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    Basso Continuo

    Aktiv seit: 12. Mai 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 387
    11 Rezensionen
    Simon Rattle dirigiert Beethoven Simon Rattle dirigiert Beethoven (CD)
    12.12.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Rattle dirigiert... aber kein Beethoven !

    Die Beethoven-Einspielungen in dieser Box habe ich mich 2002 (Symphonien), 2003 (Fidelio) und 1996 (Klavierkonzerte) separat angeschaft, weil ich am Anfang von Rattles und Vogts Interpretation der zwei Klavierkonzerte gereizt wurde.

    Das Erste und Zweite Klavierkonzert werden von Lars Vogt und das City of Birmingham Symphony Orchestra jungendlich frisch und mit elan gespielt. Der Solist spielt expressiv und pointiert und wird vom Orchester lebhaft begleitet. Es war damals in 1996 vielversprechend. ( Die vom Philips-label 1999 herausgebrachte Gesamtaufnahme der Klavierkonzerte mit Alfred Brendel und den Wiener Philharmonikern war aber eine erste Enttäuschung: war das Beethoven? )

    Das Problem mit der Beethoven-Symphonien von Simon Rattle ist das der Maestro demonstrieren wollte wie Beethoven im 21. Jahrhundert gespielt werden sollte. Er benutzte nicht nur die neue Bärenreiter Urtext Edition die von Jonathan Del Mar zwischen 1996 und 2000 herausgegeben wurde, er forderte von den Orchestermitgliedern auch das Sie Beethovens Musik auf ihre (moderne) Instrumente spielten wie man es auf historische Instrumente spielt. Meiner Meinung nach ist das ein grosser Fehler, weil er deswegen die Identität des Orchesters als Klangkörper völlig ignorierte. Das Ergebnis ist das wir Einspielungen der Beethoven-Symphonien bekamen die nur in die schnelle und rhytmische Sätze ein wenig interessant sind. Der berühmte Klang der Wiener Philharmoniker ist gänzlich verlorengegangen. Das Rattle einen Blick für Details hat ist natürlich positiv, aber als er deswegen das Ganze nicht in den Griff bekommt ist das Ergebnis nur das seine Interpretationen der grossen Symphonien (3-9) zerbröckeln.
    Schade das mit diesem Orchester und dieser Solisten (Barbara Bonney, Birgit Remmert, Kurt Streit und Thomas Hampson) das Ergebnis farblos, langweilig, blass ist.

    Mit Rattles Fidelio ist es noch schlimmer. Welche Bestzung: Angela Denoke, Jon Villars, Làszlo Polgàr, Juliane Banse Thomas Quasthoff..., der Arnold Schönberg Chor und die Berliner Philharmoniker! Aber nur auf Papier! Natürlich, Oper ist immer etwa unglaubhaft, und das Libretto von Fidelio ist bestimmt nicht derart, dass zu ändern.
    Aber was hier zu hören ist, ist einfach Solisten, Orchester und Chor unwürdig. Rattle schaft es nicht die Atmosphäre dieses Werk hervorzubringen, vielleicht weil er keine wohlüberlegte Konzeption hatte. Jeder Sänger scheint nur für sich selber zu singen. Die Berliner klingen blass. Die ganze Oper fehlt die Spannung.

    Was eigentlich am meisten auffällt in diese Aufnahmen ist das es Rattle einfach nicht gelingt einen Beethoven-sound zu schaffen: in den beiden Klavierkonzerte fällt das nicht auf, weil sie à la Haydn gespielt werden, aber mit den Berliner oder Wiener Philharmonikern...???

    Vielleicht sollte Simon Rattle sich noch erst mal eingehend in Beethoven vertiefen bevor er noch eines seiner Werke dirigiert. Was in dieser Box zu hören ist, ist kein Beethoven!
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    • Klavierkonzerte Nr.1-5 Klavierkonzerte Nr.1-5 (CD)
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    Un Ballo in Maschera Un Ballo in Maschera (CD)
    08.12.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erstklassige Operneinspielung die nur eine Wenigkeit kostet

    Der Tod geistert durch diese Aufnahme von Verdis Un Ballo in Maschera, Karajans letzte Opernaufnahme. Er hatte diese Oper vorbereitet für die Salzburger Festspiele 1989 aber starb am 16. Juli 1989, wenige Tage vor Anfang der Festspiele. Wie üblich als Karajan eine neue Opernproduktion einstudierte, wurde die Aufnahme vor Première hergestellt und die vorliegende CD-box ist das Ergebnis.

    Karajan war ein vorzüglicher Verdi-Interpret: sein Falstaff (1957,EMI), Trovatore (1955,EMI), Aïda (1960,Decca) sind Referenz-Aufnahmen und das sind auch die Live-Verfilmung von Trovatore (Wiener Staatsoper,1978) und der unvergleichliche Othello-film (DGG-DVD,1974).

