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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5060
    613 Rezensionen
    The Sound of Herbert von Karajan The Sound of Herbert von Karajan (CD)
    11.04.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Berliner und Pariser Klänge

    Diese EMI-Warner-Cassette beinhaltet immerhin zwei musikalisch-interpretatorische Highlights, die längst als CD-Einzelausgaben verschwunden sind:
    Ravels 'Alborada' (einst gekoppelt mit der 'Rapsodie espagnole' und dem 'Tombeau de Couperin' und 'La Valse', Orchestra de Paris) und Rachmaninovs 2tes Konzert mit Alexis Weissenberg und den Berliner Philharmonikern.
    Diese 'Alborada' sind singulär in Karajans umfangreichem Aufnahmenkatalog, und man hätte sich hier die einstige Koppelung der eher zufälligen, aber hochkarätigen Pariser Produktion von 1971
    gewünscht, zumal HvK den 'Bolero', 'La Mer' und das 'Prelude' öfter, früher und später eingespielt hat.
    Rachmaninovs bereits fimreifes sentimentalisches 2tes Konzert wurde pianistisch selten so souverän, rhythmisch streng und reflektiert durchgestaltet wie von Alexis Weissenberg, kühl nuanciert, aber ohne all die heute schon wieder schön quirlig postromantisch aufspielenden pianistischen Selbstherrlichkeiten.
    Weissenberg, Karajan und seine BPhil hatten den künstlerischen Atem und Sinn für ein sehr weit gemessenes Adagio sostenuto (14'26!) und recht expansiv gesteigerte Zeitmasse, eingespielt 1972 in der Christuskirche und klangtechnisch überzeugend von Wolfgang Gülich für die EMI betreut. Voller, körperreicher Flügelklang (Ein- und Ausgangsakkorde), differenzierte Streicherlagen, räumlich glaubhaft gestaffelte Bläser, immer noch eindrucksvoll und überzeugend.
    Waren seinerzeit die ebenso exzellent ausgeführten Franck-Variationen gekoppelt, hier leider nicht integriert, werden wir dafür beglückt mit dem akustisch recht aufgeblähten und knallig servierten Tchaikovsky b-moll Reisser aus Paris von 1970, die akustischen Defizite zur Berliner Aufnahme sind evident.
    Die Dvorak-Sinfonien waren für Karajan eher Programm-Füller, orchestral zwar vergleichbar gut, aber wenig idiomatisch und zwingend gespielt und damit verzichtbar.
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    10.04.2020
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven Sonaten Levit

    Igor Levit, frühzeitig zum Weltklasse-Pianisten hochpromoviert, bevor man ihn überhaupt gehört hatte, derzeit angesagt, gehypt und höchst multimedia-affin, hat auf der Basis seines erfolgreichen und höchst gelobten Debuts 2013 mit Beethovens späten Sonaten opp.101, 106 und 109-111 nun als erster und offenbar konkurrenzlos eine Gesamtaufnahme aller 32 Sonaten erarbeitet, und also das 'Allerheiligste Beethovens' (wie Joachim Kaiser geraunt hätte) auch mit Sony realisiert, schon vor dem 2020-B-Jubiläum präsentiert und inzwischen auch live in diversen Konzerten dargeboten.

    Nun ist der anno 17-1800 durchaus recht freigeistig-revolutionäre Klassiker Ludwig van mit seinem pianistischen Werk in progress auch für heutige streamline Ohren eine veritable, strukturell und harmonisch z.T. hochkomplexe Zumutung, oldfashioned und so modern klingend zugleich.
    Im rezeptions-publizistischen Echo steht letztlich das klanglich hörbare, notabene verifizier- und vergleichbare Resultat.
    Dabei bezieht sich Levit primär auf zwei unangefochtene Grössen der Pianistenzunft, Artur Schnabel und Friedrich Gulda.
    Schnabel als vergleichsloser Beethoven-Pionier seiner 1930-40er Zeit, Gulda als der moderne Exponent einer post-k.u.k.-bürgerlichen, unromantisch-sachlichen Interpretationshaltung schon 1953! und dann soviel versierter 1968.
    Im Vergleich zu diesen erreicht Levit weder Schnabels musikalisch wie pianistisch radikal konzessionslose und z.T. schon erratisch akzentuierte Expressivität der musikalischen Gestaltung, noch Guldas stupende, rhythmisch disziplinierte Phrasierungskunst und Tempostringenz, seine lapidar ausgespielte Durchzeichnung musikalischer Verläufe, seine pianistische Souveränität.
    - und ich möchte Schnabel und Gulda aus sehr persönlicher und spät erwachsener Zuneigung hinzufügen: Wilhelm Kempff.
    Auch Levit hat (noch) nicht solch spielerischen Charme, so ein pianistisches parlando con grazia und jene womöglich intiutive, musikalisch-spirituelle Anschlagskunst des Kempff der vor allem 50er und noch 60er Jahre.
    Heute, in Zeiten digitaler Re-produktion und universell gestreamter Verfüg- und Vergleichbarkeit, wäre ich eher ungern der xte gute Pianist, der 'seinen' Beethoven unbeeinflusst von ausser-musikalischen Reizen, Anregungen, Anmutungen oder Anmassungen spielen, einer, der nur sein Eigenes, sein noch unerhört Neues präsentieren wollte.
    Man kann den Klavier-Genius Glenn Gould nur mehr verstehen, der sich schliesslich in seinem Studio-Refugium im Eaton's in Toronto eingerichtet, zurückgezogen, sich und seine Musik geschützt hat.
    Alles hat seine Zeit. ?Muss es ... Es muss sein!
    Vom statement eines jungen Gould und z.B. seiner früh und kühn formulierten op.111 'Arietta' und andren Beethoven-Erkundungen scheint Levit doch weit entfernt zu sein, er tourt, talked und streamt in Zeiten fundamentaler Verunsicherungen -
    wie ein Beethoven einst, wer weiss?...

