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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5112
    619 Rezensionen
    Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    06.04.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Brandenburger Einerlei

    Das als "thinktank mit Forscherdrang" PR-apostrophierte Stuttgarter Barockensemble 'Il Gusto Barocco' unter Jörg Halubek erweist sich hier hörbar leider weniger valide als eher vage einem Geist sog. historischer Aufführungspraxis verpflichtet, stilistisch und spielerisch durchweg gepflegt-langweilig musiziertes Mittelmass routiniert-gelegentlicher Aufführungspraxis.
    Wer den Geist hist.informierter und agierender Spielpraxis hörbar erleben will, kann heute nicht nur auf die singulären Vorreiter wie Harnoncourts Concentus Musicus oder Goebels Musica Antiqua zugreifen, sondern auf div. neuere Ensembles, die einem lebendig artikulierten barocken Spiel verpflichtet sind, so wie die einstigen 'Cafe Zimmermann' und 'Concerto Köln', tempi passati - leider -, aber immer noch discographisch präsent. Solange solcherart Aufnahmen noch existieren, sind solche wie von Gusto Barocco ziemlich überflüssig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    • Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    • Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    • Concerts avec plusieurs instruments Vol.1 Concerts avec plusieurs instruments Vol.1 (CD)
    • Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    Martha Argerich - The Complete Chopin-Recordings on Deutsche Grammophon Martha Argerich - The Complete Chopin-Recordings on Deutsche Grammophon (CD)
    22.03.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Frühe Argerich-Chopin-Konfession

    Anno 1967 sprach der Klavier-Spezialist und die langjährige FonoForum-und Schallplattenpreis-Instanz Ingo Harden zu Konzert-Aufnahmen und Debuts der Argerich mit Claudio Abbado (London Symphony Orchester) vom Hauch einer 'Jeunesse Doree', was auch immer der nüchterne Hanseat damit gemeint haben mag - weder Argerich noch Abbado entstammen nunmal ärmlichen Verhältnissen - gleichwie ein recht pedantischer Arrau, der die Unstetigkeit der Argerich anmerkte. Ein Horowitz war da grosszügiger und einfach hingerissen von ihren Chopin Scherzi, zumal ihrem 1961er cis-moll Debut.
    Wie auch immer, als Klaviermusik-Liebhaber und Argerich-Verehrer der ersten Stunden, der Sie über die Jahre auch ein paar Mal und sehr live in der Berliner Philharmonie erlebte, würde ich dieses Argerich-DG-Kompendium als einen raren Markstein musikalisch hochwertiger Pianistik bewerten.
    Es gibt da durchaus überemphatische, emotional draufgängerische und daher unausgewogen-subjektive Momente, so what? Musik ist mehr als austarierte Notentreue. Nicht nur pianistisch klingt mit Argerich fast alles wie vom andren Stern, was schon ein Gulda! fassungslos erkannte.
    Allerdings vermisst man, und bedauerlich wie ich meine, mehr der Marzurkas, der Etudes und Nocturnes, die Argerich auch nur selten gespielt oder gar komplett eingespielt hat ... auch musikalisches Glück kann Ausdruck von Bescheidung sein.
    Sodenn, wer die insgesamt teureren Einzelausgaben noch nicht hat, wird hier mit grossartig-grossem Argerich-Chopin-Spiel und allemal wirklich preiswert bedient.
    (P.S. mir sind diese anonymen, absurden 1-2-3-Sterne-Bewertungen völlig schleierhaft - dringend: musikalisches brainstorming!)
    Meine Produktempfehlungen
    • Martha Argerich Edition - Concertos Martha Argerich Edition - Concertos (CD)
    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    19.03.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Historisierende Klangalternativen

    Ich denke, man sollte den so originellen Novitäten-Kult im Bereich klassischer Musik nicht ins hype-Absurde wuchern lassen:
    Sicher wie ich mir bin, dass ein Bach klanglich nicht einen Steinway intendierte, denke ich, dass ein Beethoven später durchaus über seinen Broadwood-Flügel hinaus andre Klänge als von einem grossen Hammerklavier im Sinn hatte und ebenso hörte, innerhalb seiner Inventionen, auch die avancierte Notation spricht dafür.
    Und seine Klavier-Konzerte für und mit Orchester waren für ein Auditorium, ein (grosses) Publikum bestimmt, nicht für den Salon.
    Insofern ist eine solistische Reduktion des Konzertinstrumentariums wie hier zwar durchaus klanglich reizvoll, zumal für den kultiviert-fidelen Hausgebrauch, jedoch keinesfalls im Sinne des Komponisten richtig oder gar "grandios", weil die intendierten Klänge und Klangproportionen des Solisten zu den Instrumentalgruppen nicht mehr stimmig sind, auch die Dynamik ... usf.
    Analog könnte man ja auch alle Sinfonien nur in der Klavierfassung hören und dabei durchaus ungehörte Stimmverläufe entdecken, jedoch nicht den doch intendierten, instrumental-orchestralen, den sinfonischen, ev sogar grossen, Klang.
    So what? Bleiben wir auf dem musikalisch fundierten Teppich und hören diese arg historisierenden Konzertversionen hier als reizvolle und nicht maßgebende Alternative zum eher konventionellen, aber hochwertigen Bestands-Repertoire.
    Meine Produktempfehlungen
    • Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    • Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    Symphonie Nr.7 Symphonie Nr.7 (CD)
    13.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eindrucksvoller Beethoven vom Freiburger Barockorchester

