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    Janna_KeJas-BlogBuch

    Aktiv seit: 26. Juni 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 2
    5 Rezensionen
    Children of Blood and Bone Tomi Adeyemi
    Children of Blood and Bone (Buch)
    10.06.2018

    Zu viel Story, zu wenig Entwicklung

    Das Cover zog meine Aufmerksamkeit auf sich, bevor überhaupt klar war, wann es bei uns in Deutschland erscheinen wird. Und als es nun vor der offiziellen Veröffentlichung die Möglichkeit gab es zu gewinnen, konnte ich einfach nicht widerstehen.

    Bevor die Geschichte beginnt, werden die verschiedenen Clans, ihre Fähigkeiten und Götter, vorgestellt und ich hatte schon befürchtet, dass ich während des Lesens durcheinander geraten würde. Dem war im weiteren Verlauf jedoch absolut nicht so, da in diesem Band vor allem Zèlies Clan eine Bedeutende Rolle spielt, sowie eine weitere Fähigkeit eines anderen Clans. Dafür jedoch wurde ich mit einer Vielzahl an Ereignissen konfrontiert.

    Die Magie ist seit langer Zeit fort, die Menschen mit magischen Kräfte (Maji genannt) wurden bestialisch abgeschlachtet. Eine Szenerie die immer wieder im Verlauf des Buches auftaucht und weitere Szenen die einigen Leser*innen innerhalb der Leserunde zu brutal waren. Ob dies wirklich zu detailliert beschrieben ist, mag ich kaum beurteilen, da ich weitaus andere Geschichten ‚gewohnt‘ bin, möchte es an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen.

    Zèlie, eine Divîné, Tochter einer Maji. Eine junge Erwachsene die erst handelt und dann denkt. Ihr Bruder Tzain, ein starker junger Mann, der bemüht ist, das Gleichgewicht in der Familie zu halten.
    Inan, Kronprinz, seinem Vater blind ergeben. Amari, seine Schwester, eine junge stille Frau, die eine Ereigniskette ohne Rückkehr in Gang setzt.
    Und die Geschichte der Magie, ihrer Entstehung auf der Erde, sowie die Blutnacht. Jene Nacht die Zèlies und Tzains Mutter und alle anderen Maji nicht überlebten.

    “
    Ich denke daran, wie ihre Leiche am Ast des großen Baums hing.
    Ich denke an den König, der sie uns nahm.
    (S. 9)

    Die Magie ist ein faszinierender Aspekt innerhalb der Geschichte, denn solch magische Geschichten haben ihren ganz eigenen, besonderen Reiz. Das was ich in der Geschichte darüber las gefiel mir wirklich gut, war mir aber bei dem Klappentext fast zu wenig. Das es der Autorin um etwas anderes ging und sie das Fantasy-Genre einfach als Sprachrohr genutzt hat, ist mir wohl bewusst. Aber wenn ich Fantasy lese, dann will ich auch Fantasy bekommen! Und wenn nicht nur das eigentliche Thema nicht gut skizziert ist, sondern dann auch noch an den Eigenschaften des Genres fehlt, bin ich schon leicht enttäuscht. Vor allem wenn die Autorin es kann! Das was Tomi Adeyemi über die Magie schreibt, hat sie gelungen umgesetzt. Allein in der Entstehungsgeschichte hätte ich noch viele weitere Seiten verweilen können. Ich bin abgetaucht in der Erzählung, wie die Götter ihre Magie teilten. Die intensiven Szenen, wenn die Magie wieder zu erblühen beginnt. Auch wenn genau das immer wieder Thema im Buch ist, der Kernpunkt, ist es beim Lesen selbst einfach zu wenig.