    Als Resume bleibt ein allemal sehr respektabel und pianistisch profund gespieltes Sonaten-Konvolut zum Beethoven-Jahr.
    Eine Gesamtaufnahme mit mehr pianistischem Glanz als musikalischen Schatten und leichten Ausdrucksschwächen in der vermittelnden Nuancierung von Tempo und Dynamik, rasantem, knalligem Zulangen und schon manierierter Geruhsamkeit, wie im gestelzten Andante der Pastorale.
    Gekonnt und durchweg gewitzt gelungen klingen die opp.31, die für Levit nach eigenem Bekunden bedeutsame Waldsteinsonate ist im brio eher verhuscht und rasant als artikuliert, insgesamt weniger architektonisch geschlossen strukturiert wie beim ebenso zügigen Kempff, und dessen Adagio cantabile-Allegro des op.78, dessen 'Les Adieux', wird kaum sonst so selbstverständlich angestimmt.
    Der flotten, aber in sich recht stimmigen Mondscheinpartie hätte eingangs etwas mehr sostenuto kaum geschadet, Empfindung und Ausdruck der op.90 klingen eher prätentiös als lebhaft, die geschwinde Singbarkeit allerdings dezent natürlich fliessend.
    Nun denn, andre, grosse Beethoven-Pianisten wie ein Arrau, Brendel, Gilels haben dafür Jahrzehnte gebraucht, so what?

    Allerdings bleibt leider ein insgesamt gehöriger Makel, und ein immerhin technischer: der softig-hallige Klang. Ein künstlich schwimmend-unscharfer 'Sound' wie aus einer Kirchenakustik, der Klavierkörper, Artikulation und pianistische Details vernebelt und mit einem Sfumato-Saum verbrämt. Dies ist bei der früheren Ausgabe der in der Berliner Siemensvilla produzierten späten Sonaten weniger deutlich vernehmbar gewesen.
    Erstaunlich, zumal im Vergleich zu solchen Sony-Spitzenaufnahmen von Volodos oder Perahia, allerdings aus den Teldex-Studios und dem Rundfunkzentrum Nalepastrasse.
    Die editorische Präsentation der Ausgabe ist vorzüglich mit einzeln gestalteten CD-Covern, einer Werkauflistung im informativen Booklet und inhaltlich adäquater Beschreibung der Sonaten, dazu Levits Interpretationsansichten. Detaillierte Aufnahmedaten.
    Also, ein hörenswert ambitioniertes Beethoven-Spiel, pianistisch souverän und partiell akribisch raffiniert, intellektuell wie musikalisch avanciert kommunikativ ... So musste es sein!
    2 Kommentare
    Anonym
    14.08.2022
    Mit Verlaub, da hat sich (gemirevers) aber mächtig ins Zeug gelegt und versucht eine zeitungsreife Rezension hinzulegen.
    Und wirklich verstanden hab ich nur die Hälfte.
    Sorry, man sollte es vielleicht nicht übertreiben und ein wenig allgemeinverständlicher formulieren. Nichts gegen Intellektualität, die ich schätze, aber das war leider zu hoch gegriffen.
    Anonym
    05.04.2021

    Nicht als erster

    Friedrich Gulda hatte Mitte der 1970er Jahre bereits eine Gesamtveröffentlichung sämtlicher Klaviersonaten vorgelegt.
    Klaviersonaten Nr.30-32 Klaviersonaten Nr.30-32 (CD)
    01.04.2020
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Pollini auf Beethoven tour

    Der Geist ist willig, das Fleisch jedoch ist schwach -
    oder wie eine Pianistenlegende sich hörbar überlebt.
    Wer Beethovens späte SonatenTrias opp.109-111 in Pollinis hoch gepriesener Ersteinspielung von 1976-77 kennt, auch aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz, und vergleicht mit dieser Neuaufnahme, kann nur betroffen sein von der deklamatorischen Unschärfe der pianistischen Verläufe, dem atemlos-groben Tempo-Gehudel und dem aufgeblasenen KlavierKlang, der wohl verschleiert, was letztlich nicht so genau zu hören sein soll von diesem 'on tour-Konzert-Mitschnitt' aus München.
    Damals gab es allerdings noch den Tonmeister Klaus Hiemann der Deutschen Grammophon, der auf Transparenz und klangliche Konsistenz achtete und seinen überlegen artikulierenden Pianisten betreute, und denen dann ein Beethoven Wunder gelang.
    Dies scheint hiermit heute Lichtjahre entfernt.

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    Rudolf Buchbinder - The Diabelli Project Rudolf Buchbinder - The Diabelli Project (CD)
    24.03.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Rock it Rudi ! ...

    ... Rudolf Buchbinder
    besitzt ja nach wie vor seine souverän-geläufige Anschlagskraft, die auch seine Gesamtgestaltung der Beethoven Sonaten aus Wien auszeichnet, und womit zumindest pianistisch die neuen Diabellis (halbwegs) gemeistert sind.
    In den besinnlicheren Passagen fehlt ihm dann wie schon zuvor ein ebenso besinnlich reflektierendes Gemüt, musikalisches Parfum.
    Besinnlichkeit im Sinne von introvertierter Beschaulichkeit oder resümierendem Verweilen, Innehalten oder musikalisch subtiler Agogik ist Buchbinders Qualität weniger, meist ein eher versiert gut gekonntes, straight-zügiges Auf- und Durchspielen.
    Sein Diabelli-Projekt nimmt des Namensgebers Idee aus dessen Beethoven-Zeit zum Beethovenjahr 2020 auf, auch heute ohne einen dem grossen Jubilar adäquaten Compositeur.
    So reizvoll diese moderne Neuauflage der Anregung Diabellis erscheint - an die Zeitgenossen von einst, die Walzerseligen Hummel und Schubert oder die Vivacisten Kreutzer, Kalkbrenner, die pianistischen Überflieger Liszt und eben Beethoven mit seinem Variationskosmos -, so entfernt modern eindimensional gelingen heutige diverse Diabelli-Adaptionen oder Assoziationen vom bekannt banalen Richter-Sound über seriöse 'Variationen' oder Rock für Rudi-Versionen zu sogar harmonisch Neutönerischem von Manoury, Schtschedrin und Staudt und bis hin zu Tan Duns Klangwelt.
    Fast alles durchaus kurzweilig hörenswert, jedoch wenig nachhaltig und vergleichsweise unerheblich zum ursprünglichen Werk, den grossartigen Diabelli-Variationen des LvB.
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    Streichquartette Nr.13-15 Streichquartette Nr.13-15 (CD)
    22.02.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Unerhörte Schubert-Klänge

