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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5060
    613 Rezensionen
    Violinkonzert op.77 Violinkonzert op.77 (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    hochrangige brahms-konzerte aus leipzig

    die neue dg-einspielung aus leipzig unter riccardo chailly und den exzellenten musikern des gewandhaus-orchesters, das auch die uraufführung mit dem grossen geiger und brahms-freund joseph joachim dieses ihm zugeeigneten konzerts verantworteten, gehört fraglos zu den grossen der neueren interpretationen.
    eine auch klangtechnisch schöne, voll-schlanke, struktur-durchleuchtete (nebenstimmen, phrasierung) aufnahme, ohne über-akzentuierungen, aber mit sinnvollen zäsuren - ruhig gestimmter (aus)gelassenheit - allegro non troppo - alles musikalisch überzeugend.
    ein einwand jedoch zur solo-kadenz (die joachim damals mit brahms erarbeitet hat):
    repim wählt nicht joachims, wie andre, sondern die von heifetz, der sie so fulminant zum klingen brachte, schlackenlos, absolut souverän. ein vergleich ergibt viel für den super-heifetz, weniger für repims allzu auf sicher gehendes heifetz-kadenz-management - con brio!...möchte man repim rufen.
    das den zweiten satz eröffnende adagio-thema spielen die erstklassigen leipziger bläser als samtweich zueinander fliessendes bläser-cantabile, welches repim mit sonorem geigenton schlank, ohne romantische druck-verzuckerung (a la mutter), aufnimmt, immer gesangvoll, innig-beseelt - aber nicht sentimental.
    aus dem finale - allegro giocoso, vivace non troppo!, s.adagio - wird kein margyarischer puszta-reisser, sondern orchester und solist dosieren das vivace ohne paprika-pfeffer klassisch-rhythmisch präzise mit vollem schwung aus einem guss.

    bleibt noch das doppelkonzert - ja-aber was für eine sang- und klang offenbarende einspielung! die eigentliche entdeckung dieser brahms-konzert-produktion!
    nie ein front-runner der konzert-literatur, ein eher eckig-sperriger und verkopfter kompositions-spätling (po.102) des brahms: eine die alte freundschaft beschwörende musikalische handreichung zu joachim, seinem geiger, mit dem brahms sich überworfen hatte.
    eine schwere kunstgeburt vom cello(brahms) zur violine(joachim) zum miteinander im konzertierenden ausdruck der verbundenheit. - man hörts gewichtig, auch mit der erleichterung des flott abschliessenden konzertanten vivace non troppo.
    nach dem mitschnitt des wdr-rundfunks mit zehetmair und meneses unter kurt sanderling habe ich dieses brahms-spätwerk nicht mehr musikalisch so einsichtig und klanglich einfühlsam gehört.
    repin und der cellist truls mork zum ersten mal gemeinsam, aber sogleich mit einem übereinstimmendem sinn für ausdruck, phrasierung, tempo - morks kernig-schlanker, nie
    brummender cello-klang harmoniert wie eine singende klangrede mit repims geigenton - ein erstklassiges duo, demnächst hoffentlich häufiger gemeinsam zu hören!
    alles in allem: sehr empfehlenswert.
    Glenn Gould - Jubilee Edition Glenn Gould - Jubilee Edition (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    kongeniales beethoven konzert

    ein singuläres stokowski-gould-ereignis:
    eine auch nach 50jahren singuläre einspielung des beethoven-5-konzerts,weil die formal-konstruktive und semantische ausleuchtung der komposition selten so übereinstimmend und in rhythmischer präzision gelungen ist,
    ohne üblicher zur-schau-stellung pianistischer akrobatik und dirigentischer präposition - ein klangschönes beispiel singulärer kooperation und tiefsinniger interpretation - beethoven at his best. referenz.
    Cembalosonaten Wq.48 Nr.2,4,6;Wq.52 Nr.1;Wq.65 Nr.17 Cembalosonaten Wq.48 Nr.2,4,6;Wq.52 Nr.1;Wq.65 Nr.17 (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    c.ph.emanuel bachs kühne 'sturm und drang'-sonaten

    danny driver, ein englischer und hier auf dem kontinent wohl wenig bekannter pianist, aber 'hyperion'-spezialist, hat dort ein klavieralbum mit einer auswahl von sonaten des bach sohns carl phillip emanuel eingespielt, das doch aufhorchen lässt,
    musikalisch wie von der klanggüte.
    mir waren diese 'werke für tasteninstrumente' (ca.1760 1770) des zweitältesten bachsohns, abgesehen von seinen orchesterwerken, bisher leider völlig unbekannt,
    aus denen der pianist eine zusammenstellung von fünf in ihrem ausdrucksgestus verschiedene sonaten von rund 300 auswählte, die exemplarisch den kompositorischen radius carl.ph.emanuels wiedergeben.
    driver macht aus diesen cembalo-musiken, die zeitgenossen als ungewöhnlich kühne, ausdrucksstarke wie eingebungsreiche werke schätzten, ein sehr klangschönes, dynamisch und satztypisch differenziert austariertes piano-solo-konzert, dass die
    früh-klassische haydn-zeit der harmonischen experimente des 'sturm und drang' für die musikalische (wiener) zukunft ganz neu beleuchtet.