    Als Karajan eine Verdi-Oper dirigierte waren Solisten, Chor, Orchester, Regie und Bühnenbild von gleicher Bedeutung und das lohnte sich ins Klangbild. Er widmete auch die kleinsten Details starke Beachtung ohne das Ganze aus dem Auge zu verlieren.

    Was so besonder ist an diese Aufnahme des Maskenballs ist die fesselnde vom Tod überherrschte Atmosphäre: es beginnt locker am Anfang des 1. Akts aber wird bald sinister und unheilverkündend im zweiten, unheimlich im dritten und rein schaudererregend im letzten Akt. Die Wiener Philharmoniker schaffen es unter Karajans fähige Leitung alle Schattierungen von hell bis dunkel in Klänge wieder zu geben. Und in diese Aufnahme beweisen Sie auch das Sie wirklich sehr dunkele Töne heraus bringen können.

    Die Besetzug ist ausgezeichnet. Placido Domingo als Gustav III ist nicht nur gut bei Stimme aber er singt diese Charakterrolle mit grosser Einsicht in seine Figur. Sein Gegner Renato bekommt von Leo Nucci eine ebenso ergreifende Darstellung. Und genauso ergreifend ist die Amelia von Josephine Barstow: die erste Rezensionen dieser Aufnahme kritisierten diese Sängerin weil Sie nicht so gut bei Stimme sei, besonders im zweiten Akt. Aber mann könnte auch der Meinung sein das Sie mit ihrer dunkelen Stimme und ihre anfangs zögernden, von Zweifel und Reue verzehrte Gestaltung diese Rolle mit grosser Einfühlungsgabe singt. Eine Revelation ist der Oscar von Sumi Jo: sie bringt mit ihrer kristallhellen, flexibelen Stimme Jugend, Frische und ein wenig Optimismus in diese vom Tod überherrschte Opernaufnahme.

    Zu diesem Preis soll mann nicht zögern: erstklassige Operneinspielung die nur eine Wenigkeit kostet.
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    • Otello Otello (DVD)
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    • Falstaff Falstaff (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    17.04.2020

    Wichtige Aufnahme

    Die Kritiker hatten seinerzeit an der Einspielung einiges auszusetzen. Ich persönlich empfinde Karajans Interpretation als gültig. Die Atmosphäre ist haargenau getroffen. Besonders die Sängerin der Amelie wurde als unzureichend empfunden. Ich finde, sie dringt zum Kern von Amelias Charakter vor und singt auch dementsprechend. Bei einer solchen Sängerin ist die Interpretation genau so wichtig wie der Gesang, ich denke da besonders an ihre Lady Macbeth. Alle anderen Sänger sind stimmlich hervorragend und Typgerecht besetzt. Chor und Orchester sind noch das i-Tüpfelchen. Ich stimme der Besprechung voll zu und wünsche dieser Einspielung viele Hörer. Bei dem Preis zugreifen.
    Requiem Requiem (CD)
    20.11.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Hoch Dramatisch und Tief Eingefühlt

    Wer noch nicht gemerkt hat das München heute auch eine Metropol ist die neben Berlin und Wien musikalisch eine besondere Rolle spielt, der weiss es wenn er sich die vorliegende Neu-Aufnahme des Requiems von Giuseppe Verdi angehört hat. Nach der vielgerühmten Neueinspielung der sämtliche Symphonien Ludwig Van Beethovens , (ausgezeichnet mit einem „Choc“ des französischen Musikzeitschrifts Classica und auch ausgewählt als „Editors Choice“ in das britische Gramophone) und der sensationellen Aufnahme der Symphonie Fantastique von Hector Berlioz (fünf Stimmgabeln in das französische Diapason) schaffen Mariss Jansons und Chor und Orchester des Bayrischen Rundfunks es wieder in eine hoch dramatische und tief eingefühlte Aufführung von Verdis Requiem.

    Der grosse Star dieser Aufführung ist der Chor des Bayrischen Rundfunks. Die Sänger ziehen wirklich alle Register vom geflüsternden Anfang des Requiem aeternam bis zum fortissimo des Dies irae . Manchmal singen sie wie die Engel, aber ins Dies irae entfesseln sie wirklich der Zorn Gottes mit rollender Donner und scharfer Blitz. Und dann wieder bringen sie Trost ins wiegende Lacrymosa und Zärtlichkeit ins Agnus Dei. Wirklich eine unvergleichliche Leistung!

    Nicht weniger gering ist der Verdienst der vier Solisten. Ihre Stimmen sind nicht nur dieser monumentalen Komposition geeignet, sie ergänzen mit ihre Stimmfarbe auch das so typische Klangidiom Verdis. Der Bass Orlin Anastassov ist sehr imposant ins Mors stupebit und ins Confutatis. Der Tenor Saimir Pirgu singt wie ein Engel ins Hostias mit einem wunderschönen „sotto voce“ am Anfang dieses Teils, und ins Ingemisco ist er Nicolai Gedda oder José Carreras ebenbürtig. Das Lacrymosa und Libera me ist mit der Mezzo Marina Prudenskaya ein erschütterndes Ereignis und ebenso rührend sind die Duette von der Prudenskaya mit der Sopran Krassimira Stoyanova, z.B. ins Recordare. Und das Quid sum miser der Stoyanova ist einfach hervorragend.