    "Nirgends ist es leichter zu scheiden zwischen den 'Gelegenheitswerken' - die bei Schubert doch selten ganz Gelegensheitwerke sind - und denen, in denen er 'sein Streben nach dem Höchsten in der Kunst' bezeugt, als in diesen Jahren zwischen 1824 und 1826, zwischen dem a-moll und den beiden letzten Streichquartetten."
    (Alfred Einstein in seinem einzigartigen Schubert-Portrait).
    Wer als Quartettmusik-Liebhaber etwa von Haydn zu Schönberg diesen Artemis-Schubert von a-moll zu G-Dur inständig hört, wird zutiefst bedauern müssen, dass es ein Artemis-Quartett in dieser Formation, noch mit Friedemann Weigle als Bratscher, leider nicht mehr gibt.
    Ihr Schubert Spiel berührt eine wie schon bei Einstein insinuierte orchestrale Dimension des späten Quartettwerks, das übers feinsinnig Romantische domestizierter Kammermusik weit hinausreicht.
    Die Artemis-Musiker erspielen, höchst dynamisch und ungemein transparent artikuliert und phrasiert, die zwischen piano-Raunen und forte-Aufschrei, Adagio und con fuoco-Rasanz doch eher selten formulierten Granzbereiche des Ausdrucks musikalischer Romantik hin zur Neuen Wiener Schule, hin zu heutigen Ohren.
    Wir hören (auch) ein Schubert-Spiel auf einer höchst artifiziell und intellektuell ergründeten musikalischen Metaebene, die klanglich-instrumental vergleichslos ist, selbst zu so grossen Aufnahmen der Vergangenheit: Busch, Juilliard, Quarteto Italiano.
    Insofern ist diese Artemis-Schubert-Einspielung ein hochkarätiger Quartett-Solitär und womöglich eine Jahrhundertaufnahme, die vergangene in heutige Klangwelten transformiert, Schubert alive!
    Klavierkonzerte Nr.20 & 26 Klavierkonzerte Nr.20 & 26 (CD)
    11.02.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Genialisch lebendiges Mozartspiel

    Wer wie ich die DVD-ausgabe vom Münchner Klaviersommer 1986 aus dem Gasteig kennt und sich womöglich an der saloppen Darbietung der beiden Mozart Konzerte durch Gulda und die Philharmoniker stört, erhält hier in der CD-ausgabe die Musik pur, allerdings ohne die aufschlussreiche Interaktion der Musiker zu erleben, den beinahe schon improvisatorischen touch dieses inspirierten Musizierens inmitten des Publikums. Sofern man einen Videoplayer hat.
    Rein musikalisch sollte man Nichts vermissen, so unvergleichlich souverän der genialische Musiker Gulda 'seinem' zutiefst verstandenen Meister Mozart aufspielt, kongenial wäre nur eine lapidare Umschreibung höchst erfüllten, lebendigen Mozartspiels. Eine Stern- und Lehrstunde für alle Piano-Aspiranten und Pianisten, die sich mit Mozart fast immer so schwer tun. Hier klingt's einfach mozartisch beglückend.
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    Symphonien Nr.5 & 7 Symphonien Nr.5 & 7 (SACD)
    04.02.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Kleibers Wiener Beethoven remastered

    Vorab, an Kleibers Beethoven-Darbietungen, unabhängig ihrer jeweiligen audio-visuellen Erscheinungsform, kommt keinerlei Rezeptionsstandandard vorbei. Seine setzen, wie auch immer, Maßstäbe. Diese Wiener Produktionen, analoge der 70er Jahre, waren klangakustisch nie überragend gut, allerdings musikalisch erstrangig.
    Dies spätere SACD-Remastering hat die Räumlichkeit des Klangs verbessert, auch den instrumentalen Fokus, insgesamt die Klangperspektive, allerdings mehr auf der Stereo-2-Kanal-Spur!, die multichannel-Version klingt diffus - Im Analogband eben eine Stereo-Version.
    Wer eine gute Hifi-Stereo-Anlage klassischer alter Güte besitzt, ist mit der preiswerten Version der Originals-Reihe bestens bedient, die klingt allemal besser als die LPs.
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    Symphonie Nr.6 Symphonie Nr.6 (CD)
    04.02.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven-Kleiber alive!

