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    2. Alle Rezensionen von Skorpion (Jena) bei jpc.de

    Skorpion (Jena)

    Aktiv seit: 06. Oktober 2015
    "Hilfreich"-Bewertungen: 4
    11 Rezensionen
    Rees, T: Die zwei Leben der Florence Grace Rees, T: Die zwei Leben der Florence Grace (Buch)
    29.06.2017

    Große Erwartungen

    Von diesem Buch habe ich von Anfang an sehr viel erwartet. Zumal mir der Debutroman von Tracy Rees bekannt war. Die ersten Kapitel haben meinen Erwartungen entsprochen: Man lernt die Figuren kennen, die einem sehr sympathisch vorkommen, man streift durch die traumhafte Landschaft und spürt das Glück, das Florie Buckley empfindet.
    Und dann kommt die Geschichte, die in vielen Momenten ziemlich vorhersehbar und daher weniger spannend wirkt. Zumindest war das bei mir der Fall. An einigen Stellen im Text wurde es mir fast langweilig und ich hätte das Buch vielleicht weggelegt, wenn ich nicht von der Sprache der Autorin gewesen wäre - die hielt mich bis zum Ende des Romans gefesselt.
    Das Ende der Geschichte wurde etwas spannender, was aber nur zum Teil den gesamten Eindruck nach dem wenig originellen mittleren Teil verbesserte.
    Schade eigentlich: eine wunderschöne Sprache, tolle Figuren, aber weniger ergreifende Geschichte...
    Der letzte Überlebende Der letzte Überlebende (Buch)
    22.03.2017

    Ein Muss für jeden Leser

    Als ich einige Wochen vor der Veröffentlichung der deutschen Version dieses Buchs erfahren hatte, war ich sehr gespannt. Die Themen "Auschwitz" und "Judenverfolgung" waren für mich schon lange interessant. Ich finde, über diese Themen kann man nicht genug reden, schreiben und lesen, besonders jetzt, in der Zeit, in der der Frieden auf der ganzen in solcher großen Gefahr steht.
    Ich weiß wirklich nicht, was ich in meiner Rezension auf dieses Buch groß schreiben soll. Ich kann nicht über den Stil des Autors sprechen, etwas daran kritisieren, zumal bei der Literatur dieser Art (Erinnerungen der Überlebenden) der Inhalt viel wichtiger ist als stilistische Merkmale und Ausdrucksweise.
    Ich finde nur, dass ähnliche Bücher öfter in die Lektürenlisten in den Schulen aufgenommen werden sollten, damit die wichtigen Lektionen, die uns die Überlebenden des Holocausts geben, an der jungen Generation nicht vorbeigehen.
    Totenrausch Totenrausch (Buch)
    12.02.2017

    Krieg ums Überleben

    "Totenrausch" ist ein Thriller, der den Leser sofort in seinen Bann zieht: Eine Mutter, die mit ihren beiden Töchtern auf der Flucht ist. In einem Sarg. Weil sie 5 Männer getötet hatte. Weil sie sich kein Leben mehr in ihrer Stadt vorstellen kann. Sie wirkt verzweifelt, sie scheint keinen richtigen Plan zu haben, aber sie funktioniert. Um ihren Kindern ein normales Leben zu sichern. Wie entschlossen sie in ihrem Kampf ums (Über-)Leben ist, wozu sie für ihre Kinder bereit ist, zeigt sich in den nächsten Kapiteln.
    Ich kann zwar nicht sagen, dass die ganze Geschichte für mich durchgängig spannend war, aber sie hat mich gehalten und dazu geführt, dass ich sie an 2 Tagen gelesen hatte, was ich sonst nicht tue.
    Die Figuren fand ich sehr gut ausgearbeitet, für mich waren sie lebendig und ich konnte mir diese Menschen sehr gut vorstellen. Auch wenn Blum, die Hauptfigur, beinahe als ein Übermensch dargestellt wird, der bis zum Ende kämpft, um nie wieder in Angst leben zu müssen.
    An die Ausdrucksweise, die Sprache musste ich mich erst gewöhnen. Sätze im Präsens, die ich im Präteritum erwartet hätte, irritierten mich anfangs, aber später störte mich das nicht mehr - das gehört halt zum Schreibstil.
    Wie viele Menschen sterben, wie und warum - diese Beschreibungen gelangen dem Autoren sehr überzeugend, für mich glaubwürdig. Und meine Begeisterung wäre wohl etwas grüßer gewen, wenn ich nicht erst vor 4 Tagen einen anderen Thriller gelesen hätte, der mich total umgehauen hatte.
    Nichtsdestotrotz ist "Totenrausch" ein sehr lesenswerter Thriller!
    Rathgeb, E: Cooper Rathgeb, E: Cooper (Buch)
    01.10.2016

