem Debütalbum von 2001 mit dem vielsagenden Titel "Quiet is the new loud" regelrecht die Kunst der Reduktion, die zur Besinnung auf das Wesentliche führt: In einer schnelllebigen Zeit, in der es oft hektisch, laut, effekthascherisch und ungemütlich zugeht - ähnlich auch im "Musikbusiness" selbst -, setzt das norwegische Duo auf Entschleunigung, konzentrierte Ruhe, Zurückhaltung und entspannte Gelassenheit, was ihm viele Sympathien eingebracht hat. Dies umso mehr, als die beiden seit der Schulzeit befreundeten Singer-Songwriter ihren musikalischen Vorstellungen treu geblieben sind. Nach wie vor wählen sie für ihre filigran erscheinenden Songs eine eher sparsame Instrumentierung (basierend auf zwei Akustikgitarren, dazu mal Klavier, Bass oder Viola), die in Verbindung mit dem sanften Gesang ihrer harmonisch ineinandergreifenden Stimmen, den eingängigen, schmeichelnden Melodien und ambitionierten emotionalen Texten eine nachdenkliche, melancholisch-verträumte, auch angenehm-wohlige Stimmung verbreiten. Sie zaubern eine Atmosphäre der Wärme, Intimität, Vertrautheit, Offenheit, die essenziell und kostbar erscheint. Insgesamt wirken die "Kings" reifer, stärker in sich ruhend, gelöster als früher - die hörbare Freude am gemeinsamen Musizieren scheint präsenter denn je. Der Sound erscheint voller, es gibt Bossa Nova-Anklänge, Rhythmik ganz ohne Schlagzeug. Ob die "Kings" sogar ein "New Acoustic Movement" eingeläutet haben oder nicht - ihre Musik ist von großer Anziehungskraft und wirkt nachhaltig, so dass zu hoffen ist, dass die bereits im Albumtitel bekundete gegenseitige, im Laufe der Jahre gefestigte freundschaftliche und kreative "Abhängigkeit" der beiden weiter bestehen bleibt und wieder zu einem vergleichbar homogenen, faszinierenden Album wie diesem führt.
    Bossa Nova Stories Bossa Nova Stories (CD)
    30.07.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Faszination "Bossa Nova"

    Das Album "Bossa Nova Stories" von 2008 ist mit zwei runden Jubiläen verbunden: Zum einen erinnert es an die zu diesem Zeitpunkt 50 Jahre zurückliegende Geburtsstunde des Bossa Nova, zum anderen sind es mit ihm nun über 20 Veröffentlichungen in der beeindruckenden Karriere der "Crossover"-Künstlerin Eliane Elias. Beide Erfolgsgeschichten erzählen von der Faszination eines Musikstils mit seiner verführerischen Mischung von Harmonik, Melodik und Rhythmik. Eliane Elias' Leidenschaft für den Bossa Nova, den sie selbst gern als geradezu "genetisch" in ihr angelegt beschreibt, reicht bis in die eigene Kindheit in Sao Paulo zurück, als die "Neue Welle" die brasilianische Musikwelt revolutionierte, indem sie zum Ausdruck des Lebensgefühls der jungen Generation und der allgemeinen Aufbruchstimmung im Land wurde, und dabei war, nun vor allem auch die USA zu "erobern". Früh im klassischen Klavierspiel ausgebildet, aber tiefer mit dem Jazz verbunden (so dass sie beispielsweise bereits als Zwölfjährige die Soli großer amerikanischer Jazz-Pianisten transkribiert), erscheint die Affinität zu der charakteristischen innovativen Mixtur aus - so Eliane Elias - "Bebop und Samba" naheliegend. Die Erfahrung, in einer Hochzeit des Bossa Nova aufgewachsen zu sein, wird prägend, zumal sich für die 17-jährige talentierte Pianistin sogar die Möglichkeit einer ersten längeren Zusammenarbeit mit einem der Bossa Nova-Pioniere, Vinícius de Moraes, eröffnet, was so viel bedeutet, wie den Bossa Nova aus erster Hand kennenzulernen. Dass Eliane Elias' musikalische Entwicklung als Pianistin, Arrangeurin, Komponistin und Sängerin immer von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Bossa Nova begleitet ist, dokumentieren insbesondere die beiden Alben, die eine Hommage an den Mitbegründer und die einflussreiche "Gallionsfigur" des Bossa Nova, Antonio Carlos ("Tom") Jobim, darstellen, den sie ebenfalls persönlich gekannt hat: "Plays Jobim" von 1989 und "Sings Jobim" von 1998.
    Auf dem Album "Bossa Nova Stories" gewinnt man den Eindruck, dass die vielseitige Musikerin Eliane Elias alles das, was den traditionellen Bossa Nova ausmacht, regelrecht verinnerlicht hat, denn es gelingt ihr mit Klavier und Gesang vortrefflich, dessen Komplexität in die für den Hörer idealtypisch als schwebend-leicht, sinnlich, weich und fließend empfundene Musik zu transformieren. Bei den ausgewählten weltweit erfolgreichen Klassikern, "Schlüsselwerken" und frühen Beispielen der Bossa Nova-Bewegung, wie "The Girl from Ipanema" oder "Chega de Saudade", bringt sie subtil Referenzen an bedeutende historische Aufnahmen ein. Dabei erklärt sich für Eliane Elias die besondere Qualität der Stücke gerade auch damit, dass sie der Kreativität genügend Spielraum für eigene Ideen und Interpretationen lassen. Die Möglichkeit der Improvisation kommt, wie beispielsweise an "Desafinado" zu hören ist, insbesondere der versierten Jazz-Pianistin Elias entgegen, die sich - was wiederum der Authentizität der Stücke zugutekommt - nicht auf rein freies Experimentieren einlässt. Dass sich neben den populären Bossa Nova-Highlights von Jobim, Gilberto, Donato auch amerikanische Jazz- und Pop-Standards älteren und jüngeren Datums, darunter Songs, die mit den Namen George Gershwin oder Johnny Mercer verbunden sind, außerdem sogar noch 60er/70er Jahre-Hits von Chris Montez und Stevie Wonder, als Bossa Novas wiederfinden, ist für den Hörer ein interessantes Novum, was den romantischen Touch der Songs zu unterstreichen scheint. Eliane Elias hat in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass auch die großen Bossa Nova-Komponisten schon von amerikanischen Komponisten und Jazz-Musikern beeinflusst waren (Jobim etwa von Gershwin, Donato von Stan Kenton). Was die hochkarätige musikalische Besetzung des Albums angeht, sind - neben dem eingespielten "Team" Eliane Elias und Bassist Marc Johnson - der virtuose Gitarrist Oscar Castro-Neves, der den Stellenwert der akustischen Gitarre für den Bossa Nova einmal mehr bewusst werden lässt, und der legendäre Schlagzeuger Paulo Braga zu nennen (beide Bossa Nova-"Spezialisten", die lange mit Jobim zusammengearbeitet haben). Besonders hervorzuheben ist auch der brillante (vor kurzem 90 Jahre alt gewordene) Toots Thielemans mit seinem berührenden Mundharmonikaspiel. Dazu kommt die - so Eliane Elias - traditionellerweise bei Bossa Nova-Aufnahmen vorgesehene Begleitung durch großes Orchester - hier bei der Hälfte der insgesamt 14 Titel. Zu guter Letzt wird das Album noch dadurch abgerundet, dass der Schlusstitel mit einem Zitat aus dem Anfangstitel, "The Girl from Ipanema", ausklingt. Alles in allem also ein elegantes Album aus einem Guss, das sich von der breiten Masse an Musikproduktionen, die sich unter dem Label "Bossa Nova" finden lassen, wohltuend abhebt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Urubu Urubu (CD)
    Toystore Toystore (CD)
    30.07.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Zu Besuch im Spielzeugladen"