    Zwar etwas verspätet zum 2020er Beethoven-Jubeljahr, dennoch herausragend im Vergleich zu manch andren Veröffentlichungen steht diese Aufnahme des Freiburger Barockorchesters unter v.d. Goltz und präsentiert, neben Savall, eine durchweg hist.orientierte, barocke Musiziersicht, -quasi eine zeitgenössische, nah zu Haydn-Beethoven - der noch a-tempo Konstanz und eine balancierte Bläser-Streicher Dynamik ungeschriebenes Gebot war und so hier ist, zumal die geringere Kammermusik-Besetzung nicht die heute üblichen dynamischen Exzesse entfalten kann (und soll), die immer öfter moderne sinfonische Orchester mit min. doppelter Besetzung (leider) auch ausführen.
    Frühe Karajan- oder spätere C.Kleiber Rasanz mit z.T. doch provozierenden, mit den jeweiligen Philharmonikern, aber durchaus bewältigten Tempi, wird man hier nicht derart überwältigt hören, allerdings einen stringent lebendigen und im Detail der Bläser-Streicher Korrespondenz auch vertikal artikulierten zügigen sinfonischen Verlauf - hat man z.B. den Allegretto-Trio-Bläserteil jemals so kantabel ausgespielt gehört? Diese 7te ist eine der schüssigst formuliert gespielten, die ich in letzter Zeit gehört habe und ich möchte hoffen, dass weitere Sinfonien folgen, ev der gesamte Zyklus bis zum nächsten Beethoven-Jubiläum.

    Auf selbem musikalisch hochrangigen Level bewegt sich auch die noch weniger bekannte Prometheus-Komposition, deren Bühnen-Szenerie hier ungemein differenziert, zumal im ausgeprägt tänzerischen Bereich, wie auch insgesamt engagiert und seriös als grosse Musik dargeboten wird.
    Die vergleichbare, erstrangige Orpheus-Chamber-Aufnahme ist nurmehr eine gute zweite Wahl, die Freiburger erspielen hier klar tiefere Höreinsichten. Klangtechnisch sind diese Aufnahmen aus den Berliner Teldex-Studios, wie meist und so auch hier, erste Wahl.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-5 Symphonien Nr.1-5 (SACD)
    • Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (SACD)
    Julius Katchen - Liszt / Brahms / Beethoven / Schumann / Chopin Julius Katchen - Liszt / Brahms / Beethoven / Schumann / Chopin (CD)
    06.03.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hochkarätige musikalische Fundstücke

    Bedenkt man wehmütig, dass Julius Katchen, angesehener Pianist und Amerikaner in Paris, einer unheilbaren Leukämie mit erst 43 Jahren erlegen, noch bis in die späten 1990er Jahre hätte konzertieren, Klavier spielen und Aufzeichnen können, bekannten Pianisten-leben im Vergleich, so wird man nur umso dankbarer sein müssen, wenn einzelne und vergessen-produzierte Aufzeichnungen aus den 1960ern wieder ins musikalische Bewusstsein gelangen.
    Insofern sind diese 'audite' bzw DLF-Kultur Ausgrabungen, zumal nach 50Jahren!, doch rare Katchen-Funde aus den wohl nach wie vor z.T. ignorierten Archiven der dt. Rundfunkanstalten.

    Katchen's Brahms Kompetenz ist ja seit seinen berühmten DECCA-Einspielungen zu recht musikalischer Konsens, die Aufnahmen hier komplementieren diese vor allem mit dem stürmischen frühen es-moll Scherzo, Brahms als Schumann'scher Draufgänger, und recht selten eingespielt, dazu späte Brahms-Stücke, opp.116 und 118, und noch Beethovens c-moll Variationen und das Rondo 'über den verlorenen Groschen', alles überzeugend gespielt.
    Jedoch, die Highlights dieser Berliner Katchen-Solos sind fraglos die fulminante Liszt-Sonate und die Chopin-Ballade, Nocturnes ...
    Liszts pianistische (wie musikalische) Feuertaufe für seine Epigonen wird hier von Katchen adäquat bestanden, und so kühn erfasst und durchformuliert ausgespielt, das Vergleiche mit dem jungen Horowitz der 1930er, dem Pariser Weissenberg der 1950er und ...? angemessen sind.
    Das will was heissen, zumal auch im neueren Vergleich zur toll-kühnen Argerich, zum kühlen Pollini oder dem akribisch tüftelnden Zymerman, selbst zum tiefschürfenden Demidenko.
    Katchen spielt Liszt grossartig erfühlt und pianistisch so explosiv umgesetzt, eine musikalische Offenbarung.
    Chopins Stücke sind kleine, funkelnde Klanggestalten, höchst subtil gezeichnet, die Ballade allererste Interpretations-Kategorie.
    Ein also musikalisch berauschendes Katchen-CD-Doppelalbum, gut ediert und umsichtig versiert kommentiert von Wolfgang Rathert -
    Es bleibt jedoch ein dickes ?-Zeichen: warum war die Technik des Westberliner RIAS (Radio im amerikanischen Sektor) anno 1962-64 nicht in der Lage, eine stereofone oder zumindest räumlich transparentere und weniger kompakt klingende Aufnahme im Lankwitzer Studio zu realisieren - war noch alles so schön mono oder was? gmr.
    Meine Produktempfehlungen
    • Werke für Klavier solo (Ges.-Aufn.) Werke für Klavier solo (Ges.-Aufn.) (CD)
    The Glenn Gould Trilogy - Ein Leben The Glenn Gould Trilogy - Ein Leben (CD)
    19.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein Gould-Special, nicht nur für Kenner