    herrlich-klangvolle, dazu noch weitgehend unbekannte musik,
    die einfach freude macht. auch den puristen höchste empfehlung.
    Symphonie fantastique Symphonie fantastique (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    fantastisch harmloser berlioz

    ein grosser wurf, diese 'fantastique', ein genialisch-singulärer des noch 20-jährigen berlioz, der seine musikalische 'idee fixe' (leitmotiv !) komponierte und hoffte, diese sinfonie möge 'unabhängig von einem irgendwie dramatischen inhalt' kompositorisch-
    musikalisches interesse erwecken und sinfonisches neuland bezeichnen. - und ob.
    die einführung des leitmotivs im bedeutenden ersten satz 'reveries-passions' zielt eben auf kein programm (obschon insinuiert), sondern auf eine musikalische entwicklung, und eine klangfarblich höchst differenziert verarbeitete und rhythmisch-agogisch sehr flexible im sog des aufs schafott-ende unterm choral des 'ronde du sabbat'.
    einfach genialisch, zu beethovens zeit.(und der 'neutöner' strauss ist weit entfernt)

    leider klebt immerseel mit seiner anima eterna zu (sehr) an den noten
    um zu hören von solchem potential, von leidenschaftlich imprägnierter animation, von drive und musikalischem schwung.
    dafür jedoch (zu) penibel ausgehörte und exekutierte motiv-akrobatik, die immerseel leider nicht in fluss bringt zur imagination des berliozschen fantastischen ganzen, dem lustvoll inspirierten.
    klangtechnisch ist diese so wie fast alle zig-zag-produktionen erste güte, schöne klangfarben, ausgewogen-prägnante perspektive und präsenz.

    musikalisch bieten markevitch, munch, stokowski-! nach wie vor wie heute boulez, chung, minkowski und gardiner (als historisierende vertreter) mehr als immerseels insistierende bemühungen.
    Die komplette Kammermusik Die komplette Kammermusik (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    alban bergs kammermusik

    kurzum, so preis-wert und werkgerecht zugleich kann man die
    intime musik des alban berg nicht kennenlernen.
    das schoenberg-quartet wird berg als musikalischem namensfreund
    mehr als nur gerecht, es bietet klangsinnlich-strukturell ausgefeilte interpretationen, die jedem vergleich pari sind.
    auf einer cd eine ganze musikalische welt.
    sehr empfehlenswert.
    Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 Brandenburgische Konzerte Nr.1-6 (CD)
    22.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    bach als leipziger einerlei

    dass solcherart symphonisch grundierte aufnahmen bachscher kammermusik nochmal 'fröhliche urständ feiern'..., würde wohl ulli schreiber beklagen, wenn er's denn heute noch so artikulieren könnte, und nachdem so viele musiker (und musikfreunde) sich für eine zumindest hist. informierte und ebenso adäquate
    spielhaltung theoretisch und praktisch eingesetzt haben.

    gibt es einen musikalischen grund hinter solche er-kenntniss-marken wieder zurück zu fallen? ja - den primär kommerziellen.
    denn orchester, die durch den täglich praktizierten, eher (spät-) romantischen klangsinn geprägt sind, die ihren schumann und brahms, bruckner u.derengleichen wie die leipziger drauf haben, und, wie chailly nach berlin und amsterdam, das übliche längst (im kasten) eingespielt haben,
    kommen nun mit bach im philharmonischem schönklang, ganz 'neu und unerhört' raus.
    dabei bleiben artikulatorische beweglichkeit, rhythmische diktion im gross-orchestralen selbstverständnis stecken (egal, wieviel teilhabende solisten und teilnahmer vom ganzen orchester da mitgespielt haben), da generiert sich im 3ten konzert ein violin-solo-adagio, dass eher dem solistischen profil des geigers
    als bach geschuldet ist, da soll sich doch einer wundern, der nicht aus leipzig ist!

    den original-'radikalinski' goebel und seine musica antiqua köln, obwohl bachnah, muss man nicht mögen - schon jahrzehnte her -, ein verweis auf britten als dirigent des english chamber orch. oder das ebenso 'konventionelle' chamber orch.of europe machen schon den unterschied hörbar aus, aber die bachisch-klanglich
    barocke delikatesse servieren erst die musikanten des 'cafe zimmermann' !