    Mariss Jansons hat mit diese Solisten und mit dem Chor und Orchester des Bayrischen Rundfunks in diese Aufführung von Verdi’s Requiem eine Glanzleistung erbracht weil auch das Orchester des Bayrischen Rundfunks sich selbst übertroffen hat. Noch nie hat ein Orchester so leise gespielt wie am Anfang des Requiems. Noch nie hat man streicher so erschauernd spielen hören wie im Liber Scriptus vor die zweite Wiederholung des Dies irae. Und dann die unvergleichliche Weise worauf Jansons Crescendo’s aufbaut. Einfach atemberaubend!

    Auch aufnahmetechnisch eine superleistung von Wilhelm Meister und sein Team: Sänger, Chor und Orchester sitzen beim Zuhörer ins Wohnzimmer, machen jedes Wort verständlich, jede Note vernehmbar und lassen ihn schaudern.

    Es ist klar das wir mit dieser Live!- Aufnahme der Messa da Requiem von Giuseppe Verdi aus München eine neue Referenz haben.
    Meine Produktempfehlungen
    • Requiem Requiem (DVD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    10.12.2019

    Libera me

    Im Libera me singt aber nicht der Mezzo, sondern der Sopran. Oder sollte der Dirigent etwas umgestellt haben?
    Complete Symphonies & Concertos Complete Symphonies & Concertos (CD)
    17.11.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Einfach gut bis sehr gut...

    Was so speziell ist an Antonin Dvoraks Musik ist die Verbundenheit mit der Kultur und Traditionen seiner Heimat. Seine Musik klingt unverkennbar Tschechisch. Keine Bearbeitung der Volksmusik, sondern von der Musik seiner Heimat inspiriert: thematisch, lyrisch, rhytmisch und wesentlich. Mann konnte sagen er habe seine Heimat eine erkennbare Stimme gegeben.

    Es ist wichtig das mann bei der Interpretation seiner Werke diese Einzigartigkeit vernehmlich macht. Bisher gibt es auf Tonträger in bezug auf die Einspielungen der 9 Symphonien ein Paar erfolgreiche Versuche: die Aufnahmen Istvan Kertesz’ mit dem London Symphony Orchestra (Decca,1963-1966) und Rafael Kubeliks mit den Berliner Philharmonikern (DGG,1966-1973) gelten noch immer als Referenz. Daneben gibt es auch noch sehr gute Einspielungen der sämtlichen Symphonien von Witold Rowiczki, Vaclav Neumann (zwei!), Otmar Suitner...

    Warum denn brauchen wir eine neue Aufnahme der 9 Symphonien ? Eigentlich nur weil die Aufnahmen unter Kertesz, obwohl noch immer gut, klangtechnisch doch nicht mehr zeitgemäss sind und die unter Kubelik auf LP besser waren und auf CD remastered werden sollen. Auch weil bei Kertesz die 2. und die 5. Symphonie und bei Kubelik die 4. und 5. auf zwei CD’s verteilt wurden.

    Decca hat in dieser neuen Ausgabe die Symphonien mit den Konzerte gepaart: die drei frühen Symphonien beziehungsweise mit dem Cello-, Violin- und Klavierkonzert auf die erste drei CD’s und die 4. und 5., 6. und 7., 8.und 9. auf die letzte drei CD’s.

    Die im Prager Rudolphinum 2012-2013 hergestellte Aufnahmen entsprechen den sprichwörtlichen hohen Niveau den man von Decca gewohnt ist: transparent, warm, scharf definiert und balanciert.

    Jiri Belohlavek dirigiert Dvoraks Symphonien spürbar von einer Gesamtkonzeption aus. Die frühen Symphonien erhalten ebenso viel liebevolle Sorge als die mittleren und späte. Und das lohnt sich weil die erste vier nicht nur interessant sondern häufig überraschend sind. In der fünfte, sechste und siebente Symphonien erreicht der Zyklus sein Höhepunkt: ebenmässig aufgebaute sätze mit ausgewogen lyrische phrasierungen, rhytmisch aufregende Scherzos und überzeugend formulierte Finales. Die achte und neunte Symphonie werden mit eben soviel Sorge und Aufwand ausgeführt, aber meiner Meinung nach fehlt der Blitz des Geistes hier.

    Die Tschechische Philharmonie ist ein ausgezeichnetes Orchester und die Musiker spielen Dvoraks Musik mit liebe und voller Hingabe.

