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    Flores

    Aktiv seit: 30. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 9
    15 Rezensionen
    Ruht das Licht Ruht das Licht (Buch)
    12.10.2011

    Liebe, Schuld und Sehnsucht

    Während im ersten Teil die Liebe zwischen Grace und Sam den Mittelpunkt der Geschichte bildete, und die Erzählung so oftmals sehr kitschig geriet, ist der zweite Band deutlich düsterer gehalten. Dies ist vor allem Isabel und dem neuen Charakter Cole zu verdanken, die nun ebenfalls als Ich-Erzähler agieren. Damit stellen sie allerdings auch Grace und Sam deutlich in den Schatten, deren Geschichte anfangs ein Stück weit in den Hintergrund rückt.

    Cole ist bereits mit seinen jungen Jahren eine gescheiterte Persönlichkeit, zerbrochen am plötzlichen Ruhm. Isabel dagegen macht sich für den Tod ihres Bruders verantwortlich, und leidet zusätzlich unter der Nichtbeachtung durch ihre Eltern.

    In Ruht das Licht geht es viel um Schuld und Selbstzerstörung, aber auch Sehnsucht. So sehnt sich Sam nach einem normalen Leben, während sich Grace immer wieder von den Wölfen und dem Leben im Wald angezogen fühlt. Cole sehnt sich danach zu vergessen, während Isabel (auch wenn sie es nie zugeben würde) letztendlich einfach geliebt werden will.

    Insgesamt ist der zweite Band deutlich intensiver und vielschichtiger, eingebunden in einen angenehmen, flüssigen Sprachstil. Während Nach dem Sommer noch durch und durch ein Jugendbuch war, wirkt Ruht das Licht erwachsener. Die Charaktere entwickeln sich konsequent weiter, so wie es nun mal auf dem Weg zum Erwachsenendasein ist. Auch die Thematik der Verwandlung wird genauer analysiert, und nicht mehr einfach als eine Art Wunder hingenommen.

    Fazit: Stiefvater hat es geschafft mit ihrem zweiten Werk einen neuen Weg einzuschlagen, so dass kein langweiliger Abklatsch des ersten Bandes, sondern ein gereifter Band entstanden ist. Nach dem offenen Ende heißt es nun wohl gespannt zu warten, wie die Geschichte um die Wölfe ihr Ende nimmt.
    Als der Tag begann Als der Tag begann (Buch)
    31.03.2011

    Der Überlebenskampf der Liz Murray

    Hätte ich nicht von Anfang an gewusst, dass dieses Buch die tatsächliche Lebensgeschichte einer jungen Frau erzählt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass die geschilderten Ereignisse auf Tatsachen beruhen. Was Liz Murray bis zu ihrem 19.Lebensjahr alles ertragen musste, ist schlimmer als das, was andere während ihres gesamten Lebens durchstehen müssen.

    Als Töchter von Drogenabhängigen, deren einziger Gedanke der nächste Schuss ist, müssen Liz und ihre Schwester Hunger, Vernachlässigung und das Leben im Dreck ertragen. Schon als Kind sorgt und kümmert sich Lizzy mehr um ihre Eltern als diese um sie. Ihre Schilderungen sind dabei so detailgetreu, dass es mir teilweise schwer fiel längere Passagen am Stück zu lesen, da ihr Schicksal in mir derart Mitleid, Trauer und auch Wut auf ihre verantwortungslosen Eltern, aber auch auf ihre Großeltern weckte. Nur in wenigen Situationen ist eine gewisse Elternliebe zu erkennen, und ihre Großeltern halten es teilweise nicht mal für nötig ihre Enkelinnen zu besuchen, geschweige denn sie aus ihrem Elend zu befreien.

    Erst als Liz endlich richtige Freunde findet, und sich so beginnt von ihrer Familie zu lösen, lässt sich das Buch flüssig zu Ende lesen. Dies soll aber nicht heißen, dass sich Liz' Lage schon zu diesem Zeitpunkt ins positive verkehrt, im Gegenteil ihr stehen noch viele Rückschläge bevor.