    Eine spannende und aufschlussreiche Gould-(Trilogy-)Hör-Reise !
    Michael Stegemann, Gould-Biograf und professoraler Klassik-Kenner erster Güte hat eine aufwändige CD-Hör-Collage über Gould erarbeitet, in Kooperation mit dem WDR-Köln und mit Sony, für die er auch die umfangreichen Texteditionen zu ihrer grossen Gould-Edition von 1992 verantwortete.
    Unter seiner versierten Regie engagieren sich u.a. Imogen Kogge als Erzählerin und Gerd Wameling als Goulds Sprecher-Stimme.
    Ausdrucksstark und höchst eindrucksvoll präsentieren alle die Lebens-und Karriere-Stationen Goulds, zudem perfekt collagiert mit originalen Radio-Presse-Tondokumenten und vielen bedeutenden und z.T. unbekannten Musikbeispielen, und besonders klangstark im Surround-SACD-Format.
    Ein 3er-set auch für bornierte Gould-Verächter, die immer schon so vorurteilsfrei in ihrer Ablehnung über den Musik-Exzentriker Bescheid wussten, und ein absolutes Muss für all die Musik-Liebenden, die zwar auch nicht alles, aber vieles von Gould und ein so intelligentes Hörbuch über ihn zu schätzen wissen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Glenn Gould - A State of Wonder Glenn Gould - A State of Wonder (CD)
    • Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    Sol Do Meio Dia Sol Do Meio Dia (CD)
    18.02.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    ECM-WeltKlang anno 1977

    Grandioses musikalisches statement des Egberto Gismonti zur indigenen Kultur im brasilianischen Amazonas und zu den Mysterien einer noch ungeteilten, unveräusserlichten Einheit von natürlichen Elementen und ihres hiervadaptierten Klangs.
    Sounds, und welche! mit Gismonti an der Gitarre, mit der Holzflöte und am Klavier. Er animiert als primus inter pares und Kompositeur, seine adäquat einfühlsamen Partner, vor allen Nana Vasconcelos als umfassender Percussionist, Towner als Ko-Gitarrist, Collin Walcott mit der Tabla und, Not at least, der grandios aufspielende junge Jan Gabarek im 'Cafe'-Zyklus.
    Der exzellente Sound dieses Albums ist sicherlich Garant und auch Geheimnis sehr vieler guter ECM-Produktionen aus dem Talent Studio in Oslo unter dem genialen Tonmeister Jan Erik Kongshaug. Bei ihm tun sich Klangräume auf. Eine Sternstunde. gmr.
    Meine Produktempfehlungen
    • Magico Magico (CD)
    Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
    17.02.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Goulds Ludwig van ... mit 24bit

    Gould kompakt resampelt auf 24bit und sehr preiswert:
    Seine Spiel- und z.T. eigenwilligen Phrasierungs-künste belegen z.T. auch bezwingend, dass traditionelle und konformistische Interpretationsgrenzen bei Beethoven eben zu eng und meist auch weniger aufschlussreich und inspirierend sind - und Gould kann durchaus auch sehr notentreu, subtil und schön fein spielen, wenn er es so meint und will, reflektiert gespielt und gar nicht naiv.
    Wie auch immer, nichts klingt nebenbei dahingespielt, sondern durchdacht, manche schlicht zelebrierte Andante- oder auch rasend schnelle Allegro-(con brio) Sätze hört man sonst kaum so präzise und klanglich betörend zugleich, wie zB. die opp.14., die so gelassen formulierte Pathetique, die opp.110-Adagio-Fuga, 111-Arietta. -
    Die beiden frühen Klavierkonzerte sind pianistisch- spielerisch vergleichslos richtig a tempo durchdrungen, die Einspielung mit dem Columbia-Orchestra unter Golschmann eine der besten und sogar klanglich immer noch ein Highlight.
    Das 5te, grosse Es-Dur-Konzert und die einzige Einspielung mit dem Wunschdirigenten Stokowski und dessen American Symphonie-Orchestra, klingt kurios breit und grossartig, aber doch unbrillant und m.E. zu penetrant mit linker Hand akzentuiert durchgespielt, jedoch mit einem betörenden, seelenruhig strömenden und dem wohl langsamsten Adagio, das mir als Einspielung bekannt ist.
    Besäße ich nicht alle Aufnahmen schon längst auch einzeln und z.T. auch besser ediert, würde ich nochmal zugreifen, zumal diese hier technisch sicherlich optimiert sind, wie viele andere Sony-Masters belegen.
    Khatia Buniatishvili - Labyrinth Khatia Buniatishvili - Labyrinth (CD)
    14.02.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Kathias musikalisches Labyrinth

    Allein schon das Schmolllippen-Cover kann einen seriösen 'piano-admirer' auf meta-ästhetische Distanz bringen, das folgende akustische, moderat-geschmäcklerische Werksammelsurium dann gänzlich und krass auf künstlerisch-musikalische Flucht ... so banal auf Schmuse gespielt können doch allbekannte Musikstücke auch klingen, wenn sie derart auf Stimmung - zur blauen Stunde - verhunzt werden ... spiel mir noch mal das 'lento placido' zum nächsten Roten. Merci.
    5 Kommentare
    Jeremy Top 10 Rezensent
    16.09.2021

    Absolut grossartig....

    ...und herausragend ist immerhin Track 17 mit der packenden neuen Version vom Cage-Hit 4:33, das Highlight der ganzen CD!
    Jeremy Top 10 Rezensent
    20.09.2021

    Mein Höhepunkt dieser CD....