    Als Zugabe bekommt man mit dieser Neueinspielung auch Dvoraks Konzerte. Das Cellokonzert mit Alisa Weilerstein ist sehr reizend dank das leidenschaftlich spielende Orchester und die ebenso passionierte Cellistin die aber mit viel Tremolo ihr Instrument spielt. Für mich bleibt Mstislav Rostropovitch (mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan - DGG) die Referenz. Das von Garrick Ohlsson gespielte Klavierkonzert ist mehr langweilig als überzeugend und kann z.B. die Einspielung von Sviatoslav Richter mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks unter Carlos Kleiber (EMI) nicht vergessen lassen. Die grosse Überraschung ist das von Frank Peter Zimmermann mit noblesse gespielte Violinkonzert: eine Einspielung die endlich den Zuhörer überzeugt das Dvoraks Violinkonzert zu den grossen Violinkonzerte gehört.
    Also einen interessanten Box mit gute bis sehr gute Aufführungen der Neun Symphonien Dvoraks. Aber keine neue Referenz! Persönlich stelle ich noch immer Vaclav Neumanns Einspielungen der Symphonien (Supraphon) über alle andere.
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    • Cellokonzert op.104 Cellokonzert op.104 (CD)
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    Requiem KV 626 Requiem KV 626 (SACD)
    07.11.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Trostreiches Requiem

    Es gibt Leute die für eine Aufführung von Mozarts Requiem schwören auf eine historisierende Besetzung und Aufführungspraxis. Wenn ich auch manchmal von derartige Einspielungen gereizt werde, es ist für mich nicht absolut erforderlich. Wichtiger ist das die Musik lebt und jeder Akademismus abgeneigt ist. Allerdings hat die historisierende Aufführungspraxis uns gelernt mit anderen Ohren zu lauschen.

    Offensichtlich hat auch Mariss Jansons die historisierende Aufführungspraxis studiert bei der Vorbereitung seiner Einspielung von Mozarts Requiem. Wie in seine Aufnahmen der Beethoven-Symphonien mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks (BR-Klassik-2013) arbeitet er hier mit eingeschränkter Orchesterbesetzung und mit einem schlankeren Chor. Die musikalische Phrasierung ist auch prägnanter und die Bogenführung der Streicher mehr wie auf historische Instrumente üblich. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach hervorragend. Schon bei den ersten Takte fühlt man das es klingt wie es klingen soll.

    Das Concertgebouworchester Amsterdam spielt expressiv aber stimmungsvol mit seitener Streicherklang und tadellosen Soli der Holz- und Blechbläser. Das Netherlands Radio Choir singt durchaus verständlich und mit einer sittsamen Schönheit. Und die Solisten die Mariss Jansons sich für diese Live-Aufnahme ausgewählt hat sind ihre Partien ungemein geeignet. In Mozarts Requiem sollten die vier Solisten der Stimmfarbe nach aufeinander abgestimmt sein und das ist mit der hellen Stimme der Sopranistin Genia Kühmeier, der warme Timbre der Alt Bernarda Fink, der schwanke Klang von Tenor Mark Padmore und der kräftiger, voller Bas von Gerald Finley sehr gut gelungen.

    Bisher gibt es nur wenige Mozart-Aufnahmen mit Mariss Jansons: nur das Flötenkonzert KV 314 mit Emmanuel Pahud und die Berliner Philharmonker (Medici Arts DVD-2001). Bei der Presentation dieser Aufnahme im Holländischen klassischen Sender Radio 4 hiess es Jansons sei keinen Mozart-Dirigent. Na, und? Nach dieses salbungsvolle Requiem hoffe ich dass es noch mehr Mozart von Jansons geben wird, z.B. die späte Symphonien...
    Das Lied von der Erde Das Lied von der Erde (CD)
    27.10.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Darstellung in Lichterlohe

    Carlos Kleiber war und ist noch immer unstreitig ein grosser Dirigent. Aber ich habe immer ein unbehaglichhes Gefühl wenn ich mich seine „offizielle“ Studio-aufnahmen (DGG und EMI) anhöre. Die sind mir immer einfach zu perfekt. Ich vermisse z.B. menschliche Wärme in seine Beethoven- und Brahms-Einspielungen. Aber das ist nicht der Fall mit seiner Live-Aufnahmen auf DVD oder CD. Man vergleiche z.B. Beethovens Siebente Symphonie mit den Wiener Philhamonikern (DG – Studio-Aufnahme) und mit dem Bayrischen Staatsorchester (Orfeo – Live-Aufnahme).

    Die vorliegende CD mit Gustav Mahlers Lied von der Erde ist eine glühende Darstellung dieser Symphonie für Tenor, Alt und Orchester die 1967 im Wiener Konzerthaus im Rahmen der Wiener Festwochen vom Österreichischer Rundfunk aufgenommen wurde.
    Die Aufnahme wurde von Tonmeister Holger Siedler mit gutem Erfolg restauriert und aufs eigene Label der Wiener Symphoniker herrausgebracht.