    Der Inhalt des Buches ist meines Erachtens nicht zu bewerten, da es sich nun mal um biographische Fakten handelt, deshalb möchte ich an dieser Stelle lediglich die Sprache des Buches kommentieren: Murray schildert ihre Erlebnisse mal mehr, mal weniger distanziert, aber zu jeder Zeit sehr authentisch. Sie führt den Leser dabei in eine Welt ein, die sich viele nicht mal vorstellen können, um ihn schließlich tief berührt zurückzulassen.

    Letztendlich bleibt mir nur noch zu sagen: Ich finde es unglaublich mutig, was für tiefe Einblicke Murray in ihr Seelenleben gewährt, und hoffe, dass sich noch viele Leser von der Stärke und dem Willen dieser Frau inspirieren lassen!
    Das Affenhaus Das Affenhaus (Buch)
    15.03.2011

    Einblick in eine andere Welt

    Isabel arbeitet in einem Sprachlabor für Menschenaffen, doch die Bonobos sind für sie mehr als reine Forschungsobjekte, sie sind ihre Familie. Umso schlimmer, als die Affen nach einem Anschlag auf das Labor plötzlich verschwunden sind.
    Parallel verliert der Reporter John, nachdem er das Affenlabor besucht hat durch eine Intrige seiner Kollegin den Job, und auch in seiner Ehe gibt es Probleme.
    Zwei Schicksale, die durch ihren Kampf für die Rettung der Affen verbunden sind.

    Sara Gruen hat sich für dieses Buch umfangreich mit den Menschenaffen Bonobos, die durch ihre DNS die Nächstverwandten der Menschen sind, beschäftigt. Sie besuchte nicht nur selbst eine Forschungseinrichtung, sondern lernte auch ein Lexigramm - System, durch das sie sich mit den Affen verständigen konnte. So ist zum Beispiel Johns Besuch im Sprachlabor eine Nacherzählung ihres eigenen Besuchs. Die im Buch beschriebenen, außergewöhnlichen Fähigkeiten der Affen sind also keineswegs Fiktion! Schon allein diese Tatsache ist meiner Meinung nach ein Grund dieses Buch zu lesen.

    Sie kann auch darüber hinwegtrösten, dass sich Das Affenhaus nach einem atemberaubenden Auftakt zeitweise leider etwas langatmig hinzieht. Auch die zahlreichen glücklichen Zufälle sind manchmal zu viel des Guten und wirken sehr unglaubwürdig. Zum Glück kratzt Gruen aber zum Schluss doch noch die Kurve, so dass das Buch zu einem eindrucksvollen Bericht über unsere tierische Verwandtschaft wird, der dazu noch in einer angenehm leichten Sprache verfasst ist.

    Fazit: Auch wenn die Geschichte in Das Affenhaus manche Schwächen aufweist, lohnt die Lektüre auf Grund des Einblicks, den Gruen in das Leben und das Wesen dieser intelligenten Menschenaffen gewährt.
    Mein fahler Freund Mein fahler Freund (Buch)
    20.02.2011

    Überraschend anders!

    Isaac Marion ist meiner Meinung nach der Überraschungs-Hit 2011 gelungen. Überraschung deshalb, weil ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet habe, dass ein Buch, in dem ein angeblich gefühlloser Zombie sich in einen Menschen verliebt, überzeugen kann. Aber es kann, und wie!

    Der Zombie R verliebt sich, nachdem er das Hirn des jungen Perry Kelvin gefressen hat, in dessen Freundin Julie. Um sie vor seinen hungrigen Freunden zu schützen, bleibt ihm nur übrig, sie mit seinem Blut zu beschmieren und damit ihren menschlichen Duft zu überdecken. So gelangt Julie als vermeintlicher Zombie ins Hauptquartier der Untoten, doch wie lange kann das gut gehen?

    So verrückt die Geschichte auch klingt, Marion gelingt es tatsächlich dem Ganzen eine gewisse Logik zu verleihen. Es gibt weder eine sinnlose Liebe auf den ersten Blick von Seiten Julies, noch ein vorschnelles Happyend. Statt dessen erwarten den Leser immer wieder unvorhergesehene Wendungen, und vor allem starke, außergewöhnliche Charaktere. Vor allem der innere Konflikt, den R mit sich selbst austragen muss, ist wirklich überzeugend dargestellt.