    Was war das eigentlich?

    Dieser Roman hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen. Die Geschichte fand ich von Anfang an sehr spannend. Ich war die ganze Zeit in der Erwartung, dass etwas Schlimmes passiert (Unheil und schicksalhafte Wendungen werden immer wieder angekündigt), aber als es dann passierte, wusste ich nicht, wie ich das verstehen sollte. Das, was geschehen sein sollte, wird hier nur angedeutet. Ich erwartete im Laufe der Geschichte, dass es Erklärungen gibt, z.B. dafür, was eigentlich mit Lisa in ihrem Haus passiert ist, warum sie in den Wald flüchten musste. Aber vergebens. Dafür kamen noch mehr Fragen. Mehr Fragen, als man im Klappentext findet. Was hat das Schicksal der Familie mit dem Jungen von der Tankstelle zu tun? War er der „Glasmann“, über den Lisa ihren Töchtern erzählte? Welche Rolle spielte der nachdenkliche Mann „im Halbschlaf“ von derselben Tankstelle? Und warum lässt der Autor den Leser im Unwissen?
    Das, was im letzten Drittel des Romans geschrieben ist, liest sich für mich wie ein anderes Buch, tief philosophisch, aber leider nicht beeindruckend. Die letzten Seiten habe ich eher durchgeblättert als gelesen und am Ende stand die große Frage: Was war das jetzt eigentlich?
    Die Sprache war für mich anfangs eine kleine Herausforderung, vor allem die langen Sätze, die ich manchmal mehrmals lesen musste. Aber auch die schönen Metaphern, über die ich manchmal nachdenken musste. Bildhaft und schön finde ich diese Sprache, aber leider ließ mich der Inhalt unbeeindruckt.
    Ich finde das Buch nicht schlecht, ich finde es in gewisser Weise außerordentlich, aber meine hohen Erwartungen, die ich etwa bis zur hundertsten Seite noch hatte, blieben unerfüllt. Eine mystisch-tragische Geschichte, die mich am Anfang noch den Atem anhalten ließ, löste am Ende nur Verwirrung aus.
    Raabe, M: WAHRHEIT Raabe, M: WAHRHEIT (Buch)
    01.10.2016

    Ein Thriller der Weltklasse

    „Ich denke, dass Liebe kein Zustand ist und auch kein Gefühl. Liebe ist ein Organismus. Mit Hunger und Durst. Ein Lebewesen, das wachsen und schrumpfen, krank werden und gesunden, das einschlafen und sterben kann.
    Das wiederbelebt werden kann.“

    Dieses Zitat aus dem Thriller „Die Wahrheit“ von Melani Raabe ist einer der Punkte, die mich dieses Buch als großartig bezeichnen lassen. Schon das Cover und die beiden Sätze darauf („Sie kennt ihn nicht. Doch er weiß alles über sie.“) versprechen eine spannende Geschichte. Und dieses Versprechen wird gehalten.

    Sarah lebt seit 7 Jahren allein mit ihrem Sohn Leon. Ihr Mann Philipp, Inhaber eines großen Konzerns, ist spurlos auf seiner Dienstreise in Kolumbien verschwunden. Die meisten halten ihn für tot. Nur Sarah will das nicht glauben. Und dann erscheint plötzlich ein Mann, der sich für Philipp ausgibt. Und für die junge Frau beginnt der Wahnsinn.

    Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt – aus der von Sarah und aus der Perspektive des Fremden. Der Autorin gelingt es wunderbar, die Gefühlswelt ihrer Heldin auf Papier festzuhalten. Der Leser kann ihre Verwirrung, ihre Wut, ihre Ängste und ihre Kraftlosigkeit mit eigener Haut spüren. Und gleichzeitig lebt man sich in die Figur des Fremden ein, der „funktioniert“, dessen Aussagen sich auf kurze Sätze beschränken. Der alles macht, um sein Ziel zu erreichen. Was sein Ziel ist, erfährt der Leser aber erst zum Ende des Thrillers.

    Die 35-jährige Autorin weiß es, die Spannung in ihrem Buch zu schaffen, sie aufrechtzuerhalten und zu verstärken. Sie verrät nicht zu viel, sodass die Geschichte den Leser bis zur letzten Seite in ihrem Bann hält. Ein toller Thriller mit meisterhaft ausgearbeiteten Figuren, bis in die kleinste Details durchdachten Komposition und einer Sprache, die einen sofort davon überzeugt, dass man einen Bestseller in der Hand hält!
    16.06.2016

    Über die Trennung der Unzertrennlichen

    Das Buch „Eins“ von Sarah Crossan würde ich als die erste schöne literarische Entdeckung des Jahres 2016 bezeichnen. Vor allem dank dem Thema, das in diesem Buch angesprochen wird. Es ist sehr interessant und für mich als Leser neu, denn bis jetzt habe ich keine Bücher gesehen, in denen es um etwas Ähnliches geht.
    Das Erste, was an diesem Buch auffällt, ist das Cover, auf dem wir die Konturen von 2 Mädchenköpfen sehen. Erst wenn man das Buch in den Händen hält, erkennt man, dass ein Kopf auf dem Buchcover gedruckt ist und das andere – auf einem durchsichtigen Plastikumschlag, auf dem auch der Buchtitel steht. Diese Trennung des Bildes in 2 Teile, die optisch als eins aussehen und dann doch geteilt werden können, ist sehr symbolisch und unterstreicht die Idee des Buches: die (Un-)Zertrennlichkeit der siamesischen Zwillinge. Ich fand die Idee mit dem durchsichtigen Umschlag einfach großartig. Für das Cover also 5 Punkte!
    Das nächste Auffallende am Buch ist die optische Gestaltung des Textes. Er sieht wie ein lyrisches Werk aus, als eine Sammlung von Gedichten. In der Tat gibt es hier keine Reime. Auch Rhythmus ist nicht erkennbar. Deswegen dachte ich mir, dass es interessant wäre, den Text im Original zu lesen – vielleicht versteht man dann besser, warum die Autorin den Text so geschrieben hat. Sonst kann ich mir diese Gestaltung nicht erklären.
    Die Geschichte selbst (von den 16-jährigen Tippi und Grace, die an der Hüfte zusammengewachsen sind) fand ich sehr schön. Besser gesagt: es sind viele Geschichten, die hier erzählt werden, viele einzelne Episoden, die dem Leser den Einblick in das Leben der Mädchen ermöglichen. Allerdings waren diese einzelnen Geschichten meist nur oberflächlich behandelt. Sehr oft wünschte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang bei der Ausarbeitung der Geschichten. Aber das würde wohl das Konzept des Buches (kurze Geschichten, meist auf 1 oder 2 Seiten) sprengen. Dabei dachte ich mir: Ich würde sehr gerne auf die originelle optische Gestaltung des Textes verzichten, wenn ich diese Geschichten ausführlicher beschrieben lesen könnte. Darum nur 3,5 Punkte für den Inhalt.
    Das Buch liest sich sehr leicht und sehr schnell (da kann man das ganze Buch ruhig in einigen Stunden verschlingen). Es gibt viel Humor, aber auch viel Tragik (vor allem auf den letzten Seiten, die bei manchem Lesen wohl Tränen in den Augen hervorrufen werden).
    Mit einem Satz: Ein ohne Zweifel lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt, über ein Thema, das nicht so oft behandelt wird…
    Das Mädchen mit dem Fingerhut Michael Köhlmeier
    Das Mädchen mit dem Fingerhut (Buch)
    16.06.2016

    Kinder am Rande der Gesellschaft

    Zum Inhalt:

    Ein 6-jähriges Mädchen ist in einer Stadt, in der es keinen Menschen versteht. Ein „Onkel“, den sie ebenfalls kaum versteht, schickt sie in einen Laden, in dem sie etwas zu essen bekommt und den Tag im Warmen verbringen kann. Am Abend läuft sie weg, wird von dem „Onkel“ abgeholt, kommt aber jeden Tag immer wieder. Als eines Tages der „Onkel“ nicht mehr erscheint, geht das Mädchen auf die Suche, verläuft sich und muss die Nacht in einem Müllcontainer verbringen. Das ist für sie nicht neu. Am nächsten Tag schläft sie im Zwischenraum zwischen den Türen eines Restaurants. Von hier wird sie von der Polizei abgeholt und in ein Heim eingeliefert.
    Im Heim wird sie liebevoll von einer Schwester behandelt, doch schon in der ersten Nacht läuft sie zusammen mit zwei Jungen weg. Einer von ihnen, Schamhan, kann ihre Sprache. Der andere, jüngere Arian, versteht nur Schamhan. Das Mädchen nennt sich Yiza, obwohl das kein Name ist. Die drei machen sich auf den Weg zu einem Haus am Stadtrand, in dem sie zusammen den Winter verbringen könnten. (Ob es dieses Haus wirklich gibt?) Schamhan führt sie dorthin, aber bald wird es klar, dass er selbst den Weg nicht kennt. Mehrere Tage sind sie unterwegs, schlafen im Wald, werden ganz nass vom Regen. Nach mehreren Tagen kommen sie in eine Siedlung. Gejagt vom Hunger, brechen sie in ein Haus ein, essen die Bäuche voll, nehmen so viel mit, wie sie tragen können und laufen wieder weg. Die Polizei findet sie wenig später nach frischen Spuren im Schnee. Alle drei landen auf der Polizeistelle.
    In der Nacht gelingt es Arian und Yiza zu fliehen. In einem Lastwagen versteckt, kommen sie in eine andere Stadt. Yiza ist krank, sie hat hohes Fieber. Die beiden brechen in ein Gartenhaus ein. Später macht sich Arian auf den Weg in die Stadt, um Aspirin zu holen, das Yiza helfen soll. So hat es Schamhan mal gesagt. Er bettelt und bekommt relativ viel Geld. Aber Aspirin hilft nicht. An einem anderen Tag, als Arian aus der Stadt zurückkehrt, sieht er eine Frau im Gartenhaus und läuft weg.
    Die Frau holt Yiza ins Haus, sie wird behandelt und ist bald wieder gesund. Nun lebt sie bei dieser Frau, eingesperrt in einem Zimmer. Sie lernt die Sprache der Frau. Aber als sie einige Monate später Arian durch das Fenster sieht, nutzt sie die Situation aus und sperrte die Frau in der Küche ein. Sie holt Arian ins Haus und er… erschlägt die Frau…. Und schon wieder sind sie auf der Flucht. Yiza hat Angst vor dem jüngeren Arian. Aber sie folgt ihm. Zu den anderen, einer „Horde von Zerlumpten, die bereits zu alt sind für Mitleid und Rührung“….

    Zum Buch:

    Ich fand das ein schönes Buch, das ein trauriges, aber wichtiges Thema anspricht: Wie die Kinder außerhalb der Gesellschaft leben. Ich konnte die Beweggründe von Yiza nicht immer nachvollziehen. Warum sie aus dem Heim flieht, wenn es dort warm ist und Essen gibt, wo sie gut behandelt wird. Warum sie sich später für Arian und gegen die Frau entscheidet, die ihr Leben gerettet hatte. Warum sie weiter auf der Straße schlafen will und nicht in einem Haus. Nichtsdestotrotz finde ich die Geschichte absolut realistisch und umso trauriger. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregen soll, warum diese Kinder lieber auf der Straße bleiben wollen und was für sie gemacht werden kann.
    Den Schreibstil des Autors fand ich sehr ansprechend. Er hielt die Spannung und entsprach der allgemeinen Stimmung im Buch. Das Buch selbst las sich dadurch sehr schnell und angenehm.
    Der einzige Minus-Punkt bei mir ist das Ende der Geschichte. Ich fand es ein wenig abrupt. Es bleibt die Geschichte offen (was eigentlich keine Seltenheit ist), aber ich hätte gerne erfahren, was weiterhin mit den drei Kindern passierte.
    Ansonsten ein lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehlen möchte.
    Meine amerikanische Freundin Meine amerikanische Freundin (Buch)
    16.06.2016