    Zum frühen musikalischen Erfahrungshorizont werden für die meisten von uns sicherlich solche Erlebnismomente gehören, in denen man - durchaus "engagiert" - versucht hat, den ersten geschenkten "kindgerechten" Instrumenten, wie Taschentrompete, Flöte, Melodica, Mundharmonika, Triangel, Tamburin, erkennbare Tonfolgen und Rhythmen zu entlocken. Mit Coralie Cléments drittem Album "Toystore" von 2008 lässt man sich gern daran erinnern, zumal man hier den gleichen Spaßfaktor und ebensolche Spielfreude anzutreffen meint. Man findet die genannten und noch ein gutes Dutzend weiterer dieser altbekannten Instrumente wieder - mit spürbarer Begeisterung gespielt von Benjamin Biolay, selbst als musikalisches "Wunderkind" gefeiert und einer der maßgeblichen kreativen Köpfe der modernen French Pop-/Nouvelle Chanson-Szene. Er hat fast alle Titel für seine jüngere Schwester getextet und komponiert. Coralie weiß sie mit der notwendigen Portion Verspieltheit und kindlich bezauberndem wie keck-kokettem Charme zu versehen. So stellt sich für den Zuhörer auch weniger die Frage nach etwaiger stimmlicher Brillanz und gesanglicher "Einzigartigkeit" als die nach überzeugender, auch im Hinblick auf das Gesamtkonzept des Albums, in sich stimmiger Ausstrahlungskraft. Diese Anforderung erfüllt Coralie allerdings hervorragend - und zwar mit scheinbar unbekümmerter Leichtigkeit und Treffsicherheit. Sie zeigt sich durchaus wandelbar im Ausdruck und setzt mit ihrer hellen, aparten, mädchenhaft-jung und natürlich klingenden Stimme sowohl solistisch wie auch im Duett (mit Étienne Daho oder Chiara Mastroianni), sowohl in französischer, englischer wie italienischer Sprache, die richtigen Akzente, wenn es um zumeist fröhliche, aber auch mal wehmütige Emotionen geht. Auf diese Weise wirkt sie schlichtweg überzeugend - entsprechend dem gekonnt lässig und "unperfekt", ja geradezu "frech" daherkommenden Spiel der Instrumente, die quietschen, klappern, klimpern, bimmeln, hier und da schiefe Töne von sich geben dürfen. Ähnlich gelagert sind die Liedtexte, die humorvoll mit Assoziationen, Wortspielen, Lautmalereien und Klischees arbeiten und somit ebenfalls auf das spielerisch-experimentelle Element abgestimmt sind. (Leider erschwert das ausgesprochen klein gehaltene Schriftbild das Lesen.) Nicht von ungefähr wird zum Auftakt im Eröffnungssong ("L'effet Jokari") auf ein beliebtes Ballspiel angespielt. Und so spielen sich alle am Album Beteiligten geschickt die Bälle zu, so dass "Toystore" ein in sich gelungenes Album geworden ist, das keine Langeweile aufkommen lässt und dann am meisten Freude macht, wenn man sich genauso spielerisch darauf einlässt, von vielleicht "eingefahrenen" Hörgewohnheiten einmal absieht, um der Einladung in den "Spielzeugladen" zu folgen. Einziger "Wermutstropfen": nach der Gesamtlaufzeit der CD wäre es jedoch leider nur für 35 Minuten. Da hilft nur eins: die CD öfter abspielen!
    Kronos Kronos (CD)
    27.06.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Das "junge Gesicht" des Fado

    Cristina Branco hat sich auf ihrem zehnten Album "Kronos" (2009) von Gedanken an und über die Zeit inspirieren lassen und sich damit einem facettenreichen, nahezu unerschöpflichen Thema angenommen, das unser aller Leben nicht nur tagtäglich begleitet, sondern es genau genommen sogar bestimmt. "In the end, everything is time or the lack of it", bringt sie ihre eigene Erfahrung mit der Zeit auf den Punkt. Vor diesem Hintergrund scheinen insbesondere die Gedanken an Vergehen, Vergänglichkeit, schicksalhafte Fügung und damit assoziierbare Empfindungen von Verlust, Leid, Trauer, (Welt-)Schmerz, Wehmut und Sehnsucht dem portugiesischen Fado und seiner in Moll gestimmten Gefühlslage, der Saudade, entgegenzukommen, wie sie heute noch in der allgemeinen Vorstellung präsent sind. Wer jetzt aber in Bezug auf die leitmotivisch das titelgebende Thema behandelnden Lieder und ihre Interpretin vorwiegend schwermütige, von "überwältigendem" Pathos getragene Gesänge und Klagelieder erwartet, wird kennenlernen, dass der Fado mehr als ein Gesicht hat, er durchaus mitunter auch "tänzerisch"-heiter sein kann. Dies umso mehr als Cristina Branco - wie etwa auch die bekannten Sängerinnen Mariza und Misia - zu der jüngeren Generation von Fado-Künstlerinnen gehört, die für eine der heutigen, modernen Zeit gemäße behutsame Erneuerung des alten, traditionellen Musikgenres steht. Auch sie haben einigen Anteil an dem Revival, das der Fado seit den 1990er Jahren erlebt. (Nach der "Nelkenrevolution" und dem Ende des alten Regimes, 1974, war er zunächst nicht mehr "angesagt".) Im letzten Jahr ist die ehemalige "Arme-Leute-Musik" sogar in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen worden. Cristina Branco selbst hat sich in ihrer Jugend erst mehr von Jazz, Bossa Nova, Blues und Rock angesprochen gefühlt, musikalische Prägungen, die später in die eigene Musik einfließen werden. Schließlich wurden Aufnahmen der großen (1999 verstorbenen) Fadista und "National-Ikone" Amália Rodrigues für sie zu einem Schlüsselerlebnis (ihr Großvater hatte ihr die Schallplatten zum 18. Geburtstag geschenkt.) Berührt von deren seelenvollem Gesang, hat sie den Fado für sich als Ausdrucksmöglichkeit entdeckt. Das Album "Kronos" vermittelt viel von Cristina Brancos eigener emotionaler Sensibilität, die sie in ihren Gesang und die Inhalte ihrer Musik legt. Dabei trägt eine Reihe renommierter zeitgenössischer portugiesischer Künstler zu der poetischen und auch musikalischen Qualität der Texte und Kompositionen bei. Eine weitere Referenz an Modernisierungstendenzen bedeutet die Erweiterung des Klangbildes durch Hinzunahme von Instrumenten wie Akkordeon, Violine und Klavier. Das alles verbindende Element aber sind Cristina Brancos anmutiger Interpretationsstil und ihre bezaubernde Stimme, die für die angenehm-temperierte Mischung aus Tiefsinn und Leichtigkeit sorgen, die dem Fado eine wachsende Zuhörerschaft auch außerhalb Portugals erschließt. (In dieser Hinsicht förderlich sind die instruktiven Liner Notes und die mehrsprachigen Übersetzungen der Liedtexte im Booklet.) Cristina Branco versteht es damit, die Tradition mit der Moderne zu verbinden und auf ihre Weise dem Fado neues Leben einzuhauchen. Und so geht es ihr letztlich, ja eigentlich - auch für den Fado -, darum, aus der reichen Vergangenheit schöpfend, das Heute zugleich zukunftweisend zu gestalten: "mix the past with the now in order to produce the future".
    Eclipse Eclipse (CD)
    27.06.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Lura - die "junge Stimme" der Kapverden