    Anders als der Klappentext erahnen lässt, handelt es sich bei dem Buch um eine düstere Zukunftsvision, die sich viel mit den Themen Tod und Schuld auseinandersetzt. Marion spielt gekonnt mit seinen Lesern und stellt sie immer wieder vor die schwere Aufgabe zu beurteilen, wer die Monster sind in einer Welt, in der Gefühle wie Mitleid und Angst fehl am Platz sind. Auf diese Weise setzt er sich kritisch mit der Menschheitsentwicklung und die fortschreitenden Verstumpfung unserer Gesellschaft auseinander. Zwar blitzt immer wieder schwarzer Humor durch, und oft muss man einfach über den verliebten R schmunzeln, insgesamt überwiegt aber doch die oft hoffnungslose Stimmung.

    Fazit: Mein fahler Freund hat mich wirklich beeindruckt und begeistert, und ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen!
    Léon und Louise Alex Capus
    Léon und Louise (Buch)
    10.02.2011

    Die etwas andere Liebesgeschichte

    Mit Léon und Louise ist Alex Capus ein wunderschöner, zeitloser Liebesroman gelungen, der ganz ohne die üblichen Plattitüden auskommt: Im Mittelpunkt steht dabei Léon, den der Leser auf seinem Lebensweg, der vor allem durch zwei Weltkriege und eine besondere Liebe geprägt ist, begleitet.

    Für Léon ist es Liebe auf den ersten Blick, als er in einem kleinen französischen Dorf, in dem er einen Job als Morseassistent annimmt, die "kleine Lousie" trifft. Doch schon nach der ersten gemeinsamen Nacht wird ihre junge Liebe Opfer des Krieges, und es soll erst ein ganzes Jahrzehnt vergehen, bis sie sich wiedersehen. Ist es nun zu spät für eine gemeinsame Zukunft?

    Capus' Erzählstil zeichnet sich durch teilweise endlos erscheinende Sätze aus, und doch schafft er es immer wieder im rechten Moment das Thema auf den Punkt zu bringen. Seine Sprache ist durch eine unglaubliche Klarheit und Sachlichkeit geprägt, was wohl auch an der Tatsache liegen mag, dass er Léons Geschichte aus der Sicht von dessen Enkel berichten lässt.

    Nicht zuletzt die verschiedenartigen, aber doch alle auf ihre Art und Weise liebenswerten Charaktere ziehen den Leser in ihren Bann. Dabei begeistert vor allem Louises oftmals recht ruppige Art, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Aber auch der abwechslungsreiche, nie vorhersehbare Verlauf der Geschichte trägt seinen Teil bei, um aus diesem Buch etwas ganz besonderes zu machen.

    Fazit: Jeder der genug von kitschigen, immer gleich verlaufenden Liebesschnulzen hat, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Es lohnt sich!
    Das Wesen Arno Strobel
    Das Wesen (Buch)
    07.01.2011

    Neues vom Thriller-Meister!

    Strobels neueste Glanztat nach Der Trakt steht seinem Vorgänger in Nichts nach. In seiner klaren, intelligenten Erzählweise zieht der Autor den Leser abermals in seinen Bann. Dies liegt wohl auch daran, dass seine Geschichten - so erschreckend sie auch sind - immer realistisch bleiben. Statt auf große Actionszenen setzt er in Das Wesen auf wohldurchdachte Ermittlungsarbeit, die einen der Lösung Schritt für Schritt näher bringt.

    Nach dem Prolog erzählt Strobel abwechselnd in einem Kapitel die Geschehnisse des Jahres 1994, und im nächsten die Ereignisse im Jahr 2009. Etwas schade fand ich, dass diese Aufteilung nur für die ersten zwei Drittel des Buchs gilt, danach bleibt Strobel im Jahr 2009 hängen.