    Geschichte einer Freundschaft

    Ich bin auf dieses Buch noch lange vor seinem Erscheinen aufmerksam geworden. Als ich den Klappentext gelesen hatte, hatte ich den Eindruck, es wird sich wohl um ein schönes Buch handeln, ein sehr intimes und emotionales Buch. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als das Buch erschienen war.
    Das Cover hat mich überhaupt nicht angesprochen: Ein ziemlich nichts sagendes Bild. In einer Buchhandlung hätte ich das Buch wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn ich es nicht zuvor die Leseprobe gelesen hätte. Auch der Titel klingt nicht besonders spannend. Aber okay … Das sind zwar die ersten "Hacken", die den Leser an sich halten sollen, aber nicht das Wichtigste.
    Die Sprache und den Schreibstil der Autorin fand ich sehr schön. Melancholisch, nachdenklich, einfach schön. Das Buch liest sich sehr schnell und leicht, auch wenn das Thema alles andere als einfach ist.
    Inhaltlich habe ich von dem Buch ein wenig mehr erwartet. Mehr Dramatik? Es ist sehr realistisch, glaubwürdig, hätte aber noch ein bisschen mehr in die Tiefe gehen können. Vor allem der Konflikt in der Familie der Erzählerin endet ganz abrupt - die ganze Spannung ist plötzlich geplatzt. An einigen Stellen wünschte ich mir auch ein bisschen mehr Dynamik, dass etwas geschieht. Klar, es geht im Buch viel mehr um Gedanken der Erzählerin, ihre Erinnerungen und Gefühle. Aber wie gesagt - ein bisschen mehr Bewegung und Spannung hätten dem Roman nicht geschadet.
    Ansonsten ein lesenswertes Buch.
    Original Meisterfälscher Original Meisterfälscher (Buch)
    06.10.2015

    In der Welt der Täuschungen

    Noah Charney liefert den Lesern ein Sachbuch, das sich mit einem sehr interessanten Thema beschäftigt: Es geht um die Geschichte der Fälschungen und Fälscher, um die Motive der Fälscher und ihre Entlarvung.

    Das Buch fängt an mit einer Einführung, in der zusammengefasst wird, was als Fälschungen zu verstehen ist, was an den Fälschungen für die Kunstwelt so faszinierend ist. Außerdem wird hier die Geschichte der Fälschungen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert dargestellt sowie die Wege, wie die Authentifizierung der Kunstwerke zu verschiedenen Zeiten ablief.

    An die Einführung knüpfen 8 Kapitel an, jedes von denen einem Motiv der Fälscher gewidmet ist („Genie“, „Stolz“, „Rache“, „Ruhm“, „Kriminalität“, „Opportunismus“, „Geld“ und „Macht“). So geht es beispielweise im Kapitel „Genie“ um den Wunsch der Fälscher, die als Künstler abgelehnt wurden, eigene technische Fähigkeiten und Kreativität zu beweisen. In jedem Kapitel findet man mehrere Beispiele, die die Motive der Fälscher veranschaulichen. Diese werden mit zahlreichen Illustrationen begleitet, auf denen der Leser selbst die Originale mit den Fälschungen vergleichen kann.

    Am Ende des Buches findet der Leser Anmerkungen, Verweise auf die Quellen und weiterführende Literatur sowie ein Glossar wissenschaftlicher Testmethoden.