    Natürlich gibt es viele Aufnahmen von diesem Werk und es wäre ungerecht Kleibers Einspielung mit den Wiener Symphonikern zu vergleichen mit Referenz-Aufnahmen wie diese von z.B. Otto Klemperer ( Philharmonia Orchestra – Christa Ludwig, Fritz Wunderlich-EMI-1964) oder Leonard Bernstein (Wiener Philharmoniker- James King, Dietrich Fischer-Dieskau-DECCA- 1969). Kleibers Aufführung wurde in 1967 auch sehr kontrovers beurteilt und ich fürchte das es heute auch so bleiben wird. Dennoch ist Kleibers Interpretation sehr interessant. Der Gesamteindruck dieser Einspielung ist einer von jugendlichen Überschwang. Und es ist genau das was diese Aufführung so reizend macht. Schon im Trinklied vom Jammer der Erde fällt auf das das Orchester laut spielt. Das bleibt aber nicht so und Kleiber wendet die dynamische Differenzen an zur Verstärkung der Expressivität von Text und Musik. Der Zuhörer konnte auch erfahren das die Tempi ziemlich schnell sind. Es gibt Aufführungen die langer daueren als 65 Minuten. Simon Rattles Version ( City of Birmingham Symphony Orchestra- Peter Seifert – Thomas Hampson – EMI- 1997) dauert 63’33“. Kleibers Einspielung 58’40“, also etwa 5 Minuten weniger! Kleibers Tempi sind tatsächlich rascher, aber sind auch dafür verantwortlich das die in dieser Musik vertönte Verzweiflung auch vernehmbar wird.

    Was man auch über diese Aufnahme denkt, es ist bestimmt klar das Kleiber seine eigene Auffassung über dieses Werk hatte. Über die Reife dieser Auffassung kann man sich natürlich streiten, aber wichtiger ist das er sie musikalisch ausarbeiten konnte und Mahlers Vertonung der „Condition Humaine“ rührend und voller Glut zum Ausdruck bringt.

    Die Wiener Symphoniker hatten allerdings ein blindes Vertrauen in Kleiber und spielten voller Hingabe. Waldemar Kmentt folgt den Dirigent und singt sehr expressiv und feurig. Christa Ludwig hat diese Partie häufig gesungen ( mit u.a. Klemperer, Karajan und Bernstein ) und sie ist ihr wie auf den Leib geschrieben. Und es muss zugegeben werden das ihren poëtischen Beitrag in Kleibers stürmischer Konzeption etwas in Bedrängnis kommt.

    Trotzdem bleibt Kleibers Auffuhrung mit seiner Unzulänglichkeiten bezaubern mit dem selben Reiz der auch Michelangelo’s Boboli Gefangenen eigen ist.
    Also, für Kleiber-fans ist diese CD einen Muss, für Mahlerliebhaber möglich eine Version die einen mit anderen Ohren hören lässt.

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    Symphonie fantastique Symphonie fantastique (CD)
    25.10.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klangfarbenreiches Fest fürs Ohr

    Mann konnte die Symphonie Fantastique von Hector Berlioz als die Visitenkarte von Mariss Jansons betrachten. Es gibt von dieser Symphonie unter seine Leitung eine bejubelte CD-Aufnahme (EMI) aus 1991 mit dem Convertgebouworchester Amsterdam und eine DVD mit einem Konzert mit dem Berliner Philharmoniker in der Hagia Eirene Kirche in Istanbul aus 2001 (Medici Arts).

    Auf dieser neuen CD dirigiert Jansons sein Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks in eine neue sensationelle Ausführung. Jansons zeigt sich hier als Klangzauberer ohne gleichen. Ausserdem sorgt er für eine rhytmisch spannende und minuziös aufgebaute Interpretation mit viel Zuwendung für Details. Sein Orchester erfüllt jeder seiner Wünsche und spielt mit Disziplin und voller Hingabe. Kein Wunder das es zu den zehn besten Orchestern der Welt gehört! Tonmeister Wilhelm Meister und sein Team haben zum anderen Mal gesorgt für eine sehr gute Klangqualität die für diese live aufgenommene Symphonie sehr wichtig ist.

    Als Zugabe enthällt diese CD die Ionisation von Edgar Varèse gespielt von 13 Mitglieder des Orchesters die das Werk auf 36 Schlaginstrumenten und eine mechanische Sirene ausführen. Nur Klang und Rhythmus, keine Melodie, und doch spannend.
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    Rafael Kubelik - The Symphony Edition Rafael Kubelik - The Symphony Edition (CD)
    25.10.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kostbare Erbschaft

    Dieser Box enthällt Rafael Kubeliks (1914-1996) Einspielungen der sämtliche Symphonien von Ludwig Van Beethoven, Antonin Dvorak, Gustav Mahler und Robert Schumann. Die Aufnahmen wurden in den Jahren 1971-75 (Beethoven), 1971-1976 (Dvorak), 1963-1964 (Schumann) und 1967-1971 (Mahler) gemacht von verschiedenen Tonmeister an verschiedenen Orten.
    Mindestens zwei dieser Gesamteinspielungen gelten seit ihrer Veröffentlichung als Referenzaufnahmen, nämlich die Mahler- und die Dvorak-Symphonien. Die zwei übrige sind für mich Überraschungen: Schumann im positiven, Beethoven –leider- im negativen Sinn.