    Carlos Kleiber wurde bereits zu seinen Lebzeiten zur Legende, nicht mehr von dieser (Kunst und Kommerz-) Welt.
    Besonders seine (wenigen) live-Mitschnitte bezeugen seine unvergleichlich ausdrucksstarke Musikalität, seine Dirigier- und Interpretationskunst im 'Hier und Jetzt', mehr noch als seine ebenso eindrucksvollen und bedeutenden Studioproduktionen aus Wien.
    Diese posthum re-produzierte Aufnahme seines einzigen live-Konzerts von Beethovens 6ter Pastoralsinfonie vom 7.Nov.1983 aus der Staatsoper München ist ein Musikkassetten!-Mitschnitt für seinen Sohn Lillian, der für diese CD-Veröffentlichung bearbeitet werden musste, weil die BR-Technik(er) die Bänder dieses doch einzigartigen Mitschnitts verschlunzt hatten.
    Der Kleiber-Reputation und allen nun hierfür verantwortlichen Technikern sei Dank, dieses Remastering hörbar akzeptabel realisiert zu haben für ein singuläres Beethoven Dokument:
    Derart radikal wie hier Carlos Kleiber hat noch Keiner, auch nicht Vater Erich in Amsterdam, geschweige denn neuere Andre, den Tempo-Metronom-Wahn dieses Komponisten zur goldenen musikalischen Münze realisiert: Verlebendigung der pastoralen Empfindungen seines Schöpfers im heutigen Konzert, spürbar hautnah, welch ein grandioses musikalisches Dokument.
    Kongenial gibt es nur Kleibers Beethoven live Dirigate der 4ten und 7ten als Äquivalent. Unbedingt kaufen und zuhören!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.4 Symphonie Nr.4 (CD)
    Images I & II Images I & II (CD)
    16.01.2020
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Debussy als musikalischer Pointillist

    Bekanntermassen hat sich Debussy gegen die Vereinnahmung als musikalischer Impressionist verwehrt, er wollte klangliche Nuancen konturiert gezeichnet, hier qua Pianoforte präzise angeschlagen hören, keine Sfumato-Effekte. Insofern ist Arturo Benedetti Michelangeli sein adäquat penibel nuancierender Interpret, mit einer, seiner, pianistischen AnschlagsKultur im wahrsten Sinn, die keine verschwommenen Weichzeichnungen, im präzisen Rhythmus allenfalls subtile Akzentuierungen dezidiert einsetzt und unvergleichlich beherrscht.
    Debussy-clarte auf pianistisch-musikalischem wie intellektuell höchstem Kunstniveau. Man würde ihn in heutigem Jargon wohl als absolut 'coolen' Pianisten schätzen.
    Dieses Debussy-Album diverser, ausgetüftelter Aufnahmesitzungen, neben seinem unvergleichbar profunden Chopin-Recital und dem frühen, unübertroffen gestalteten Ravel G-Konzert ist eine wahre Jahrhundert-Einspielung, fixierte musikalische Sternschnuppen.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    06.01.2020
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven 2020 im Klartext

    Nach wie vor eine massstäblich werkgerechte Einspielung, welche die Musik und ihre Struktur, ihre Themen und Tempo-Obessionen prägnant und vor allem ohne Konzessionen an tiefsinnigen Zeitgeist oder musikalische Moden durchweg prägnant darstellt.
    Toscanini ist der moderne, grosse Wurf zum Beethoven Jahr 2020 unüberhörbar längst gelungen.
    Symphonien Nr.1-9 (mit Blu-ray Audio) Symphonien Nr.1-9 (mit Blu-ray Audio) (CD)
    04.01.2020
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wiener Beethoven Jubiläum 2020

    Einer der meistbeschäftigten Dirigenten der jüngeren Generation, Andris Nelsons, zugleich Chef in Boston und Leipzig, auch engagiert in Wien, Salzburg, Luzern, Berlin u.a.o., hat mit den Wienern nun zu dem grossen Beethoven-Jubiläum-2020 alle Sinfonien neu erarbeitet, von der DG veröffentlicht.
    Es sollte wohl, zumal nach dem etwas retro-altbackenen Wiener Thielemann-flop, der grosse Wurf der Neune für das Jubeljahr werden - und ist es leider und enttäuschenderweise nicht, wenn auch respektabel oder akzeptabel auch im Vergleich zu neuesten Aufnahmen (Fischer, Jordan und noch Blomstedt) oder zu alten der Neuner-Grössen Toscanini, Karajan, Solti, später Abbado (in Rom) und ev Chailly in Leipzig, nicht zu vergessen Scherchen, Leibowitz - und auch Gielen (vor allem 4te und 7te sind erste Kategorie).
    Aufnahmen von meist durchweg distinktiver Linie und Prägnanz.
    Erkenntnisse von neuester historischer Informiertheit und Spielweise alternativer Formationen (u.a. Fischer, vor allen Järvi) gewahrt man bei Nelsons recht wenig.
    Was aufgeklärte musikalische Diktion wie rhythmische Stringenz der Tempi, Transparenz, Artikulation und Phrasierung betrifft, klingt bei Nelson traditionell und konformistisch, durchweg gewichtig, pastos-kompakt und selten strukturell orientiert, eher merkwürdig indifferent und anonym, ohne eindeutiges Dirigenten-Profil einer konzis neu reflektierten Gestaltung - kein unverwechselbares Beethoven-Fazit: So muss es sein.
    Es schwingt nichtmal ein immerhin doch ausdrückliches, wenn auch retrospektives Furtwängler-Pathos wie bei Thielemann nach.

    Schon die beiden bereits neue sinfonische Zeiten signalisierenden Adagio-Akkorde mit Durchführung in Beethovens erstem Satz klingen langezogen und zu lau artikuliert, und dann folgt auch kein 'con brio', leider mehr ein flott-modifiziertes Allegro, das Menuett ist dann wie verhetzt zu schnell. Das Intro und die Pastoralsinfonie gesamt spiegeln, pars pro toto, die musikalische Grundhaltung.
    Der immerhin vokal recht befriedigend (z.T. über)artikulierte und gestaltete SchlussSatz 'Oh, Freunde ...' der 9ten ist leider nur Teil des insgesamt langatmigen Ganzen, akustisch zwar üppig, doch oftmal diffus und streicherblass (Sforzati). Ein Klangbild auf dem bei den Wiener Philharmonikern selbstverständlichen und sehr hohen instrumentalen Niveau.
    So wird durchaus musikalisch rund und schön, jedoch leider auch unentschieden entgegen aller motivischen und brisanten rhythmischen Stringenz gespielt, die Tempi im Verlauf von Entwicklung und Formulierung mal gedehnt bis innehaltend ausgebremst, als habe stellenweise bereits Bruckners Atem über Beethovens Haydn-Schultern geweht, mal rasant beschleunigt, als gelte es, das Blaue Band zum Beethoven-Jahr zu reissen.
    Auswirkungen der noch parallel laufenden Bruckner- und Shostakovich-Produktionen in Leipzig und Boston?
    Erfreulich sind durchaus viele, vor allem exzellent musizierte Bläsersequenzen (vergleichsweise zu blassen Streichern), die sich so wie Inseln instrumentaler Glückseligkeit hervortun im letztlich doch zu wenig mitreissenden sinfonischen Fluss.