    Vielmehr wurde ich von den Szenen überschlagen! Kaum begann ein Ereignis war es wenige Seiten bereits vorüber und die nächste Szenerie begann.
    Von Szene A zu B zu C, hüpft die Autorin durchs Buch ohne kurz zu verweilen. Kaum hatte ich mich hineingelesen, einen leichten Hauch von Spannung gespürt, schon waren die Vier bereits in der nächsten Situation. Ich kann nicht greifen, warum solch ein Tempo vorgelegt wurde! Was soll da noch kommen in den nächsten zwei Bänden? Ich kann schon gar nicht mehr benennen, welchen Gefahren die zwei Geschwisterpaare ausgesetzt waren. Ich weiß nur, dass es mich wenig berührte. Todesfälle begegneten mir immer wieder, doch habe ich sie einfach gelesen und bin wie die Autorin weiter gehüpft. Kein Wehmut, kein Schmerz. Wie auch? Kaum kam ich in der Geschichte an, ginge es nur noch Schlag auf Schlag. Solch eine actiongeladene Ereigniskette mag ich schon nicht bei Krimis & Thrillern. Die Ereignisse überholen sich und die Geschichte profitiert in keinster Form davon!

    Der Verlauf fühlt sich aufgrund seiner Schnelligkeit wie wenige Tage an, doch innerhalb der Geschichte hieß es plötzlich, dass die Protagonist*innen seit Wochen unterwegs seien. So kommen wir auch direkt zum nächsten Kritikpunkt! Wenn ich das erlebe, was besonders die Vier im Buch erleben, verändert mich dies. Es nimmt bewusst und/oder unbewusst Einfluss auf mein Handeln und Denken! Die Liebhaber*innen dieser Geschichte mögen nun aufschreien.
    Oh ja, es verändert sich was, aber in eine für mich nicht nachvollziehbaren Richtung. Altersempfehlung 14 hin oder her, auch Jugendliche brauchen keine unpassende Liebesgeschichte, um mitzufühlen! Hier sollte es um Rassismus, Aggressionen, Ausgrenzung und Intoleranz gehen (so im Groben umrissen)! Was jedoch den meisten Raum bekam war die Liebelei – warum!? Und dann auch noch so vorhersehbar. Traut man den Leser*innen in diesem Alter nicht mehr zu? Warum nicht mit den Möglichkeiten des Fantasy-Genres spielen und daraus eine gesellschaftliche Kritik entstehen lassen?

    Aber kommen wir zurück zu den Protagonist*innen Zèlie, Tzain, Amari und Inan. Zwei Geschwisterpaare, zwei Welten. Und bereits zu Beginn absehbar worauf es hinauslaufen wird. Eigenschaften die ich bei dem Thema des Buches bei weitem nicht erwartet hatte. Ein Klischee jagt das nächste, eine Skizzierung der Figuren, die mich schütteln ließ und definitiv der größte Kritikpunkt an dem Buch. Vier Protagonist*innen, die im Kern der Geschichte stehen und nach Schema F charakterisiert wurden. Was mich störte, werde ich versuchen zu definieren und wen das Buch bis zu diesem Punkt immer noch interessiert, sollte folgenden Abschnitt nun überspringen.

