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    Buechernische

    Aktiv seit: 26. August 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 0
    5 Rezensionen
    Ein ganzes halbes Jahr Ein ganzes halbes Jahr (Buch)
    29.04.2013

    Eine ganz besonders berührende L(i)ebe(n)sgeschichte

    Was schreibe ich über ein Buch, das mich emotional so beeindruckt hat? Seite um Seite flog nur so dahin, ich vergaß die Zeit um mich herum - irgendwann dämmerte es, die Sonne ging unter und die letzten Seiten las ich unter meiner Leselampe. Einzig die Vernunft, den morgigen Tag nur mit sofortigem Zu-Bett-Gehen überstehen zu können, ließen mich diesen Roman auf den Nachttisch legen und die Augen schließen. Am Tag darauf las ich am späten Nachmittag sofort weiter und legte »Ein ganzes halbes Jahr« nach 1,5 Lesetagen schließlich zur Seite, mit Tränen in den Augen. Jojo Moyes hat es geschafft, mich nach längerer Zeit aus einer Phase des absoluten Leseblues herauszuholen. Das kommt manchmal auch bei der eifrigsten Büchereule vor, das hat noch nicht einmal mit einem bestimmten Buch zu tun. Als die Lesechallenge Anfang April mit diesen gefühlvollen Roman startete, erhoffte ich mir das Ende dieser Phase und wurde geradezu herauskatapultiert!

    Die Autorin schaffte es mit einer Mischung aus leichtem Erzählstil, intensiven Dialogen und einer unglaublich dichten Story zu fesseln, zu Tränen zu rühren, zum Lachen zu bringen - ein Rundum-Care-Paket für jeden Liebhaber von emotionaler Literatur. Doch dieses Buch ist keineswegs kitschig, oh nein. Jojo Moyes hat sich ein sehr ernstes, schwieriges und kontrovers diskutiertes Thema als Grundlage für ihr Buch ausgesucht, denn die Geschichte wird rund um das Thema Sterbehilfe aufgebaut. Allein schon dieses Wort wird bei vielen Stirnrunzeln hervorrufen, doch für Menschen, die tagtäglich an unerträglichen Schmerzen leiden und deren Lebensqualität gegen den Nullpunkt sinkt, bedeutet dieses Wort Erleichterung, Befreiung und selbst bestimmen zu können, diese Qualen, gegen die sie sich nicht wehren können, zu beenden. Jojo Moyes war sich der Brisanz dieses Themas bewusst und hat dies so bewegend, einfühlsam und unglaublich intensiv in ihrer Geschichte verwoben, dass man gar nicht anders kann, als am Ende sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu tupfen. »Ein ganzes halbes Jahr« rüttelt auf und hallt auch nach Tagen gleich einer sanften Melodie im Kopf nach.

    Dieses Buch mit Worten zu beschreiben, ist nicht einfach. Es klingt in mir wie ein einprägsamer Ohrwurm, der sich im Herzen verankert hat. Ich zehre gerade noch von diesem Gefühl, welches sich in mir ausbreitete, nachdem ich die Buchdeckel geschlossen habe - von der Intensität und von diesem Wissen im Inneren, ein wirklich gutes, sehr berührendes Buch gelesen zu haben.
    Dicke Hose Dicke Hose (Buch)
    01.01.2013

    Amüsante Unterhaltungsliteratur

    Alexander Held ist Makler und arbeitet für ein renommiertes Maklerbüro. Dort geht es streng zu, sein Chef hat ein Punktesystem eingeführt und Alex gehört zu den Mitarbeitern, die auf der Abschussliste stehen. Als ob das nicht genug wäre, wird sein Kumpel Florian krank und Alex muss für ihn im Luxusladen Miucci einspringen. Was er dort erlebt, hätte er sich wohl auch nicht träumen lassen, er hat doch so gar keine Ahnung von Chloé, Versace und den neuesten Trendfarben des Frühjahrs.

    Ein grellpinkes Cover leuchtete mir entgegen, darauf blickt ein Küken in blauer Jeans keck zwischen zwei Eierschalenresten hervor. Das Coverbild an sich ist eher sinnbildlich zu verstehen, denn um gelbe niedliche Küken geht es in »Dicke Hose« eher weniger; vielmehr musste sich der Protagonist mit so mancher zickigen Pute oder Henne auseinandersetzen. Im Buch selbst befindet sich ein weiteres witziges Gimmick in Form eines kleinen Daumenkinos.