    ...ist hier die umwerfend gelungene und tief berührende Interpretation vom John Cage Klassiker 4:33 (Track 17), die meines Ereachtens bislang beste Interpretation dieses zeitlosen Klassikers!
    Anonym
    07.11.2021
    Der Kommentar ist unmusikalisch gehässig. Die Pianistin ist ein Ausnahmetalent mit dem Mut zur individuellen Interpretation und somit zeit- genössischer als der Kommentator. Für mich ganz grosse Musikleistung. Empfehlenswert!
    Anonym
    19.05.2022
    Diese CD finde ich einmalig! Vielleicht kommt noch eine zweite CD. Heutzutage ist das Leben von Pianisten gar nicht einfach. Khatia weiss was leiden ist, und vermittelt Leid, aber auch Trost. Zugegeben, ich 'spielte' 1952 mit zwei Jahren alt auch mal mit zwei Fingern diese Chopin-Prelude, fühle mich also seelenverwandt mit ihr.
    Vinyllametta
    11.05.2023

    Achtung Experten!

    Lustig, die Meldungen, daß John Cage das beste Stück sei! Hahaha, ich lach mir einen Ast vor lauter Spaß. Das war ironisch gemeint, ihr lieben bierernsten Klassikauskenner. Einfach mal zuhören und locker machen! Sie ist einmalig und spielt wie eine Göttin. Wer bestimmt denn, was wie interpretiert gehört? Selbsternannte Musikkritiker wohl nicht. Und manch einer hat wohl auch Angst vor ihrer Schönheit!
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    14.02.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Hochwertig versiertes Chopin-Album

    Seiner Ankündigung von 1998 sich mit 50Jahren vom Konzert- und Klassik-Betrieb zurückzuziehen, erfolgte 2003 die höchst spektakuläre Tat durch Abwurf und Versenken seines Flügels in einem französischen Alpen-Bergsee.
    Seitdem tritt der engagiert kritische, einst international anerkannt gefeierte Star-Pianist nicht mehr offiziell auf und spielt nur noch in kleinen Kreisen und karikativen Rahmen.
    Duchable war nicht 'nur' ein prämierter Pianist, sondern auch ein umfassend ausgebildeter Musiker, schon bereits als Teenager und, nicht ganz unwesentlich, später dann Protege Arthur Rubinsteins, dessen klare, schnörkellose, a-romantische Diktion auch seine musikalisch verbindliche Handschrift wurde.
    Mag sein, das Duchables 'Spiel mit Chopin' bisweilen etwas nüchtern und leicht distanziert, z.T. weniger emphatisch klingt, jedoch niemals stillos oder gar unidiomatisch.
    Sein Chopin ist durchweg unverzärtelt, herb-sinnlich, klar strukturiert und zupackend, die Balladen und Scherzi sind sinnvoll und plausibel phrasiert und akzentuiert durchgezeichnet, die Sonaten ev eine Spur zu unbeteiligt und gekonnt serviert, doch die Etuden allemal erste Kategorie, die Fantaisie leider auch pianistisch etwas fantasielos und die Konzerte orchestral-klanglich leider etwas zu pauschal.
    Allerdings zeichnet die hier nur wenigen Marzurken auch den herben Zugriff aus, der z.B. die oft geschändete No.17-4 vor dem seicht-sentimentalen Absturz rettet.
    Und verglichen mit all den heutzutage angesagten, primär in München situierten juvenilen Klavierdämchen ist Duchables Chopin durchweg auf musikalisch hohem Niveau und hoch respektabel mit jedem Vergleich.

    Allemal, ein recht umfassendes, hochwertiges Chopin-Album eines schon vergessenen, jedoch erstklassigen Pianisten zum Schnäppchen-tarif - und wer hier im jpc-Rezensionsrahmen (zumal anonym) mit 2* votiert ist musikalisch schlichtweg dumm ignorant oder indiskutabel taub.
    Meine Produktempfehlungen
    • Arthur Rubinstein plays Chopin Arthur Rubinstein plays Chopin (CD)
    Sophie Pacini - Rimembranza Sophie Pacini - Rimembranza (CD)
    12.02.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Diesseitige Erinnerungen

    Die momentan doch eher multimediale Präsenz der Sophie Pacini
    wird in rein musikalisch einschlägiger Hinsicht schon recht kompakt umschrieben: "Burschikos und vehement geht Pacini zur Sache, weiß aber gerade mit dynamischen Effekten so zu agieren, dass das Dramatische perfekt ausgeleuchtet wird ... langweilig wird es einem keine Sekunde lang, wenn Sophie Pacini in ihrer ›Erinnerung‹ wühlt. Sie gibt ständig ›volle Pulle‹, spielt manuell überlegen zupackend mit rundem Ton und üppigem (dazu üppig aufgenommenem) Klang.

    - So what? Nunja, vielleicht ist es ihre etwas zu selbstgewisse und zu vorlaute, musikalisch einseitige und robuste Diesseitigkeit, die komplexe musikalische Kunstwerke noch eher kurzsichtig erfasst, und so den versiert Hörenden nicht wirklich künstlerisch überzeugt.
    Pacini scheinen reflektive Schatten, Graustufen tieferer Gedanken Blässe und schillerne Vagheiten, noch allzu fremd.
    Sie äussert sich als Pianistin z.B. frei und frank, eine Lili Kraus, die grosse Mozart Interpretin, nicht zu kennen, so als wäre Rubinstein mit Chopin ein unbeschriebenes Blatt, und kapriziert sich bei der a-moll Tonart auf ihre recht egozentrische Befindlichkeit, spricht von einer kühl-fahlen, todesknöchrigen, kränkelnden Harmonie.
    Dabei stehen die beiden grossen Klassiker hochromantischer Konzerte für Klavier, die von Schumann und Grieg, keinesfalls knöchrig-fahl, eben in dieser a-Tonart.
    Da muss man als Musikerin schon recht ignorant, selbstherrlich und-oder dämlich sein, wenn man auch solche Gemeinplätze äussert:
    »Musik ohne Erinnerung ist nicht möglich« Ach, echt, wirklich?
    Ihr 'Rimembranza'-Album klingt dabei weniger nach musikalischer Erinnerung (an was?), sondern mehr nach 'gesundem' statement, so spiele ich, Sophie Pacini. So what?
    Neujahrskonzert 2021 der Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2021 der Wiener Philharmoniker (CD)
    17.01.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Das Wiener Neujahrskonzert 1/21 ...