    Auf dem 2010 erschienenen "Tribut"-Album "Cesaria Evora & ..." ist im Duett mit der wohl prominentesten musikalischen "Botschafterin" der Kapverden Lura als eine der jüngeren, einprägsamen Stimmen hervorgetreten. In ihrem selbst geschriebenen Titel "Moda Bô" singt sie von Cesaria als ihrem Vorbild aus Kindertagen. Mittlerweile ist sie selbst - spätestens seit ihrem eigenen, bei dem bekannten Label "Lusafrica" (bei dem übrigens schon Cesaria Evora unter Vertrag war) herausgebrachten vielbeachteten Album "Di Korpu Ku Alma" von 2004 - zu einer beachtlichen Solokarriere durchgestartet. In Lissabon geboren und aufgewachsen, aber familiär mit den Kapverden verwurzelt (ihre von dort stammenden Eltern waren in jungen Jahren wie viele Inselbewohner nach Portugal ausgewandert - mit der bleibenden Sehnsucht, eines Tages doch vielleicht wieder dahin zurückzukehren), fühlt sie sich eng verbunden auch mit der dortigen, landestypischen Musikkultur. So gehören zu Luras musikalischem Background neben den frühen Hörerlebnissen von portugiesischer und auch amerikanischer Musik eben zunehmend bewusster die Musikstile der Kapverden, afrikanisch-kreolische, brasilianische, karibische Einflüsse. Haben Luras erste Alben mit viel Zouk und R&B spezifisch ein junges Publikum angesprochen, kann mit den nächsten, deutlich "kapverdischer" erscheinenden Alben nun sogar die jüngere kapverdische Generation immer mehr auch das eigene reiche musikalische Erbe von Tabanka, Cola, Fuaná, Batuku und Co. (wieder-)entdecken. Während die Wegbereiterin für den weltweiten Erfolg kapverdischer Musik, die unübertroffene "Königin" der Mornas und Coladeiras, Cesaria Evora, eher eine traditionelle Linie verfolgte, integriert Lura als Sängerin und Komponistin behutsam moderne Elemente aus den Bereichen Jazz, Pop, Soul. Gerade diese faszinierende Mischung, die mit zu Luras eigenem Profil beiträgt, zeichnet auch ihr Album "Eclipse" von 2009 aus. Es bestätigt Luras großes Talent: das Potential ihrer kraftvollen, warmen, sinnlichen Stimme, ihre ausdrucksstarken, dabei natürlich und intuitiv wirkenden, melancholisch wie heiter gestimmten Liedinterpretationen, die darin zum Ausdruck kommende Energie und Lebensbejahung. Alle Titel sind stimmungsvoll instrumentiert, stilistisch, melodisch und rhythmisch abwechslungsreich - gefühlvolle Balladen sind hier ebenso zu finden wie packende afrikanische Rhythmen, effektvolle Percussion, elegante Akkordeonklänge zum "post-modernen" Tango. Ein wenig bedauerlich ist, dass für die in Kreolisch verfassten Texte das Booklet keine Übersetzung bietet. Abgesehen von diesem kleinen Manko ist "Eclipse" in jedem Fall ein reifes, intensives, mitreißendes Album, das die Erwartungen an das noch für dieses Jahr geplante neue Album entsprechend hochschraubt. In diesem Sinn hat schon früher ein portugiesischer Musikkritiker enthusiastisch die Zukunft kapverdischer Musik mit dem Namen Lura verbunden.
    Un Homme Simple Un Homme Simple (CD)
    25.05.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Chansonnier der "sanften Zwischentöne"

    In diesen Tagen wird mit der von seiner Frau Françoise ("Fanfan") geschriebenen und mit Kindern einstudierten "musikalischen Erzählung" "Marionnettiste" eine Hommage an den 2005 verstorbenen Chansonnier Pierre Bachelet auf die Bühne gebracht, die auf fantasievolle und - im besten Sinne - unterhaltsame Weise seine Musik und das, was er mit ihr verbunden hat, nahebringt. Die jederzeit gegebene Gelegenheit der (Wieder-)Begegnung mit dem bekannten Sänger und Komponisten, der zunächst Werbespots und Dokumentarfilme vertont hatte, in der Folge immer wieder Filmmusiken schrieb (vorwiegend für die Regisseure Jean-Jacques Annaud, Jean Becker und Just Jaeckin), wäre, beispielsweise die CD "Un homme simple" aufzulegen. Dieses 1998 veröffentlichte elfte Studioalbum zeigt Bachelet als Vertreter der sanften Zwischentöne, der mit seiner charakteristischen warmen, leicht rauhen Stimme seine gefühlvollen, dabei melodiös eingängigen Chansons eher ruhig, nachdenklich und melancholisch präsentiert. Als fruchtbar vor allem für die Qualität der Texte erweist sich auch hier wieder die Einbeziehung von Jean-Pierre Lang, mit dem Bachelet seit 1980 zusammenarbeitet - wobei weit über 100 Chansons entstanden sind -, und die erneute Beteiligung des "Prix Goncourt"-Gewinners Yann Queffélec. Emotional besonders involviert ist Bachelet nicht zuletzt auch dann, wenn er seiner Verbundenheit mit dem Meer Ausdruck verleiht; selbst gern mit dem Boot unterwegs, widmet er eines der Chansons dem berühmten Hochseesegler Éric Tabarly, der schließlich auf dem Meer 1998 den Tod gefunden hat. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, auf dem Album auch Shanty-Anklänge zu hören, gilt Bachelet zudem als versierter Shanty-Interpret. Thematisch behandelt er vor allem Themen, wie Liebe und Freundschaft, Menschlichkeit, Verständigung, gegenseitiges Verständnis, Jungsein bzw. Jungbleiben, Alter, Sehnsucht, Abschied, Versäumnisse. So haben manche der zumeist von Gitarren-, öfter auch von Akkordeonklängen begleiteten Chansons den Charakter der Rückschau, der Zwischenbilanz eines Lebens, wie insbesondere der Titelsong "Un homme simple", in dem Bachelet bescheiden und eindrücklich singt: "Je suis un homme simple/Un visage une empreinte/Qui un jour disparaîtra." 2004 kann der bereits schwer kranke Künstler noch die inzwischen erreichten 30 Jahre seiner Laufbahn feiern. Das letzte Album, das er 2003 noch hatte realisieren können, war dem von ihm hochgeschätzten Jacques Brel gewidmet. Der Titel des Albums "... tu ne nous quittes pas" wird für die Freunde seiner Musik nun im Rückbezug auf Bachelet selbst sinnfällig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Dans L'air Des Mots: Anthologie... Dans L'air Des Mots: Anthologie... (CD)
    Ses Plus Belles Chansons Ses Plus Belles Chansons (CD)
    25.05.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Das Leben "umarmen"