    Anders war manch Weibsbild in diesem Roman nicht zu bezeichnen, vor allem auf den ersten Seiten fuhr die Autorin gleich mal dicke Geschütze auf und präsentierte uns den wahrgewordenen Albtraum eines jeden Immobilienmaklers: hochnäsig, konsum- und luxusfixiert, am Geldbeutel eines reichen Mannes hängend, kopfüber in einen Farbtopf geplumpst und äußerst besitzergreifend sowie rücksichtslos. Wie ich solche Frauen verabscheue… brrr. Identifikation: Fehlanzeige! Um Himmels Willen, genauso möchte doch niemand sein… oder? Unterhaltung pur Skuril, das ist das Stichwort. Diese Eigenschaft trägt der Roman wie eine Fahne vor sich her, gepaart mit einer deftigen Prise Humor, der ein ums andere Mal auch in etwas seichtere Regionen abdriftet. Aber das ist ok, hey wir haben hier ein humorvolles Buch vor der Nase, keine ernste Lektüre. Trotz aller Flapsigkeit und lockerem Schreibstil steckt doch ein Fünkchen Ernsthaftigkeit und Wahrheit hinter den Buchstaben des Quietsche-Covers. So manches Lügengebilde wurde aufgebaut und in sich zusammengefaltet wie eine traurige, kaputte Ziehharmonika. »Lügen haben kurze Beine« heißt es so schön.

    Wer sich in der Modewelt nicht so recht auskennt, der wird mit diesem Buch evtl. ein paar Probleme haben – zunächst. Wenn man aber einen geflissentlichen Blick ans Ende des Buches wirft, wird man mit
    Freude feststellen, dass sich dort ein recht ausführliches modisches Glossar befindet, welches so manche Unwissenheit rund um Prada, Kleidungsstil und Begriffen eines wahren Modeenthusiasten aus dem Weg räumt, natürlich nicht ohne die passende humorvolle Würze. Der Roman spielt zum größten Teil in einer Modeboutique für Luxusartikel und lässt auch die Gelegenheit nicht aus, die typischen Klischees dieser Branche aufzuzählen. Dies bringt die Autorin mit so einer direkten Art von Humor rüber, das man gar nicht anders kann, als sich zu amüsieren.

    Kurzum: »Dicke Hose« ist mehr als nur heiße Luft zwischen Glamour & Handtäschchen, in diesem Roman steckt richtig Power. Er macht Freude, er unterhält für einige Stunden und strapaziert auch ein wenig die Lachmuskeln, sofern man mit dem Humor auf einer Welle reitet und nicht alles für bare Münze nimmt. Gute Unterhaltung für zwischendurch, auch für Leser die normalerweise kein Fan des Chicklits sind. Humorvoll, ironisch und ein tolles Lesevergnügen für das Wochenende!
    Der Architekt Der Architekt (Buch)
    24.10.2012