    Seine Charaktere sind wieder sehr interessant gewählt: Da ist Hauptkommissar Menkhoff, der scheinbar von Lichners Schuld besessen ist, und dabei zur Not Tatsachen übergeht und verdreht; anders sein Kollege Seifert, der immer mehr an Menkhoffs Urteilsvermögen zweifelt; schließlich Lichner, der verurteilte Kindermörder, der selbst nach seiner Haftstrafe noch auf arrogante, undurchschaubare Weise seine Unschuld beteuert; und zu guter Letzt ist da Nicole, Lichners (Ex-) Lebensgefährtin, die mit ihrer geheimnisvollen, zerbrechlichen Art jedem Mann den Kopf verdreht.

    Das bemerkenswerte an Strobel finde ich, wie er mit seinen Lesern spielt: Er bringt sie auf eine scheinbar sichere Spur, und gerade, wenn man sich ganz sicher ist, zu wissen, was gespielt wird, macht er mit einem Schachzug alle Überlegungen zunichte. Dabei verstrickt er sich aber zu keiner Zeit in Widersprüche, und fesselt damit den Leser von der ersten bis zur letzten Seite, bis zur Antwort auf die große Frage: Was geschah wirklich im Jahr 1994?

    Fazit: Ein Psychothriller vom Feinsten!
    Blutstein Blutstein (Buch)
    07.01.2011

    Ermüdend!

    Johan Theorin lässt seinen Roman Blutstein mit einem sehr viel versprechenden Prolog beginnen, doch leider kehrt nach diesem allzu schnell die Langeweile ein.

    Statt eines Kriminalromans glaubt man bald einen dramatischen Familienroman vor sich zu haben: der geschiedene Per Mörner zieht im Frühjahr nach Ödland, in ein kleines Häuschen, das er von seinem Onkel geerbt hat. Doch anstatt dort ein paar unbeschwerte Wochen mit seinen Kindern zu verbringen, landet erst seine Tochter im Krankenhaus, und schließlich wird Per auch noch mit der zwielichtigen Vergangenheit seines ungeliebten Vaters konfrontiert.

    Zwar gibt sich Theorin viel Mühe den Charakter seiner einzelnen Figuren auszuarbeiten und einen Einblick in ihre Gefühlswelt zu geben, doch letztendlich erweist sich dies als Stolperstein! In vielen Situationen agieren die Personen einfach nur unlogisch. Besonders die Hauptperson Per Mörner handelt zu oft entgegen all seiner Prinzipien, und wirkt dadurch größtenteils auch einfach nur unsympathisch.

    Der kriminalistische Aspekt des Romans kommt die meiste Zeit überhaupt nicht zur Geltung, und erst der Showdown am Ende des Buches lässt wenigstens ein bisschen Spannung aufkommen. Doch auch diese ist schnell wieder verflogen, und auch die Auflösung des Falls insgesamt kann einen nicht mitreißen, da der Aha-Effekt leider völlig zwischen Ehedramen, Joggingtouren und Krankenhausbesuchen unter.

    Fazit: Wer einen mitreißenden Krimi erwartet wird bitter enttäuscht!
    Der Pilot Der Pilot (Buch)
    11.10.2010

    Einmal und nie wieder!

    Das war es also jetzt: Mein erstes und letztes spirituelles Buch! Nach einer doch recht ansprechenden Leseprobe hatte ich eigentlich auf eine interessante Geschichte über Hypnose spekuliert. Aber leider waren die ersten 5 Kapitel, die ich vorher gelesen hatte so ziemlich die einzigen ansprechenden Kapitel:

    Der Pilot Jamie Forbes hilft über Funk einer Frau bei einer Notlandung, diese bezichtigt ihn daraufhin der Hypnose. Deshalb erinnert sich Jamie an eine eigene Hypnose-Erfahrung. Soweit so gut…
    Nun allerdings trifft er auf eine Frau, die ihn darauf bringt, dass die ganze Welt im Grunde nichts anderes ist als eine Hypnose, auf die wir uns nach unserer Geburt eingelassen haben, indem wir die allgemein gültigen Suggestionen akzeptierten.