    der alte fritz hätte anno bach die leipziger unter chailly gewiss nicht 'sanssouci' in sein potsdamer residuum bestellt.
    Bye Bye Blackbird Bye Bye Blackbird (CD)
    22.11.2010
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    das k-j-trio spielt miles bye-bye

    vom jarrett-trio (gary peacock, jack dejohnette) die noch immer ersklassige referenz an miles davies (n.y.-1991) von jan erik kongshaug klanglich ebenso erstklassig remastered.
    und man hört '...wie lärmig es auch immer um ihn war, miles kam immer aus der stille,
    seine töne von eigener reinheit, klar, unvermischt ...'
    solches könnte man auch hier diesem trio-spiel zuschreiben, wenn es ganz 'pure' sein 'bye, blackbird, bye' und mehr anstimmt, sich die thematischen rhythmen zuspielt.
    grosses (piano-)spiel von k-jarrett und company und ein schöner
    abgesang für das grosse musikalische vorbild.
    Paris/London: Testament Paris/London: Testament (CD)
    22.11.2010
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    testament-verlautbarungen

    wären london und paris wirklich sein testamentarischer abgesang gewesen, dann hätte keith jarrett ein eher dürftiges resume hinterlassen, gemessen an seinen andren, auch späteren solo-auftritten.
    wie alle 'frei' improvisierenden trägt auch k-j-solo seine ton-und soundmuster im kopf, die immer mehr sein spiel (ohne animierendes welchselspiel mit musikalischen freunden) eher re-produzierend prägen, tagesform hin oder her.
    natürlich gibts immer noch ein paar 'jarrett-momente', leuchtende inspirationsblitze, aber das meiste meint man doch längst (sehr) ähnlich gehört zu haben.
    und eher für manfred eicher: man muss ja nicht jeden auftritt seines stallrosses als sogleich für die ewigkeit vermarkten.
    carnegie hall wäre schon so ein testament gewesen, aber zeiten wie von 'personal mountains' oder gar 'belonging' sind längst vorbei.
    Klaviersonate h-moll Klaviersonate h-moll (CD)
    14.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    mephistos walzer

    klaverspiel der technisch grenzenlosen möglichkeiten, virtuoses
    a-tempo imponiergehabe, ja - einer allerdings überheblichen und oberflächlichen leichtfertigkeit, die liszt, seine (spät)romantische gefühlswelt, auch seine rhetorische teifenschärfe, allzu flinkhändig und cool überspielt.
    andre pianisten haben da differenzierter und tiefer gelotet,
    andre grenzen des ausdrucks gefunden.
    aber so konnte berezovsky selbst das tschaikovsky-konzert
    berauscht niederspielen, was durchaus erstaunlich ist, wenn auch
    insgesamt so wenig überzeugend wie das chopin-anhängsel hier.
    Streichquartette Nr.1-4 Streichquartette Nr.1-4 (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    zemlinsky, der vergessene früh-moderne

    alexander zemlinsky (1871-1942), komponist, pianist und dirigent der jahrhundertwende in der musik-metropole wien war ein hochgeachteter zeitgenosse und künstlerischer wegbegleiter schönbergs, den er als lehrer kompositionstechnisch unterwies, und mahlers, dem er auch als kapellmeister der 'hofoper' freundschaftlich verbunden diente, auch als uraufführungsdirigent der eigenen opern, denn er war auch und zuerst opernkomponist.

    dies geistige umfeld wie die mitgliedschaft im 'wiener tonkünstler-verein', dessen ehrenpräsident kein geringerer als brahms! war, prägen zemlinskys künstlerisches werk wie die hier vorliegenden vier streichquartette einer schaffensperiode von 1896 (nr.1 op.4, mit brahmsischen und von brahms begutachteten einflüssen) bis 1936 (nr.4 op.25, in andenken des alban berg vor der emigration aus dem grossdeutschen öster-reich ins freie amerika).

    spielen im ersten quartett noch die brahmschen geister der klassischen romantik auf, so verflüchtigen sie sich im wichtigen zweiten (1913/14) im ästhetischen ringen um mahler- und schönberg-einflüsse im spiegel der zerstörerischen zeit des
    ersten weltkriegs.
    die ungeheuren wechselwirkungen der zeit der machtwechsel
    würden hier zu weit führen:
    als künstlerisches fixum dieser quartettkosmologie sei jedoch vermerkt, das im letzten quartett (als suite vermerkt) der alte freund alban berg (1935 verstorben) noch einmal zitiert (lyrische suite) und als widmungsträger geehrt wird.
    kein zweifel, zemlinsky gehört mit seinen umfassenden quartetten zu den frühen grössen der neuen-wiener-zeit.
    die brilliant-classics comp. hat die seinerzeit hochgelobte und exzellente erst-einspielung des 'lasalle-quartet' bei der deutschen grammophon in lizenz übenommen, auch die apostel-quartett-entdeckung der lasalles in n.y.
    ein schüler alban bergs erfährt hiermit als eigenwilliger nachfahr
    der 'neuen wiener' ein respektables anerkennen.