    Skuriles Psychospiel in Deutschlands Hauptstadt

    Jonas Winners neuer Thriller »Der Architekt«, erschienen im Droemer Knaur Verlag im Oktober diesen Jahres, spielt in unserer Hauptstadt Berlin. Dort sitzt Julian Götz, seines Zeichens international anerkannter Architekt, Ehemann & Vater zweier Töchter vorm Moabiter Kriminalgericht auf der Anklagebank, im Verdacht seine Familie umgebracht zu haben. Fasziniert von diesem Prozess, beschließt der Drehbuchautor Ben Lindenberger aus seinem gewohnten Alltagstrott auszubrechen und setzt sich mit dem 49jährigen Architekten in Verbindung, um ihm vorzuschlagen ein Buch über ihn und den Fall zu schreiben. Erst nach einer Weile wird im klar, wie sehr ihn die Geschichte immer tiefer in einen Strudel aus Intrigen, Geheimnissen und dunkle Begierden zieht.
    In »Der Architekt« spinnt der Autor ein Psychospiel rund um und mit Architektur, das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung, aufgeteilt in mehrere Handlungsstränge. Viele architektonische Details werden umfangreich beschrieben. Teilweise nimmt dies ein wenig überhand und ich habe stellenweise das Gefühl, dass die Handlung nicht so recht in Fahrt kommen will. Spannung erzeugt der Autor definitiv!
    Zweiter Handlungsschwerpunkt ist Mia, eine junge Frau, die von ihrer Freundin auf eine dubiose Party in eine noch dubiosere Umgebung mitgenommen wird, findet sich plötzlich in einem Raum wieder, eingesperrt, abgeschnitten von der Außenwelt, inmitten der Dunkelheit und der Geräuschkulisse hämmernder Bässe, inmitten von sich windenden Leibern, die sich gegenseitig in Extase treiben. Wie dieser Teil des Plots mit der restlichen Handlung zusammenhängt, erfährt man als Leser erst sehr spät im Buch. Das wiederum gefiel mir sehr gut, denn ich wusste Mias Rolle bis weit über 75% des Buches nicht wirklich einzuordnen. Die Hinweise darauf verdichten sich erst im letzten Viertel des Buches und es fällt einem wie Schuppen von den Augen. Pluspunkt für Herrn Winner, denn er weiß die Spannung auch bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.
    Was mich allerdings ein wenig störte: Das Buch war mehr "Psycho" als "Thriller". Zuviele Dialoge, die den Großteil der Handlung ausmachen. Die Art und Weise, wie der Autor die Dialoge im Buch wiedergibt, gefällt mir, aber ich stellte mehr und mehr fest, dass es auf Dauer ermüdend war, mehr Gesprochenes als wirkliche Handlung zu lesen. Die Aktion blieb meines Erachtens ein wenig auf der Strecke, denn auch wenn es ein Psychothriller ist, hätte ich mir ein wenig mehr Power hinter den Zeilen gewünscht. Die Idee hinter den knapp 400 Seiten ist klasse, wirklich! Sie überraschte mich, wiederum ein Pluspunkt für das Buch. Aber da wäre mehr drin gewesen!
    Dennoch las sich das Buch gut, der Schreibstil ist flüssig und konsequent, teilweise verwirrend, ich möchte sagen: grotesk, subtil! Wenn man wirklich bis zum letzten Satz durchhält - das Ende war gelungen - stellt man fest, welch dunkle Abgründe die menschliche Seele offenbaren kann, wie krank, geistig krank und besessen man werden kann - wenn man es denn zulässt!
    Man sollte dieses Buch aufmerksam lesen, denn ich hatte das Gefühl, gerade die Kleinigkeiten machten hier sehr viel aus. Fasziniert war ich von den Details zur Architektur, die Beschreibung der Gebäude, die Wirkung der Farben und die Tatsache, dass Räume einen emotionalen Effekt auf den Bewohner oder Besucher haben können. Überzeugend zeichnete der Autor auch das Charakterbild des Architekten: exzentrisch, jähzornig, zielstrebig und absolut von sich und seiner Arbeit, seinen Ideen überzeugt. Dabei blieben aber die emotionalen Aspekte der Protagonisten ein wenig auf der Strecke, während der Drehbuchautor noch sehr überzeugend an den Leser transportiert wurde, wenn auch ein wenig befremdlich, waren andere Personen recht blass, ja farblos.
    Mein Fazit: Wer sich für Architektur interessiert, gleichermaßen subtile Psycho-Stories liebt, Dialoge liebt und in die Abgründe der menschlichen Seele eintauchen will, der wird mit diesem Buch gut beraten sein!
    Gowda, S: Geheime Tochter Gowda, S: Geheime Tochter (Buch)
    26.09.2012

    Indisches Gefühlsfeuerwerk ohne Kitschgefahr!

    Ich habe selten so ein Buch gelesen, was mich vergleichbar emotional gepackt wie Shilpi Somaya Gowdas Weltbestseller »Geheime Tochter«. Das Debüt der Autorin, dessen Originalausgabe bereits im März 2010 bei William Morrow erschienen ist und in den USA & Kanada große Erfolge zu feiern hatte, steht nun seit dem 1. August auch in unseren Buchhandlungen in Deutschland. Renommierten Tageszeitungen auf der ganzen Welt überschlagen sich geradezu vor Lob und ich muss ehrlich zugeben, nachdem ich das Buch nun fertig gelesen habe, komme ich zu dem Schluss, dass es dieses Lob voll verdient hat!