    Wenn Freude am Singen hörbar ist, dann sicherlich bei Isabelle Aubret. Charakteristisch sind die Klarheit und Frische ihres Gesanges, die Zartheit und zugleich kraftvolle Intensität ihrer Stimme, die immer Lebensbejahung und Zuversicht auszustrahlen scheint. Sie hat sich diese Einstellung bewahren können, obwohl oder vielleicht gerade weil sie schon in den Anfängen ihrer Karriere gesundheitlich "ausgebremst" worden war. (Ein Autounfall verhinderte etwa, dass sie die ihr zugesagte Hauptrolle in Jacques Demys - 1964 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnetem - Musical-Film "Die Regenschirme von Cherbourg" übernehmen konnte, mit der dann immerhin Catherine Deneuve ihren schauspielerischen Durchbruch hatte.) Dass Isabelle Aubret gerade mit diesen Qualitäten den Zuhörer anzusprechen versteht, lässt sich exemplarisch an einem so bekannten, genau zu ihr passenden emotionalen Titel wie "C'est beau la vie" nachvollziehen. Wie sie einmal geäußert hat, wollte sie aber schon früher nie aufgrund der romantischen Chansons, die sie gesungen hat, ausschließlich auf das Image des "lieblichen blonden Mädchens" festgelegt werden. Denn sie hat sich - seit inzwischen über 50 Jahren - insbesondere auch als Interpretin von anspruchsvollen Chansons der mit ihr befreundeten sozialkritisch engagierten Chanson-Größen Jean Ferrat und Jacques Brel einen Namen gemacht. Zu den bis heute (insgesamt 72!) eingespielten Ferrat-Chansons zählen ebenso von ihm vertonte Gedichte des auch von Isabelle Aubret sehr geschätzten Louis Aragon. Im selben Jahr (1962), als sie Ferrat begegnet, der sie mit auf Tournee nimmt und ihr den - auch ersten gemeinsamen - Erfolgstitel "Deux enfants au soleil" schreibt, gewinnt sie den Eurovision Song Contest mit "Un premier amour" und damit mehr an internationaler Aufmerksamkeit. Brel, mit dem sie ebenfalls viel arbeitet, überträgt ihr sogar die lebenslangen Rechte an seinem Lied "La Fanette". Auf der 2009 erschienenen Kompilation "Ses plus belles chansons" finden sich unter den 24 ausgewählten, aus den Jahren 1973 bis 1995 datierenden Aufnahmen und manchen sogar erst aus 2009 stammenden Re-Recordings selbstverständlich auch die unverzichtbaren Titel von Ferrat und Brel. Somit ist auch die Möglichkeit der Wiederbegegnung mit den beiden Chansonniers gegeben - auf humorvollen Foto-Abbildungen im Booklet und darüber hinaus präsent durch Isabelle Aubrets Gesang, über die sich - wovon man sich hier nur überzeugen kann - in Abwandlung eines Titels von Ferrat sagen lässt: "Elle ne chante pas pour passer le temps"!
    Meine Produktempfehlungen
    • Un jour, un enfant Un jour, un enfant (CD)
    Joue Aznavour Et Trenet Joue Aznavour Et Trenet (CD)
    25.05.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Eleganz des Akkordeons

    Einem größeren deutschen Publikum ist französische Akkordeonmusik seit längerem wieder durch Künstler wie Lydie Auvray oder in jüngerer Zeit etwa Yann Tiersen mit seiner Filmmusik zum Kinoerfolg "Die fabelhafte Welt der Amélie" nahegebracht worden. Als einer der profiliertesten und erfolgreichsten Künstler auf diesem Gebiet, der es auch zu internationalem Ansehen gebracht hat, gilt der Akkordeon-Virtuose und "König der Musette" Maurice Larcange. Mit seiner Musik ist er medial präsent in Rundfunk und Fernsehen, arbeitet mit großen Orchestern, bringt es auf über 1500 komponierte und aufgenommene Titel, spielt 13 Alben (mehrere davon sogar in New York) ein. Nach ersten Schritten in die Musikwelt (1943 der erste öffentliche Auftritt, bei dem er noch zusammen mit Vater und Bruder musiziert; für sein Akkordeonspiel erhält er immer mehr Preise) beginnt seine eigentliche Karriere in den 50er Jahren in Paris, als er zunächst in Orchesterformationen reüssiert. Gradmesser für sein damaliges "Standing" ist ein Vertrag bei Polydor, gekrönt durch die sich einstellende große Resonanz seiner Alben beim Publikum. Die CD-Kompilation "Maurice Larcange joue Aznavour et Trenet" von 2004, die seine beiden Alben "Larcange joue Aznavour" (1975) und "Larcange joue Trenet" (1977) zusammenführt, versammelt Vinyl-Aufnahmen, die aus der Zeit nach seinem Wechsel zu Decca stammen. Sie profitieren klangtechnisch davon, dass Decca London in den 60er Jahren das "Phase 4 Stereo"-Aufnahmeverfahren entwickelt und eingeführt hat, das sich des Mehrspurbandes und des zweikanaligen Tonbandes bedient. Dadurch, dass akustisch nicht mehr auf Hintergrundmusik-Niveau verblieben wird, eröffnet sich dem Hörer eine ganz andere Dimension des Musik-Erlebens. Dies steigert die Freude am harmonischen Miteinander von Larcanges scheinbar mühelosem, beschwingt-elegantem Akkordeonspiel und dem anscheinend ebenso gut aufgelegten, in den 50er Jahren als hauseigenes Orchester der Decca installierten "London Festival Orchestra". Die Titel, allesamt "Klassiker" der vielseitigen Künstler (beides Sänger, Komponisten und Schauspieler) und Chanson-Legenden Aznavour und Trenet, die an sich schon für qualitätvolle Musik stehen, sind einnehmend und wirkungsvoll arrangiert und instrumentiert. Das Album erscheint also insgesamt auch wie eine Feier des französischen Chansons im engeren Sinne, der französischen Musik als solche im weiteren Sinne. Statt Aznavour oder Trenet "singt" Larcanges Akkordeon, und das ähnlich modulierend, nuanciert, differenziert und einfühlsam wie eine gekonnt eingesetzte menschliche Gesangsstimme. Larcange hat nicht nur als Vorbild, sondern gerade auch mit seinem persönlichen Engagement für Ausbildung, Unterstützung, Förderung und Ermutigung junger Talente dazu beigetragen, dass auch nach seinem Tod 2007 Akkordeonmusik weiter erfolgreich betrieben werden konnte.
    Dans L'air Des Mots: Anthologie... Dans L'air Des Mots: Anthologie... (CD)
    26.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Sanfter Rebell" für eine bessere Welt