    Vier Charaktere die sich unterscheiden und somit eine gewisse Dynamik schaffen sollten. Mir entlockten sie ein müdes Gähnen. Alle lassen sich in eine Schublade stecken und stagnieren in ihrer Rolle. Zwar ist eine gewisse Entwicklung herauszulesen, diese jedoch lässt sich bereits zu Beginn erahnen und wird zu oberflächlich eingearbeitet. Auf der einen Seite haben wir die zwei heranwachsenden Frauen, sowie ihre Brüder. Nicht nur das sie jeweils aus zwei unterschiedlichen Verhältnissen stammen, sie sind ein Gegenpol zueinander. Während Zèlie schneller handelt als sie denkt und sich gegen die Unterdrückung versucht aufzulehnen, ist Amari ihrer Familie hörig.
    Ebenso stehen Tzain und Inan sich gegenüber. Ein Familienmensch, welcher seine Liebsten beschützen will, seine Handlungen abwägt und der Königssohn, welcher bemüht ist, die Gunst des Vaters auf sich zu ziehen.
    Feindschaft und Freundschaft, mit einem Hauch von Liebe. Die Charaktere verändern sich, ohne sich wirklich zu entwickeln und zu entfalten. Sie bedienen genau das Schemata, welches bereits beim Lesen im Kopf entsteht, bevor man überhaupt an der Stelle des Buches ist. Vorhersehbar und Protagonist*innen, passend für je eine Charakter-Schublade.
    Ich könnte an dieser Stelle intensiver auf jede*n einzelne*n eingehen, will ich aber ehrlich gesagt gar nicht, denn dann würde ich mich in Rage schreiben. Ich persönlich finde, dass der gesamte Verlauf, abgesehen von der Vielzahl an Ereignissen, sehr absehbar ist. Dennoch möchte ich nicht mit weiteren Einzelheiten meine Kritik untermauern, da ich dem einen oder der anderen Leser*in eventuell doch etwas vorweg nehmen könnte.

    Ich möchte nicht klein reden, was das Potenzial dieser Geschichte ist. Man liest sehr wohl heraus, dass es um Gruppierungen geht. Das Klein halten der Schwächeren, ein Leben ohne Hinterfragungen, die Angst, der Hass. Mir war dies jedoch zu leise und doch zu Ereignisvoll um mich überhaupt reinfühlen zu können. Es hätten weniger Ereignisabläufe sein sollen und mehr Entwicklung geben müssen!

    Das Nachwort der Autorin hingegen hat mich berührt und lässt mich nachvollziehen, warum sie diese Geschichte schrieb. Nur leider reicht dies einfach nicht aus, um das Buch an sich zu loben. Sehr schade um die Geschichte! Afrikanisch-angehauchtes Setting, Magie und Gesellschaftskritik hätten einnehmend und tiefsinnig sein können. Ich habe das Gefühl die Autorin wollte zu viel hineinstecken, konnte die Geschichte nicht langsam entstehen und sich entfalten lassen. Das wir im 21. Jahrhundert leben und immer noch Sprachrohre brauchen die auf Gewalt und Hetze aufmerksam machen müssen, Menschen dies ertragen müssen ist mehr als erschreckend! Umso wichtiger ist es das es immer und immer wieder in den Medien (Nachrichten, Bücher, Internet) angesprochen und sich laut dagegen positioniert wird. Leider ist es bei dieser Geschichte durch zu viel mitteilen und aufmerksam machen wollen zu stark in den Hintergrund gedrängt worden. Ein Buch das mehr als Anklang fand und wohl finden wird, für mich aber nicht nachvollziehbar ist.

    Manch eine*r mag meine Endwertung zu hart finden, denn die Geschichte an sich lässt sich flüssig lesen. Die Magie hat ihre Faszination, welche mir gut gefiel! Wenn jedoch solch Stereotype-Protas eingearbeitet werden, die sich kaum entwickeln und einem unnötigen Handlungsstrang der meiste Raum gewährt wird, dann kann ich einfach nicht anders. Es tut mir Leid um die Idee und vor allem dem Anliegen der Geschichte! Aber es braucht keine Klischees, keine vorhersehbaren Schilderungen. Diese Geschichte hätte Raum gebraucht um sich zu entfalten und berühren zu können. Es hätte Protagonist*innen gebraucht die sich nicht nur am Rande entwickeln, sondern wirklich beginnen zu hinterfragen!

    SPOILER

    Dafür findet sich ein hervorragendes Beispiel! Das Einknicken innerhalb der eigenen Geschichte. Zèlie beginnt zu zweifeln, sie hinterfragt die Konsequenz, die Macht der Magie. Was geschehen wird, solange es keine Absprachen gibt. Was geschehen wird, wenn diese macht in die falschen Hände gerät. Sie vertraut sich Amari an, und dann?