    ... vor leeren Sesseln des Musikvereins, derzeit Corona-Pandemie bedingt.
    Da kann die berühmte Wiener 'Prosit- Neujahr'-Stimmung auch nicht mit Muti aufkommen, bei aller vertrauten Routiniertheit, es sah nicht nur gekünstelt aus, es klang auch so, zwar gekonnt untadelig, aber es fehlte der zündende Funke im Kontext lebendiger Konzert-Teilhabe des reagierenden Publikums hier gleichermassen wie anderswo.
    Deshalb wird dieses Neujahrs-Konzert mit Muti nicht in die Annalen eingehen (Dämlicher Kurier), sondern als eine souveräne und erstaunlich gutgelaunte Leistung des Dirigenten in einer über Jahrzehnte gewachsenen, eben altbekannten Partnerschaft. Versierte Routiniers unter sich, bei der TV-Version einschliesslich der altbacken-angestaubten Staatsopern-Ballett-Einlagen, kommt audiovisuell wenig, rein akustisch etwas mehr Freude auf. Looking forward to 1/2022 ...
    Klavierkonzerte Nr. 1-5 Klavierkonzerte Nr. 1-5 (CD)
    15.01.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Beethoven.Zimerman.LSO-Rattle at St.Luke's

    Die Deutsche Grammophon hat im Dezember 2020 in London Beethovens Klavierkonzerte mit Krystian Zimerman und dem London Symphony Orchestra unter seinem derzeitigen Chef Simon Rattle in LSO-St.Luke's-Kirchkonzertsaal produziert.
    Wer's wusste und technisch in der Lage war, konnte die Konzerte in der ZDF-Mediathek akustisch und visuell verfolgen, live-Mitschnitte unter aktuellen Corona-Bedingungen,
    z.T. reduziertes und gespreizt platziertes und abgeschirmtes Orchester mit offenbar verhaltenem Engagement, trotz aller gestischen Animationen seitens Sir Simons.
    Und der renommierte Solist, Krystian Zimerman, einst unter Lenny Bernstein in Wien mit den Konzerten 3-5 noch ein wagemutiger shooting-Star, geht seine Aufnahmen inzwischen höchst reflektiert-elaboriert an, sein präpariertes Notenmaterial liegt auf seinem Konzertflügel im ständigen Blickkontakt - intuitiv-spontane Inventionen im konzertanten Miteinander scheinen da eher ausgeschlossen ... wer weiss?
    So hört sich Beethovens konzertant-gewachsenes und imposantes Klavierwerk sehr ausgehört, pianistisch wie orchestral höchst gediegen, konventionell und auf hohem Niveau professionell zelebriert an:
    Beethoven, der Meister-Komponist von Meister-Interpreten sauber dargeboten.
    Eigentlich zu wenig für solche 'Hausnummern' des Klassikbetriebs, jedoch gibt's heutzutag relevante Hör-Alternativen.
    Ein Kommentar
    Scotsfan
    13.08.2025

    Exakt!

    Genau mein Höreindruck, treffend beschrieben. Man könnte auch sagen: Man hört hier gepflegte Langeweile, sehr professionell, aber das reicht eben nicht. Bernstein und der junge Zimerman haben einst viel mehr geboten, nämlich einen ideenreichen, spritzig-witzigen Beethoven, zudem mit viel besserm Klang.
    Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (CD)
    26.12.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Langstieliges Tchaikovsky-Debut

    Tchaikovskys sinfonisches Werk wird bekanntlich geschätzt wegen des z.T. durchaus originellen und klangvoll-folkloristischen thematischen Materials und dessen stetige (wie auch langatmige) Wiederholungen mit pathetisch verdichteten Steigerungen als Ausdrucksmusik, weniger wegen ihrer Verarbeitung in komplex geformte Binnenstrukturen, variierte Veränderungen oder weitere Entwicklungen.
    Darum sind die Sinfonien auch leichter eingängig und verständlich und, vor allen die 5te und 6te, auch allzu populär.
    Man hört diese beiden entsprechend oft auch im Konzertleben sowie in unzähligen Aufzeichnungen der Schallplatten- und CD-Geschichte.

    Die neueste 'Offenbarung' einer Tchaikovsky 5ten kommt hier aus Zürich von Paavo Järvi und hat gegen die letzte aus Berlin von den Philharmonikern unter Kirill Petrenko - hervorragend klar artikuliert, ausdrucksstark und mit strenger Emphase gespielt - m.E. nur einen eher belanglosen, zweitklassigen Stand, auch orchestral, zudem akustisch-klanglich und mehr noch durch die dirigentische Konzeption, eine weniger 'sportliche', sondern mehr 'gefühlige' Version zu bieten.