    Das hört sich nicht nur verrückt an, ich würde sagen, das ist es auch. Wäre dies ein Science-Fiction Roman würde ich sagen: Eine wirklich gute Idee. Aber dies soll ja bekanntlich ein spirituelles Buch sein, eine Art Lebenshilfe. Sollen wir uns jetzt also hinsetzten und uns einreden, dass unser Leben perfekt verlaufen wird, uns damit selbst hypnotisieren, und schon tritt dieser Wunsch ein!?

    Auch sprachlich ist dieses Buch nichts besonderes. Im Gegenteil, manchmal machte mich die saloppe Ausdrucksweise fast ein bisschen wütend. Auch die ständigen Flugbegriffe waren nervig. Entweder man schreibt ein Buch, dass sich wirklich um das Fliegen dreht, oder eben nicht. Man hatte oft den Eindruck, der Autor wollte mit seinen Kenntnissen prahlen.

    Obwohl das Buch lediglich 192 Seiten umfasst, und auf vielen Seiten nur Bilder von Wolken und Flugzeugen zu sehen sind, war es wirklich anstrengend sich hindurchzukämpfen.

    Fazit: Weder auf Grund des Sprachstils, noch auf Grund des Themas lesenswert!
    Die Landkarte der Zeit Die Landkarte der Zeit (Buch)
    11.10.2010

    So sollte Literatur sein!

    Was wäre, wenn man durch die Zeit reisen könnte, und dadurch Einfluss auf Vergangenheit und Zukunft nehmen könnte? Mit dieser Frage setzt sich Die Landkarte der Zeit in drei separaten und doch miteinander verknüpften Episoden auseinander.

    Wer allerdings einen klassischen Science-Fiction-Roman erwartet, den muss ich enttäuschen. Die Landkarte der Zeit bewegt sich vielmehr innerhalb einer großen Bandbreite an Literatur-Genres. Liebes-, Abenteuer-, Kriminalroman,… All dies trifft auf Palmas Werk zu. Dabei bietet er alles von der willensstarken Frau, die nach der wahren Liebe sucht bis zum skrupellosen Geschäftsmann, vom strahlenden Helden der Zukunft bis zur Hure aus der verkommensten Gegend Londons. Und so könnte ich mit meiner Aufzählung fortfahren, denn man trifft auf so viele liebenswerte, aber auch verabscheuungswürdige Charaktere.

    Der Sprachstil ist einfach wunderbar altmodisch, was ich eindeutig positiv meine, denn leider neigen viele heutige Autoren zu einem flapsigen, umgangssprachlichen Stil. Ganz anders Palma! Mit oft langen, verschachtelten Sätzen und wohlüberlegter Wortwahl führt er den Leser durchs viktorianische London. Dabei verzichtet er auf Actionszenen und übertrieben blutige Gewaltszenen. Dies hat er auch nicht nötig, um das Interesse des Lesers über 700 Seiten zu fesseln. Oftmals stimmt er einen sehr nachdenklichen Ton an, wenn seine Charaktere vor einer Entscheidung stehen, die ein moralisches Dilemma nach sich zieht.

    Fazit: Mit diesem Buch haben wir das Glück einen seltenen Schatz in der großen Masse an Trivialliteratur der heutigen Zeit zu finden. Ein intelligenter Roman für jeden, der auch beim Lesen eine Herausforderung sucht!
    Der Ruf der Schlange Der Ruf der Schlange (Buch)
    30.08.2010

    Große Anlaufschwierigkeiten

    Dieses Buch ließ mich ziemlich zwiegespalten zurück. Während ich mich durch die erste Hälfte noch regelrecht durchkämpfen musste, schaffte es die zweite Hälfte dann doch meine Leselust zu wecken.

    Inhaltlich handelt es sich hier um einen Fantasy-Thriller: der königliche Geheimagent Samu Rabov soll unheimliche Morde aufklären, die angeblich ein Wahnsinniger begangen haben soll. Bald stößt Rabov allerdings auf Hinweise, die diese Verbrechen mit religiösen Schlangenkulten in Verbindung bringen. Entgegen aller Anweisungen ermittelt er in diese Richtung weiter, um dem mörderischen Treiben ein Ende zu bereiten.