    Zweifel die wir verstehen, nachempfinden könne. Auch den Weg dennoch weiterzugehen. Aber warum streut die Autorin diese Gedanken nur minimal ein, arbeitet den Zwiespalt nicht heraus, sondern lässt es mit einem einzigen Gespräch verschwinden? Mitunter sind es genau diese Gedanken und Zweifel um die es der Autorin beim Schreiben ging. Anstatt sich in Ereignissen zu verlieren, hätten solche Aspekte tiefer ausgearbeitet werden könne. Dies bezieht sich ebenfalls auf viele weitere Punkte im Buch. Bei einer Trilogie hätte sie sich Zeit nehmen können, solche Szenerien weiter auszuarbeiten. In Bezug auf die Zweifel bezüglich der macht, der Gewalt, dem leben in einer Diktatur und Hierarchie.

    SPOILER ENDE

    Auch wenn das Buch ab 14 Jahren empfohlen ist, kann man den Leser*innen dieses Alters mehr zutrauen, als Charaktere die vorhersehbar sind und sich in Liebeleien verlieren! Ich werde den Folgeband nicht lesen und somit lässt sich der integrierte Leseexemplar-Hinweis etwas(!) leichter verkraften …
    Die Brut - Sie sind da Ezekiel Boone
    Die Brut - Sie sind da (Buch)
    12.06.2017

    Es sind keine gewöhnlichen Spinnen, sie kommen summend und sie kommen schnell

    Ich bin ja wirklich einiges aus Buch und Film gewohnt, aber alles hat seine Grenzen! Meine ist bei Spinnen und Augen erreicht – wenn dies auch noch in Kombination wie in diesem Buch auftritt, sind meine einzigen Notizen „Irgh, bäh, Ekel!“!

    Auch wenn erst auf Seite 116 die Tiere klar als Spinnen bezeichnet werden, so nehme ich bedingt durch das Cover keine Spannung vorab heraus.
    Für wahrhafte Phobiker ist solch eine Warnung natürlich hilfreich und nicht jeder möchte ein Buch (Thriller) über diese Tierart lesen. Der Spannungsbogen, die Neugierde – für mich persönlich – wäre noch etwas höher gewesen, wenn nicht von Beginn klar gewesen wäre, worum es in der hier beschriebenen Szenerie genau geht.

    Bereits durch den Prolog wird man mitten in die anbahnende Katastrophe katapultiert. Der Autor versteht sich darin dem Leser Bilder zu projizieren und spielt mit der Urangst. Er bedient sich dabei zweierlei Wege – mal schildert er die Situationen sehr detailliert, andere wiederum überlässt er der Phantasie.

    „[…] die Ferdern des Vogels sahen nicht aus wie sie sollten. Sie schienen zu wimmeln, als ob da –
    Der Vogel fiel vom Himmel.“

    Die ersten hundert Seiten umschreiben verschiedenen Szenen die im kleinen auf die im Buch bezeichnete ’schwarze Flut‘ hinweisen, um sich im Verlauf zu einer existenziellen Gefahr zu steigern.
    Seismographen schnellen in die Höhe, ohne das ein Erdbeben folgt. In Amerika ist eine Hitzewelle zu spüren und am Hindukusch fallen die Temperaturen. Das der Autor verschiedene Länder und Kontinente an den Abgrund führt, gefällt mir weitaus besser, als wenn er sich nur auf ein Land beschränkt hätte. Es wirkt realer und ich huschte durch die Seiten, um zu erfahren wie sich die einzelnen Situationen entwickeln.