    Järvi wollte offenkundig einen Kontrast zur stringenten 'Haltung eines stalinistischen Mravinsky-Zugriffs' statuieren und eine moderate Darstellung bieten - was auch immer das bedeuten soll, zumal nach Fricsay, Dorati, Markevitch, Karajan, Solti und, not at least, eben Mravinsky.
    Dies ist ihm leider auch gelungen, mit einem überdehnt langweiligen, quasi legatissimo, Andante-Einstieg in die Sinfonie, gefolgt von vom kaum 'animiert' bewegt klingenden anschliessenden Allegro.
    Nur der kurze Walzersatz hat moderato-stimmigen Fluss - allein, dies ist zu wenig für's Ergebnis einer durchweg anämisch gebremsten und ausdrucksarm formulierten Gestaltung.
    Somit erklingt die Sinfonie ungewollt beiläufig unter ihrem doch gewollt sentimentalen Anspruch, allemal im Vergleich zu den oben genannten, erstrangigen Versionen.
    Erstaunlich für einen so versierten Dirigenten, der mit seinen rasant-furiosen Beethoven-, Brahms- und Schumann-Einspielungen hohe Beachtung und viel Beifall erhielt, hier aber doch unerwartet wenig engagiert klingt und enttäuschend langweilig.
    Ich schätze, dies Järvi-Debut in Zürich (und der womöglich auch intendierte Tchaikovsky-Zyklus) ist so nicht konkurrenzfähig.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.4-6 Symphonien Nr.4-6 (CD)
    • Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    14.01.2021
    Ich kann Ihnen nur zustimmen, selbst zu Karajans 1960er Berliner 5ten aus der Dahlemer Kirche, seine absolut Beste, ist diese neue 5te von P.Järvi allenfalls zweitrangig
    Anonym
    19.02.2021

    Tchaikovsky Sinfonien

    Im Zusammenhang mit Ihrer Kritik und den Empfehlungen sollten die auch durchweg schlüssigen live-Einspielungen Vladimir Jurowskys mit dem London Philharmonic Orchestra nicht unbeachtet bleiben. gmr.
    Cecilia Bartoli - Queen of Baroque Cecilia Bartoli - Queen of Baroque (CD)
    09.12.2020
    Booklet:
    4 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
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    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    The Queen's Singing

    Die Königin der meisterhaften Selbst- wie Fremd-Darstellung vieler Charaktere des imperialen Gesangsspektrums bietet hier barocken Arienglanz in gewohnt versierter Professionalität, in manchen, gar piano Schattierungen auch quasi 'atemlos' berückend schön, wie z.B. Händels 'Lascia' oder Scarlattis 'Caldo Sangue'.
    Wer die Gesangskünste der Bartoli nur wenig oder noch nicht hinreichend kennt, wird hier auch von allen namhaften musikalischen Kombattanten hochkarätig bedient.
    Eine Weihnachtsmusik der erlaucht säkularisierten Art ... Hört, lauschet, frohlocket.
    Rudolf Kempe dirigiert Richard Strauss Rudolf Kempe dirigiert Richard Strauss (CD)
    21.11.2020
    Booklet:
    3 von 5
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    5 von 5
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    4 von 5
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    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kempes herrliche Strauss-Künste

    Viele Musikfreunde werden Kempes Strauss-Künste mit der Dresdner Staatskapelle seit den 70er Jahren bereits von diversen Einzelaufnahmen oder 2er-Boxen kennen und, wie ich überzeugt bin, nach wie vor zu schätzen wissen.
    Wer seine unprätentiös zügig-schlanken, dem Musizierverständnis des Dirigenten Strauss so nahen Darstellungen der Tondichtungen, Suiten, des Heldenlebens oder der Alpensinfonie kennt, wird kaum alternative Interpretationen wirklich vermissen. Kempe hat wie selbstverständlich und ganz natürlich Straussens Tonsprache kongenial zum Klingen gebracht.
    Auch die Solo-Concerti sind erstrangig solistisch besetzt wie mit u.a. dem Hornisten Peter Damm, dem raren Pianisten Malcom Frager in der Burleske. Und das frühe, jugendlich schwärmerische Violinkonzert wird vom jungen Hoelscher doch süffig-bravourös gespielt, eine Rarität unter allzu bekannten Violinkonzerten.
    Zudem klingt Alles auf einem klangtechnisch durchweg guten bis hohen hifi-Level.
    Man kann diese finale Dresdner Strauss-Kempe-Box gar nicht überbewerten, sie ist durchweg erstklassig.
    Der Freischütz (mit Blu-ray Audio) Der Freischütz (mit Blu-ray Audio) (CD)
    09.11.2020
    Booklet:
    4 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der Kleiber-Freischütz aus Dresden

    Die Deutsche Grammophon scheint neuerdings, unter dem Druck allgemein zunehmender streaming-Aktivitäten im Musikgewerbe, ihre alt-bewährten Musik-Kamellen neu audiophil aufzupeppen mit blueray-audio und dgl. für sog. multimedia-Konsumenten, die meist, und wenn, neben laps und taps, nur billiges equipment bespielen, kaum audiophil hör- bewusst angenähertes hi-end.
    Da werden z.T. die sog. (künstlerischen) Perlen vor die Säue geworfen, nur wenn's irgendwie noch Gewinn bringt.

    Hier also Carlos Kleibers Dresdner 'Freischütz' von 1973, der schon damals als LP rein akustisch, weil überresonant, weniger befriedigend war. Die DG-Technik hatte, trotz Strüben, die Lukas-Kirchenakustik nicht im Griff, wie es sich später und noch eklatanter bei der verunglückten Produktion des Wagner-'Tristan' und allseits un-überhörbar herausstellen sollte.
    Beim früheren Dresdner 'Freischütz' ist immerhin die orchestrale Seite der Produktion doch erstklassig, Carlos übertrifft in der vehement-akribischen Durchzeichnung des instrumentalen
    Klanggeschehens noch seinen Vater Erich in Köln, jedoch leider nicht mit den Vocalisten.
    Gundula Janowitz, Madonna des kühl kontrolliert-begrenzten Gesangs, und Peter Schreier, Küster des protestantischen Singens, sind für Webers Agathe und Max einfach unzureichend, und Theo Adam doch ein allzu freundlich klingender Kaspar.
    Ich weiss ehrlich nicht, was da audiophil im blueray-, aber eben alten Laser-Abtast-Format, musikalisch soviel besser klingen soll.
    Wer diesen Kleiber-'Freischütz' nicht kennt und haben möchte, kann hier zugreifen, die frühere 'Original'-Version klingt kaum schlechter.
    Meine Produktempfehlungen
    • Der Freischütz Der Freischütz (CD)
    Der Freischütz Der Freischütz (CD)
    09.11.2020
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    3 von 5
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    5 von 5