    hochrangige quartett-kunst, ein muss zum spott-preis.
    Klaviersonaten Klaviersonaten (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    pletnev meistert scarlatti auf dem steinway

    man sollte trotz so vorzüglicher aufnahmen wie dieser von pletnev und derer von horowitz und pogorelich auf dem steinway nicht ignorieren, dass scarlatti seine clavierübungen auf
    einem instrument seiner zeit ersann und niederschrieb, und ein scarlatti-maniac wie scott ross so auch alle 555 sonaten auf div. cembali einspielte.
    zudem gibt (noch wenige) auswahl-einspielungen, auch z.b. von gustav leonhardt, die dem klangcharakter der zeit mit aller spielfreude nahekommen.man sollte die eine oder andre originäre 'alternative' zumindest auch mal gehört haben.
    pletnev bietet eine hinreichende auswahl der sonaten, die den ausdrucksradius der scarlatti-klangwelt allemal wiedergibt, zumal mit seinem klavierspiel, das dynamisch höchst subtil und weniger manieriert als pogorelich ausgefeilt ist, mit einer feinsinnigkeit, die heutzutage wohl nur auf dem klavier unverzichtbar ist.
    die silbrige klanglichkeit eines cembalos ist sowieso nicht transformierbar.
    horowitz hat solches erst gar nicht versucht, sondern eine agogisch-spielerisch-freie wie souveräne delikatesse geboten,
    die auch einem pletnev nicht zu eigen ist.
    jedoch allemal ein erstklassiges scarlatti-album.
    Streichquartette Nr.1-4 Streichquartette Nr.1-4 (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    die jahrhundertaufnahme der lasalles

    die vorliegenden aufnahmen waren die 'erste vollständige schallplatten veröffentlichung der streichquartette von arnold schoenberg, alban berg und anton webern, der 'neuen wiener schule' in 1971'.
    sie entstanden im plenarsaal der 'akademie der wissenschaften' in münchen zwischen 3-1968 und 3-1970 für die 'deutsche grammophon gesellschaft', nunmehr teil von 'universal'.
    sie wurden vom 'gelblabel' noch einmal als 4er-cd-box mit gekürztem, aber umfangreichen dokumenten-booklet von 340 ! seiten remastert aufgelegt - der editorin ursula v. rauchhaupt
    gebührt nachträglich dafür der dank aller speziellen musikliebhaber.

    diese lasalle-quartet aufnahmen wurden zu recht mit preisen als grosstat geehrt und lob überhäuft, es sind 'jahrhundertaufnahmen', die vorbildlich sind, nach wie vor.
    ausgezeichnet mit dem jahres-'preis der deutschen schallplattenkritik', einer marketing unabhängigen institution, erlangte die cassette kultstatus:
    '... dank absoluter technischer wie geistiger souveränität eine interpretation, die weder schoenbergs expressionismus noch bergs differenzierter sensibilität oder weberns transparenter verdichtung etwas schuldig bleibt.
    klangbild und hervorragende präsentation unterstreichen den ausnahmerang der veröffentlichung.'
    bleibt noch anzufügen, dass der digital transfer gelang und diese 'brilliant'-variante als 'zweite wiener schule' sich 'nur' editorisch unterscheidet,
    aber wer erwartet ein 300er booklet zum ramschpreis, nicht wahr?
    so 'billig' ist exemplarisch-moderne quartett-kunst nicht zu haben.
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    anderszewskis subtiles chopin-recital

    dies chopin-recital des piotr anderszewski, ein längst hochgelobtes album, hat virgin nun in die preiswertere 'premium'-linie übertragen.
    ohne vorbehalt ist dies eine wirklich rare 'premium'-chopin-interpretation von marzurkas, ballades, polonaises.
    anderszewski gelingt es wie kaum einem all der andren chopin-pianisten mit seinem sehr subtilem timing der phrasierungen dem genius in spiritu interpretatorisch ganz nahe zu kommen.
    chopin war kein forte, aber ein piano-künstler.
    bei solcherart in sich stimmiger kunst verstummt jede kritik en detail an anderszewskis darstellungen:
    ein eindrucksvoll inspiriertes klavierspiel.
    aneignen und zu-hören !
    Ein Kommentar
    Anonym
    01.08.2021

    Der leise(re) Chopin!

    Dass Chopin piano spielte, wenn er am Klavier saß, und nicht wie ein Salonlöwe, das kann man sehr eindrucksvoll schon in dem Chopin-Buch von André Gide nachlesen, das überhaupt sehr erhellend zu lesen ist inn "Sachen" Chopin (Insel-TB, nur noch antiquarisch zu finden).

    Ich freue mich, hier nun ebenfalls vom l e i s e n Chopin zu lesen. Sehr erfreuliche Rezension. Manny thanks!
    Renee Fleming - Dark Hope (Pop Songs) Renee Fleming - Dark Hope (Pop Songs) (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    rene fleming goes pop

    leider hat sich die vollmundige diva aus dem rosenkavalier-boudoir in die yellow-lounge verstiegen, um ihren namen der fixen idee poppiger marktstrategen und dem crossover-novitätenkult preiszugeben.
    das hört man leider auch: ein undefinierbarer stimm-zwitter, weder fisch noch fleisch, aber höchst professionell akustisch verpackt. retorten-pop.
    man fragt sich nur, ob all die leute, die sowas lauthals als unerhört neu bejubeln, auch nur ein mal einem opern-oder lied-gesang der
    fleming wirklich zugehört haben:
    ich teile da 'dark hope'.
    Symphonie Nr.6 Symphonie Nr.6 (CD)
    12.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    mahlers sinf. zeiträume

    eine erstaunlich raum- und zeitumfangende aufzeichnung aus der kingsway-hall, london, 1967 und eine tiefschürfende, mahlers disperates aushorchende dazu.