    - Indien 1984. Ein kleines Mädchen mit haselnussbraunen Augen namens Usha – Morgendämmerung – erblickt in einem kleinen Dorf das Licht der Welt. Doch diese Welt ist von Armut, Entbehrung & dem nackten Kampf ums Überleben geprägt. Mädchen sind nicht erwünscht, sie können nichts für die Erhaltung der familiären Existenz beitragen. Schweren Herzens entschließt sich ihre Mutter Kavita, ihr Kind in ein Waisenhaus zu geben, um es vor dem sicheren Tod zu bewahren. Zeitgleich, am anderen Ende des Erdballs, in San Francisco, mitten im Land des Überflusses, das nicht gegensätzlicher sein kann, erleidet eine junge Ärztin eine Fehlgeburt. Verzweiflung breitet sich in Somer Thakkar aus, sie wünscht sich doch so sehnlichst ein Kind. Als das Ehepaar feststellt, dass Somer keine eigenen Kinder bekommen kann, entschließen sie sich, ein Kind aus Indien zu adoptieren und ihm damit die Chance auf ein neues Leben zu geben. Doch ist Liebe allein genug, um die Grenzen zwischen den beiden Kulturen zu überwinden?


    - Shilpi Somayas Roman ist in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, die zeitlich parallel laufen und zugleich zwei völlig verschiedene Welten gegeneinander setzen. Arm & reich werden jedoch vereint durch den gemeinsamen Gedanken der Mutterliebe, den Kampf um das Familiengefüge, Zusammenhalt und um einen geliebten Menschen: Usha, oder Asha das Mädchen aus dem Waisenhaus im indischen Mumbai. Man merkt sofort, dass die Autorin eigene Erfahrungen in solch einer Einrichtung gesammelt hat, dass sie selbst in Indien war und dort die Lebensumstände mit eigenen Augen gesehen hat. Diese Erfahrungen hat sie in ihr Buch einfließen lassen.


    - In insgesamt 60 Kapiteln wird äußerst gefühlvoll, emotional aufwühlend und tiefgründig das Bild zweier Schicksale im Laufe von zwei Jahrzehnten gezeichnet, deren Verbindung ein kleines Mädchen darstellt, dessen sehr junges Leben tragisch beginnt. Eine Mutter muss ihr Kind abgeben, es zerreißt ihr das Herz, doch sie ist sich bewusst. dass es keinen Ausweg gibt. Die Geburtenrate von Mädchen in Indien ist in den letzten Jahrzehnten erheblich zurückgegangen, denn Mädchen sind eine Belastung. Das muss man sich mal vorstellen, wir leben hier in einer Gesellschaft, in der so etwas undenkbar ist. Doch viele Familien in Indien sehen in der Tötung die einzige Chance zu überleben. Brautverbrennung und geschlechtspezifische Abtreibung gehören zum Alltag. Das ist grausame Realität, die Frau Gowda mit einem unglaublich intensiven Erzählstil näher bringt. Man leidet mit, die Emotionen kochen, das Herz pocht bei dem Gedanken, wie schrecklich das Leben in den Slums Dharavis sein muss. Nicht jeder schafft den Sprung ins normale Leben, mit einem Dach über dem Kopf.


    - Ich bin restlos begeistert von diesem Buch. Das einzige Manko, was ich anführen könnte wäre das Verhalten Ashas. Ab einem gewissen Punkt im Buch hat mich die junge Frau wirklich wütend gemacht, warum kann ich jetzt hier eigentlich schwer sagen, weil ich nicht spoilern möchte. Nur soviel, sie verhält sich ihrer Adoptivmutter gegenüber völlig unangemessen, das hat Somer schlicht und einfach nicht verdient. Man muss Shilpi Somaya Gowda zu Gute halten, dass sie das pubertäre Verhalten der jungen Dame ausschmückend und überzeugend darstellt. So überzeugend, dass ich einmal aufstand, erstmal durchatmen musste und vor mich hinschimpfen musste! Genauso packten mich aber auch die traurigen Szenen, Szenen die Mitgefühl hervorriefen, Textstellen die mich sehr zum Nachdenken brachten. Rückblickend betrachtet ist dieser Roman einer der gefühlvollsten, die ich bisher gelesen habe…

    - Die Autorin hat ihre persönlichen Erfahrungen in ihr Buch mitgenommen, da ihre Eltern aus Mumbai stammen. Während ihrer Studienzeit hat die aus Toronto stammende Autorin auch in einem Kinderheim in Indien gearbeitet, was sich ebenfalls in ihrem Schreiben widerspiegelt. Das war nicht nur einfaches Recherchieren, das man eben erledigen muss wenn man ein lebendiges Buch schreiben möchte, das spürte ich deutlich während des Lesens. Ihre Eindrücke machen ihren Roman so lebendig, farbig, feinfühlig.