    Ich gehöre zwar nicht zu der Gruppe der Leser, die sich auch in der bildenden Kunst auskennen, aber das Buch war für mich sehr interessant. Zumal ich zum ersten Mal an die These gebracht wurde, dass die Fälschungen oft nicht als ein Mittel zur finanziellen Bereicherung gedient haben, sondern als Rache an der Kunstwelt, die die Talente einiger Künstler nicht anerkennen wollten, aus Wunsch nach Ruhm oder einfach aus Spaß. Und besonders interessant ist dabei, dass die Kritiker, Kunstkenner und Experten diese Fälschungen oft nicht als solche erkennen konnten und dadurch unbewusst die künstlerische Begabung der Fälscher bestätigten, ihre Werke in eine Reihe mit denen der großen Meister stellten. Sehr schön fand ich die Illustrationen, die mir, einem Laien, die Welt der bildenden Kunst etwas näher bringen. Aber auch die Beispiele mit den weltweit bekannten Namen fand ich sehr schön. Und die beschriebenen Fälschungs- und Entlarvungsgeschichten fand ich raffiniert und teilweise sehr spannend, sogar irgendwie lustig. Aus dem Buch habe ich auch gelernt, dass auch viele Originale nicht ganz durch die Meister entstanden – sie machten Entwürfe und übernahmen die kompliziertesten Partien wie Hände oder Gesichter. Den Rest fertigten die Lehrlinge.

    Also könnte dieses Buch als ein sehr schönes Geschenk für alle gelten, die sich für Kunst interessieren, aber auch für die, die nicht viel Ahnung davon haben, aber ihr gerne einen Schritt näher kommen wollen.
    Der japanische Liebhaber Der japanische Liebhaber (Buch)
    06.10.2015

    Handbuch der Familientragödien

    Das Buch „Der japanische Liebhaber“ war für mich der letzter Versuch, Isabel Allende für mich zu entdecken. Ich habe schon mehrmals von ihr und ihren Werken gehört und versucht, einige von diesen Büchern anfangen zu lesen. Allerdings musste ich immer wieder aufhören - keiner von den Romanen konnte mich in seinem Bann halten. Nun kam das neue Buch und ich dachte mir: Vielleicht kann ich damit die Autorin für mich doch noch erschließen.

    Den Inhalt des Buches, zusammengefasst im Klappentext, fand ich sehr interessant. Aber als ich anfing zu lesen, hatte ich schon wieder ein Problem mit dem Text, wie bei allen anderen Büchern von Isabel Allende. Jeder Satz scheint überfüllt mit Informationen zu sein, sodass man nach einer Seite so viel erfährt, dass man erstmal ein bisschen Zeit braucht, um diese Informationen zu verarbeiten. Mein ganz subjektives Gefühl. So waren die ersten Seiten für mich ziemlich schwer. In einer Buchhandlung hätte das Buch wohl nach einigen Absätzen zurück ins Regal gestellt. Aber diesmal zwang ich mich weiter zu lesen. Und das war gut so. Denn die Geschichten, die im Buch beschrieben sind, sind sehr interessant.

    Man lernt mindestens 10 Charaktere kennen, Lebensgeschichte von jedem Einzelnen in Details (ich dachte mir: Soll der Leser wirklich so viel Informationen bekommen?). Jede dieser Geschichten einzeln betrachtet bietet genug Stoff für einen weiteren Roman. Und das war der Punkt, der mich ein wenig gestört hat: Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die Autorin versucht hatte, alle möglichen tragischen Geschichten in einem Buch zusammenzufassen, die man sich nur erdenken kann. So geht es um den zweiten Weltkrieg, in dem eine Figur stirbt und noch eine als verstorben angenommen wird, aber tatsächlich noch lebt, allerdings ohne Erinnerungen an das bisherige Leben. Es geht um die schreckliche Verfolgung der Juden in Europa (v.a. Polen), infolge deren die Eltern der Hauptfigur Alma sterben. Es geht um Deportationen der Japaner in den USA am Beispiel der Familie Fukuda (von den KZ für Japaner wusste ich bisher nichts – danke der Autorin!). Es geht um unmögliche Lieben und andere persönliche Katastrophen. Die Mutter einer der Hauptfiguren (von Irina) begibt sich aus Polen in den Westen auf der Suche nach besserem Leben, lässt ihre kleine Tochter bei den Großeltern und landet selbst in den Händen eines Zuhälters in der Türkei, wo sie jahrelang täglich von Unmengen von Männern benutzt wird. Später flieht sie und geht mit einem Amerikaner in die USA, holt ihre Tochter aus Polen und zerstört dadurch noch ein Leben. Denn der Stiefvater entpuppt sich als ein Pädophil, der die 9-jährige Irina ebenfalls jahrelang vergewaltigt und Bilder und Videos im Internet veröffentlicht. Weitere Tragödien finden in der Familie Belasco statt. So stirbt der Mann von Alma an AIDS (das erfährt der Leser zu Ende des Buches, genauso wie dass er schwul war – da hatte ich gleich Schmunzeln im Gesicht: ein Schwuler muss unbedingt an AIDS sterben, schon wieder diese Stereotypen!). Der Liebhaber dieses Mannes stirbt später an einem Tumor. Und selbst ein Kater muss eingeschläfert werden, weil bei ihm ebenfalls ein Tumor entdeckt wurde. Das sind nur einige Tragödien, mit denen das Buch vollgestopft ist. Wie gesagt: Für mich war das ein bisschen zu viel. Ich fand so eine Konstellation der Tragödien in 3 Familien wenig realistisch, obwohl jede einzelne Lebensgeschichte glaubwürdigt ist.