    Das Laute, Plakative ist seine Sache nicht: Yves Duteil ist gerade für seine sensiblen, harmonischen, mit Bedacht und Gefühl vermittelten Chansons bekannt. Ihr Wohlklang, der sich aus dem Zusammenspiel von angenehm "temperierter", sanfter, klarer Stimme, dezenter Orchestrierung (basierend in erster Linie auf Gitarren- und Klavierbegleitung) und eingängiger Melodien speist, spricht unmittelbar an, weckt den Sinn für das Schöne, das - wie man weiß - Motivator für so viele positive Gefühle und Gedanken im Leben sein kann. Duteil verbindet damit die Perspektive einer besseren Welt, die von friedvollem, liebevollem, respektvollem, gleichberechtigtem Miteinander getragen ist. Dass sein humanitäres Anliegen global sowie auf den Menschen in seinem Lebensalltag bezogen zu verstehen ist, bezeugt nicht nur sein eigenes soziales und politisches Engagement, das auch Solidarität mit Benachteiligten und Hilfsbedürftigen bedeutet und einfordert. (Dazu zählt übrigens eine mittlerweile jahrzehntelange Arbeit als Bürgermeister seiner französischen Heimatgemeinde.) Vieles davon erschließt sich auch aus den Liedtexten, die schwerpunktmäßig die Themen Kindheit, Rechte der Kinder, Umweltschutz und generell Menschlichkeit behandeln. Besonders berühren auch die Worte, mit denen Duteil ganz persönliche Einblicke in sein Leben zulässt und seine tiefe Verbundenheit mit den Menschen in seinem engsten Lebensumfeld ausdrückt (eines der intensivsten Beispiele: das Lied für seine schwer erkrankte Frau "Pour que tu ne meures pas"). Für diese Wirkung sorgt nicht zuletzt die Poesie seiner Texte, die nie artifiziell und prätentiös "abgehoben" ist, und so mit zu Authentizität und Glaubwürdigkeit beiträgt. Duteil hat sich in seiner künstlerischen Arbeit keiner flüchtigen Mode des Zeitgeists angepasst, auf keine unsicheren Experimente eingelassen. In den bald 40 Jahren seiner Karriere, in denen er anfangs auch als Supporting Act von Juliette Gréco auftrat und sich dann selbst als erfolgreicher, anerkannter Chansonnier etablieren konnte, ist er sich immer treu geblieben. Bevor das von Duteil für diesen Herbst angekündigte neue Album erscheint, bietet die mit sechs CDs ausgesprochen "reichhaltig" ausgefallene "Anthologie" (einschließlich des liebevoll gestalteten Booklets mit allen Texten) von 2008 mit ihrem essenziellen Querschnitt durch über 30 Jahre "Duteil"-Chansons die Möglichkeit, den "weltoffenen" Sänger und "realistischen Idealisten" Duteil auch in Deutschland (besser) kennenzulernen. In den vorangestellten Worten "Mon beau métier" spricht Duteil davon, wie wichtig es ist, in die Stille als motivierende, vielsagende Inspirationsquelle hineinzuhören. In diesem Sinn kann man den "stillen", zeitlosen Liedern des Chansonniers Duteil aufgeschlossen zuhören, um dabei bestenfalls auch zu erleben, wie sich die eigene Gefühls- und Gedankenwelt öffnet.
    Original Album Classics Original Album Classics (CD)
    26.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Henry Mancini, "Popstar" unter den Filmkomponisten

    Henry Mancini gehört sicherlich nach wie vor zu den populärsten und erfolgreichsten Komponisten und Arrangeuren, die für Film und Fernsehen gearbeitet haben - und auch zu den fleißigsten, denn es sollen an die 100 Spielfilme und TV-Serien gewesen sein, zu denen er in seiner über 40 Jahre umfassenden Karriere (Mancini starb 1994 70-jährig) musikalisch beigetragen hat. Die umfangreiche Liste seiner Werke, die diverse Genres (u.a. Thriller, Komödie, Melodram, Western, Musical) bedienen, die immense Menge eingespielter und verkaufter Tonträger beeindrucken ebenso wie die zahlreichen Nominierungen und Auszeichnungen (darunter allein vier Oscars, zwanzig Grammys, ein Golden Globe). Er hat es in die "Hall of Fame" der Songwriter und posthum sogar auf eine Briefmarke "geschafft". Mancini wusste künstlerischen Anspruch und kommerziellen Aspekt gekonnt zu verbinden, so dass viele seiner (gern gecoverten) Melodien und Songs Hit- bzw. "Kult"-Status erlangt haben und bis heute unvergessen sind. Dabei war er einer derjenigen, die - wegweisend - mit Jazz und lateinamerikanischen Rhythmen frischen Wind in die traditionell orchestrale, bis dahin eher europäisch orientierte Filmmusikwelt gebracht haben. Mancinis eingängige Musik besticht gerade auch durch das ausgefeilte, einfallsreiche Arrangement der Komposition und - aufgrund seiner Experimentierfreude - durch eine ausgefallene Instrumentierung. Dadurch prägte er einen - vor allem in seiner Glanzzeit, den 60er Jahren - überaus zeitgemäßen, modernen, innovativen, dabei eleganten, mitreißenden Sound, der Maßstäbe setzte und auch heute noch begeistern kann. Davon überzeugen kann man sich anhand der fünf Original-Alben umfassenden Box "Henry Mancini", die ein Feuerwerk musikalischer Highlights bietet. Dazu gehört natürlich "Breakfast at Tiffany's" mit der "legendären" "Moon River"-Melodie (für den Song gab es 1961 den ersten Oscar). Großen Genuss bereiten die zusätzlichen Bonus-Tracks mit atmosphärisch-geheimnisvollen, orientalischen Klängen (effektvoll: die eingesetzten Sitars) wie rasant dahindrängenden, peitschenden Rhythmen aus "Arabesque" (1966). Jazz-Fans kommen insbesondere bei den Alben "Combo!" (1960, mit hervorragender Besetzung) und "Peter Gunn" (die beliebte TV-Serie von 1958-1961 markierte den überaus gelungenen Start seiner wiederholten Arbeit für den Regisseur Blake Edwards) auf ihre Kosten. Vergnüglich und amüsant wird es bei "Mr. Lucky" (das Album zur TV-Serie von 1959/60 war ausgesprochen erfolgreich) und "The Pink Panther" (unübertroffen: das lässig-coole, von Kontrabass und Saxophon intonierte "Panther"-Thema). Alles in allem also ein (auch stilistisch) abwechslungsreiches, gute Stimmung garantierendes Hörerlebnis!
    Nha Sentimento Césaria Évora
    Nha Sentimento (CD)
    26.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Insellieder", die um die Welt gehen