    Leider ist die Geschichte bei weitem nicht so fesselnd, wie anzunehmen ist. Auch wenn es bemerkenswert ist mit welchem Eifer Gößling eine neue Welt erschaffen will, ist dies manchmal doch etwas übertrieben. Für die alltäglichsten Dinge erfindet er neue Begriffe, was das Lesen vor allem zu Anfangs sehr mühsam gestaltet. Der Autor bemüht sich zwar sehr, die verschiedenen Schauplätze und Szenen dem Leser bildlich näher zu bringen, dies gelingt in aber nicht immer. Zu oft hatte ich Probleme in diese mystische Welt einzutauchen, da sich einfach kein Bild vor meinem inneren Auge zeigen wollte. Dies lag auch an dem Sprachstil des Autors, der mir manchmal zu holprig war, so dass es mir schwer fiel viele Seiten am Stück zu lesen.

    Aber: Wie gesagt war die zweite Hälfte des Buches um einiges besser gestaltet. Man hat das Gefühl, dass nun die Geschichte endlich in Fahrt kommt. Und zum Schluss erwartet einen dann sogar ein packendes Finale, dass in einem mehr als überraschenden Schluss gipfelt.

    Ob dies als Anreiz reicht das Buch zu lesen ist eine andere Frage! Interessenten würde ich auf jeden Fall empfehlen vor dem Kauf einen Blick in das Buch zu werfen, um zu testen, in wie weit der Sprachstil des Autors dem eigenen Geschmack entspricht.

    Zum Schluss muss ich noch die Gestaltung des Buches loben: vor allem die Karte der Kontinente, und die der Stadt Phora waren sehr hilfreich bei den ständig wechselnden Schauplätzen den Überblick zu behalten.
    Der Trakt Arno Strobel
    Der Trakt (Buch)
    30.08.2010

    Wer bin ich?

    Mit der Trakt ist Arno Strobel ein mitreißender Psychothriller vom Feinsten geglückt. Die zentrale Frage des Buches ist wohl: Wer ist Sibylle Aurich? Diese Frage stellt sich nicht nur sie selbst, sondern auch der Leser.

    Als Sibylle in einem seltsamen Krankenhauszimmer erwacht, hat sie nur einen Gedanken: Lukas! Aber gibt es ihren Sohn wirklich? Und warum erkennt ihr eigener Ehemann sie nicht wieder? Um diese Fragen zu klären begibt sich die junge Frau auf eine abenteuerliche Flucht vor der Polizei. Aber wem kann sie dabei trauen: der netten Rosie, die ihr hilft, obwohl sie sich nicht kennen; dem geheimnisvollen Christian Rössler, dessen Schwester angeblich ein ähnliches Schicksal ereilte; oder Kommissar Wittschorek, der sie scheinbar absichtlich entkommen lässt?

    Da der Leser bis zum Schluss nicht sicher weiß, wer auf welcher Seite steht, wird er regelrecht zum weiterlesen gezwungen. Auch über das große Geheimnis um die Identität Sibylle Aurichs lässt Strobel den Leser sehr lange im Ungewissen. Diese Ungewissheit spornt einen allerdings nicht nur zum Lesen an, sondern treibt einen zwischenzeitlich fast zum Verzweifeln. Doch bereits nach 338 Seiten erlöst der Autor den Leser.

    Dies ist allerdings auch ein bisschen schade, denn auf Grund des angenehmen und mitreißenden Sprachstils, könnte man noch stundenlang weiterlesen. Zum Glück erwartet einen zum Schluss noch die Leseprobe zu Strobels neuen Thriller…

    Fazit: Ein absolut empfehlenswerter Thriller!
    Das Haus zur besonderen Verwendung Das Haus zur besonderen Verwendung (Buch)
    30.08.2010

    Ein russisches Märchen

    Mit diesem Buch ist John Boyne wahrlich ein Meisterwerk gelungen: Das Haus zur besonderen Verwendung erzählt in erster Linie die Lebensgeschichte des Bauernsohnes Georgi (der als Ich-Erzähler agiert), den es durch einen Zufall an den russischen Zarenhof verschlägt. Dort taucht er in eine für ihn bis dahin unbekannte Welt des grenzenlosen Luxus ein. Dort trifft er auf seine große Liebe, eine Liebe, die sein Leben für immer verändern soll.