    Beethovens extrem rhythmisierte musikalische Gestaltung qua Tempo verlangt ein Bekenntnis zu höchst farbigem Kontrast.
    Wer hier unentschieden klingt oder nurmehr moderat klassizistisch agiert, bietet ein defizitäres Abbild explosiver, extrem dynamischer Musik, die zum ersten Mal so persönlich bekennerhaft und radikal ausdrückt, was sie sagen will und kann.
    So betrachtet, klingt passioniertes, ausdrucksvolles Spiel anders als nur höchst professionell - und mit diesen Wienern haben doch schon die Kleibers Beethoven musiziert! Nur ein Vergleich mit deren Eroica (Vater Erich) und der 7ten* belehrt allemal von grosser Beethoven-Interpretation.
    *Petrenko ist das neulich mit den Berlinern live gelungen.
    Also warten wir noch auf den unerhört neuen Sinfonien-Wurf zu Beethovens 250ten - Muss es sein, wer weiss?
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    02.12.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Tänzerisch rhythmisiert

    Philippe Jordan, der Pariser Musikdirektor, der letztlich in Bayreuth mit den finalen Dirigaten der erstaunlich klugen Kosky-Meistersinger Inszenierung auch musikalisch durchweg überzeugte, legt hier seine Beethovensicht aller Sinfonien vor, wohl sein sinfonisch-interpretatorisches work in progress, mit den Wiener Symphonikern, etwa vergleichbar mit dem DSO-Berlin, auch gegenüber den jeweiligen berühmteren Philharmonikern.
    Das Ergebnis kann man insgesamt als modern-zeitgemässe, heutige Darstellung dieses sinfonischen Komplexes als gelungen und auch ästhetisch in sich stimmig bewerten.
    Jordans Beethoven klingt durchweg (z.T. wie hist. aufgeklärt) schlank und rank, tänzerisch rhythmisiert mit eher zügigen Tempi und stellenweise auch artikulierter Prägnanz, höchst versiert und ohne postromantisch-pathetische Fettpolster.
    Wenn mir dabei ein euphorisches 'Grosser Wurf' auch nicht in den Sinn kommt, (und wann schon nach Toscanini, Leibowitz, ev.später Abbado in Italien?) liegt es einerseits an einer gewissen pauschalen musikalisch-orchestralen wie auch ebenso weniger audiophil prägnant differenzierten Klangperpektive, eben recht gute, jedoch weniger ausserordentliche Qualitäten.
    Im Vergleich zur neueren Beethoven-Einspielung von Adam Fischer, dem mit dem Dänischen Kammerorchester durchaus ein Wurf gelungen ist, auch mit modernem Intrumentarium, wirkt hier der Gesamtduktus doch eher philharmonisch konventionell und gekonnt routiniert, wenn auch auf künstlerisch respektabel hohem Level.
    Eine empfehlenswerte, jedoch keine wie unerhört klingende und begeisternde Neuaufnahme dieses kompositorisch einmalig Grossen Wurfs.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Jonas Kaufmann - Wien (Deluxe Edition) Jonas Kaufmann - Wien (Deluxe Edition) (CD)
    14.11.2019
    Klang:
    4 von 5

    Der Wiener Kaufmann

    Bewundernswert hoch klingt zumindest das sängerische Niveau Kaufmanns hier nicht (mehr), eher etwas angegraut und unfrei angestrengt, leider, jedenfalls nicht so frei und rund wie einst auf seinem vorzüglichen Verdi-Album. Der Verweis auf vergangene grosse Sänger dieses Genres ist berechtigt und vergleichsweise ernüchternd für Kaufmann, trotz seines männlichen timbres, trotz und wg. der opulenten Soundqualität.
    Natürlich klingen die Philharmoniker aus Wien unter dem versiert betriebsamen Adam Fischer wie geschmiert, k.u.k., allerdings auch ungetrübt akzentfrei routiniert.
    Ein Wiener-Blut-Album wie für den Schlagermarkt seriös gesinnter Geschmäcker passend zur Lichterzeit.
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    12.11.2019
    Klang:
    4 von 5

    Gepflegtes Beethoven Spiel

    Der Kosmos der Klaviersonaten Beethovens, ein Werk und 'work in progress' von Haydn zu musikalisch bereits zu klassischen Zeiten grenzgängerischen Formulierungen in den Spätsonaten opp. 100, lässt sicherlich adäquatere und mehr distinktive Darstellungen der komplexen Materie zu, als nur solch ... 'ausgeglichene, überzeugende und saubere Interpretationen'... von professionell beherrschter Ausgewogenheit a la gepflegter Hausmusik im Stil eines, pardon, Kempff-parlando. Solcherart Kunst ist für einen fast durchweg radikalen Tempofanatiker und ebenso höchst intensiven Ausdrucksmusiker wie Beethoven einfach zu wenig, um auch vergleichsweise wirklich überzeugend zu sein.
    Violinkonzert op.61 Violinkonzert op.61 (CD)
    29.10.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethovens Violinkonzert-Klassiker als süffiges Schmarrn