    Kubelik-spezialist Patrick Lambert schreibt im begleitenden Booklet: „ Für die Aufnahme seines Beethoven-Zyklus, die in einem heiss umkämpften Markt bestehen musste, entschied sich Kubelik für eine ungewöhnliche Lösung: Aus verschiedenen Orchestern, die er im Laufe seiner Karriere schon einmal dirigiert hatte, wählte Kubelik für jede Symphonie ein anderes aus.“ Aber warum präzise hat er sich für die Einspielung einer bestimmten Symphonie entschieden für ein bestimmtes Orchester? Diese Frage bekommt vom Spezialisten keine Antwort. Vielleicht hatte Kubelik dazu auch einfach keine triftige Gründe. Das Ergebnis ist das Kubeliks Beethoven-Zyklus meiner Meinung nach etwas heterogen klingt. Zur Zeit der Erscheinung von Kubeliks Beethoven-Zyklus war Karajans Einspielung mit den Berliner Philharmonikern aus den sechziger Jahren die absolute Referenz. Und dann muss man leider feststellen das manche von Kubelik dirigierte Beethoven-Symphonie etwas altmodisch klingt. Die meisten Symphonien (4, 5, 6, 7 und 9) ist man schon vergessen wenn die letzte Note erklingt. Die Vierte mit dem Israel Philharmonic Orchestra ist zu glatt: es wird sehr schön gespielt aber ich vermisse hier Andacht für Beethovens ( rhytmischen) Experimentierlust. Das Boston Symphony Orchestra spielt die Fünfte sehr breit und langsam und das Ganze ist eher einschläfernd. In die von den Wiener Philharmonikern gespielte Siebte vermisse ich das clair-obscur in den Orchesterfarben und fehlt das tänzerische fast völlig. Eine Überraschung gibt’s mit der vom Cleveland Orchestra sehr virtuose im burleskem Stil gespielte Achte. Nur eine Symphonie ist wirklich eine musikalische Spitzenleistung: die von den Berliner Philharmonikern sehr breit und romantisch aber auch erhaben gespielte Eroica.

    Kubeliks Einspielung der Dvorak-Symphonien mit den Berliner Philharmoniker ist noch immer eine Referenz. Ich würde den Zyklus auch von ganzem Herzen empfehlen wäre es nicht das die Aufnahmen auf CD (im Vergleich mit den originellen LP’s) Kubelik Unrecht zufügen: es fehlt an Differenzierung der Orchesterfarben und der Klang hat die Balance verloren. Es gibt nur eine Ausnahme: die vom Tonmeister Günther Hermanns supervisierte Aufnahme der Achte Symphonie lässt die Orchesterfarben, die in dieser Symphonie so wichtig sind, völlig zur Geltung kommen. Schade das die Deutsche Grammophon die Aufnahmen für diese Ausgabe nicht remastered hat. Es ist auch inakzeptabel das die Vierte Symphonie auf zwei CD’s verteilt wurde.

    Eine wirkliche Referenz sind die Schumann-Symphonien mit den Berliner Philharmoniker. Die erste zwei Symphonien werden sehr lebendig gespielt und mit viel Andacht für Details, Klangfülle und Brillanz. Im Andante espressivo der Zweite Symphonie werden Schmerz, Verzweiflung und Hoffnung seraphisch vertont. Die Rheinische Symphonie wird sehr farbenreich und virtuose gespielt und die Vierte ist ein absoluter Triumph: rythmisch präzise, dynamisch differenziert und mit einem opulenten Orchesterklang. Das gilt auch für die Manfred- und Genoveva-Ouvertüren. Für Schumanns symphonische Werke sind Kubelik und die Berliner Philharmoniker einen „mariage parfait“!

    Zur Zeit der Aufnahmen der Mahler-Symphonien waren auch das Concertgebouw Orchester unter Bernard Haitink mit diesen Symphonien tätig und es gab schon einen kompletten Zyklus dirigiert von Leonard Bernstein. Sowohl Haitinks als Bernsteins Einspielungen haben sich als massgebend erwiesen. Und auch Kubeliks Interpretation der 10 Symphonien ist Volltreffer geworden und gebieben. Wenn man sich dabei bedenkt das Kubeliks Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks sehr jung war, ist seine Leistung noch mehr bewunderenswert. Inzwischen sind u.a. natürlich die unvergleichliche Aufnahmen von Claudio Abbado dazu gekommen, aber der Richtung anweisende Status vom Kubelik-Zyklus bleibt aufrecht! Die Erste, Sechste, Siebente, Achte und Neunte sind noch immer Höhepunkte der Mahler-diskographie. Kubeliks Sänger ( Norma Procter und Edith Mathis in die Zweite, Marjorie Thomas in die Dritte, Elsie Morrison in die Vierte aber auch u.a. Dietrich Fischer-Dieskau, Donald Grobe und Franz Crass in die Achte Symphonie ) und Chöre ( u.a. Bayrische Rundfunk, Tölzer Knabenchor, Knaben des Regensburger Domchor) gehör(t)en zur internationale Spitze. Die Aufnahmen sind auch noch immer sehr gut.