    Wie schon viele vor ihm, widmet sich Boyne in seinem Buch dem berühmten Anastasia-Stoff. Die geheimnisvolle Zarentochter, von der es Jahrzehnte lang hieß, sie wäre als einzige dem blutigen Schicksal der Romanows entgangen. Trotz des bekannten Themas schafft es der Autor den Leser zu fesseln, indem er ein wunderschönes, tragisches Märchen konstruiert, bei dem kein Auge trocken bleibt.

    In seiner malerischen Erzählart schafft es Boyne den Leser an den Hof des Zaren zu versetzten. Aber nicht nur dorthin, auch das Ipatjew-Haus hat der Leser vor seinem inneren Auge, wenn die Bolschewiki die Romanows gnadenlos ausrotten. Liebevoll haucht der Autor den einzelnen Charakteren leben ein, und lässt diese sich im Laufe des Buches weiterentwickeln. Aufgrund seines bildlichen Sprachstils, der ihn oft auf lange, verschachtelte Sätze zurückgreifen lässt, ist Fans von einfachen, kurzen Sätzen allerdings von diesem Buch abzuraten. Alle anderen werden sich mit Genuss in dieser zauberhaften Sprachwelt verlieren können!

    Am bemerkenswertesten finde ich aber den Aufbau des Buches. Im Wechsel folgt stets auf ein, mit einer Jahreszahl betiteltes Kapitel, ein Kapitel mit einer “richtigen” Überschrift. Das geniale an dieser Aufteilung ist, dass die Jahreszahl-Kapitel sich ab 1981 immer weiter zurück in die Vergangenheit bewegen, während sich die “anders” betitelten Kapitel vom Beginn des 19 Jahrhunderts langsam in der Zeit vorwärts arbeiten. Schließlich treffen sich beide Kapitel-Arten im Jahre 1918, das Jahr, in dem sich im Haus zur besonderen Verwendung das Schicksal einer ganzen Familie erfüllen sollte.

    Fazit: Ein tragisch schönes Buch, geschrieben in einer wunderbar poetischen Sprache!
    Die Magier von Montparnasse Die Magier von Montparnasse (Buch)
    30.08.2010

    Ausdauer lohnt sich!

    Die Magier von Montparnasse besticht zunächst vor allem durch sein wunderschönes Cover. Es erweckt sogleich die Vorfreude auf ein magisches Abenteuer im Paris der 20er Jahre.

    Das Buch ist sehr schön geschrieben, so dass man es eigentlich schön fließend lesen kann. Allerdings muss man sich zunächst an den Aufbau des Buches gewöhnen. Der Autor erzählt seine Geschichte aus dem Blickwinkel von 7 verschiedenen Personen. Da gibt es den großen Magier Ravi, die wunderschöne Blanche, die pflichtbewusste Justine, den Jungautor Gaspard, den unzufriedenen Alphonse, die grimmige Esmée und den geheimnisvollen Barneby. Zwar ist über jedem Abschnitt der jeweilige Protagonist angegeben, dennoch dauert es etwas, bis man sich an diesen Stil gewöhnt hat. Auch ist die Geschichte vor allem anfangs etwas verwirrend, und ihr ganzes Ausmaß erschließt sich dem Leser erst ganz zum Schluss.

    Lässt man sich allerdings von diesen Dingen nicht abschrecken, wird man durch eine phantasievolle, spannende Geschichte belohnt, die sich nicht mit den mittlerweile oft allzu ähnlichen Fantasygeschichten vergleichen lässt. Vor allem das große Finale des Buches, das so manche Überraschung bereithält, lässt den großen Ideenreichtum des Autors hervortreten.

    Gerade weil Oliver Plaschka seine Leser bis zum Schluss in vielen Dingen im Dunkeln tappen lässt, und sich manche Dinge wohl erst nach nochmaligem Lesen des Buches vollständig nachvollziehen lassen, finde ich es äußerst faszinierend. Denn ist es nicht auch eine Eigenschaft von Zauberei, dass sie eben nicht immer durchschaubar ist.