    Der Titel ihres letzten Soloalbums, "Mein Gefühl", ist für Cesaria Evora, deren beeindruckende internationale Karriere in den 90er Jahren begann, eigentlich immer schon Programm gewesen. Mit ihren gefühlvollen, vielfach ausgezeichneten Liedern hat sie ihre weltweite Zuhörerschaft unmittelbar angesprochen. Die darin zum Ausdruck kommende Verbundenheit mit ihrer Heimat hat vielen Menschen Leben und Kultur der Kapverden nahegebracht und überhaupt den Bekanntheitsgrad der Inselgruppe im Atlantik vor der Küste Westafrikas deutlich angehoben. Bedingt durch ihre geographische Lage und wechselvolle Geschichte, kamen hier multikulturelle Einflüsse (Lateinamerika, Europa, Afrika) zusammen, die auch in die Musik eingingen. Sie prägten den spezifischen Stilmix aus, in dem sich vor allem brasilianische, portugiesische, kubanische und traditionelle afrikanische Rhythmen und Klänge zu einer ergreifenden "Melange" verbinden. In den langsamen, melancholischen Mornas und heiteren, beschwingten Coladeiras der Kapverden erschließt sich vieles von dem beschwerlichen Lebensalltag, der charakteristischen Sehnsucht (Sodade), aber auch der ungebrochenen Energie und Lebensfreude der Menschen. Dass Cesaria selbst in ihrem Lebensweg, ihrer Persönlichkeit und ihrem Empfinden zutiefst davon geprägt ist, vermittelt sich in ihren authentisch zum Ausdruck gebrachten Interpretationen, ihrer natürlichen Art zu singen, ihrer auch durch Lebenserfahrung gereiften, warmen Altstimme. Wer eines ihrer Live-Konzerte besuchen konnte, hat dies geradezu atmosphärisch-verdichtet, "hautnah" erleben können. Cesarias Gesang wirkt diesmal etwas verhaltener und weniger kraftvoll als ansonsten von ihr gewohnt, was sicherlich ihrer angeschlagenen Gesundheit (Schlaganfall in 2008) geschuldet ist. Neben Gitarre, Cavaquinho, Violine, Akkordeon, Klarinette, Saxophon, Trompete erhält die Instrumentierung mit dem "Cairo Orchestra" erstmalig auch arabisch anmutende Akzente, was insgesamt genommen zum besonderen Reiz des Albums beiträgt.
    Nachdem die als "Mama Africa" verehrte Miriam Makeba 2008 verstorben ist, verliert die Weltmusik Ende 2011 mit dem Tod von Cesaria Evora eine weitere prominente Vertreterin. Für die Freunde ihrer Musik wäre es schön, wenn ein von ihr für 2012 angekündigtes Album mit Balladen, an dem sie gearbeitet hatte, doch noch veröffentlicht würde. In einem ihrer Lieder auf "Nha Sentimento" hat die musikalische "Botschafterin" der Kapverden mit ihrer erklärten Liebe zu ihrer Heimat eine Art "Vermächtnis" verbunden: "Grünes Kap vor meinen Augen/Mein geliebtes Mindelo/In diesem Grün möchte ich sterben/Und leben in diesem Lied."
    Meine Produktempfehlungen
    • Rogamar Rogamar (CD)
    • Cafe Atlantico Cafe Atlantico (CD)
    La Part De L'ange La Part De L'ange (CD)
    26.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Einladung zum Tanz"

    Wer Adamos Musik vorschnell mit "Schlager" gleichsetzt, sollte sein 2007 herausgebrachtes Album "La part de l'ange" anhören und sich davon überzeugen lassen, hier vorsichtiger mit dieser Etikettierung zu sein. Adamo selbst, der mittlerweile sein 50. Bühnenjubiläum verzeichnen konnte, hat einmal nachdrücklich erklärt, dass sie heute nicht mehr passe, zumal er in seinen Texten auch zeit- und gesellschaftskritische, soziale Themen behandele. "La part de l'ange" ist ein in sich stimmiges, elegantes, dabei abwechslungsreiches und vor allem mitreißendes Album. Die von Adamo verfassten Chansons sind keine "Eintagsfliegen": Adamo versteht es, der Sprache auch poetische Kraft abzugewinnen und den lebensnahen, zwischen- wie allgemeinmenschlichen Themen neue Impulse zu geben. Mit seiner unverkennbaren Stimme verleiht er der Nachdenklichkeit, der Gefühlsbetontheit, der entspannten und auch humorvollen Gestimmtheit der Titel den treffenden Ausdruck. Großen musikalischen Genuss bereiten die romantischen und lebensfrohen Melodien, die - hervorragend orchestriert und gespielt (glänzend insbesondere das Arrangement von Gitarren, Blechbläsern und Akkordeon) - gerade in Verbindung mit den regelrecht zum Tanzen einladenden Jazz- und lateinamerikanischen Rhythmen die unwiderstehliche Mischung ausmachen, die einen das Album wieder und wieder auflegen lässt.
    Chambre Avec Vue Henri Salvador
    Chambre Avec Vue (CD)
    26.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein "Fred Astaire des Chanson"

    "Chambre avec vue" ist der Beweis dafür, dass Künstler mit einer lang andauernden Karriere auch noch in späten Jahren musikalisch "etwas zu sagen haben" und für Überraschungen gut sind! Henri Salvador, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits über 80, ist es mit scheinbar unangestrengter "Lässigkeit" und beeindruckender vitaler Präsenz gelungen, ein Album vorzulegen, das rundum begeistert. Leichtfüßig und elegant - gleichsam wie Fred Astaire im Film - bewegt sich Salvador durch die Welt seiner gefühlvollen, klanglich bezaubernden Lieder. Wie hingetupft wirkende Stimmungsbilder und Augenblicksimpressionen, bei denen selbst nacheinander aufgerufene Inselnamen eine sinnliche, lautmalerische Qualität entfalten, lassen eine verträumte, sehnsuchtsvolle, wehmütige wie luftig-leichte, lebensfrohe Atmosphäre entstehen. Dazu trägt Salvador selbst mit seinem unaufdringlichen, dezent akzentuierenden und modulierenden Gesangsstil und seiner weichen Stimme bei, die sich harmonisch mit dem Orchester verbindet und hervorragend korreliert mit den zeitweise in den Vordergrund tretenden "Stimmen" einzelner Instrumente, wie etwa der Trompete. Vor allem sind es Salvadors musikalische Vorlieben, die hier zum Tragen kommen und in ihrer spezifischen Mischung den besonderen "Flair" dieses Albums auszeichnen, in erster Linie Bossa Nova, Swing und Chanson. Der Einfluss lateinamerikanischer, insbesondere die Affinität zu brasilianischer Musik war schon mit Salvadors Geburtsland Französisch-Guayana vorgezeichnet, in jungen Jahren bereits auch die enge Verbundenheit mit Jazz-Musik angelegt (bezeichnend die persönliche Zusammenarbeit etwa mit Django Reinhardt). Erwähnenswert ist auch die Beteiligung junger Songwriter, die zu dieser Zeit noch in den Anfängen ihrer erfolgreichen Karrieren stehen, wie Benjamin Biolay und Keren Ann Zeidel. Dieser generationenübergreifende Impuls geht auch von der Musik selbst aus, denn mit "Chambre avec vue" konnte Salvador verstärkt auch eine jüngere Zuhörerschaft erreichen. Auch sie kann den folgenden lebenserfahrenen Schlussversen aus dem Titel "J'ai vu" des 2008 im Alter von 90 Jahren verstorbenen Salvador sicherlich nur zustimmen: "J'ai cru/Être au bout de l'aventure/Mais mon coeur lui me murmure/Qu'il y a tant de rêves à vivre encore."
    Meine Produktempfehlungen
    • Césaria Évora &... Césaria Évora
      Césaria Évora &... (CD)
    The John Barry Collection The John Barry Collection (CD)
    26.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Mehr als "007"!