    Der Radio-Freischütz der 50er

    Die frühe romantische deutsche Oper, Webers 'Freischütz', erstmalig 1821 im Königlichen Schauspielhaus in Berlin uraufgeführt, erfährt hier in der Kölner WDR-Rundfunkproduktion- und Aufnahme von 1955 die erste nachkriegs Realisierung, quasi eine Hörspielfassung mit Musik und z.T. auch wenig erträglichen Dialogen, Sprechrollen div. Schauspieler-innen wie Ingeborg Schlegel oder Richard Münch, sehr textverständlich, wie auch der Gesang.
    Geadelt wird dies alles natürlich hochmusikalisch durch Erich Kleibers zügiges Dirigat des superben Kölner Rundfunkchors und -orchesters und durchweg stimmige Vocalisten frühen Formats wie die Grümmer, Streich, Hopf, Proebstl, Böhme u.a. Agathes berühmte Schlummer-Arie bleibt ein Grümmer-highlight neben all der durchartikulierten instrumentalen Gestaltung. Da auch die akustische Realisation des WDR sehr akzeptabel klingt, klares resonanzvolles hifi-mono, kann man diese Rundfunk-Produktion nur als erstrangig empfehlen.
    Kleibers Sohn Carlos hat in seiner späteren Dresdner Produktion der 70er Jahre leider vokale Defizite, trotz DG-PR- Schall und Rauch.
    Klavierkonzert Nr. 1 Klavierkonzert Nr. 1 (CD)
    08.10.2020
    Booklet:
    3 von 5
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    3 von 5
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    4 von 5
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    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Beethoven Routine

    Wir hören Ende 2020 eine live-Aufnahme von 2016!, 'angereichert' von frühen Klaviervariationen, gespielt von den Beethoven-Routiniers Buchbinder und Thielemann, diesmal nicht mit seiner Dresdner Kapelle, sondern den B-Phil.
    So what?
    Nunja, auch schlechte Verträge müssen erfüllt werden, und es steht zu befürchten, das Buchbinder und Thielemann uns ihren Beethoven erneut routiniert und allemal überflüssig präsentieren, obwohl es musikalisch bessere frühere und allemal heutig profunder informierte und gespielte Alternativen gibt ... Traurig aber immerwahr.
    Glenn Gould - A State of Wonder (The Complete Goldberg Variations 1955 & 1981) Glenn Gould - A State of Wonder (The Complete Goldberg Variations 1955 & 1981) (CD)
    08.10.2020
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    4 von 5
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    5 von 5
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    4 von 5
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    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Goulds Goldberg-Evolution

    Verglichen mit der einst revolutionär geschwinden 1955er Einspielung des jungen zu der 1981er des älteren, abgeklärten Gould liegen die Differenzen vor allem im Zeitbegriff, den Tempo-modifikationen und -relationen und dem Anschlag, einem noch sensibleren touch, besondern in den Arias und Canons. Insgesamt hat Gould 'seine' Goldbergs von rasanten 38'26 zu gemäßigteren 51'14 modifiziert, ohne seine ästhetische Grundhaltung 'barocker clarte', also keine falsche romantische Sentimentalität, aufzugeben.
    Goulds späten, letzten Bach vor seinem plötzlichen tödlichen Infarkt, sein eigenes statement künstlerischer Wertschätzung und Hochachtung, hören wir hier im singulären Vergleich.
    Ein Kommentar
    Jeremy Top 10 Rezensent
    04.06.2024

    Einverstanden...

    ...mit dem geschätzten und sorgfältig verfassten Kommentar von gemi:re, doch der Repertoirewert verdient nach meiner Einschätzung eindeutig das Maximum von 5 Sternen (dies ist eine meiner über viele, viele Jahre immer wieder angehörte, absolut grandiose CD)
    Glenn Gould - The Bach Box (The Remastered Columbia Recordings) Glenn Gould - The Bach Box (The Remastered Columbia Recordings) (CD)
    08.10.2020
    Booklet:
    4 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
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    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Goulds Alpha und Omega

    Bach und Gould - Wer hat und kennt nicht wenigstens einige oder eher viele seiner unzählig remastered wieder-veröffentlichten CD-Einzelaufnahmen?
    Nach der umfangreichen Gould-Edition auf superb aufgearbeiteten CDs ist diese CD-Bach-box dated und eigentlich überflüssig und nur für's Regal ...
    Die sinnvolle Alternative wäre der Gould-Bach-stick mit klanglich hochaufgelösten Werk-Dateien gewesen, die sicherlich viele neue und eher jüngere multimedia-Affine über ihre diversen USB-Zugänge zu händeln und zu schätzen gewusst hätten. Und natürlich zu einem angemessen günstigeren Preis! Verpasste Chance, Sony! Im streaming Zeitalter sind CDs schlichtweg Oldies.
    Igor Levit - Encounter Igor Levit - Encounter (CD)
    04.10.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
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    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Levit encounters Levit