    Der Spannungbogen wurde aber auch immer mal wieder ausgebremst – eine Vielzahl an Charakteren, welche bei mir mit Namensverwechslung einher ging. Und auch nicht jeder der aufgeführten Protagonisten war für mich greifbar oder gar relevant für die Geschichte. Ich habe bereits von anderen LeserInnen gehört, das ihnen die Charaktere zu oberflächlich waren. Dem kann ich nicht widersprechen, es fällt jedoch bei mir nicht in die Bewertung mit hinein. Wenn das Setting stimmt und der Kernpunkt auf die Entwicklung dessen liegt, müssen die Charaktere nicht psychologisch ausgearbeitet werden. Und darin überzeugt Ezekiel Boone – die bildhaften Beschreibungen der ’schwarzen Flut‘ und der Darstellung verschiedener Orte. Fernab der immer wiederkehrenden Charaktere beschreibt der Autor verschiedene Orte/Länder in denen die Protagonisten nur mit dem passendem Personalpronomen bezeichnet werden, um zu verdeutlichen das es um die Szene selbst geht, das die Spinnen sich auf der gesamten Welt fortbewegen. Dies gefiel mir besonders gut, da sich ein erschreckendes Gesamtbild abzeichnet.

    Auch wenn der Fokus auf der Entwicklung und dem Ausmaß liegt, so gibt es auch prägnante, wenn auch nicht tiefgründige, Charaktere die mir sehr sympathisch waren. Besonders bei der Protagonisten Melanie Guyer ist es dem Autor gelungen Humor, Wissenschaft und Spannung miteinander zu verbinden. Da sie Biologin ist, sind es ihre Passagen, welche leicht verständlich den wissenschaftlichen Aspekt erläutern. Man erfährt viel über das Verhalten von spinnen und wie untypisch diese Art sich verhält. Sie zeigen eine Form des Miteinanders, die zuvor noch nie bei diesen Tieren zu beobachten war. Gespickt wird die Geschichte mit wahren Schilderungen wie bspw. die Nazca-Linien.

    Ich habe nun schon öfters gelesen, das dieses Buch wie ein Hollywood-Streifen in Buchform zu lesen ist. So ganz will ich dem nicht widersprechen, denn besonders zum Ende hin überschlägt sich das Auftauchen der Achtbeiner – wie sie kommen und in welcher Geschwindigkeit.
    Und auch wenn ich nicht gerne actionbeladene Szenen lese, so ist es hier sehr passend. Auch die Spannung hält der Autor konsequent, indem er immer wieder kleinen Cliffhanger an bestimmten Kapitelendungen einbaut. Gerade zu Beginn reizt es ungemein weiter zu lesen, wenn noch nicht greifbar ist, wohin sich diese Geafhr entwickelt.

    „Aber er irrte sich. Ganz hinten in der Dunkelheit regte sich leise etwas in der Asche.“

    Wer diesen Band liest, muss den Folgeband lesen, um die ganze Geschichte zu erfahren. Das Buch ist keine in sich abgeschlossene Geschichte, sondern endet am Höhepunkt. Auch ein dritter Band scheint (!) in Planung zu sein.
    Human, C: Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town Human, C: Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town (Buch)
    22.12.2016

    Obambos, Krähen & Siener

    Als ich das Cover entdeckte & den Titel las, musste ich mir das Buch einfach genauer anschauen! Dann kamen bei verschiedenen Buchseiten noch solche Sätze:
    „Ein anarchisches, übersteuertes und verdammt witziges Fantasy-Debüt mit Kultbuchpotenzial.“

    Wie kann ich da noch widerstehen?? Stimmt! Gar nicht!

    „Neil Gailman meets Tarantino“ steht auf dem Buchrücken, da bin ich ja immer ganz vorsichtig! Tarantino ist Film und dies ein Buch! Aber zu dieser Waffe greifen viele, „einfach überlesen“ hab ich mir gedacht! Um so positiver überrascht war ich, als sich einige Szenen wie ein Tarantino-Film lasen. Sorry für die Ausdrucksweise sollte sich damit jemand auf dem Schlipps getreten fühlen: so ein Mindfuck! Da schwirrte mir an einigen Stellen wirklich der Kopf, aber das mag ich ja.