    barbirolli hatte da schon ein ohr für proportionen und keine - noch heute sich musikologisch wägende - bedenken, den emotional so zentralen andante-(alma)satz, als zweiten zu plazieren, vor dem burkolisch-wuchtig stapfenden scherzo im kontrast zum einbruch des finstren von der tuba eingestimmten finalen trauer-marsch-kondukts.
    sir john hat mahler, den zeitgenossen, ernstgenommen, und man hört es neben seinen berliner
    aufnahmen auch den londoner an, als sein spätes vermächtnis.
    hier hört man noch etwas von einer schwer definierbarer kunst-authentizität und nichts von heute häufig als störend vernehmbare aufgeblasene klangliche feinsinnigkeit, die die aussage des werks verfremdet und als pretiöse interpretation das werk wie hinter einer kostbaren hülle auf konsumablen oberfächenreiz reduziert.
    barbirollis ist eine interpretation, die mahler und raum und zeit zum klingen lässt, sein phra-
    sierungstiming z.t. weitaus länger als die hochgehandelten neu-sensiblen wie abbado.

    auch die metamorphosen des spätklagenden strauss profitieren von solchen musikalischen einsichten.
    eine der bemerkenswerten 'great recordings of the century' !
    Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (SACD)
    12.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    thielemanns einstieg in dresden

    dieses live-dokument des thielemann-bruckner-konzerts aus der semperoper dresden vom september 2009, klanglich leider pauschal-diffus und wenig detail-präsent als mdr-aufzeichnung unter heutigem standard, belegt dennoch eindrucksvoll, warum das traditionsbewusste wie so befangene orchester mit grössten freuden den wagnernahen dirigenten thielemann aus berlin und münchen u.a.o.willkommen heisst.
    denn wer vermag heute neben ihm derart klang-herrisch zelebrierend musiker wie publikum post-romantisch beseelt und fasziniert so zu verführen, sogar auf kosten der komposition-details ?

    bruckners grösste sinfonie ist ungeheuerlich dimensionierte ausdrucksmusik seiner naiv-gläubigen gottverbundenheit und insofern jenseits konventioneller (klassischer) form-gestalt-balance mit emotional gewaltigen steigerungswellen und abstürzen in die stille 'atemloser' generalpausen, jedoch allemal skrupulös und 'über-bearbeitet' komponiert.(haas-version).
    thielemann nimmt sich dennoch enorm-eigenwillige interpreten freiheit, er modelliert thematisches nahe zu einer klanglich süffig-manieriert betonten schwelgerischen (schlager) melodie wie nur beispielsweise:
    der akzentuierte höhepunkt (erst in der reprise) des ersten satzes ist der pointierte rhythmus des hauptthemas: hörner, trompeten und pauken in fortissimo-vehemenz intonieren die sog.'todes- verkündigung', dann genaralpause-stille ('höllensturz'), drei paukenwirbel pianissimo, danach im ppp-ausklang wieder das kopfthema als still (klagender) epilog.
    eine durchaus eindrucksvoll gross-formatige architektur, die doch auch so dargestellt werden sollte:
    thielemann moderiert diese grosse klang-vehemenz zum forte-diminuendo (als sei ihm das alles zu schroff) und betont melodisches wie den gedehnten epilog als klagend schönen moment - zu ebenen zelebrierten schönklangs.
    auch im scherzo vergleichbares: rythmische stringenz und vehemenz werden durch geschmäcklerische detail-ausleuchtung gebremst, descrescendi - ein nirgend sonstwo
    auftauchendes tutti-diminuendo vor der allegro-reprise - accelerandi werden willkürlich gesetzt, das trio wird nicht langsam vermessen, sondern verzärtelt zelebriert, als ob nicht bruckners instrumentation allein hinreichend ausdrucksvoll wäre - u.s.f.

    vergleichsweise agiert karajan in seiner späten wiener einspielung geradezu devot-dezent, allemal genauer und klangtechnisch viel besser so wie der späte wiener giulini, der wohl die strengste wie langatmig-ausgeprägteste 'achte' einspielte.
    profund und rhythmisch vital wie klanglich erstrangig der späte berlin-phil wand.
    allerdings sollte man den vorzüglichen dirigenten carl schuricht mit den wiener philharmonikern
    (emi-1964) nie vergessen - ihm gelang ein bruckner aus einem grossen musikalisch-gestalterischen fluss und dieses grosse bruckner-adagio eines weltabhandenseins ohne larmoyanz und in nur 21:44!
    2 Kommentare
    Anonym
    24.04.2018
    Vor allem Schuricht als besseres Gegenbeispiel zu nennen - ganz ungeschickt, denn seine Bruckneraufnahmen sind eher ein "Nippes" (pardon!). Sehr schlechte Rezensionen
    Anonym
    20.12.2013

    thielemanns einstieg in dresden

    der beitrag gefällt sich in bombastisch formulierten vorurteilen. ein beispiel: "thielemann modelliert thematisches zu einer klanglich süffig-maniriert betonten schlagermelodie"; die subtile kompositions technik Bruckners lässt er außer acht. ein beispiel: buckners general pausen sind nicht "atemlos", sondern "gliedernd". statt bewertungs versuch selbstdarstellung eines kritikers.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    erfahrene beethoven kompetenz

    es handelt sich hier keineswegs um eine unbedarft vermutete 'billig-produktion', sondern um lizenz-aufnahmen der emi-london mit dem amsterdamer concertgebouw orchester unter wolfgang sawallisch, dem weithin unterschätzten langjährigen generalmusikdirektor aus münchen, der viele staatsopern- und cd-produktionen respektabel verantwortete wie spätere aus london, philadelphia u.m.