    Bei Sony und Levit hat man zur aktuellen Covid-Krise ein besinnlich-tröstendes Album mit recht fett aufgemachtem, internationalem Titel "Encounter" konzipiert und suggeriert Bedeutungsfülle, denn 'Begegnung' klingt weniger multikulturell, auch im Berliner Prenzelberg schlichtweg provienziell. So begegnen wir einfach akustisch dem Pianisten Levit, der das sehr besinnliche Album erarbeitet hat, um uns zu innerer Einkehr und Besinnung zu führen und zur Begegnung mit uns selbst über die erwählte Musik, quasi molto moderato.
    Mal abschalten von profanen Alltagspressuren, in sowas wie 'methaphysische Geheimnisse' reinhören und geniessend genesen.
    Und hört man abseits des allzu bedeutungshaften Gedöns einfach nur zu, stellt sich insoweit Ernüchterung ein, weil man das meiste von Bach-Busoni vergleichsweise schon weniger prätentiös, schlichter und eindrücklicher, auch klanglich suggestiver gehört hat, ohne all die affirmierten Encounters musischer Art.
    Im Kontext zum gewichtigen Busoni-Bach und Regers allzu gewichtigen Brahms Gesängen, ist Morton Feldmans 'Palais de Mari' (for Francesco Clemente) schliesslich eine kaum bekannte, hier auf fast 30 Min. gedehnte, musikalisch und auch klanglich eher eintönig-langstielige pianistische Meditation zur schlichten Genügsamkeit.
    Igor Levit begegnet sich selbst mit seinen musikalischen Ideen und Vorlieben. Man kann dies als Hörer passiv teilen, muss aber nicht, wie womöglich intendiert, dabei ehrfürchtig sinnieren.
    Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (CD)
    21.09.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Furtwängler-Ring-Mythen

    Dieser RAI-Rom-Ring von 1953 ist eine Aufzeichnung und Komplilation div.Rundfunk-Konzert-Akte, kein Ring-Aufführungszyklus, und der künstlerisch nicht beste.
    Die einzigen Ring-Zyklen, die Furtwängler nach dem 2.Weltkrieg in einem Opernhaus dirigierte waren die in der Mailänder-Scala im Frühjahr 1950.
    Der von Gebhardt digitalisierte und 2001 veröffentlichte sog. live-'Scala-Ring' klingt, akustisch zwar weniger, jedoch musikalisch alle frühen überragend, zumal durch das grossartige de Sabata-Scala-Opernorchester, das Furtwängler in drei Aufführungen dirigierte, und ein gewiss nicht gleichwertiges deutsches Gesangensemble. Es wird von einer überragend konsistenten Brünnhilde, Kirsten Flagstad, überstrahlt, neben auch grossartig agierenden Fachvocalisten der frühen 50er, Ferdinand Frantz als Wotan, Svanholm und Lorenz als Siegfried, Ludwig Weber, die Konetzni und die Höngen und und und.
    Der EMI-Ring unter Furtwängler aus Rom ist und bleibt zweite Wahl.
    Meine Produktempfehlungen
    • Der Ring des Nibelungen Der Ring des Nibelungen (CD)
    Victor de Sabata - Recordings on Deutsche Grammophon & Decca Victor de Sabata - Recordings on Deutsche Grammophon & Decca (CD)
    18.09.2020
    Booklet:
    3 von 5
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    5 von 5
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    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Tempi passati

    Wer die minutiös erarbeiteten und zugleich grandios musikalisch inszenierten späten Dirigate de Sabatas an der Scala kennt, seine Callas-Tosca und Verdis Requiem, 1953-54, Opera-highlights, wird sich womöglich wundern, dass er auch bei den dt.Musik-Klassikern wie Beethoven, Brahms und Strauss so explizit besticht.
    Seine Brahms-4te - besonders das Andante - ist die profundeste, je aufgezeichnete, auch neben den Kleibers und Straussens Todesverklärung ist selbst von Furtwängler nie tiefsinniger fixiert worden.
    Die 1939er-ff.Aufnahmen der DGG klingen erstaunlich präsent, verlangen natürlich ein gutes Abhör-Equipment, sonst gehen Feinheiten an Klang-Separation und Tiefenschärfe verloren.
    Rein musikalisch beurteilt sind dies wirklich merkwürdig-grosse Interpretationen.
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    Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    17.09.2020
    Booklet:
    3 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
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    Repertoirewert:
    2 von 5

    Brahms ohne Bart

    Zum Abschluss ihrer gemeinsamen Zeit veröffentlichen die Wiener Symphoniker auf dem hauseigenen Label die Brahms Sinfonien unter Philippe Jordan, nunmehr musikalischer Direktor der Staatsoper, und man muss sagen, ihr live-Zyklus kann sich, auch vergleichsweise mit ähnlich gross-sinfonischen, durchweg sehr respektabel und höchst befriedigend hören lassen.
    'Vergleichsweise' schliesst alte Klassiker und neuere Aufnahmen, also die 1950er von Toscanini und Klemperer bis zu Chailly aus Leipzig und Saraste aus Köln mit ein.
    Jordans Wiener Brahms unterscheidet sich von allen andren durch seine durchweg musikalische Leichtigkeit, besser Luftigkeit, seine Transparenz und Flüssigkeit, einen frankophilen touch.
    Sein Wiener Brahms klingt nie schwerfällig bräsig oder zu gewichtig, gar aussermusikalisch bedeutungshaft.
    Kein akademischer, sondern fortschrittlich juvenil swingender Brahms, der zügig seine klaren motivischen Bahnen zieht, selbst in der hist. arg reflektierten 4ten, auch flexibel das Intro der 1. agiert, Satz für Satz, allemal in sich stimmig.
    Vielleicht fehlt stellenweise Chaillys Leipziger dramatischer 'grip', ein konstruktiv-fokussierter Zugriff, herbe Kontur, ev auch Abbados Berliner betont mediterane und detailtüftelige Klangseligkeit.
    Jedoch, Jordans 'lichter' Brahms gehört zu den sehr hörenswerten.

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