    Wirr ist es leider aber auch auf der Kritikseite, denn es prasselt eine Vielzahl an Protangonisten auf einen ein. Damit tue ich mich in Büchern leider immer etwas schwer, hier kommen aber noch die verschiedensten Wesen dazu ~ einige darunter die es in dieser Bezeichnung auch noch nicht gab. Das macht mir das Lesen an manchen Stellen etwas schwer. Charlie Human wollte in seinem Debüt viel kreatives einbauen & herausstechende Charaktere skizzieren. Teilweise überlädt er dadurch den Leser. Denn neben den Protagonisten und verschiedensten Monstern [Spinnenzombies, leuchtende Obambos, Klippspringer, etc.] gibt es auch noch verschiedene Perspektiven.

    Baxter Zevcenko ist 16 Jahre und macht sich überhaupt keine Sorgen bezüglich des Abschlachtens seiner Mitschüler, denn er führt das Cinema Nouveau der Pornowelt. Egal welche Begierde, welcher Fetisch, all das kann er bieten und noch mehr.
    Bax ist zufrieden mit seinem Leben weit oben in der Pornodynastie und seiner Freundin Esmè. Bis diese eines Tages spurlos verschwindet und er einen leuchtenden Zahn unter ihrem Bett findet. Dies ist der Beginn von Baxters Odyssee ins Schattenreich der Südafrikanischen Stadt.

    Doch was ist Realität, was Fiktion? Baxters Geschichte wird mit seiner Patientenakte ergänzt, die mich eine gewisse Zeit verunsicherten ~ ist die Fantasy im Fantasy-Buch reine Fiktion? Denn wer außer ein psychisch erkrankter hat zwei Persönlichkeiten ins sich, die verbale Kämpfe austragen?
    Und dann sind da noch seine Träume. Diese sind aus der Perspektive einer jungen Frau und gehen weit in der Zeit zurück.
    Einige Informationen über die Pornoindustrie und der afrikanischen Mythologie erhält der Leser über eingebaute Berichte und Artikel.
    So ergeht es dem Leser auch gerne mal beim Lesen:

    „Mein Verstand tanzt seinen kleinen Schizo-Mambo.“
    [S. 148]

    Ich kann nicht sagen ob zart besaitete eher die Finger von dem Buch lassen sollten, aber innerhalb der Leserunde waren einige angewidert von bestimmten Szenen. Die Angriffe werden detailliert beschrieben und die Sprache der Protagonisten ist gerne mal vulgär.

    Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und es war nicht das zunächst zu befürchtende Jugendbuch! Zum einen sehr vulgär, dann wiederum irritiert der Autor mit verschiedenen Fachausdrücken. Die Geschichte wird gespickt mit makabren Humor, welcher mir sehr gefällt.

    „Mit den Krähen ist das so, dass sie dir die Kehle aufreißen und so kultiviert an deinem Blut nippen wie andere an Martinis“
    [S. 57]

    Der Humor hat mich überzeugt, diese abgedrehte Story, welche man fast schon als ‚Mindfuck‘ bezeichnen könnte. Und auch die Charaktere sind für mich gut skizziert worden. Es ist kein Roman mit emotionalem Tiefgang, aber man mag den ein oder anderen Protagonisten, lacht mit ihnen und frag sich wundervoll wohin das alles noch führen soll.

    Baxter der seine entführte Freundin sucht & ein Kopfgeldjäger mit gekonnten Sprüchen und kuriosen Gestalten. Humorvoll, Makaber, skurrile Erscheinungen ~ Urban-Fantasy nach meinem Geschmack.

    Den Ausgang der Story schildere ich natürlich nicht, aber so viel sei verraten: Band 2 „Kill Baxter – Showdown in Cape Town“ erscheint im Mai 2017 [mit einem nicht mehr so überzeugendem Cover wie ich finde].

    Neben dem kleinen Wirrwarr an Protagonisten finde ich es besonders schade, dass das Lektorat hier keine gründliche Arbeit getan hat, denn immer wieder stolperte ich beim Lesen über verschiedene Rechtschreibfehler! Dies fließt aber keinesfalls in die Wertung des Buches ein, denn was bitte kann der englischsprachige Autor und seine Geschichte dafür?!