    Wenn es um die Fortsetzung der James Bond-Filmreihe geht, trifft für gewöhnlich die Frage nach der Besetzung des Titelhelden auf öffentliches Interesse. Mit nicht viel weniger gespannter Aufmerksamkeit wird aber auch die Präsentation des neuen "007"-Titelsongs erwartet. Dabei ist unter allen bisherigen Bond-Musiken vor allem ein Arrangement in das musikalische Gedächtnis auch derjenigen eingegangen, die sich nicht zu den Kennern oder der Fangemeinde der "Bond-Streifen" zählen: das fulminante "James Bond Theme" von John Barry zu "Dr. No" aus dem Jahr 1962, das mit dem kontrapunktischen Einsatz von E-Gitarren und Bläsern arbeitet. Dieser "coole", jazzige Sound steht für den Einfallsreichtum, den auch andere Bond-Melodien von Barry auszeichnen. Unter den elf Bond-Soundtracks, die er insgesamt komponiert hat, zählen sicherlich die Titelsongs zu "Goldfinger" und "You only live twice" zu den erfolgreichsten wie auch bleibenden Barry-Melodien. (Barrys Gespür für musikalische Effekte mag vielleicht sogar mit den Erfahrungen, die er schon früh bei Besuchen von Filmvorführungen sammeln konnte - sein Vater betrieb mehrere Kinos -, zusammenhängen.) Zur Fernseherfahrung aus den 60er Jahren wird wohl für viele auch der Film "Born Free" gehören, von dem neben den Naturaufnahmen höchstwahrscheinlich die - Oscar prämierte - Titel-Musik von Barry präsent geblieben ist. Die ebenfalls einprägsamen, preisgekrönten Soundtracks zu "Jenseits von Afrika" (1985) und "Der mit dem Wolf tanzt" (1990) stammen aus der Zeit, in der Barry - verglichen mit seinen Arbeiten aus den 60er und frühen 70er Jahren - insgesamt weniger markante und innovative als vergleichsweise eher konventionellere, elegisch-getragene Filmmusiken von epischer Breite verfasste, aber auch sie mit schönen Passagen und von beachtlichem Format. Einen hilfreichen Einblick in Barrys filmmusikalisches Schaffen geben das instruktive, auch optisch ansprechend gestaltete Booklet (mit Abbildungen einer Reihe Plakate von Filmen mit John Barry-Musik) und die Auswahl der (immerhin 56!) Titel, gespielt vom versierten "City of Prague Philharmonic Orchestra". Wie passend für Barrys opulente Klangwelten ist die Aufnahmequalität im Surround Sound. Dieses Hörerlebnis verstärkt noch einmal die beeindruckende Lebensleistung des Filmkomponisten Barry, die erst recht nach seinem Tod im letzten Frühjahr nicht vergessen werden darf!
    Un jour, un enfant Un jour, un enfant (CD)
    26.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Starke Stimme"

    Die Zeit, als beim Eurovision Song Contest vor allem die gesangliche Leistung der Teilnehmer im Vordergrund stand und die Frage nach einer möglichst spektakulären Showeinlage noch nicht angedacht schien, war die richtige Zeit für Frida Boccara. Sie konnte 1969 mit ihrer stimmlichen Präsenz überzeugen und so als eine der Gewinnerinnen aus diesem internationalen Wettbewerb hervorgehen. Bereits bei ihrem damaligen Auftritt vermittelte sich die beeindruckende Intensität, mit der Frida Boccara singen konnte. Ihr Gesang hatte das, was man am ehesten mit den inzwischen vielleicht strapazierten und etwas aus der Mode gekommenen Begriffen Wahrhaftigkeit und Authentizität benennen könnte. Er schien immer aus vollem Herzen zu kommen, was man allein schon ihrer Stimme anzuhören meint, die von großer Strahlkraft war und ein angenehm warmes Timbre hatte. Bei Frida Boccara war sie im besten Sinne Instrument. Man kann sich vorstellen, dass sie damit, auch aufgrund ihres Stimmvolumens und -umfangs, wahrscheinlich nahezu jedes, selbst das einfachste Lied (noch) "veredeln" konnte. Chanson-Größen wie Brassens oder Brel waren auf die talentierte Sängerin aufmerksam geworden, ermutigten sie am Anfang ihrer Karriere. Und so gehört das von Frida Boccara gesungene "Ne me quitte pas" wohl auch zu den schönsten Interpretationen des unsterblichen Chanson-"Klassikers" von Brel. Eine ihrer Versionen befindet sich auf der vorliegenden CD-Kompilation, die unter dem Titel "Frida Boccara" bald nach ihrem frühen Tod (1996) wieder aufgelegt wurde und die Bandbreite ihres Repertoires widerspiegelt. Am eindrücklichsten sind dabei sicherlich die Titel, die ihrer emotionalen Ausdrucksfähigkeit besonders entgegenkamen, kraftvoll, emphatisch, zugleich empfindsam, hymnisch, auch melodramatisch waren: beispielhaft der Erfolgstitel "Les moulins de mon coeur" von Michel Legrand, der Filmsong "Venise va mourir", der siegreiche Grand Prix-Beitrag "Un jour un enfant", "Belle du Luxembourg" und vor allem "L'Île nue". (Als Haupttexter für Frida Boccara fungierte übrigens Eddy Marnay, der unter anderem auch für die Piaf geschrieben hatte.) Spürbar ist die Affinität zu klassischer Musik, genauer: die Tatsache, dass Frida Boccara nach ihrem Baccalauréat begonnen hatte, sich in klassischer Musik und Operngesang ausbilden zu lassen. Nicht verwunderlich also, auch Titel von ihr auf der Basis der Klassik zu hören. Nicht zuletzt gibt es noch Beispiele aus den Bereichen Folk, Musical und Jazz (frühe Teilnahme an Jazz-Festivals).
    Wer gerne mal Musik hört, die großen Gefühlen Raum gibt, und dabei auch etwas Nostalgie nicht abgeneigt ist, kann hier fündig werden!
    Les 100 Plus Belles Musiques Du Cin. Les 100 Plus Belles Musiques Du Cin. (CD)
    27.02.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Großes Kino für die Ohren"

    Das "City of Prague Philharmonic Orchestra" (CPPO) dürfte unter Filmmusik-Enthusiasten längst kein Geheimtipp mehr sein, hat es sich doch in seinem über 60-jährigen Bestehen (ehemals "Film-Symphonieorchester", FISYO, dann - nach der "Samtenen Revolution" - 1992 neu firmierend als CPPO) mittlerweile ein beachtliches Renommee gerade auch für seine ambitionierten Einspielungen von Filmmusiken erworben (darunter beispielsweise auch für prämierte Werke wie "Mulholland Drive" oder "Das Leben der Anderen"). In den letzten Jahren hat das Orchester viele Live-Konzerte gegeben, auch in Deutschland. Musiker des CPPO gehören übrigens auch dem "hauseigenen" Orchester von "Klassik Radio" an.
    Im Booklet zu der fünf CDs umfassenden Kompilation "Les 100 plus belles musiques du cinéma" werden keine näheren Informationen zum Orchester gegeben, was aber, gemessen an der ansonsten überzeugenden Qualität des "Gesamtpakets" (insbesondere Auswahl, Arrangements, Klang, Preis-Leistungs-Verhältnis), nicht so sehr ins Gewicht fällt. Sie vermittelt, ausgerichtet auf verschiedene prominente Filmgenres, ein intensives, abwechslungsreiches Hörerlebnis zumeist cineastischer "Glanzlichter". Deshalb ist sie zu empfehlen - vor allem denen, die Filmwelten auch musikalisch genießen wollen.
    Entspannung Am Nachmitt Entspannung Am Nachmitt (CD)
    27.02.2012
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Klänge der Stille