    - Mein Fazit: Ein unglaublich packendes, feinfühliges Feuerwerk der Emotion, ein Buch voller Herzenswärme und Liebe, das man gelesen haben muss! Ein Buch, das zum Nachdenken & Rekapitulieren seines eigenen Lebens anregt…
    Der Himmel über der Heide Sofie Cramer
    Der Himmel über der Heide (Buch)
    26.08.2012

    Zwischen Heidekraut, Familiengeschichte und Kulinarium - eine Lektüre für zwischendurch!

    Kati hat Jahre nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester noch immer mit Albträumen zu kämpfen, als sie in ihrer Wahlheimat Hamburg die Nachricht erhält, dass ihr geliebter Vater schwer krank in einem Soltauer Krankenhaus liegt. Sie lässt Hamburg und ihre angeschlagene Beziehung zu Simon hinter sich, eilt sofort ans Krankenbett und muss feststellen, dass es, wenn überhaupt, vermutlich lange dauern wird, bis sich ihr Vater wieder um den Heidehof & seine Familie kümmern kann. Großmutter Elli und Stiefmutter Dorothee indessen versuchen, so gut es geht, die Geschäfte des 300 Jahre alten Gutes, das inmitten der blühenden Landschaft der Lüneburger Heide liegt, auf dem Laufenden zu halten. Als ob es nicht schon genug Probleme geben würde, wird Kati nun wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt und muss sich mit ihr auseinandersetzen.

    Wenn ich mir das Cover von Sofie Cramers Gegenwartsroman "Der Himmel über der Heide ansehe", so stelle ich nach dem Lesen kaum Bezug zur Geschichte fest. Es ist ein farbenfrohes Bild eines geöffneten Fensters, der Blick geht hinaus in eine herbstliche Heidelandschaft, doch über den Inhalt des Buches verrät dieses Bild nicht viel.

    Kati, die Protagonistin der Handlung, eine 30jährige Graphikerin, angestellt in einer Hamburger Agentur, scheint mit sich und ihrem Leben nicht so recht zufrieden zu sein. Sie wirkt teilweise mehr wie ein zickiger Teenager denn ein erwachsener Mensch, der aufgrund seiner Vergangenheit gereift ist. Stellenweise war ich ein wenig genervt ob ihres Verhaltens, zumal im darauffolgenden Kapitel die plötzliche Einsicht Einzug hielt. Viele Verhaltensweisen zeichnen zwar überzeugend eine traumatisierte Persönlichkeit nach, stellenweise allerdings konnte mich die Autorin davon nicht mehr überzeugen.

    Sofie Cramer stellt den Schauplatz des Buches in solch schillernd bunten Farben und in einem solch ausschweifenden Ausmaß dar, dass man sich teilweise an einen Landschaftsführer erinnert fühlt. Zugegeben, die Beschreibungen entfachen ein wahres Feuerwerk von Bildern einer idyllischen, duftenden Heidelandschaft im Kopf und gefielen mir sehr gut, doch sie verdrängen leider vor allem in den ersten 10 Kapiteln die Handlung auf den zweiten Platz. Die Story kommt viel zu langsam in Fahrt, viel zu oft wird sich mit langatmigen Beschreibungen aufgehalten, so dass erst ungefähr in der Mitte des 416 Seiten umfassenden Romans die Spannungskurve langsam ansteigt.

    Der Erzählstil Sofie Cramers liest sich sehr gut, flüssig, lockere Schreibweise, einfacher Satzbau, blumig. Sie schaffte es, Emotionen in mir zu wecken, verhalf dazu, dass ich mich in die Gefühle der Hauptperson gut hineinversetzen konnte. Der eine oder andere Ausruf während des Lesens beschränkte sich allerdings mehr auf verärgerte Reaktionen, da Katis Charakter reifes Verhalten & Tiefe vermissen ließ. Auch die weiteren wichtigen Charaktere des Buches hätten etwas mehr Intensität ausstrahlen können, gefielen mir aber im Großen und Ganzen ganz gut. Gerade der warmherzige Charakter Großmutter Ellis als Teil der älteren Generation, als Teil der Vergangenheit der Familie Weidemann hätte mehr Potential gehabt.

    Mein Fazit: Die Story berührte mich, die Charaktere konnten dies teilweise nicht erreichen, dennoch hat mir das Buch ganz gut gefallen. Einen Pluspunkt gibt es - trotz der Übergewichtung - für die wirklich wunderbare Beschreibung von Umgebung und Landschaft. Alles in allem empfehle ich dieses Buch als Lektüre für entspannende Abende für all diejenigen, die sich für Familiengeschichten im Allgemeinen und die Lüneburger Heide im Besonderen interessieren!
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