    Und wir dürfen gespannt sein, denn das Buch wird gerade von der Regisseurin Terri Tatchell verfilmt.
    Walker, A: Am Ende aller Zeiten Walker, A: Am Ende aller Zeiten (Buch)
    07.09.2016

    Tiefgründig!

    Zunächst gab es von mir 3 Sterne, nachdem ich nun das Buch habe wirken lassen sind es 4 geworden, trotz einiger Kritikpunkte. Und ja, dies lag sehr intensiv am letzten Kapitel! Denn ab der Hälfte des Buches sank leider meine anfängliche Begeisterung ...

    Der Leser sollte kein apokalyptisches Ende der Welt in Form von Brutalität und nervenzerreißender Spannung erwarten. Der Autor setzt zwar seinen Fokus ebenso auf die menschlichen Abgründe, jedoch steht die Entwicklung von Ed im Mittelpunkt.
    Dies empfinde ich immer als positiv, bin jedoch mit einer anderen Erwartung an das Buch herangegangen.

    Ich hatte nicht mal richtig zu lesen begonnen, schon war ich Hin & Weg! Auf der Innenseite des Covers ist der Beginn des Prolog "Glaube" abgedruckt als schriftliche Notiz und der Schreibstil nahm mich sofort gefangen!
    "Ich glaube, was ich glaube, damit das Leben weniger beängstigend ist. Unser Glaube ist nur eine Sammlung von Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um uns die Angst zu nehmen. Glaube hat sehr wenig mit der Wahrheit zu tun." (S. 8)

    Ed berichtet vom Anfang des Endes. Von seiner Erleichterung bezüglich des Weltuntergangs. Von seiner Trinkerei & den nicht vorhandenen Vaterqualitäten. Wie er den Kioskbesitzer nieder schlägt.
    Ein Anti-Charakter welcher die Leserwelt spaltet, gespickt mit viel Sarkasmus ~ ich war Ed-Fan! Genau über solche Charaktere lese ich gerne.
    Es werden Freiwillige für Versorgungseinsätze gesucht, fernab der Familie: "Ich war kein völlig unbrauchbarer Ehemann & Vater. Aber eben auch kein guter. Ich wischte mir den Brei ab und hob die Hand." (S. 111)

    Die beklemmende Stimmung transportiert Adrian J Walker hervorragend. Ich konnte mich in die beschriebenen Situationen hineinfühlen.
    "Von weit weg hörten wir ein leises, nasales Heulen. Es war ein Geräusch aus einem anderen Jahrhundert. Ein Geräusch, das bei uns nichts mehr verloren hatte." (S. 29)
    Der Leser wird hineingesogen durch die Schriftsprache, fühlt & erlebt mit.

    Ebenso wird relativ früh mit Moral und Gesellschaftskritik gespielt. Unwillkürlich setzt der Leser sich damit auseinander, stellt sich Fragen. Würde ich anderen helfen oder einzig auf meine Familie konzentriert sein? Wie weit würde ich gehen um noch Vorräte zu beschaffen? Kaum Platz für meine Familie & mich, würde ich dennoch die Tür öffnen?

    Doch dann kommt der Tag an dem Ed sich nur noch die eine Frage stellt: Kann ich über mich selbst hinauswachsen, um zu meiner Familie zu gelangen?!?
    Dies ist auch die Wende der Geschichte!
    Es geht um denn inneren Kampf, den Konflikt aufzugeben oder durchzuhalten. Ed hinterfragt sich selbst, sucht sich in seiner eigenen Kindheit. Vordergründig geht es um die Auseinandersetzung mit sich selbst.
    "Ich fühlte mich wie ein Kind. Ich war ein Kind; ich bin ein Kind. Denn wir werden gar nicht erwachsen - wir werden überwachsen wie frisches Grün von Gestrüpp." (S. 416)

    Eher der kleinere Anteil dieser Geschichte, werden auch die menschlichen Abgründe aufgeführt, das surreale Verhalten welches sich bedingt durch die neue Lebenssituation entwickelt. Genau hier hatte ich mir mehr erwartet, mehr Intensität.