    An den Schreibstil der Autorin konnte ich mich nach den ersten 20-30 Seiten gewöhnen und fand das Buch insgesamt schön.
    Worte in meiner Hand Worte in meiner Hand (Buch)
    06.10.2015

    Aus Liebe zu Worten - sehr empfehlenswert!

    Um es vorweg zu nehmen: Ich LIEBE historische Romane. Das war einer der Gründe, warum ich angefangen hatte, dieses Buch zu lesen. Der andere Grund war der Titel, „Worte in meiner Hand“. Ich fand diesen Titel irgendwie faszinierend, auch wenn ich noch nicht wusste, worum es in diesem Roman geht. Ich fing an zu lesen, ohne vorher auf den Klappentext oder die Buchrückseite zu achten, was ich sonst immer tat. Und schon die ersten Sätze, die ersten Absätze und Seiten zogen mich in ihren Bann.

    Ich LIEBE Bücher, die sich so leicht lesen lassen, dass man die Seiten beinahe verschlingt. "Worte in meiner Hand" ist so ein Buch. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so schnell las – ich tauchte in die Geschichte ein und sie hielt mich fest, sie ließ mich nicht los.

    Als der Name Descartes auftauchte, machte ich eine Pause und schaute auf den Buchumschlag. Erst in dem Moment wurde mir klar, dass der Monsieur, um den es ging, Rene Descartes war. Zugegeben: Ich kannte vorhin nur seinen Namen und dass er ein Philosoph war, nichts mehr. Und ich wusste nichts von Helena van der Strom. Nun konnte ich durch dieses Buch etwas Neues lernen, auch wenn die Geschichte, die hier beschrieben wird, teilweise erfunden war, was man auf den letzten Seiten erfährt. Aber das war für mich eher unwichtig. Ich fand sie durchaus glaubwürdig. Und ich hatte das, was ich an einem Buch so mag: Ich war die ganze Zeit gespannt, wie es weiter geht. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Und das ist vor allem dem Schreibstil der Autorin zu verdanken. Ich weiß nicht, wie der Text in der Originalsprache rüberkommt, aber die Übersetzung fand ich einfach genial. Der Schreibstil ist sehr ansprechend, die Sprache in den meisten Sätzen berührend schön. Ein wahrer Genuss, von dem ich nicht genug haben konnte.

    Das Einzige, was mich anfangs ein wenig irritierte, waren chronologische Sprünge in der Anordnung der Kapitel, aber auch mitten im Text. Manchmal musste ich aufpassen, welches Jahr am Anfang des jeweiligen Kapitels geschrieben stand. Aber als literarisches Mittel, um Spannung zu schaffen, sind diese Sprünge keine Seltenheit.

    Wenn „Worte in meiner Hand“ als Debüt von Guinevere Glasfurd bezeichnet wird, dann ist das ein brillantes Debüt! Und die Förderung, die die Autorin für dieses Buch bekam, ist mehr als gerecht!
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