    Auf dieser CD mit instrumenteller Entspannungsmusik reihen sich unaufdringliche, leicht eingängige melodische Klangfolgen aneinander, die scheinbar end- und schwerelos dahinfließen. In ihrer verhaltenen Rhythmik, ihrer Klarheit und Transparenz wirken sie beruhigend und ausgleichend; insofern tragen sie zu einer Wohlfühl-Atmosphäre bei, der man sich - insbesondere in Zeiten der Hektik und des Alltagsstresses - ruhig einmal ohne schlechtes Gewissen überlassen darf, am besten natürlich am Nachmittag. Man kann bewusst zuhören oder die Musik einfach nur unangestrengt auf sich wirken lassen. Wenn man auf der Suche nach Harmonie und Frieden, nach Sanftheit und Gelassenheit ist, kann sie ein angenehmer Begleiter, aber sicherlich kein "Allheilmittel" sein. Gemessen an diesem Anspruch, ist sie durchaus zu empfehlen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Pure Entspannung mit Gitarrenmusik Pure Entspannung mit Gitarrenmusik (CD)
    Mezzanotte - Lieder der Nacht Mezzanotte - Lieder der Nacht (CD)
    27.02.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Streifzug durch die Nacht mit Ulrich Tukur

    Auf der CD "Mezzanotte - Lieder einer Nacht" zeigt sich der - diesmal ohne seine "Rhythmus Boys" in größerer Besetzung - aufspielende "Tausendsassa" Ulrich Tukur ganz in seinem Element: Unverkennbar ist die geradezu unbändige Spielfreude, mit der er sich dem schillernden Thema "Nacht" anhand von Kleinodien und "Evergreens" aus dem Lieder-Repertoire der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts angenommen hat. Sie reißt mit, denn Tukur gelingt es hier mit scheinbarer Leichtigkeit, als (mehrsprachig) singender Geschichten-Erzähler (teilweise sogar Texter und Komponist) Schlaglichter auf die großen und kleinen Dinge des Lebens zu setzen, die sich auf der "Bühne" Nacht ereignen, und den Zuhörer bis zuletzt "mitzunehmen" - auf seinem abwechslungsreichen nächtlichen Streifzug. Dabei weiß er sein schauspielerisches Talent, Menschliches und Allzumenschliches wirkungsvoll ausdrücken und vermitteln zu können, souverän in seine Lied-Interpretationen einzubringen. Es bestätigt sich einmal mehr, dass er, obwohl kein brillanter Sänger, so doch ein musikbegeisterter Unterhaltungskünstler im besten Sinn des Wortes ist. Davon profitieren auch die Titel, die keineswegs verstaubt und überlebt daherkommen, sondern dank Tukurs heiter aufgelegter, ironischer, sarkastischer, keck-koketter, romantisch-melancholischer, nachdenklicher, verführerischer ... Darbietung und seiner musikalischen "Mitspieler" (allen voran Lutz Krajenski mit seinen neuen Arrangements) umso erfrischender wirken. On top gibt es ein Duett mit Margot Hielscher - eine gelungene Überraschung!
    Some Enchanted Evening - Digipack Some Enchanted Evening - Digipack (CD)
    27.02.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    "Seelenklänge"

    Art Garfunkel, vor wenigen Monaten 70 Jahre alt geworden, hat einmal in einem Interview erklärt, dass er ohne Melodien nicht existieren könne. Mit seinem 2007 veröffentlichten zwölften - und bislang letzten - Soloalbum "Some enchanted evening" hat er diesem Bekenntnis stimmungsvoll Ausdruck verliehen: mit seiner einfühlsamen Interpretation einer Auswahl zeitlos schöner Melodien, die ihn sein Leben lang begleitet haben und von unvergessenen Songschreibern, wie Rodgers&Hammerstein, Irving Berlin, Antonio Carlos Jobim und George Gershwin, stammen. Garfunkels nach wie vor einnehmende, ausgesprochen angenehme Stimmfarbe hat, obwohl inzwischen nicht mehr so strahlend hell wie früher, doch vieles an charakteristischem Glanz behalten, so dass sie sich mit den Klängen des Orchesters zu einem harmonischen, zeitweise nahezu schwerelos-schwebenden In- und Miteinander verbindet. Gesang und Musik verströmen sich in wohltuenden Harmonien, die den Hörer wie ein sanfter, warmer Wind umwehen und ihn gelöst und entspannt werden lassen. "In this nervous world I want to soothe", äußert sich Garfunkel. Die breite Untermalung durch die Streicher verstärkt diesen besänftigenden atmosphärischen Sog, dem man sich nur zu gern überlässt. Es vermittel sich der Eindruck, dass hier ein Mensch singt, der von Empathie mit dem Leben getragen ist und in unserer, wie er selbst sagt, "total überstimulierten Zivilisation" den Sinn für das Schöne schärfen will. Und der zugleich davon überzeugt ist, dass gerade unsere Zeit "aufnahmebereit" ist für - so Garfunkel - "a sweet sound, a visceral, charming, prayerful sound". Seine CD ist in diesem Sinn eine CD genau für unsere Zeit!
    Meine Produktempfehlungen
    • Chambre Avec Vue Henri Salvador
      Chambre Avec Vue (CD)
    Nino Rota (O.S.T.) Nino Rota (O.S.T.) (CD)
    27.02.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gelungene Hommage an ein Ausnahmetalent!

    Im Dezember 2011 wäre er hundert Jahre alt geworden: Nino Rota, einer der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts, der mit seiner unnachahmlichen musikalischen Handschrift insbesondere auch die Filmwelt um eine Vielzahl unvergeßlicher Melodien bereichert hat. Vielen Filminteressierten wird seine Musik zu Werken meisterhafter Regisseure, wie Franco Zeffirelli oder Luchino Visconti, präsent sein, den meisten sicherlich die zu Francis Ford Coppolas Mafia-Epos "Der Pate". Hervorzuheben ist vor allem Rotas kongeniale Zusammenarbeit mit Federico Fellini, dessen visionäre Bildersprache und differenzierte Figurenzeichnung er mit seinen Kompositionen gekonnt umzusetzen und zu akzentuieren wusste. Erwartungsgemäß durften auf den fünf CDs, die einen repräsentativen und möglichst breiten Querschnitt durch Rotas filmmusikalisches Schaffen geben wollen, die genannten Beispiele nicht fehlen: Allein drei CDs sind dem (vollständigen!) Soundtrack der Trilogie des "Paten" vorbehalten, eine CD vereint diverse Fellini-Musiken. Besonderes Lob verdient die Hinzunahme größtenteils bisher noch nicht auf CD erhältlicher Soundtracks. Es gibt also vieles wieder und neu zu entdecken! (Der gut geschriebene, erhellende Text zu Nino Rota im Booklet ist eine hilfreiche Ergänzung.) Auch wenn es sich nicht um die virtuosen Original-Soundtracks handelt, vermittelt das Filmorchester aus Rotas italienischer Heimat doch überzeugend die für seine Arbeiten charakteristischen "Tonlagen", die von lustig, lebhaft beschwingt, ja ausgelassen, bis hin zu melodramatisch, sehnsüchtig reichen, und gerade dann am meisten berühren, wenn sie changieren bzw. beides zugleich sind: heiter und melancholisch. Und es vermittelt sich dabei, dass Rotas Musik Geschichten erzählen kann. Sie zeigt, dass es sich lohnt, Kino nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren zu genießen. Diese CDs machen (wieder) Lust darauf!
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