    ich möchte diesen späteren beethoven-zyklus dazu und zu den best-gelungenen zählen, weil er ohne exaltiertheiten, durchweg schlüssig phrasiert und akzentuiert, zudem zügig, z.t. durchaus forsch - also modern - und niemals altbacken pathetisch sich anbiedert.
    zu meiner hier so 'preiswerten' überraschung kommt meine wertschätzung hinzu, dass sawallisch sich keine eigenwilligkeiten, keine 'interpretations-mätzchen' und effektvolle 'dynamisierungen' erlaubt.
    er bleibt, bei allem schwung, im besten sinn neutral - und dies ist vielleicht der einzige, für 'schall-und-rauch'-süchtige ev.entscheidende 'nachteil' dieser einspielung -
    ihr fehlt stellenweise der passionierte ausdruck, die emotionale ausdruckskraft.

    allerdings: sawallisch beethoven-bild ist in sich stimmig und deshalb überzeugend wie wenige andre, die hist.-informiert-aufspielenden ausgenommen, da sie von andren voraussetzungen ausgehen und dementsprechenden ergebnissen kommen.
    (ich schätze durchaus den frühen norrington-zyklus mit den london-classical-players und brüggens aus holland)
    wenn allerdings die engl. 'gramophone' den unausgegorenen mitschnitt eines historisierenden bastards des selbst-herrlichen harnoncourt mit dem chamber-orch-of-europe,
    live aus graz, auch klanglich kein juwel, als non-plus-ultra setzt, würde ich mich keinen moment scheuen, diesen ausbalancierten, klanglich überzeugenden amsterdamer beethoven mit sawallisch als hochklassige alternative zu nennen, neben wand, abbado, auch karajan.
    wer einen brillant-preiswerten und musikalisch werkgerechten einstieg in die sinfonik beethovens sucht, wird hier erstklassig bedient und auch klangtechnisch nicht enttäuscht sein.
    Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels" Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels" (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    singende mutter, modern

    alban bergs violinkonzert ist eines der wenigen zwölf-ton-stücke, dass seinen repertoireplatz im heutigen konzertleben behauptet hat.
    ein vielschichtiges, an der tödlichen kinderlähmung der jungen manon gropius ('dem andenken eines engels') orientiertes werk, das beziehungsreich die ganztonfolge von bachs kühnen choral-chor-satz 'es ist genug' an- und umspielt.
    hinter der vielschichtigen konstruktion spricht der klang vom sinn-verlust des lebens, der jugend, auch wohl von bergs eigener vergänglichkeit, singt der tod.

    wolfgang rihms neueres stück für violine und orchester 'gesungene zeit' bezieht sich vor allem auf den streicherklang: 'gesungen, nicht gespielt', eine anweisung, die besonders
    den auch in höchsten höhen noch singenden und energischen ton
    der anne-sophie mutter reflektiert: 'energie, die sich im ton sammelt,
    um den nächsten ton zu generieren' .

    anne-sophie mutter, unsre star-geigerin, wird hier beiden konzerten der klassischen wie zeitgenössischen moderne auf betörend intensive, sinnvolle weise gerecht, die auch dem spätromantischen zug des alban berg den schwärmerischen ton verleiht.
    das chicago symphony orchestra unter james levine bieten dynamische feinarbeit und klangfülle der akustischen first-class. Sehr empfehlenswert.
    Concerts avec plusieurs instruments Vol.1 Concerts avec plusieurs instruments Vol.1 (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    bach-'originale' aus dem cafe zimmermann

    die brandenburgischen-, die violin-, cembalo- oder bläser-konzerte - alle einmal nicht in instrumental kategorisierten ausgaben:
    dies ist die erste der bereits vier von diversen instrumental-konzerten bachs: 'concerts avec plusieurs instruments' des französischen barock-ensembles um den geiger und mitbegründer pablo valetti des 'cafe zimmermann'.

    der name ist programm, er bezieht sich auf ein kaffeehaus in leipzig des 18.jh., das gottfried zimmermann in einem stadtpalais führte und dort wöchentlich kammerkonzerte veranstaltete:
    über zehn jahre leitete j.s.bach daselbst dort auserwählte konzertreihen,
    wohl auch für erste auftritte seiner söhne, nicht zuletzt für seine eigenen, anspruchsvollen kompositionen.