    Also einen Box der jeder Liebhaber von romantische Orchestermusik einfach haben muss!
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    • Karl Böhm - The Symphonies Karl Böhm - The Symphonies (CD)
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    21.10.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Triumph für Beethoven



    Seit dem Jahrhundertwechsel gibt es mindestens 20 neue Einspielungen der sämtliche Sinfonien Ludwig Van Beethovens. Abbado, Barenboim ( zwei mal!), Chailly, Fisher, Haitink, Herreweghe, Krivine, Mackerras, Nagano, Norrington, Rattle, Thielemann, van Immerseel, van Zweden...
    In 2013 hat das label BR Klassik Mariss Jansons interpretation der 9 Symphonien mit dem Chor und Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks herausgebracht. Es ist klar das auch im 21. Jahrhundert noch immer viele Zuhörer von Beethovens Symphonien aufgewühlt werden, aber nicht nur Zuhörer, sonst auch Künstler, im besonderen zeitgenössische Komponisten. Die Aufnahmen der sämtlichen Symphonien Beethovens wird deswegen komplettiert von Kompositionen von gegenwärtige Künstler wie Johannes Maria Staud, Misato Mochizuki, Rodion Schedrin, Raminta Serksnyté, Gya Kancheli und Jörg Widmann, die im Auftrag Werke schrieben in der auf Beethovens Musik reflektiert wird. Wenn man sich diese Werke anhört, spürt man das Beethoven nicht nur geistlich sondern auch kompositions-technisch inspiriert.

    Aber was diese Gesamtaufnahme der 9 Symphonien aussergewöhnlich macht, ist bestimmt die Interpretation von Jansons und seine Musiker vom Bayrischen Rundfunk.
    Was Jansons hier zustande bringt ist eine perfekte Synthese zwischen dem „normalen“ Spielart von modernen Orchester ( Toscanini, Karajan, Haitink,...) und dem historisierenden Aufführungspraxis ( Brüggen, Norrington, Gardiner...). Und das Ergebnis ist fabelhaft! Die Orchesterbesetzung ist jede Symphonie angepasst. Die Phrasierung ist bündiger. Die Bogenführung lasst die modernen Streicher schneidiger erklingen. Holz und Blächbläser bekommen genügend Raum. Egal welche Symphonie man sich anhört, immer wieder fühlt man das es klingt wie es klingen soll. Und das man das nie zuvor so gehört hat.

    Der Beethoven von Mariss Jansons ist ein menschlicher Beethoven: seine Musik klingt nicht spektakulär oder übermenschlich, aber man hört einen Menschen mit erkennbare Gefühle, Schmerze und Sehnsüchte und das ist genau was diese Interpretation so faszinierend macht. In dieser Hinsicht ist die Vierte Symphonie bei Jansons tatsächlich eine Schlüsselsymphonie. Beethoven hat dieses Werk schnell komponieren müssen weil er Geld brauchte und eigentlich mit der Fünfte und Sechste Symphonie tätig war. Das ist der Grund warum diese Symphonie so wichtig ist: sie zeigt uns den Komponisten wie er eigentlich war, nämlich der Mann der auf das Titelblatt der Partitur der Missa Solemnis schrieb: „Von Herzen. Möge es wieder zu Herzen gehen.“ In diesem Geist interprtiert Jansons die Beethoven-Symphonien.

    Das Symphonieorchester des Bayrischen Runfunks spielt mit Herz und Seele: der orchesterklang ist wunderschön und es wird diszipliniert und inspiriert musiziert. Die Streicher haben einen wunderbar seidig-weichen Ton. Die Holzbläser sind erstaunlich auf einander abgetönt und die Blechbläser klingen voll und strahlend. Die Phrasierung wird niemals aggressiv weil die sehr präzise dynamische Differenzierungen dafür sorgen das Staccato und Legato nahtlos in einander übergehen.

    Jede Symphonie bekommt von Jansons die Zuwendung die sie verdient und das hört man nicht nur wegen die Grösse der Besetzung sondern auch wegen die Weise worauf musiziert wird. Andererseits werden alle Symphonien von einer Gesamtkonzeption mit einander verbunden. Und diese Konzeption stellt der Mensch mit seine Schwächen und Stärken, mit seine Gefühle und Gedanken, mit sein Schmerz und mit sein Glück zentral.
    Jansons’ Pastorale ist die schönste die ich je gehört habe: der Orchesterklang gibt dem Zuhörer ein himmlisches Gefühl, die Holzbläser und die Hörner machen einen schmelzen und die breite und subtile Palette an Klangfarben war bisher ungehört!