    Lässt man das peinliche Sony-PR-Gedöns ("neue Referenzaufnahme des berühmten Violinkonzerts ... ganz seltener Fall eines kompletten Musikers") beiseite und hört nur dem besagten Geiger und hier auch dirigierenden Leonidas Kavakos zu, wie er beflissen moderat bzw moderierend Beethovens klassisches Konzert post-romantisch geschmäcklerisch und widersinnig kantilenenseelig verdehnt spielt, mag man kaum glauben, dass Beethovens op.61 doch ein Wiener Klassiker ist, auch klassizistisch noch im Sinne Haydns und Mozarts, und denkt, ob das womöglich so leider heute rezeptionshalber nötig ist ... ?
    Man muss nicht unbedingt von Pontius und Pilatus aus (Huberman-Szell 1934 oder Heifetz-Toscanini 1940) vergleichen, um metrisch und rythmisch adäquat phrasiertes Konzertieren zu hören, Milstein und Steinberg boten dies dann ausdrucksstark und auch klanglich überzeugender 1954 in Pittsburgh und heuer u.a. der junge Tetzlaff noch unter Zinman 2005 in Zürich.
    Allesamt frühe und neuerliche Beispiele für ein Spiel auf hist.informierten Beethoven-Level (1934-2020plus) und nicht musikalisch so reaktionär als ein post-romantisch betulich-schönklanglicher Vermittlungsversuch, der oberflächlich-sinnlich tönend verführen, aber nicht werkgerecht aufklärend überzeugen will und kann.
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    • Violinkonzert op.61 Violinkonzert op.61 (CD)
    Ivo Pogorelich - Beethoven & Rachmaninoff Ivo Pogorelich - Beethoven & Rachmaninoff (CD)
    05.10.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Störende Eigenwilligkeiten

    Man könnte es offensiven PR-Charme nennen, für ein so crude zusammengestelltes Klavieralbum mit voneinander musikalisch weit entfernten Stücken, zudem bei verschiedenen Aufnahmezeiten und -orten. Jedoch musste wohl nach so langer Aufnahmepause und zum neuem Vertrag eine CD her, egal wie konzeptionslos.
    Und warum die zwei kleinen, weniger bedeutenden Beethoven Sonaten und nicht die opp.53 und 57 zu so oder so wenig passendem Rachmaninov-Geschütz? Fehlte die künstlerische Facon?
    Auch wortreiche Umschreibungen von rhetorisch-musikologischen Bemühungen um doch wenig plausible kompositorische Zusammenhänge treffen hier nur auf ein leider wenig treffliches, häufig eher zu undifferenziert lautes, auch intransparentes und zudem höchst eigenwillig-willkürliches Spiel.
    Leider kein überzeugender und auch klanglich eher bescheidener Sony-Pogorelich Start.

    Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (SACD)
    26.09.2019
    Booklet:
    3 von 5
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    4 von 5
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    4 von 5
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    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Jochum-Bruckner-Bekenntnis

    Bruckners kontrapunktisch reichste, komplexeste und längste Sinfonie-Komposition war nie als eine wie auch immer 'katholische' 5te im Umlauf - wenn, dann wären es alle Bruckner-Sinfonien, als gläubiger St.Florian-Katholik, der er doch war - von daher ist die Titulierung hier ein falsch verstandener, dummer PR-Tick.
    Wie auch immer, und vom Editions-Problem Haas-Nowak abgesehen, ist die hier aufbereitete Konzertaufzeichnung Jochums mit dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester aus dem Kloster Ottobeuren ein lang verschollenes Dokument, von dem ich noch eine Philips-LP besitze, die ich längst nicht mehr gehört habe, das musikalisch überzeugend so erklingt und dokumentiert, welch überzeugend-überzeugter Brucknerianer der Jochum als Katholik, primär jedoch als versierter Musiker war. Selten und live hört man eine musikalisch so überzeugend geschlossene Darstellung dieser grossen Sinfonie, allenfalls heute noch von Haitink oder Blomstedt.
    Eine grosse Sinfonie in grosser Interpretation als sinfonisch-klangliches Ereignis, was will man mehr? Das Te Deum aus Berlin ist auch klanglich ein eher überflüssiges Anhängsel.
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    • Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (DVD)
    Symphonie Nr.4 Symphonie Nr.4 (SACD)
    26.09.2019
    Booklet:
    2 von 5
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    3 von 5
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Furtwänglers Bruckner-Wagner Monumente

    Erstaunlich gut aufbereitet klingende Dokumente des Nachkriegs-Furtwängler, vor allem der Wiener Einspielung, die ich so klangoptimiert nicht kannte. Allerdings ist die musikalische Seite der 'Romantischen' Bruckner wieder so ein Furtwängler-Beispiel hypertropher Interpretation oder auch Inbesitznahme einer Komposition, die werkgerechter durchaus anders klingt.
    Immerhin ein Zeugnis von Überwältigungskultur.
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    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Symphonie Nr.4 Symphonie Nr.4 (SACD)
    26.09.2019
    Booklet:
    3 von 5
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    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Musikalische Wahrheiten

    Bei Tchaikovsky per se, hier mit der 5ten Sinfonie, wird man sich kaum wundern, das Mravinsky nach wie vor ein, ev.der Maßstab ist mit seinen Leningrader Philharmonikern, in Orchesterkultur allenfalls zeitgleich vergleichbar mit Karajans Berlinern. Jedoch konnte er mit seinem Orchester weit mehr ... Brahms 4te, seine Schicksalssinfonie, erklingt hier in unsentimental straffer Durchzeichnung so gut wie die gerühmte Kleibers, die jedem Aspekt der Komposition zwischen Sentiment und kühler Konstruktion grandios gerecht wird. Eine bestens aufbereitete, musikalisch erstrangig überzeugende Ausgabe.
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    • Symphonie Nr.4 (SHM-CD) Symphonie Nr.4 (SHM-CD) (CD)
    Streichquartette Nr.1-6 Streichquartette Nr.1-6 (CD)
    26.09.2019
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    3 von 5
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    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Bartok aus erster Hand