    das cafe-zimmermann-ensemble setzt diese historisch orientierte kleine ensemble-kunst in der bachschen tradition fort, meist nur um zehn, zwölf musiker.
    solch annähernd 'solistische' besetzung gewährt ein hochflexibles, tranparentes und blendend virtuos geführtes spiel, jedoch nichts klingt dünn oder zirpelig, sondern voll und wohltuend abgerundet.
    bei aller historizität wird überaus schwungvoll, ja lebenslustig-animiert, aber nie zu schnell oder gar verhetzt gespielt - jedes konzert hat seine intimität, seine eigene 'authentische' balance.

    kammermusik per original-konzept par exellence - und so nah an bach und seiner zeit.
    cafe zimmermann hat einen 'neuen klang' gefunden, unterstützt von der erstklassigen technik (intimer raumklang) und edition des alpha-teams.
    höchst empfehlenswert, diese ganze reihe vol. I-IV - wohltemperierte bach-konzerte im kammer-format für zuhaus.
    Klaviersonate Nr.2 op.35 Klaviersonate Nr.2 op.35 (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    diskrete chopin einsichten

    der noch immer nicht so populäre pianist ivan moravec, dem wir bereits gültige einspielungen z.b. der nocturnes, neben andrem mehr, verdanken, bietet hier in einer neueren vox-überspielung ein umfängliches chopin-recital - sonate, marzuken, walzer, berceuse und grosse f-moll-fantasie - ,dass seinen ausgeprägten klangsinn für diskrete ausdrucksstärke, seinen nie vulgär-lauten oder vergröbernden ton überaus eindrucksvoll vermittelt:

    kein ton wird klanglich überzeichnet oder als nebensächlich unbedacht vernachlässigt, alles wird distinktiv, aber nicht vorlaut formuliert, alles wird 'wohltemperiert' ausgespielt
    mit tiefer einsicht, jedoch ohne lastend-schwere, pianistisch schwerfällige gründelei.

    die berühmte b-moll-sonate ist ein musterbeispiel für musikalisch-gestalterisches formbewusstsein, da wird keine effektvolle nummernfolge serviert. die sonate als ganzes.
    der traurigen a-moll marzurka wird mit meisterhaftem legato über allen kleinteiligen nuancierungen rhythmisch gefestigt der abglanz eines stillen tanzes gewonnen, was jeden vergleich mit andren (michelangeli, perahia) darstellungen besteht.
    die kleine berceuse ist ein wunder ruhig schwebend-atmender klanglichkeit und die grosse f-moll-fantasie mal kein parade-bravourstück, sondern wirklich fantasievoll erzählt und
    ebenso abwechslungsreich gespielt.

    chopins klavierkünste - der pianist ivan moravec verantwortet sie meisterhaft.
    Symphonie Nr.6 Symphonie Nr.6 (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    kongeniale künstlerschaft

    nicht bernstein, sondern dimitri mitropoulos war bereits in den 1955!er jahren der bekennende mahler-protagonist und interpret in new-york mit seinen philharmonikern - und er starb während der proben zu mahlers dritter sinfonie in mailand 1960, plötzlich, unerwartet.
    und er kam, auch über die bernstein-hype der 60er mit allen folgen des mahler-booms und marketings bis heute, vor allem in europa, in vergessenheit.
    jedoch zirkulieren die alten, z.t. schon stereofonen aufnahmen mit mitropoulos wieder im musikalischen bewusstsein, vor allem dank neuester technischer restauration allemal akzeptabel klingend.
    diese mahler sechste, live von 1955 aus n.y. ist ein erstaunlicher mitschnitt und übertrifft an stringenz und eindringlicher vehemenz noch die berühmte aufzeichnung aus dem wdr-köln mit dem rundfunk-orchester vom sommer 1959,
    die >emi< in der reihe >great conductors< wieder veröffentlichte, die aber längst auch wieder gestrichen ist.

    dagegen klingen die neueren, feinsinnig-überlegt-empfindsamen ein-
    spielungen der abbado, fisher,rattle, selbst die z.t. exaltiert-eigenwilligen alten bernstein-aufnahmen erstaunlich
    kalkuliert.
    mitropoulos dagegen hält alles in einem grossen, sehrenden
    musikalischen fluss, ohne sentmentalisches moment-auskosten mit einem untrüglichen sinn für die sinfonische, grosse form.

    grossartige mahler mitschnitte - obendrein für die zeit superb klingend.
    ein unbedingtes muss für jeden mahlerianer.
    Violinkonzert op.61 Violinkonzert op.61 (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    grandioses klassiker debut

    sie kennen von beethoven fast alles, vor allem das standard repertoire wie sein violinkonzert, aber ja.

    nun machen sie sich gefasst auf eine neue, sehr jung-dynamische, individuell geprägte interpretation, die ihnen auch ein zehetmair so noch nicht geboten hat.
    sie erwartet ein sforzato-furioso en detail, eine emotionale ausdruckskraft aufs ganze und instrumentale verve wie es so nie zuvor zu hören war.