    Jansons’ Interpretation der Neunte ist etwas dramatischer als gewöhnlich. Es ist klar das er Beethovens hoffnungsvoller Botschaft – „Alle Menschen werden Brüder“- in unsere Zeit nicht als selbstverständig erfährt. Aber vielleicht gleicht unsere Zeit in dieser Hinssicht stark die Zeit in der Beethoven lebte, eine Zeit die geprägt wurde vom Untergang des „Ancien Régime“, eine Übergangszeit also. Der Chor des Bayrischen Rundfunks und die Solisten – Christiane Karg, Sopran, Mohiko Fujimura, Alt, Michael Schade, Tenor und Michael Volle, Bariton - singen ausdrucksvoll und machen es ganz klar das „werden“ in „Alle Menschen werden Brüder“ nicht nur ein Futurum, sondern auch ein Imperativ ist!

    Die Aufnahmen sind Live in der Suntory Hall Tokio, Herkulessaal oder Philharmonie am Gasteig in München registriert und es muss gesagt werden das Tonmeister Wilhelm Meister und sein Team hier über eine Spitzenleistung sprechen dürfen: man sitzt wirklich im Konzertsaal.

    Toscanini und Karajan haben im 20. Jahrhundert die Beethoven-Interpretation mit „benchmarkrecordings“ markiert. Mit dieser neuen Gesamtaufnahme der 9 Symphonien von Ludwig van Beethoven haben Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks die hochkarätige Referenz des 21. Jahrhunderts realisiert!
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.8 Symphonie Nr.8 (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    31.01.2020
    also basso continuo - dass ein einziger dirigent alle neune vorbildlich und für alle zeiten gültig interpretiert, gelingt keinem - auch bei klemperer oder szell oder zinman gibt es schwächelndes - bei karajan (drei aufnahmen!) gar kränkelndes - da ist der glühende fan von jansons schon ein wenig übers ziel hinausgeraten - trotzdem vielen dank für den diskussionsbeitrag - echt mühevoll! - und um die vollendung ringen wir ja alle - McFlush
    Anonym
    22.10.2015

    Allenfalls eine subjektiv-aussergewöhnliche

    Begeisterung, die mit zu vielen allerwelts Gemeinplätzen zu überzeugen trachtet für eine allenfalls z.T. sehr gute Interpretation verschiedener Orte und Zeiten, was man hört, die insgesamt nie die Grenzen musikalischer Konvention tangiert.
    Immerhin eine Aufnahme, die durchaus befriedigend,
    jedoch keinesfalls durchweg überzeugen kann.
    Ein Deutsches Requiem op.45 Ein Deutsches Requiem op.45 (CD)
    28.06.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine diskographische Sternstunde

    Diese Aufnahme des Deutschen Requiems ist introvertiert aber deswegen sehr rührend. Gerade vom Anfang hat man das Gefühl das alles ist wie es sein soll. Die Tempi sind richtig. Der Aufbau ausgewogen mit schön bearbeiteten Crescendo. Der Orchesterklang ist wunderschön mit sanften Streicher und wunderbaren Soli der Holzbläser. Das Wiener Singverein singt sehr stille wo es nötig ist, aber bleibt auch in den Fortissimi wirklich transparent und verständlich singen. Das gilt auch für die himmlisch singende Gundula Janowitz und den schlicht expressiven Eberhard Wächter. Eine diskographische Sternstunde!
    Meine Produktempfehlungen
    • Ein Deutsches Requiem op.45 Ein Deutsches Requiem op.45 (DVD)
    Karl Böhm - The Symphonies Karl Böhm - The Symphonies (CD)
    12.05.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Unter Böhms Leitung triumphiert die Musik

    In dieser Box findet mann besondere Interpretationen von Symphonien von 4 grosse Meister: Mozart, Beethoven, Brahms und Schubert. Ich hatte die Mozart-sinfonien auf LP und wusste das es Referenz-Aufnahmen waren und das sind sie noch immer. Die mehr historisch bewusste Aufnahmen (z.B. von Trevor Pinnock) haben das nicht ändern können. Ich wusste das auch die Schubert-Symphonien als Masstab gelten. Und tatsächlich: sie sind nicht von Harnoncourt und dem Concertgebouworchester überboten worden!
    Aber ich wurde sehr überrascht von Böhms Beethoven und Brahms. Die unter seiner Leitung von den Wiener Philharmonikern gespielte Symphonien setze ich bestimmt neben Klemperers Beethoven: sie werden sehr breit gespielt und bekommen etwas Monumentales. Was Böhm unterscheidet von Klemperer ist eine gewisse Frische: der Orchesterklang ist transparent und er lässt die Musik atmen. Das gilt auch für Brahms: Böhms Einspielung der Symphonien lasst sich vergleichen mit den Interpretationen dieser Werke von Wilhelm Furtwängler - breites Klangbild z.B. -, aber hier auch lasst Böhm die Musik für sich sprechen. Die Alt-Rhapsodie mit Christa Ludwig ist eine Sternstunde!
    Als Böhm dirigiert klingt alles so einfach und Mühelos: mann spürt das die Orchestermitglieder Freude fühlten beim Musizieren. Die ausgezeichnete Klangqualität von diesen Aufnahmen aus den Jahren 1960-1980 lasst den Zuhörer in diese Freude teilen!
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