    Fazit: Ein außergewöhnliches und vor allem zauberhaftes Buch!
    Wenn es Nacht wird Wenn es Nacht wird (Buch)
    30.08.2010

    Die schlimmsten Erwartungen wurden übertroffen!

    Im Voraus sei gesagt: Auch wenn ich aufgrund einer Allergie leider nie eine Katze besitzen konnte/kann, bin ich doch ein sehr großer Fan dieser edlen Tiere.
    So habe ich trotz der extremen Bedenken, die ich aufgrund der Leseprobe hatte, dieses Buch doch gelesen. Ein Fehler!

    Im Grunde ist es schwer etwas über das Buch zu sagen, weil es einfach so extrem nichts sagend war. 297 Seiten geballte Langeweile, ohne jeglichen Höhepunkt.

    Zum Inhalt: Tom Cox erzählt von seinem von Katzen geprägten Leben. Wenn dieses interessant oder spannend wäre, gäbe es immerhin ansatzweise eine Rechtfertigung so ein Buch zu schreiben. Leider besteht es aber letztlich nur aus der Beschreibung diverser Umzüge, des Aufwischens von Katzenausscheidungen, ständiger Rechtfertigungen seiner Katzenliebe, der bis zum Ermüden immer wieder ausführlichst aufgeführten Essgewohnheiten der Katzen und ähnlichem blabla.

    Da ich sehr auf britischen Humor stehe, hatte ich gehofft, dass wenigstens dieser die lahme Story aufmotzen könnte. Aber diese Art von Humor sucht man hier vergebens. Bis auf ein bis zwei Schmunzler konnte das Buch mir keinerlei Gefühlsregungen entlocken, außer natürlich ein paar Gähner.

    In meinen Augen hat die Welt dieses Buch ebenso nötig wie Bücher der Art: “Warum die Waschmaschine Socken frisst…”. Und man kann nur hoffen, dass sich nach diesem Buch nicht weitere tierliebe Menschen, die ja ein ach so spannenden Leben führen, genötigt fühlen eben dieses niederzuschreiben und als Buch zu veröffentlichen.

    Um abschließend doch noch etwas positives zu sagen: Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet! Aber was hilft das schönst Cover bei einem solchen Inhalt!?
    Schneller als der Tod Schneller als der Tod (Buch)
    30.08.2010

    Kurzweilige Lektüre

    ,,…als hätte Tarantino bei ,Dr. House’ Regie geführt.” Ob der Vergleich mit Dr. House gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen, da ich diese Serie nicht oft schaue, aber Fans von Tarantino dürften hier auf ihre Kosten kommen. Nicht nur die Menge an Blut, das vergossen wird, ist beachtlich, auch die Art und Weise und die ausführlichen Beschreibungen der Morde, lässt einen definitiv an Tarantino denken.

    Zum Inhalt: In Schneller als der Tod geht es um Pietro, der früher Mitglied und Auftragskiller bei der Mafia war. Im Zuge seines Zeugenschutzprogrammes hat er Medizin studiert und ist nun als Arzt in einem Krankenhaus tätig. Sein Leben verläuft dort in mehr oder weniger geordneten Bahnen, bis eines Tages ein Bekannter aus Mafia-Tagen im Krankenhaus eingeliefert wird. Diagnose: Krebs, so gut wie unheilbar! Doch genau das muss Pietro zustande bringen, will er nicht riskieren von diesem Patienten bei der Mafia verraten zu werden. Während der Leser Pietro bei seinem Kampf bei dem Kampf um das Leben des Krebskranken begleitet, wird auch in Rückblicken erzählt, wie Pietro zur Mafia kam und vor allem, warum er ihr letztendlich wieder den Rücken kehrte.

    Die Sprache des Buches ist recht einfach, manchmal auch sehr flapsig, und lässt sich so eigentlich schön flüssig lesen. Wären da nicht die ständigen Fußnoten, die einen alle paar Seiten wieder aus dem Lesefluß werfen, und die immer wieder eingestreuten medizinischen Begriffe. Dennoch hat man das Buch schnell durch, was aber vor allem auch an dem Umfang von lediglich 300 Seiten liegt. Dies ist aber vollkommen ausreichend, hält das Buch somit
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