    die junge und ausdrucksextrem-bereite patricia kopatchinskaja reisst beethoven aus den sphären gepflegt-kultiviert schön-klingenden mainstreams in das existentielle zentrum seines und ihres kunstwollens und phrasiert und artikuliert so wie ein ringen um sein und ihr eigenes künstlerisches über-leben.
    beethoven müsste überwältigt gewesen sein, ob dieser expressiven hingabe.
    die eigens artikulierte kadenz mit frei-verziertem pauken-intermezzo gab es nie eindrucksvoller nach kremer zu hören und die hist.-orientierte orchestrale kooperation mit dem orch. champs-elysees unter dem wachen herreweghe ist superb.
    welch ein 'klassisches debut'!, welch ein aufregendes hör-erlebnis vor den heimischen lautsprechern !
    zögern sie nicht, diese grossartige konzertaufnahme sich anzueignen.
    Alice Sara Ott - First Piano Concertos Alice Sara Ott - First Piano Concertos (CD)
    11.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    konzertante beliebigkeit aus münchen

    auch als pr-produkt-info lassen sich diese konzerte heute,
    ende 2010, nicht mehr als revolutionär verkaufen, unsre ohren sind doch solchermassen allzu 'verwöhnt' - zumal sich
    auch rein pianistisch vergleichbar wenig ereignet und andre, profiliertere pianisten musikalisch überzeugendere interpretationen eingespielt haben, auch nach horowitz, giles und richter.
    einzig thomas hengelbrock, der historisch versiert-wache, hochmusikalisch-intelligente dirigent der sog. alten musik setzt orchestral akzente, die münchens miss a.sara ott mangels 'agitato con spirito' schnell ausbremst - ein 'don't you' für die musikalische ausdruckswelt eines tschai wie eines liszt.
    bleiben momente schön klingenden anschlagskönnens einer sentimentalen verinnerlichung von leider unangemessen weiten verläufen mit wenig distinktion.
    abseits vom künstlerischen (im girlish-wonder-event pr-gedöns) fragt man sich doch,
    wie sich solche provinz-produktionen ernsthaft finanzieren.
    seriöses marketing sollte universal auch künstlerisch mehr investieren.
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    27.10.2010
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    beethoven '70 - up-to-date

    eine nach wie vor masstäbliche beethoven interpretation in makelloser spieltechnik, direkte, ohne 'gefühliges' rubato an der komposition orientierte artikulation:
    beethoven nicht individuell-psychologisierend,
    sondern klar an den musikalischen verläufen orientiert dargestellt.
    guldas wirklich imponierende gesamt-kunstwerk-leistung.
    als neuerliche kassetten-zugabe kann man alle klavierkonzerte begleitet von den wienern unter horst stein gleichermassen begrüssen, wenn auch der emphatische schwung manches mal reduziert, nüchtern erscheint:
    die inter-
    pretationen stehen auf der höhe des komponierten, das 3.klavier-konzert als wegweiser ins konzertneuland ist ein highlight!
    unbedingt kaufen!
    - und ein nachtrag mit guldas eigenen worten:
    'ich lese aus diesen einspielungen mit einem gewissen wohlwollenden interesse meine entwicklung ab. ich würde heute (ende der 1980er) die beethoven-aufnahmen nicht so
    spielen ..., aber man kann sich das durchaus anhören.
    manches ist ein bisschen extrem im tempo oder an der grenze. trotzdem, muss ich sagen, bewundere ich das. diese runde und völlig geschlossene leistung, dass sämtliche beethoven-sonaten mit einer unheimlichen perfektion da 'rüberkommen, dass muss ich mit dem abstand von über zwanzig jahren sagen, ich verstehe, dass diese aufnahme ein bestseller wurde und immer noch ist.'
    Klavierwerke "Journal Intime" Klavierwerke "Journal Intime" (CD)
    27.10.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    journal profan

    man kann chopin sicherlich zwischen sehr bewegt und sehr
    gemessen spielen, nicht aber eintönig, zu laut oder grob differenziert.

    leider liefert alexandre tharaud nach seinem wechsel von 'harmonia mundi'zu 'vergin' kein erfreuliches bespiel dynamischer differenzierung zum eher leise-verhaltenen chopin-idiom.
    im allerlei (s)einer 'journal intime' auswahl mit marzurken und balladen u.a. zeigt tharaud doch mehr prosaische als poetische qualitäten.
    alles klingt zu robust, zu gleichförmig, und nicht nur dynamisch, sondern auch musikalisch einseitig und eng.

    vergleiche der balladen, wie z.b. michelangeli und der junge anderszewski sie begreifen oder die lento-realisierung der bekannten marzurka op.68.2 bei abm und dem beweglicheren bar-shai, offenbaren doch den reichtum dieser chopin-mosaiken, die tharaud in seinen musikalischen grenzen kaum erfasst,
    so wenig wie das schöne, allzu bekannte nocturne op.9.2 - aber von moravec gespielt, erklingt es auch so charakteristisch abgetönt.

    die cd-cover versprechen (wie bei hm zuvor) mehr von individualität als der inhalt: leider nur eine durchsicht, keine musikalische erkundung eines 'tagebuchs'.
    576 bis 600 von 613 Rezensionen
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