    Zweifellos ist hier die Bartok-Nähe der Veghs - sein 5tes Quartett, ihnen dediziert, wurde auch von ihnen unter Bartok uraufgeführt - mit jedem Takt, jeder musikalischen Floskel hörbar ... die 'kulturelle Authentizität' ist in dieser 54er-Aufnahme geradezu spürbar, ein klanglich kompakt-direktes Ereignis, das hier sehr gut aufbereitet wurde, und so allenfalls nur vom Ungarischen Streichquartett anfang 1960 erreicht wurde. Dann folgten die frühen Juilliards ...
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    • Streichquartette Nr.1-6 Streichquartette Nr.1-6 (CD)
    Bolero Bolero (CD)
    03.09.2019
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    boulez' superbes berliner ravel-album

    wer pierre boulez in seinem jubiläumsjahr 2010 auch mit seinen berliner aufnahmen um 1995 reaktiviert, kann wiederum nur erstaunt und beeindruckt feststellen, wie akribisch und balanciert durch- und ausgehört seine ravel-einspielungen aus berlin sind,
    vor allem auch sein unvergleichlich subtil aufgezeichnetes ravel-album.
    boulez' kongenial-kompetente partitur-ausleuchtungen bringen das
    i-plus mehr an klanglichem raffinement der exzellenten streicher und
    bläser der berlin-phil. in der idealen aufnahme-akustik der dahlemer
    christus-kirche - gleich karajan ebendort in den 60ern.
    beide können musikalischen, boulez zudem audiophilen ausnahme- rang reklamieren.
    ein ravel-boulez album für die sterne, die musikalische ewigkeit.

    P.S. auch nach neuestem (9/2019) Vergleich bleibe ich dabei: dies ist eines der besten, womöglich das beste, Ravel-Album, das so je eingespielt wurde.
    Subtil differenziert, die klanglichen Valeurs perfekt ausgeleuchtet und adäquat gespielt,
    Ravel hat man kaum jemals so gehört. Ein absolutes Muss für den Freund frankophil-raffinierter Musik.
    Bilder einer Ausstellung (Orch.Fass.) Bilder einer Ausstellung (Orch.Fass.) (CD)
    19.08.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Die Kunst werkimmanenter Klangsinnlichkeit

    Von Igor Stravinsky, der lang als paradigmatischer Gralshüter musikalischer Moderne bis etwa in die 50er Jahre erachtete, ist ein böses Bonmot über den noch berühmteren europäischen Musiker und Chef der Berliner Philharmoniker HvKarajan vermittelt, der sei ein erstklassiger Dirigent eher zweitklassiger Musik, nachdem Karajan die erste und zu kultivierte Fassung des berüchtigten 'Sacre' mit den Berlinern eingespielt hatte - und diese auch ein Glenn Gould eben deshalb verglw. besonders schätzte.
    Wie auch immer (zu dieser Zeit entstanden Hvks berühmte 60er Aufnahmen aus der Christus-Kirche in Dahlem), wer wollte Debussy, Ravel-Mussorgsky u.a.m. auch im Vergleich zu Stravinsky als zweitklassig bewerten?
    Diese DGG-Originals Kompilation zweier alter LP-Alben ist nicht nur musikalisch ein zeitloses highlight, sondern auch klanglich, sensibles Audiogerät vorausgesetzt, noch allemal akzeptabel, wenn auch dynamische Grenzen für letzte Feinheiten des Klangraums hörbar sind.
    Jedoch, wo klangen die Wellenspiele, die Harfen im Dialog mit dem Wind magischer, das Mittagscrescendo zum Sonnenaufgang jemals subtiler als in HvKs Debussy-LaMer?
    Und wann hörte man Mussorgskys Bilder so wie nach dem delikat verzögerten Promenaden-Intro zum Alten Castell, dessen Klanggestalt so imaginitiv ruhig schwebt, den Kontrast des quirligen Marktplatzes von Limoges zu den erschreckend dämonisch aufbrechenden Catacombae und deren Lingua morta Nachgesang so ausdrucksvoll verklärt und danach, attaca, die BabaYaga so schlank akzentuiert und geprägt, rhythmisch klar wie hier.
    Und Ravels ewig rotierender Bolero wird hier endlich über dem von ihm notierten, jedoch nicht so gewünscht gespielten Zeitmass, also als langsamer gespieltes perpetuum zur Implosion geführt.
    Alles in Allem, ein ausdrucksstarkes und vergleichsloses Beispiel von HvKs überzeugender Klangkultur, seinem Gespür von timing und Phrasierung, und resp.einer profund konzipierten und realisierten Audio(Schallplatten)Produktion. Chapeau!
    Ein Kommentar
    Anonym
    18.06.2020

    Karajan highlights

    ... besser hätte auch ich die exzellente musikalische Qualität dieser frühen Karajan-Aufnahmen nicht so beschreiben können. gmr.
    Klaviersonate h-moll Klaviersonate h-moll (CD)
    14.08.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klavierspiel über den profanen Wogen des Konzertalltags

    Was hier der Pianist Nikolai Demidenko, lebt er noch?, zu Gehör brachte anno 1992 in Brittens Snape Maltings, aufgezeichnet von Tony Faulkner, einem englischen 1st.Tonmeister, ist heute noch und nach fast 30Jahren bemerkenswert, was ich erstaunt aus meiner Diskothek wiederentdeckte. Alte Platten - sagte man zu originären LP-Zeiten, tjaja nunmehr auch in sog.digitalen Zeiten kann man vergessene Schätze wiederentdecken. Musikalisch wie klangtechnisch ist dies eine ausserordentlich erstrangige Interpretation, die keinen Vergleich zu scheuen braucht, keinen Zymerman (Sonate) oder auch einen Kempff mit den Legenden. Demidenko ist ein Meister der reflektierten Phrasierung, des Zugriffs und der poetischen Formulierung gleichermassen. Ich habe schon lange nicht mehr solcherart so profund ausgeführtes und sensibel ge-touch-tes Klavierspiel gehört. Herrlich wie der Sound.
    Leider ist die dt.Version des booklets nicht adäquat, nur defizitär übersetzt.
    Alpensymphonie op.64 Alpensymphonie op.64 (CD)
    08.07.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Heldenhafte Gipfelstürmerei