    Für mich war das Buch nicht die Geschichte, welche ich erwartet hatte. Und doch beschloss ich von 3 auf 4 Sterne hochzugehen. Der Schreibstil hat mich gefesselt, bestimmte Szenen waren sehr gut skizziert & besonders die Kapitel "Weisse Propheten" und "Sennen Cove" haben mich eingenommen! Der Leser wird zurückgelassen und genau das ist es was mich nochmals überzeugte!
    Dark Memories - Nichts ist je vergessen Dark Memories - Nichts ist je vergessen (Buch)
    26.06.2016

    Unvorhersehbar

    Und solche Bücher liebe ich!

    Vorweg sei jedoch erwähnt - der Klappentext & die Vermarktung sind schlecht gewählt. Es entsteht eine Erwartung beim Leser, welche nicht gänzlich erfüllt werden kann.
    Spannung findet sich definitiv, für mich ein Pageturne & eines meiner persönlichen 2016er Lesehighlights!
    Und doch hat "Roman", so wie es auf dem Cover steht, absolut seine Berechtigung!

    Denn es geht vielmehr um den psychologischen Hintergrund als um eine Hetzjagd! Und diese nimmt viel Raum innerhalb der Geschichte ein. Es geht um die Auswirkungen von Medikamenten, welche das Gedächtnis derart beeinflussen können & um die Behandlung diese Erinnerungslücken zu rekonstruieren, darauf zurück greifen zu können. Und auch zu müssen, denn auch wenn der Verstand keine Verknüpfung zu den Ereignissen aufgebaut hat, so reagiert der Körper darauf - innere Unruhe, ein Gefühl welches keiner Erinnerung zu zuordnen ist ...
    "Am liebsten hätte ich mich aus mir selbst herausgeschält." S. 53

    Die Behandlung & Ereignisse innerhalb des Buches werden einzig aus der Sicht des Psychologen Alan Forrester wiedergeben.
    Mir persönlich gefiel dies sehr, zumal er dies Rückblickend erzählt, immer wieder kleine Anhaltspunkte gibt wohin der Verlauf führen könnte und mich als Leser direkt mit einbezieht. Dies fesselte mich, machte mich neugierig auf die weiteren Kapitel!
    Die einzelnen Protagonisten kommen dennoch zu Wort, transportieren ihre Gedanken & Emotionen, welche nicht immer leicht für den Leser zu ertragen sind. Besonders aufwühlend sind die Szenen des Missbrauchs, schonungslos beschreibt die Autorin den Tathergang, zwingt den Leser sich damit auseinander zusetzen.
    Es geht um die Familienkonstellation der Kramers, um die Ehe & Vergangenheit von Jennys Eltern Tom & Charlotte, welches wichtig ist für das Gesamtbild.
    Die Protagonisten verändern & entwickeln sich im Verlauf der Geschichte, immer wieder ein kleines Stück. Immer tiefer wird der Leser in die Geschichte gesogen, immer beklemmender wird diese.

    Eine ruhige Erzählweise, welche einen Spannungsbogen aufbaut, der den Leser mitreißt: Wird sich Jenny erinnern können? Wer ist zu solch eine grausem Tat fähig - eine Vergewaltigung über einen langen Zeitraum, sein Opfer mit einem Stock zu malträtieren, zu kennzeichnen?

    Jenny ist der Beginn dieser Geschichte und das Ende, der Grund der Erzählung, aber dennoch nicht der Mittelpunkt.

    Ein Buch, welches mich von Beginn an fesselte, mich einnahm & mir ein überraschendes Ende bot!
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