    So wie manch andre überzeugt bin ich nicht, dass Richard Strauss ein regelrechter Kultur-Nazi war, der diesem deutschen Wesen mit seinem Wirken gedient hat.
    Seine beste, frühe Musik spricht eher dagegen, seine spätere schon eher dafür, und zumal diese monströsen, ja schon totalitären Klangüberwältigungen wie bei seiner über-instrumentierten Alpensinfonie von 1915, in schlimmer Zeit ...
    Man stelle sich einfach nur mal unsere Kaiser.W. und Hitler.A. gemeinsam auf dem Tableau des Salzbergs vor, verschallt und ergriffen von solcher Musik ...
    Jedoch 1941, inmitten der 2ten Kriegszeit, hat Strauss daselbst in München mit der Bayerischen Staatskapelle seine Alpensinfonie erstaunlich zügig-leicht und agogisch flexibel eingespielt, ganz im Sinn seines schätzenswerten Mozart-Ideals von musikalischer Transparenz - kaum zelebriert, lakonisch repetiert, eine auch klanglich erstaunliche Aufnahme werkgerechter, autonomer Interpretationskultur.

    Vergleicht man nun Straussens (und vergleichbar Fritz Reiner) mit heutigen 2000er-Einspielungen, hier die Wiener unter Thielemann, seine Visitenkarte für's Entree ins Dresdner Staatskapellen-Hochamt, oder Luisi noch aus Dresden oder auch die gerühmte Weimarer unter Wit, wird man doch den gemeinsamen Hang zu post-post-romantischer, opulent-raffinierter Klangschwelgerei wahrnehmen, akustisch überwältigend auftrumpfend, musikalisch jedoch kaum mehr aufschlussreich.
    Breitgetretener Quark bleibt Quark, s.JWG.
    Besagte Dirigenten spielen insgesamt um zehn Minuten länger als der versierte Komponist und Dirigent R.S., einige der 'elegischen' Sequenzen sind bis zu einer Minute überdehnt, wo selbst ein so raffinierter Klangjongleur wie Karajan mehr mit ästhetischem understatement agiert.
    Und hier offenbart uns GMD Thielemann mit 'seinem' Strauss und den Wiener Philharmonikern, auch mit dem opulent und, nunja, quasi autobiografisch zelebrierten Heldenleben, eine schon süffisante Klangentfaltung und Musizierhaltung von Grösse, die, wie einst Furtwängler seinen schon kriegsversehrten Deutschen(Opfern), uns wohl kulturelle Genesung verheissen soll - als Aufnahme ein dacapo ad infinitum vom berauschend tönenden WeltenKlang.
    Nur, wir leben und hören nunmehr in technoid gestreamten, recht aufgeklärten Zeiten ... jenseits historischer der Dresden, München, Wien oder Berlin von einst ... weniger streng und eng national, offener und auch international kultiviert, beweglicher und auch reflektierter als zuvor. Und heute dabei wäre der Strauss zumindest als Dirigent ein Neutöner.
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    • Fritz Reiner & Chicago Symphony Orchestra - RCA Living Stereo Fritz Reiner & Chicago Symphony Orchestra - RCA Living Stereo (CD)
    Alpensymphonie op.64 Alpensymphonie op.64 (CD)
    05.07.2019
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Alpen-blow-up

    Ich bin nicht wie durchaus auch zurecht manch andre überzeugt, der Richard Strauss sei ein so regelrechter Nazi gewesen. Seine beste, frühe Musik spricht sehr dagegen, seine spätere schon eher dafür, durchaus auch diese 1915er aufgeblasen hyper über-instrumentierte Alpensinfonie, längst vor der Nazi-Zeit ... jedoch, man stelle sich nur Herrn Hitler auf dem Tableau seines Salzbergs vor, verschallt mit hifi-Audio ...
    1941, nun schon zu Kriegszeiten, hat Strauss daselbst in München mit der Bayerischen Staatskapelle seine Alpensinfonie erstaunlich zügig-leicht und agogisch flexibel eingespielt, ganz im Sinn seines schätzenswerten Mozart-Ideals von musikalischer Transparenz - eine erstaunliche, auch klanglich akzeptable Aufnahme.
    Vergleicht man diese nun mit heutigen 2000ern wie den Wienern unter Thielemann, seiner Visitenkarte für's Dresdner Staatskapellen-Entree, oder der auch gerühmten aus Weimar unter Wit, muss man den Hang zu post-romantischer, opulent-raffinierter Klangsüffisanz konstatieren, akustisch überwältigend auftrumpfend, jedoch musikalisch kaum mehr aufschlussreich.
    Beide Dirigenten spielen ca.zehn Minuten länger als der Komponist!, selbst ein so hoher Klangästhet wie ein Karajan bleibt da hörbar erstaunlich understated.
    Thielemann möchte offenbar mit 'seinem' Strauss, wie schon mit seinem sehr opulenten, pardon, quasi autobiografisch zelebrierten Heldenleben, wieder mit den Wienern, klanglich superb überwältigen und akustisch derart überzeugen, so wie einst ein Furtwängler seine damals schon kriegsversehrten Deutschen (Opfer).
    Nur, wir leben und hören in andren Zeiten ... abseits von Dresden, Wien und auch Berlin.
    251 bis 275 von 613 Rezensionen
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